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Inhalte und Organisationsmerkmale von Notarzteinsätzen - übernimmt der Notarzt Teilaufgaben der kassenärztlichen Versorgung?: Eine Vollerhebung eines kleinstädtischen Notarztstandortes in Sachsen für das Kalenderjahr 2011Meixner, Marcus 09 September 2021 (has links)
Hintergrund: In der Bundesrepublik Deutschland stehen Personen, die medizinisch als Notfall klassifiziert werden, mehrere Versorgungswege offen - die Konsultation eines Haus- oder Facharztes zu seinen Sprechstundenzeiten, des Kassenärztlichen Notdienstes über die Rufnummer 116 117 bzw. in einer Bereitschaftsdienstpraxis, einer Notaufnahme in einem Krankenhaus oder des Rettungsdienstes über die Rufnummer 112 bei höchster Dringlichkeit eines medizinischen Problems und unter akuter Lebensbedrohung. In den vergangenen Jahren wurde in verschiedenen Stellungnahmen postuliert, dass Notärzte vermehrt Aufgaben der ambulanten Regelversorgung außerhalb von lebensbedrohlichen Notfällen übernehmen. Vor diesem Hintergrund überprüft die vorliegende Arbeit folgende Hypothesen:1. Übernimmt der Notarzt Teilaufgaben der hausärztlichen Versorgung zu den Regelöffnungszeiten der Arztpraxen? 2. Übernimmt der Notarzt Teilaufgaben des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes? 3. Zeigt die Art der Tätigkeit (niedergelassen / angestellt) des Notarztes durch den Anteil an ambulant behandelten Patienten im Notarztdienst, dass es zu einer gehäuft nicht gerechtfertigten Inanspruchnahme des Notarztes kommt? 4. Gibt es Hinweise auf eine gehäufte, nicht gerechtfertigte Inanspruchnahme des Notarztes in Pflegeheimen? Methodik: Die Überprüfung der Hypothesen wurde anhand der statistischen Auswertung aller 3.860 Notarzteinsätze bei gesetzlich versicherten Patienten am Notarztstandort Hoyerswerda im Kalenderjahr 2011 durchgeführt. Neben demografischen Daten, klinischen Parametern und organisatorischen Aspekten sollten so Hinweise gefunden wer-den, die Rückschlüsse auf die tatsächliche Aufgabenwahrnehmung durch den Rettungsdienst zulassen. Ein Bezug zwischen den Einsatzparametern und deren Einfluss auf die o.g. Fragestellungen wurde mittels SPSS unter Anwendung des Chi-Quadrat-Tests analysiert. Für alle Berechnungen wurde die Signifikanz auf dem 5% Niveau (p≤0,05) festgelegt. Ergebnisse: Anhand der untersuchten Einsätze bestätigt sich, dass durch den Notarzt Aufgaben des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes mit übernommen werden. Hinweise darauf, dass der Notarzt Aufgaben der hausärztlichen Versorgung zu den Regelöffnungszeiten der Praxen übernimmt, finden sich nicht. Zusätzlich ergibt sich kein Anhalt dafür, dass spezifische Anstellungsverhältnisse einen Einfluss auf die Anteile an ambulant versorgten Patienten im Notarztdienst haben. Es lassen sich auch keine Hinweise darauf finden, dass die notärztliche Versorgung von Notfallpatienten in Pflegeheimen häufiger nicht indiziert ist, als bei Patienten, die nicht in Pflegeheimen leben. Insgesamt zeigt sich, dass fast jeder fünfte Notarzteinsatz nicht mit einem Transport in die Klinik abgeschlossen wird. Schlussfolgerungen: Strukturen der Notfallversorgung sollten Notfälle versorgen - in den Zeiten des kassen-ärztlichen Bereitschaftsdienstes sollte eine enge Abstimmung über den Einsatz eines Notarztes zwischen den Leitstellen der Notfallrettung und des Bereitschaftsdienstes erfolgen. Bei einem hohen Anteil von ambulant behandelten Patienten im Notarztdienst stellt dieser Bereich ein eigenes Qualitätsmerkmal dar und sollte zukünftig regelhaft erfasst werden.:Abbildungsverzeichnis V
Tabellenverzeichnis VI
Abkürzungsverzeichnis VII
1 Einleitung 1
2 Stand der Forschung 4
2.1 Organisatorisch-rechtliche Aspekte der Notfallversorgung in Deutschland 4
2.2 Abgrenzung und Nutzung der bestehenden Strukturen 5
2.2.1 Notfallversorgung durch niedergelassene Ärzte 5
2.2.2 Notfallversorgung im Rahmen des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes 8
2.2.3 Notfallversorgung durch Notaufnahmen in Krankenhäusern der Akutversorgung 10
2.2.4 Notfallversorgung durch rettungsdienstliche Strukturen 12
2.3 Aktuelle Entwicklungen in der Nutzung von Notfallstrukturen 20
3 Fragestellung und Hypothesen 23
4 Material und Methoden 26
4.1 Datenquellen 26
4.2 Umfang des Datenmaterials 26
4.3 Ethikkommission 27
4.4 Genutzte Software und statistische Auswertungsmethoden 27
4.4.1 Statistische Grundannahmen 27
4.4.2 Kolmogorow-Smirnow-Test 28
4.4.3 χ²-Test 28
5 Ergebnisse der Vollerhebung 29
5.1 Beschreibung der Patientenstichprobe 29
5.1.1 Geschlechtsverteilung 29
5.1.2 Altersverteilung der Gesamtstichprobe 30
5.1.3 Altersverteilung mit Bezug auf Pflegeeinrichtungen 30
5.2 Analysen in Bezug auf die beteiligten Notärzte 32
5.2.1 Anzahl der Notärzte und Einsatzhäufigkeit 32
5.2.2 Qualifikation und Beschäftigungsform der Notärzte 32
5.2.3 Einsatzzahlen der Notärzte 33
5.3 Organisatorische Einsatzaspekte 35
5.3.1 Verteilung: Notarzteinsätze nach Uhrzeit 35
5.3.2 Anzahl der Notarzteinsätze pro Tag 35
5.3.3 Verteilung: Notarzteinsätze nach Wochentag 36
5.3.4 Verteilung: Notarzteinsätze nach Monat 36
5.3.5 Verteilung: Notarzteinsätze pro Quartal und Halbjahr 37
5.3.6 Verteilung: Einsätze in bestimmten Zeitkategorien 38
5.4 Medizinische Einsatzaspekte 43
5.4.1 Diagnoseübersichten 43
5.4.2 Verbleib der Patienten 49
5.4.3 Ambulant behandelte Patienten nach Notärzten 51
5.4.4 Ambulant behandelte Patienten nach Einsatzzeiten 54
5.4.5 Ambulant behandelte Patienten nach Orten 57
5.4.6 Anzahl ambulant behandelter Pflegeheimpatienten 58
5.4.7 Anteil ambulant behandelter Patienten nach Altersgruppen 59
5.4.8 Anteil ambulant behandelter Patienten nach Diagnosen 60
5.5 Überprüfung der Forschungsfragen 64
5.5.1 Hypothese 1 64
5.5.2 Hypothese 2 66
5.5.3 Hypothese 3 69
5.5.4 Hypothese 4 70
6 Diskussion 71
6.1 Konsequenzen für die Forschungshypothesen 73
6.1.1 Hypothese 1 73
6.1.2 Hypothese 2 73
6.1.3 Hypothese 3 73
6.1.4 Hypothese 4 74
6.2 Kritische Reflexion einsatzorganisatorischer Aspekte 75
6.2.1 Entwicklung der Einsatzzahlen für die untersuchte Region 75
6.2.2 Entwicklung der Einsatzzahlen in Deutschland 77
6.2.3 Der ambulant behandelte Patient im Rettungsdienst 78
6.3 Kritische Reflexion zu demografischen und klinischen Aspekten 80
6.3.1 Vergleich der demografischen Daten der vorliegenden Untersuchung mit denen von Sefrin et al. (2015) 80
6.3.2 Vergleich der Diagnosedaten der vorliegenden Untersuchung mit denen von Sefrin et al. (2015) 82
6.4 Limitationen der vorliegenden Arbeit 84
7 Ausblick 86
Zusammenfassung 88
Abstract 90
Literaturverzeichnis 92
Erklärung zur Eröffnung des Promotionsverfahrens 101
Erklärung zur Einhaltung rechtlicher Vorschriften 103
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Ausgewählte Rechtsprobleme im Zusammenhang mit der ständigen Erreichbarkeit von Arbeitnehmern durch ihren ArbeitgeberYurtseven, Filiz 19 November 2020 (has links)
Durch die ständige Erreichbarkeit wird die Zugriffsmöglichkeit auf den Arbeitnehmer auf Zeiten außerhalb der üblichen Arbeitszeit, während des Urlaubs und der Arbeitsunfähigkeit sowie auf weitere andere Aufenthaltsorte des Arbeitnehmers als den Arbeitsort ausgedehnt. Der Arbeitgeber kann somit dem Arbeitnehmer jederzeit über die genutzten mobilen Kommunikationsmittel neue Aufgaben zuteilen, mit ihm Rücksprache halten oder ihm Rückfragen stellen, sodass die Arbeit und die Freizeit räumlich sowie zeitlich immer mehr miteinander verschmelzen. Bestehen keine Regelungen über die Modalitäten der Erreichbarkeit des Arbeitnehmers außerhalb der üblichen Arbeitszeit und die Handhabung der genutzten Kommunikationsmittel, kann dies die ständige Erreichbarkeit des einzelnen Arbeitnehmers fördern. Diese Entwicklungen in der Arbeitswelt führen zu der Frage, welche Rechtsprobleme im Zusammenhang mit der ständigen Erreichbarkeit von Arbeitnehmern durch ihren Arbeitgeber bestehen.
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