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Zur aeroben Bakterienflora von Kornea, Rachen und Kloake vor und nach der Winterruhe von Landschildkröten der Arten Testudo (T.) hermanni, T. graeca, T. marginata und T. horsfieldii

Straub, Jens 20 June 2002 (has links)
Von klinisch unauffäligen Landschildkröten der Arten T. hermanni, T. graeca, T. marginata und T. horsfieldii wurden unmittelbar vor und direkt nach der Winterruhe Kornea-, Rachen- und Kloakentupfer gewonnen. Alle Tupferproben wurden auf Blut- und BPLS-Agar ausgestrichen und bei 28 °C unter aeroben Bedingungen inkubiert. Eine semiquantitative Bestimmung der Keimmenge bzw. Befallsintensität aller isolierten Keime wurde durchgeführt. Von jedem Bakterienisolat wurden Reinkulturen angelegt, die bei minus 70 °C in Serumbouillon konserviert wurden. Nach Abschluß der Probennahme wurden alle Isolate mittels etablierter („klassischer“) mikrobiologischer Methoden differenziert. Mit Hilfe des McNemar-Symmetrie-Tests und des Wilcoxon-Tests für Paardifferenzen wurden sowohl die Nachweishäufigkeit als auch die Befallsintensität einzelner Bakterienarten, -gattungen und -gruppen vor und nach der Winterruhe verglichen. Insgesamt konnten in der vorliegenden Studie 79 verschiedene Bakterienarten, 49 „artähnliche Gruppen“ (aufgrund ihres Vermehrungsverhaltens und durchgeführter Tests sicher ansprech- und voneinander abgrenzbare Isolate, die nach gängigen Differenzierungsschemata nicht eindeutig identifiziert werden konnten) und 3 nicht weiter differenzierte Bakteriengattungen isoliert werden. Die große Anzahl unterschiedlicher Keime deckt sich mit Beschreibungen aus der Aktivitätsphase von Landschildkröten. Es muß davon ausgegangen werden, daß bei klinisch unauffälligen Landschildkröten zu jeder Jahreszeit ein sehr breites Spektrum an unterschiedlichen Bakterienarten, -gattungen und -familien zu erwarten ist. Aus diesem Grund ist es nur sehr schwer oder gar nicht möglich, eine Vorhersage über Art und Grad der bakteriellen Besiedelung eines Individuums zu treffen. Dennoch kann gesagt werden, daß bei klinisch unauffälligen Tieren v. a. in Rachen und Kloake eine bakterielle Mischflora zu erwarten ist, die sich aus Bakterien mehrerer verschiedener Arten bzw. Gattungen zusammensetzt. Sowohl vor als auch nach der Winterruhe konnte von der Kornea, aus dem Rachen und aus der Kloake eine charakteristische aerobe Bakterienflora isoliert werden, wobei sich diese drei Lokalisationen deutlich voneinander unterschieden. Die Bakterienflora der Kornea wurde vor der Winterruhe von grampositiven Kokken (65 % aller Isolate), die des Rachens von gramnegativen Stäbchen (53 %) dominiert. In der Flora der Kloake konnte sich keine Bakteriengruppe besonders durchsetzen. Nach der Winterruhe bildeten sowohl im Rachen als auch in der Kloake die gramnegativen Bakterien die stärkste Gruppe (62 % bzw. 51 %). Auf der Kornea dominierten die grampositiven Stäbchen (45 %). Insgesamt war die Nachweishäufigkeit von grampositiven Kokken auf der Kornea, im Rachen und in der Kloake nach der Winterruhe geringer als vor der Winterruhe. Dies wurde vor allem durch die starke Abnahme des Nachweises von Enterokokken und Staphylokokken verursacht. Gleichzeitig kam es auf der Kornea und in der Kloake zu einem deutlichen Anstieg der Nachweishäufigkeit von gramnegativen Nonfermentern. Hier fielen vor allem Flavobakterien, Alcaligenes spp. und Pseudomonaden auf. Die semiquantitativ bestimmte Keimmenge reduzierte sich nach der Winterruhe auf der Kornea und im Rachen um ca. 22 bzw. 25 %. Bei zehn Tieren wurden nach der Winterruhe aus Rachen und/oder Kloake Bakterienfloren isoliert, die nur aus einer Bakterienart oder -gattung bestanden. Erstmals sind hiermit „auffällige“ bakteriologische Befunde von klinisch unauffälligen Landschildkröten dokumentiert, die verdeutlichen, wie wichtig es ist, bakteriologische Untersuchungsergebnisse im Zusammenhang mit der klinischen Untersuchung des betreffenden Tieres zu interpretieren. Abschließend kann gesagt werden, daß die Winterruhe einen deutlichen Einfluß auf die aerobe bakterielle Besiedelung von Kornea, Rachen und Kloake von klinisch unauffälligen Landschildkröten hat. Keines der untersuchten Tiere wies nach der Winterruhe die gleiche Bakterienflora wie vor der Winterruhe auf. Bei allen Tieren kam es zu mehr oder weniger ausgeprägten Veränderungen sowohl der Keimzusammensetzung als auch der Keimmenge. Für die Gesamtheit der Tiere bedeutete dies eine Reduktion der Nachweishäufigkeit grampositiver Kokken, eine Zunahme der gramnegativen Nonfermenter und insgesamt eine Abnahme der semiquantitativ bestimmbaren Keimzahl. / Swabs of the cornea, the pharynx, and the cloaca were taken from 65 clinical healthy tortoises (T. hermanni, T. graeca, T. marginata and T. horsfieldii) before and after hibernation. All specimen were cultured aerobically on blood and BPLS agar plates at a temperature of 28 °C. Semiquantitative bacterial counts were performed. Pure cultures were produced and preserved within serumboillon at minus 70 °C. After all swabs were taken all isolates were differentiated by means of established ("classical") microbiological methods. Qualitative and quantitative comparisons of pre- and posthibernal findings were performed by McNemarŽs and WilcoxonŽs tests. In the present study 79 different species of bacteria, 49 "species-like groups of organism" (isolates which could not be identified by means of the applied standard methods but which could be differentiated from each other by several tests), and three genera (not further differentiated) were isolated. A large quantity of different bacteria was already described for tortoises which were examined at the time of main activity. In tortoises a broad spectrum of bacteria at every time of the year should be considered as physiologically normal. Therefore, for an individual animal it is hardly or even not possible to predict the number of species and their amount of bacterial colonization. Nevertheless, it can be stated that for clinical healthy tortoises a mixed bacterial flora which is composed of different species or genera should be expected. A characteristic aerobic bacterial flora was demonstrated for the cornea, the pharynx, and the cloaca before and after hibernation. Each flora differed obviously from each other. Before hibernation the bacterial flora of the cornea was dominated by grampositive cocci (65 % of the isolates) and the flora of the pharynx by gramnegative rods (53 %). In the cloaca no group of bacteria was really dominant. After hibernation gramnegative bacteria presented the largest amount of bacteria in the pharynx and the cloaca (62 % resp. 51 %). The flora of the cornea was dominated by grampositive rods (45 %). After hibernation an overall reduction of grampositive cocci finding was remarkable (which was mainly caused by the reduction of Enterococci and Staphylococci) whilst the number of isolates of gramnegative nonfermenters increased. Concerning the nonfermenters Flavobacteria, Alcaligenes spp., and Pseudomonads were the most remarkable ones. The semiquantitative determined quantity of bacteria isolated from the cornea and the pharynx decreased after hibernation about 22 % and 25 %, respectively. In ten tortoises after hibernation a bacterial flora of reduced variety (composed of only one bacterial species or genera) was detected within the pharynx and/or the cloaca. Thus for the first time for clinical healthy tortoises a "remarkable" result is described. Therefore the importance of the interpretation of bacteriological findings only in connection with the results of the clinical examination of the animal has to be emphasised. It can be concluded that hibernation influences the aerobic bacterial colonization of the cornea, the pharynx, and the cloaca of clinical healthy tortoises noticable. After hibernation none of the examined tortoises had the same colonization as before winter. All animals showed more or less changes in composition and quantity of bacterial flora. Altogether a reduction of grampositive cocci, an increased number of gramnegative nonfermenters and a reduction of the total number of bacteria is evident.
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Aryl Hydrocarbon Receptor Expression in the Genital Tract of Female Rabbit (Oryctolagus cuniculus)

Hasan, Atif 25 September 2002 (has links)
Der Arylhydrocarbon-Rezeptor (AhR) ist ein Ligand-aktivierter Transkriptionsfaktor. Er wurde als Vermittler für die toxischen Wirkungen von Dioxinen und polychlorierten Biphenylen (PCB) 1976 entdeckt. Außer exogenen Liganden wie Dioxinen und PCB wurde in letzter Zeit eine zunehmende Liste von endogenen Liganden beschrieben. Der AhR und sein Heterodimerisierungspartner ARNT sind in Embryonen, Feten und in den Geweben des Genitaltraktes gefunden worden. Die Rolle dieser Transkriptionsfaktoren in der Reproduktion und Fertilität sowie die genaue Regulation der Expression sind noch nicht bekannt. In der vorliegenden Arbeit wurde die Expression und Ko-Lokalisation von AhR und ARNT auf der Proteinebene im weiblichen Genitaltrakt des Kaninchens (Vagina, Uterus, Eileiter, Ovar) in verschiedenen Phasen der Frühgravidität immunhistochemisch untersucht. Nicht gravide, gravide und pseudogravide Kaninchen wurden während der Präimplantationsphase, d.h. bis zum 6. Tag p.c. bzw. p.o., untersucht. Im nicht graviden Uterus war der AhR im Zytoplasma des Cavumepithels streng apikal vom Zellkern lokalisiert. Die anderen Gewebe der Uteruswand waren immunnegativ. Dieses Expressionsmuster wird als die inaktive Form des AhR-Komplexes gewertet. Am Tag 3 und 4 der Gravidität kam es im Cavum- und Uterusdrüsenepithel zu deutlichen Veränderungen mit einer (i) diffus zytoplasmatischen Lokalisation, die nicht mehr auf das Zytoplasma apikal des Zellkerns beschränkt war, und (ii) nuklären Färbung. Diese Veränderungen waren von einer ebenso deutlichen Endometriumproliferation begleitet. Sie wird als Hochregulation bzw. Aktivierung des AhR/ARNT-Komplexes im Rahmen der frühschwangerschaftlichen Endometriumtransformation interpretiert. Weitere Veränderungen im Expressionsmuster kurz vor der Implantation (Tag 6) waren immunnegative Symplasmen im Cavumepithel und die Expression von AhR und ARNT in den Stromazellen. Das Expressionsmuster im Uterus von pseudograviden und graviden Kaninchen war gleich, so dass die Expression des AhR offensichtlich durch maternale Sexualsteroidhormone kontrolliert wird. Diese Sicht wird durch Studien an Hormon-behandelten juvenilen weiblichen Kaninchen gestützt (s.u.). Das ARNT-Protein war in allen untersuchten Organen im weiblichen Genitaltrakt des Kaninchens im Zytoplasma und/oder im Kern nachweisbar. Alle Zellen, die den AhR aufwiesen, exprimierten mit Ausnahme der primären Oozyten auch ARNT. Beim ARNT kam es nicht zu Veränderungen in der Lokalisation in den verschiedenen untersuchten Graviditätsphasen. Im Ovar war der AhR in den interstitiellen Zellen und in den Granulosa- und Thekaluteinzellen detektierbar. AhR und ARNT waren bis auf die primären Oozyten in Primordialfollikeln, die AhR-negativ waren, ko-lokalisiert. Der AhR kommt im Eileiter und in der Vagina vor. Im Eileiter zeigt er im Unterschied zur Vagina keine Veränderungen in der Expression während der Frühgravidität. Im Vaginalepithel kam es von einer zytoplasmatischen Lokalisation bei nicht graviden Tieren zu einer nukleären Markierung in den basalen Schichten am 6. Tag der Gravidität. Die Veränderungen in der AhR-Expression und in der endometrialen Proliferation während der Präimplantationsperiode weisen auf eine Regulation der Rezeptorexpression durch die ovariellen Steroidhormone Östrogene und Progesteron hin. Zur Untermauerung dieser These wurden vier Gruppen von juvenilen weiblichen Kaninchen mit estradiol, estradiol und Progesteron oder Progesteron allein behandelt. Zwei verschiedene Progesterondosierungen (0,3 mg/kg und 1,0 mg/kg Lebendgewicht) wurden eingesetzt. Ein unbehandeltes juveniles Kaninchen diente als Kontrolle. Im Vergleich zur Kontrolle führte die Östradiolbehandlung zu einer Hochregulation des AhR im Uterus. Die Expression war wie bei den adulten Kaninchen im Zytoplasma der Cavumepithelzellen lokalisiert. Einige Uterusdrüsenepithelzellen zeigten eine Kernanfärbung. In der estradiol- und Progesteron-behandelten Gruppe kam es zu einer weiteren Hochregulation mit nukleärer und diffus zytoplasmatischer Färbung in der Mehrheit der Epithelzellen. Das Färbemuster in der Gruppe mit 1 mg/kg Progesteron entsprach weitestgehend dem am 6. Tag der Präimplantationsperiode bei adulten Tieren. Es war durch immunnegative luminale Epithelzellen, positive Uterusdrüsenepithelien und Stromazellen mit klarer nukleärer oder diffus zytoplasmatischer Markierung gekennzeichnet. Diese Veränderungen in der AhR-Expression waren von einer deutlichen endometrialen Proliferation begleitet. Die Ergebnisse, die an den juvenilen Uteri gewonnen wurden, zeigen, dass die AhR-Expression durch ovarielle Steroidhormone reguliert wird. Zusammengefasst konnte in der vorliegenden Arbeit ein funktionaler AhR/ARNT-Komplex im Genitaltraktepithel in bestimmten Phasen der Frühgravidität beim weiblichen Kaninchen mit immunhistochemischen Methoden aufgezeigt werden. Die Aktivierungsmechanismen und die Rolle, die der AhR/ARNT-Komplex im Fortpflanzungsgeschehen spielt, sind unklar. Es ist jedoch offensichtlich, dass AhR/ARNT an den Hormon-induzierten zellulären Veränderungen in den Geschlechtsorganen während der Frühgravidität beim Säugetier beteiligt ist.
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Leukozytäre alkalische Phosphatase: Referenzwerte und klinische Bezüge bei Rindern

Petzold, Martin 25 June 2002 (has links)
Die leukozytäre alkalische Phosphatase (leukoAP) wird in der Humanmedizin zur Charakteristik stabkerniger neutrophiler Granulozyten und damit der Feststellung leukozytärer Reaktionen im Sinne der Linksverschiebung genutzt. Des weiteren dient die quantitative Erfassung der leukoAP der Funktionsbeschreibung dieser Zellart. Im Vergleich dazu liegen bisher beim Rind nur wenige Untersuchungen vor. Ziel dieser Arbeit war es deshalb, entsprechende Grundlagen für diese Tierart zu erarbeiten, d.h., die Bestimmungsmethodik an Rindergranulozyten zu adaptieren, Referenzwerte zu definieren sowie klinische Bezüge bei ausgewählten Krankheiten zu prüfen. Die Untersuchungen wurden an gesunden weiblichen Kälbern im Alter von drei bis vier (n = 13), sechs bis acht (n = 13) und 12 bis 14 Wochen (n = 11), weiblichen Jugrindern im Alter von sechs (n = 9) und zwölf Monaten (n = 10) sowie dreijährigen Kühen in der Trockenstehperiode (n = 11), fünf bis sieben Wochen (n = 10) sowie 12 bis 14 Wochen post partum (n = 6) durchgeführt. Außerdem wurden Kühe mit Dislocatio abomasi (n = 8) und mit weiteren Erkrankungen (n = 8) analysiert. Zur Analytik der leukoAP wurde ein durchflußzytometrisches Verfahren für Rinder adaptiert, das eine schnellere und genauere Arbeit als das herkömmliche Verfahren der leukoAP-Index-Bestimmung ermöglicht. Weiterhin wurden die Aktivitäten der AP und dessen Knochenisoenzyms im Blutserum sowie das Leukogramm bestimmt. Die Bestimmung der leukoAP ist auf der Basis der Diazoniumfärbung auch beim Rind durchflußzytometrisch mit großer Präzision und hohem Probendurchsatz möglich. Die leukoAP-Aktivitäten (relative Fluoreszenzaktivitäten) zeigen eine Altersabhängigkeit. Sie bewegen sich bei drei bis vier Wochen alten gesunden Kälbern zwischen 2,2 bis 5,7 (Mittelwert: 3,8), sinken kontinuierlich bis in den Bereich 1,9 bis 4,3 (Mittelwert: 2,8) bei 12 bis 14 Wochen alten Kälbern ab (p£0,05), um bis auf 2,6 bis 5,5 (Mittelwert: 4,2) bei einjährigen Jungrindern wieder signifikant (p£0,05) anzusteigen. Bei gesunden, trockenstehenden dreijährigen Kühen sowie Kühen 12 bis 14 Wochen post partum schwanken die leukoAP-Aktivitäten zwischen 1,2 bis 9,7 (Mittelwerte bei 3,3 bzw. 3,6). Im Zeitraum fünf bis sieben Wochen post partum ist die leukoAP-Aktivität mit 2,1 bis 8,2 (Mittelwert: 5,3) signifikant (p£0,05) höher. Bei der Gesamtheit der untersuchten gesunden Rinder korreliert die leukoAP weder mit der Zahl der Leukozyten (gesamt), der stabkernigen neutrophilen Granulozyten, der segmentkernigen neutrophilen Granulozyten, der Monozyten, noch mit der Zahl der Lymphozyten systematisch gesichert. Andererseits sind Beziehungen zu diesen Parametern für einzelne Alters- und Laktationsgruppen nachweisbar. Die leukoAP korreliert weder mit der Gesamtaktivität noch mit dem Knochenisoenzym der AP im Serum. Kühe haben einen Tag nach Reposition einer Dislocatio abomasi leukoAP-Aktivitäten von 2,4 bis 7,4 (1. und 3. Quartil). Innerhalb von drei Tagen post repositionem steigt die leukoAP-Aktivität in den Bereich 5,1 bis 11,5 signifikant an, während die Leukozytenzahl sinkt (p£0,05). Bei Kühen mit linksseitiger Dislocatio abomasi verlaufen die leukoAP-Aktivität sowie der Anteil stabkerniger neutrophiler Granulozyten postoperativ parallel. Bei Kühen mit entzündlichen Erkrankungen (Klauensohlengeschwüre, Retentio secundinarum, Pneumonie, Ekzem) sind z.T. stark erhöhte leukoAP-Aktivitäten feststellbar. Sie gehen tendenziell mit einem Anstieg der stabkernigen neutrophilen Granulozyten sowie mit Leukozytose einher, im Einzelfall besteht jedoch nicht immer dieser Trend. Die Bestimmung der leukoAP ist nur bei gegebenen technischen Voraussetzungen eine auch bei Rindern einfach durchführbare Methode zur Charakteristik der neutrophilen Granulozyten mit altersabhängigen Differenzen. Bei Dislocatio abomasi besteht eine Reduzierung der leukoAP-Aktivität, die post repositionem jedoch erheblich zunimmt. / Leukocyte alkaline phosphatase (leukoAP) is used in the human medicine to characterize unsegmented neutrophile granulocytes and thereby to diagnose leukocyte reactions in terms of a leftward shift. Furthermore, the quantitative capture of leukoAP serves as a functional description of this cell type. To our knowledge, only little investigation has been done on cattle. Therefore, this dissertation aimed to acquire an equal basis for this species, i.e. to adapt the methodology of determination, to define reference values, and to examine relevant relationship for selected diseases. Healthy female calves aged between three and four (n = 13), six and eight (n = 13), and between twelve and fourteen weeks (n = 11), cows aged six (n = 9) and twelve months (n = 10), three-year-old cows ante partum (n=11), and ten cows between five and seven as well as six cows between twelve and fourteen weeks post-partum were used in the study. In addition, eight cows with abomasal dislocation and another eight with other complications were examined. For analyzing leukoAP we adapted flow cytometry for cattle which delivers faster and more exact determination than the conventional method of leukoAP index determination. Moreover, the activity of alkaline phosphatase (AP) in blood serum and its iso-enzymes in the bone as well as leukogrammes were determined. The flow cytometrical determination of leukoAP activity was based upon the diazonium staining technique which also provides an accurate measurement in a large number of samples for cattle. The leukoAP activities (given as a relative fluorescence activity) showed age dependency: they ranged between 2.2 and 5.7 (mean value 3.8) in calves of 3 to 4 weeks in age, and decreased continuously and significantly (p£0,05) to 1.4 - 4.3 (mean value 2.8) in calves between 12 and 14 weeks of age, but increased again significantly (p£0,05) ranging between 2.6 - 5.5 (mean value 4.2) in one-year-old cattle. In healthy cows, ante partum and 12 to 14 weeks post-partum, differed the leukoAP activity between 1.2 and 9.7 (mean value 3.3 and 3.6, respectively), whereas in cows 5-7 weeks post-partum the leukoAP activity was significantly greater reaching 2.1 to 8.2 (mean value 5.3, p£0,05). For healthy cattle, leukoAP correlated neither with the total number of leukocytes, unsegmented neutrophile granulocytes, monocytes nor with the number of lymphocytes. In addition, leukoAP correlated neither total activity nor with serum AP and its iso-enzymes in the bone. One day after replacing the abomasal dislocation (between 1st and 3rd quartile) cows showed a significant decrease in leukoAP activity (2.4 - 7.4) vs. healthy cows after the same period of time post-partum. This parameter increased, however, significantly three days post-operative (5.1-11.5), whereas the number leukocytes decreased (p£0,05). In cows with left side abomasal dislocation, leukoAP activity and the number of unsegmented neutrophile granulocytes post-operative developed concomitantly. We found enhanced leukoAP activity in cows with different inflammatory disorders such as sole ulcer, placenta retention, pneumonia and eczema which provably (p£0,05) corresponded with an increased number of unsegmented neutrophile granulocytes and partly leukocytosis. However, for isolated cases this trend did not always show. Determining the leukoAP is, hence, a method for characterizing neutrophile granulocytes depending on age differences and is only practible for cattle if the required technical conditions are given. During abomasal dislocation, leukoAP activity decreased, but increased considerably after post-operative replacement.
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Investigations on the significance of the gastrointestinal flora for the immune system of chickens

Elsayed, Nasser 07 October 2002 (has links)
7. Zusammenfassung Untersuchungen zur Bedeutung der Magen-Darm-Flora auf das Immunsystem von Hühnern Nasser Ali Abou Hashem Elsayed Instiut für Bakteriologie und Mykologie, Veterinärmedizinische Fakultät, Universität Leipzig Leipzig, Juli, 2002 (128 Seiten, 60 Abbildungen, 21 Tabellen und 227 Referenzen) Viele komplexe bakterielle Kontrollmechanismen der Darmmikroflora sind am Ausschluss pathogener Keime beteiligt. Dysregulationen im gastrointestinalen Ökosystem können den schützenden Effekt der indigenen Mikroflora schwächen, was die Kolonisation von pathogenen Keimen im Darmkanal begünstigt. Dysregulationen im gastrointestinalen Ökosystem treten bei Jungtieren hauptsächlich unter Stress, bei der Futterumstellung oder Verdauungsstörungen in Erscheinung. Alle diese Situationen kommen bei Jungvögeln vor. Dem zu Folge ist es nicht überraschend, dass Jungvögel empfindlicher für die Kolonisation von pathogenen Darmerregern wie Salmonellen sind. Das Verstehen der gastrointestinalen Mikroflora ist nicht nur für die Entwicklung von Probiotika sondern auch für das Entwickeln neuer Präbiotika wichtig. 1. Effekt von 0.5% Inulin im Trinkwasser und 1% Leinsamen im Futter auf die natürliche Besiedlung junger Küken mit S. Enteriditis, die Zugaben von Inulin im Trinkwasser (I-Gruppe) oder Inulin und Leinsamen (IL-Gruppe) an die jungen Küken führte zur Reduzierung der Nachweisrate von S. Enteritidis bei natürlich besiedelten Küken. 2. Effekte von 0.5% Inulin im Trinkwasser und 1% Leinsamen im Futter auf die intestinale bakterielle Besiedlung und den Immunstatus von SPF Hühnern, die bakteriologischen Untersuchungen offenbarten einen signifikanten Abfall der aeroben Gesamtbakterienzahl im Dünndarm und in Zäkum, aber nicht in Kropf und Rektum, insbesondere von der dritten Versuchswoche in den IL- und I-Gruppen gegenüber den Kontrolltieren. Die Zahl der gramnegativen Bakterien war in der zweiten Woche im Kropf und Dünndarm in den IL- und I-Gruppen deutlich rückläufig sowie in der dritten Woche im Zäkum und Rektum aber nicht in der C-Gruppe. Die Bdellovibrionenzahl stieg signifikant nur im Zäkum und im Rektum der IL- und I-Gruppen an, dem gegenüber konnten in der C-Gruppe keine Bdellovibrionen isoliert werden. Bedeutsame Unterschiede der Körpergewichte zwischen all den Gruppen zeigten sich nicht, wobei das signifikante Ansteigen die Quotient aus Bursa Fabricii/Körpergewicht in den IL- und I-Gruppen gegenüber der C-Gruppe auffielen. 3. Effekte von Inulin auf die Darmflora, den Endotoxin- und PC-BP-Blutspiegel und den Immunstatus von Broilern, nach der ersten Woche der Inulin-Verabreichung zeigten sich kaum Unterschiede in den Gesamtzahlen der aeroben Bakterien im Zäkum in der I-Gruppe (mit Inulin) und C-Gruppe (ohne Inulin). Hingegen stieg die Gesamtkeimzahl in der I-Gruppe gegenüber der C-Gruppe deutlich an. Gramnegative Bakterien fielen zahlenmäßig nach 2 Wochen deutlich bei der I-Gruppe ab. Die Bdellovibrionen steigen nach einer Woche in dieser I-Gruppe etwas an. Ab der zweiten Woche bis zum Ende des Versuchs (also nach 5 Wochen) stieg die Bdellovibrionenzahl in der I-Gruppe signifikant gegenüber der C-Gruppe. Dem gegenüber fiel die C. perfringens-Zahl in dieser I-Gruppe ab, welches in der ersten Versuchswoche von geringer Signifikanz war. In der dritten Woche fielen die zäkalen C. perfringens-Zahlen deutlich in der I-Gruppe gegenüber der C-Gruppe ab, wobei die Clostridien negativ zu den Bdellovibrionen im Zäkum korrelierten. Die Entwicklungen der Körpergewichte im Vergleich der beiden Gruppen zeigten insbesondere ab der 5.Woche signifikante Vorteile in der I-Gruppe. Die Quotienten aus Bursa Fabricii/Körpergewicht und Pankreas/Körpergewicht nahmen deutlich 2 Wochen nach der Inulin-Verabreichung bis zum Versuchsende zu. Die Endotoxin-Blutspiegel reduzierten sich in der I-Gruppe im Vergleich zu den Kontrolltieren besonders deutlich zum Ende des Experiments in der 6. Woche. Ebenso war eine Reduktion des PC-BP-Blutspiegels in der I-Gruppe in der zweiten Woche feststellbar in der 5.Woche. Die PC-BP-und Endotoxin-Blutspiegel korrelierten negativ zu den Körpergewichtzunahmen. Ebenso wirkten sich Zunahmen der aeroben Gesamtkeimzahl, gramnegativen- und Clostridien-Zahlen ungünstig auf die Körpergewichtszunahmen aus. Andererseits zeigt sich hierbei eine positive Korrelation zwischen der Bdellovibrionenzahl und der Körpergewichtzunahme. 4. In den Untersuchungen zur Dynamik der normalen Darmflora im Zäkum der jungen Broiler und erwachsenen Zuchthühner, fanden wir eine umgekehrte Beziehung zwischen dem zahlenmäßigen Vorkommen von Bdellovibrionen und C. perfringens. Die Anzahl der Bdellovibrionen korrelierte negativ zu den aeroben Gesamtkeimzahlen, den gramnegativen und C. perfringens-Bakterienzahlen sowie Endotoxin- und PC-BP (phosphoryl choline-binding protein)-Blutspiegeln. Andererseits korrelierten sie positiv zu den Quotienten aus Bursa Fabricii/Körpergewicht und Pankreas/ Körpergewicht. Die Endotoxin- und PC-BP-Blutspiegel korrelierten positiv mit dem Anstieg der Gesamtkeimzahlen. Das Pankreas/Körpergewicht-Verhältnis korrelierte positiv zum Verhältnis Bursa Fabricii/Körpergewicht. Die Resultate der vorliegenden Untersuchungen weisen darauf hin, dass Inulin für Hühner schützende Effekte offeriert: 1) Deutlich abnehmende intestinale Keimzahlen von C. perfringens. 2 ) Anstieg der Bdellovibrionenzahl. 3 ) Abfall des Endotoxin-Blutspiegels. 4 ) Abfall des PC-BP-Blutspiegels. 5 ) Verbesserung des Immunstatus der Vögel. Aus unseren Resultaten und vorhergehenden Studien können wir feststellen, dass Inulin- und Leinsamen als Funktionelle Futtermittel bei Geflügel eingestuft werden können, weil sie das Risiko einiger Erkrankungen verringern (z.B. durch Salmonellen). Inulin und Leinsamenl besitzen förderliche Effekte auf die intestinale Mikroflora und verbessern den Immunstatus der Tiere. Sie spielen eine wichtige Rolle in der Erhaltung der Homöostase in den ökologischen Systems des Magen-Darm-Traktes. Weiterführende Untersuchungen wären wünschenswert in Bezug auf die diätetischen Effekte des Inulins auf die anderen wichtigen Vertreter der Darmflora bei Hühnern wie Laktobazillen und Bifidobakterien. Auch die Kombination von Inulin mit Probiotika (Synbiotika) und deren Rolle zur verbesserten lokalen Immunität des Gastrointestinaltrakts und der kompetiven Exclusion pathogener Bakterien wie Salmonella-Serovare wären zu untersuchen. / 6. Summary Investigations on the significance of the gastrointestinal flora for the immune system of chickens Nasser Ali Abou Hashem Elsayed Institute of Bacteriology and Mycology, Faculty of Veterinary Medicine, University of Leipzig. Leipzig, July, 2002 (128 pages, 60 figures, 21 tables and 227 references) Many complex bacterial control mechanisms are involved in regulating the composition of the gut microflora and in excluding intestinal pathogens. Imbalances in the gastrointestinal ecosystem can weaken the protective effect of the indigenous microflora which gives enteric pathogen a better chance to colonize in the gut. Imbalances in the ecosystem mainly occur in the young animal, during periods of stress, changes in the periods of nutritive application and/ or digestive disorders. The young bird combines all these situations. It therefore not surprise that the young bird is prone to the colonization with enteric pathogens such as salmonellae. Understanding the gastrointestinal microflora is essential not only for the development of probiotics but also for developing new prebiotics. 1- Effect of inulin 0.5% via drinking water and feed supplement with 10% linseed on the natural colonization of young chicks with S. Enteritidis was examined; the addition of inulin to the drinking water (I-group) or inulin and linseed to the young chicks (IL-group) reduced the incidence of a naturally intestinal colonization with S. Enteritidis. 2- Effect of inulin 0.5 % via drinking water and food supplemented with 1% linseed on the intestinal bacterial population and the immune status of SPF chicken was investigated, the bacteriological examinations revealed a significant decrease in total aerobic bacterial count in the small intestine and caecum only but not in the crop and rectum of the IL-group and I-group respectively at the third week of the trial in comparison with control birds. Gram-negative bacterial counts also were significantly decreased in crop and small intestine of IL-group and I-group at the second week and in the caecum and rectum at the third week but not in the C-group. Bdellovibrio bacteriovorus counts were significantly increase only in the caecum and rectum of the IL-group and I-group respectively at the second week but can not be isolated from the C-group. There was no important difference in BW between all groups but there was a significant increase in BF/BW ratio in the I- group and in the IL-group than in C-group indicated increase immune capacity of IL-group and I-group. 3- The effect of inulin on the intestinal flora, endotoxin and PC-BP blood levels and on the immune status of broiler chicken was investigated, There was no significant difference in the total aerobic bacterial counts in the caecum of I-group (with inulin) and C-group (without inulin) after one week of inulin administration but at the second week the total bacterial count by I-group was significantly decreased than in C-group. Gram-negative bacterial counts were also significantly decreased after 2 weeks of inulin administration by I-group, whereas the Bdellovibrio counts were slightly increased in I-group after one week of inulin administration. At the second week and until the end of the experiment (5 weeks) the Bdellovibrio counts were significantly increased in I-group than in C-group. On the other hand, there was a decrease in the C. perfringens caecal counts of I-group, which were slightly significant at the first week of the experiment. At the third week there was a strongly significant decrease in C. perfringens caecal counts of the I-group in comparison with C-group. There was also a negative correlation between C. perfringens and Bdellovibrio caecal counts. There were no significant changes in BW between I-group (with inulin) and C-group (without inulin) during the experiment but at the 5th week, there was a significant increase in the BW of I-group, whereas there was a significant increase in BF/BW ratio in the I-group after 2 weeks of inulin administration until the end of the experiment. The endotoxin level in the blood of I-group was significantly reduced in comparison with control birds especially at the end of the experiment at 6th week. There was also a significant reduction in phosphoryl choline binding protein (PC-BP) at the second week and at the 5th week in the blood of the I-group in comparison with control birds. The PC-BP, endotoxin levels in the blood of birds were negatively related to the growth rates of BW. Also at increasing total aerobic, gram-negative and clostridial bacterial counts there were an adverse effect on the BW, whereas there was a positive correlation between Bdellovibrio count and growth rate of BW of birds. 4- When studying the dynamic of normal caecal flora of young (broilers) and adult (breeders) chicken we have found a conversely relationship between Bdellovibrio and C. perfringens counts. The Bdellovibrio count was negatively related to total aerobic, gram-negative bacterial counts and endotoxin blood level. On the other hand Bdellovibrio caecal counts were positively related with the BF/BW and P/BW ratios and to body weight, whereas the increase in the endotoxin and PC-BP blood levels had negative effect on these immune ratios. The endotoxin blood levels were also found positively related to phosphoryl choline-binding protein (PC-BP) levels and to increasing in the total aerobic and gram-negative bacterial counts. P/BW ratio was positively related with BF/BW ratio. Results of the present studies indicate that inulin offer protection to chickens by: 1- Markedly decreased intestinal colonization by C. perfringens counts. 2- Increase in Bdellovibrio bacteriovorus counts. 3- Decrease in the endotoxin level of blood. 4- Decrease in the PC-BP level of blood. 5- Enhancing the immune status of the bird. From our results and previous studies, we can conclude that inulin and linseed can be classified as functional diat in poultry, because they reduce the risk of some diseases (like Salmonella). Inulin and linseed have enhanced effects on the intestinal microflora and on the immune status of birds and play important role in the maintenance of homeostasis in the ecological system. Additional research is required in order to determine the effect of dietary inulin on the other important intestinal flora of chicken like Lactobacillus and bifidobacteria. Also the combination of inulin with probiotic (synobiotic) and their role in enhancing the local immunity of gastrointestinal tract and the competitive exclusion against pathogenic bacteria like Salmonella.
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In-vitro- und In-vivo-Studien zur Wirksamkeit von Eigelbantikörpern gegen Salmonella Enteritidis

Gürtler, Michael 08 November 2002 (has links)
6 Zusammenfassung In-vitro- und In-vivo-Studien zur Wirksamkeit von Eigelbantikörpern gegen Salmonella Enteritidis Michael Gürtler Institut für Lebensmittelhygiene der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig Infektionen mit Salmonellen gehören weltweit zu den wichtigsten von Tieren auf den Menschen übertragbaren Erkrankungen. Anteilmäßig besitzen dabei die durch kontaminierte Lebensmittel, insbesondere Eier und Eiprodukte, hervorgerufenen Infektionen die größte Bedeutung. Dabei ist nach wie vor Salmonella Enteritidis (S. Enteritidis) in den Geflügelbeständen vorherrschend. Als Möglichkeit zur Bekämpfung von Salmonella-Infektionen bietet sich die passive Immunisierung der Legehennen durch orale Applikation von Eigelbantikörpern an. Bereits mehrfach wurde das Verfahren der Verabreichung von antikörperhaltigem Volleipulver zur Bekämpfung von bakteriellen Infektionskrankheiten, vor allem bei Kälbern und Ferkeln, getestet. Untersuchungen über die Einsatz solcher Eigelbantikörper mit dem Ziel der Zurückdrängung von Salmonellen in Legehennenbeständen sind bisher nicht bekannt geworden. Ziel dieser Arbeit war es, im Rahmen von In-vitro- und In-vivo-Studien den Einfluss von Eigelbantikörpern auf Vermehrung und Vorkommen von S. Enteritidis bei Legehennen zu untersuchen. Im Versuchskomplex A wurde in vitro ermittelt, ob Anti-S. Enteritidis-Antikörper im Eidotter in der Lage sind, die Vermehrung von Salmonellen zu hemmen. Im Versuchskomplex B wurde untersucht, ob es gelingt, durch die orale Verabreichung von Anti-S. Enteritidis-Eigelbantikörpern die Kontaminationsrate der gelegten Eier mit Salmonellen bei experimentell infizierten Legehennen zu beeinflussen. Im Versuchskomplex C sollte geprüft werden, ob Eigelbantikörper die Fähigkeit besitzen, das Adhäsions- und Invasionsvermögen von Salmonellen an bzw. in Epithelzellen einer permanenten Zelllinie zu beeinflussen. Im Rahmen von Versuchskomplex A wurden Legehennen mit einem inaktivierten S. Enteritidis-Stamm parenteral hyperimmunisiert, um hohe Konzentrationen an Antikörpern im Dotter zu induzieren. Die Eidotter wurden mit zwei S. Enteritidis-Stämmen in drei verschiedenen Kontaminationsdosen beimpft und das Vermehrungsverhalten durch Keimzählung als Generationszeit ermittelt. Im Versuchskomplex B wurden in zwei Infektionsversuchen Anti-S. Enteritidis-Eigelbantikörper in Form von Volleipulver in einer Menge von 3 g pro Tier und Tag über das Futter an experimentell mit S. Enteritidis infizierte Legehennen verabreicht und die Ergebnisse mit denen einer Kontrollgruppe ohne Volleipulver verglichen. Die gelegten Eier wurden getrennt nach Eischale, Eiklar und Eigelb auf den Infektionsstamm untersucht. Im Versuchskomplex C wurden die Adhäsivität und Invasivität verschiedener Salmonella-Stämme an bzw. in Epithelzellen bei An- bzw. Abwesenheit von Anti-S. Enteritids-Eigelb- bzw. -Serumantikörpern unter Verwendung einer permanenten Dünndarmepithelzelllinie von der Ratte (IEC-6) nach Inkubation durch Keimzählung überprüft. Die Ergebnisse in Versuchskomplex A zeigten, dass Eigelbantikörper nicht in der Lage sind, im Eigelb befindliche Salmonellen in ihrer Vermehrung zu hemmen oder gar abzutöten. Die Infektionsversuche im Versuchskomplex B ergaben, dass bei einer Infektionsdosis von 2x109 koloniebildenden Einheiten (kbE)/Tier die Salmonella-Kontaminationsrate der Eier durch das antikörperhaltige Eipulver nicht gesichert verändert wird. Dagegen konnte beim Einsatz einer solchen von 2x108 kbE/Tier eine Wirkung des antikörperhaltigen Eipulvers auf die Kontamination der einzelnen Eikompartimente nachgewiesen werden. Dabei wurden in der Versuchsgruppe mit 13,3 % gesichert weniger Eier als positiv detektiert als in der Kontrollgruppe mit 29,4 % (p ≤ 0,001), wobei mindestens in einem der drei Kompartimente Eischale, Eiklar oder Eigelb Salmonellen nachweisbar waren. In der Versuchsgruppe wies jedes Salmonella-positive Ei auch Keime auf der Eischale auf. In der Kontrollgruppe waren mit 29,9 % signifikant mehr Eischalen positiv als in der Versuchsgruppe mit 13,3 % (p ≤ 0,001). Beim Eiklar ließ die geringe Nachweisrate sowohl in der Versuchs- als auch in der Kontrollgruppe eine statistische Beurteilung des Eipulvereinflusses nicht zu. Aus dem Eidotter wurden in der Versuchsgruppe bei 0,6 % der Eier Salmonellen isoliert, während es in der Kontrollgruppe mit 2,4 % signifikant mehr waren (p ≤ 0,05). Die Ergebnisse des Versuchskomplexes C zeigten, dass Volleiantikörper und Serumantikörper die Invasion von S. Enteritidis in intestinale Epithelzellen serovarspezifisch vermindern können. Insgesamt lassen die Ergebnisse die Schlussfolgerung zu, dass bei einer oralen Verabreichung von Volleipulver mit S. Enteritidis-spezifischen Antikörpern an Legehennen bei einer Infektionsbelastung von 2x108 kbE/Tier mit einer gesicherten Reduzierung des Vorkommens von Salmonellen im Nahrungsmittel Ei im Vergleich zu Tieren ohne Zugabe von Eipulver zu rechnen ist. / In vitro and in vivo studies on the efficiency of egg yolk antibodies against Salmonella Enteritidis Michael Gürtler Institute of Food Hygiene, Faculty of Veterinary Medicine, University of Leipzig Infection of humans by Salmonella are among the most important zoonotic diseases. Contaminated food, especially eggs and egg products, represents the highest risk. Still Salmonella Enteritidis (S. Enteritidis) dominates, a serovar that occurs especially in poultry flocks. A possibility to combat Salmonella infection is the passive immunisation of laying hens by oral administration of egg yolk antibodies. The application of antibody-containing full-egg powder against bacterial diseases was tested previously especially on calves and piglets. The suitability of administration of egg-yolk antibodies to protect laying-hens flocks against Salmonella was not tested previously. It was the aim of the study to investigate the influence of egg-yolk antibodies of S. Enteritidis in egg laying hens by in-vivo and in-vitro studies. In part A, we investigated the influence of anti-S. antibodies in egg yolk on the multiplication of Salmonella in vitro. In part B, the impact of oral application of anti-Salmonella full-egg antibodies on the in-vivo Salmonella-contamination rate of eggs layed by experimentally infected hens was investigated. In part C the ability of egg-yolk antibodies and serum antibodies were tested with regard to the rate of adhesion and invasion of Salmonella on or in epithelial cells of a permanent cell culture line (two major pathogenic mechanisms). In part A, laying hens were hyper-immunised parenterally by an inactivated S. Enteritidis strain to induce a high concentration of antibodies in the egg yolk. Egg yolk was than inoculated with two S. Enteritidis strains in three different contamination doses. Multiplication of Salmonella cells was detected by cell counts and calculated as generation time. In part B, laying hens were immunised passively with anti-Salmonella egg yolk antibodies (by feeding 3 g of full egg powder per day and per animal) and the effects were compared with a control group without full-egg powder. The inoculation strain of S. Enteritidis was detected on egg shell, in egg white and in egg yolk separately. In part C, a suspension of S. Enteritidis was added to a permanent duodenal epithelial cell line of the rat (IEC-6). After incubation the adhesivity of Salmonella strains and their ability to invade these cells in the presence or in the absence of anti-S. Enteritidis egg yolk and serum antibodies, respectively, was detected by cell count. The results of part A demonstrated that egg-yolk antibodies are not able to inhibit multiplication of Salmonella in egg yolk. Experiments of part B showed that the Salmonella contamination rate of eggs could not be influenced by antibody-containing egg powder at a Salmonella infection dose of 2x109 colony forming units (cfu)/animal, whereas the antibody-containing egg powder at an Salmonella infection dose of 2x108 cfu/animal proved effective (i.e. contamination rate of egg components was reduced). In the experimental group 13.3 % of the eggs were Salmonella positive, which was significantly different from 29.4 % in the control group (p ≤ 0,001). At least in one of the three compartiments egg shell, egg white or egg yolk Salmonella was detectable. In the experimental group Salmonella could be isolated from the shell of every positive egg. The rate of Salmonella isolation from egg shells of the control group was significantly higher those in the experimental group (p ≤ 0,001). With regard to egg white, the low number of Salmonella detections in both groups did not allow statistical evaluation of the effect of full-egg powder. From egg yolk of the experimental group in 0.6 % of the eggs Salmonella could be isolated which was significantly lower than the detection rate in the control group with 2.4 % (p ≤ 0,05). The results of part C demonstrated that full-egg antibodies and serum antibodies can inhibit the serovar-specific invasion of S. Enteritidis into intestinal epithelial cells. As a whole, the results support the conclusion that oral administration of full-egg powder containing S. Enteritidis specific antibodies to egg-laying hens exposed to a administration of 2x108 cfu/animal reduce the occurrence of Salmonella in the egg compared to eggs of animals without egg powder administration.
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Spermagewinnung und –untersuchung sowie endoskopische Beurteilung des Geschlechts-apparates in Abhängigkeit von der Spermaproduktion bei Psittaziden am Beispiel des Wellensittichs (Melopsittacus undulatus)

Behncke, Helge 02 December 2002 (has links)
Ziel dieser Arbeit war es, eine reproduzierbare Methode der Spermagewinnung bei Psittaciformes am Beispiel des Wellensittichs (Melopsittacus undulatus) zu entwickeln. Es sollten spermatologische Referenzwerte für diese Spezies erstellt werden, um eine erste Grundlage für deren Fruchtbarkeitsbeurteilung zu erhalten. Ferner sollten diese spermatologischen Parameter mit der endoskopischen Darstellung der Gonaden verglichen werden, um eine spezifische Beurteilungsmöglichkeit der Hodenaktivität abzuleiten. In den Vorversuchen wurden zunächst zwei verschiedene Methoden der Spermagewinnung am Wellensittich entwickelt. Die Kapillarmethode basiert auf der Entleerung der Samenspeicher (Glomus seminale) mittels einer in die Kloake eingeführten Glaskapillare. Die Massagemethode führt analog ihrer Anwendung beim Nutzgeflügel zu einer Ejakulation der Vögel. Bei beiden Techniken wurde das gewonnene Sperma in einer graduierten Glaskapillare aufgefangen. Im Vergleich der beiden verschiedenen Methoden der Spermagewinnung konnte gezeigt werden, dass hinsichtlich der höheren Spermienkonzentration und geringeren Verunreinigungen durch Erythrozyten und Urate die Massagemethode der Kapillarmethode deutlich überlegen war. Zusätzlich erwies sich die Massagemethode an versuchsfremden Wellensittichen als leicht durchführbar. Aus bereits vorliegenden Erkenntnissen über Psittaciformes konnte abgeleitet werden, dass mit der Massagetechnik innerhalb dieser Ordnung leicht Sperma gewonnen werden kann. In den verschiedenen Hauptversuchen wurde von 41 klinisch gesunden Wellensittichen aus zwei verschiedenen Zuchtformen regelmäßig mittels Massage Sperma gewonnen. Im ersten Teil wurden Proben von 19 Vermehrungszuchtwellensittichen und 10 Schauwellensittichen in zwei verschiedenen Absamintervallen spermatologisch untersucht. Die Farbe und das Volumen konnten direkt in der graduierten Glaskapillare abgelesen werden. Mittels Indikatorpapier wurde der pH-Wert bestimmt. Nach Anfärbung mit Eosin wurde für diese Ordnung erstmalig die Lebend-Tot-Rate der Spermatozoen im Ausstrich ermittelt. Im vorverdünnten Ejakulat wurde die Vorwärtsbeweglichkeit abgeschätzt. Die Dichtebestimmung wurde aus dem vorverdünnten Sperma mittels Kammerzählung bestimmt. Als Hilfswert wurde die Spermiengesamtzahl als das Produkt der Konzentration und dem Volumen berechnet. Im zweiten Hauptversuch wurden die Anteile missgebildeter Spermien nach Eosin-B-Färbung im Ejakulatausstrich von 12 weiteren Vermehrungszuchtwellensittichen bestimmt. Im letzten Versuchsteil wurde anhand der spermatologischen Ergebnisse von 37 Wellensittichen die aktuelle Hodenaktivität bestimmt und mit der endoskopischen Darstellung der Geschlechtsorgane dieser Vögel in Beziehung gesetzt. Insgesamt wiesen in den Hauptversuchsreihen sieben der 41 Vögel eine dauerhafte Azoospermie auf, ein weiterer zeigte eine hochgradige Teratozoospermie. In den erstellten Spermiogrammen des ersten Hauptversuchs wiesen beide Wellensittichrassen im 2-Tages-Absamintervall etwa die gleiche Spermiengesamtzahl auf. In der Verlängerung der Absampause von zwei auf sieben Tage stieg die Spermiengesamtzahl der ursprünglichen Vermehrungs-zuchtwellensittiche deutlicher als die der intensiv gezüchteten Schauwellensittiche. In beiden Versuchsgruppen vergrößerten sich jedoch weder das Volumen noch die Spermienkonzentration proportional zur Länge des Absamintervalls. Damit wurde offensichtlich, dass sich ein kurzes Absamintervall von 2-3 Tagen am ehesten für die Spermienanalyse und künstliche Besamung in der Ordnung der Papageienvögel eignet. Statistisch relevante Unterschiede konnten nicht für den pH-Wert und die Lebend-Tot-Rate bei den Zuchtformen nachgewiesen werden. Im zweiten Hauptversuch wurden die morphologischen Abweichungen der Spermien des Wellensittichs untersucht. Dabei dominierten Veränderungen des Spermienkopfes. Für Ziervögel wurde in den beiden Versuchen erstmalig nachgewiesen, dass die Mauser einen deutlich negativen Effekt auf die Spermaproduktion hat. Nach einem kurzen, aber deutlichen Anstieg zu Mauserbeginn erlosch die Spermienabgabe während der Mauserphase. Ebenfalls konnte in dieser Zeit eine Zunahme der Spermienmissbildungen festgestellt werden. Im Vergleich zwischen der endoskopischer Darstellung mit der Hodenaktivität konnte erstmalig nachgewiesen werden, dass die Form des Samenleiters das wichtigste Kriterium in der endoskopischen Aktivitätsbeurteilung ist, wobei der Samenleiter eines aktiven Hodens eine prallgefüllte, doppeltmäanderförmig geschlängelte Gestalt annimmt. Bestätigt werden konnte, dass aktive Hoden eine weißgraue Farbe aufweisen. Die Spermienproduktion zeigte eine signifikante Korrelation mit der Lage der kaudalen und nicht mit der kranialen Hodengrenze. Statt einer Zunahme konnte erstmalig aufgezeigt werden, dass die Gefäßzeichnung der Hoden eine geringfügige negative Korrelation mit der Aktivität aufweist. Aufgrund der anatomischen und physiologischen Verhältnisse bei anderen Ordnungen der Vögel ist möglicherweise davon auszugehen, dass sich diese Erkenntnisse artübergreifend anwenden lassen. / The aim of this study was to develop a technique of semen collection in Psittaciformes specifically in the budgerigar (Melopsittacus undulatus). In addition the investigation intended to establish sperm data as physiological reference values in order to get a basic understanding for reproductive assessment. These spermdata were then to be compared with the endoscopically determined status of the gonads, to establish a specific frame of reference for activity assessment. In the preliminary investigation two different methods of semen collection in budgerigars were developed and examined. The capillary-technique was based on an insertion of a glass capillary into the cloaca. In the course of this the semen storage (Glomus seminale) was squeezed. The massage-technique led - like in domestic-fowl - to an ejaculation of the birds. A graduated glass capillary was used to collect the released semen in both techniques. With this preliminary investigation it was shown, that semen obtained by massage technique was superior to semen obtained by capillary-technique because of the higher concentration of spermatozoa and the smaller contamination by urates and erythrocytes. In addition the massage technique was also proven on novice and untrained budgerigars. Altogether this study demonstrated that the massage technique can also be used efficiently for semen collection in the order Psittaciformes. In the main investigation the massage-stimulation was applied regularly to a total of 41 clinically healthy budgerigars of two different breeding lines. In a first phase samples were taken from 19 breeding-type budgerigars and 10 exhibition-type birds in two different collection-intervals. Colour and volume were determined directly from the glass-capillary. The pH value was measured with indicator paper. For this order for the first time the alive-dead ratio of the spermatozoa was counted via eosin staining. Forward motility was estimated in prediluted semen. In addition the sperm concentration was determined on prediluted semen via counting chamber. This lead directly to an estimate of the total sperm account. In the second part of the investigation morphologically abnormal spermatozoa of 12 further breeding-type budgerigars were classified via eosin staining and their frequency in percent was determined. In the last part of the investigation the actual testicle-activity based on these spermdata of 37 different budgerigars was compared with the endoscopically determined status of the gonads. Among the 41 budgerigars seven exhibited a permanent azoospermia. A further bird showed a constant teratozoospermia. For the two-day collection interval in the first main trial both breeding lines gave rise to approximately the same total sperm number. In extension from two to seven days collecting-interval total sperm account increased more for breeding-type than for exhibition-type birds. Besides this semen volume and sperm concentration did not increase proportionally with the extension of the interval. Thus a short collection-intervall of 2 or 3 days is most reliable for semen analysis and AI (artificial insemination) within this order. Neither pH or alive-dead ratio showed significantly differences in relation to the breeding-line and to the extension of the collection-interval. In the second part of the main investigation it was demonstrated, that malformation of the head-region dominate among morphological aberrant spermatozoa of this species. Both trials confirmed for the first time for pet-birds that moult reduces semen production significantly. Following a short increase, sperm production ceased during moulting. Additionally a significantly higher number of malformed spermatozoon’s were found. Comparing the testicle activity and status of the gonads endoscopically determined showed for the first time, that the appearance of the deferent duct is the most important criterion in endoscopic evaluation for gonadal activity. The duct of an active testicle appeared in a swollen, double-meander shape. This study also confirmed that active gonads appear whitish grey. For the endoscopic assessment of the testicular activity only the position of the caudal testicular boundary and not the cranial position was a significant criterion. With increasing sperm activity a slightly negatively correlated testicle blood vascularization could be demonstrated instead of an expected proportional increasing. Based on anatomical and physiological resemblances with other orders it is to be expected that results obtained by endoscopy may be applied to other species of birds as well.
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Untersuchungen zur Reproduktionsleistung von Feldhäsinnen: gleichzeitig ein Beitrag zur Ursachenfindung des Populationsrückganges dieser Wildtierart

Bensinger, Sylvie 22 December 2002 (has links)
Im Mittelpunkt dieser Untersuchung stand die Frage, inwieweit der Feldhasenrückgang (Lepus europaeus) auf eine verminderte Reproduktion zurückzuführen ist. Zur Klärung dieser Frage wurden dabei erstmals in Deutschland die jährliche Reproduktionsleistung von Häsinnen durch den Nachweis von Plazentationsstellen (BRAY, 1998), erfasst. Die Alterbestimmung erfolgte über die etablierte Methode der Augenlinsenwägung (ANDERSON u. JENSEN, 1972; SUCHENTRUNK, 1991). Die Probenentnahme erfolgte auf den jährlichen Feldhasenjagden in 15 verschiedenen Revieren in den Jahren 1997 und 1998 im Zeitraum Oktober bis Dezember. Untersucht wurden 311 Uteri, 183 von adulten und 128 von juvenilen Häsinnen. 84% der adulten Weibchen waren nachweislich reproduktiv, bei den Junghäsinnen (unter einem Jahr alte) lag der Anteil bei 0,8%. Alle Individuen der jüngsten Altersklasse der Adulten (1-1,5 Jahre) waren fortpflanzungsaktiv, während in der Klasse der 1,5-3 Jahre alte Tiere bereits nur noch 90% reproduziert hatten. Bei Häsinnen im Alter von 3-5 Jahren lag der Wert bei 86%. Bei der ältesten Klasse (> 5 Jahre) sank der Anteil deutlich auf 54% ab. Von den 30 nichtreproduktiven adulten Häsinnen wiesen 21 pathologische Uterusveränderungen auf. Auffällig war das hohe Durchschnittsalter der nichtreproduktiven, das bei über vier Jahren lag, im Vergleich zu den reproduktiven Tieren. Im Durchschnitt wurden 9,2 Plazentationsstellen pro Uterus bei den adulten Häsinnen (nichtreproduktive miteinbezogen) gezählt. Dieser Wert entspricht den aus der Literatur bekannten Angaben. Hinweise auf eine verminderte Fertilität weiblicher Tiere als Ursache für den kontinuierlichen Rückgang der Feldhasenpopulation und dessen gleichzeitige Überalterung konnten aus diesen Ergebnissen nicht abgeleitet werden. Zu vermuten sind erhöhte Sterblichkeitsraten von Junghasen als Ursache für den bedenklichen Rückgang der Feldhasenpopulation. / The present study focuses on the question, whether the decrease in numbers of European hares (Lepus europaeus) could be due to a decrease in reproduction within that species. In order to clarify this hypothesis, this study investigated the annual reproduction performance of female European hares by counting the number of placentation sites that have been detected with a method described by (BRAY, 1998). In addition, the females agea were determined using the established method of eye lens weight as an age index (ANDERSON u. JENSEN, 1972; SUCHENTRUNK, 1991). The analysis was carried out in the years 1997 an 1998. This field investigation is the very first study addressing this question in Germany. Uterine probes were sampled on the annual hares huntings from October to December. Reproduction performance was analysed in 311 uteri, with 183 from adult and 128 from juvenile animals, respectively. While 84% of the adult animals (age: more than 1 year) showed reproduction, in contrast only 0,8% of the juvenile female hares (age: less than 1 year) were reproductive. Within the group of the youngest adult female hares (age: 1 to 1,5 years) all animals showed reproduction performance, however, reproduction proved to be already reduced to 90% in the group of 1,5 – 3 years old animals. In the group of female hares in the age from 3 – 5 years 86% displayed a reproduction performance, while finally in the oldest adult female hares (age: more than 5 years) only 54% showed signs of reproduction. Interestingly, out of 30 adult female hares that showed no sign of reproduction, 21 animals in a age older than 4 years showed pathological uterine alterations. The average number of placentation sites per uteri was 9,2 (nonreproductives include). This value is consitant with reports from the literature. Therefore, it is unlikely that cause for the decrease in population within that wild life species is due to a reduce fertility of female European hares. It seems that the higher deathrate of young hares may be the cause for the decrease of hares population
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Morphologie der Blutzellen ausgewählter pflanzenfressender Zootiere

Stief, Karsten 27 March 2003 (has links)
Aufgabe dieser Arbeit war es zu klären, welche morphologischen Besonderheiten es bei den Blutzellen der untersuchten Spezies gibt und diese zu beschreiben. Im Ergebnis der Arbeit wird ein Atlas zur lichtmikroskopischen Morphologie der Blutzellen von 19 ausgewählten herbivoren Zootierarten vorgelegt. / The major goal of this work was to investigate and categorise the special morphological features of blood cells drawn from nineteen herbivorous animals species. As a result of the investigations an atlas will be presented to this area of research, including a comprehensive catalogue of the light microscopic morphology of animal blood cells; herewith offering an important tool for actual research projects in the field of clinical diagnostics.
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Inaugural-Dissertation: Untersuchungen zum Fettstoffwechsel und Endotoxin-Metabolismus bei Milchkühen vor dem Auftreten der Dislocatio Abomasi

Kastner, Annett 23 April 2003 (has links)
Mit vorliegender Arbeit wurde geprüft, ob an Dislocatio abomasi (DA) erkrankte Rinder vor dem Auftreten klinischer Symptome Veränderungen im Fettstoffwechsel aufweisen und ob Beziehungen zum Endotoxin-Metabolismus bestehen. Dazu wurde ein breites Untersuchungsspektrum zum Fett- und Leberstoffwechsel [b-Hydroxy-Butyrat (BHB), Freie Fettsäuren (FFS), Cholesterol, Tria-cylglycerol (TG), Phospholipide (PL), a-, b-, prä-b-Lipoproteine (LP), Bilirubin, Aspartat-Amino-Transferase (ASAT), Gamma-Glutamyl-Transferase (GGT), Glutamat-Dehydrogenase (GLDH), Lactat-Dehy-drogenase (LDH), Glucose], freies Endotoxin, Endotoxineffektoren [Anti-Lipid A-Antikörper (IgG), C-reaktives Protein (CRP), Leukozytenzahl, Gesamteiweiß, Albumin, Eisen (Fe)] sowie Nat-rium (Na), Kalium (K), Calcium (Ca), Chlorid (Cl), Magnesium (Mg), anorganisches Phosphat, Harnstoff, Creatinin und die Creatinkinase im Blut untersucht. / The displacement of abomasum (DA) frequently occurs in high yielding dairy cows. There is a lack of knowledge of its etiology. This paper examines whether dairy cows with DA show changes in the fat metabolism already in the initial stage, i.e. before clinical symptoms occur. The paper also analyses whether a relationship exists between endotoxin and the fat metabolism. Therefore a large variety of parameters were examined in blood: parameters of the fat and liver metabolism (betahy-droxybutyrat, free fatty acids, cholesterol, TG, phospholipids, alpha-, beta- and pre-beta-lipoproteins, bilirubin, ASAT, GGT, GLDH, LDH, glucose), free endotoxin, anti-lipid-A-antibodies (IgG), C-reactive protein, number of leukocytes, total protein, albumin, Fe as well as Na, K, Ca, Cl, Mg, anorganic phosphate, urine, creatinin and creatinkinase
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Wirkungen aktueller veterinärrechtlicher Änderungen aus den Jahren 1996/97 hinsichtlich Not- und Krankschlachtungen auf Tierschutz und Fleischhygiene

Reinhold, Renè 20 May 2003 (has links)
Durch Inkrafttreten der neuen „Fleischhygieneverordnung“ (vom 19.12.1996) am 31.12.1996 sowie durch den Erlaß der „Tierschutz-Schlachtverordnung“ vom 3.3.1997 und der „Tierschutztransportverordnung“ vom 25.2.1997 kam es zu umfassenden Veränderungen. Diese betrafen einerseits den Umgang mit kranken und verletzten Schlachttieren aus tierschützerischer Sicht. Zudem wurden fleischhygienerechtliche Regelungen zur Durchführung und Verwertung von Not- und Krankschlachtungen getroffen. Im Rahmen der Dissertation sollten die dargelegten rechtlichen Bestimmungen bezüglich ihrer Umsetzung in der Praxis und deren Auswirkungen untersucht werden. Der Teil der praktischen Untersuchungen beschränkte sich hauptsächlich auf den Freistaat Thüringen. Der Untersuchungszeitraum betrug vier Jahre, von 1994 bis 1997. Inhalt der Untersuchungen war die Analyse der theoretisch und praktisch vorhandenen Verwertungswege für Not- und Krankschlachtungen. Es wurden betriebsinterne Daten der zwei bestehenden Tierkörperbeseitigungsanlagen, von fünf großen Landwirtschaftsbetrieben und den sieben größten Schlachthöfen Thüringens gewonnen und entsprechend ausgewertet. Bei den Untersuchungen zur Tierkörperbeseitigung lagen die Schwerpunkte auf der Ermittlung der Anzahl der jährlich entsorgten Tiere und den vorhandenen Entwicklungstendenzen im Untersuchungszeitraum unter Berücksichtigung der Tierbestandszahlen in Thüringen.

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