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Toleranz und historische Gleichgültigkeit

Schneider, Ulrich Johannes 17 February 2015 (has links) (PDF)
Die Schwierigkeit eines geistesgeschichtlichen Verständnisses der aufklärerischen Geschichtsauffassung besteht in der grundsätzlichen Schwierigkeit, die Kritik des aufklärerischen Denkens als Argumentationszusammenhang zu verstehen und nicht als Meinung zu banalisieren. Es fällt schwer, nicht einzelne Aussagen zu einzelnen Gebieten abzutrennen, nicht retrospektiv den ursprünglichen Zusammenhang zu disziplinieren. Auch wenn sie insgesamt als Äußerungen eines Werkes, eines Autors genommen werden, sind die ins bloße Gesagtsein zersplitterten Gedanken mißverstanden. Das zeigt sich hier gerade auch an den traditionellen Verteidigern des historischen Denkens im 18. Jahrhundert: Zuletzt wird als individuelle Einsicht gelobt (Cassirer) oder als geistige Tiefe bewundert (Dilthey), was tatsächlich Protest gegen illegitime Herrschaft, Klage auf gleiches Recht und Wille zur Vorurteilslosigkeit war. Ein Denken, das sein Bewußtsein behauptend und zugleich frei überlegend artikuliert (wie Lessing gymnastikos und dogmatikos zu sprechen beanspruchte), kann weder vordergründig als geniale Meinung noch hinterrücks als Äußerung des Zeitgeistes gewertet werden.
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Martin Stuber, Stefan Hächler and Luc Lienhard (eds), Hallers Netz. Ein europäischer Gelehrtenbriefwechsel zur Zeit der Aufklärung, Basel 2005 (Rezension)

Schneider, Ulrich Johannes 26 February 2015 (has links) (PDF)
Haller was, by any standard, a very prolific writer, not only of letters. He published 24 books in 50 volumes, many of which he reworked for second editions; he wrote 450 essays, 9000 book reviews, and edited another 52 volumes. Of his letters exchanged with 1139 male and 50 female correspondents, close to 17,000 have survived.
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Toleranz und historische Gleichgültigkeit: zur Geschichtsauffassung der Aufklärung

Schneider, Ulrich Johannes 17 February 2015 (has links)
Die Schwierigkeit eines geistesgeschichtlichen Verständnisses der aufklärerischen Geschichtsauffassung besteht in der grundsätzlichen Schwierigkeit, die Kritik des aufklärerischen Denkens als Argumentationszusammenhang zu verstehen und nicht als Meinung zu banalisieren. Es fällt schwer, nicht einzelne Aussagen zu einzelnen Gebieten abzutrennen, nicht retrospektiv den ursprünglichen Zusammenhang zu disziplinieren. Auch wenn sie insgesamt als Äußerungen eines Werkes, eines Autors genommen werden, sind die ins bloße Gesagtsein zersplitterten Gedanken mißverstanden. Das zeigt sich hier gerade auch an den traditionellen Verteidigern des historischen Denkens im 18. Jahrhundert: Zuletzt wird als individuelle Einsicht gelobt (Cassirer) oder als geistige Tiefe bewundert (Dilthey), was tatsächlich Protest gegen illegitime Herrschaft, Klage auf gleiches Recht und Wille zur Vorurteilslosigkeit war. Ein Denken, das sein Bewußtsein behauptend und zugleich frei überlegend artikuliert (wie Lessing gymnastikos und dogmatikos zu sprechen beanspruchte), kann weder vordergründig als geniale Meinung noch hinterrücks als Äußerung des Zeitgeistes gewertet werden.
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Martin Stuber, Stefan Hächler and Luc Lienhard (eds), Hallers Netz. Ein europäischer Gelehrtenbriefwechsel zur Zeit der Aufklärung, Basel 2005 (Rezension)

Schneider, Ulrich Johannes 26 February 2015 (has links)
Haller was, by any standard, a very prolific writer, not only of letters. He published 24 books in 50 volumes, many of which he reworked for second editions; he wrote 450 essays, 9000 book reviews, and edited another 52 volumes. Of his letters exchanged with 1139 male and 50 female correspondents, close to 17,000 have survived.

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