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Variabilität im Energiegehalt von Frauenmilch: Eine bombenkalorimetrische Untersuchung / Variability of the energy content of human milk: a bomb calorimetric studyBuss, Anemone January 2010 (has links) (PDF)
Trotz der angestrebten hochkalorischen Ernährung werden bei Frühgeborenen immer wieder Phasen ungenügenden Gedeihens beobachtet. Eine Ursache hierfür könnten Variationen im Energiegehalt der Muttermilch sein. Um die Bedeutung dieses Faktors abzuschätzen, wurden an einer Stichprobe zufällig ausgewählter Muttermilchproben einer Früh- und Neugeborenenstation bombenkalorimetrische Messungen des Energiegehaltes vorgenommen. Zugleich wurde untersucht, inwieweit die vermuteten Schwankungen auf dem Wassergehalt der Milch und/oder auf dem Energiegehalt der Trockenmasse beruhen. Es wurden 76 Milchproben von 34 Müttern bzw. 44 Kindern (38 Frühgeborene, 6 reife Neugeborene) gesammelt, davon 16 aus der ersten (Kolostrum), 25 aus der zweiten (Übergangsmilch) und 35 aus der dritten bis fünfzehnten postpartalen Woche (reife Frauenmilch). Durch Wiegen vor und nach der Gefriertrocknung wurde der Wassergehalt der Milch und durch anschließende Verbrennung des Lyophilisates in einem Bombenkalorimeter der Energiegehalt der Trockenmasse bestimmt. Die gewonnenen Einzelergebnisse und der daraus errechnete Gesamtenergiegehalt der Muttermilch wurden mit der aufgrund des tabellarischen Standardwertes zu erwartenden Energiezufuhr verglichen. Der Wassergehalt der Muttermilch belief sich auf 88,34±1,28%, der Energiegehalt der Trockenmasse auf 22,61±1,59 MJ/kg, daraus ergab sich ein Gesamtenergiegehalt der Muttermilch von 63,35±10,98 kcal/100g bzw. 65,25±11,31 kcal/100ml. Aufgeteilt nach Laktationsstadien betrug der Gesamtenergiegehalt des Kolostrums 59,14±9,08 kcal/100ml, der Übergangsmilch 65,67±10,82 kcal/100ml und der reifen Frauenmilch 67,81±11,79 kcal/100ml. Es zeigte sich eine negative lineare Korrelation zwischen beiden gemessenen Parametern in dem Sinne, dass mit steigendem Wassergehalt der Milch zusätzlich auch der Energiegehalt der Trockenmasse abnahm. Die Ergebnisse stimmen sowohl, was die Höhe der Absolutwerte, als auch, was den Anstieg des Energiegehaltes mit zunehmender Laktationsdauer („Reifung“ der Muttermilch) anbelangt, weitgehend mit den Literaturdaten überein. Gleichzeitig lassen sie eine nennenswerte biologische Streuung erkennen, die für den Wassergehalt der Muttermilch relativ geringer ausgeprägt ist als für den Energiegehalt der Trockenmasse. Infolge der negativen Korrelation beider Parameter, die sich aus der Physiologie der Milchsekretion erklären lässt, ergibt sich daraus eine beträchtliche Variabilität im Gesamtenergiegehalt, der im Einzelfall – besonders bei mittleren Trinkmengen zwischen 200 und 400 ml/d – um bis zu einem Drittel unter dem tabellarischen Standardwert von 68 kcal/100ml liegen kann. Dies führt dann zu einer unerwartet unterkalorischen Zufuhr, die für Phasen mangelnden Gedeihens verantwortlich sein kann und sich gerade bei Frühgeborenen wegen ihrer ohnehin hochvolumigen Ernährung auch nicht ohne weiteres durch eine noch höhere Zufuhr kompensieren lässt. Angesichts dieser Zusammenhänge kann eine individuelle Energiegehaltsbestimmung der Muttermilch wesentlich zum Verständnis von Gedeihstörungen bei Frühgeborenen beitragen. / Premature infants show repeatedly phases of insufficient growth, although a high- caloric diet is targeted. One reason for this could be variations in the energy content of breast milk. To estimate the importance of this factor, the energy content of human milk samples (randomly collected on a neonatal ward) was measured by bomb calorimetry. At the same time it was examined whether the suspected variations were based on the water content of the milk and/or the energy content of the dry matter. The study comprised 76 milk samples from 34 mothers with a total of 44 children (38 premature infants, 6 mature newborns). The samples included 16 from the first (colostrum), 25 from the second (transitional milk) and 35 from the third to fifteenth postpartum week (mature human milk). By weighing before and after freeze-drying, the water content of the milk was determined; by subsequent combustion of the lyophilized material in a bomb calorimeter, the energy content of the dry matter could be determined. Out of the values of the individual measurements the total energy content of breast milk was calculated. These results were compared with the energy intake estimated by tabular standard values. The water content of breast milk was 88.34±1.28%, the energy content of the dry matter was 22.6±1.59 MJ / kg, and hence the total energy content of breast milk was 63.35±10.98 kcal/100g, 65.25±11.31 kcal/100ml respectively. Divided by stages of lactation, the total energy content of colostrum was 59.14±9.08 kcal/100ml, of transitional milk 65.67±10.82 kcal/100ml and of mature human milk 67.81±11.79kcal/100ml. There was a negative linear correlation between the two measured parameters: the higher the water content of human milk, the lower the energy content of the dry matter. The results mostly match with literature data, both for the level of the absolute values of the energy content and for the increase of the energy content with increasing duration of lactation ("maturation" of breast milk). At the same time the results reveal substantial biological variance, which is for the water content of breast milk less distinctive than for the energy content of the dry matter. The negative correlation of the parameters can be explained by the physiology of milk secretion. Out of the correlation results a considerable variance in the total energy content with values as much as one third below the standard value of 68 kcal/100ml in individual cases - especially at medium consumption rates of 200-400 milliliters per day. The consequence can be an unexpectedly low energy content of breast milk, which may be responsible for phases of insufficient growth. It can be difficult to compensate the resulting energy deficiency by higher intakes of milk since premature infants are already nourished with high milk volumes. Given this context an individual determination of the energy content of breast milk can contribute to the understanding of failure to thrive in preterm infants.
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Studie zur Erhebung der Prävalenz des Fremdkindstillens bei Müttern in Lambaréné, GabunKlöpfer, Anna, January 2008 (has links)
Tübingen, Univ., Diss., 2008.
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T-Zell-Zytokinexpression bei gestillten vs. nicht-gestillten Kindern / T-cell cytokine production in breastfed vs. formula-fed childrenAulenbach, Julia January 2014 (has links) (PDF)
Das Bestreben, den Aufbau, die Funktion sowie die Entwicklung des Immunsystems zu verstehen, steht schon lange Zeit im Zentrum des Interesses vieler Forschungsarbeiten, insbesondere um auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse neue Behandlungsansätze für immunologisch relevante Krankheitsbilder zu entwickeln.
Stillen könnte ein wichtiger Faktor sein, der bei der Entwicklung und Differenzierung von T-Zell-Subpopulationen und Zytokinmustern im Säuglings- und Kindesalter eine bedeutende Rolle spielt.
Die Zielsetzung der hier vorgelegten Promotionsarbeit war es, den potentiellen Effekt des Faktors Stillen auf die Entwicklung, die Verteilung und die Differenzierung von Zell-populationen sowie die Expression von Zytokinen bei gesunden Kindern zu untersuchen. Dies geschah insbesondere im Hinblick auf einen möglicherweise vorhandenen Shift der relativen Verteilung der TH1- und TH2-Zytokinen, da in retrospektiven Kohortenstudien bereits gezeigt werden konnte, dass gestillte Kinder eine geringere Anfälligkeit gegenüber schwerwiegenden bakteriellen Infektionen (BACHRACH ET AL., 2003) sowie einer verminderten Inzidenz von Autoimmunerkrankungen (KOLETZKO ET AL., 1989; PISACANE ET AL., 1994) aufweisen.
Die Studienkohorte bestand aus 196 gesunden Kindern im Alter zwischen 26 Tagen und 12 Jahren und 352 Tagen. Diese wurde in vier Altersgruppen unterteilt (<1, 1- <3, 3- <6 und 6-<13 Jahre) und mittels eines Fragebogens im Hinblick auf ein möglicherweise vorhandenes Bias bezüglich exogener Einflussfaktoren wie Impfungen, Nikotinexposition (FELESZKO ET AL., 2006) und allergische Erkrankungen in der Familie (HRDÝ ET AL., 2010), die in diesem Zusammenhang diskutiert werden, überprüft. Dabei zeigten sich keine signifikanten Unter-schiede zwischen den Gruppen.
Alle immunologischen Parameter wurden in peripherem, heparinisiertem Blut ermittelt. Zunächst wurde mittels Durchflusszytometrie (FACS) eine Phänotypisierung, anhand von antikörpermarkierten Oberflächenantigenen der T-, B- und NK-Zellpopulationen („Immun-status“), durchgeführt. Des Weiteren wurden die mononuklearen Zellen des peripheren Blutes (PBMC) mittels PMA und Ionomycin stimuliert und die Zytokinsekretion durch Brefeldin blockiert. Durch FACS-Analyse wurde die nach 20-24 stündiger Anregung in der Kultur vorhandene intrazellulärer Zytokinexpression von IL2, IFNγ, TNFα, IL4, IL10, TGFβ und IL17 in den T-Zellpopulationen ermittelt. In einem zweiten Schritt wurde der Quotient aus IFNγ und IL4 berechnet, um das Verhältnis zwischen TH1 und TH2 zu analysieren.
Das Datenmaterial zeigt die Entwicklung der T-Zell-Subpopulationen mit dem Alter. Junge Kinder zeigen eine durch regulatorische T-Zellen (Treg) bzw. TH0-Zellen vorherrschende TGFβ und IL2-Expression, während ältere Kinder das gesamte Repertoire an TH1 (IFNγ, TNFα) und TH2-Zytokinen (IL4), insbesondere durch T-Gedächtniszellen, exprimieren. Diese Ergebnisse bestätigten bereits zuvor beschriebene – vom Faktor Stillen unabhängige – altersabhängige Veränderungen der Zellpopulationen und der Zytokinexpression. Aus diesem Grund konnte von einer „normalen Verteilung“ der Studienkohorte ausgegangen werden.
Zwischen gestillten und nicht-gestillten Kindern hat sich gezeigt, dass sich die Größe und das Verhältnis der übergeordneten Zellpopulationen (T-Helferzellen, zytotoxische T-Zellen) sowie die Reifung der T-Zellen (naive T-Zellen, T-Gedächtniszellen) bezogen auf das Alter nicht unterscheiden. Hingegen zeigt der Faktor Stillen in der Tat einen Einfluss auf die TH1/TH2-Balance. Bei gestillten Kindern lässt sich eine stärkere Gewichtung in Richtung der TH2-Zytokine feststellen (niedrigere IFNγ/IL4-Ratio), so dass davon auszugehen ist, dass Stillen einen so genannten TH2-Shift induziert. Dieses gegenüber nicht-gestillten Kindern „verschobene“ Gleichgewicht bleibt bis zur Altersgruppe der 6-13 Jährigen konstant. Gestillte Kinder haben zudem, im Vergleich zu Formula-ernährten Kindern, ein höheres Vermögen TH1-Zytokine wie TNFα und IFNγ zwischen dem dritten und sechsten Lebensjahr zu bilden.
Diese Daten entsprechen nicht einem vorherrschenden TH2-Muster und einer Allergiedisposition, aber sie können die geringere Inzidenz von bakteriellen Infektionen im Vorschulalter (TH1-Antworten benötigt) und von TH1-vermittelten Autoimmunerkrankungen bei gestillten Kindern erklären.
Aufgrund der Ergebnisse wird deutlich, dass Muttermilch einen bedeutenden Einfluss auf das Immunsystem hat. Insbesondere konnte gezeigt werden, dass der Einfluss der Muttermilchernährung über den eigentlichen Zeitraum des Stillens hinausreicht. Eine Prägung des Immunsystems durch die Muttermilch, während der frühen Kindheit, erscheint deshalb sehr wahrscheinlich. Diese Ergebnisse sollten selbstverständlich durch weiterreichende Studien, die eventuell vorhandene weitere Störgrößen wie genetische Prädispositionen oder auch Umwelttoxine einschließen, verifiziert werden.
Zudem wäre es von Interesse welche in der Muttermilch enthaltene Stoffe zu diesem TH2-Shift beitragen oder ob es sich bei den Einflussfaktoren vielmehr um in der Muttermilch nicht enthaltene Stoffe handelt, die in Formula-Nahrung enthalten sind, wie zum Beispiel Kuhmilchantigene.
Schlussendlich bleibt festzuhalten, dass Muttermilch erwiesene positive Vorteile mit sich bringt, wie geringere Infektionsraten (Atemwegsinfektionen, Otitis media) und eine Risiko-verminderung für bestimmte Erkrankungen (Diabetes mellitus Typ1, Morbus Crohn, Multiple Sklerose) im späteren Leben. Die Ergebnisse dieser Arbeit können bestätigen, dass das Stillen mit Muttermilch tatsächlich einen Einfluss auf die Entwicklung des individuellen Immunsystems hat, der auch nach dem Abstillen weiter anhält.
Eine wichtige Rolle kann diese Erkenntnis bei der Beratung werdender Mütter spielen, gerade in Hinblick auf ein gegebenenfalls erhöhtes endogenes familiäres Risiko für beispielsweise Autoimmunerkrankungen. Folgearbeiten sind sicher wünschenswert, um den pathophysiologischen Hintergrund dieser beobachteten Daten besser zu verstehen. / The aspiration to understand the construction, the function as well as the development of the immune system is for a long time in the centre of the interest of many research projects, in particular to develop new attempts of treatment for immunological relevant clinical pictures on basis of the won knowledge.
Breast-feeding could be an important factor which plays an important role by the development and differentiation of T-cell subsets and cytokine profiles in infancy and childhood.
The objective of the doctorate work presented here was to examine the potential effect of the factor breast-feeding for the development, the distribution and the differentiation of cell populations as well as the expression of cytokines with healthy children.
This happened in particular in view of a possibly available Shift of the relative distribution of the TH1 and TH2 cytokines, because in retrospective cohort studies could be already demonstrated, that breastfed children show a lower susceptibility for serious bacterial infections (BACHRACH ET AL.,2003) as well as a decreased incidence of autoimmune illnesses (KOLETZKO ET AL.,1989; PISACANE ET AL.,1994).
The study cohort existed of 196 healthy children at the age between 26 days and 12 years and 352 days. This was divided into four age groups (<1, 1-<3, 3-<6 and 6-<13 years) and by means of a questionnaire in view of a possibly available Bias with regard to exogenous factors of influence like vaccinations, nicotine exposition (FELESZKO ET AL.,2006) and allergic illnesses in the family (HRDÝ ET AL.,2010) which are discussed in this connection, checks. Besides, no significant differences appeared between the groups.
All immunological parametres were determined in peripheral, heparinised blood. First a phenotype determination, on the basis of antibody-marked surface antigens of the T-, B- and NK-cell populations ("immune status"), was carried out by means of flow cytometry (FACS). Besides the mononuclear cells of the peripheral blood (PBMC) were stimulated by means of PMA and Ionomycin and the cytokine secretion was blocked by Brefeldin.
By FACS analysis the cytokin expression of IL2, IFN γ, TNF α, IL4, IL10, TGF β and IL17 in the T-cell subpopulations was determined. In the second step the quotient from IFN γ and IL4 was calculated to analyse the relation between TH1 and TH2.
The data material shows the development of the T-cell subsets with the age. Young children show one by regulatory T-cells (Treg) or TH0-cells prevailing TGF β and IL2 expression, while older children can produce the whole repertoire of TH1-(IFN γ, TNF α) and TH2-cytokines (IL4), in particular by memory T-cells. These results already confirmed before described – from the factor breast-feeding independent – changes of the cell populations and the cytokine production dependent on age. That's why could be gone out from a „normal distribution“ of the study cohort.
Between breastfed and non-breastfed infants has appeared that the size and the relation of the higher cell populations (T-helper cells, zytotoxic T-cells) as well as the maturation of the T- cells (naive T-cells, memory T-cells) did refer to the age make no distinction. Indeed, however, breastfeeding shows an influence on the TH1/TH2-balance.
Breastfed children show a stronger weighting in the direction of the TH2-Zytokine (lower IFN γ/IL4-Ratio), so that is to be assumed from the fact that breast-feeding induces a so-called TH2-Shift. These towards non-breastfed children "postponed" balance remains up to the age group of the 6-13 year-old steady. Besides, breastfed children have a higher ability, in comparison to Formula-fed children, to produce TH1-Zytokine like TNF α and IFN γ between the third and sixth year of life.
These data do not correspond to a prevailing TH2 pattern and an allergy arrangement, but they can explain the lower incidence of bacterial infections in the pre-school age (TH1-answers needed) and from TH1-provided auto immune illnesses with breastfed children.
On account of the results becomes clear that breastmilk has an important influence on the immune system. In particular it could be shown that the influence of breastmilk stretches beyond the real period of the breast-feeding. Therefore, an imprinting of the immune system by breastmilk, during the early childhood, seems very likely.
These results should be verified of course by the handing on studies which enclose, perhaps, available other sturgeon dimensions like genetic prearrangements or also environmental toxins.
Besides, it would be of interest which ingredients of breastmilk to this TH2-Shift contribute or whether it concerns with the factors of influence rather materials not contained in the mother's milk which are included in Formula food, as for example cow's milk antigens.
Finally remains to stick that mother's milk brings proved positive advantages with itself, how lower infection rates (breath way infections, Otitis media) and a risk decrease for certain illnesses (diabetes mellitus Typ1, Morbus Crohn, multiple sclerosis) in the later life.
The results of this work can confirm that the breast-feeding with mother's milk really has an influence on the development of the individual immune system.
An important role can play this knowledge with the consultation of mothers, just in view of an endogenous informal risk raised if necessary for example auto immune illnesses. Subsequent works are surely desirable to understand the pathophysiological background of these observed data better.
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Iron in human milk a study on the role of lactoferrin and the distribution of iron and some other trace elements in milk /Fransson, Gun-Britt. January 1983 (has links)
Thesis (doctoral)--Uppsala University, 1983. / Includes bibliographical references (p. 29-36).
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Cohort comparison of halogenated hydrocarbons and chiral persistent bioaccumulating endocrine disrupting chemicals in mother samples after deliveryShen, Heqing. Unknown Date (has links)
Techn. University, Diss., 2005--München.
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Deskriptive Analyse der von der Leipziger Milchbank abgegebenen Milch zwischen 2012 und 2019Baier, Caroline 06 September 2024 (has links)
Der Goldstandard in der Ernährung von sowohl Reif- als auch Frühgeborenen stellt aufgrund der perfekten Anpassung an die Bedürfnisse und den Zustand des Säuglings Muttermilch (MM) dar (Bramer et al. 2021). In einigen Fällen ist diese jedoch nicht von Beginn an in ausreichenden Mengen verfügbar. Ist dies der Fall, erfolgt die Versorgung der Säuglinge mit einer der Alternativen: Spenderinnenmilch (DHM) oder Formula (Weaver et al. 2019; Ahern et al. 2019). Verschiedene Organisationen (Arslanoglu et al. 2013a; World Health Organization 2003; Eidelman und Schanler 2012) empfehlen vorrangig die Ernährung mit DHM, da diese in ihrer Zusammensetzung dem Goldstandard MM sehr ähnlich ist und damit zahlreiche lang- und kurzfristige positive Effekte bewirkt (Abou-Dakn et al. 2017; Narayanan et al. 2020). Für die Bereitstellung dieser gespendeten Milch besteht beispielsweise die Leipziger Milchbank (LMB), welche seit 1951 zur lückenlosen Versorgung der im Uniklinikum Leipzig versorgten Säuglinge beiträgt. Um die Sicherheit der gespendeten Milch zu gewährleisten, laufen in der Milchbank täglich zahlreiche Prozesse ab. Die Spenderinnen werden klinisch und labordiagnostisch untersucht und es werden wichtige anamnestische Fakten erhoben. Die gespendete Milch wird mikrobiologisch gescreent, für längere Aufbewahrung ggf. eingefroren und vielerorts standardisiert mithilfe der Holder Pasteurisation (HoP) pasteurisiert (Andersson et al. 2007). Die Bereitstellung von roher DHM ist international nach wie vor eine seltene Praxis (Grøvslien und Grønn 2009). Die LMB ist eine von wenigen Milchbanken innerhalb Deutschlands und Europas, welche rohe DHM an Säuglinge abgibt. Diese bietet durch die Erhaltung vieler wichtiger Inhaltsstoffe einige Vorteile in der Ernährung gegenüber pasteurisierter Milch, muss allerdings auch höhere mikrobiologische Anforderungen erfüllen (Andersson et al. 2007; Gebauer 2011; Grøvslien und Grønn 2009).
In der vorliegenden Studie wurden die Daten der Leipziger Milchbank (LMB) in den Jahren 2012 bis 2019 dargestellt und ausgewertet. Dazu wurden die in Papierform vorliegenden Dokumentationsbögen der LMB digitalisiert und in einer Datenbank verarbeitet. Die beschriebenen abgegebenen Milchtypen wurden als Korrelat für die tatsächliche Ernährung der Säuglinge genutzt und anhand dessen eine Analyse der verschiedenen Milchtypen, der Säuglinge, die die Milch empfangen, und der Milchspenderinnen ausgeführt.
Im untersuchten Zeitraum wurden 2.562 Säuglinge mit 122.967 Dosen Milch versorgt. Insgesamt wurden 29 Milchtypen registriert, von denen sich acht Typen, als die am häufigsten an die Säuglinge abgegebenen Milchtypen charakterisieren ließen. Dazu zählten MM und DHM jeweils in gefrorener und frischer (d.h. nicht gefrorener) Form, sowie pasteurisiert und roh. Auf den neonatologischen und pädiatrischen Stationen werden neben diesen Milchtypen, welche insgesamt 70 Prozent der von der LMB dokumentierten Ernährung der Säuglinge ausmachen, auch andere Nahrung, wie beispielsweise Formula, genutzt. Diese wird allerdings nicht primär durch die Milchbank dokumentiert und wurde daher in dieser Arbeit nur randständig betrachtet. Alle Milchtypen, die nicht MM oder DHM zugeordnet werden konnten, wurden in den Analysen unter „andere Nahrung“ zusammengefasst. Die versorgten Säuglinge wurden zu 85 Prozent in Uniklinikum Leipzig geboren bzw. am Tag der Geburt dort aufgenommen. Die meisten von der LMB versorgten Säuglinge wiesen ein Geburtsgewicht von 1500 Gramm bis 2500 Gramm auf. Dennoch wurden ca. zu einem Viertel Kinder mit einem sehr niedrigen Geburtsgewicht unter 1500 Gramm von der LMB mit Milch versorgt. Kein von der Milchbank versorgtes Kind war älter als ein Jahr.
Eine wichtige Erkenntnis ist, dass die Milchbank nicht nur eine Institution ist, die die Versorgung mit DHM ermöglicht, sondern auch die Versorgung mit MM in frischer, roher, gefrorener oder pasteurisierter Form, wenn kein Stillen durch die Mutter möglich ist. Die Zahlen der LMB unterstreichen diese Funktion. MM wird von der Milchbank deutlich häufiger abgegeben als DHM und stellt mit frischer roher MM den am häufigsten abgegebenen Milchtyp in jedem Jahr dar. Über die Studienperiode konnte ein Trend festgestellt werden, dass der Anteil von MM an der abgegebenen Milch zu- und der Anteil roher und frischer DHM abnimmt. Insgesamt können immer mehr Säuglinge, auch während des Krankenhausaufenthaltes, mit dem ernährungswissenschaftlichen Goldstandard frische rohe MM ernährt werden und die Überbrückung mit DHM scheint seltener nötig. Auch die ausschließliche Versorgung mit MM zeigt einen positiven Trend über die Jahre 2012 bis 2019 und liegt 2019 bei fast 50 Prozent. Bei den DHM-Typen ist auch hier eine Abnahme über die Studienperiode zu beobachten. Am Entlassungstag erhalten 60 Prozent der Säuglinge ausschließlich MM von der LMB und weitere 33 Prozent eine andere Ernährung, während nur sehr wenige Säuglinge (drei und vier Prozent) am Tag der Entlassung eine ausschließliche Ernährung mit DHM oder eine gemischte Ernährung mit MM und DHM erhalten. An über der Hälfte der Tage erhielten die Säuglinge nur einen Milchtyp. Dennoch erfolgte oft eine kombinierte Ernährung mit bis zu sieben Milchtypen pro Tag und einer Kombination aus vielen unterschiedlichen Milchtypen über den Krankenhausaufenthalt. Über die Hälfte der Säuglinge erhält über den Krankenhausaufenthalt eine gemischte Ernährung aus MM und DHM. Daraus ergibt sich die Schwierigkeit der eindeutigen Gruppeneinteilung bzw. - Zuordnung der Säuglinge im Hinblick auf den Anteil der Ernährung durch einen bestimmten Milchtyp wie z.B. MM, da die meisten Säuglinge nicht ausschließlich einen Milchtyp über den kompletten Aufenthalt erhalten. In bisherigen Studien erfolgte die Einteilung der Säuglinge bspw. in Gruppen mit mehr als 50 oder 75 Prozent MM an der Ernährung (Ford et al. 2019). Diese Einteilung wurde in dieser Studie ebenfalls dargestellt und zeigt einen zunehmenden Anteil von MM an der von der LMB abgegebenen Milch über den Beobachtungszeitraum. Um jedoch eine genauere Einteilung zu ermöglichen, erfolgte die Analyse der intraindividuellen Ernährungsmuster von einer Gruppe von Säuglingen, welche im Jahr 2019 am gleichen Tag geboren und hospitalisiert wurden. Dargestellt werden konnte hier eine anfangs vorherrschende Ernährung mit anderer Nahrung (z.B. parenterale Ernährung oder Formula), welche häufig von DHM fortgesetzt wurde. Anschließend folgte die Ernährung mit MM über einen längeren Zeitraum, welche teilweise durch DHM an einzelnen Tagen ergänzt wurde. In einer Betrachtung des Verarbeitungszustandes der Milch zeigte sich ein sehr inhomogenes Muster aus roher und pasteurisierter Milch. Bezieht man die Daten der von der Milchbank versorgten Säuglinge ein kann man sehen, dass der Anteil der ausschließlichen Ernährung mit MM umso größer wird, je mehr die Kinder wiegen. Bei den Säuglingen mit einem Gewicht unter 1.500 Gramm, also den mutmaßlich Frühgeborenen, ist die Versorgung ausschließlich mit MM sehr selten. Häufiger bekommen diese Kinder eine gemischte Ernährung, bei der DHM als Ergänzung dient, wenn nicht genügend MM zur Verfügung steht.:Inhaltsverzeichnis
I.
Abbildungsverzeichnis …………………………………………………….…...….. IV
II.
Tabellenverzeichnis ……………………………………………………………..….. VI
III.
Abkürzungsverzeichnis ………………………………………………….…….….. VII
1 Einleitung.. ............................................................................................................ 1
1.1 Einführung in die Thematik ............................................................................. 1
1.2 Muttermilch – der Goldstandard ...................................................................... 3
1.3 Alternativen zur Muttermilch ............................................................................ 4
1.3.1 Spenderinnenmilch......................................................................... 4
1.3.2 Formula .......................................................................................... 7
1.4 Milchbank ........................................................................................................ 8
1.4.1 Geschichte ..................................................................................... 8
1.4.2 Aufgaben und Prozesse ............................................................... 10
1.4.2.1 Milch Screening ................................................................ 10
1.4.2.2 Pasteurisierung ................................................................. 10
1.4.2.3 Lagerung und Kühlung ..................................................... 12
1.4.3 Spenderinnen ............................................................................... 14
2 Ziele dieser Arbeit/ Aufgabenstellung .............................................................. 16
3 Material und Methoden ...................................................................................... 18
3.1 Datenquellen und Studienvariablen .............................................................. 18
3.2 Digitalisierung der Daten .............................................................................. 19
3.3 Datenbereinigung und Ausschluss von Datensätzen ................................... 21
3.4 Statistische Auswertung ............................................................................... 22
3.5 Begriffsklärung .............................................................................................. 23
4 Ergebnisse .......................................................................................................... 25
4.1 Milchdaten ..................................................................................................... 25
4.1.1 Muttermilch ................................................................................... 29
4.1.2 Spenderinnenmilch....................................................................... 31
4.1.3 Intraindividuelle Ernährungsmuster .............................................. 32
4.2 Säuglingsdaten ............................................................................................. 36
4.3 Spenderinnen ................................................................................................ 39
5 Diskussion .......................................................................................................... 43
5.1 Milchdaten .................................................................................................... 43
III
5.2 Säuglingsdaten ............................................................................................. 50
5.3 Spenderinnencharakteristika ........................................................................ 51
5.4 Stärken dieser Arbeit .................................................................................... 53
5.5 Schwächen dieser Arbeit .............................................................................. 54
6 Zusammenfassung der Arbeit .......................................................................... 55
7 Literaturverzeichnis ........................................................................................... 58
8 Anhang……………. ............................................................................................. IX
8.1 Erklärung über die eigenständige Abfassung der Arbeit ............................... IX
8.2 Danksagung .................................................................................................. X
8.3 Lebenslauf .................................................................................................... XI
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Fettarme Muttermilch zur Ernährung von Neugeborenen und Säuglingen mit Chylothorax nach kinderherzchirurgischen Operationen: Die ChyloBEST-StudieNeumann, Lisa 28 May 2021 (has links)
Das Krankheitsbild des Chylothorax stellt bei Neugeborenen und Säuglingen eine relevante Komplikation nach einer kinderherzchirurgischen Operation dar. Zusätzlich zu den respiratorischen Einschränkungen durch die Ansammlung von Chylus im Pleuraspalt kommt es zu negativen Auswirkungen auf die Nährstoffversorgung, die Hämostase sowie den Immunstatus der Patienten. Klassischerweise wird der postoperative Chylothorax mit einer diätetischen Restriktion von langkettigen Fettsäuren behandelt, worunter es zu einer Abnahme der Chylusproduktion und somit zu einer Ausheilung kommt. Für die Neugeborenen und Säuglinge bedeutet dies ein Verzicht auf die Ernährung mit Muttermilch. Insbesondere Patienten mit angeborenen Herzfehlern profitieren jedoch von den Vorteilen der Muttermilchernährung, weshalb in einzelnen Fallstudien der Einsatz von fettarmer Muttermilch (Low Fat Breast Milk, LFBM) als alternative Behandlungsmethode des Chylothorax erprobt wurde.
Diese Arbeit wertet im Rahmen der ChyloBEST-Studie der Klinik für Kinderkardiologie des Herzzentrums Leipzig gewonnen Daten aus. Die kontrollierte Interventionsstudie untersucht die Wirksamkeit der Chylothoraxtherapie mit LFBM im Vergleich zur Therapie mit der fettfreien Formulanahrung Basic-F® bezüglich des kurzfristigen Krankheitsverlaufs und der körperlichen Entwicklung der Patienten. In die prospektive Interventionsgruppe wurden 13 Patienten mit Chylothorax nach kinderherzchirurgischer Operation eingeschlossen und mit einer retrospektiven Kontrollgruppe von 10 Patienten verglichen. Die LFBM wurde vor Ort mittels gekühlter Zentrifugation hergestellt und vor dem Füttern mit MCT-Öl sowie Muttermilchfortifier angereichert. Laborchemische Untersuchungen von Stichproben der LFBM mit einem Muttermilchanalysator zeigten eine deutliche Abnahme des Fettgehalts im Vergleich zu nativer Muttermilch.
Als primäre Endpunkte wurden die Drainagemenge und die Drainagedauer untersucht, da diese beiden Parameter direkt die Chylusproduktion widerspiegeln. In den Punkten Drainagemenge und Drainagedauer zeigt die Behandlung mit LFBM gleichwertige Ergebnisse wie die Standardtherapie mit Basic F. Es bestätigen sich hier die bisher veröffentlichten Ergebnisse anderer Arbeitsgruppen zum Einsatz von LFBM bei postoperativem Chylothorax. Des Weiteren zeigt sich kein signifikanter Unterschied zwischen den Studiengruppen bezüglich der Dauer des postoperativen Intensivaufenthalts und des gesamten postoperativen stationären Klinikaufenthalts.
Die körperliche Entwicklung der Patienten wurde anhand des Körpergewichts, der Körperlänge und der Kopfumfangs jeweils zum Zeitpunkt der Operation, zur Entlassung und zu einem Follow-Up-Termin drei Monate nach der Diagnose Chylothorax beurteilt. Durch den Verzicht auf langkettige Fettsäuren in der Nahrung besteht das Risiko einer Nährstoffmangelversorgung, weshalb das Gedeihen der Patienten einen ausschlaggebenden Faktor in der Therapie des Chylothorax darstellt. In beiden Studiengruppen zeigt sich im Verlauf ein verlangsamtes Wachstum im Vergleich zur allgemeinen Population, jedoch lässt sich kein Unterschied zwischen der Behandlung mit LFBM und Basic-F feststellen.
In Zusammenschau mit den bisherigen Ergebnissen zur Ernährung mit LFBM zur Behandlung des postoperativen Chylothorax in der Literatur zeigt die ChyloBEST-Studie, dass der Einsatz von LFBM eine wirksame und sichere Alternative zu der Therapie mit fettfreier Formulanahrung darstellt. Weder im kurzfristigen Krankheitsverlauf noch im Wachstum zeigen sich signifikante Unterschiede zwischen den beiden Therapien. Des Weiteren ist die Herstellung und der Einsatz von LFBM kostengünstig und unkompliziert möglich. Die Therapie mit LFBM ermöglicht Neugeborenen und Säuglingen mit postoperativen Chylothorax von den Vorteilen der Muttermilchernährung zu profitieren ohne Nachteile im Krankheitsverlauf oder im Wachstum erwarte.:Einleitung
Grundlagen
2.1 Definition des Chylothorax
2.2 Anatomie und Physiologie
2.3 Epidemiologie des Chylothorax
2.4 Ätiologie und Pathogenese des Chylothorax
2.5 Klinik und Komplikationen des Chylothorax
2.6 Diagnostik und Differentialdiagnosen des Chylothorax
2.7 Therapie des postoperativen Chylothorax
2.7.1 Drainage des Chylus
2.7.2 Diätetische Therapie
2.7.3 Medikamentöse Therapie
2.7.4 Interventionelle Therapie
2.8 Muttermilch in der Therapie des Chylothorax
Material & Methoden
3.1 Studiendesign der ChyloBEST-Studie
3.1.1 Studienziele
3.1.2 Einschlusskriterien
3.1.3 Ausschlusskriterien
3.1.4 Datenerhebung
3.2 Gewinnung fettarmer Muttermilch
3.3 Datenauswertung und Statistik
Ergebnisse
4.1 Inzidenz
4.2 Patientencharakteristika
4.2.1 Anamnestische Basisdaten
4.2.2 Basisdaten Operation
4.2.3 Basisdaten Diagnose
4.3 Kurzfristiger Krankheitsverlauf
4.3.1 Drainagemenge
4.3.2 Liegedauer der Chylusdrainage
4.4 Ernährung
4.4.1 Nährstoffzusammensetzung der LFBM
4.4.2 Dauer der Studiennahrung
4.4.3 Dauer der postoperativen Nahrungssondierung
4.4.4 Nahrung zum Zeitpunkt des Follow-Up
4.5 Postoperativer Klinikaufenthalt
4.5.1 Dauer des postoperativen Intensivaufenthaltes
4.5.2 Dauer des postoperativen stationären Aufenthaltes
4.6 Wachstum
4.6.1 Körpergewicht
4.6.2 Körperlänge
4.6.3 Kopfumfang
4.7 Unerwünschte Ereignisse
Diskussion
5.1 Patientencharakteristika
5.2 Kurzfristiger Krankheitsverlauf
5.2.1 Drainagemenge
5.2.2 Liegedauer der Chylusdrainage
5.3 Ernährung
5.4 Postoperativer Klinikaufenthalt
5.5 Wachstum
5.6 Unerwünschte Ereignisse
5.7 Limitationen der Studie
5.8 Bedeutung der Ergebnisse und Ausblick
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Einfluss eines Maßnahmenpakets auf die Entlassnahrung von Frühgeborenen Kindern am Universitätsklinikum DresdenHoffmeister, Vanessa Katharina 22 February 2024 (has links)
Diese retrospektive Arbeit untersucht den Einfluss eines Maßnahmenbundles bestehend aus drei Interventionen: einem Stillteam, Bonding im Kreißsaal und einem Ernährungsprotokoll. Das primäre Outcome dieser Studie beinhaltet die Muttermilchernährung Frühgeborener mit einem Gestationsalter < 320/7 SSW in den letzten 48 h vor Entlassung. Die primäre Hypothese dieser Arbeit lautet, dass nach der Einführung des Maßnahmenpakets mehr Kinder mit Muttermilchernährung entlassen worden sind als vor der Einführung des Maßnahmenpakets. In diesem Zusammenhang werden die Maßnahmen sowohl als Bundle als auch als einzelne Interventionen im Hinblick auf die Entlassnahrung untersucht. Die Daten werden mit einer Kohorte vor Einführung der genannten Interventionen verglichen. Frühgeborene der historischen Kontrollgruppe erhielten kein striktes Ernährungsprotokoll, sondern lediglich Ernährungsempfehlungen, keine Beratung durch das Stillteam und nur unregelmäßiges Bonding im Kreißsaal. Es konnte gezeigt werden, dass die einzelnen Maßnahmen sowie die kombinierte Durchführung der Interventionen zu einem größeren Anteil muttermilchernährter Frühgeborener führt. Im Vergleich zu einer historischen Kontrollgruppe konnten diese positiven Effekte allerdings nicht in der Grundgesamtheit widergespiegelt werden. Möglicherweise erklärt sich dies durch die unzureichende routinemäßige und frühzeitige Etablierung der Maßnahmen. Ob sich das Maßnahmenpaket nach optimaler Implementierung und Erfahrungsgewinn auch in einer historischen Kontrollgruppe niederschlagen würde, muss in Zukunft untersucht werden. Insbesondere die Frage nach den Auswirkungen über einen längeren Zeitraum nach der Entlassung ist von besonderer Relevanz. Darüber hinaus wäre es interessant zu erfahren, welche zusätzlichen Faktoren die Ernährung in den letzten 48 Stunden vor der Entlassung von Frühgeborenen beeinflussen.:1. Einleitung
2. Methodik
3. Ergebnisse
4. Diskussion
5. Zusammenfassung
6. Summary
7. Danksagung
8. Literaturverzeichnis
9. Anhang
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Standardisiertes Ernährungsprogramm zum enteralen Nahrungsaufbau für Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht ≤1750g / Enteral Feeding Volume Advancement by Using a Standardized Nutritional Regimen in Preterm Infants ≤ 1 750 g Birth WeightSergeyev, Elena 05 April 2011 (has links) (PDF)
Hintergrund
Ein rascher enteraler Nahrungsaufbau bei Frühgeborenen verkürzt die Zeit der parenteralen Ernährung. Somit lassen sich bestimmte Risikofaktoren beeinflussen, die evt. die Morbiditätshäufigkeit der Kinder senken könnten. Mehrere Kohortenstudien zeigten, dass ein standardisierter Nahrungsaufbau mit einer geringeren Komplikationsrate und einem schnelleren Nahrungsaufbau assoziiert ist. Ziel der Studie ist zu überprüfen, ob ein standardisiertes Ernährungsprogramm einen rascheren und komplikationsärmeren enteralen Nahrungsaufbau bei Frühgeborenen ermöglicht.
Patienten und Methode
In die vorliegende randomisierte, kontrollierte Studie wurden 99 Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht von ≤1750 g aufgenommen. In der Gruppe mit standardisierter Ernährung (ST) wurde der enterale Nahrungsaufbau mit Muttermilch oder gespendeter Frauenmilch nach einem speziell ausgearbeiteten Protokoll durchgeführt. In der Gruppe mit der individuellen Ernährungsform (IN) wurde je nach Bedarf und Zustand des Kindes auch semi-elementare Nahrung (Pregomin®) gefüttert. Über die Steigerungsdynamik und Nahrungspausen wurde hier individuell entschieden. Primäres Zielkriterium war die Dauer bis zum Erreichen der vollenteralen Ernährung.
Ergebnisse
In der ST-Gruppe war die vollständig enterale Ernährung nach 14,93 ± 9,95 (Median 12) Tagen, in der IN-Gruppe nach 16,23 ± 10,86 (Median 14) Tagen möglich. Es konnte kein signifikanter Unterschied gefunden werden. Nur bei hypotrophen Frühgeborenen erwiesen sich die Unterschiede bei der ST-Gruppe gegenüber der IN-Gruppe als statistisch signifikant: 10,20 ± 4,78 (Median 8,5) vs. 16,73 ± 8,57 (Median 15) Tage (p = 0,045). Die Gewichtsentwicklung verlief in beiden Studiengruppen nicht different. Die Kinder in der ST-Gruppe konnten bei einem Gewicht von 116% des Geburtsgewichtes vollständig enteral ernährt werden, in der IN-Gruppe bei einem Gewicht von 122% des Geburtsgewichtes. Die Inzidenz der nekrotisierenden Enterokolitis (4%) und anderer Komplikationen blieb in beiden Studiengruppen niedrig. Die Diagnose „Ernährungsschwierigkeiten“ wurde mit klaren Symptomen definiert und in der IN-Gruppe doppelt so oft gestellt, wie in der ST-Gruppe (14 vs. 7)
Schlussfolgerung
Das Standardisieren führte unter den Studienbedingungen nicht zu einer Beschleunigung des Nahrungsaufbaus. Anhand unserer Ergebnisse ist es möglich, dass die hypotrophen Frühgeborenen von der standardisierten Ernährung entsprechend des Ernährungsprotokolls profitieren. Diese Hypothese muss in einer neuen Studie überprüft werden. Diese Kinder konnten schneller vollständig enteral ernährt werden, als Frühgeborene, mit individuellem enteralem Nahrungsaufbau. Ein standardisiertes Nahrungsprotokoll ist im klinischen Alltag durchsetzbar, und darauf aufbauend ein enteraler Nahrungsaufbau unter strenger klinischer Beobachtung ohne Komplikationen erfolgreich durchführbar.
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Natalizumab during pregnancy and lactationProschmann, Undine, Thomas, Katja, Ziemssen, Tjalf, Thiel, Sandra, Hellwig, Kerstin 04 November 2019 (has links)
Background: Managing medication during pregnancy and lactation in multiple sclerosis (MS) patients needs to balance potential risks to the newborn with the substantial risks of ongoing disease activity.
Objective: To evaluate the potential transfer of natalizumab (NAT) into breast milk and into the serum of newborn babies in women who continued NAT treatment during pregnancy and lactation.
Methods: Serum samples of 11 mother–infant pairs and mother milk samples of a further 4 women were analyzed for free NAT using a HL60 cell-based fluorescence-activated cell sorting (FACS) assay. Two mother–baby pairs were analyzed for cell-bound NAT, very-late-antigen (VLA)-4 expression, and saturation with NAT on immune cells by FACS analysis.
Results: In the majority of the mother–infant serum pairs (6/11) and in all breast milk samples, free NAT was detectable. Cell-bound NAT was measurable in both mother–baby pairs with significant higher levels in babies. VLA-4 expression seems to be higher in newborns. Saturation with NAT was comparable between newborns and mothers.
Conclusion: NAT can pass placental barrier before delivery and into breast milk. Measurable NAT on neonatal lymphocytes may have functional impact. Further investigations are needed to clarify safety and risk of NAT exposure during pregnancy and lactation.
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