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Essays on the real effects of exchange rate-based stabilizationsKrois, Bettina 16 November 2004 (has links)
Die lateinamerikanischen Währungskrisen lenkten erst kürzlich wieder das Augenmerk auf die Gefahren wechselkursbasierter Stabilisierungen (WKBS). Dies sind Inflationsstabilisierungsprogramme, die den nominalen Wechselkurs als vorrangiges geldpolitisches Instrument einsetzen. Die vorliegende Dissertation dokumentiert die Wirkung der Stabilisierungen und präsentiert Erklärungsmodelle für deren stilisierte Fakten. Das erste Kapitel untersucht in Burns-Mitchell-Diagrammen typische reale und monetäre Effekte von 13 Stabilisierungsepisoden. Der anfängliche Anstieg des Konsums und des BIPs, die reale Aufwertung und die Verschlechterung der Leistungsbilanz sind dabei die auffälligsten stilisierten Fakten. Auf die Expansion folgt eine wirtschaftliche Abschwächung, d. h. niedrigeres oder Nullwachstum, falls die Stabilisierung noch andauert, und negative Wachstumsraten, falls das Programm bereits aufgegeben wurde. Die Kapitalimporte folgen einem ähnlichen Zyklus: Dem Anstieg zu Beginn der Stabilisierung folgt drei bis sechs Jahre später eine drastische Umkehr, die häufig mit dem Zusammenbruch des Programms einhergeht. Die Kurzlebigkeit von WKBS ist ein weiterer stilisierter Fakt: 70 % der betrachteten Stabilisierungen scheiterten innerhalb von 10 Jahren. Die anfängliche reale Aufwertung während WKBS wird meist als Anstieg des relativen Preises nicht-handelbarer Güter modelliert; empirische Ergebnisse hingegen unterstreichen die Bedeutung der internationalen Preisunterschiede handelbarer Güter. Kapitel 2 untersucht diese Ursachen durch die Anwendung von Engels Methode der Varianzzerlegung auf den realen Wechselkurs zwischen Brasilien und den USA. Die Ergebnisse bestätigen dabei sowohl die Modelle als auch den empirischen Befund: Bei Betrachtung der gesamten Stichprobe (von Januar 1981 bis Mai 2001) bestimmen Veränderungen der Preise handelbarer Güter und des nominalen Wechselkurses nahezu die gesamten Bewegungen des realen Wechselkurses. Während Perioden fester Wechselkurse hingegen sind die Preise nicht-handelbarer Güter von ähnlicher Bedeutung. Aufgrund dieses Ergebnisses wird in den in Kapitel 3 und 4 präsentierten Modellen der reale Wechselkurs in Abhängigkeit des relativen Preises nicht-handelbarer Güter dargestellt. Diese Modelle bilden kleine, offene Volkswirtschaften ab, die von nutzenmaximierenden repräsentativen Agenten mit perfekter Voraussicht bevölkert sind. Monetäre Größen sind aufgrund von cash-in-advance- Beschränkungen von Bedeutung. Weitere wichtige Modellelemente sind die Existenz von Marktimperfektionen (Preisstarrheiten und unvollständige Kapitalmobilität) sowie die mangelnde Glaubwürdigkeit der Stabilisierung. In Kapitel 3 ist diese durch die Antizipation einer Währungskrise à la Krugman (1979) begründet. Die reale Aufwertung kann dann mit vorausblickender Preissetzung der monopolistischen Produzenten nicht-handelbarer Güter erklärt werden: Aufgrund von Preisstarrheiten erhöhen diese ihre Preise in Erwartung der Währungsabwertung. Da die Preise handelbarer Güter durch das Gesetz des einheitlichen Preises bestimmt werden, folgt daraus ein Anstieg des relativen Preises nicht-handelbarer Güter und eine reale Aufwertung. Zudem wird aufgrund intertemporaler Konsumsubstitution der anfängliche Konsumboom reproduziert. Ökonometrische Evidenz bestätigt den Preissetzungsmechanismus: KQ-Schätzungen mit monatlichen mexikanischen Daten zeigen für Perioden fester Wechselkurse einen signifikanten positiven Zusammenhang zwischen dem relativen Preis nicht-handelbarer Güter und dem mexikanisch-US-amerikanischen Zinsdifferential als Approximation der Abwertungserwartung. Während das Ende der Stabilisierung in obigen Modell durch eine fundamentale Inkonsistenz von Wechselkursziel und Staatsausgaben bedingt ist, zeigt Kapitel 4, daß der Zusammenbruch auch aus sich-selbst-erfüllenden Erwartungen resultieren kann. Ein wesentliches Element ist dabei die Begrenzung der internationalen Kapitalmobilität. Diese erlaubt es, sowohl den anfänglichen Konsumboom als auch das Ende der Stabilisierung mit Erwartungen bezüglich der Dauer des Pegs und der nachfolgenden Geldpolitik zu erklären. Zusammenfassend zeigt die Dissertation die Gefahren wechselkursbasierter Stabilisierungen auf: Im Gegensatz zur herkömmlichen Meinung sind sogar relativ erfolgreiche und langlebige WKBS mittelfristig mit einer Kontraktion verbunden; nur wenige Programme erzielen eine nachhaltige Reduktion der Inflation. Die hier präsentierten Modelle zeigen, daß die mangelnde Glaubwürdigkeit der Programme - selbst wenn diese nicht durch Fundamentaldaten gerechtfertigt ist - zu Allokationsverzerrungen führt und den Erfolg der Stabilisierungsmaßnahmen gefährdet. / Exchange rate crises in Latin America recently put a spotlight on the perils of Exchange Rate-Based Stabilizations (ERBS), which use the nominal exchange rate as the main policy target for stabilizing inflation. This dissertation documents the effects of ERBS in high inflation economies and develops models to explain these stylized facts. The first chapter assesses the empirical regularities associated with ERBS. Based on a sample of 13 stabilization episodes, typical real and monetary dynamics are investigated in Burns-Mitchell diagrams. Stylized facts of ERBS are the initial increases in consumption and GDP, the real appreciation and the current account deterioration. Moreover, consumption and output are found to follow a boom-slowdown cycle, where slowdown means reduced or zero growth if the ERBS is still in effect, and negative growth rates for failed ERBS. Capital inflows follow a similar boom-bust cycle: Their increase at the stabilization''s inception is followed by a sharp reversal three to six years later, very often coinciding with the program''s collapse. This transitoriness of ERBS constitutes an additional stylized fact: 70 % of the programs under consideration failed within 10 years after their implementation. The origin of the initial real exchange rate appreciation during ERBS has been subject to controversy: Most models assume an increase in the relative price of non-traded goods. Empirical findings, in contrast, emphasize the contribution of traded goods'' cross-country prices. Chapter 2 sheds light on this issue by applying Engel''s (1995) method of variance decomposition on Brazilian-US real exchange rate fluctuations. The results confirm both the models and the empirical findings: When considering the full sample (from January 1981 to May 2001), changes in traded goods'' prices and the nominal exchange rate account for almost all of the observed real exchange rate movements. During periods of pegged exchange rates, however, non-traded goods'' prices are equally important for real exchange rate fluctuations. Thus, changes in relative non-tradables'' prices are incorporated as a determinant of real exchange rate fluctuations during ERBS in the theoretical frameworks presented in chapters 3 and 4. These explain the stylized facts in models of small, open economies populated by a utility-maximizing representative agent endowed with perfect foresight. Money matters due to cash-in-advance constraints. Further important features are the existence of market imperfections - price stickiness or imperfect capital mobility - and the stabilization''s deficient credibility. In chapter 3, the latter is due to the anticipation of a Krugman (1979)-style currency crisis. The initial real appreciation during ERBS can then be explained with forward-looking price setting by monopolistic non-tradable goods'' producers: These are subject to staggered price setting and incorporate the peg''s anticipated termination - i.e. higher future devaluation rates - by increasing their current prices. As tradables'' prices are determined by the law of one price, this implies higher relative non-tradables'' prices and thus a real exchange rate appreciation. Furthermore, due to intertemporal consumption substitution, the observed initial consumption boom is reproduced. Econometric evidence confirms the proposed price setting mechanism: Using the Mexican-US interest rate differential as an indicator for devaluation rate expectations, OLS regressions with monthly Mexican data find a significant positive relation between relative non-tradables'' prices and the interest rate spread during periods of pegged exchange rates. In the previous model, the stabilization effort collapses due to a fundamental inconsistency between the exchange rate target and government finance. Chapter 4 shows that the collapse can also result from self-fulfilling expectations. This is achieved by introducing partial international capital mobility. Given this constraint, both the initial consumption boom and the stabilization''s collapse can be shown to result from expectations about the duration of the peg and post-stabilization monetary policy. In conclusion, the dissertation points to the perils of ERBS in high inflation countries: Contrary to what is commonly believed, even relatively successful and long-lived exchange rate pegs are associated with a late slowdown; only very few ERBS are successful at stabilizing inflation rates in the medium and long run. The models show that stabilizations'' deficient credibility - regardless if justified by fundamentals or not - engenders real dynamics which distort economic activity and jeopardize the stabilization effort: The miracle of ERBS turns into a mirage.
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