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Migration und Entwicklung : Die Integration von AkademikerInnen sub-saharischer Herkunft in Frankreich und in der Bundesrepublik Deutschland - eine vergleichende StudieNebel, Martina 01 September 2000 (has links)
Über den Zusammenhang von "Migration" und "Entwicklung" ist - trotz einiger interessanter Forschungsansätze im
englischen und französischen Sprachraum - immer noch wenig bekannt. Insbesondere im Hinblick auf hochgebildete
MigrantInnen aus sog. Entwicklungsländern steht weiterhin die These vom "Brain Drain" im Vordergrund, die besagt, daß
die Emigration von AkademikerInnen (wie von qualifizierten Menschen allgemein) gleichbedeutend sei mit einem Verlust
an Entwicklungspotential für die Herkunftsländer. Die Dissertation möchte diese These vom "Brain Drain" relativieren.
Der Großteil der Forschung über den "Brain Drain" wird von der Analyse quantitativen Datenmaterials auf der
Makro-Ebene getragen. Im starken Kontrast dazu beruht die Dissertation auf einem qualitativen Forschungsansatz auf
der Mikro-Ebene, bei dem direkte Interviews mit in Industrieländern lebenden AkademikerInnen aus sog.
Entwicklungsländern im Mittelpunkt stehen. Dadurch wird die bisher geleistete Forschungsarbeit sinnvoll ergänzt.
Als zentrales Ergebnis ist festzuhalten, daß die These vom "Brain Drain" relativiert werden muß: Tatsächlich ist die
Emigration von AkademikerInnen nicht in allen Fällen gleichbedeutend mit einem Verlust an Entwicklungspotential für die
Herkunftsländer. Unter bestimmten Bedingungen - die in der Dissertation näher analysiert werden - können auch in der
Emigration Beiträge zur Entwicklung der Herkunftsländer geleistet werden. Ausschlaggebend dafür ist die intensive
Integration in das Aufnahmeland - bis hin zur Einbürgerung - unter Beibehaltung von engen Bindungen zum
Herkunftsland. Auf der anderen Seite kann die Emigration tatsächlich aber auch durch vollständige Assimilation oder
Marginalität Züge eines "Brain Drain" im Sinne eines Verlustes an Entwicklungspotential für die Herkunftsländer
annehmen. Ausschlaggebend dafür ist aber nicht, wie bisher angenommen, die Integration in das Aufnahmeland als
solche, sondern vielmehr der Modus der Integration in das Aufnahmeland. Es wird eine sechs-zügige Typologie
vorgestellt, in der die Modi der Integration in das Aufnahmeland unter Berücksichtigung der Beziehungen der Migranten
zu ihren Herkunftsländern eingehend untersucht werden.
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