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„Nach Chile, um den Menschen zu helfen ...”: Die Anfänge der Colonia Dignidad (1961-1970)

Meding, Holle Ameriga 03 March 2021 (has links)
Im Jahr 1961 erwarb eine Gruppe von gut 300 deutschen Kolonisten eine Fläche von 3.000 Hektar im südlichen Chile und begann mit deren Erschließung. Während das Siedlungsprojekt, das sich den stolzen Namen Colonia Dignidad gab, ein großer wirtschaftlicher Erfolg wurde, kam schon relativ früh der Verdacht auf, dass sich hinter dem biederen Schein einer religiösen Vereinigung rechtswidrige Dinge ereigneten. Bald sollten sich Polizei, Staatsanwaltschaft und Politik mit den Vorgängen auf dem Gelände befassen. Besonders die Zusammenarbeit mit dem berüchtigten chilenischen Geheimdienst DINA der Militärdiktatur unter Pinochet brachte die deutsche Auslandssiedlung schließlich international in die Schlagzeilen. Vorliegende Arbeit widmet sich den Anfängen der Colonia Dignidad. Sie macht den Enthusiasmus der Aufbaujahre, die Hoffnungen der Kolonisten und ihre menschenfreundlichen Zielsetzungen deutlich, um diese mit den unheilvollen Begleiterscheinungen - Abschottung, Missbrauch und sektiererische Verhärtung - zu konfrontieren. Es entsteht das beklemmende Bild eines verhängnisvollen Irrwegs.:1. Einleitung ............................................................................................................... 9 2. Methodisches Vorgehen ....................................................................................... 11 3. Die deutsche Einwanderung in Chile ................................................................... 14 4. Die Anfänge der Privaten Socialen Mission in Deutschland ................................ 18 4.1 Paul Schäfers Missionsarbeit.............................................................................. 18 4.2 Das erste Projekt: Der Aufbau eines Jugendheims ........................................... 26 5. Die Vorbereitungen des Kolonisationsprojekts Colonia Dignidad ........................ 30 5.1 Die Auswahl des Ziels: Paul Schäfers Erkundungsreisen.................................. 30 5.2 Die Organisation der Ausreise ........................................................................... 32 5.2.1 Gezielte Auswahl der Kolonisten .................................................................... 33 5.2.2 Kontaktaufnahme mit Institutionen des Aufnahmestaates .............................. 35 5.2.3 Entsendung eines Vortrupps in den Aufnahmestaat ....................................... 36 5.3 Der Ablauf der Ausreise ..................................................................................... 37 6. Die Entstehung der Colonia Dignidad in Chile ..................................................... 43 6.1 Die Ankunft in Chile und die Aufbauphase ........................................................ 43 6.2 Die Schwierigkeiten der Erschließung ............................................................... 54 6.3 Die organisatorischen Schwierigkeiten .............................................................. 56 7. Die wirtschaftliche Entwicklung der Colonia Dignidad ......................................... 59 7.1 Geschäfte in Deutschland .................................................................................. 59 7.2 Die Wirtschaftsunternehmungen in Chile ........................................................... 62 7.3 Das Krankenhaus der Colonia Dignidad ............................................................ 63 8. Im Spannungsfeld von Justiz und Politik ............................................................. 70 8.1 Erste Fluchtversuche ......................................................................................... 70 8.2 Rechtsstreitigkeiten mit dem Intendanten von Linares ...................................... 77 9. Die Sozialstrukturen in der Colonia Dignidad und ihre Veränderungen ............... 86 9.1 Eigendarstellung als deutsches Mustergut ........................................................ 88 9.2 Unterdrückung der Sexualität ............................................................................ 93 9.2.1 Die Entwicklung der Geschlechter- und Familientrennung ............................. 95 9.2.2 Zensur und psychologische Maßnahmen ....................................................... 97 10. Die Colonia Dignidad als internationaler Skandal (1970 – 2019) ..................... 104 11. Fazit .................................................................................................................. 117 12. Anhang ............................................................................................................. 122 12.1 Gespräch mit Udo Hopp am 22.1.2017 .......................................................... 122 12.2 Zeitungsartikel ................................................................................................ 144 13. Quellen- und Literaturverzeichnis..................................................................... 156 13.1 Quellenverzeichnis ......................................................................................... 156 13.2 Literaturverzeichnis ........................................................................................ 164
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Forecasting the Present / A Media-archaeo-genealogical Inquiry into Project Cybersyn

Gómez Venegas, Diego Ignacio 14 August 2024 (has links)
Diese Arbeit versucht, die techno-epistemologischen Grundlagen des Projekts Cybersyn zu entschlüsseln. Durch die Rekonstruktion des technologischen Archivs wird zum ersten Mal ein detaillierter Bericht über die technologischen Ereignisse vorgelegt, die dieses Projekt in Gang setzten. Als Versuch, die chilenische Industriewirtschaft nach den Theorien der Management-Kybernetik zu steuern, gilt das Projekt Cybersyn als eines der innovativsten technologischen Unternehmungen der frühen 1970er Jahre. Da es im Kontext der Regierung Allende und der sozialistischen Revolution in Chile entwickelt wurde, ist das Projekt in der Regel als ein Produkt eines solchen Prozesses interpretiert worden. Diese Arbeit fragt jedoch, ob ein solches Verständnis nicht eine umfassendere Bewertung des Projekts und seiner Tragweite behindert. Daher wird in dieser Dissertation das technologische Archiv von Project Cybersyn untersucht, um zu klären, ob dieser Fall möglicherweise eine frühe Konkretisierung einer Techno-Episteme war, die wiederum einen epochalen Wandel signalisierte, in den unsere Gegenwart noch immer eingeschrieben ist. Mit Blick auf Wolfgang Ernsts Begriff der Agentur der Maschine zeigt diese Arbeit, dass sich in der operativen Konfiguration des Project Cybersyn klare technologische Prinzipien erkennen lassen, die nicht nur neue Modi für die Konfiguration und Zirkulation von Informationen vorschreiben, sondern auch für die Organisation und Interaktion zwischen maschinellen und menschlichen Agenturen. In diesem Sinne zeigt diese Dissertation, dass das technologische Archiv des Project Cybersyn das Entstehen einer Techno-Episteme und einer Techno-Politik signalisiert. Schließlich zeigt diese Arbeit, dass bei der Umsetzung von Project Cybersyn eine Reihe von technologischen Ereignissen einem allgemeinen Prozess des kollektiven Werdens weichen musste. Mit anderen Worten, diese Studie über das Projekt Cybersyn zeigt, dass dieser Fall als eine Vorhersage der Gegenwart funktioniert. / This research seeks to unravel the techno-epistemological principles underlying Project Cybersyn. By reconstructing its technological archive, this study presents for the first time a detailed account of the technological events that set this project in motion. As an effort to control Chile's industrial economy under the theories of management cybernetics, Project Cybersyn is considered one of the most innovative technological undertakings of the early 1970s. Developed in the context of the Allende government and the socialist revolution in Chile, the project has usually been understood as a product of such a process. This research asks, however, whether such an understanding may hinder a more comprehensive assessment of the project and its scope. Accordingly, this dissertation examines the technological archive of Project Cybersyn in order to elucidate whether this case may have been an early concretization of a techno-episteme that, in turn, signaled an epochal shift in which our present is still inscribed. With attention to Wolfgang Ernst’s notion of the agency of the machine, this research shows that in the operational configuration of Project Cybersyn, clear technological principles can be discerned; principles that prescribe not only new modes for the configuration and circulation of information, but also for the organization and interaction between machine and human agencies. In this sense, this dissertation demonstrates that the technological archive of Project Cybersyn signals the emergence of both a techno-episteme and a techno-politics. Finally, this research shows that in the implementation of Project Cybersyn, a series of technological events gave way to a general process of collective becoming. In other words, this study of Project Cybersyn shows that this case operates as a forecast of the present.

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