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Palliative Bestrahlung mit 60Co-Teletherapie beim appendikularen Osteosarkom des HundesKandel-Tschiederer, Bettina 13 January 2009 (has links)
Osteosarkome sind die häufigsten primären caninen Knochentumoren im appendikularen Skelett. Die Therapiemöglichkeiten mit kurativer Intention sind eine Kombination von Amputation oder gliedmaßenerhaltender Tumorentfernung mit adjuvanter Chemotherapie. Ein beträchtlicher Anteil an Besitzern lehnt solche Maßnahmen ab, und einige Patienten eignen sich wegen anderweitigen gesundheitlichen Problemen oder Tumoren in ungünstigen Lokalisationen nicht für diese Therapie-formen. Durch palliative Strahlentherapie ist es möglich, tumorassoziierten Knochenschmerz zu lindern. Sie dient deshalb als Alternative zu den oben genannten Optionen. Ziel dieser Studie war es, den Effekt einer fraktionierten palliativen 60Cobalt-Bestrahlung bei Hunden mit appendikularen Osteosarkomen zu dokumentieren. Weiterhin wurde evaluiert, ob ein Zusammenhang zwischen dem lokalen Tumorstadium und der Dauer der Schmerzlinderung beziehungsweise Lahmheitsverbesserung bestand. Zwei verschiedene palliative Bestrahlungsproto-kolle wurden hinsichtlich des Grades, dem Zeitpunkt des Eintretens und der Dauer der Wirkung, Nebenwirkungen und der Möglichkeit zur Wiederholung der Bestrahlung bei Wiederauftreten der Symptome verglichen. Eine weitere Aufgabenstellung war das Etablieren von prognostischen Parametern für die palliative Bestrahlung. 30 Hunde mit tumorösen Veränderungen in den langen Röhrenknochen, die typische röntgenologi-sche Veränderungen und Lahmheit zeigten, wurden randomisiert in zwei Gruppen eingeteilt. Gruppe 1 bekam drei Fraktionen zu 9 Gy an Tag 0, 7 und 21. Gruppe 2 erhielt fünf Fraktionen zu 4 Gy an Folgetagen. Wiederholungsbestrahlungen wären bei beiden Gruppen möglich gewesen, wurden aber nur von drei Patienten aus Gruppe 1 in Anspruch genommen. Diagnose und klinische Stadieneinteilung basierten auf klinischer Untersuchung, Blutbild, Blutserumuntersuchungen, Lahmheitsgrad (Grad 0-IV), Grad der Muskelatrophie der betroffenen Gliedmaße, Röntgenbildern des Primärtumors in zwei Ebenen, CT-Analyse des Primärtumors, Metastasensuche in der Lunge per Thoraxröntgen und CT, ante oder post mortem histologischer Untersuchung des Tumors oder Feinnadelaspiration (letztere wenn möglich). Die Tumorlokalisation war variabel, die häufigsten Stellen waren proximal im Humerus (n=13), distal in der Tibia (n=5) und distal im Radius (n=4). 11 Patienten hatten eine Anämie und 19 Hunde einen Anstieg der Alkalischen Phosphatase im Serum. Der Lahmheitsgrad reichte von I-IV mit einem Medianwert von 2,75. Bei 19 Hunden lag eine Muskelatrophie der betroffenen Gliedmaße vor. Die vom Tumor involvierte Knochenlänge schwankte zwischen 16,3 und 83,3 % mit einem Medianwert von 41 %. Die Tumorlänge wurde bei 21 Patienten in der CT länger eingeschätzt als auf den Röntgenaufnahmen. Der Tumorlyseindex lag zwischen I und V (median III). Zu Behand-lungsbeginn hatten sechs Patienten sichtbare Lungenmetastasen auf den Röntgenbildern und in der CT. Aufgrund der Röntgenbilder wäre kein Patient mit makroskopischen Metastasen übersehen worden, jedoch konnten in der CT mehr Veränderungen diagnostiziert werden. Das Einsetzen der Wirkung schwankte zwischen 1 und 25 Tagen nach Bestrahlungsbeginn. Ein Patient erfuhr keine Linderung, vier Hunde liefen vollkommen lahmheitsfrei und die verbleibenden 25 Patienten hatten eine signifikante Verbesserung der Schmerz- beziehungsweise Lahmheitssitua-tion. Die Wirkungsdauer inklusive der Wiederholungsbestrahlungen betrug 0-352 Tage (durch-schnittlich 124 und median 99 Tage). Keines der Protokolle führte zu signifikanten Nebenwirkun-gen. Insgesamt konnte bei 96,7 % der Patienten eine partielle oder komplette Schmerzlinderung erreicht werden. Vergleiche zwischen Gruppe 1 und 2 bezüglich des Grades der Wirkung ergaben keinen Unterschied. Die Wirkung trat bei Protokoll 2 etwas schneller ein, dafür war die mediane Wirkungsdauer bei Protokoll 1 um 37 Tage länger. Diese Unterschiede waren statistisch nicht signifikant. Bezüglich der möglichen prognostischen Parameter hatten Hunde mit weniger als 41 % Knochenbe-teiligung eine längere Wirkungsdauer. Bei geringerem Lahmheitsgrad vor Therapie dauerte die Wirkung etwas länger an. Patienten mit langer Dauer der Lahmheit vor Bestrahlung hatten eine längere Wirkungsdauer. Alle anderen möglichen prognostischen Parameter erwiesen sich als statistisch nicht signifikant. / Osteosarcoma is the most common primary bone tumour of the canine appendicular skeleton. Treatment options with curative intent are limb amputation or limb-sparing surgery followed by adjuvant chemotherapy. However, a considerable proportion of animal owners will reject this option and there are dogs with concurrent problems or tumours in the wrong localisation which preclude them from being good candidates for limb amputation or limb-sparing surgery. Palliative radiotherapy is quite effectively capable of eliminating pain associated with osseous tumors and therefore can serve as an alternative to standard treatment. Goal of this study was to document the effect of fractionated palliative 60Cobalt radiotherapy in dogs with appendicular osteosarcomas. Furthermore it was evaluated if there is a correlation between tumour stage and effect of treatment concerning duration of pain relief/reduction of lameness. Furthermore we compared two palliative radiation protocols concerning magnitude, onset and duration of pain relief, side effects and possibility of repeating the radiotherapy upon re-emergence of pain and to establish prognostic parameters for outcome of palliative radiation. 30 dogs with tumours involving the long bones (all localisations) with typical radiographic lesions and visible lameness were randomized into two groups, receiving three fractions of 9 Gy on days 0, 7 and 21 (group 1), or five fractions of 4 Gy on consecutive days (group 2). For re-irradiation because of re-occurrence of pain symptoms, three patients in group 1 received one fraction of 9 Gy, patients in group 2 would have repeated a full course of 5x4 Gy, but none of the owners was willing to repeat radiotherapy. Diagnosis and clinical staging were based on clinical examination, CBC, blood chemistry, degree of lameness (grades 0-IV), degree of muscle atrophy compared to the opposite limb, radiographs of the tumour in two views, CT analysis of the tumour, search for metastases by thoracic x-rays and CT examination of the thorax, ante or post mortem histological examination or fine needle aspiration cytology (if possible). Localisation of the tumours was variable, but most of them were located in the proximal humerus (n=13), distal tibia (n=5) and distal radius (n=4). There were 11 patients with a decrease of RBC and 19 patients with an elevation of the ALKP. The degree of lameness before radiotherapy was very variable (from I to IV) with a median value of 2.75. In 19 patients we found muscle atrophy of the affected limb. The bone length involvement measured from 16.3 up to 83.3 %, the median value was 41 %. In 21 patients tumour length in the CT was measured to be longer than on x-rays. The index of tumour lysis ranged from I to V with a median value at grade III. Six patients had visible metastases to the lungs on x-rays and CT. In this study no patient would have been missed with metastases on x-rays, but looking at the CT more metastases were counted than on x-rays. Overall there was a variable onset of effect between 1 and 25 days after the beginning of radiation. One dog showed no effect, four dogs were completely free of lameness and 25 patients experienced a significant improvement of their pain and/or lameness situation. The duration of pain relief, including repeated radiotherapy, ranged from 0–352 days, with a mean and median duration of 124.4 and 99 days, respectively. In both groups there were no significant side effects. In total there was a partial or complete pain reduction in 96.7 % of the patients. Comparison of groups 1 and 2 revealed that there was no statistically significant difference in the degree of effect. The onset of effect occurred faster in group 2, but the pain reduction lasted longer in group 1 (median duration 37 days longer than group 2). These differences were not statistically significant. Looking at the possible prognostic factors, dogs with bone length involvement of less than 41 % had better duration of response. Dogs with a lower degree of lameness at the beginning of treatment had longer durations of pain reduction. If the lameness existed for a longer time before treatment, pain reduction lasted longer. There were no further statistically significant parameters.
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Klinische Untersuchungen zum Frakturgeschehen bei einheimischen Wildvögeln unter besonderer Berücksichtigung konservativer und operativer TherapiemaßnahmenHerrmann, Thomas Josef 16 December 2008 (has links)
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden die in der Fachliteratur am häufigsten beschriebenen Formen der aviären Frakturtherapie anhand von 147 Wildvogelpatienten mit 237 gebrochenen Knochen im Hinblick auf ihre Einsatzmöglichkeiten, den Stellenwert, sowie auf Vorteile und Risiken der jeweiligen Methoden überprüft und die in der Literatur getroffenen Aussagen den Ergebnissen der eigenen Untersuchungen gegenübergestellt. Weiterhin wurden die publizierten Informationen bezüglich therapiebegleitender Maßnahmen einer kritischen Prüfung unterzogen und um die eigenen Erkenntnisse ergänzt. Rund 55 % der therapierten Wildvögel konnten nach Abschluß der klinischen Versorgung ausgewildert werden, wobei die therapeutische Erfolgsquote von Patienten mit frischen Frakturen und denjenigen, deren Frakturereignis wenige Tage zurücklag nur unwesentlich differierte. Demgegenüber wiesen Tiere mit älteren oder bereits in Heilung befindlichen Knochenbrüchen eine schlechte Prognose auf. Fast 27 % der Vögel verstarben während der Behandlung an den Folgen ihres Traumas oder einer Begleiterkrankung, etwas mehr als 13 % wurden aufgrund eines unbefriedigenden Heilungsverlaufs oder Therapieversagens euthanasiert und in etwa 5 % der Fälle reichte das erzielte Ergebnis zur Wiedereingliederung in die freie Wildbahn nicht aus. Von den untersuchten Therapiemethoden erwies sich lediglich die intramedulläre Versorgung mittels kurzer Polyacrylstäbe nach der „Shuttle-Pin“-Methode sowie die Kombination dieser Implantate mit Knochenzement bei Patienten unter 300 g Körpergewicht als problematisch. Bei einem der auf diese Weise behandelten Patienten wurde zudem eine therapieresistente Osteomyelitis als Folge einer Fremdkörperreaktion auf das eingebrachte Material dokumentiert. Positive Erfahrung konnte in zwei Fällen mit der Verwendung eines die Markhöhle weitestgehend ausfüllenden Polyacrylstabes bei ausgedehnten Splitterfrakturen gesammelt werden – eine bislang nicht beschriebene Variante bei der Versorgung mit Markraumimplantaten. Sowohl die Therapie der geschädigten Knochen mit einem modifizierten Fixateur externe bei geeigneter Frakturcharakteristik, als auch die Markraumnagelung mit Kirschner-Drähten erbrachten zumeist die angestrebten Ergebnisse. Der in der Literatur häufig betonte Vorteil kurzer intramedullärer Implantate, wie auch des Fixateur externe gegenüber einer Markraumnagelung mit Stahlstiften aufgrund einer früheren Beübungsfähigkeit der verletzten Gliedmaße konnte anhand der eigenen Ergebnisse nicht bestätigt werden. Klinische Vorteile infolge einer ungehinderten endostalen Kallusbildung bei Verwendung des Fixateur externe im Vergleich zu intramedullären Implantaten waren nicht zu ermitteln. Die Zeitdauer bis zur Auswilderung der Patienten war in der überwiegenden Zahl der Fälle weniger von der Therapieform, als vielmehr von Frakturausmaß und -lokalisation bestimmt. Die Ergebnisse der konservativen Behandlung waren – eine entsprechende Eignung der Fraktur für das Verfahren vorausgesetzt – bei vergleichsweise geringem Risiko den operativen Methoden zumindest ebenbürtig. Für eine chirurgische Versorgung von Schultergürtelfrakturen ergab sich keine zwingende Indikation; selbst hochgradig dislozierte Coracoidfrakturen konnten mittels konservativer Behandlung funktionell wieder hergestellt werden. Die röntgenologische Kontrolluntersuchung in siebentägigen Intervallen während der ersten 3 Behandlungswochen bewährte sich dabei im Hinblick auf das zeitnahe Befunden von Therapiezwischenfällen, ausbleibenden Therapieerfolgen und insbesondere zur frühzeitigen Diagnose entzündlicher Knochenveränderungen. / This study examined the methods of avian fracture therapy most commonly described in scientific literature in regard to their usability, their significance/value as well as their advantages and risks. For this purpose 147 wild birds with 237 fractured bones were treated with different methods, depending on the type of fracture. The results were compared to relevant statements found in specialist literature. In addition, published information about supportive treatment was analysed and supplemented with specific additional findings. It was possible to release about 55% of the treated wild birds back into the wild after therapy. The rate of success in therapy showed little difference between patients with fresh fractures and those with fractures that had occurred a few days previously. In contrast to this, animals with older fractures or fractures that were already in an advanced stage of untreated healing process showed a poor prognosis. Almost 27% of the birds died during therapy as a consequence of the initial trauma or accompanying diseases, a little more than 13% had to be euthanized because of an unsatisfactory healing process or failure of fracture repair and in about 5% of the cases the results were not sufficient for rehabilitation into the wild. Among the examined methods of therapy only intramedullary application of short polyacryl rods with the shuttle pin technique and the combination of these implants with bone cement in patients with a body-weight below 300g showed unsatisfactory results. One patient treated by this method developed a therapy-resistant osteomyelitis as a consequence of a foreign-body reaction. Positive results were achieved in two cases with the use of a polyacryl rod filling most of the bone cavity in extended comminuted fractures – a variation of internal fixation not previously described. Treatment with a modified external fixator as well as intramedullary fixation with Kirschner wires resulted in the required outcome in most cases whereas unimpaired endosteal callus formation, often associated with the use of an external fixator, did not result in clinical advantages. Trials did not confirm an earlier return to function by the use of short intramedullary implants or of the external fixator compared to internal fixation with intramedullary pins, which is often emphasised in scientific literature. In most cases duration of hospitlisation and of captivity depended on the extent and site of bone injury rather than on method of therapy. Results of conservative treatment and surgery were similar in terms of low risk – as long as the method of therapy matched the type of fracture. There was no requirement for surgical therapy of fractures of the shoulder girdle. Even severely dislocated fractures of the coracoid returned to normal function through conservative treatment. Weekly radiological examination at intervals of seven days during the first three weeks of therapy proved essential to identify early complications in the healing of the fracture, failure in the healing process, or, in particular, early diagnosis of osteomyelitis.
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Untersuchungen zur Oligomerisierung des Mitochondrien-assoziierten Anteils des p53 TumorsuppressorproteinsSchmitt, Katrin 07 April 2009 (has links)
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Quartärstruktur des Tumorsuppressors p53 an Mitochondrien zu untersuchen. In vorangegangenen Untersuchungen der Arbeitsgruppe konnte festgestellt werden, dass der transkriptionsunabhängige Apoptoseweg von p53 an den Mitochondrien resistent war gegenüber dominant-negativer Hemmung durch mutiertes p53. Dadurch stellte sich die Frage, welche Mechanismen für diese Resistenz verantwortlich sind. Unter den zahlreichen, denkbaren Möglichkeiten erschienen zwei als wahrscheinlich: a) Der Mechanismus, der p53 nach Stress an die Mitochondrien transloziert, ist spezifisch für Wildtyp-Homotetramer; b) mitochondriales p53 liegt als Monomer vor. Für das experimentelle Vorgehen wurden HCT116 Colon-Adenokarzinomzellen und MCF-7 Mamaadenokarzinomzellen verwendet, die beide einen intakten p53- Apoptoseweg besitzen. Zudem wurden HCT116R175HPuro und HCT116R273HPuro verwendet, um die Eigenschaften von mutiertem p53 an Mitochondrien untersuchen zu können. Aus den Zellen wurden die Mitochondrien isoliert, um dann die mitochondrialen Proteine durch die beiden Crosslinker Bismaleimidohexan (BMH) und Glutaraldehyd (GLD) zu vernetzen. Durch einen Western Blot wurden die Proteine voneinander getrennt und detektiert. In Voruntersuchungen konnte gezeigt werden, dass Wildtyp-p53 im Gesamtzellextrakt von HCT116 Zellen, ebenso wie die p53 Mutanten, sowohl als Monomer als auch als Oligomer vorkommt. Außerdem konnte eine Methode etabliert werden, mit der es möglich war, Oligomere durch eine Vernetzung mit BMH sichtbar zu machen. Um zeigen zu können, dass die Methode für Proteine an Mitochondrien geeignet war, wurden Bax-Oligomere an den Mitochondrien nachgewiesen. Mit der etablierten Methode konnten dann im Gesamtzellextrakt p53-Oligomere und –Monomere nachgewiesen werden, während p53 an den Mitochondrien unter gleichen Bedingungen nur als Monomer vorlag. Um die erhaltenen Ergebnisse zu bestätigen, wurden die Experimente mit einem weiteren Crosslinker (Glutaraldehyd) wiederholt. Auch in diesen Untersuchungen konnte p53 als Monomer an den Mitochondrien nachgewiesen werden. Um zeigen zu können, dass diese vorliegenden Ergebnisse nicht nur für HCT116 Zellen gültig sind, wurden die beschriebenen Untersuchungen in einer weiteren Zelllinie vorgenommen. Die Ergebnisse bewiesen, dass auch in MCF-7 Zellen p53 vorwiegend als Monomer an den Mitochondrien vorkommt.
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Etablierung eines Zellkultursystems zur Isolierung hochvirulenter Stämme des Virus der infektiösen Bursitis (IBDV)Zenkina, Olga 23 June 2009 (has links)
Die Infektiöse Bursitis ist eine Virusinfektion 3-6 Wochen alter Hühner, die bei Überlebenden mit einer schweren Immunsuppression verbunden ist. Sie verursacht weltweit große wirtschaftliche Schäden. Seit dem Auftreten hoch virulenter (hv) Stämme des Virus der infektiösen Bursits (infectious bursal disease virus, IBDV) Ende der 80-er Jahre blieben viele Fragen zu den biologischen Eigenschaften dieser Virusstämme und einer effektiven Bekämpfung der von ihnen ausgelösten Erkrankung ungeklärt. Unter anderem gelingt es zumeist nicht, hv-Stämme in der Zellkultur zu isolieren. Von besonderem Interesse ist es daher, solche Zellkulturen zu erhalten, die es erlauben, hv-Stämme in vitro zu züchten, ohne dass zuvor deren Genom verändert werden muss. Ziel dieser Arbeit war es daher, geeignete Zellkulturen für die Vermehrung von hv-IBDV-Stämmen zu etablieren und dann einige von deren biologischen Eigenschaften näher zu untersuchen.
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Die Effekte der exogenen, equinen Parathormon-Applikation (ePTH 1-37) auf den Kalzium- und Knochenstoffwechsel beim Pferd.Weisrock, Katharina Uta 19 May 2009 (has links)
In recent years, the intermittent, exogenous application of parathyroid hormone fragment has been established as a therapeutic agent for human osteoporosis. The present placebo-controlled trial evaluated the effects of intermittent, exogenous application of equine parathyroid hormone fragment (ePTH 1-37) on calcium homeostasis and bone metabolism in healthy horses. The dose-response relationship and an appropriate daily treatment scheme with ePTH (1-37) were assessed with 0.5, 1, 5, 10, and 40 µg ePTH (1-37)/kg BW to provide a basis for long-term ePTH (1-37) application. The dose selection of 0.5 µg ePTH (1-37)/kg KM for long-term application resulted from a short, temporary increase in the ionized blood calcium level after ePTH (1-37) injection and an unimpaired fractional calcium and phosphorus excretion. Higher dosages caused adverse events such as persisting hypercalcemia and general condition disturbance after 2 or 3 days of treatment. In a subsequent attempt, 6 horses each received either ePTH (1-37) or placebo for 120 days by daily subcutaneous injections. The diurnal response of calcium in blood reflected the responsiveness of the target cells to exogenous application of ePTH (1-37). During the observation period, cancellous bone mineral density increased significantly, but showed no differences between ePTH treatment and placebo. After long-term application, parathyroid response and endogenous intact parathyroid hormone release were investigated using Na2EDTA-induced hypocalcemia. Previously ePTH-treated horses showed moderately reduced levels of endogenous intact PTH when compared to those results obtained in the placebo group. Concomitant, ePTH-treated horses appeared to have a more rapid and improverd recovery of calcium homeostasis. In general, the long-term intermittent application of 0.5 µg ePTH (1-37)/kg BW seemed to have no negative effects in healthy horses. The potential area of ePTH application in horses could be osteoporotic stages, for instance, as observed in podotrochlosis and glucocorticoid-induced bone loss.
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Veränderung der Muskarin-(M2)-Rezeptor-Gi-Protein-Adenylatzyklase-Interaktion in den respiratorischen Segmenten der Atemwege bei der Recurrent Airway Obstruction (RAO) des PferdesHajek, Peter 23 June 2009 (has links)
Muskarin-cholinerge und adrenerge Rezeptoren des autonomen Nervensystems im Respirationstrakt spielen sowohl bei der physiologischen Regulation der Atemwegsfunktion als auch bei der Entstehung und Behandlung wiederkehrender obstruktiver Atemwegserkrankungen (RAO) des Pferdes eine wichtige Rolle. Im Wesentlichen sorgen diese Rezeptorsysteme für eine Relaxation und bzw. oder Kontraktion der glatten Atemwegsmuskulatur. Bei einer Erkrankung der Atemwege wird eine Störung der Balance beider Rezeptorsysteme vermutet. Neuere Forschungsergebnisse belegen, dass zum einen der β–adrenerge Rezeptor-Gs-Protein-Adenylatzyklase-Signalweg im Respirationstrakt RAO-erkrankter Pferde beeinträchtigt ist. Gleichzeitig war die Verteilung und Dichte der muskarin-cholinergen Rezeptoren unverändert. Die Signaltransduktionswege, insbesondere die des muskarin-cholinergen Rezeptorsystems, wurden jedoch bisher noch nicht ausreichend untersucht. Membranen des Lungenparenchyms sowie des Tracheal- und Bronchialepithels mit der darunter liegenden glatten Muskulatur gesunder und RAO-erkrankter Pferde wurden hinsichtlich der Funktionalität der M2- Rezeptor-Gi-Protein-AC-Kopplungsmechanismen mittels 35S-GTPγS-Bindungsstudien untersucht. Mit verschiedenen muskarin-cholinergen Agonisten und den Substanzen N-Ethylmaleimid (NEM) und Pertussistoxin (PTX) wurde die M2-Rezeptor-Gi-Protein-Kopplung überprüft. Vorher war die Ermittlung der Konzentrationen von Na+ (200 mmol/l), Mg2+ (10 mmol/l) und GDP (10 μmol/l) zur Etablierung einer optimierten 35S-GTPγS-Bindung notwendig. Es konnte gezeigt werden, dass die Basalbindung und die Agonisten-stimulierte 35S-GTPγS-Bindung zeitabhängig ist und eine Inkubationszeit festgelegt werden musste, bei der eine hohe relative Stimulation gemessen werden konnte. Diese Inkubationszeit lag bei 120 min bei einer Temperatur von 30°C. Bis zu diesem Zeitpunkt stieg die relative Stimulation der 35S-GTPγS-Bindung. Die muskarin-cholinergen Agonisten Oxotremorin M, Carbachol und Acetylcholin waren in der Lage die 35S-GTPγS-Bindung in allen untersuchten Segmenten bei gesunden und bei an RAO-erkrankten Pferden zu stimulieren, wobei Oxotremorin M die 35S-GTPγS-Bindung stärker als Carbachol und Acetylcholin stimulierte. Die maximale relative Stimulation lag in den Bronchien bei 126 %, in der Trachea bei 104 % und in der Lunge bei 41 %. Diese segmentabhängige Stimulierbarkeit der 35S-GTPγS-Bindung entspricht der Dichte der M2-muskarin-cholinergen Rezeptoren, die an Gi-Proteine gekoppelt sind. Bei an RAO-erkrankten Pferden konnte eine tendenziell stärkere Agonisten-stimulierte Interaktion zwischen den M2-muskarincholinergen Rezeptoren und Gi-Proteinen gemessen werden (Bronchien 141 % und Lunge 78 %) als bei gesunden Pferden. Dies könnte mit einer erhöhten Anzahl an Bindungsstellen für 35S-GTPγS begründet sein, was eine erhöhte Menge an Gi-Proteinen im erkrankten Gewebe bedeuten würde. Hierfür spricht die Hemmung der 35S-GTPγS-Bindung mit NEM und PTX, die die Agonisten-vermittelte 35S-GTPγS-Bindung im Gewebe von an RAO-erkrankten Pferden schwächer hemmte als im Gewebe von gesunden Pferden. Die indirekte Messung der AC-Aktivität zeigte eine segmentabhängige Reduzierung der cAMP-Produktion von Trachea über Bronchien bis hin zur Lunge. Oxotremorin M hemmte die Forskolin-vermittelte cAMPProduktion, und PTX war in der Lage diese durch Entkopplung der Gi-Proteine vom M2-Rezeptor zu hemmen. Ein weiterer Hinweis auf die erhöhte Menge von Gi-Proteinen im Gewebe RAO-erkrankter Pferde war die gemessene Reduzierung der Forskolin-induzierten cAMP-Produktion. In der vorliegenden Arbeit wurde erstmalig die Methode zur Messung der Rezeptorinteraktion mit korrespondierenden G-Proteinen - die 35S-GTPγS-Bindung - in Geweben des Respirationstrakts von Pferden etabliert. Die Stimulation mit muskarin-cholinergen Agonisten führte zu einer erhöhten 35S-GTPγS-Bindung bei an RAO-erkrankten Pferden. Außerdem konnte bei RAO eine Reduzierung der Forskolin-induzierten cAMP-Produktion beobachtet werden. Diese Ergebnisse deuten auf eine erhöhte Gi-Proteinmenge hin. Somit verschiebt sich bei RAO das Gi/Gs-Gleichgewicht auf Seite des Gi-Protein-vermittelten Signalwegs. Diese Veränderung des M2-Rezeptor-Gi-Protein-Signalwegs trägt, wie auch die Verschiebung des muskarincholinergen/ adrenergen Gleichgewichts durch β-Adrenozeptor-Downregulation, letztendlich zur bronchokonstriktorischen Aktivität bei RAO bei. Die Ergebnisse dieser Arbeit liefern somit die Grundlage für ein Evidenz-basiertes Konzept der Pharmakotherapie der RAO des Pferdes mit Muskarin-M2-selektiven Antagonisten zusätzlich zur etablierten Basistherapie mit β2-Sympathomimetika, insbesondere wenn gegenüber diesen bereits eine Toleranz besteht.
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Untersuchungen zum Energie- und Proteinstoffwechsel sowie zur Fruchtbarkeit bei Milchrindern in TirolAndratsch, Magdalena 03 March 2009 (has links)
In der vorliegenden Studie wurde bei Tiroler Milchkühen verschiedener Rassen [Braunvieh (BV), Red Friesian (RF), Holstein Frisian (HF), Grauvieh (GV), Fleckvieh (FV)] hinterfragt in welcher Beziehung Energie- und Proteinstoffwechsel zur Fruchtbarkeit stehen und ob sich signifikante Unterschiede zwischen den Rassen und den verschiedenen peripartalen Entnahmezeitpunkten aufzeigen lassen. Die Untersuchungen erfolgten in 27 Tiroler Milchviehbetrieben an insgesamt 252 Milchrindern (154 BV, 42 RF, 14 HF, 15 FV, 27 GV). Bei allen Betrieben kann eine durchschnittliche Stallfütterungsperiode von 200 Tagen festgehalten werden. Das restliche Jahr verbringen die Kühe auf stallnahen Weiden oder Almen. Insgesamt wurde den Kühen fünfmal Blut aus der Vena jugularis externa entnommen. Die erste Blutprobenentnahme erfolgte im Herbst bei der Einstallung, die zweite 1-2 ante partum (Wo a.p.), dann 2-5 Tage post partum (d p.p.), danach 4-7 Wo p.p. und die fünfte Probe wurde im Frühjahr vor dem Weideaustrieb entnommen. Bei jeder Probe wurde der allgemeine Untersuchungsgang nach BAUMGARTNER (2005) durchgeführt sowie der BCS, und dabei bestehende Krankheiten gegebenenfalls protokolliert. Klinisch-chemisch wurden bei jedem Tier die Parameter freie Fettsäuren (FFS), Betahydroxybutyrat (BHB), Bilirubin (BILI), Cholesterol (CHOL), Gesamtprotein (PROT), Albumin (ALB), Harnstoff (HST), Kreatinin (CREA), Aspartat-Amino-Transferase (AST), Gamma-Glutamyl-Transferase (GGT), Glutamat-Dehydrogenase (GLDH), alkalische Phosphatase (AP) und Kreatinkinase (CK) analysiert (HITACHI 911). Die Tiere wurden für die Auswertung in die unterschiedlichen Rassen und zudem noch in zwei Gruppen eingeteilt, ohne die Rassen zu berücksichtigen, d.h., in „gesund“ und „krank“. Die FFS,- BHB,- BILI,- PROT,- ALB,- HST- und CREA-Konzentrationen sowie AST,- GGT,- GLDH,- und AP-Aktivitäten zeigten zu keiner Zeit signifikante Differenzen bei den verschiedenen Probenentnahmen zwischen gesunden und kranken Kühen. Die CHOL- Konzentration zeigte zum Entnahmezeitpunkt Herbst und 4-7 Wo p.p. signifikante 82 Zusammenfassung Differenzen zwischen gesunden und kranken Kühen. Bei der CK-Aktivität bestanden bei der Probenentnahme Frühjahr zwischen gesunden und kranken Kühen signifikante Unterschiede. Bei den verschiedenen Rassen haben nur die FFS- und BHB-Konzentrationen signifikante Unterschiede gezeigt. Die BHB-Serumkonzentrationen von Milchrindern verschiedener Rasse weisen bei allen Entnahmen, außer bei der Entnahme 1-2 Wo a.p., signifikante Differenzen zwischen den Rassen auf. Bei der Probe Herbst gibt es zwischen HF und den anderen Rassen, außer dem BV, und bei der Entnahme 2-5 d p.p. zwischen BV und RF geringfügige, aber statistisch gesicherte Differenzen. Zum Probezeitpunkt 4-7 Wo p.p. konnte eine deutliche Signifikanz (p≤ 0,05) zwischen RF und GV nachgewiesen werden. Bei der Entnahme Frühjahr weisen GV und BV eine geringfügige, aber statistisch gesicherte Differenzen auf und GV und RF eine deutliche, statistisch ebenfalls gesicherte Differenz. Zwischen den Entnahmezeitpunkten konnten für alle Rassen, außer HF teilweise signifikante Unterschiede nachgewiesen werden. Zwischen den einzelnen Rassen wurde bei der Entnahme Herbst eine deutliche Signifikanz (p≤ 0,05) zwischen den Red Friesiankühen und den restliche Rassen berechnet. Zum Entnahmezeitpunkt Frühjahr zeigen sich signifikante Unterschiede zwischen RF und BV bzw. GV. Zwischen den einzelnen Entnahmezeitpunkten konnten bei allen Rassen Signifikanzen (p≤ 0,05) festgestellt werden. Die BHB- und FFS-Serumkonzentrationen zeigen in Beziehung zu unterschiedlichen Geburtsverläufen, p.p. Erkrankungen, Fruchtbarkeitsstatus und Trächtigkeitsstatus keine signifikanten Differenzen auf. ZTZ und Milchleistung zeigen bei Rindern mit verschiedenen Geburtsverläufen und solchen mit Fruchtbarkeitsstörungen keine signifikanten Differenzen auf. Die ZTZ weist zwischen Rindern ohne Fruchtbarkeitsstörungen und denen mit Stillbrunst, Ovarzysten und C.l. persistens signifikante Unterschiede auf. Außerdem haben Rinder mit Endometritis eine signifikante Differenz (p≤ 0,05) zu Rindern mit Ovarzysten oder C.l. persistens. Die Milchleistung weist signifikante Unterschiede zwischen Rindern ohne Fruchtbarkeitsstörungen und Rindern mit Ovarzysten auf. Generell zeigen die untersuchten Kühe etwas unerwartete Ergebnisse mit fast ausschließlich fehlenden gesicherten Unterschieden zwischen gesunden und kranken Kühen. Ursache könnte der durch die gegebenen Fütterungsbedingungen weniger belastete Energiestoffwechsel sein im Vergleich zu HF-Kühen mit dominanter Maissilagefütterung. Zudem enthält die Gruppe „krank“ auch Störungen, die bekannterweise kaum mit Stoffwechselabweichungen verbunden sind. Weiterhin deuten sich rassebedingte Unterschiede gegenüber den HF-Kühen an.
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Peripartaler Stoffwechsel-und Gesundheitsstatus sowie Fruchtbarkeit bei unterschiedlichen Milchleistungen von Schwarzbunten KühenHeckel, Franziska 23 June 2009 (has links)
Ziel der Untersuchungen war es, im Rahmen einer umfangreichen Bestandsanalyse, mögliche Haupteinflüsse auf die Stoffwechselsituation der Kühe zu ermitteln. Die Frage, ob hochleistende Tiere stärker belastet sind, sollte näher beleuchtet werden. Dazu wurden bei 758 Tieren aus einem Bestand Gesundheitsstatus, Parität und Milchleistung in Beziehung zu Stoffwechsel-, Fruchtbarkeits-, Milchleistungsparametern und Körperkondition gesetzt. Die Parameter des Energiestoffwechsels und die Körperkondition decken eine Energiemangelsituation im untersuchten Bestand auf, deren Folge eine hohe Morbidität und unbefriedigende Fruchtbarkeit ist. Kühe hoher und niedriger Milchleistung haben die höchste Morbidität und die stärksten Abweichungen der Energiestoffwechselparameter (Freie Fettsäuren, Betahydroxybutyrat, Bilirubin). Unterschiede zwischen Kühen und Färsen bestehen häufig und bedürfen besonderer Beachtung im Herdenmanagement. Bei höheren Milchleistungen besteht ein stärkerer und längerer Körpermasseverlust, dementsprechend verschlechtern sich mit höherer Milchleistung die Fruchtbarkeitsparameter.
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Pharmakokinetik und Verträglichkeit von Enalapril nach oraler Einzeltierapplikation bei Brieftauben (Columba livia forma domestica)Pees, Kathrin 06 October 2009 (has links)
Ziel dieser Studie war es, die Verträglichkeit sowie die Pharmakokinetik des Angiotensin-Converting-Enzyme-Hemmers Enalapril nach oraler Applikation bei Brieftauben zu untersuchen. Hierdurch sollte eine effektive und sichere Dosierung für den Einsatz bei Vögeln am Beispiel der Taube bestimmt werden. Im ersten Teil der Studie wurde zur Überprüfung der Verträglichkeit drei Gruppen mit je acht Tauben über 21 Tage Enalapril in einer Dosierung von 5 mg/kg Körpermasse (KM), 10 mg/kg KM beziehungsweise ein Placebo in jeweils identischer Flüssigkeitsmenge in den Kropf appliziert. Während der Versuchsdauer wurden der Gesundheitsstatus sowie die Wasser- und Futteraufnahme regelmäßig kontrolliert und es wurden klinische, hämatologische, blutchemische und elektrokardiographische Kontrolluntersuchungen durchgeführt. Zwischen den Gruppen ergab sich an wenigen Tagen ein signifikanter Unterschied in der Wasseraufnahme. An zwei Untersuchungstagen waren die Kaliumwerte in allen Gruppen signifikant gegenüber den anderen Untersuchungstagen erhöht. Beide Veränderungen konnten aber nicht mit der Applikation bzw. der Dosierung von Enalapril in Zusammenhang gebracht werden. Weitere signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen wurden zu keinem Zeitpunkt und bei keiner Untersuchung festgestellt. Die Ergebnisse dieser Studie belegen die gute Verträglichkeit von Enalapril nach oraler Verabreichung auch in höheren Dosierungen und über einen längeren Zeitraum. Der zweite Teil der Studie diente der Festlegung einer geeigneten Dosierung von Enalapril bei Vögeln. Hierzu wurde zunächst 12 Tauben eine Dosis von je 2,5 mg/kg KM Enalapril in den Kropf appliziert und es wurden nach 2, 4, 6, 8, 12, 24 und 36 Stunden Blutproben entnommen. Mittels High Performance Liquid Chromatography (HPLC) wurde eine Verlaufskurve zur Enalaprilat-Konzentration im Blutplasma erstellt. Die maximale Konzentration (Cmax) wurde hierbei bereits bei der ersten Blutentnahme gemessen und erwies sich mit im Mittelwert 388,2 ±174,1 ng/ml als im Vergleich zu Werten beim Säuger sehr hoch. Im Anschluss wurde 12 Tauben eine Dosis von je 1,25 mg/kg KM Enalapril in den Kropf appliziert und es wurden Blutproben nach ½, 1, 1½, 2, 4, 6 und 8 Stunden entnommen. Der mittlere Cmax-Wert lag bei 116,1± 70,2 ng/ml und stellte sich ebenfalls bei der ersten Blutentnahme ein. Die Halbwertszeit lag im Mittel bei 2,68 Stunden, die Area under the Curve (AUC0-8) betrug 396,25 ng*h/ml. Bei beiden Versuchen lag die Wirkstoffkonzentration nach 8 Stunden unter 15 ng/ml. Die nach Applikation von 1,25 mg/kg Enalapril berechnete AUC entspricht weitgehend der für Hunde nach oraler Applikation von 0,5 mg/kg Enalapril angegebenen AUC. Dieser Parameter wie auch die kurze Halbwertszeit und die bereits bei den ersten Messungen erreichte Maximalkonzentration belegen die rasche Absorption, Metabolisierung und Elimination des Wirkstoffes und rechtfertigen die Empfehlung einer Dosierung von 1,25 mg/kg KM Enalapril zweimal täglich.
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Untersuchungen zur Pharmakokinetik und Verträglichkeit von Doxycyclin bei Brieftauben nach oraler ApplikationWeilacher, Eva-Maria 29 September 2009 (has links)
In den letzten Jahren zeichnet sich bei der Behandlung der Ornithose der sportlich genutzten Brieftaube die Entwicklung ab, anstelle der traditionellen intramuskulären Applikation von Doxycyclin eine orale Applikation über das Trinkwasser vorzuziehen, wofür bisher eindeutig experimentell belegte Dosierungsschemata fehlen. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, ein oral zu verabreichendes Doxycyclin-Präparat auf seine Pharmakokinetik und Verträglichkeit bei Brieftauben zu untersuchen und ein geeignetes Dosierungsregime für die Trinkwasserapplikation zur Behandlung der Ornithose zu etablieren. Die anzuwendende orale Therapiedosis wurde in verschiedenen Schritten ermittelt. Zuerst wurde die Plasmakinetik von Doxycyclin nach einmaliger intraingluvialer Applikation von 60 mg Doxycyclin/kg KM bei einer Gruppe von 15 Brieftauben gemessen, um die gastrointestinale Resorption zu bewerten und pharmakokinetische Daten zu berechnen. Im zweiten Teil der Untersuchungen sollte an einer Gruppe von 36 Brieftauben überprüft werden, ob mit einer oralen Dosis von 30 mg Doxycyclin-Hyclat/ kg KM pro Tag, verteilt auf zwei Dosen zu 15 mg/kg KM, über einen Zeitraum von 14 Tagen Plasmaspiegel oberhalb 1,0 µg/ml bei geringen Fluktuationen erreicht werden können. Außerdem wurden in diesem Versuch Gewebespiegel von Doxycyclin in den Zielorganen von Chlamydophila psittaci (Lunge und Leber) von 12 Tauben jeweils 2 und 5 Stunden nach der letzten Doxycyclin-Applikation gemessen. In weiteren Untersuchungen sollten die Akzeptanz von Doxycyclin-supplementiertem Trinkwasser durch die Brieftauben sowie die daraus resultierenden Doxycyclin-Plasmaspiegel getestet werden. Dazu wurden in einem orientierendem Versuch 4 Tieren über 3 Tage Doxycyclin-supplementiertes Trinkwasser in der Konzentration von 800 mg/l Doxycyclin, anschließend in einem Hauptversuch 18 Brieftauben über 10 Tage supplementiertes Trinkwasser in der Konzentration von 750 mg/l angeboten, dem jeweils 1,0 g Zitronensäure/l beigemischt war. Die Verträglichkeit von Doxycyclin bei Brieftauben wurde im letzten Teil der Studie überprüft. Jeweils 12 Brieftauben wurden 5 Versuchsgruppen zugeteilt. Über einen Zeitraum von 20 Tagen wurden jeder Taube täglich Doxycyclin-Lösungen in folgenden Dosierungen oral appliziert: 0 mg/kg (Placebogruppe), bzw. 30 mg/kg, bzw. 45 mg/kg, bzw. 60 mg/kg, bzw. 150 mg/kg KM; die Dosis wurde auf zwei gleiche Mengen pro Tag verteilt. Mittels klinischer, blutchemischer, hämatologischer und pathologischer Untersuchungen wurde der Gesundheitsstatus der Tiere überwacht. Es zeigte sich, dass Doxycyclin nach oraler Gabe von 60 mg/kg KM an Brieftauben gut aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert wurde. Eine maximale Plasmakonzentration von 8,1 µg/ml wurde 6 h post applicationem erreicht und es wurde eine Plasmahalbwertszeit von 11,3 h ermittelt. DiePlasmaspiegel erwiesen sich in Anbetracht des angestrebten Wertes von 1,0 µg Doxycyclin/ ml Plasma zur Ornithosetherapie als ausreichend hoch. Bei Gabe von 30 mg Doxycyclin/kg KM pro Tag, verteilt auf 2 gleiche Einzeldosen, über einen Zeitraum von 14 Tagen, wurden maximale Plasmakonzentrationen von durchschnittlich 2,4 µg/ml, minimale Plasmakonzentrationen von im Mittel 1,8 µg/ml gemessen. Die Versuchsergebnisse bestätigen, dass die verabreichte Dosis ausreichend ist, um mittels oraler Applikation einen Plasmaspiegel von > 1,0 µg/ml, entsprechend den Anforderungen der PSITTAKOSE-VERORDNUNG (2005), zu gewährleisten. Noch ausgeprägter als im Plasma, reicherte sich das stark lipophile Doxycyclin in den Zielgeweben Lunge und Leber zum zwei-(Lunge) bis 7-fachen (Leber) gegenüber dem Blutplasma an. Im dritten Teil der Untersuchungen wurde mit einer täglichen durchschnittlichen Aufnahme von 37 ml/kg KM Doxycyclin-medikierten Trinkwassers (Konzentration von 750 mg Doxycyclin/ l) eine gute Akzeptanz des Präparates beobachtet. Während die Mittelwerte der Doxycyclin-Plasmaspiegel sich immer oberhalb der angestrebten 1,0 µg/ml befanden, verfehlten einzelne Tiere, jedoch nur in der ersten Hälfte des Applikationszeitraumes, an einzelnen Messzeitpunkten knapp diese Grenze. Die Supplementierung des Trinkwassers mit Zitronensäure erwies sich als notwendig, um die Ausfällung von Doxycyclin durch mehrwertige Kationen im Leitungswasser zu verhindern. Eine ausgezeichnete Verträglichkeit von Doxycylin bei der Zieltierart Brieftaube und oraler Applikation konnte bei 20-tägiger Applikation bis zur 2-fachen Überdosierung (60 mg/kg KM pro Tag) bestätigt werden. Eine höhere Überdosierung ist zu vermeiden, da in der Fünffachdosisgruppe (150 mg/kg KM pro Tag) Nebenwirkungen in Form von Regurgitieren und Leberbelastungen mit Polydipsie, Polyurie, Körpermasseverlust und einem Anstieg der Leberenzyme auftraten. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass anhand der vorliegenden Untersuchungsergebnisse bei Brieftauben eine tägliche orale Dosis von 30 mg/kg KM Doxycyclin über das Trinkwasser zu wirksamen Blutplasma- und Gewebespiegeln führt, bei guter Verträglichkeit, und somit zur Ornithosetherapie empfohlen werden kann. Eine mehr als 2-fache, akzidentelle Überdosierung des Präparates ist zu vermeiden.
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