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Glukosetoleranz 24 Stunden postpartal und deren Beziehung zu anthropometrischen Daten sowie Adipozytokinserumkonzentrationen

Während der Schwangerschaft vollziehen sich im Körper der Frau verschiedene Adaptionsmechanismen, um eine bestmögliche Versorgung für das heranwachsende Kind zu gewährleisten. Bei fortschreitender Gravidität entwickelt sich eine physiologische Insulinresistenz. Gelingt es den maternalen Betazellen des Pankreas‘ nicht, diese zu kompensieren, kann eine diabetische Stoffwechsellage bis hin zur Ausbildung eines Gestationsdiabetes (GDM) entstehen.
Adipozytokine beeinflussen direkt lokale und periphere metabolische, endokrinologische sowie immunologische Prozesse. Inwieweit sie in der Gravidität eine Rolle spielen, ist bislang nicht hinreichend geklärt. In verschiedenen Studien wurde eine Beziehung zwischen den Fettgewebshormonen und der Glukosetoleranz in der Schwangerschaft nachgewiesen. Im Rahmen dieser Dissertation sollte eine Analyse zur Glukosetoleranz und zu Adipozytokinserumspiegeln bei Frauen unmittelbar nach der Entbindung vorgenommen werden. Ergebnisse oraler Glukosetoleranztests von gesunden Frauen 24 Stunden postpartal (n=65) wurden mit denen einer nicht-schwangeren, gesunden Kohorte (n=30) verglichen. Maternale und neonatale anthropometrische Daten wurden in Zusammenhang zu Adipozytokinen gestellt. Im Vergleich zu Frauen mit normaler Glukosetoleranz (NGT) postpartal konnten in dieser Studie signifikant verminderte Blutglukose – sowie nüchtern – Proinsulinspiegel in der nicht-schwangeren Kontrollgruppe nachgewiesen werden, wohingegen die nüchtern-C-Peptidspiegel erhöht waren. Weiterhin zeigten sich postpartal signifikant niedrigere Adiponektin-, aber höhere sOB-R- (soluble leptin receptor) sowie Leptinspiegel der NGT-Mütter im Vergleich zur Kontrollgruppe. Zusätzlich konnte eine Beziehung zwischen Adipozytokinserumspiegeln und Parametern der Glukosetoleranz bzw. Adipositas demonstriert werden. Daraus lässt sich die These ableiten, dass Frauen in der frühen Phase nach der Entbindung ähnliche biochemische Konstellationen wie beim metabolischen Syndrom, der gestörten Glukosetoleranz oder bei Störungen des Adipozytokinsystems aufweisen.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa.de:bsz:15-qucosa-101180
Date04 January 2013
CreatorsNickisch, Sabine
ContributorsUniversität Leipzig, Medizinische Fakultät, Prof. Dr. med. Wieland Kiess, Prof. Dr. med. Matthias Blüher
PublisherUniversitätsbibliothek Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
Languagedeu
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis
Formatapplication/pdf

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