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Vergleichende Untersuchung von Agarplatten-Oberflächen-Verfahren und Most-Probable-Number-Methode zur Desinfektionsmittelprüfung gemäß den CEN-Normen EN 1656 und EN 1657

Rockhoff, Vivian 08 January 2008 (has links)
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden fünf verschiedene Desinfektionsmittel mit drei verschiedenen Keimen mit einem quantitativen Suspensionsversuch auf ihre Wirksamkeit geprüft, dabei wurden jeweils 10 voneinander unabhängige Wiederholungen durchgeführt. Parallel wurden mithilfe laboranalytischer Methoden die Keimzahlermittlung nach EN 1656 und EN 1657 des Europäischen Komitees für Normung (CEN) im Oberflächenverfahren und die Keimzahlermittlung nach der Most-Probable-Number-Methode (MPN) gegenübergestellt und verglichen. Es sollte geprüft werden, ob durch Anwendung des MPN-Verfahrens eine Reduktion des Arbeits- und Zeitaufwands bei gleichwertigen Ergebnissen erreicht werden kann. Hierbei wurde die MPN-Methode sowohl im Röhrchen, als auch in der Mikrotiterplatte durchgeführt. Somit sollte nicht nur ein Vergleich innerhalb der MPN-Verfahren erfolgen, sondern auch eine Aussage getroffen werden, ob das Oberflächen-Verfahren nach CEN auch durch eine weniger aufwändige Mikro-MPN-Methode möglich wäre. Für den direkten Vergleich der Methoden wurden die durch die Versuche und ihre Auswertung ermittelten Reduktionszahlen aus Oberflächen- und MPN-Verfahren statistisch miteinander verglichen. Zusätzlich wurden praktische Vergleiche angestellt, in dem man die ausreichend bakterizid wirksamen Desinfektionsmittelkonzentrationsstufen miteinander verglichen hat. Somit sollte ermittelt werden, welche der drei Methoden (Oberflächenverfahren, Most-Probable-Number-Methode im Röhrchen, Most-Probable-Number-Methode in der Mikrotiter-platte) eine Konzentrationsstufe als ausreichend bakterizid wirksam erachtet, die im Vergleich die höchste Desinfektionsmittelkonzentrationsstufe darstellt und somit in der Praxis das sicherste Desinfektionsergebnis ermöglicht. Vom Oberflächen-verfahren um eine Stufe höher abweichende ausreichend bakterizid wirksame Konzentrationsstufen konnten nur in 18% der Fälle und um eine Stufe niedrigere lediglich in 5,3% der Fälle ermittelt werden. Die Tendenz, dass das MPN-Verfahren höhere Desinfektionsmittelkonzentrationsstufen als bakterizid wirksam prüft, lässt den Schluss zu, dass das MPN-Verfahren sowohl im Röhrchen, als auch in der Mikrotiterplatte gleichwertige und in 18% der Fälle sogar strengere Bewertungen von Desinfektionsmitteln liefert. Um die Methoden statistisch miteinander vergleichen zu können, wurden die ermittelten Reduktionszahlen auf signifikante Unterschiede geprüft. Signifikante Unterschiede zum OFV konnten für beide MPN-Verfahren in 53,3% der Fälle nachgewiesen werden. Davon waren 46,6% signifikant niedrigere Reduktionszahlen als im OFV, lediglich 6,6% der Signifikanzen waren durch höhere Reduktionszahlen gekennzeichnet. Für die Desinfektionsmittelprüfungen ergeben sich hieraus bedeutsame Unterschiede, die dadurch gekennzeichnet sind, dass bei signifikant niedrigeren Reduktionszahlen mehr Keime überlebt und deshalb weniger Keime reduziert und damit abgetötet wurden. Tendenziell werden somit die Prüfbedingungen für Desinfektionsmittel mithilfe der MPN-Methodik erschwert und man kann in diesem Fall von einer sensibleren Desinfektionsmittelprüfung sprechen, bei der einer Fehlbeurteilung von Desinfektionsmitteln vorgebeugt werden kann. Mithilfe der vorliegenden Arbeit konnte eine deutliche Zeitersparnis der MPN-Methodik gegenüber dem Oberflächenverfahren durch Reduzierung der Prüfdauer und damit verbundene Erhöhung des Probendurchsatzes nachgewiesen werden. Des Weiteren ist der Materialeinsatz bei den MPN-Verfahren und hier vor allem in der Mikrotiterplatte sehr viel geringer und damit weniger kostenintensiv als beim Oberflächenverfahren.
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Etablierung neuer Richtlinien für die Desinfektionsmittelprüfung im Bereich Tierhaltung sowie für die tierärztliche Praxis

Schmidt, Franziska 12 June 2015 (has links) (PDF)
Desinfektionsmittel sind ein elementarer Bestandteil der Tierseuchenbekämpfung und damit auch der Lebensmittelsicherheit. Die Prüfung chemischer Desinfektionsmittel ist Voraussetzung für deren zuverlässige Wirksamkeit und zielgerichteten Einsatz. In Deutschland geschieht dies nach den Richtlinien der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft e.V. (DVG). Seit der ersten Fassung sind die Richtlinien einem ständigen Anpassungsprozess unterworfen. Im Zuge der europäischen Harmonisierung gilt es nun, sich gesamteuropäischen Richtlinien, verfasst durch das europäische Komitee für Normung (Comité Européen de Normalisation) (CEN) anzupassen. Das Thema dieser Arbeit entwickelte sich im Kontext der derzeitigen Diskussion über Verbesserungsvorschläge zu den bestehenden Richtlinien und deren Anpassung an die europäischen Normen. Es wurden je zwei Testviren für die Bereiche Tierhaltung und tierärztliche Praxis ausgewählt, um sie auf Eignung für die Viruzidieprüfung zu testen und gegebenenfalls zu etablieren. Des Weiteren wurde in einem zweiten Teil, in Anlehnung an die Forderungen der europäischen Normen die Prüfung zu vereinfachen, ein alternatives Zellkulturnachweissystem für das Newcastle-Disease-Virus (NDV) geprüft. Die Prüfung der viruziden Wirksamkeit erfolgte mit fünf verschiedenen Grundsubstanzen, gewählt um ein möglichst breites Spektrum an Desinfektionsmittelwirkstoffen abzudecken. Es wurden Glutaraldehyd, Ethanol, Natronlauge, Natriumhypochlorit und Peressigsäure verwendet. Die Versuche wurden mit einer niedrigen Eiweißbelastung und bei einer Temperatur von 20°C durchgeführt. Um eine praxisnahe Situation zu simulieren wurde auf, bereits in den DVG-Richtlinien, verankerten Stahl- und Holzkeimträgertests zurückgegriffen. Als mögliche Prüfviren für die Tierhaltung wurden das Equine Arteritis-Virus (EAV) und das Bovine Virus Diarrhoe Virus verwendet. Bei beiden Viren handelt es sich um weit verbreitete Tierseuchenerreger mit einer großen epidemiologischen Bedeutung. Die Untersuchung von fünf verschiedenen Desinfektionsmitteln erfolgte im Keimträgertest auf Holz. Sowohl EAV als auch BVD stellen ein weniger geeignetes Prüfvirus dar, da beide Viren enorme Titerverluste im Trocknungsvorgang der Holzkeimträger zeigten. Die Viren ließen sich zwar leicht vermehren, aber die erzielten Ausgangstiter reichten nicht aus um die Trocknungsverluste zu kompensieren und aussagekräftige Ergebnisse zu produzieren. Für den Bereich tierärztliche Praxis wurden das Feline Coronavirus (FCoV) und das Murine Parvovirus (MPV) genutzt. FCoV ist ein weltweit in Hauskatzenpopulationen vorkommendes Virus mit einer hohen Seroprävalenz und wurde daher ausgewählt. MPV wurde als Stellvertreter für die, in der Praxis häufig vorkommenden Parvovirusinfektionen gewählt. Es schien ein ideales Modellvirus aufgrund seiner weiten Verbreitung in der Forschung zu sein. Bei beiden Viren erfolgte die Prüfung auf Stahlkeimträgern. Unter Laborbedingungen konnte FCoV ohne Probleme zu hohen Titern vermehrt werden. Es gab keine nennenswerten Trocknungsverluste. FCoV erwies sich als geeignetes Prüfvirus. MPV hingegen ist bedingt durch die langen Versuchszeiten und schwierig auszuwertenden Zellkulturen, sowie wegen der niedrigen Ausgangstiter weniger geeignet als Modellvirus für die Desinfektionsmittelprüfung. Die Anzucht von NDV in Allantoisflüssigkeit von SPF Hühnereiern erschien sehr aufwendig und mit hohem Eiweißfehler belastet. In den Versuchen konnte ein deutlich höherer Eiweißgehalt als in den vergleichend geprüften, in Zellkultur angezogenen Viren nachgewiesen werden. Infolge der Probleme mit der Kultivierung der LMH-Zelllinie und den damit verbundenen langen Wartezeiten bis zur eigentlichen Versuchsdurchführung kann nur eine teilweise Empfehlung, von auf Zellkultur vermehrtem NDV (NDV (ZK)) gegeben werden. Nach Behebung dieser Probleme ist durchaus eine Ablösung, von in Allantoisflüssigkeit angezüchtetem NDV durch NDV (ZK) zu empfehlen. Die Verfälschung der Ergebnisse durch die höheren Eiweißgehalte bei Desinfektionsmitteln mit deutlichem Eiweißfehler könnten so vermieden werden.
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Etablierung neuer Richtlinien für die Desinfektionsmittelprüfung im Bereich Tierhaltung sowie für die tierärztliche Praxis

Schmidt, Franziska 17 March 2015 (has links)
Desinfektionsmittel sind ein elementarer Bestandteil der Tierseuchenbekämpfung und damit auch der Lebensmittelsicherheit. Die Prüfung chemischer Desinfektionsmittel ist Voraussetzung für deren zuverlässige Wirksamkeit und zielgerichteten Einsatz. In Deutschland geschieht dies nach den Richtlinien der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft e.V. (DVG). Seit der ersten Fassung sind die Richtlinien einem ständigen Anpassungsprozess unterworfen. Im Zuge der europäischen Harmonisierung gilt es nun, sich gesamteuropäischen Richtlinien, verfasst durch das europäische Komitee für Normung (Comité Européen de Normalisation) (CEN) anzupassen. Das Thema dieser Arbeit entwickelte sich im Kontext der derzeitigen Diskussion über Verbesserungsvorschläge zu den bestehenden Richtlinien und deren Anpassung an die europäischen Normen. Es wurden je zwei Testviren für die Bereiche Tierhaltung und tierärztliche Praxis ausgewählt, um sie auf Eignung für die Viruzidieprüfung zu testen und gegebenenfalls zu etablieren. Des Weiteren wurde in einem zweiten Teil, in Anlehnung an die Forderungen der europäischen Normen die Prüfung zu vereinfachen, ein alternatives Zellkulturnachweissystem für das Newcastle-Disease-Virus (NDV) geprüft. Die Prüfung der viruziden Wirksamkeit erfolgte mit fünf verschiedenen Grundsubstanzen, gewählt um ein möglichst breites Spektrum an Desinfektionsmittelwirkstoffen abzudecken. Es wurden Glutaraldehyd, Ethanol, Natronlauge, Natriumhypochlorit und Peressigsäure verwendet. Die Versuche wurden mit einer niedrigen Eiweißbelastung und bei einer Temperatur von 20°C durchgeführt. Um eine praxisnahe Situation zu simulieren wurde auf, bereits in den DVG-Richtlinien, verankerten Stahl- und Holzkeimträgertests zurückgegriffen. Als mögliche Prüfviren für die Tierhaltung wurden das Equine Arteritis-Virus (EAV) und das Bovine Virus Diarrhoe Virus verwendet. Bei beiden Viren handelt es sich um weit verbreitete Tierseuchenerreger mit einer großen epidemiologischen Bedeutung. Die Untersuchung von fünf verschiedenen Desinfektionsmitteln erfolgte im Keimträgertest auf Holz. Sowohl EAV als auch BVD stellen ein weniger geeignetes Prüfvirus dar, da beide Viren enorme Titerverluste im Trocknungsvorgang der Holzkeimträger zeigten. Die Viren ließen sich zwar leicht vermehren, aber die erzielten Ausgangstiter reichten nicht aus um die Trocknungsverluste zu kompensieren und aussagekräftige Ergebnisse zu produzieren. Für den Bereich tierärztliche Praxis wurden das Feline Coronavirus (FCoV) und das Murine Parvovirus (MPV) genutzt. FCoV ist ein weltweit in Hauskatzenpopulationen vorkommendes Virus mit einer hohen Seroprävalenz und wurde daher ausgewählt. MPV wurde als Stellvertreter für die, in der Praxis häufig vorkommenden Parvovirusinfektionen gewählt. Es schien ein ideales Modellvirus aufgrund seiner weiten Verbreitung in der Forschung zu sein. Bei beiden Viren erfolgte die Prüfung auf Stahlkeimträgern. Unter Laborbedingungen konnte FCoV ohne Probleme zu hohen Titern vermehrt werden. Es gab keine nennenswerten Trocknungsverluste. FCoV erwies sich als geeignetes Prüfvirus. MPV hingegen ist bedingt durch die langen Versuchszeiten und schwierig auszuwertenden Zellkulturen, sowie wegen der niedrigen Ausgangstiter weniger geeignet als Modellvirus für die Desinfektionsmittelprüfung. Die Anzucht von NDV in Allantoisflüssigkeit von SPF Hühnereiern erschien sehr aufwendig und mit hohem Eiweißfehler belastet. In den Versuchen konnte ein deutlich höherer Eiweißgehalt als in den vergleichend geprüften, in Zellkultur angezogenen Viren nachgewiesen werden. Infolge der Probleme mit der Kultivierung der LMH-Zelllinie und den damit verbundenen langen Wartezeiten bis zur eigentlichen Versuchsdurchführung kann nur eine teilweise Empfehlung, von auf Zellkultur vermehrtem NDV (NDV (ZK)) gegeben werden. Nach Behebung dieser Probleme ist durchaus eine Ablösung, von in Allantoisflüssigkeit angezüchtetem NDV durch NDV (ZK) zu empfehlen. Die Verfälschung der Ergebnisse durch die höheren Eiweißgehalte bei Desinfektionsmitteln mit deutlichem Eiweißfehler könnten so vermieden werden.

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