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Das Löwenbild am Kriegergrab / Verkörperte WahrzeichenHartmann, Cornelia 18 July 2023 (has links)
Die Arbeit untersucht die anthropologische Bedeutung des Löwenbildes anhand zweier Gefallenendenkmäler. Das ältere datiert in das ausgehende vierte Jahrhundert vor Christus und steht in Böotien, nahe des griechischen Dorfes Chéronia. Die Stadtgemeinde von Theben errichtete es anlässlich der unheilvollen Schlacht von Chaironeia im Jahr 338 vor Christus. Das zweite Werk, geschaffen 1858 von Anton Dominik Fernkorn, gilt der gewaltigen Schlacht von Aspern im Jahr 1809 bei Wien. Es befindet sich vor der Dorfkirche, die zwischen Habsburgern und Napoleon verlustreich umkämpft war.
Entsteht die Spannung dieses Vergleichs aus der gegensätzlichen Haltung der Löwen – während der eine lagert und stirbt, sitzt und droht der andere –, zeigt sich, bei aller chronologischen und geographischen Distanz, ihre große ideologische Nähe. Jeweils gestiftet aus einer Krise der Nachkriegsgeneration führen sie die tapfere und beherrschte Haltung vor, mit der allein dem Schrecken der Welt zu begegnen ist: der eine im Vertrauen auf Gott, der andere dem Grauen selbst drohend. Die Deutung dieser Bilder plädiert in der Debatte um das Kriegerdenkmal für dessen Erhalt. / The dissertation examines the anthropological significance of the lion image using two monuments to the fallen. The older one dates to the late fourth century BC and is locaed in Boeotia, near the Greek village of Cheronia. It was built by the municipality of Thebes to commemorate the fatal Battle of Chaeronea in 338 BC. The second study object, created by Anton Dominik Fernkorn in 1858, is dedicated to the vast Battle of Aspern in 1809 near Vienna. It is located in front of the village church, which was heavily contested between the Habsburgs and Napoleon.
If the tension of the comparison arises from the contrasting pose of the lions – while the one lies down and dies, the other sits and menaces – in result, despite all the chronological and geographical distance, their great ideological proximity reveales. Founded in each case by a crisis of the post-war generation, they show the brave and controlled attitude with which alone the horror of the world can be countered; while the one trusting in god, the other threatening the horror itself. The interpretation of these images sharpens the term ‘war memorial’ for the debate about its preservation.
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