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Processing in the perceptual span : investigations with the n+2-boundary paradigmRisse, Sarah January 2011 (has links)
Cognitive psychology is traditionally interested in the interaction of perception, cognition, and behavioral control. Investigating eye movements in reading constitutes a field of research in which the processes and interactions of these subsystems can be studied in a well-defined environment. Thereby, the following questions are pursued: How much information is visually perceived during a fixation, how is processing achieved and temporally coordinated from visual letter encoding to final sentence comprehension, and how do such processes reflect on behavior such as the control of the eyes’ movements during reading.
Various theoretical models have been proposed to account for the specific eye-movement behavior in reading (for a review see Reichle, Rayner, & Pollatsek, 2003). Some models are based on the idea of shifting attention serially from one word to the next within the sentence whereas others propose distributed attention allocating processing resources to more than one word at a time. As attention is assumed to drive word recognition processes one major difference between these models is that word processing must either occur in strict serial order, or that word processing is achieved in parallel.
In spite of this crucial difference in the time course of word processing, both model classes perform well on explaining many of the benchmark effects in reading. In fact, there seems to be not much empirical evidence that challenges the models to a point at which their basic assumptions could be falsified. One issue often perceived as being decisive in the debate on serial and parallel word processing is how not-yet-fixated words to the right of fixation affect eye movements. Specifically, evidence is discussed as to what spatial extent such parafoveal words are previewed and how this influences current and subsequent word processing.
Four experiments investigated parafoveal processing close to the spatial limits of the perceptual span. The present work aims to go beyond mere existence proofs of previewing words at such spatial distances. Introducing a manipulation that dissociates the sources of long-range preview effects, benefits and costs of parafoveal processing can be investigated in a single analysis and the differing impact is tracked across a three-word target region. In addition, the same manipulation evaluates the role of oculomotor error as the cause of non-local distributed effects. In this respect, the results contribute to a better understanding of the time course of word processing inside the perceptual span and attention allocation during reading. / Die kognitive Psychologie beschäftigt sich traditionell mit dem Zusammenspiel von Wahrnehmung, Kognition und Verhaltenssteuerung. Die Untersuchung von Blickbewegungen beim Lesen bildet dabei ein Forschungsfeld, in dem die Prozesse und Interaktionen dieser Subsysteme in einem klar definierten Rahmen untersucht werden können. Dabei geht es speziell um die Frage, wie viel Information visuell wahrgenommen wird, wie die kognitive Weiterverarbeitung der visuellen Buchstabeninformation über lexikalische Wortverarbeitung hin zu einem inhaltlichen Satzverständnis zeitlich koordiniert ist, und wie sich diese Prozesse auf das Verhalten – die Steuerung der Blickbewegung – auswirken. Verschiedene Modelle zur Erklärung des spezifischen Blickbewegungsverhaltens beim Lesen wurden vorgeschlagen (für einen Überblick siehe Reichle, Rayner, & Pollatsek, 2003). Einige Modelle basieren auf der Annahme serieller Aufmerksamkeitsverschiebung von Wort zu Wort, wohingegen andere verteilte Aufmerksamkeit auf eine Region mehrerer Wörter im Satz gleichzeitig annehmen. Da Aufmerksamkeit eng mit der eigentlichen Wortverarbeitung assoziiert ist, besteht ein wesentlicher Unterschied zwischen den Modellen darin, dass die eigentlichen Wortverarbeitungsprozesse entweder ebenfalls strikt seriell oder parallel erfolgen. Trotz solch entscheidender Unterschiede im zeitlichen Verlauf der Wortverarbeitung können beide Modellklassen viele der Benchmark-Effekte beim Lesen hinreichend erklären. Tatsächlich scheint es nicht viel empirische Evidenz zu geben, die die Grundannahmen der Modelle falsifizieren könnte. Die Frage, ob und wie noch nicht direkt angesehene Wörter rechts der Fixation die Blickbewegung beeinflussen, wird in der Debatte über serielle oder parallele Wortverarbeitung oft als entscheidend betrachtet. Insbesondere wird diskutiert, bis zu welcher Entfernung parafoveale Wörter vorverarbeitet werden und wie das die gegenwärtige und folgende Wortverarbeitung beeinflusst.
In einer Serie von vier Leseexperimenten wurde die Vorverarbeitung von Wörtern an den Grenzen der Wahrnehmungsspanne untersucht. Die vorliegende Arbeit versucht zudem, über einen einfachen Existenzbeweis der Vorverarbeitung von Wörtern in solchen Distanzen hinaus zu gehen. Mit einer Manipulation, die verschiedene Quellen solcher weitreichenden Vorverarbeitungseffekte dissoziiert, können Nutzen und Kosten der parafovealen Vorschau in einer einzigen Analyse untersucht und über eine Zielregion von drei Wörtern hinweg verfolgt werden. Dieselbe Manipulation überprüft gleichzeitig die Rolle okulomotorischer Fehler als Ursache für nicht lokale, verteilte Effekte beim Lesen. Die Ergebnisse tragen zu einem differenzierteren Verständnis der Wortverarbeitung in der Wahrnehmungsspanne und der zeitlich-räumlichen Verteilung der Aufmerksamkeit beim Lesen bei.
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The functional locus of emotion effects in visual word processingPalazova, Marina 11 March 2013 (has links)
Die emotionale Valenz von Wörtern beeinflusst deren kognitive Verarbeitung. Ungeklärt ist, obwohl von zentraler Bedeutung für die Disziplinen der Psycholinguistik und der Neurowissenschaften, die Frage nach dem funktionellen Lokus von Emotionseffekten in der visuellen Wortverarbeitung. In der vorliegenden Dissertation wurde mit Hilfe von Ereignis-korrelierten Potentialen (EKPs) untersucht, ob emotionale Valenz auf lexikalischen oder auf semantischen Wortverarbeitungsstufen wirksam wird. Vorausgegangene Studien weisen auf einen post-lexikalischen Lokus von Emotionseffekten hin, wobei einige wenige heterogene Befunde von sehr frühen Emotionseffekten auch einen lexikalischen Lokus vermuten lassen. In der vorliegenden Arbeit wurden drei emotions-sensitive EKP Komponenten beobachtet, die distinkte zeitliche und räumliche Verteilungen aufwiesen, und daher verschiedene Wortverarbeitungsstufen zu reflektieren scheinen. Die Ergebnisse wurden im Rahmen von allgemeinen Annahmen aktueller Wortverarbeitungs- und semantischer Repräsentationsmodelle diskutiert. Als zentrales Ergebnis kann benannt werden, dass Emotion am stärksten semantische Wortverarbeitungsstufen beeinflusste. Hieraus wurde geschlussfolgert, dass emotionale Valenz einen Teil der Wortbedeutung darstellt. Eine Interaktion mit einem lexikalischen Faktor sowie sehr frühe Emotionseffekte deuten auf einen zusätzlichen Lokus auf lexikalischen oder sogar perzeptuellen Wortverarbeitungsstufen hin. Dies bedeutet, Emotion veränderte die visuelle Wortverarbeitung auf multiplen Stufen, dabei konnten separate emotions-sensitive EKP Komponenten, die unterschiedlichen Randbedingungen unterliegen, mit jeweils einem frühen (pre-)lexikalischen und einem späten semantischen Lokus in der Wortverarbeitung in Verbindung gesetzt werden. Die Befunde stützen Wortverarbeitungsmodelle, die zeitlich flexible und interaktive Wortverarbeitungsstufen annehmen. / Emotional valence of words influences their cognitive processing. The functional locus of emotion effects in the stream of visual word processing is still elusive, although it is an issue of great importance for the disciplines of psycholinguistics and neuroscience. In the present dissertation event-related potentials (ERPs) were applied to examine whether emotional valence influences visual word processing on either lexical or semantic processing stages. Previous studies argued for a post-lexical locus of emotion effects, whereas a lexical locus has been indicated by a few heterogeneous findings of very early emotion effects. Three emotion-related ERP components were observed that showed distinct temporal and topographic distributions, and thus seem to reflect different processing stages in word recognition. Results are discussed within a framework of common assumptions from word recognition and semantic representation models. As a main finding, emotion impacted most strongly semantic processing stages. Thus, emotional valence can be considered to be a part of the meaning of words. However, an interaction of emotion with a lexical factor and very early emotion effects argued for an additional functional locus on lexical, or even on perceptual processing stages in word recognition. In conclusion, emotion impacted visual word processing on multiple stages, whereas distinct emotion-related ERP components, that are subject to different boundary conditions, were associated each with an early (pre-)lexical locus or a late semantic locus. The findings are in line with models of visual word processing that assume time-flexible and interactive processing stages, and point out the need for integration of word recognition models with models of semantic representation.
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Emotions in visual word processing / time course and boundary conditionsSchacht, Annekathrin 08 February 2008 (has links)
Die Einflüsse von Emotionen auf Informationsverarbeitungsprozesse zählen zu einem der zentralen Aspekte kognitionspsychologischer und neurowissenschaftlicher Forschung. Studien zur Prozessierung affektiver Bilder und emotionaler Gesichtsausdrücke haben gezeigt, daß emotionale Stimuli – vermutlich aufgrund ihrer starken intrinsischen Relevanz für den Organismus – in besonderem Maße Aufmerksamkeit binden und hierdurch einer präferierten und elaborierteren Weiterverarbeitung zugeführt werden. Evidenz zur Aktivierung und Verarbeitung emotionaler Valenz in der visuellen Wortverarbeitung ist hingegen gering und größtenteils inkonsistent. In einer Serie von Experimenten, die in der vorliegenden Arbeit zusammenfassend beschrieben und diskutiert werden, wurde mit Hilfe Ereigniskorrelierter Potentiale (EKPs) versucht, die Effekte emotionaler Valenz von deutschsprachigen Verben innerhalb des Wortverarbeitungsprozesses zu lokalisieren. In den EKPs zeigen sich – hinsichtlich ihrer Latenz und Topographie – dissoziierbare emotionsrelatierte Komponenten, die mit unterschiedlichen Stufen der Verarbeitungsprozesse in Verbindung gebracht werden können. Die Befunde legen nahe, daß die emotionale Valenz von Verben auf einer (post-) lexikalischen Verarbeitungsstufe aktiviert wird. Dieser frühen Registrierung liegen wahrscheinlich domänenunspezifische neuronale Mechanismen zugrunde, die weitestgehend ressourcen- und aufgabenunabhängig wirken. Auf späteren Stufen hingegen scheinen emotions-relatierte Prozesse durch zahlreiche weitere Faktoren beeinflußt zu werden. Die Modulation der Dynamik früher, nicht aber später Emotionsprozessierung durch nicht-valente Kontextinformation sowie in Abhängigkeit der Stimulusdomäne legt einen zeitlich variablen Verarbeitungsprozeß emotionaler Information nahe, der mit streng seriellen Modellen der Informationsverarbeitung nicht vereinbar ist, und möglicherweise der flexiblen Verhaltensanpassung an verschiedene Umweltbedingungen dient. / In recent cognitive and neuroscientific research the influences of emotion on information processing are of special interest. As has been shown in several studies on affective picture as well as facial emotional expression processing, emotional stimuli tend to involuntarily draw attentional resources and preferential and sustained processing, possibly caused by their high intrinsic relevance. However, evidence for emotion effects in visual word processing is scant and heterogeneous. As yet, little is known about at which stage and under what conditions the specific emotional content of a word is activated. A series of experiments which will be summarized and discussed in the following section aimed to localize the effects of emotion in visual word processing by recording event-related potentials (ERPs). Distinct effects of emotional valence on ERPs were found which were distinguishable with regard to their temporal and spatial distribution and might be therefore related to different stages within the processing stream. As a main result, the present findings indicate that the activation of emotional valence of verbs occurs on a (post-) lexical stage. The underlying neural mechanisms of this early registration appear to be domain-unspecific, and further, largely independent of processing resources and task demands. On later stages, emotional processes are modulated by several different factors. Further, the findings of an acceleration of early but not late emotion effects caused by neutral context information as well as by domain-specifity indicate a flexible dynamic of emotional processes which would be hard to account for by strictly serial processing models.
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