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Differenz und Limitation: Skizze zu einer systemtheoretischen Revision sprachrelativistischer GrundannahmenSchade, Thomas 19 January 2021 (has links)
Vor dem Befund unbefriedigender wissenschaftlicher Erkenntnisse zum Phänomen sprachlicher Relativität und einer defizitären Offenlegung und Reflektion ihres theoretischen Fundaments begibt sich die Dissertation auf die Suche nach einer schlüssigen theoretischen Konzeption sprachlicher Relativität. Diese wird im Rahmen der Untersuchung auf diskursiver Ebene verortet, wozu die Arbeit ein linguistisch und sprachphilosophisch unvorbelastetes Zeichenkonzept entwickelt. Dieses wird sodann mithilfe eines systemtheoretischen Erklärungsansatzes theoretisch fruchtbar und empirisch anschlussfähig gemacht. Zugleich versucht die Arbeit, die machtanalytische sowie diskursethische Konsequenzen, die sich aus diesem Ansatz ergeben, aufzuzeigen.
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Deutsch als Fremdsprache in den 2020ern: Neue Chancen, neue HerausforderungenFandrych, Christian 20 January 2022 (has links)
No description available.
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Mit Englisch zum Deutschen: Zur Rolle von Kognaten für den Wortschatzaufbau bei japanischen DeutschlernendenNickel, Frank 21 May 2019 (has links)
In dieser Arbeit wurden die Sprachen Deutsch, Englisch und Japanisch auf Kognaten untersucht, um einen Starterwortschatz für japanische Deutschlernende zu erstellen, damit sie schneller und sicherer Deutsch lernen können. Als Grundlage wurde die Sprachverarbeitung im Gehirn genommen, die Sprachen nicht getrennt, sondern gemeinsam speichert und verarbeitet.:Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Vorwort
TEIL 1 THEORETISCHER HINTERGRUND
2 Begriffsbestimmungen
2.1 Begriffsunterscheidung von Wort, Lemma und Lexem
2.2 Begriffsabgrenzung von Fremdwort, Lehnwort, Anglizismus und Kognat
2.3 Begriffsabgrenzung von Wortschatz
2.4 Definition von L1, L2 und L3 – Einteilung und Verwendung
2.5 Mentales Lexikon und dessen Stellenwert beim Sprachenlernen
2.5.1 Speaking Model 2 – zusammenhängende Sprachen
2.5.2 DMM – gegenseitige Sprachbeeinflussung
2.5.3 TIA – parallele Aktivierung von Lemmata
2.5.4 BIA+ Modell – verschiedene Ebenen der Lemma-Aktivierung
2.5.5 Mentales Lexikon – Sprachen existieren in Beziehung miteinander
2.5.6 Wortschatzerwerb – mit bereits Gelerntem neue Sprachen erlernen
2.6 Zusammenfassung
3 Forschungsstand
3.1 Wichtigkeit der Semantik und Semantikrelationen für das Sprachlernen
3.2 Semantik von isolierten Lemmata und Semantikrelationen
3.3 Semantik mehrerer Lemmata in Beziehung zueinander
3.4 Integration von fremder Lexik ins mentale Lexikon
3.5 Wortbildung innerhalb der Sprache
3.5.1 Wortbildung im Deutschen
3.5.2 Wortbildung im Japanischen
3.6 Graphematische und inhaltliche Formen der Wortentlehnungen
3.7 Integration von Anglizismen ins Deutsche
3.7.1 Phonetische Integration
3.7.2 Graphematische Integration
3.8 Lemmata im Anglizisme-Wörterbuch (AWb)
3.9 Integration von Anglizismen ins Japanische
3.9.1 Japanisch und die Funktion des Schriftsystems
3.9.2 Japanisch und Schreibung von Entlehnungen
3.9.3 Sonderfall der nichtenglischen Lehnwörter
3.9.4 Aussprache von Lehnwörtern im Japanischen
3.9.4.1 Vokale und Diphthonge
3.9.4.2 Konsonanten
3.9.4.3 Aussprachebesonderheiten
3.10 Internationalismen im Japanischen
3.11 Sprachwissen der Lernenden
3.11.1 Mehrsprachigkeit in Japan
3.11.2 Mehrsprachigkeit von Immigrantengruppen
3.11.3 Englischsprachiger Einfluss
3.11.4 Funktion und Nutzen von Lehnwörtern im Japanischen
3.12 Vorwissen im japanischen DaFnE-Unterricht
3.13 DaF-Unterricht in Japan bis in die Gegenwart
3.14 Zusammenfassung
TEIL 2 AUSWERTUNG DER EMPIRISCHEN DATEN
4 Fragestellung
4.1 Forschungsfrage
4.2 Hypothesen
5 Erhebung
5.1 Japanische Kognaten
5.2 Gebrauch und Häufigkeit
5.3 Wortarten
5.4 Annotationen der einzelnen Einträge
5.5 Engl./dt. Kognaten und deren orthografische Distanz
6 Methode
6.1 Beschreibung der Methodik
6.2 Herleitung der benutzten Methodik
6.3 Beschreibung des Materials
6.4 Beschreibung der Datenbank
7 Analyse
7.1 Analyse nach quantitativen Gesichtspunkten
7.1.1 Anzahl und Verteilung nach Äquivalenzen
7.1.2 Anzahl und Verteilung nach GER-Niveau
7.1.3 Anzahl und Verteilung nach Geläufigkeit und Frequenz
7.1.4 Anzahl und Verteilung nach Wortarten
7.2 Analyse nach qualitativen Gesichtspunkten
7.3 Zusammenwirken von Orthografie und Phonetik
7.3.1 Eigennamen
7.3.2 Anglizismen
7.3.3 Eurolatein
7.3.4 Andere Lemmata
8 Interpretation vor dem Hintergrund der Forschungsfrage
8.1 Forschungsfrage
8.2 Hypothesen
8.3 Vor- und Nachteile der benutzten Methodik
8.4 Ergebnisdiskussion
8.5 Verortung der Ergebnisse zur vorhandenen Forschung
8.6 Zusammenfassung
TEIL 3 KÜNFTIGE NUTZUNG UND VERARBEITUNG
9 Umsetzung der Kognatennutzung im Fremdsprachenunterricht
9.1 Didaktische Prinzipien für den Einsatz
9.2 Vorschlag für kognitive Vernetzung des Wortschatzwissens
10 Desiderata
11 Zusammenfassung
TEIL 4 SCHLUSS
12 Literaturverzeichnis
12.1 Primärquellen
12.2 Sekundärquellen
12.3 Websites
13 Anhang
13.1 Liste der Äquivalente
13.2 Liste der ableitbaren Lemmata
13.3 アブストラクト (日本語)
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Der politische Sprachgebrauch zur Inklusion und Barrierefreiheit: Eine komparative polito-linguistische Analyse der Wahlprogramme zur Bundestagswahl 2021Ullrich, Christina 15 June 2022 (has links)
Inklusion markiert ein Kernelement der demokratischen Grundordnung und beinhaltet eine politische Dimension. Als Teilbereich der Inklusion hat die Barriere- freiheit in den letzten Jahren ebenfalls an Bedeutung gewonnen. Dies lässt sich u. a. auf die völkerrechtliche Verankerung innerhalb des Übereinkommens der Ver-einten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderung (abgekürzt: UN-BRK) zurückführen. Anstelle einer defizit-orientierten Darstellung von Menschen mit Beeinträchtigung, welche für lange Zeit den Diskurs überwog, tritt eine inklusions-fokussierte Repräsentation in den Vordergrund, die eine Behinderung nicht als Handicap versteht, sondern vielmehr als Ausdruck von gesellschaftlicher Vielfalt.
Die vorliegende Bachelorarbeit verfolgt die Zielsetzung, den politischen Sprachge-brauch zur Barrierefreiheit und Inklusion im Kontext der Bundestagswahl 2021 zu rekonstruieren. Die Kernaussagen der UN-BRK werden rekapituliert sowie ver-schiedene Inklusionskonzepte vorgestellt. Inklusion wird als ein kontroverses Politikfeld eingeordnet, wozu sich die Parteien unterschiedlich positionieren. Dies schlägt sich unmittelbar in den Wahlprogrammen nieder, in welchen die politischen Akteur:innen inhaltliche Schwerpunkte setzen und sich sprachlich voneinander abgrenzen. Um den Aussagewert von Wahlprogrammen bewerten zu können, erfolgt eine interdisziplinäre Einordnung aus politikwissenschaftlicher und linguistischer Perspektive.
Im empirischen Teil der Arbeit werden die Wahlprogramme von AfD, CSU, CDU, FDP, SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der Linken als Textkorpora berücksichtigt. Dafür erfolgen sowohl eine quantitative Betrachtung in Form einer Frequenzanalyse als auch eine qualitative Auseinandersetzung anhand von polito- linguistischen Methoden. Es zeigt sich eine Tendenz, dass, je linker eine Partei im politischen Spektrum zu lokalisieren ist, desto eher weist diese Präferenzen und sprachliche Wertschätzung für die Themenfelder Inklusion, Barrierefreiheit sowie eine Politik für Menschen mit Behinderungen auf. Weiterhin erfolgt ein Exkurs zu Wahlprogrammen in Einfacher, Leichter bzw. leicht verständlicher Sprache sowie ein Ausblick auf den Koalitionsvertrag von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP.:Abbildungsverzeichnis I
Abkürzungsverzeichnis II
1. Einleitende Betrachtung 1
2. Theoretische Grundlagen 3
2.1 Forschungsstand zur Barrierefreiheit und Inklusion 3
2.2 Die UN-Behindertenrechtskonvention 5
2.3 Definitorische Annäherungen an den Inklusionsgedanken 6
2.4 Inklusionsvorstellungen kontrovers betrachtet 8
2.5 Rekapitulation 9
3. Wahlprogramme interdisziplinär betrachtet 10
3.1 Politikwissenschaftliche Kontextualisierung 10
3.1.1 Demokratietheoretische Einordnung 10
3.1.2 Akteurszentrierte Einordnung 10
3.1.3 Fusion beider Ansätze 11
3.2 Linguistische Kontextualisierung 11
3.2.1 Wortebene 11
3.2.2 Argumentationsmuster 13
3.3 Rekapitulation 14
4. Empirisch-analytischer Teil 15
4.1 Quantitative Analyse 15
4.1.1 Auswahl der Textkorpora 15
4.1.2 Methodische Vorgehensweise 15
4.2 Rekapitulation 17
4.3 Qualitative Analyse 17
4.3.1 Die Alternative für Deutschland (AfD) 18
4.3.2 Die Unionsparteien (CSU, CDU) 19
4.3.3 Die Freie Demokrat:innen (FDP) 21
4.3.4 Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 23
4.3.5 Bündnis 90/Die Grünen 24
4.3.6 Die Linke 27
4.4 Exkurs: Wahlprogramme leicht verständlich 29
4.5 Parteienvergleich zur Barrierefreiheit und Inklusion 30
5. Diskussion und Rekapitulation der Ergebnisse 31
6. Ausblick 33
Literaturverzeichnis 35
Anhang 42
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Althochdeutsches WörterbuchGroße, Rudolf, Lerchner, Gotthard, Schmid, Hans Ulrich 27 April 2023 (has links)
Die digitale Veröffentlichung des seit 1952 in Lieferungen erscheinenden „Althochdeutschen Wörterbuchs” erfolgt als Datenbank, die in das Trierer Wörterbuchnetz eingebunden ist. In Ergänzung zu diesem Wörterbuch erscheinen Beibände, in denen in Form von Monographien oder Sammelwerken sprach- und kulturwissenschaftlichen Fragen aus dem Gegenstandsbereich des Projekts behandelt werden, die dabei auch auf dessen Belegsammlungen und Arbeitsmaterialien zurückgreifen. Einige dieser Beibände werden hier als E-PDF veröffentlicht.
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Determinative vor Anthroponymen: Eine kognitivlinguistische BetrachtungSahlbach, Veronika 24 June 2022 (has links)
Die Arbeit untersucht die Verwendung der bestimmten Artikelwörter vor Ruf- und Familiennamen. Für eine gebrauchslinguistische Untersuchung wurden aus Telegram-Nachrichten Sprachnachrichten extrahiert, die transkribiert die Grundlage für eine korpuslinguistische Erhebung stellten. Die gefundenen Verwendungen unterscheiden sich in ihrer Funktionalität und weisen deiktische Komponenten auf. Damit zeigt sich, dass die Verwendung des Artikels nicht nur ein regionales Stilmittel ist, vielmehr zeigt sich darin der Konstruktionscharakter.:1 Einleitung
1.1 Problemstellung und Relevanz
1.2 Arbeitshypothesen
1.3 Argumentation und Vorgehensweise
2 Phänomenbetrachtung in der traditionellen Grammatik
2.1 Artikelwörter im Deutschen
2.1.1 Terminologie
2.1.2 Syntaktische Eigenschaften
2.1.3 Zum Gebrauch der Definitartikel
2.1.4 Funktion des Definitartikels
2.2 Zur Grammatik der Eigennamen
2.2.1 Terminologie
2.2.2 Die Semantik der Eigennamen
2.3 Die Verwendung des Artikels vor Eigennamen
2.3.1 Verbreitung der Konstruktion im deutschen Sprachraum
2.3.2 Der onymische Gebrauch im Süden
2.3.3 Der expletive Gebrauch im Norden
2.4 Zusammenfassung
3 Generative Grammatik vs. Konstruktionsgrammatik
3.1 Kritik an der Generativen Grammatiktheorie
3.1.1 Theorie der Generativen Grammatik
3.1.2 Kritikpunkte
3.1.3 Folgen für die Phänomenbetrachtung
3.2 Grundlagen der Konstruktionsgrammatik
3.2.1 Umfang des Bedeutungsbegriffs
3.2.2 Kognitive Semantik
3.2.3 Gebrauchsbasierte Kognitive Linguistik
4 Methodisches Arbeiten am Korpus
4.1 Vorüberlegungen: Untersuchungen an gesprochener Sprache
4.1.1 Gesprochene Sprache in der Linguistik
4.1.2 Prosodie und gesprochene Sprachverwendung
4.1.3 Auswahl des Sprachmaterials
4.1.4 Sprachnachrichten und Telegram
4.1.5 Auswahl der Gruppen und Erhebung
4.2 Linguistische Untersuchungen
4.2.1 Transkription der Aufnahmen
4.2.2 Korpuslinguistische Bearbeitung
4.2.3 Zusammenfassung
4.3 Kategorisierung der Korpusbelege
4.3.1 Konstruktion mit Indefinitartikel
4.3.2 Konstruktionen mit Definitartikel
4.3.3 Zusammenfassung der Kategorisierung
5 Auswertung der Ergebnisse
5.1 Die Konstruktion [DEF+RufN] – extern
5.2 Die Konstruktion [DEF+RufN] – intern/erweitert
5.3 Die Konstruktion [DEF+RufN] – selbstbezeichnend
5.4 Zusammenfassende Betrachtung
5.4.1 Die Konstruktion als Zugang zum Wissensnetzwerk
5.4.2 Verweisfunktion der Konstruktion
5.4.3 Rolle der Prosodie
6 Abschlussbemerkung
7 Anhang
7.1 Korpusbelege
7.1.1 Belege mit Definitartikel
7.1.2 Belege [DEF+RufN] – extern
7.1.3 Belege [DEF+RufN] – intern/erweitert
7.1.4 Belege [DEF+RufN] – selbstbezeichnend
7.2 Transkriptionen
7.2.1 Beispiel (37)
7.2.2 Beispiel (39)
7.2.3 Beispiel (43)
7.3 Verzeichnisse
7.3.1 Telegramgruppen
7.3.2 Materialbearbeitung
7.3.3 Abbildungen
7.3.4 Literaturverzeichnis
7.4 Selbstständigkeitserklärung
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Sprachliche Komplexität im Unterricht: Eine computerlinguistische Analyse der gesprochenen Sprache von Lehrenden und Lernenden im naturwissenschaftlichen Unterricht in der Primar- und SekundarstufeWeiss, Zarah, Lange-Schubert, Kim, Geist, Barbara, Meurers, Detmar 05 June 2023 (has links)
We investigate the linguistic complexity of oral classroom interactions
in late primary and early secondary school across German school types. The goal
is to explore whether teachers and students align in terms of their use of the
academic language register. We empirically base this investigation on transcriptions
of teacher and student contributions during content matter lessons on the
vaporisation and condensation of water. Across school types and grade levels,
we compare the extent to which teachers offer language that is adaptively rich
in linguistic constructs commonly associated with academic language, such as
deagentivation, nominal style, and cohesive devices. Putting this in relation to
the developing academic language competence of the students, we then compare
the language offered by the teachers to the use of these academic language constructs
in the students’ spoken language contributions. We discuss the methodological
challenges arising from analyzing oral classroom interactions and from
applying automatic linguistic complexity analyses to such data.
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Brüche und Kontinuitäten: aktuelle Themen der ukrainischen Germanistik nach Februar 2022: Open-Access-Tagungsdokumentation eines Symposiums im Rahmen der Themenwoche „Krieg in der Ukraine – Perspektiven der Wissenschaft“Bezugla, Liliia, Ketzer-Nöltge, Almut, Spaniel-Weise, Dorothea, Wolbergs, Julia, Höfler, Lisa 01 February 2024 (has links)
Der vorliegende Band versammelt die Diskussionsergebnisse des Symposiums „Brüche und Kontinuitäten“ aus verschiedenen Teilbereichen der Fächer Germanistik und Deutsch als Fremd- und Zweitsprache in Form von Kurz- und Langbeiträgen.:I. Studium und Lehrer:innenausbildung
II. Deutschlernen während des Krieges
III. Deutschlehren und -lernen mit spezifischen Methoden
IV. Literatur und Übersetzung
V. Linguistik
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Diskursanalytische Betrachtung zum Begriff Triage während der Corona-Krise Januar bis Dezember 2020.Heidelberger, Juliane 30 August 2023 (has links)
Das Jahr 2020 wurde maßgeblich bestimmt vom Auftreten des Virus SARS-CoV-2, der COVID-19 verursachte und eine weltweite Verbreitung, die Corona-Pandemie, auslöste. Diese Pandemie führte gleichzeitig zu einer weltweiten Krise, der Corona-Krise. Die Auswirkungen dieser Krise ziehen sich durch alle Bereiche des sozialen und gesellschaftlichen Lebens und schlagen sich auch sprachlich nie-der, bspw. ist die Verwendung von Katastrophenrhetorik national wie internatio-nal nachzuweisen (vgl. Fangerau & Labisch 2020: 12).
Die Weltpresse war in diesem ersten Jahr der Krise hauptsächlich geprägt von Berichterstattungen rund um diese Pandemie. Zahlreiche Wortneuschöp-fungen wie Corona-Schutzverordnung, Mund-Nasen-Schutz (MNS) oder Mund-Nasen-Bedeckung (MNB) traten ebenso auf wie auch medizinische Fachbegriffe wie Virolog:in, Herdenimmunität oder Triage Verwendung fanden.
Das digitale Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS) legte ein Themen-
glossar zur COVID-19-Pandemie an und machte es sich zur Aufgabe, sprachliche Phänomene, die in Verbindung mit der Pandemie auftraten, zeitnah zu dokumen-tieren. Dafür werden Begriffe aus dem Kontext der Pandemie gesammelt und lexikographisch beschrieben. Einführend zum Glossar werden folgende Phäno-mene und Begriffe vorgestellt:
• Neue Wörter wie Coronaparty, Lockdown oder auch der Ausdruck Social Distancing halten als Neubildungen oder Entlehnungen Einzug in die deutsche Sprache.
• Etliche Wörter erfahren einen Bedeutungswandel oder werden in der COVID-19-Bedeutung populärer. Beispiele hierfür sind Kontaktsperre, Mundschutz oder Homeschoo-ling.
• Wiederum andere Wörter, die in der Regel nur in der Fachsprache bzw. als Fachbegriff
bekannt waren, ziehen in die Allgemeinsprache ein, beispielsweise Herdenimmunität, Tria-ge oder Tröpfcheninfektion (DWDS).
Für die vorliegende Arbeit soll sich die Untersuchung auf den Begriff Triage kon-zentrieren. Neben einer einführenden Vorstellung des Begriffes, seiner Herkunft und seiner Bedeutung soll seine Verwendung im Diskurs der Corona-Pandemie beleuchtet werden. Anschließend soll geprüft werden, ob die Behauptung des DWDS, der Begriff sei von der Fachsprache in die Allgemeinsprache eingezogen, haltbar ist.
Dafür wird im ersten Teil dieser Arbeit im Kapitel 2 zunächst ein zeitlicher Abriss der Corona-Krise von Januar bis Dezember 2020 gegeben, auch über die erfolgten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, deren Ziel es ist, eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden. Denn genau diese Situation führt zur Notwendigkeit einer Triage: Wenn nicht ausreichend personelle und strukturelle Ressourcen wie Ärzt:innen, Pfleger:innen und Intensivbetten vorhan-den sind, können nicht alle Patient:innen behandelt werden, was unweigerlich die Notwendigkeit einer Entscheidung nach sich ziehen würde, wem eine Be-handlung und Versorgung zukommen und wem nicht.
Im Kapitel 3 werden einige Projekte und Publikationen vorgestellt, die sprachliche Phänomene im Zusammenhang mit der Corona-Krise untersuchten oder untersuchen. Diese Projekte sind alle im deutschsprachigen Raum angesie-delt und haben auch als Anregungen für diese Arbeit gedient.
Kapitel 4 legt die lexikologische und lexikographische Verortung des Begrif-fes Triage sowie dessen Verwendung in der Militär- und Katastrophenmedizin dar. Dafür wurde insbesondere der Bestand an Fachliteratur, Lexika und militäri-schen Fachwörterbüchern der Bibliothek des Militärhistorischen Museums Dres-den genutzt, für die Möglichkeit mehrmaliger Besuche unter Corona-Bedingungen sei den Mitarbeiter:innen an dieser Stelle herzlich gedankt.
Der Hauptteil der Arbeit stellt mit Kapitel 5 die Disziplin der Diskurslinguistik vor. Es werden begriffliche Verortungen vorgenommen und verschiedene Strö-mungen vorgestellt. Obwohl Dietrich Busse in seiner Publikation Historische Semantik. Analyse eines Programms. (1987) durchaus Grundlagen für die deutsch-sprachige Diskurslinguistik schuf, wird für die vorliegende Arbeit mehr Bezug zu späteren Einführungswerken von Jürgen Spitzmüller und Ingo H. Warnke ge-nommen, außerdem werden zahlreiche Forscher:innen einer jüngeren Generati-on wie Alexander Ziem und Noah Bubenhofer einbezogen. Gemeinsame Basis der verwendeten Literatur ist der Bezug zum französischen Philosophen Michel Foucault, der mit seinen Werken wie Archäologie des Wissens. oder Die Ordnung des Diskurses. die Kulturwissenschaft ebenso wie die Sprachwissenschaft maß-geblich prägte und bis heute prägt.
Das Kapitel erörtert zudem die methodischen Möglichkeiten einer Analyse, hier liefert das Einführungswerk von Spitzmüller & Warnke (2011) den strukturel-len Rahmen, an welchem sich auch für die durchgeführte Analyse in Kapitel 6 orientiert wird. In diesem Kapitel 6 werden vor der eigentlichen Analyse die Zu-sammenstellung des Korpus und alle durchgeführten Korpusabfragen vorge-stellt. Anschließend erfolgt die Analyse auf den drei Ebenen der Intratextualität, der Akteur:innen und der Transtextualität, bevor die Ergebnisse und Erkenntnisse zusammengefasst und kritisch reflektiert werden.
Kapitel 7 beschreibt die empirische Erhebung zur eingangs gestellten Frage, ob der Begriff Triage mittlerweile ein alltagssprachlicher sei. Die Ergebnisse einer in Januar und Februar 2021 durchgeführten Online-Umfrage fließen in die Ein-schätzung ein, bevor im letzten Kapitel ein kurzes Fazit zur vorliegenden Arbeit gezogen wird.:1 Einleitung 3
2 Chronologie der Corona-Krise von Januar bis Dezember 2020 5
3 Linguistische Projekte und Publikationen zur Corona-Pandemie 8
3.1 Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache 8
3.2 LinguaSnapp, UH 8
3.3 Digitale Transfer-Plattform für COVID-19-Forschung, ZHAW 9
3.4 Keywordanalyse vor und nach dem ersten Lockdown, UZH 9
3.5 IDS Leibniz-Institut für Deutsche Sprache 9
4 Theoretische Voranstellungen zum Begriff Triage 10
4.1 Lexikologische Verortung 10
4.2 Lexikographische Verortung 11
4.3 Verortung in der Militärmedizin 13
4.3.1 Begriffsdefinition 13
4.3.2 Geschichte der Militärmedizin 13
4.4 Verortung in der Katastrophenmedizin 15
4.4.1 Begriffsdefinition 15
4.4.2 Geschichte der Katastrophenmedizin 17
4.5 Ethische Aspekte bei Triage in der Katastrophenmedizin 18
4.6 Manchester-Triage-System 19
5. Diskurslinguistik 21
5.1 Diskursbegriff 21
5.2 Diskursbezeichnungen 22
5.3 Aktuelle Diskursforschung 22
5.4 Methoden der Diskursanalyse 24
5.5 Verfahrenspraktiken der Diskursanalyse 26
5.6 Diskurslinguistische Mehr-Ebenen-Analyse – DIMEAN 26
6. Diskurslinguistische Betrachtung zum Begriff Triage 29
6.1 Das Korpus 29
6.2 Sprachliche Muster 32
6.2.1 Word Sketch 32
6.2.2 Keywords 33
6.2.3 Kollokationen 34
6.2.4 N-Gramme 36
6.2.5 Zusammenfassung 36
6.3 Intratextuelle Analyse 37
6.3.1 Wortorientierte Analyse 37
6.3.2 Propositions- und textorientierte Analyse 39
6.4 Akteur:innenorientierte Analyse 40
6.5 Transtextuelle Analyse 43
6.6 Zusammenfassung der diskursanalytischen Betrachtung 47
6.7 Reflexion der Limitationen 48
7. Empirische Erhebung 49
8. Fazit 55
Literaturverzeichnis 56
Abkürzungsverzeichnis 64
Anhang 65
Selbstständigkeitserklärung 71
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N+N-Komposita mit identischen Konstituenten im Deutschen: Theorie und Empirie zu reduplikativer KompositionFrankowsky, Maximilian 19 November 2024 (has links)
Im Deutschen gibt es nominale Komposita mit identischen Konstituenten (ICCs). Bisher gibt es nur wenige linguistische Arbeiten, die sich explizit diesem Phänomen widmen. Meist werden lexikalisierte ICCs wie Kindeskind beschrieben. Darüber hinaus gibt es einige wenige, meist theoretische Arbeiten zu ICCs, die den Referenten auf einen Prototypen beschränken (Mädchenmädchen ‘prototypisches Mädchen’). Die vorliegende Studie umfasst zwei Korpusstudien, in denen mehr als 185.000 Fälle von ICCs erhoben werden, und liefert damit erstmals umfassende Daten zu formalen und funktionalen Eigenschaften von ICCs. Ein Ergebnis der Datenauswertung ist die Einteilung der ICCs in drei semantisch-funktionale Subtypen sowie die Feststellung, dass sich diese Subtypen auch hinsichtlich formaler Aspekte wie Verfugung, Flexion oder Schreibung unterscheiden. In der anschließenden theoretischen Diskussion ordnet die Arbeit die ICC-Subtypen den Wortbildungsprozessen Komposition und Reduplikation zu und diskutiert, inwieweit sich ICCs im Rahmen einschlägiger Kompositatheorien darstellen lassen. Zum Schluss werden ICCs im konstruktionsgrammatischen Modell der Relational Morphology dargestellt.
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