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Analyse stoffwechselbedingter Fruchtbarkeitsstörungen bei Hochleistungskühen und deren Prophylaxe mittels konjugierter LinolsäureArnold, Carina 04 December 2007 (has links)
Fertilitätsstörungen bei Hochleistungsmilchrindern, welche oft in Folge einer negativen Energiebilanz im peripartalen Zeitraum auftreten, können die Ökonomie von Milcherzeugerbetrieben nachhaltig in Frage stellen. Ziel dieser Untersuchung war es deshalb a) in einem Betrieb mit schlechter Fruchtbarkeit den Stoffwechselstatus umfassend zu prüfen, b) den Stoffwechsel bei fruchtbarkeitsgestörten Kühen zu charakterisieren und c) zu untersuchen, ob der Einsatz von Conjugierter Linolsäure (CLA) im peripartalen Zeitraum geeignet ist, den Stoffwechsel der Kühe zu stabilisieren und somit das peripartale Energiedefizit sowie die Fruchtbarkeit positiv zu beeinflussen. Die Untersuchungen wurden in drei Teilen in einer Milchviehanlage in Sachsen mit einer Jahresmilchleistung von ca. 9000 kg Milch pro Kuh durchgeführt: a) Die Stoffwechselcharakteristik erfolgte an 103 frisch abgekalbten Kühen 2-4 d p.p. (Blutprobe und Rückenfettdicke - RFD), 6-7 Wo p.p. (Blutprobe und Milchprobe), nach der Diagnose „nicht tragen aus der ersten Besamung “ (Blutprobe) sowie zweimal im Abstand von 3 Monaten bei jeweils 10 Kühen durch Harn- und Haarproben. 21-28 d p.p. erfolgte eine rektalpalpatorische Puerperalkontrolle (PK). Es wurden die Fruchtbarkeitskennzahlen (FKZ) Zwischentragezeit (ZTZ), Trächtigkeitsindex (TI) und Erstbesamungserfolg (EBE) bestimmt. Bei 10 Färsen im besamungsfähigen Alter aus dem externen Aufzuchtstall erfolgten Blut-, Harn- und Haarkontrollen. b) Bei 30 Kühen (bis dahin nicht untersucht), die auf Grund der Diagnose „nicht tragen aus der ersten Besamung “als „fruchtbarkeitsgestört“ eingeordnet wurden, wurde eine weitere Blutprobe entnommen. c) Weiterhin wurde die stoffwechselstabilisierende Wirkung von CLA geprüft: 29 Kühe erhielten ab der 3. Wo a.p. bis zur Kalbung 25 g und von der Kalbung bis 4 Wo p.p. 50 g CLA-Gemisch (20 % lipidummantelte CLA; 50 % cis-9, trans-11 CLA und 50 % trans-10, cis-12 CLA). Die Kontrollgruppe ohne CLA-Gabe bildeten 28 Kühe. Die CLA-Effekte wurden klinisch (inklusive RFD-Messung 2-5 d p.p. sowie FKZ) und labordiagnostisch (Blutproben 3 Wo a.p., 1 Wo a.p., 2-5 d p.p., 2 Wo p.p. und 4 Wo p.p., Milchproben 2 und 4 Wo p.p.) kontrolliert. Labordiagnostisch wurden erfasst: im Blutserum: FFS, Bilirubin, BHB, Cholesterol, Harnstoff, Albumin, Protein, Glucose, Pi, Ca, K, Na, ASAT, GLDH, CK, TEAC; in den Harnproben: pHWert, BSQ, K, Na; in den Milchproben: Fett%, Eiweiß%, Laktose, ZZ, Harnstoff, FEQ und in den Haarproben: Eisen, Mangan, Cupfer, Zink sowie Selen. Ergebnisse: Zusammenfassung 102 a) Bei den Untersuchungen an Frischabkalbern wurde die schlechte Fruchtbarkeitslage des Bestandes deutlich. Der EBE lag bei 39,7 %, der TI bei 2,23 ± 1,43 und die ZTZ bei 113 d (1. Quartil - Qu: 86,0; 3. Qu: 172). Außerdem wiesen zur PK bereits 17,2 % der Kühe eine Zyste bzw. eine Zyste in Kombination mit einer Endometritis auf. Klinisch war die Verfettung auffällig (31,8 % der Tiere RFD>30 mm). Die Blutuntersuchungen zeigten einen starken Energiemangel und eine massive Lipidmobilisation der Tiere p.p., was bis zur 6-7. Wo p.p. anhielt. Die FFS-Konzentration lag 2-5 d p.p. mit einem Median von 734 μmol/l (1. Qu: 584; 3. Qu: 1095) weit über dem Grenzwert, ebenso wie die Bilirubinkonzentration mit 7,80 μmol/l (1. Qu: 5,90; 3. Qu: 10,2) und die BHB-Konzentration mit 0,92 mmol/l (1. Qu: 0,73; 3. Qu: 1,16). 6-7 Wo p.p. war die BHB-Konzentration mit 0,64 mmol/l (1. Qu: 0,49; 3. Qu: 0,81) immer noch leicht erhöht. 56,5 % der Tiere bewegten sich immer noch bezüglich der FFSKonzentration außerhalb des physiologischen Bereichs. Die Glucosekonzentrationen im Serum waren zu allen Entnahmezeitpunkten erhöht, was auf eine relative Insulinresistenz schließen lässt. Die Ca-Konzentrationen im Serum waren zu allen Entnahmezeitpunkten erniedrigt. Die Ergebnisse der Milchuntersuchungen (Fett% 4,5 ± 1,79 %, Protein% 2,95 ± 0,23 %, FEQ 1,40; 1. Qu: 1,25; 3. Qu: 1,77) bestätigten ebenfalls das Bestehen des Energiemangels auch 6-7 Wo p.p. Bei den Aufzuchtfärsen waren im Blutserum erhöhte Harnstoff- (6,74 ± 0,84 mmol/l) und Glucosekonzentrationen (4,21 ± 0,21 mmol/l) sowie im Harn gesteigerte K-Konzentrationen auffällig. b) Die Blutuntersuchungen an den fruchtbarkeitsgestörten Tieren zeigten keine stärkeren Abweichungen. Lediglich die BHB- (0,71 ± 0,30 mmol/l), die Harnstoff- (5,15 ± 1,37 mmol/l) und die Glucosekonzentrationen (4,24 ± 0,82 mmol/l) waren leicht erhöht sowie die Ca- Konzentration (2,28 ± 0,17 mmol/l) gering erniedrigt. c) Die CLA-Gabe (VG) bewirkte keine signifikante Verbesserung der Fruchtbarkeitsleistung und des peripartalen Stoffwechsels. Trotzdem waren die Fruchtbarkeitsparameter tendenziell besserer: ZTZ der VG 133 d (1. Qu: 112; 3. Qu: 178) vs. KG 159 d (1. Qu: 90,0; 3. Qu: 224), Rastzeit (RZ) der VG 86,5 d (1. Qu: 61,8; 3. Qu: 111) vs. KG 90,0 d (1. Qu: 66,3; 3. Qu: 99,3), EBE in der VG 33,3 % vs. KG 25,0 %. Der Energiestoffwechsel wurde von der CLAFütterung p.p. ebenfalls tendenziell verbessert: FFS (2 Wo p.p.) VG 408 μmol/l (1. Qu: 313; 3. Qu: 639) vs. KG 541 μmol/l (1. Qu: 404; 3. Qu: 754). Bezüglich des Bilirubins und auch des BHB hatten die Tiere der VG 2-5 d und auch 2 Wo p.p. tendenziell geringere Konzentrationen im Serum. Die Cholesterolkonzentrationen waren bei den Versuchstieren (2-5 d p.p.: 2,52 ± 0,56 mmol/l, 2 Wo p.p.: 3,31 ± 0,91 mmol/l) zu diesen Zeitpunkten tendenziell höher als bei den Kontrolltieren (2-5 d p.p.: 2,28 ± 0,55 mmol/l, 2 Wo p.p.: 3,17 ± 0,85mmol/l). Ebenso hatten die Versuchstiere 2 Wo p.p. tendenziell geringere ASATAktivitäten und 2 sowie auch 4 Wo p.p. tendenziell geringere GLDH-Aktivitäten. Eine signifikante Milchfettdepression setzte erst 4 Wo p.p. ein und fiel mit 6,6 % relativ gering aus. Die Milchprotein- und Milchlactosekonzentrationen blieben unbeeinflusst. Auffällig war, dass alle diese Differenzen bei den FKZ sowie den Blut- und Milchparametern meist nur bei den Färsen bestanden, wohingegen bei den Kühen kaum Unterschiede zwischen VG und KG auftraten. Schlussfolgerungen: Durch die Fütterung dieser CLA-Dosis ließen sich keine signifikanten Veränderungen der Fertilität und des Energiestoffwechsels im peripartalen Zeitraum erzielen. Es konnte jedoch ein Trend in Richtung einer besseren Konzeption und eines geringeres Energiedefizits Zusammenfassung 103 nachgewiesen werden. Eine gering ausgeprägte Milchfettdepression trat erst 4 Wo nach der Kalbung auf.
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Untersuchungen zur mikrobiologischen Beschaffenheit ökologisch und konventionell erzeugter Milch und MilchprodukteHeinelt, Anja 04 December 2007 (has links)
Die Entwicklungen der letzten Jahre zeigen, dass sich im Zuge gesundheitsbewusster Ernährung zunehmend mehr Verbraucher für biologisch erzeugte und damit vermeintlich gesündere Lebensmittel entscheiden. Studien zur mikrobiologischen Beschaffenheit der umsatzstärksten Warengruppe der Milch und Milchprodukte, die diese Annahme bestätigen können, liegen allerdings nur vereinzelt vor. Ungeklärt ist die Frage, ob und gegebenenfalls in welchem Umfang unterschiedliche Haltungsbedingungen, Einsatz von Medikamenten oder Futtermitteln Differen¬zen sowohl in den sensorischen Eigenschaften als auch in der Belastung mit pathogenen bzw. fakultativ pathogenen Bakterien sowie Verderbniserregern hervorrufen können. Die Zielstellung dieser Arbeit richtete sich auf einen Vergleich zwischen Erzeugnissen aus konventioneller und ökologischer Herstellung. Der Schwerpunkt lag dabei auf den mikrobiologischen Parametern und umfasste dabei die Gesamtkeimzahl, coliforme Keime, Escherichia (E.) coli, enterohämorrhagische E. coli O157:H7, Salmonella spp., Staphylococcus (S.) aureus, Bacillus (B.) cereus, Listeria (L.) monocytogenes, Campylobacter (C.) jejuni und in Rohmilch zusätzlich Streptococcus (Sc.) agalactiae. Darüber hinaus wurden die B. cereus-Stämme, die aus den pasteurisierten Milchprodukten isoliert worden waren, mittels Polymerase-Kettenreaktion (PCR) auf ihre Zugehörigkeit zur Subspezies B. weihenstephanensis überprüft. Insgesamt wurden 496 Produkte (Vorzugsmilch und Milch-ab-Hof sowie verschiedene pasteurisierte Milchprodukte, Butter, Schlagsahne, fermentierte Milcherzeugnisse, Sauermilch-, Schnitt , Weich-, Pasta-filata-Käse und Speisequark) analysiert. Die Untersuchungen wurden ausschließlich mit amtlich anerkannten bzw. akkreditierten Prüfmethoden durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Produkte aus der ökologischen Erzeugung eine gute sensorische Qualität aufwiesen und nicht signifikant höher mit pathogenen Keimen belastet waren. Für die mikrobiologische Beschaffenheit der Rohmilch, die in Deutschland vermarktet wird, wird jedoch deutlich, dass die Proben aus der konventionellen Erzeugung mit geringeren Keimzahlen belastet sind bzw. weitaus seltener die gesetzlichen Höchst- bzw. Richtwerte überschreiten. Innerhalb der Milchprodukte erscheinen Bio-Erzeugnisse tendenziell als hygienisch bedenklicher, was vermutlich auf produktionstechnische Bedingungen zurückzuführen ist. Der Einfluss der Urproduzenten ist dabei allerdings gering.
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Mechnismen der anionischen SCFA-Resorption im Pansen des SchafesBilk, Sabine 19 February 2008 (has links)
Die im Reticulorumen als Endprodukte der mikrobiellen Fermentation in großen Mengen anfallenden und direkt resorbierten kurzkettigen Fettsäuren Acetat, Propionat und Butyrat spielen für den Wiederkäuer eine zentrale Rolle bei der Deckung seines Energiebedarfs. Trotz dieser herausragenden Bedeutung der SCFA-Resorption gibt es heute noch kein generell anerkanntes Modell für die Transportwege kurzkettiger Fettsäuren im Pansenepithel. In dieser Arbeit wurde die apikale Aufnahme von radioaktiv markiertem Acetat in das Pansenepithel gemessen. Acetat ist die mengenmäßig bedeutendste kurzkettige Fettsäure. Zusätzlich wurden elektrophysiologische Studien zur Erfassung des transepithelialen Kurzschlussstromes und der transepithelialen Leitfähigkeit mit Hilfe der Ussing-Kammer-Technik durchgeführt. Aufgrund der Tatsache, dass der extra- und intrazelluläre pH-Wert und die Aufnahme kurzkettiger Fettsäuren in das Pansenepithel einander gegenseitig beeinflussen, wurden zusätzlich Messungen des intrazellulären pH-Wertes an primärkultivierten Pansenepithelzellen durchgeführt. In Ergänzung der funktionellen Untersuchungen wurde das Vorhandensein potentieller SCFA-Transportproteine auf mRNA-Ebene molekularbiologisch untersucht. Bezüglich der anionischen Acetatresorption in das Pansenepithel des Schafes konnten folgende Befunde erhoben werden: ? Ein Teil der Acetataufnahme erfolgt bikarbonatabhängig. Dieser bikarbonatabhängige Mechanismus stellte sich im Rahmen der funktionellen Untersuchungen als nitrat- und nifluminsäuresensitiv dar. ? Ein weiterer Teil der Acetataufnahme erwies sich als bikarbonatunabhängig aber ebenfalls nitrat- und nifluminsäuresensitiv. ? Die Messungen des intrazellulären pH-Wertes (pHi) zeigten, dass der hemmende Einfluss von Nitrat auf die Acetataufnahme nicht durch eine Beeinflussung des pHi hervorgerufen wurde. Nifluminsäure veränderte zwar den pHi, die Untersuchungen der Acetataufnahme machten aber deutlich, dass Nifluminsäure keine additive Wirkung zu Nitrat hatte. ? Die Messung des transepithelialen Kurzschlussstromes (Isc) zeigte, dass es nach mukosaler Acetatzugabe in bikarbonatfreier Lösung zu einem signifikanten Abfall des Isc kam. Bei Berechnung der Acetatmenge, die diesem Isc-Abfall zugrunde lag, war festzustellen, dass dieser elektrogene Teil der bikarbonatunabhängigen Acetataufnahme wahrscheinlich nur ca. 3% der insgesamt erfolgten bikarbonatunabhängigen Acetataufnahme ausmacht. ? Im Rahmen der intrazellulären pH-Wertmessungen zeigte sich nach Entfernen von extrazellulärem Chlorid in HCO3--haltiger Lösung eine starke, reversible Alkalisierung der Zellen. ? Auf mRNA Ebene gelang erstmals der Nachweis der Carrierproteine DRA (SLC26A3),PAT1 (SLC26A6), SMCT1 (SLC5A8) und auch des CFTR sowie der potentiellen Anionenleitfähigkeiten ClC2, ClC4 und ClC5 im Pansenepithel des Schafes. ? Mit Hilfe der Semiquantifizierung konnte eine unterschiedliche Expression von NBC, MCT1,DRA und PAT1 auf mRNA-Ebene im Pansengewebe und in den primärkultivierten Pansenepithelzellen nachgewiesen werden. Dabei waren DRA und MCT1 im Pansengewebe, NBC und PAT1 hingegen in den kultivierten Pansenepithelzellen signifikant stärker exprimiert. Bei NHE1 und AE2 zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen Pansengewebe und kultivierten Pansenepithelzellen. Die Sensitivität der bikarbonatabhängigen und der bikarbonatunabhängigen Acetataufnahme gegenüber Nitrat und Nifluminsäure zeigte, dass an beiden Transportwegen ein (oder mehrere)Protein(e) beteiligt ist (sind). Damit konnte mit Hilfe der Uptake-Technik die Existenz eines SCFA-/HCO3--Austauschers weiter verifiziert werden. Der funktionelle Nachweis einer bikarbonatunabhängigen proteinvermittelten apikalen SCFA-Aufnahme stellt für das Pansenepithel eine völlig neue Erkenntnis dar. An den kultivierten Pansenepithelzellen konnten Hinweise für die Existenz eines Cl-/HCO3--Austauschers erhoben werden. Das Vorhandensein eines SCFA-/HCO3--Austauschers in den kultivierten Zellen kann aufgrund der hier durchgeführten Untersuchungen nicht eindeutig bestätigt werden, da die Veränderungen des pHi auch auf die Diffusion der undissoziierten Säure zurückgeführt werden können. Möglicherweise ist ein SCFA-/HCO3--Austauscher in den kultivierten Pansenepithelzellen aufgrund des Fehlens von SCFA im Kulturmedium herabreguliert.In der vorliegenden Arbeit konnten verschiedene Proteine (DRA, PAT1, CFTR, ClC2, 4 und 5 sowie SMCT1) erstmals auf mRNA-Ebene im Pansenepithel des Schafes nachgewiesen werden. Alle diese Proteine könnten potentiell am Transport von SCFA durch das Pansenepithel beteiligt sein. Eine vollständige Struktur-Funktions-Beziehung konnte in der vorliegenden Arbeit nicht geklärt werden. Bezieht man aber die Ergebnisse der Semiquantifizierung in die Betrachtung der Ergebnisse der pHi-Messung und der Ussing-Kammer Untersuchung mit ein, so wäre ein Modell denkbar, in dem der PAT1 vorwiegend als Cl-/HCO3--Austauscher, der DRA, der in den kultivierten Pansenepithelzellen im Rahmen der Semiquantifizierung nicht nachgewiesen werden konnte,hingegen vorwiegend als apikaler SCFA-/HCO3--Austauscher fungiert. Die bikarbonatunabhängige proteinvermittelte apikale Acetataufnahme scheint zum größten Teil elektroneutral zu erfolgen. Als Protein könnte eine MCT-Isoform daran beteiligt sein. Ein geringer Anteil der transepithelialen bikarbonatunabhängigen Acetatresorption scheint elektrogen zu erfolgen. Hier wäre sowohl die Beteiligung einer Anionenleitfähigkeit (z.B. der CFTR) als auch die Beteiligung eines elektrogenen Carriers (z.B. der SMCT1) denkbar.
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Diagnostische Bedeutung der alkalischen Phosphatase und ihrer Isoenzyme im Blutserum von KühenTimm, Katrin 05 December 2007 (has links)
Die alkalische Phosphatase (AP) ist in Form von verschiedenen Isoenzymen in fast allen Geweben und Flüssigkeiten des Organismus vorhanden. Durch die Auftrennung der Gesamt-AP in ihre Isoenzyme ist eine Lokalisation von krankhaften Prozessen möglich. Da in der Veterinärmedizin die AP-Isoenzymdiagnostik bisher nicht praktisch zum Einsatz kommt, wurde in der vorliegenden Arbeit die Aussagekraft der Isoenzym-Aktivitäten bei verschiedenen Krankheitsbildern und die Eignung dieses Verfahren für den Einsatz in Klinik und Praxis untersucht. Die Untersuchungen wurden an insgesamt 106 Rindern durchgeführt. 25 gesunde Rinder bildeten eine Kontrollgruppe. 69 an Diarrhoe erkrankte Kühe wurden gemäß ihrer Primärerkrankung in 6 Gruppen eingeteilt: Labmagenverlagerung nach links (LMV li) (n=28), Labmagenverlagerung nach rechts (LMV re) (n=20), Enteritis (n=5), Strangulationsileus (n=4), Labmagenulcera (n=5) und Endometritis / Mastitis (n=7). Zwei weitere Gruppen bildeten Rinder mit einer Leberfunktionsstörung (n=20) und Rinder mit einer hochgradigen Aktivitätserhöhung der Gesamt-AP ≥ 300 U/l (n=12). Zudem wurden Blutproben vom Tag der Aufnahme und der Entlassung verglichen. Die AP-Isoenzyme im Blutserum wurden mit Hilfe des Testkits HYDRAGEL ISO-PAL K20 der Firma Sebia, Fulda elektrophoretisch auf Agarosegel aufgetrennt in die Leber-1-, Leber-2-, Knochen- und intestinalen Isoenzyme. Außerdem wurden bestimmt: Gesamt-Alkalische-Phosphatase, Glutamat-Dehydrogenase, Aspartat-Amino-Transferase (ASAT), Gamma-Glutamyl-Transferase, Alanin-Amino-Trans-ferase, Gesamtbilirubin, Gesamteiweiß, Harnstoff, Beta-Hydroxybuttersäure, Cholesterol, Calcium, anorganisches Phosphat und Leukozyten. Bei den gesunden Kühen beträgt die mediane Aktivität der Gesamt-AP 122 U/l, die der intestinalen AP 22,7 U/l und die der Leber-1-AP 51,0 U/l. Bei den Kühen mit Diarrhoe ist die intestinale AP-Aktivität bei Erkrankung signifikant erhöht (M=28,2 U/l). Bei der Unterteilung in verschiedene Erkrankungen weist sie bei den Tieren mit Strangulationsileus eine signifikant höhere Aktivität als bei den anderen Krankheiten auf (M=71,4 U/l). Die Gesamt-AP-Aktivität ist jedoch in keinem Fall signifikant erhöht und gibt somit keinen Hinweis auf einen Aktivitätsanstieg der intestinalen AP. Nach Abklingen der Diarrhoe ist die Wiederherstellung der Darmfunktion anhand einer Normalisierung der intestinalen AP-Aktivität nachvoll-ziehbar, da zwischen den gesunden Kühen und den rekonvaleszenten Tieren (M=24,2 U/l) kein signifikanter Unterschied besteht. Jedoch lässt die Aktivität des intestinalen Isoenzyms keine Rückschlüsse auf die zu Grunde liegende Grund-erkrankung zu, weil auch bei den anderen Erkrankungen ähnlich hohe Aktivitäten der intestinalen AP wie beim Ileus existieren. Auffällig ist auch eine Hypocholesterolämie bei den Kühen mit LMV li (M=1,86 mmol/l), LMV re (M=1,92 mmol/l) und besonders bei den Tieren mit Ileus (M=1,36 mmol/l) gegenüber den Gesunden (M=3,45 mmol/l). Die Untersuchung von Gesamt-AP-Aktivität und Leber-1-AP-Aktivität bei den Patien-ten mit einer Leberfunktionsstörung ergibt, dass der Grad der Erhöhung dieser Parameter einen Rückschluss auf die Schwere der Erkrankung zulässt. Bei den später verstorbenen Kühen sind für die Gesamt-AP (M=178 U/l) und für das Leber-1-Isoenzym (M=116,5 U/l) die hochgradigsten Aktivitätsanstiege zu verzeichnen. Eine Prognose hinsichtlich des Ausgangs der Erkrankung ist allerdings nicht zu treffen, weil keine signifikanten Aktivitätsunterschiede zwischen Kühen mit Exitus letalis und Heilung bestehen. Aber die ASAT-Aktivitäten (M=278,1 U/l) und die Bilirubinkonzen-trationen (M=20,5 µmol/l) sind bei den Tieren mit Exitus letalis deutlich höher als bei den rekonvaleszenten Kühen (M=145,6 U/l bzw. 12,5 µmol/l) und sind somit prognostisch verwertbar. Auf Grund dieser Ergebnisse erscheint die Aussagekraft der AP-Isoenzymdiagnostik als zu gering, um diese Methodik in Praxis und Klinik zur Zeit anzuwenden.
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Vergleichende Untersuchung von Agarplatten-Oberflächen-Verfahren und Most-Probable-Number-Methode zur Desinfektionsmittelprüfung gemäß den CEN-Normen EN 1656 und EN 1657Rockhoff, Vivian 08 January 2008 (has links)
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden fünf verschiedene Desinfektionsmittel mit drei verschiedenen Keimen mit einem quantitativen Suspensionsversuch auf ihre Wirksamkeit geprüft, dabei wurden jeweils 10 voneinander unabhängige Wiederholungen durchgeführt. Parallel wurden mithilfe laboranalytischer Methoden die Keimzahlermittlung nach EN 1656 und EN 1657 des Europäischen Komitees für Normung (CEN) im Oberflächenverfahren und die Keimzahlermittlung nach der Most-Probable-Number-Methode (MPN) gegenübergestellt und verglichen. Es sollte geprüft werden, ob durch Anwendung des MPN-Verfahrens eine Reduktion des Arbeits- und Zeitaufwands bei gleichwertigen Ergebnissen erreicht werden kann. Hierbei wurde die MPN-Methode sowohl im Röhrchen, als auch in der Mikrotiterplatte durchgeführt. Somit sollte nicht nur ein Vergleich innerhalb der MPN-Verfahren erfolgen, sondern auch eine Aussage getroffen werden, ob das Oberflächen-Verfahren nach CEN auch durch eine weniger aufwändige Mikro-MPN-Methode möglich wäre. Für den direkten Vergleich der Methoden wurden die durch die Versuche und ihre Auswertung ermittelten Reduktionszahlen aus Oberflächen- und MPN-Verfahren statistisch miteinander verglichen. Zusätzlich wurden praktische Vergleiche angestellt, in dem man die ausreichend bakterizid wirksamen Desinfektionsmittelkonzentrationsstufen miteinander verglichen hat. Somit sollte ermittelt werden, welche der drei Methoden (Oberflächenverfahren, Most-Probable-Number-Methode im Röhrchen, Most-Probable-Number-Methode in der Mikrotiter-platte) eine Konzentrationsstufe als ausreichend bakterizid wirksam erachtet, die im Vergleich die höchste Desinfektionsmittelkonzentrationsstufe darstellt und somit in der Praxis das sicherste Desinfektionsergebnis ermöglicht. Vom Oberflächen-verfahren um eine Stufe höher abweichende ausreichend bakterizid wirksame Konzentrationsstufen konnten nur in 18% der Fälle und um eine Stufe niedrigere lediglich in 5,3% der Fälle ermittelt werden. Die Tendenz, dass das MPN-Verfahren höhere Desinfektionsmittelkonzentrationsstufen als bakterizid wirksam prüft, lässt den Schluss zu, dass das MPN-Verfahren sowohl im Röhrchen, als auch in der Mikrotiterplatte gleichwertige und in 18% der Fälle sogar strengere Bewertungen von Desinfektionsmitteln liefert. Um die Methoden statistisch miteinander vergleichen zu können, wurden die ermittelten Reduktionszahlen auf signifikante Unterschiede geprüft. Signifikante Unterschiede zum OFV konnten für beide MPN-Verfahren in 53,3% der Fälle nachgewiesen werden. Davon waren 46,6% signifikant niedrigere Reduktionszahlen als im OFV, lediglich 6,6% der Signifikanzen waren durch höhere Reduktionszahlen gekennzeichnet. Für die Desinfektionsmittelprüfungen ergeben sich hieraus bedeutsame Unterschiede, die dadurch gekennzeichnet sind, dass bei signifikant niedrigeren Reduktionszahlen mehr Keime überlebt und deshalb weniger Keime reduziert und damit abgetötet wurden. Tendenziell werden somit die Prüfbedingungen für Desinfektionsmittel mithilfe der MPN-Methodik erschwert und man kann in diesem Fall von einer sensibleren Desinfektionsmittelprüfung sprechen, bei der einer Fehlbeurteilung von Desinfektionsmitteln vorgebeugt werden kann. Mithilfe der vorliegenden Arbeit konnte eine deutliche Zeitersparnis der MPN-Methodik gegenüber dem Oberflächenverfahren durch Reduzierung der Prüfdauer und damit verbundene Erhöhung des Probendurchsatzes nachgewiesen werden. Des Weiteren ist der Materialeinsatz bei den MPN-Verfahren und hier vor allem in der Mikrotiterplatte sehr viel geringer und damit weniger kostenintensiv als beim Oberflächenverfahren.
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24-stündige intragastrale pH-Metrie beim Pferd während der Fütterung verschiedener RationenDamke, Cornelia 11 December 2007 (has links)
In dieser Studie wurde eine kontinuierliche 24-stündige pH-Messung im Pferdemagen während der Fütterung drei verschiedener Fütterungsprotokolle durchgeführt. Das Ziel der Studie bestand in der Untersuchung der Auswirkungen einer Heu-ad-libitum-Ration und einer Mischration aus Heu und Kraftfutter mit bzw. ohne einem pektin- und lezithinhaltigen Ergänzungsfuttermittel auf den pH im Magen des Pferdes. Material und Methoden: Für die Studie standen 6 Pferde unterschiedlichen Alters zur Verfügung, die anhand drei verschiedener Fütterungsprotokolle gefüttert wurden. Die Gewöhnungszeit an jedes Fütterungsprotokoll betrug 14 Tage. Das erste Fütterungsprotokoll beinhaltete eine Heu-ad-libitum-Ration. Im zweiten Fütterungsprotokoll wurde die Heumenge auf dreimal täglich 0,5 kg Heu/100 kg KM limitiert und mit viermal täglich 0,25 kg Kraftfutter/100 kg KM ergänzt. Im dritten Fütterungsprotokoll wurden dem zweiten Fütterungsprotokoll dreimal täglich 25 g/100 kg KM eines pektin- und lezithinhaltigen diätetischen Ergänzungsfuttermittels (PLK) zugesetzt. Eine auf 4 m verlängerte Verweilelektrode mit einem Metallgewicht am Elektrodenende wurde unter Sedation und endoskopischer Kontrolle über den Ösophagus in den Magen eingeführt und im Magensee platziert. Das Aufzeichnungsgerät wurde in einer Tasche eines Mähnenschutzes am Pferd aufbewahrt und diente der Registrierung des pH-Wertes alle 4 Sekunden über einen Zeitraum von 24 Stunden. Die pH-Messung und die Fütterung begannen zwei Stunden nach der Sedation. Nach Ablauf der 24 Stunden wurden die Daten mittels Infrarot auf den Computer übertragen und mit Hilfe des Friedmann-Tests, des Wilcoxon-Tests und des Chi-Quadrat-Tests nach Pearson ausgewertet. Das Ziehen der Sonde erfolgte durch Zug am Elektrodenkabel während der Aufnahme eines suppigen Futters. Ergebnisse: Der 24-stündige Medianwert (1. - 3. Quartil) des pHs lag während der Heufütterung bei 2,69 (1,57-4,02). Im Vergleich zur Heufütterung stieg der pH-Wert während der Fütterung der Mischration von Heu und Kraftfutter signifikant (p <= 0,0001) bis auf 3,35 (1,93–4,5) an. Die Zugabe des PLKs zur Mischration aus Kraftfutter und Heu führte im Vergleich zu den beiden vorherigen Fütterungen zu einem weiteren signifikanten (p <= 0,0001) Anstieg des pH-Wertes auf 3,44 (1,88–4,55). Die Häufigkeitsverteilung der pH-Werte ergab nach Zugabe des PLKs eine signifikant (p<= 0,0001) höhere Anzahl an pH-Werten >= 4 (40,1 %) als nach der Heu-ad-libitum- Ration (25,3 %) und der Mischration aus Heu und Kraftfutter (36,2 %). Nach zweimaliger Gabe der Ration aus PLK, Kraftfutter und Heu innerhalb von sechs Stunden blieb der pH nach der zweiten Mahlzeit für 3 Stunden >= 4. In der Heu–ad-libitum-Ration, in der die Pferde durchschnittlich 2,4 kg/100 kg KM an Heu aufnahmen, kam es zu signifikanten Schwankungen im Tagesverlauf, wobei tagsüber höhere pH- Werte gemessen wurden als nachts. Schlussfolgerungen: Die 24-stündige pH-Metrie im Pferdemagen eignet sich sehr gut für Fütterungsversuche. Die Ergebnisse dieser Studie beweisen den Einfluss unterschiedlicher Futterrationen auf den pH im Magen. Eine Mischration aus Heu und Kraftfutter führt zu höheren pH-Werten im Magen als eine Heu-ad-libitum-Ration. Mögliche Ursachen liegen in der höheren Pufferkapazität des Kraftfutters im Vergleich zu Heu und in einer festeren Schichtung des Mageninhaltes mit nachfolgend eingeschränkter Durchdringungsfähigkeit mit Magensäure. PLK hebt aufgrund unserer Untersuchungen den intragastralen pH-Wert leicht an, so dass es einen Beitrag zur Therapie leisten könnte.
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Ultasonographical examination of one humped camels´(Camelus dromedarius)liver with some haematological and biochemical aspectsElnahas, Ayman 16 October 2007 (has links)
The main objective of this study was to determine the suitable site to examine the liver by transcutaenous ultrasonography and to describe the echo pattern of the hepatic parenchyma and hepatic vessels in apparently healthy dromedary camels. The study was conducted on two groups of camels; Group I consisted of forty-one camels from Sudan and Egypt with the weight range of 350-550 kg. Camels in Group II (four camels) were studied in Germany their body weight ranged 400-600 kg. Body temperature, pulse, heart and respiratory rates, blood haematology and biochemistry, hump height and circumference were determined. Sternal recumbancy was found to be the most suitable and safer position to perform all the above mentioned examinations. Mean and standard deviation of the hump height and circumference in Group I were 23.1 ± 6.1cm and 87.6 ± 35.9 cm respectively, and 38.3 ± 9.9 cm and 139.0 ± 21.7 cm, respectively in Group II. Body temperature ranged 35.8°C to 40°C (Group I) and 34.5°C to 36.4 °C (Group II); pulse rate ranged 35 to 55 beats/min (Group I) and from 30 to 45 (Group II) beats/min; respiratory rate was 10 to 22 breaths/ min (Group I) and 9 to 4 (Group II) breaths/ min. Blood parameters including total and differential (neutrophils, lymphocytes, monophiles and eosinophils) white blood cell count as well as Hb, PCV, MCV, MCH and MCHC were measured in both groups. There was no significant difference in these values in animals in both groups. Blood biochemistry including AST, ALT, ALB, BIL, TG, ALP, GGT and GLDH was also measured in both groups. There were no significant differences between these values in Group I and Group II. The liver could be ultrasonographically visualized in the area extending from the 11th to the 6th intercostal space (ICS) on the right side of the animal. The transverse process of the 2nd lumbar vertebrum was considered as a reference point. The mean distance between the RP and the dorsal and ventral liver margins was measured in both groups. The difference between these values in both groups was not significant. The parenchymal pattern of the normal camel liver consisted of numerous medium echoes homogenously distributed all over the area of the liver. Fissures were observed in the visceral liver surface in the 10th to the 7th ICS. Hepatic and portal veins could be visualized within the normal liver textures. The caudal vena cava was characterized by an oval shape in cross section and visualized in the 11th and 10th ICS. Porta hepatis was found at the same level of the point of the shoulder joint at a distance of 70.3 ± 6.3 cm and 73.2 ± 4.4 cm from it in Group I and Group II, respectively. The portal vein was best visualized in the 10th ICS with diameter and depth of 33.4 ± 7.1 mm (Group I) and 35.0 ± 5.1 mm (Group II) and 42.0 ± 1.8 mm (Group I) and 72.7 ± 4.7 mm (Group II), respectively. The thickness of the dorsal and ventral liver margins at the 10th ICS was thinner as it progressed cranially. The dorsal margin was usually thinner than the ventral margin in all intercostal spaces in both groups of camels. The whole liver length which could be ultrasonographically examined in the area from the 11th to the 6th intercostal spaces in Group I and Group II were (53.0 ± 7.1 cm) and (60.5 ± 5.7 cm), respectively. This work represents the first study on ultrasonographical examination of the liver in the one humped camel. The presented data can form base line values for future use of ultrasound in diagnosis of liver diseases in the dromedary camel. The technique is non-invasive and has the advantage that it can be applied in sitting non-tranquilized animals.
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Stabilisierung des postpartalen Stoffwechsels bei Kühen mit dem Energietrunk Rindavit®Große-Uhlmann, Nora 12 March 2008 (has links)
Die Belastung des Energiestoffwechsels bei Milchkühen im peripartalen Zeitraum ist Ursache für eine erhöhte Morbidität in der Frühlaktation mit verringerter Milchleistung und negativer Beeinflussung der Fruchtbarkeit. Ziel dieser Arbeit war es, den Einfluss des Energietrunkes Rindavit® auf den postpartalen Stoffwechsel von Hochleistungskühen zu untersuchen, und zu klären, ob dadurch eine Stabilisierung des Stoffwechsels, Verringerung der postpartalen Morbidität und Steigerung der Milchleistung zu erreichen ist. Dazu wurden die Versuchstiere zufällig in Versuchs- und Kontrollgruppen unterteilt. Den Versuchsgruppen wurden sofort nach dem Kalben 20 l des Energietrunkes Rindavit® zur Selbstaufnahme angeboten. Im Praxisversuch 1a wurde die angegebene Menge an Rindavit® (500 g) in 20 l Wasser gelöst, im Praxisversuch 1b wurde die doppelte Menge (1000 g) in 20 l Wasser gelöst und angeboten. Im Versuchsverlauf wurde 10 Tage a.p., 3 Tage p.p. und 4 Wochen p.p. Blutproben entnommen und bestimmte Parameter des Energiestoffwechsels und Mineralstoffhaushaltes bestimmt. Außerdem wurden klinische Daten jeder Versuchskuh zur Blutprobenentnahme erfasst. Auftretende Erkrankungen wurden ermittelt sowie Daten aus der Milchleistungsprüfung ausgewertet. Die Ergebnisse des Praxisversuches 1a und 1b sind weitgehend identisch. Die Auswertung der klinischen Untersuchungen lassen keine Unterschiede zwischen Versuchs- und Kontrollgruppen erkennen. Die Parameter des Energiestoffwechsels, des Mineralstoffhaushaltes und die Enzymaktivitäten CK und AST zeigen am 3. Tag p.p. keine signifikanten Unterschiede zwischen Versuchs- und Kontrollgruppen. Der Energietrunk hat keinen Effekt auf den Energiestoffwechsel, die Calcium-, Magnesium- und Phosphatkonzentrationen im Serum sowie die CK und AST Aktivitäten der Kühe. Auch die Dosiserhöhung des Energietrunkes auf 1000 g zeigt keine positive Beeinflussung der Parameter. Positive Effekte zeigt der Energietrunk im Versuch 1b im Sinne einer geringeren Morbidität bei allen erfassten postpartal auftretenden Erkrankungen. Signifikante Unterschiede bestehen in der 100-Tage-Milchleistung sowohl im Versuch 1a als auch im Versuch 1b. Die Kühe der Versuchsgruppen, die den Rindavit® Energietrunk erhielten, gaben während der ersten 100 Laktationstage eine um 468 Liter bzw. 391 Liter höhere Milchleistung als die Kühe der Kontrollgruppen. Die Hypothese, dass die Belastung des antioxidativen Status der Kühe p.p. durch die Energietrunkgabe verringert wird und so eine höhere 100-Tage-Milchleistung und eine niedrigere postpartale Morbidität erzielt wird, bedarf weiterführender Untersuchungen und kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht verifiziert werden. In der Pansenstudie 1a und 1b, durchgeführt in der Medizinischen Tierklinik, wurde die Wirkung des Rindavit® Energietrunkes auf das Pansenmilieu, den Säure-Basen-Haushalt und den Energiestoffwechsel an 3 Versuchskühen überprüft. Dazu wurden den Versuchskühen nach Gabe des Rindavit® Energietrunkes Pansensaft, Harn- und Blutproben entnommen und zum Zeitpunkt 0, 3, 6, 12, 24 h post applikationem analysiert. Dabei sind keine negativen Auswirkungen des Rindavit® Energietrunkes auf das Pansenmilieu und den Säure- Basen- Haushaltes der Kühe festgestellt wurden. Durch die Selbstaufnahme des Trunkes sind negative Auswirkungen, wie zum Beispiel eine erhöhte Pneumoniehäufigkeit bei Kühen die gedrencht wurden, ausgeschlossen. Trotz der nicht nachzuweisenden Stabilisierung des Energiestoffwechsels durch Analyse der entsprechenden Parameter im Blut der Versuchstiere, kann der Rindavit® Energietrunk uneingeschränkt empfohlen werden. Die positiven Wirkungen wie eine signifikant höhere Milchleistung und ein tendenziell niedrigeres postpartales Erkrankungsrisiko stehen dem relativ geringen Aufwand der Verabreichung und den anfallenden Kosten für den Rindavit® Energietrunk bei Ausschluss jeglicher Gefahr für die Gesundheit der Kühe gegenüber.
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Vorkommen und Ursachen der Dislocatio abomasi in den Regionen Paderborner Land und Münsterland.Thebille, Ellen Agnes Franziska 09 January 2008 (has links)
Die Dislocatio abomasi gehört gegenwärtig zu den häufigsten nicht infektiösen Krankheiten bei Kühen mit höherer Leistung. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, Vorkommen und Ursachen der DA in den Regionen Paderboprner Land und Münsterland zu untersuchen und Blutparameter festzulegen, die für ein Screening von Stoffwechselerkrankungen mit Schwerpunkt auf DA vielversprechend sind und in wie fern das Testsystem mit den bereits evaluierten "cut off`s" sich zur Bewertung von des Stoffwechsels anbietet. Dazu wurden am 3. d p.p. im Zeitraum März bis November 2003 von insgesamt 144 Kühen der Rasse Holstein- Frisian aus 16 Betrieben entnommen und auf folgende Laborparameter untersucht: Protein (Prot), Bilirubin (Bili), Natrium (Na), Kalium (K), Chlorid (Cl), Calcium (Ca), Phosphat (Phos), Harnstoff (Hst), Cholesterol (Chol), Butterhydroxybutyrat (BHB), Aspartat- Aminotransferase (AST), Gamma-Glutamyltransferase (GGT), Glutamatdehydrogenase (GLDH), Creatinkinase (CK), Freie Fettsäuren (FFS) und Magnesium (Mg). Die Kühe wurden in Gruppen eingeteilt basieren auf aufgetretenen Erkrankungen: Dislocatio abomasi (DA), Milchfieber (MF), Retentio secundinarum (RS), Kühe ohne klinischen und labordiagnostischen Befunden waren Kontrollgruppe (KG). Verwendet wurden Kontingenutafeln und univariate Chi- Quadrat Test, um Sensitifität, 1-Spezifität, positive und negative Likelihood ratio sowie prediktive Werte zu ermitteln. Durch die eigenen Ergebnisse kann die Annahme aufrecht erhalten werden, daßder DA eine Belastung des Energie- und Fettstoffwechsels vorangeht. Später an DA erkrankte Kühe wiesen signifikant höhere FFS- und BHB- Konzentrationen auf als gesunde (x=818 µmol/l bzw. x=1,78 mmol/l; p< 0,01 bzw. 0,001). Sensitifität und 1-Spezifität der FFS ist 100% und 58% (Grenzwert 500 µmol/l). Sensitifität undf 1-Spezifität von BHB (Grenzwert 0,6 mmol/l) ist 91% und 68%. Wechsel des "cut off" zu 0,85 mmol/l führt zu einer Halbierung der 1-Spezifität bei BHB (Sensitifität 91%, 1-Spezifität 36%). Einen Bezug zur Erkrankung wiesen FFS,CK, GLDH, AST, Prot und Hst auf(p<0,05). Ungünstige prediktive Werte führten zu ungeeigneten DA- Screeningparametern. Zu bemerken ist ein signifikanter Unterschied der CK zwischen an DA erkrankten Kühen ("cut off" 250 U/l; Sensitifität 64%, 1-Spezifität 22%; p<0,001) und der Kontrollgruppe (x=320 U/l). Der Anteil erhöht sich jedoch auf 82% bei einem Grenzwert > 185 U/l (Sensitifität 0,82, 1-Spezifität 0,29). Ein moderater Anstieg der Bilirubin-Konzentration (x=11,1 µmol/l; p=0,034) zeigte eine geringe Leberbelastung an. AST- Aktivität (x=16 U/l; p<0,01)ist signifikant erhöht bei später an DA erkrankenden Kühen gegenüber der Kontrollgruppe (86 U/l).Sensitifität und 1-Spezifität betrugen 100% und 59%. FFS, BHB und AST können als Parameter geeignet sein die Prävalenz der DA in einer Herde gut einzuschätzen, jedoch gilt eine geringe Anzahl beprobter Tiere als limitierender Faktor. Andererseits kann diese Studie als Basis für die Entwicklung von Modellen gelten, die geeignter sind als Testsystem.
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Untersuchungen zur Wirkung sekundärer Pflanzeninhaltsstoffe auf die Entwicklung von Absetzferkeln unter besonderer Berücksichtigung bakteriologischer und immunologischer ParameterSchwieger, Stefan 14 May 2008 (has links)
In zwei voneinander unabhängigen Durchgängen wurden jeweils 72 Absetzferkeln ab dem 21. Lebenstag für die Dauer von sechs Wochen verschiedene Zusätze gefüttert. In den Verumgruppen kam jeweils eine der folgenden Substanzen zum Einsatz: ein kommerziell vertriebenes Oreganoölpräparat (0,05%), Bohnenkrautrebelware (1,0%), das aus dieser Pflanze gewonnene ätherische Öl (0,033%), Kakaoschalen (1,0%) sowie Schwarzkümmelpresskuchen (1,0%). In einer unter gleichen Bedingungen aufgestallten negativen Kontrollgruppe wurde nur ein Alleinfuttermittel (Typ Ferkelaufzuchtfutter) gefüttert. In einer positiven Kontrollgruppe wurde 1,0% Topinamburpulver, enthält die Präbiotika Inulin, Fructooligosaccharide und Oligofructose, eingesetzt. Da die Magen-Darm-Flora und das Immunsystem einen starken Einfluss auf die Entwicklung eines Individuums haben, wurden einige aussagekräftige Parameter dieser beiden Systeme untersucht um die durch die verschiedenen Zusätze eventuell hervorgerufenen Unterschiede in der Entwicklung der Ferkel erklären zu können. Hierfür wurden zu vier verschiedenen Zeitpunkten (20./21./23., 28., 49. und 63. Lebenstag (LT)) die folgenden bakteriologischen Parameter aus Faecesproben mittels kultureller Verfahren untersucht: aerobe und anaerobe Gesamtkeimzahl (GKZ), GKZ Gram-negativer Aerobier sowie die Keimzahl der Gattungen Bifidobacterium, Lactobacillus, Bacteroides, Enterococcus, der Spezies Clostridium perfringens und von Hefen. In zeitgleich entnommenen Blutproben wurden mittels ELISA-Verfahren die Konzentrationen folgender immunologischer Parameter bestimmt: C-reaktives Protein, Haptoglobin, IgG und IgM gegen das Lipopolysaccharid von Escherichia coli J5 sowie gegen die Phospholipase C von Clostridium perfringens und der Gesamtgehalt an IgG und IgM. Weiterhin wurden der pH-Wert, sowie die Konzentration von SCFA und D-bzw. L-Laktat in den Kotproben untersucht. Zur objektiven Erfassung der Entwicklung der Ferkel wurden die Körpermasse wöchentlich und die aufgenommene Futtermenge täglich erfasst. Durch keinen der in diesem Versuch eingesetzten Zusätze wurde die Gewichtsentwicklung der aufgestallten Absetzferkel beeinflusst. Einige, bei einzelnen Parametern zu beobachtende Unterschiede zwischen den Tieren der verschiedenen Fütterungsgruppen, konnten nicht mit einer veränderten Gewichtsentwicklung der Tiere an sich in Verbindung gebracht werden.
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