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Grenzfälle der Subordination : Merkmale, Empirie und Theorie abhängiger Nebensätze / Borderline cases of subordination : features, empiricism and theory of dependent clausesPauly, Dennis January 2013 (has links)
Gegenstand dieser Arbeit sind sog. nicht-kanonische bzw. unintegrierte Nebensätze. Diese Nebensätze zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich mittels gängiger Kriterien (Satzgliedstatus, Verbletztstellung) nicht klar als koordiniert oder subordiniert beschreiben lassen.
Das Phänomen nicht-kanonischer Nebensätze ist ein Thema, welches in der Sprachwissenschaft generell seit den späten Siebzigern (Davison 1979) diskutiert wird und spätestens mit Fabricius-Hansen (1992) auch innerhalb der germanistischen Linguistik angekommen ist. Ein viel beachteter Komplex ist hierbei – neben der reinen Identifizierung nicht-kanonischer Satzgefüge – meist auch die Erstellung einer Klassifikation zur Erfassung zumindest einiger nicht-kanonischer Gefüge, wie dies etwa bei Fabricius-Hansen (1992) und Reis (1997) zu sehen ist.
Das Ziel dieser Studie ist es, eine exhaustive Klassifikation der angesprochenen Nebensatztypen vorzunehmen. Dazu werden zunächst – unter Zuhilfenahme von Korpusdaten – alle potentiellen Subordinationsmerkmale genauer untersucht, da die meisten bisherigen Studien zu diesem Thema die stets gleichen Merkmale als gegeben voraussetzen. Dabei wird sich herausstellen, dass nur eine kleine Anzahl von Merkmalen sich wirklich zweifelsfrei dazu eignet, Aufschluss über die Satzverknüpfungsqualität zu geben.
Die anschließend aufgestellte Taxonomie deutscher Nebensätze wird schließlich einzig mit der Postulierung einer nicht-kanonischen Nebensatzklasse auskommen. Sie ist darüber hinaus auch in der Lage, die zahlreich vorkommenden Ausnahmefälle zu erfassen. Dies heißt konkret, dass auch etwaige Nebensätze, die sich aufgrund bestimmter Eigenschaften teilweise idiosynkratisch verhalten, einfach in die vorgeschlagene Klassifikation übernommen werden können. In diesem Zuge werde ich weiterhin zeigen, wie eine Nebensatzklassifikation auch sog. sekundären Subordinationsmerkmalen gerecht werden kann, obwohl diese sich hinsichtlich der einzelnen Nebensatzklassen nicht einheitlich verhalten. Schließlich werde ich eine theoretische Modellierung der zuvor postulierten Taxonomie vornehmen, die auf Basis der HPSG mittels Merkmalsvererbung alle möglichen Nebensatztypen zu erfassen imstande ist. / This study focuses on so-called non-canonical or unintegrated clauses in German. These clauses cannot easily be categorized as either subordinate or coordinate by using classical criteria like the syntactic function or the position of the finite verb.
In linguistics in general, this phenomenon has been discussed since the seventies (Davison 1979) and Fabricius-Hansen (1992) brought this topic to German linguistics. Apart from the mere identification of non-canonical clause types, previous studies mostly deal with classification approaches in order to be able to subsume at least some non-canonical clause types under the same category, see Fabricius-Hansen (1992) or Reis (1997).
This study aims at providing an exhaustive classification of non-canonical clause types. In order to do so, I will first look at all potential diagnostics that could be used to distinguish between different clause linkage patterns. This needs to be addressed because most previous studies simply assume a certain set of diagnostics to be relevant and valid. Eventually, it will turn out that only a very limited number of criteria can serve as clear diagnostics with regard to a certain clause linkage status.
After that, I will present a taxonomy of German clauses that is able to cover all non-canonical clauses only with postulating one additional subcategory. Furthermore, this classification is also able to cover the numerous cases of non-canonical clauses that show idiosyncratic behavior. Besides, I will further show how such a classification can address so-called secondary diagnostics. Finally, the previously established taxonomy will be embedded in a generative framework. By using HPSG and its default inheritance principle, it is possible to capture all non-canonical clause types within one simple classification.
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Zum Verständnis morphosyntaktischer Merkmale in der funktionalen Varietät „Leichte Sprache“Lasch, Alexander 22 November 2021 (has links)
Im ersten Halbjahr 2016 wurde in Kooperation mit dem Martinsclub Bremen e.V. eine empirische Untersuchung zur funktionalen Varietät ' Leichte Sprache ' durchgeführt. Diese Ziele wurden verfolgt: 1) Für die ' Leichte Sprache ' wird u.a. vom ' Netzwerk Leichte Sprache ' reklamiert, für eine äußerst heterogene Zielgruppe von Nutzen zu sein. In der Untersuchung wird an Testitems, die z.T. erheblich gegen die ' Regeln ' für ' Leichte Sprache ' verstoßen, ermittelt werden, wie Gewährspersonen unterschiedlicher Zielgruppen (Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung, Funktionale Analphabeten und Migranten) die ‚Schwierigkeit' und die ‚Akzeptabilität' der Items bewerten. 2) Die Regeln für ' Leichte Sprache ' sind (linguistisch) zu explizieren und auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Zielgruppen zuzuschneiden. Beide Ziele wurden durch die Untersuchung für einzelne morphosyntaktische Phänomene erreicht. In diesem Artikel werden die Ergebnisse der Studie knapp vorgestellt und am Beispiel passivischer Strukturen des Deutschen im Detail diskutiert. Angrenzende Phänomenbereiche (sein-Perfekt, Kopulakonstruktionen mit sein und werden sowie werden mit futurischer und/oder epistemischer Lesart) werden nur angeschnitten.
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