Thomas Johann Bauer und Ulrich B. Schmid haben sich mit meinen Thesen zum marcionitischen Evangelium1 auseinandergesetzt und dabei den textkritischen Teil der Argumentation kritisiert. Beide haben vermerkt, dass die von ihnen besprochenen Aspekte nur ein Teil einer umfassenderen Argumentation sind, die sie (in unterschiedlicher Ausführlichkeit) auch fair und zutreffend referieren. Sie stellen daher weder die grundlegende These der Priorität des für Marcions Schriftensammlung bezeugten Evangeliums (im Folgenden: marcionitisches Evangelium bzw. Mcn) vor dem kanonischen Lukas noch die daraus abgeleiteten Konsequenzen zur Überlieferungsgeschichte der Evangelien in Frage, sondern konzentrieren sich auf die Folgerungen, die ich daraus für die Geschichte des neutestamentlichen Textes ziehe. Ich begrüße diese Auseinandersetzung ganz ausdrücklich und bin beiden Kritikern für ihre genaue und gewiss mühevolle Lektüre dankbar. Ich finde es auch völlig in Ordnung, dass diese Auseinandersetzung nicht am Zentrum der Theorie einsetzt, sondern an ihren losen Enden, nämlich bei den Konsequenzen für die Textkritik: Dieses Feld der neutestamentlichen und patristischen Forschung verdient sehr viel mehr Aufmerksamkeit, als ihm üblicherweise zuteil wird.
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:38567 |
Date | 23 June 2020 |
Creators | Klinghardt, Matthias |
Publisher | De Gruyter |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | info:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:article, info:eu-repo/semantics/article, doc-type:Text |
Rights | info:eu-repo/semantics/openAccess |
Relation | 0949-9571, 1612-961X, 10.1515/zac-2017-0007 |
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