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Pre-service Biology Teachers’ Emotions towards Teaching: Challenges and Opportunities for Subject-specific Teacher Professional Development / Lehremotionen von Biologielehramtsstudierenden: Herausforderungen und Möglichkeiten für fachspezifische Professionalisierungsprozesse

Büssing, Alexander Georg 23 May 2019 (has links)
Während psychologische Studien Effekte von Emotionen für verschiedenste gesellschaftliche Diskurse belegen, wurden sie in der fachdidaktischen Forschung bisher nur wenig beachtet. Dies gilt insbesondere für Emotionen von Lehrenden. Diese sind von herausgehobener Wichtigkeit für unterrichtliche Lernprozesse, da beispielsweise die von Lehrenden empfundene Freude am Unterrichten mit der Lernfreude von Schülerinnen und Schülern zusammenhängt. Die vorliegende Dissertation setzt an diesem Punkt an und untersucht in intrapsychologischer Perspektive zum einen die Auswirkungen von Emotionen auf Motivationsprozesse (Forschungsfokus I) und zum anderen wie diese emotionalen Reaktionen entstehen (Forschungsfokus II). Aufbauend auf dem Model of Goal-directed Behavior nach Perugini & Bagozzi (2001) wurde dabei in der ersten Teilstudie (Kapitel 4.1) der Zusammenhang von Unterrichtsemotionen und der Lehrmotivation im Kontext der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland untersucht. Hierbei konnte die Freude gegenüber dem Unterrichten des Themas als signifikanter Prädiktor der Lehrmotivation herausgearbeitet werden. Dieser Faktor zeigte dabei größere Zusammenhänge mit dem Unterrichtswunsch als die wahrgenommene Handlungskontrolle, die in vorhergehenden Studien als wichtige Voraussetzung für die Lehrmotivation dargestellt wurde. Dieser verstärkte Zusammenhang von Emotion und Motivation konnte auch in der zweiten Teilstudie (Kapitel 4.2) aufgefunden werden, in der das Modell auf generelle Naturschutzmotivationen abstrahiert wurde. Dabei wurde die Motivation für einen Like in einem sozialen Netzwerk als innovatives Naturschutzverhalten mit den klassischen Motivationen für Geldspenden und Freiwilligendienste zum Schutz des Andenbären in Ecuador miteinander verglichen. Während sich die Prädiktoren zwischen den Verhalten unterschieden, war die Freude der einzige Prädiktor der bei allen drei Verhalten einen ähnlichen Anteil an Varianz innerhalb der abhängigen Variablen vorhersagen konnte. Diese Ergebnisse unterstreichen übereinstimmend mit vorherigen Studien die Bedeutung von Emotionen für generelle Naturschutzmotivationen. Um die Entstehung von Emotionen besser zu verstehen untersucht die dritte Teilstudie (Kapitel 4.3) die motivationale Relevanz tieferliegender Persönlichkeitsmerkmale im Kontext der Rückkehr des Wolfes. Hierbei stellte sich die Schutzmotivation als wichtigste Voraussetzung für die motivationalen Faktoren Einstellung, Freude gegenüber dem Unterrichten und der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle heraus. Diese Schutzmotivation wurde durch tieferliegende Faktoren wie Einstellungen und Werte begründet. Ein weiterer direkter Prädiktor war die psychologische Distanz zur Rückkehr des Wolfes. Das Kapitel schließt mit einer Diskussion über die Möglichkeit der Integration der vorgestellten Variablen in die universitäre Ausbildung von Lehrkräften. Diese stellt sich speziell bei Persönlichkeitsmerkmalen wie Einstellungen und Werten schwierig dar, könnte aber laut der empirischen Ergebnisse eine gewünschte und nachhaltige Steigerung der Lehrmotivation nach sich ziehen. Dieser Zusammenhang von tieferen Werten und Unterrichtsemotionen wurde in der letzten Teilstudie (Kapitel 4.4) auf verschiedene weitere Unterrichtskontexte übertragen. Hierbei stellten sich die allgemeine Werte Universalismus und Benevolenz kontextspezifisch als Prädiktoren der Freude gegenüber dem Unterrichten heraus. Für das Thema des Klimawandels war nur die psychologische Distanz entscheidender Prädiktor, die ebenfalls mit der Freude gegenüber dem Unterrichten der anderen beiden Themen zusammenhing. Insgesamt zeigt der erste Teil Ergebnisse die motivationale Relevanz von Emotionen auf, deren Entstehung im zweiten Teil genauer untersucht wird. Für die Lehrerbildung sind Emotionen zum einen aufgrund ihrer Spezifität als Herausforderung zu bezeichnen, bieten aber wegen ihrer motivationalen Relevanz auch Möglichkeiten für die Ausbildung erwünschter Lehrmotivationen.

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