Return to search

Von Ingenieuren und Philologen

Der germanistische Beitrag von Martin Teich (M. A.), „Von Ingenieuren und Philologen. Zur genderfizierten Semantik der ‚zwei Kulturen‘ in Raabes Alte Nester und Pfisters Mühle“, rückt im vorliegenden Band erstmalig die Männlichkeits-Forschung in den Blick. Mit seinem intersektionalen Interesse an Gender- und Risiko-Diskursen knüpft er zugleich an einen Schwerpunkt (Risiko) des vorangehenden Bandes, GenderGraduateProjects I, an. Untersuchungsgegenstand sind die beiden Erzählungen Alte Nester (1879) und Pfisters Mühle (1884) von Wilhelm Raabe – dem als schwierigen, ‚kauzigen Sonderling‘ geltenden Humoristen und Ironiker unter den deutschen Realisten. Der Verfasser zeigt Raabe als Vermittler, wenn nicht Subvertierer, in den sich mit den Modernisierungsprozessen nach 1871 radikalisierenden sozialen und semantischen Dichotomien. Im Zentrum steht hierbei die Diskursfigur der ‚Zwei Kulturen‘ mit ihrer Leitdifferenz von Technik und Rationalität vs. Poesie, Kunst und Natur sowie ihren – in der Raabe-Forschung innovativ! – gender- und riskanz-semantischen Implikationen. Es zeigt sich, dass beide Texte die Denkfigur der ‚Zwei Kulturen‘ zur Kontrastierung von Ingenieuren und Philologen nutzen und dabei Technik, Risiko und Männlichkeit als figurale Konzeptionsbausteine und (Teil-)Argumente im Kontext der Modernebewältigung kritisch verhandeln.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:84873
Date21 April 2023
CreatorsTeich, Martin
PublisherLeipziger Universitätsverlag
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:bookPart, info:eu-repo/semantics/bookPart, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess
Relation978-3-96023-055-7

Page generated in 0.0013 seconds