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Die Entwicklung des kindlichen Asthma bronchiale unter der besonderen Berücksichtigung der Innenraumallergen-ExpositionLau, Susanne 29 January 2002 (has links)
Die Prävalenz allergischer Erkrankungen und des Asthma bronchiale haben bei Kindern und Jugendlichen in den letzten 20 Jahren deutlich zugenommen. Ursächlich scheinen dafür eher veränderte Umweltfaktoren als genetische Mutationen verantwortlich zu sein. Faktoren des Lebensstils, die sich in den letzten 50 Jahren gewandelt haben, wie z. B. Abnahme von schweren Infektionserkrankungen durch Verbesserung der Hygiene und Entwicklung von Antibiotika, Adipositas und Bewegungsmangel, Abnahme der Familiengröße, veränderte Ernährungsgewohnheiten und eine Zunahme der Innenraumallergen-Konzentration durch bauliche Veränderungen kommen als potentielle Risikofaktoren in Betracht. In einer prospektiven Geburtskohortenstudie (Multizentrische Allergiestudie MAS90) untersuchten wir relevante Expositionsfaktoren wie z. B. Milben- und Katzenallergene im Hausstaub, frühkindliche Infekte und vieles mehr in Hinblick auf die Entstehung des kindlichen Asthma bronchiale. Von den ursprünglich im Jahr 1990 rekrutierten 1314 Neugeborenen lagen uns zum Zeitpunkt 7. Geburtstag von 939 Kindern komplette Informationen vor. Die regelmäßigen Untersuchungen umfassten jährliche Interviews und Blutentnahmen zur Bestimmung von spezifischem Serum-IgE gegen Nahrungsmittel- und Inhalationsallergene und die Quantifizierung von Hausstaubmilben (Dermatophagoides)- und Katzenallergenen im Teppich- und Matratzenstaub an mehreren Zeitpunkten. Im Alter von 7 Jahren wurde bei 645 Kindern eine Lungenfunktionsuntersuchung sowie die Messung der bronchialen Überempfindlichkeit mit Hilfe der Histamin-Provokation gemessen. Bei 10% (94 von 938) der 7-Jährigen trat eine pfeifende Atmung im Beobachtungszeitraum der letzten 12 Monate vor der Untersuchung auf, 6,1% (57 von 939) der Kinder hatten die Arztdiagnose "Asthma bronchiale". Eine Sensibilisierung gegen Innenraumallergene war mit Asthma bronchiale und erhöhter bronchialer Empfindlichkeit assoziiert, es gab jedoch keine Beziehung zwischen der Asthmaprävalenz und der Höhe der Milben- oder Katzenallergenexposition im Hausstaub. Unsere Ergebnisse geben keinen Anhalt für eine kausale Beziehung zwischen Innenraumallergenen und der Entwicklung des kindlichen Asthma bronchiale. Vielmehr scheinen allergische Immunantwort und die Manifestation eines Asthma bronchiale von unterschiedlichen genetischen und Umweltfaktoren beeinflusst zu werden. Die Vermeidung von Innenraumallergenen im Rahmen von Sekundär- und Tertiärprävention scheint weiterhin sinnvoll zu sein, jedoch scheint der Erfolg von Allergenreduktion im häuslichen Milieu hinsichtlich der Senkung der Asthmaprävalenz im Kindesalter zweifelhaft. Beim allergisches Asthma bronchiale als Th2-Erkrankung des Immunsystems scheinen insbesondere immunmodulatorische Faktoren wie frühkindliche Infektionen bzw. hoher Endotoxinexposition oder anderen Faktoren, die Gen-Umweltinteraktion und Suszeptibilität des Individuums beeinflussen, von Bedeutung zu sein. / Epidemiological surveys indicate that there has been a notable increase in the prevalence of both asthma and other allergic symptoms in children and young adults. Since it seems unlikely that genetic factors contribute to the rising trend, environmental factors might play a major part in the development of childhood asthma. Several potential determinants have been proposed, such as lack of severe and repeated infections, obesity and lack of physical exercise, decreased family size, changing dietary habits, and increase of indoor allergen exposure. In a prospective birth-cohort study, we assessed the relevance of different exposures like mite and cat allergen exposure and early infectious diseases for the development of childhood asthma up to the age of 7 years. Of 1314 newborn infants enrolled in five German cities in 1990, follow-up data at age 7 years were available for 939 children. Assessments included repeated measurements of specific IgE to food and inhalant allergens, measurement of indoor allergen exposure at 6 months, 18 months, and 3 years of age, and yearly interviews by a paediatrician. At age 7 years, pulmonary function was tested and bronchial hyper-responsiveness was measured in 645 children. At age 7, the prevalence of wheezing in the past 12 months was 10 % (94 of 938), and 6.1 % (57 of 939) parents reported a doctor`s diagnosis of asthma in their children. Sensitization to indoor allergens was associated with asthma, wheeze, and increased bronchial hyper-responsiveness. However, no relation between early indoor allergen exposure and the prevalence of asthma, wheeze, and bronchial-hyperresponsiveness was seen. Our data do not support the hypothesis that exposure to environmental allergen causes asthma in childhood, but rather the induction of specific IgE responses and the development of childhood asthma are determined by independent factors. Indoor allergen avoidance is recommendable as first line of treatment in secondary and tertiary prevention, however, conclusions should be drawn with caution about the possible effect of primary prevention measures. As allergic asthma seems to be a Th2-disease, immunomodulating factors like early childhood infections and LPS-exposure or other factors influencing gene-environment interaction and individual susceptibility seem to be relevant for the development of childhood asthma.
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Untersuchungen zur Entwicklung der kardiorespiratorischen Interaktion anhand gemeinsamer Rhythmen von Atmung und Herzaktion: Longitudinalstudie der ersten sechs Lebensmonate gesunder SäuglingeAikele, Peter 16 June 1998 (has links)
Die vorliegende Arbeit untersuchte die Entwicklung nieder-und hochfrequenter rhythmischer kardiorespiratorischer gesunder Säuglinge. An 15 Probanden erfolgten im Schlaf im ersten Lebenshalbjahr jeweils 13 Messungen mit EKG-Ableitung und induktionsplethysmographischer Registrierung der thorakalen Atemexkursion. Schlafstadienbezogen erfolgten: · die Messung der Amplitude der respiratorischen Sinusarrhythmie (RSA), · die Bestimmung der größten negativen Korrelation zwischen Atemsignal und Herzperiodendauer-Zeitreihe (Kreuzkorrelationskoeffizient, KKK) mit der dazugehörigen Phasenverschiebung mittels Berechnung der Kreuzkorrelationsfunktion und · die Auswertung der Kohärenzspektren von Atmung und Herzaktion. RSA und KKK im ruhigen Schlaf nehmen im Verlauf des ersten Lebenshalbjahres zu. Der Verlauf ist nicht geradlinig, sondern weist signifikante Minima in den ersten Lebenstagen und am Ende der dritten Lebenswoche auf. Die Phasenverschiebung zwischen Atmung und RSA zeigt im ruhigen Schlaf Maxima am 7. und 21. Lebenstag ohne deutlichen Trend innerhalb des Beobachtungszeitraumes. RSA und KKK sind vom ersten Lebenstag an mit Atemfrequenz und Herzfrequenz negativ korreliert. RSA und KKK sind schlafstadienabhängig. Im Gegensatz zum ruhigen Schlaf konnte im aktiven Schlaf weder eine meßbare RSA, noch ein signifikanter KKK gefunden werden. Im Kohärenzspektrum waren jedoch ab dem 150. Lebenstag auch im aktiven Schlaf signifikante gemeinsame Rhythmen im Atemfrequenzbereich nachweisbar. Mit Hilfe der Kohärenzspektren konnten gemeinsame niederfrequente Rhythmen in Atmung und Herzaktion nur in 5.1 % aller Messungen im ruhigen Schlaf und nur in 3.1 % im aktiven Schlaf nachgewiesen werden. Die untersuchten Parameter der Interaktion von Atmung und Herzfrequenz Neugeborener unterscheiden sich von denen Erwachsener in den Absolutwerten. Für RSA und Phasenverschiebung konnte zeigte sich jedoch, daß sich die Werte Erwachsener und Neugeborener nur an verschiedenen Punkten einer gemeinsamen "Arbeitskurve" befinden. Die Ergebnisse lassen auf eine schon zum Zeitpunkt der Geburt vorhandene Reife der kardiorespiratorischen Interaktion schließen. / In the present paper the development of rhythmic cardiorespiratory interactions in low and high frequency ranges were investigated in healthy infants. Data come from a longitudinal study of 14 infants, who were examined for 13 times during sleep during the first 6 months of live. The electrocardiogram and the thoracic respiratory effort were recorded. For quiet and active sleep the following parameters of cardiorespiratory interaction were analysed: · the amplitude of respiratory sinus arrhythmia (RSA), · the highest negative correlation (KKK) and the corresponding phase delay between respiratory signal and time series of heart period duration by means of calculating the cross correlation function and · the coherence in the low and high frequency range. RSA and KKK increase in the first 6 months of live. The course is not linear and has maxima in the first days and at the end of third week. The phase delay shows maxima at 7 th and 21 st day. RSA and KKK are negatively correlated with the respiratory rate and the heart rate from the first day of life up to the 6 th month of life. RSA and KKK depend on sleep state. In opposition to quiet sleep in active sleep neither a measurable RSA nor a significant KKK were found. Contrary, the coherence spectra showed common rhythms in the frequency range of the respiratory rate in the 5 th and 6 th month during active sleep. In the low frequency range common rhythms were observed only seldom, i.e. in 5.1 % of all measurements during quiet sleep and in 3.1 % during active sleep. The analysed parameters of cardiorespiratory interaction of newborns are different from that of adults regarding the absolute values. However the data suggest that the values of newborns and adults represent only different adjustments of a comparable control system. The results indicate a mature cardiorespiratory interaction in healthy newborns.
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