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Anwendung von Hydroxyethylstärke 200/0.5 (Infukoll HES 10%) bei gesunden Pferden und Pferden mit Kolik oder akuter KolitisRieckhoff, Karin 20 May 2004 (has links)
In einer kontrollierten Studie an gesunden Pferden wurde die Pharmakokinetik von Infukoll HES 10% untersucht und dessen klinische Wirksamkeit in unterschiedlichen Dosierungen mit der von isotoner und hypertoner NaCl-Lösung verglichen. In einer darauffolgenden prospektiven klinischen Untersuchung an Pferden mit akuter Kolitis oder Ileus konnte die Wirksamkeit des Plasmaexpanders am Pferdepatienten dokumentiert werden. Die Versuchsgruppe, bestehend aus 6 Warmblut-Stuten, nahm an 5 Versuchsreihen teil und erhielt jeweils als einmalige i.v. Bolusinfusion Infukoll HES in der Dosierung von 5 ml/kg KM (Reihe 1), 10 ml/kg KM (Reihe 2) und 15 ml/kg KM (Reihe 3) sowie isotone NaCl-Lösung (15 ml/kg KM – Reihe 4) und hypertone NaCl-Lösung (7,5%ig; 4 ml/kg KM – Reihe 5). Die Patienten wurden in 3 Gruppen unterteilt: Pferde mit akuter Kolitis (Gruppe 1; n=8), Pferde mit Dünndarmileus (Gruppe 2; n=7) und Pferde mit Dickdarmileus (Gruppe 3; n=9). Alle Patientengruppen erhielten zunächst eine i.v. Bolusinfusion, bestehend aus 10 ml isotoner NaCl-Lösung/kg KM und 10 ml Infukoll HES/kg KM. Anschließend wurde die Infusionstherapie mit isotoner NaCl-Lösung (4 ml/kg/h DTI) fortgeführt. Blutentnahmen erfolgten bei gesunden und kranken Pferden vor der Bolusinfusion sowie 10 Minuten, 1, 2, 4, 6, 8, 10, 12 und 24 Stunden danach. Zu allen Messzeitpunkten wurde ein Blutbild angefertigt und die Konzentration von GEW und Albumin im Serum ermittelt. In größeren Abständen erfolgte die Bestimmung der Amylaseaktivität und der Konzentrationen von Glukose, Harnstoff sowie Kreatinin. Ausschließlich bei der Versuchsgruppe wurde zusätzlich die HES-Konzentration im Serum über 24 Stunden sowie Harnparameter (Dichte, GGT-Kreatinin-Verhältnis, Fraktionelle Exkretion von Na, K, und P) innerhalb der ersten 4 Stunden nach der Bolusinfusion bestimmt. In der Versuchsgruppe war die Infusion mit Infukoll HES, gemessen an den Dilutionsparametern Hämatokrit, Hämoglobin, GEW und Albumin, in jeder der verwendeten Dosierung signifikant volumenwirksamer als isotone und hypertone NaCl-Lösung. Es konnte keine klinisch relevante Beeinflussung der Nierenfunktion beim nierengesunden Pferd nachgewiesen werden. Die Infusion von Infukoll HES führt zu einer dosisabhängigen und dilutionsbedingten Verlänge-rung der APTT; die Beeinflussung durch die verwendeten Dosierungen darf als klinisch irrelevant bezeichnet werden. HES verhält sich beim Pferd im wesentlichen wie beim Menschen. Sie zeigt eine lineare Pharmakokinetik und verteilt sich fast ausschließlich intravasal. Es konnte erstmals nachgewiesen werden, dass auch beim Pferd ein signifikanter und dosisabhängiger Anstieg der Serumamylaseaktivität nach der Infusion mit HES erfolgt. In den Patientengruppen führte die Bolusinfusion mit Infukoll HES zu einer signifikanten Verbesserung des Hydratationszustandes und der Herz-Kreislauf-Funktion. Die Nierenfunktion wurde nachhaltig verbessert, trotz einer vorübergehenden, nicht signifikanten Erhöhung der Harnstoff-Konzentration im Serum. Eine Verlängerung der APTT wurde eine Stunde nach der Infusion mit HES beobachtet. Beide Parameter waren bei der Mehrzahl aller Patienten bereits zum Zeitpunkt der Erstuntersuchung pathologisch erhöht. Bereits zu diesem Zeitpunkt korrelierten APTT und Herzfrequenz hochsignifikant mit dem späteren Überleben der Patienten (p<0,01). Die Amylase verhielt sich wie bei den Versuchstieren und stieg signifikant an. Bei 6/24 (25%) Pferden wurden bei der Erstuntersuchung um ein Vielfaches höhere Werte gemessen als bei den übrigen Patienten und Versuchstieren. Unerwünschte Nebenwirkungen oder Unverträglichkeitsreaktionen konnten weder bei gesunden noch bei kranken Pferden beobachtet werden. Aufgrund der guten Verträglichkeit sowie der anhaltenden Volumenwirksamkeit ist die Infusion von Infukoll HES bei Pferden mit akuter Kolitis und Kolik zu empfehlen. Es wäre wünschenswert, Infukoll HES bei jedem chirurgischen Kolikpatienten mit beginnender oder manifester Dehydratation einzusetzen und damit Mikrozirkulationsstörungen, v.a. im Bereich des Gastrointestinaltraktes, frühzeitig zu beheben. In vergangenen Studien konnte bereits nachgewiesen werden, dass chirurgische Kolikpatienten eine signifikant höhere Überlebensrate haben, wenn diese mit HES behandelt werden. Ob durch den Einsatz von HES die Inzidenz postoperativer Komplikationen, unter besonderer Berücksichtigung des paralytischen Ileus, gesenkt und dadurch die Rekonvales-zenz verkürzt werden kann, müssen nachfolgende Studien zeigen. / The purpose of this study was to investigate the pharmacokinetic of Infukoll HES 10% and the clinical effects of this solution in various dosages compared to isotonic and hypertonic saline in adult healthy horses. In a follow up prospective investigation the clinical effectiveness of the plasma volume substitute in horses with colic or acute colitis was proven. The trial group consisted of 6 normal warmblooded mares which received 5 series of a single dose i.v. infusion of HES each, at a does of 5 ml/kg bwt (series no. 1), 10 ml/kg bwt (series no. 2) and 15 ml/kg bwt (series no. 3) as well as isotonic saline (15 ml/kg bwt – series no. 4) and hypertonic saline (4 ml/kg bwt – series no. 5). Patients were classified into 3 groups: horses with acute colitis (group 1; n=8), horses with ileus of the small intestine (group 2; n=7) and with ileus of the large intestine (group 3; n=9). All 3 groups received an i.v. bolus infu-sion of isotonic saline (10 ml/kg bwt) and Infukoll HES (10 ml/kg bwt). Subsequently the fluid therapy was continued with isotonic saline at a dose of 4 ml/kg/h. Blood samples were collected immediately pre and post application after 10 minutes, 1, 2, 4, 6, 8, 10, 12 and 24 hours. At each time a complete blood count as well as total plasma protein and albumin concentration were determined. Amylase activity, glucose, urea and creatinine concentration in serum samples were measured in greater intervals. Only in the trial groups HES was determined in serum samples during a period of 24 hours and urinary values (urine density, GGT-creatinine-ratio, fractional excretion of Na, K, P) were measured or calculated within 4 hours after bolus infusion. In the trial group the infusion of Infukoll HES at each dosage was significantly more effec-tive as isotonic and hypertonic saline – measured on the dilution parameters PCV, hemoglobin, total plasma protein and albumin concentration. A clinical relevant influence of renal function was not proven in healthy horses. The application of Infukollâ HES resulted in a dose dependent prolongation of the APTT caused by hemodilution. However used the influence of the various dosages might not be relevant. Overall HES behave in horses as equal as in human beings. It shows a linear pharmacokinetic and an almost intravascular distribution. The administration of HES causes a significant and dose dependent increase in amylase activity. In horses this form has never been published before. In patients the application of Infukoll HES causes a significant improvement of hydration status and cardiac function. The influence of renal function and the APTT is slight when compared with the effects of shock and the trauma of surgery. A temporary, not significant increase of urea as well as a prolongation of the APTT was observed after the bolus infusion with HES. Already pre infusion values of both of these parameters were pathologically high in the majority of the patients. There is a highly significant correlation between survival and APTT as well as heart rate at pre infusion values (p<0,01). Amylase activity behave in patients as equal as in trial horses and increased significantly. In 6/24 (25%) horses pre infusion values were considerably higher than in the other patients and in the trial horses. No incompatibility reactions or side effects were observed neither in trial horses nor in patients. Because of the well tolerability and the long lasting volume effect Infukoll HES can be recommended for use in horses with colic or acute colitis. It would be desirable to use Infukoll HES in each case of colic surgery and dehydration because it is necessary in these patients to rapidly correct disturbances of microcirculation especially of the gastrointestinal tract. A significantly higher survival rate of HES treated horses undergoing colic surgery has been already proven in former investigations. Clinical studies in progress may confirm if the incidence of post operative complications particularly of the paralytic ileus might be lower and the recovery from surgery might be shorter.
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Konzentration des C-reaktiven Proteins (CRP) im Blutserum bei Hunden mit postoperativen WundheilungsstörungenKnapp, Andreas 04 May 2004 (has links)
Wundheilungsstörungen können zu einer ernsthaften Beeinträchtigung der Gesundheit des Patien-ten führen. Neben einem effektiven prophylaktischen und therapeutischen Wundmanagement ist auch die Erfassung von Störungen der Wundheilung von großer Bedeutung für den weiteren Ver-lauf. Aufgrund der Schwierigkeit, derartige Störungen frühzeitig anhand lokaler klinischer Sym-ptome zu diagnostizieren sowie aufgrund der Subjektivität dieser Beurteilung, hat sich in der Humanmedizin der Parameter Serum-CRP-Konzentration etabliert. Anhand der Untersuchung von Seren 39 klinisch gesunder Hunde mittels ELISA wurde für die canine CRP-Konzentration ein Vergleichswert von x (Median) = 13,5 µg/ml (25 % Quartil = 9,9 µg/ml; 75 % Quartil = 20,5 µg/ml) ermittelt. 175 Hunde, die einem chirurgischen Eingriff unterzogen wurden, konnten erfasst werden. Der Ein-fluss der zwischen einem Trauma und der präoperativen Probenentnahme verstrichenen Zeit (t) auf die CRP-Konzentration im Blutserum wurde bei 109 Patienten untersucht, die ein präoperatives Trauma erlitten. Gruppe II (t ≥ 6 Stunden < 48 Stunden; n = 52; x = 183,0 µg/ml) und Gruppe III (t ≥ 48 Stunden < 2 Wochen; n = 28; x = 72,7 µg/ml) zeigten im Vergleich zu klinisch gesunden Hunden (Vergleichswert x = 13,5 µg/ml) signifikant höhere CRP-Konzentrationen. In Gruppe I (t < 6 Stunden; n = 10; x = 12,1 µg/ml) und IV (t ≥ 2 Wochen; n = 19; x = 19,3 µg/ml) waren keine derartigen Unterschiede nachweisbar. Trotz erheblicher Traumatisierung erfolgte also bis 6 Stunden nach dem Trauma noch kein CRP-Konzentrationsanstieg. Der Einfluss der Schwere der Traumatisierung auf die präoperative Serum-CRP-Konzentration wurde bei 38 Patienten ermittelt. Patienten mit isolierter Weichteilschädigung dritten Grades (x = 160,6 µg/ml; n = 4), geschlos-sener Fraktur ersten (x = 104,0 µg/ml; n = 8), zweiten (x = 170,8 µg/ml; n = 14) und dritten Grades (x = 256,4 µg/ml; n = 7) sowie offener Fraktur dritten Grades (x = 378,8 µg/ml; n = 5) wiesen signifikant über dem CRP-Vergleichswert (x = 13,5 µg/ml) liegende Konzentrationen auf. Signifikante Unterschiede der CRP-Konzentration bestanden zwischen Hunden mit geschlossenen Frakturen ersten Grades (x = 104,0 µg/ml) und solchen dritten Grades (x = 256,4 µg/ml) sowie zwischen geschlossenen Frakturen ersten Grades (x = 104,0 µg/ml) und drittgradig offenen Frakturen (x = 378,8 µg/ml). Die präoperative CRP-Konzentration spiegelte folglich die Schwere des Traumas wieder. Der Verlauf von Serum-CRP-Konzentration, Leukozytenzahl im Blut und Körpertemperatur in Bezug zur klinischen Symptomatik im Wundbereich konnte bei 99 Patienten untersucht werden. Diese wurden in die Gruppen komplikationslose Wundheilung, Wundinfektion, Nahtdehiszenz, Serom, Hämatom, passagerer Reizzustand eingeteilt. Mit wenigen Ausnahmen in den Gruppen Hämatom und Serom wiesen die CRP-Konzentrationen zu allen Entnahmezeitpunkten signifikante Konzentrationserhöhungen gegenüber dem CRP-Vergleichswert (x = 13,5 µg/ml) auf. Bei Hunden mit komplikationsloser Wundheilung (Kontrollgruppe; n = 57) war ein stetiger Rückgang der initi-alen postoperativen Entzündungsreaktion festzustellen. Die CRP-Konzentration zeichnete sich durch einen signifikanten Konzentrationsanstieg zum ersten postoperativen Tag (präoperativ: x = 57,2 µg/ml, erster postoperativer Tag: x = 170,8 µg/ml) und durch einen signifikanten Abfall an den darauffolgenden postoperativen Tagen (zweiter Tag: x = 104,9 µg/ml, dritter Tag: x = 67,4 µg/ml, vierter Tag: x = 44,9 µg/ml, fünfter Tag: x = 40,5 µg/ml, sechster Tag: x = 30,1 µg/ml) aus. Die CRP-Konzentration bei Hunden mit komplikationsloser Wundheilung verlief somit parallel zu den reaktiven Vorgängen im Wundbereich. Elf Hunde entwickelten eine Wundinfektion. Die CRP-Konzentrationen an den postoperativen Tagen zwei (x = 196,8 µg/ml), drei (x = 125,0 µg/ml), vier (x =120,5 µg/ml), fünf (x = 157,5 µg/ml) und sechs (x = 114,9 µg/ml) waren signifikant gegenüber der Kontrollgruppe (zweiter Tag: x = 104,9 µg/ml, dritter Tag: x = 67,4 µg/ml, vierter Tag: x = 44,9 µg/ml, fünfter Tag: x = 40,5 µg/ml, sechster Tag: x = 30,1 µg/ml) erhöht. Die weitgehend unverändert hohen oder wieder ansteigenden CRP-Konzentrationen bei Patienten mit Wund-infektion verliefen parallel zu einer intensiven Entzündungssymptomatik, die noch am sechsten Tag postoperativ deutlich ausgeprägt war und in der Regel mit purulenter Exsudation einherging. Hunde mit Nahtdehiszenz (n = 5) zeigten an den postoperativen Tagen vier (x = 52,2 µg/ml), fünf (x = 77,5 µg/ml) und sechs (x = 63,4 µg/ml) signifikante Erhöhungen der CRP-Konzentration gegenüber der Kontrollgruppe (vierter Tag: x = 44,9 µg/ml, fünfter Tag: x = 40,5 µg/ml, sechster Tag: x = 30,1 µg/ml). Auch bei Hunden mit Nahtdehiszenz bestand eine ausgesprochene Paralle-lität zwischen dem Ausmaß der lokalen Entzündungsreaktionen und der Höhe der CRP-Konzen-tration. Bei Hunden mit Serom (n = 6) bestanden zu den jeweiligen Entnahmezeitpunkten keine signifikanten Unterschiede der CRP-Konzentration zur Kontrollgruppe (x = 40,5 µg/ml), bei Patienten mit Hämatom (n = 7) lediglich am fünften postoperativen Tag (x = 51,8 µg/ml). Die Wundheilungssituation bei Patienten mit passagerem Reizzustand (n = 12) war durch das Fehlen einer deutlichen Abnahme der initialen Entzündungsreaktion charakterisiert, jedoch ohne Vor-liegen offensichtlicher Anzeichen für das Vorhandensein einer Wundinfektion. Gegenüber der Kontrollgruppe (dritter Tag: x = 67,4 µg/ml, vierter Tag: x = 44,9 µg/ml, fünfter Tag: x = 40,5 µg/ml, sechster Tag: x = 30,1 µg/ml) waren die bei Patienten mit passagerem Reizzustand an den postoperativen Tagen drei (x = 115,6 µg/ml), vier (x = 91,6 µg/ml), fünf (x = 97,5 µg/ml) und sechs (x = 74,3 µg/ml) ermittelten CRP-Konzentrationen signifikant erhöht. Der CRP-Verlauf war somit dem Verlauf der CRP-Konzentration bei Patienten mit Wundinfektion ähnlich. Auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse kann das Vorliegen einer Wundinfektion dann als gegeben angesehen werden, wenn mit einer unverändert ausgeprägten oder wieder aufflammenden Entzündungssymptomatik im Wundbereich ein entsprechendes Verhalten der CRP-Konzentration im Blutserum einhergeht. Zudem kann davon ausgegangen werden, dass die serielle Bestimmung der CRP-Konzentration eine geeignete Methode darstellt, die Wundheilungssituation objektiv zu beurteilen und die subjektive Interpretation klinischer Befunde zu ergänzen. Im Gegensatz hierzu erwiesen sich Leukozytenzahl im Blut und Körpertemperatur als hierfür ungeeignet.
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Molekulare Zielstrukturen im Alloxan-induzierten Diabetesmodell der MausSchulte im Walde, Sabine 01 March 2004 (has links)
Alloxan (ALX) ist ein klassisches Diabetogen, welches in Nagetieren spezifisch pankreatische ß-Zellen zerstört und Symptome induziert, die dem humanen Typ-1-Diabetes vergleichbar sind. Durch eine einmalige, intravenöse (iv) Injektion einer subtoxischen Dosis von 50 mg ALX/kg Körpergewicht (KG) werden Schäden an der ß-Zelle hervorgerufen, die innerhalb von 48-72 Stunden in 50% der Mäuse einen Diabetes auslösen (Schwellenwert Euglykämie zu Hyperglykämie ist 11,1 mmol/l). Das toxische Potential von ALX besteht in der Generierung von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS), vorwiegend Superoxidanion-, Wasserstoffperoxid- und Hydroxylradikalen. Ziel der vorliegenden Arbeit war zu untersuchen, ob durch ALX präferentiell Strukturen der ß-Zelle zerstört werden, die essentiell für die ß-Zellfunktion – die Insulinproduktion – sind. Diese sind u.a. der Glucosetransporter 2 (GLUT2), die Glucokinase und das Proinsulin. Daran anschliessend stellte sich die Frage, ob ALX-Toxizität durch Vorbehandlung mit D-Glucose (D-G), 5-Thio-D-Glucose (5-T-G) oder mit Zink-angereichertem Trinkwasser – zur Anreicherung des Antioxidants Metallothionein - verhindert werden kann. Hierzu wurden männliche C57BL/6- und 129S3-Mäuse entweder einmalig iv mit D-G oder 5-T-G vorbehandelt oder die Mäuse erhielten eine Woche vor der ALX-Injektion und über die gesamte Versuchsdauer hinweg Zink-angereichertes Trinkwasser. Anschliessend wurde der Einfluss auf den ALX-induzierten Diabetes, die orale Glucosetoleranz und die mRNA-Expression der oben genannten Gene mittels RT-PCR untersucht. Der Gesamtinsulingehalt der ALX-behandelten Pancreata wurde über die Bestimmung des immunreaktiven Insulins ermittelt. In der vorliegenden Arbeit wird gezeigt, dass 1.) die Vorbehandlung mit D-G den ALX-induzierten Diabetes signifikant (p0,001) verhinderte; 2.) trotz Euglykämie in mit D-G- und ALX-behandelten Mäusen eine pathologische orale Glucosetoleranz über Wochen als ALX-Folgeschaden persistierte; 3.) die Vorbehandlung mit 5-T-G, dem chemisch der D-G ähnlichsten Analog, jedoch den ALX-induzierten Diabetes signifikant (p0,001) potenzierte; 4.) Zink-angereichertes Trinkwasser die ALX-induzierte Hyperglykämie signifikant (p0,001) reduzierte; 5.) ALX zunächst die mRNA-Expression des GLUT2 signifikant (p0,001) reduzierte und nachfolgend auch signifikant (p0,05) die mRNA-Expression der Glucokinase, wenn auch weniger ausgeprägt als für die GLUT2-Expression; 6.) ALX keine Veränderung der mRNA-Expression von Proinsulin auslöste; 7.) die Vorbehandlung mit D-G signifikant (p0,05) die ALX-induzierte Reduktion der mRNA-Expression von GLUT2 und der Glucokinase verhinderte und 8.) der Insulingehalt im gesamten Pankreas 24 h nach ALX-Injektion signifikant (p0,05) reduziert wurde. Es wird geschlussfolgert, dass der GLUT2 und die Glucokinase primäre Zielstrukturen der ALX-Toxizität unter den verwendeten Versuchsbedingungen sind. Diese Läsionen sind die Ursache für den Diabetes. Durch Vorbehandlung mit D-G können der GLUT2 und die Glucokinase vor ALX-Toxizität geschützt werden, obwohl trotz Euglykämie unter physiologischen Bedingungen eine pathologische orale Glucosetoleranz als ALX-Folgeschaden in den Mäusen persistierte. Es muß noch geklärt werden, worin die Gründe für den protektiven Effekt der D-G und den potenzierenden Effekt der 5-T-G liegen und inwieweit ALX-induzierte Radikale selektiv wirksam sind, oder ob diese Selektivität auf anderen Mechanismen, wie z.B. Transkriptionsfaktoren, beruht. Letztendlich zeigen diese Befunde, dass sich der pathogenetische Mechanismus von ALX von anderen Diabetogenen unterscheidet, wie z.B. Streptozotozin, welches selektiv den GLUT2 schädigt, der durch Vorbehandlung mit 5-T-G vor der Streptozotocin-Toxizität geschützt werden kann. Daraus ist abzuleiten, dass es in der Präventivmedizin unterschiedlicher Vorsorgemassnahmen bedarf, um Risiko-patienten vor der Manifestation eines Diabetes mellitus zu schützen. / Type 1 diabetes results from irreversible damage of insulin-producing ß-cells. In laboratory animals, diabetes can be induced with alloxan (ALX). ALX is a potent generator of reactive oxygen species (ROS), which can mediate ß-cell toxicity. However, the initial lesions on essential ß-cell structures are not known. In this study, we analyzed the effect of ALX on the glucose transporter 2 (GLUT2), glucokinase and proinsulin. For this purpose, we investigated the effect of pretreatment with the glucose analogues D-glucose (D-G) and 5-thio-D-glucose (5-T-G), as well as with zinc-enriched drinking water to induce the antioxidant metallothionein, on ALX-induced diabetes, on oral glucose tolerance (OGT) and on the mRNA-expression of the above mentioned genes with semiquantitative RT-PCR in male C57BL/6 and 129S3 mice. The total insulin content of ALX-treated pancreata was determined as immune reactive insulin. One single intravenous (iv) injection of 50 mg ALX/kg body weight (bwt) induced diabetes in 50% of mice of both strains (blood glucose level 11.1 mmol/l). One single iv preinjection of D-G prevented significantly (p0,001) diabetes in both strains, yet, in these euglycemic mice, an impaired oral glucose tolerance persisted. In contrast, the pretreatment with a single injection of 5-T-G potentiated significantly (p0,001) the toxicity of ALX. Administration of zinc-enriched drinking water, however, reduced ALX-induced hyperglycemia (p0,001). The mRNA-expression of GLUT2 and glucokinase was time-dependently reduced and the effect was more pronounced for GLUT2 (p0,001) than for glucokinase (p0,05). The pretreatment with D-G protected against the mRNA-reduction of both GLUT2 and glucokinase (p0,05). Interestingly, the mRNA-expression of proinsulin remained unaffected as well as the pancreatic total insulin content. A significant (p0,05) reduction of pancreatic insulin content was found after 24 h. In conclusion, ALX exerts differential toxicity on essential ß-cell structures. This toxic effect was more pronounced for GLUT2 than for glucokinase mRNA. Pretreatment with D-G prevented ALX-toxicity, whereas in euglycemic mice an impaired oral glucose tolerance persisted. It has to be elucidated, whether ALX-induced ROS select essential ß-cell structures or whether, as one possibility, transcription factors in the ß-cell are specifically directing ROS to GLUT2 and glucokinase mRNA. Finally, these results differ from those obtained with other diabetogens, e.g., streptozotocin, which exerts selective toxicity on the GLUT2 and which is prevented by 5-T-G. However, diabetogens damage ß-cell function through different pathogenic pathways and, therefore, different interventional regimen may be required to prevent type 1 diabetes in individuals at risk.
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Auswirkungen einer einmaligen Glucocorticoidapplikation im postpartalen Zeitraum beim Rind auf ausgewählte hämatologische, Stoffwechsel- und immunologische ParameterWittek, Kathleen 30 May 2004 (has links)
Das Hauptziel der vorliegenden Arbeit war es, die Frage zu beantworten, ob es nach einer einmaligen Gabe eines Glucocorticoidpräparates (Dexamethason-21-isonicotinat, Voren-Suspension) zu Veränderungen der Phagozytoseleistung der neutrophilen Granulozyten und der Monozyten bei Kühen im postpartalen Zeitraum kommt. Weiterhin sollte die Wirkung der Glucocorticoide in der Zeit von der Geburt bis 14 Tage p.p. auf hämatologische und klinisch-chemische Parameter bei diesen Tieren untersucht werden. Zusätzlich wurden die Ergebnisse der klinischen Untersuchungen und die Krankheitsinzidenz im Zeitraum bis acht Wochen p.p. erfasst. Dazu wurden 103 Kühe in die Untersuchung einbezogen, von denen 52 Tiere innerhalb von 12 Stunden nach dem Kalben eine Dexamethasoninjektion (2 mg/100kg KM Voren) erhielten. Die Phagozytoseleistung der segmentkernigen neutrophilen Granulozyten und der Monozyten wurde am Tag der Geburt (Tag eins) und zwei Tage p.p. (Tag drei) bei 34 Tieren bestimmt, von denen 17 Kühe als Versuchsgruppe und ebenso viele als Kontrollgruppe dienten. Für die Untersuchung wurde das Testkit zur quantitativen Bestimmung der Phagozytoseaktivitä von Moozyten und Granulozyten der Firma OPREGEN Pharma, Heidelberg verwendet. Es handelt sich hierbei um eine in vitro Technik, bei der der prozentuale Anteil der monozyten und Granulozyten (Aufnahme von Escherischia coli), die phagozytieren und die Phagozytoseaktivität (Anzahl der aufgenommenen Bakterien pro Zelle und Zeiteinheit) dieser Zellen bestimmt wurde. Die prozentualen Anteile der phagozytierenden neutrophilen Granulozyten stiegen in der Versuchsgruppe (75,57 % auf 86,49 %) und der Kontrollgruppe (77,23 % auf 80,04 %) an. Auch die Phagozytoseaktivität der neutrophilen Granulozyten stieg in Versuchsgruppe (2006 auf 2681) und Kontrollgruppe (1968 auf 2289) an. Bei beiden Parametern wies die Versuchsgruppe deutlichere Anstiege auf. Der Anstieg des prozentualen Anteils phagozytierender neutrophiler Granulozyten war signifikant (p < 0,05). Die Untersuchung der Phagozytoseparameter der Monozyten zeigte in der Kontrollgruppe einen Abfall sowohl des prozentualen Anteils (65,97 % auf 63,26 %) als auch der Phagozytoseaktivität (1262 auf 1220), während beide Parameter in der Versuchsgruppe anstiegen (63,39 % auf 69,51 % / 1144 auf 1379), was statistisch jedoch nicht gesichert werden konnte. Die Haptoglobinkonzentrationen zeigten in den Gruppen einen ähnlichen Verlauf. Nur am Tag 14 konnte ein signifikanter Gruppenunterschied nachgewiesen werden. Der Anti-Lipid-A-IgG-Antikörper-Titer stieg in beiden Gruppen im Untersuchungszeitraum an. Signifikante Gruppenunterschiede wurden nicht nachgewiesen. Die Parameter der klinischen Untersuchung zeigten keine Unterschiede zwischen den Gruppen. Auch die tägliche Milchmenge und die Jahresmilchleistung wiesen keinen Einfluss der Glucocorticoidapplikation auf. Die Inzidenz der postpartalen Erkrankungen zeigte keine Unterschiede zwischen den Gruppen. Das Differentialblutbild und die klinisch-chemischen Parameter lassen den gesicherten stoffwechselstabilisierenden Einfluss des Dexamethasons erkennen. Auf diese Weise wird die Abwehrfunktion der Kühe indirekt positiv durch die Glucocorticoide unterstützt. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass eine einmalige Glucocorticoidapplikation im Zeitraum bis 12 Stunden p.p. die Phagozytoseleistung der neutrophilen Granulozyten sowie der Monozyten nicht negativ beeinflusst. Deutlich nachweisbar sind die stabilisierenden Wirkungen der Glukokortikoide auf den Stoffwechsel. Durch die Untersuchung wird belegt, dass keine negativen Auswirkungen auf die Krankheitsinzidenz und die Laktationsleistung bei einer einmaligen Applikation zu befürchten sind. Aus diesem Grund erscheint es möglich die positiven Effekte z. B. auf den Stoffwechsel, besonders in dieser für Hochleistungstiere kritischen Phase, zu nutzen. / The study was meant to show if a single injection of dexamethasone (Dexamethason-21-isonicotinat, Voren-Suspension) would lead to changes in phagocytic activity of neutrophils and monocytes in peripartal cows. Additionally the influence of the glucocorticoid on haematological and clinic-chemical parameters was measured. Furthermore the results of clinical examinations and the incidence of diseases during eight week after parturition were estimated. The study was performed on 103 cows, 52 of these received an intramuscular injection of dexamethason within 12 hours after parturition (dexamethason-group), the 51 other cows were untreated as control (control-group). The phagocytic activity was measured in 34 cows (17 after treatment with dexamethason and 17 cows of the control group) on day 1 (parturition) and day 3. The phagocytic activity was estimated by measuring two parameters: overall percentage of monocytes and granulocytes showing phagocytosis and individual cellular phagocytic activity (number of bacteria per cell). From day 1 to day 3 the percentage of phagocytic granulocytes increased in the dexamethasone–group from 75,57 % to 86,49 % and in the control-group from 77,23 % to 80,04 %. The cellular phagocytic activity of granulocytes also increased in the dexamethasone-group from 2006 to 2681 and in the control group from 1968 to 2289 between days 1 and 3. The differences between days 1 and 3 were more prominent in both parameters in the dexamethasone-group. The percentage of phagocytic neutrophils increased significantly (P < 0,05). In the control-group, the phagocytic activity decreased in monocytes in the percentage (from 65,97 % to 63,26 %) as well as in the cellular phagocytic activity (from 1262 to 1220). In comparison, both parameters increased in monocytes in the dexamethasone-group (percentage: from 63,39 % to 69,51 %, cellular activity: from 1144 to 1379) between days 1 and 3. All changes in phagocytic activity of monocytes were not statistically significant. The concentrations of haptoglobin show a similar pattern in both groups, only on day 14 a significant difference occured. The anti-lipid-A- IgG-antibody-titre increased in both groups during the study period. Between both groups significant differences were not observerd neither in anti-lipid-A-IgG-antibody-titre nor in the clinical parameters. The application of dexamethasone did not show any influence on the milk yield or on the incidence of diseases in the peripartal period. On the other hand the effects of the glucocorticoid on the metabolic parameters and on the differential white blood cell count was remarkable. The results of the present study show that a single injection of glucocorticoids within 12 hours after parturition did not influence the phagocytic activity of neutrophils and monocytes negatively. The beneficial effects of a single injection on the metabolism is remarkably given without negative effects on milk yield or incidence of diseases. Therefore, it seems possible to benefit from the outstanding effects of glucocorticoids on metabolism (glucose, free fatty acids, bilirubin) in this critical early postpartal period in high yielding cows.
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Motorische Innervation des Vormagens durch das enterische Nervensystem beim LammRösch, Corinna 15 May 2004 (has links)
Ziel dieser Arbeit war es, die intrinsische Innervation durch das enterische Nervensystem in den funktionell unterschiedlichen Vormagenbereichen Pansen, Haube und Schlundrinne beim Saug- und Mastlamm zu charakterisieren. Im ersten Teil der Arbeit wurden grundsätzliche Innervationsmerkmale wie die neurochemischen Kodierung der myenterischen Neurone ermittelt. Im zweiten Teil wurde beim Sauglamm untersucht, ob an der Innervation der Vormagenmuskulatur myenterische Neurone mit spezifischer neurochemischer Kodierung beteiligt sind. Beiden Fragestellungen wurde durch die Untersuchung von kultivierten Gewebeproben aus Pansen, Haube und Schlundrinne nachgegangen. Zur Identifizierung der Muskelneurone wurde in Verbindung mit der Gewebekultur eine retrograde Tracingmethode mit dem Fluoreszenzfarbstoff 1,1`-Didodecyl-3,3,3'',3''-Tetramethylindocarbocyanin-Perchlorat (DiI) angewandt. Zur Bestimmung der neurochemischen Kodierung wurden die Neurone auf ihre Immunreaktivität für Cholinazetyltransferase (ChAT), Stickstoffmonoxidsynthase (NOS), Substanz P (SP) und Vasoaktives Intestinales Peptid (VIP) untersucht. Mit Hilfe dieses Ansatzes konnten die Populationen ChAT/SP, ChAT/-, NOS/VIP und NOS/- ermittelt werden. Die prozentualen Anteile der einzelnen Populationen wiesen dabei sowohl lokalisations- als auch altersabhängige Unterschiede auf. Während im Pansen und in der Haube des Sauglammes die meisten Neurone eine cholinerge Kodierung besaßen (Pansen: ChAT/SP 63% der Gesamtneuronenpopulation, ChAT/- 19%, NOS/VIP 17%, NOS/- <1%; Haube: ChAT/SP 64%, ChAT/- 24%, NOS/VIP 10%, NOS/- <1%), war in der Schlundrinne des Sauglammes die größte Population nitrerg (NOS/VIP 45%, NOS/- 17%, ChAT/SP 25%, ChAT/- 13%). In diesem Bereich des Vormagens traten die stärksten altersabhängigen Veränderungen der Populationsgrößen auf. So wies in der Schlundrinne des Mastlammes die Population NOS/VIP einen Anteil von 83% auf. Die Populationen ChAT/SP und ChAT/- waren nicht mehr nachweisbar. Eine moderate Zunahme der nitrergen Population war altersabhängig auch im Retikulorumen des Mastlammes feststellbar (Pansen: ChAT/SP 61%, ChAT/- 13%, NOS/VIP 24%, NOS/- <1%; Haube: ChAT/SP 62%, ChAT/- 21%, NOS/VIP 17%, NOS/- <1%). Die Applikation des Farbstoffs DiI auf die Vormagenmuskulatur (retrogrades Tracing) führte in allen drei untersuchten Kompartimenten zur Markierung von Muskelneuronen. Im Pansen besaßen die DiI-markierten Neurone hauptsächlich die Kodierungen ChAT/SP und NOS/VIP. In der Zirkulär- und in der Longitudinalmuskulatur waren 65% der Muskelneurone cholinerg und 35% waren nitrerg. Auch in der Haube wurden beide Muskelschichten vorwiegend durch Neurone der Population ChAT/SP innerviert (Zirkulärmuskelschicht: ChAT/SP 66%, NOS/VIP 18%; Längsmuskelschicht: ChAT/SP 63%, NOS/VIP 30%). Anders als im Pansen projizierte in der Haube ein größerer Anteil der rein cholinergen Neurone zur Muskulatur (Haube: Zirkulärmuskelschicht: 16%, Längsmuskelschicht: 7%; Pansen: 2% bzw. 5%). Sowohl im Pansen als auch in der Haube waren die markierten Muskelneurone beider Muskelschichten zu etwa gleichen Anteilen oral und aboral von der Applikationsstelle lokalisiert. In der Schlundrinne stammten die markierten Muskelneurone aus allen vier Populationen. Der prozentuale Anteil der nitrergen Muskelneurone war hier höher als im Retikulorumen (beide Muskelschichten: NOS/VIP 39%, NOS/- 17%, ChAT/SP 26%, ChAT/- 9%). Die meisten Muskelneurone waren aboral der Applikationsstelle lokalisiert und besaßen daher eine aszendierende Projektionsrichtung. Eine Polarität der aszendierenden und deszendierenden Projektionen konnte dabei in keinem der drei Kompartimente nachgewiesen werden. Es konnte somit gezeigt werden, dass im Vormagen myenterische Neurone unterschiedlicher neurochemischer Kodierungen existieren, die auch zur Innervation der glatten Muskulatur beitragen. Die prozentualen Anteile der einzelnen Populationen sind dabei von der Lokalisation und dem Alter und somit auch von der Funktion der einzelnen Vormagenkompartimente abhängig. Die altersabhängig veränderten Innervationsmuster weisen auf die Fähigkeit der enterischen Nerven hin, sich an die physiologischen Besonderheiten des Wiederkäuervormagens anzupassen. Sie spiegeln somit die neuronale Plastizität wieder.
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Entwicklung des Einsatzes antimikrobiell wirksamerMüller-Bahrdt, Dagmar 07 May 2004 (has links)
6 ZUSAMMENFASSUNG Müller-Bahrdt, Dagmar Entwicklung des Einsatzes antimikrobiell wirksamer Tierarzneimittel in Fütterungsarzneimitteln in Sachsen-Anhalt in den Quartalen 03/2000, 01/2001, 03/ 2001 und 01/2002 und einer ausgewählten Großtierpraxis im 1. Quartal 2002 Institut für Pharmakologie, Pharmazie und Toxikologie der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig 105 Seiten, 69 Literaturstellen, 9 Abbildungen, 64 Tabellen, 1 Anhang Der Einsatz antimikrobiell wirksamer Substanzen ist in der Veterinärmedizin ebenso notwendig wie problematisch. Einerseits sind sie ein wichtiges Instrument zur Gesunderhaltung und Therapie der Tierbestände, andererseits bergen sie die Gefahr, bakterielle Resistenzen auszulösen. Die von BTK/Argevet erarbeiteten Antibiotika-Leitlinien stellen ein wichtiges Instrument zur Minimierung des Antibiotikaeinsatzes dar. Um ihre Akzeptanz und Effizienz zu prüfen, genügt nicht nur ein Resistenzmonitoring, sondern es ist auch die Erfassung des Antibiotikaverbrauchs bei den einzelnen landwirtschaftlichen Nutztierbeständen erforderlich. Zielsetzung dieser Arbeit war es, einen Einblick in das Verordnungsverhalten der Tierärzte Sachsen-Anhalts zu gewinnen, indem flächendeckend für dieses Bundesland der Einsatz von Fütterungsarzneimitteln als eine wichtige Facette der Arzneimittelverabreichung an eine große Anzahl landwirtschaftlicher Nutztiere in vergleichbaren Zeiträumen analysiert wurde. Weiterhin sollte überprüft werden, ob aus den praxisüblichen und gesetzlich vorgegebenen Aufzeichnungen in einer tierärztlichen Hausapotheke das Verordnungsverhalten hinsichtlich der Antibiotika über den Einsatz in Fütterungsarzneimitteln hinaus auch für Fertigarzneimittel im notwendigen Umfang für ein Verbrauchsmonitoring erfasst werden kann. Dazu wurden die zentralisiert erfassten Durchschriften der Formblätter nach Anlage 1 TÄHAV für vier Quartale (01/2001 und 2002 03/2000 und 2001) über die Verordnung von Fütterungsarzneimitteln gesammelt und ausgewertet. Ferner wurde eine ausgewählte Großtierpraxis aus Niedersachsen mit hauptsächlichem Nutztieranteil im Verlauf des ersten Quartals 2002 mit Hilfe der Formulare der Anlagen 1 und 2 der TÄHAV auf ihren gesamten Antibiotikaverbrauch hin (sowohl Fütterungsarzneimittel als auch Fertigarzneimittel) untersucht. Es wurden 1181 Herstellungsaufträge bzw. Verschreibungen von Fütterungsarzneimitteln im Untersuchungszeitraum in Sachsen-Anhalt ermittelt. In der überwiegenden Mehrheit wurden Herstellungsaufträge (98%) erteilt. Sowohl die Anzahl der Verordnungen als auch die Menge der verbrauchten antibiotikahaltigen Arzneimittelvormischungen war über den gesamten Erhebungszeitraum mit monotoner Regression um 28,8% bzw. 44,5% rückläufig. Die Fütterungsarzneimittel wurden zum großen Teil bei Schweinen (95%) zu Therapiezwecken eingesetzt, wobei es sich meist um Jungtiere (89%) handelte. Hauptsächlich wurden unabhängig von der Jahreszeit Erkrankungen des Respirations- und Magen-Darmtraktes therapiert. Den größten Anteil an den Verordnungen hatten in allen untersuchten Quartalen Arzneimittelvormischungen, die Tetracycline beinhalteten. Entscheidend für den Rückgang der verordneten Antibiotikamenge war jedoch, dass der Einsatz von Chlortetracyclin im Untersuchungszeitraum sehr stark um fast 95% sank. Weder durch einen vermehrten Einsatz von Tetracyclin, noch von Tilmicosin oder anderen Antibiotika wurde der Rückgang des Chlortetracyclineinsatzes kompensiert. Es konnte festgestellt werden, dass sich im Verordnungsverhalten der Tierärzte Sachsen-Anhalts im Untersuchungszeitraum ein deutlicher Wandel des Verordnungsverhaltens im Sinne der Antibiotika-Leitlinien abzeichnete. Hierbei waren vielfältige Bemühungen erkennbar, mit den zur Verfügung stehenden antimikrobiell wirksamen Substanzen verantwortungsvoll umzugehen. Für eine weitere Verbesserung ist es allerdings erforderlich, zukünftig Diagnosen detaillierter zu stellen. Die in der ausgewählten Tierarztpraxis erhobenen Daten zeigen einen sorgfältigeren Umgang mit Antibiotika und belegen, dass mit der nach § 6,7 und 13 TÄHAV vorgeschriebenen Dokumentation eine Erhebung des gesamten Antibiotikaverbrauchs inklusive der Fertigarzneimittel tierartbezogen möglich ist. Allerdings kann anhand des AUA die Dosierungsgenauigkeit bei Fertigarzneimitteln nicht überprüft werden. Zur Auswahl des optimalen Antibiotikums in der therapeutisch wirksamen Dosierung wäre es wünschenswert, wenn eine einheitliche und vollständige Arzneimittelliste verfügbar wäre und alle Arzneimittelvormischungen eindeutige Bezeichnungen hätten, die jede Verwechslung bezüglich der in ihnen enthaltenen Wirkstoffkonzentrationen ausschließen. Kombinationspräparate sollten darauf geprüft werden, ob sie die Anforderungen, die an ein modernes veterinärmedizinisches Therapeutikum gestellt werden, erfüllen. In Deutschland kann zur Erfassung des Antibiotikaverbrauchs bei Nutztieren auf die vorhandenen Dokumentationen (AUA und Kopie der Fütterungsarzneimittelverordnung) zurückgegriffen werden, um tierartspezifisch den Einsatz und das Verordnungsverhalten zu ermitteln und mit bestehenden Resistenzmustern zu vergleichen. Ein hierfür zu schaffendes Monitoring erfordert neben der Erfassung der Warenströme von Antibiotika-Fertigarzneimitteln nach § 47 Abs. 1c AMG auch die zentralisierte Sammlung der Verschreibungen von Fütterungsarzneimitteln. Ferner ist ein repräsentatives Monitoringsystem der verordneten Antibiotika als Fertigarzneimittel in den Tierarztpraxen zu installieren. Dabei wäre es sinnvoll, sich auf bestehende Erfahrungen anderer europäischer Länder zu stützen. / 7 SUMMARY Müller-Bahrdt, Dagmar Development of administration of antibiotics in feeding stuffs in Sachsen Anhalt in the quarters 03/2000, 01/2001, 03/2001 and 01/2002 and in one selected veterinary practice in the first quarter of 2002 Institute of Pharmacology, Pharmacy and Toxicology University of Leipzig, Germany 105 pages, 69 references, 9 figures, 64 tables, 1 appendix The administration of antibiotics in veterinary medicine is necessary but ambignous. On the one hand it is an important tool for prevention and therapy of bacterial diseases of animal herds but on the other hand a risk exists to select bacterial resistance. The guidelines for prudent use of antibiotics published by BTK/Argevet are an important instrument to minimize the use of antibiotics. To check the acceptance and effciency of these guidelines it is not sufficient of only montoring of bacterial resistance, but also it is necessary to record consumption of antibiotics in individual farm animal populations. Aim of this study was to gain insight into prescriptions by veterinarians of Sachsen Anhalt. For this purpose the use of medicated feeding stuff as an important facet of medication to a large number of farm animals was analysed in a comparable time frame. Furthermore the records usually issued by veterinarians according to the legal regulations of veterinary dispensaries were checked for their validity to collect data for an appropriate montoring of antibiotic consumption. Therefore all centrally assembled copies of forms according to annex 1 TÄHAV for production of medicated feedingstuff were collected and evaluated for four quarters (01/2001 and 2002 - 03/2000 and 2001). Additionally in one selected veterinary practice located in Lower Saxonia with a mainly share of food producing animals the prescription of antibiotics was evaluated during the course of the first quarter 2002 using forms of annexes 1 and 2 of TÄHAV. This investigation included total consumption of antibiotics (as well as medicated feeding stuff and finished drugs.) 1181 production-orders and prescriptions of medicated feeding stuff were evaluated in the investigated time frame in Sachsen Anhalt. In the vast majorities (98%) production-orders were given. It could be demonstrated that the number of prescriptions as well as the quantity of consumed premix-drugs containing antibiotics continuously declined with monotone regression throughout the whole investigation period by 28,8% and 44,5%, respectively. Medicated feeding stuffs were used largely to the purpose of therapy in pigs (95%). Most of there pigs were young animals (89%). Independently from season mainly respiratory and gastrointestinal diseases were treated. Main share of prescriptions of all investigated quarters were premix-drugs containing tetracyclines. The reduction of the quantity of antibiotics prescribed was primarily caused by a strong decline of the use of chlorotetracycline by 95% throughout the investigated time frame. Neither increased consumption of other tetracyclines nor of tilmicosin sufficiently compensated for the reduction of chlorotetracycline. It was demonstrated that prescriptions of antibiotics by veterinarians of Sachsen Anhalt during the investigated time frame improved towards more prudent use as outlined in the antibiotic guidelines. In the future, however, more specific microbiological diagnosis is deemed necessary to optimise prescriptions. The data assembled in the selected veterinary practice indicate a more prudent use of antibiotics and prove the suitability of the documentation according to articles 6, 7 and 13 TÄHAV to monitoring the whole consumption of antibiotics including finished drugs in relation to the various animal species. However, the record of finished drugs (annex 2 of TÄHAV) does not permit to check the correctness of dosages used. For the future it is recommended to establish a complete list of veterinary drugs containing. Furthermore premix-drugs should be labeled with unequivocal trade names in order to veterinary avoid confusion of used concentration of active ingredients and thus to help the veterinarians to choose the best drug at the right dosage. Combination drugs should be tested to be compliant with requirements of modern veterinarian pharmacotherapy. In Germany, the assessment of consumption of antibiotics in farm animals can be based on the legally available documentation (according to the forms for prescription of finished drugs and medicated feeding stuff in TÄHAV) for species-specific evaluation of the antibiotic use and of the attitude of veterinarians to prescribe antibiotics as compared to the prevailing bacterial resistance patterns. For establishment of a monitoring system of antibiotic use not only the distrubtion of drugs to veterinarians should be recorded according the article 47 (1c) of drug law but also a centralized collection of copies of prescription orders for medicated feeding stuffs and a representative monitoring system for finished antibiotic drugs prescribed by veterinarians need to be implemented. It is necessary to establish a central drug classification for all member states in the EU. It seems to be useful to establish a system to monitor the application of antibiotics in animal farms for Germany to recognise trends of prescriptions and resistances. Expieriences other countries will be helpful to establish such a system. The system should be developed multidisciplinary in cooperation between pharmaceutical industry, regulatory agencies, veterinarians and farmers.
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Untersuchungen zu Milchleistung, Zellzahl und Verbleib von Milchkühen nach therapierten MilchabflussstörungenNitschke, Monika 31 May 2004 (has links)
Gegenstand der vorliegenden retrospektiven Untersuchung war es, sowohl die Eutergesundheit anhand von Milchleistung und Zellzahl, als auch das Verbleiben in der Herde von Kühen nach erworbenen Milchabflussstörungen zu ermitteln. Die Ergebnisse wurden mit denen speziell angepaarter Kontrolltiere verglichen, um eine langfristige Prognose für Patientinnen stellen zu können. Rund 98% der Milchabflussstörungen resultierten aus gedeckten Zitzenverletzungen, die mit Hilfe der Endoskopie (nach MEDL) festgestellt und behandelt worden waren.Im Melkjahr der Feststellung der Milchabflussstörung und im nachfolgenden Melkjahr erbrachten Kühe mit Milchabflussstörung am monatlichen Prüftag und in der gesamten Laktationsperiode die gleiche Milchleistung wie die Kontrolltiere. Das Vorhandensein einer Milchabflussstörung erhöhte in beiden untersuchten Melkjahren die monatliche Zellzahl/ml in der Sammelmilch der Patientinnen am Prüftag. Dem ähnlich war bei Kühen mit Milchabflussstörungen in beiden Melkjahren das Risiko gestörter Eutergesundheit am Prüftag (> 100.000 Zellen/ml) als auch das Risiko, die Norm der Rohmilchannahme am Prüftag nicht zu erfüllen (> 400.000 Zellen/ml) erhöht. Für Tiere mit Milchabflussstörung war das Risiko, die Herde zu verlassen, gleich groß wie für Herdengenossinnen. Außerdem war der absolute Verbleib der Tiere in der Herde in beiden Gruppen gleich lang. / The aim of the study was to evaluate milk quality by observations of milk yield and somatic cell count (SCC) and to follow the fate of dairy cows after milk flow disorders. The results were compared with those of matched herdmates to ensure a long-term prognosis for patients. About 98% of all milk flow disorders were seen as a consequence of covered lesions with most of them being ruptures of the teat canal skin ("deep stenoses"). Teat stenoses were diagnosed and treated using classical endoscopy (by MEDL). In the lactation the milk flow disorder was diagnosed and in the subsequent lactation, cows with milk flow disorders had the same test day milk yields and the same lactational milk yields as the control cows. Obstructed teats increased test day SCC of the patients in both lactations observed. Just so the risk of disordered udder health on test day (> 100,000 cells/ml) and the risk of violating the milk shipping regulations on test day (> 400,000 cells/ml) increased with teat stenoses in both lactations. Cows with milkflow disorders showed no higher risk of removal of the herd than herdmates, and absolute survival time was equal in both groups.
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Untersuchungen zum Endoparasitenbefall des Muffelwildes in ThüringenHille, Gildo 31 May 2004 (has links)
Es wurden die Aufbrüche von 104 Mufflons aus insgesamt 9 Herkunftsgebieten in Thüringen parasitologisch untersucht. Im Enddarmkot aller Tiere waren Parasitenentwicklungsstadien nachweisbar. Bei der parasitologischen Sektion der Aufbrüche wurden insgesamt 32 Nematodenarten (27 Arten im Magen-Darm-Kanal sowie 5 Arten in der Lunge), 2 Zestodenarten und eine Trematodenart in der Leber nachgewiesen. Es traten dabei Mischinfektionen mit bis zu 15 Nematodenarten im Gastrointestinaltrakt bzw. mit bis zu 3 Nematodenarten in der Lunge der Mufflons auf. Alle Tiere waren mit Magen-Darm-Nematoden befallen, 97 % mit Lungenwürmern, 16 % mit Leberegeln, während der Zestodenbefall unter 2% lag. Die am häufigsten gefundenen Nematoden im Verdauungskanal (Prävalenz) waren Ostertagia (O.) circumcincta (96,1 %), Trichostrongylus axei (92,2 %), Haemonchus contortus (60,8 %), O. pinnata und Oesophagostomum venulosum (je 56,7 %). Erstmals als Parasiten des einheimischen Muffelwildes wurden O. pinnata, Cooperia oncophora und Nematodirus europaeus nachgewiesen. Der Labmagen war der am stärksten parasitierte Abschnitt des Verdauungskanals, gefolgt von Dünn- und Dickdarm. Mit zunehmendem Alter stieg die Befallsstärke mit Magen-Darm-Nematoden. In den Lungen dominierte Muellerius capillaris (Prävalenz 95,3 %). Die Endoparasitenfauna der Mufflons wurde dominiert durch für Schaf und Ziege typische oder breitwirtige Arten zu denen mit geringerer Häufigkeit und Anzahl Helminthenarten kamen, die für Zerviden (Rot-, Dam- und/oder Rehwild) charakteristisch sind, mit denen die Mufflons den Lebensraum teilen. Auf Grund der sehr nahen Verwandtschaft des Wildschafes Mufflon mit dem Hausschaf bestehen eher Berührungspunkte mit der landwirtschaftlichen Schafhaltung. / A total of 104 mouflon originated from nine hunting areas in Thuringia were examined for parasites. The rectal faecal samples of all animals were positive for parasite stages. In total 32 species of nematodes (27 species of gastrointestinal nematodes, five species of lungworm); two species of cestode, and one species of trematode were observed. There were recorded multiple infections comprising up to 15 nematode species in the gastrointestinal tract and up to three nematode species in the lungs. All animals examined harboured gastrointestinal nematodes, 97 % harboured lungworms, 16 % liver flukes, whereas the cestode burden was smaller than 2 %. The most prevalent species of the gastrointestinal tract were Ostertagia(O.) circumcincta (96.1 %), Trichostrongylus axei (92.2 %), Haemonchus contortus (60.8 %), O. pinnata and Oesophagostomum venulosum (56.7 % each). O. pinnata, Cooperia oncophora and Nematodirus europaeus were recorded for the first time in the mouflon in Germany. The abomasum of the mouflon harboured the highest worm burden, followed by the small intestine and the large intestine. With advancing years of the mouflon the gastrointestinal nematode counts were increased. Muellerius capillaris was the dominating species in the lungs (prevalence 95.3 %) The endoparasite fauna of the mouflon was characterized by species which are typical parasites of sheep and goats and species which are considered to have a low degree of host specifity only. In addition to these species, parasites typical for red deer, fallow deer and/or roe deer which share the habitat with the mouflon were recorded with lower prevalence and number. The close relation of the mouflon and domestic sheep is very likely of greater importance regarding the subject of cross infections.
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Feldstudie zum Einsatz gezielter Desinfektionsmaßnahmen gegen die SaugferkelkokzidioseStraberg, Evelyn 16 October 2004 (has links)
Feldstudie zum Einsatz gezielter Desinfektionsmaßnahmen gegen die Saugferkelkokzidiose Institut für Parasitologie der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig Eingereicht im März 2004 Schlüsselworte: Saugferkelkokzidiose, Isospora suis, Bekämpfung, Desinfektion, Ne-opredisan 135-1® 109 Seiten, 13 Abbildungen, 12 Tabellen, 137 Literaturangaben, 11 Anhangstabellen Die neonatale Kokzidiose des Schweins ist ein weit verbreitetes Problem in Ferkelerzeugerbe-trieben, das üblicherweise durch medikamentelle Metaphylaxe bekämpft wird. Aufgabe der hier vorliegenden Arbeit war es, eine gezielte Desinfektion mit Neopredisan 135-1®, einem gegen Kokzidienoozysten wirksamen Desinfektionsmittel, als mögliche Alternative zur medi-kamentellen Bekämpfung zu testen. In zwei Ferkelerzeugerbetrieben im Landkreis Diepholz (Niedersachsen) mit vorberichtlicher Isosporoseproblematik wurden von Oktober 2001 bis Juli 2002 in sechs Versuchsdurchgän-gen (V1 bis V6) insgesamt 56 Würfe (Gruppe A) nach einer Eingangsdesinfektion und zu-sätzlicher Desinfektion in der belegten Abferkelbox mit Neopredisan 135-1® auf Isospora suis koproskopisch und klinisch untersucht und mit 50 Würfen, die als Kontrollgruppe (Grup-pe B) geführt wurden, verglichen. In der Versuchsgruppe (Gruppe A) wurde einmal (V1 und Gruppe A1 in V5) gegen Ende der ersten Lebenswoche, zweimal (V2, Gruppe A2 in V5, V6) gegen Ende der ersten und zweiten Lebenswoche oder dreimal (V3 und V4) gegen Ende der ersten Lebenswoche und erneut zwei und vier Tage später eine Desinfektion durchgeführt. Die Würfe wurden ab dem 5. Lebenstag siebenmal bis zum Absetzen nach der dritten Le-benswoche untersucht, wobei jeweils vier Ferkeln pro Wurf Einzelkotproben rektal entnom-men und die beprobten Ferkel klinisch beurteilt wurden. Durchfallkotproben wurden differen-tialdiagnostisch auf andere Enteropathogene (E. coli, Clostridien, Salmonellen, Lawsonia intracellularis, Brachyspira hyodysenteriae) untersucht. Am ersten und letzten Untersu-chungstermin wurden die Ferkel jeweils gewogen. Von den Muttersauen wurden am ersten und letzten Untersuchungstermin eines Versuchsdurchganges Kotproben parasitologisch un-tersucht. In V3 war aufgrund einer mangelhaft durchgeführten Reinigung erwartungsgemäß keine Des-infektionswirkung zu verzeichnen, und dieser Versuchsdurchgang wurde nicht weiter ausge-wertet. Mit Ausnahme von V6 waren die Befallsraten der Würfe mit Isospora suis in den zu-sätzlich desinfizierten Buchten geringer als bei den Kontrollen. Bezogen auf die Einzelproben waren in allen fünf ausgewerteten Versuchsdurchgängen in der Gruppe A insgesamt weniger Proben positiv als in der Kontrollgruppe B. Dabei schwankten die Befallsraten der Würfe in den einzelnen Versuchsdurchgängen zwischen 14 % und 90 % in der Gruppe A und zwischen 43 % und 83 % in der Gruppe B. Mit einer einmaligen Zwischendesinfektion war eine Reduk-tion der Prävalenz von Isospora suis um 67 % bis 77 % erreichbar. Die zweimalige Desinfek-tion reduzierte das Auftreten von I. suis um 54 %, 71 % und 83 % und die dreimalige Zwi-schendesinfektion um 76 %. Somit hat die Zwischendesinfektion zwar den Infektionsdruck senken können, die Wirkung konnte aber nicht durch eine erhöhte Frequenz der Desinfektion verbessert werden. Insgesamt hatten 7 % der Proben Durchfallcharakter. In V1, V2 und V5 waren dabei in der Gruppe A weniger Würfe betroffen als in der Kontrollgruppe B, in V4 und V6 konnte ein entsprechender Effekt nicht festgestellt werden. Die Durchfallraten der Würfe schwankten in den einzelnen Versuchsdurchgängen zwischen 43 % und 90 % in der Gruppe A und zwischen 60 % und 90 % in der Gruppe B. Bezogen auf die Ferkel war eine Reduktion des Auftretens von Durchfall außer in V2 regelmäßig erreichbar. Mit einer einmaligen Zwischendesinfektion konnte die Durchfallhäufigkeit um 43 % und 65 % reduziert werden, mit zweimaliger Desin-fektion um 18 % und 48 % und mit dreimaliger Desinfektion um 39 %. Die Durchfallhäufig-keit konnte insgesamt durch die Zwischendesinfektion reduziert werden, aber auch hier brach-te eine erhöhte Frequenz der Desinfektion keinen zusätzlichen Nutzen. Auf weitere klinische Parameter sowie die Gewichtsentwicklung der Ferkel hatte die Zwi-schendesinfektion wenig bis gar keinen Einfluss. Bei den Sauen waren in wenigen Fällen Eier von Magen-Darm-Strongyliden sowie Oozysten von Eimerien nachweisbar. Oozysten von I. suis konnten hier nicht gefunden werden. Die Ergebnisse zeigen unter Feldbedingungen einen hemmenden Einfluss von Neopredisan 135-1® auf die Ausbreitung der Isosporose, so dass in einer gezielten Desinfektion ein zur Metaphylaxe alternativer Ansatz für eine Bekämpfung liegen könnte. Allerdings ist in Be-ständen mit bestehender klinischer Problematik eine alleinige Desinfektion nicht ausreichend, so dass hier eine Kombination von medikamenteller Metaphylaxe und Desinfektion vorge-schlagen wird. Möglichkeit und Nutzen von integrierten Bekämpfungsmaßnahmen, die ein parasitologisch-klinisches Monitoring einschließen müssen, sollten in weiteren Studien unter-sucht werden. / Field study concerning the suitability of disinfection in fighting piglet coccidiosis for Institute of Parasitology, Faculty of Veterinary Medicine, University of Leipzig Submitted in March 2004 Keywords: Piglet coccidiosis, Isospora suis, Control, Disinfection, Neopredisan 135-1® 109 pages, 13 figures, 12 tables, 137 references, 11 appendices Piglet coccidiosis is a well-known and frequent problem in piglet production. It is usually fought by metaphylaxis. The objective of this investigation was to try specific disinfection with Neopredisan 135-1® for the control of coccidiosis as an alternative approach to medica-tion. Between October 2001 and July 2002, 56 litters (group A) kept in pens that were additionally disinfected after farrowing with Neopredisan 135-1® were compared to 50 litters (group B) without disinfection. The study was performed in six sequences (V1 to V6) on two piglet breeding farms with a history of Isosporosis (Diepholz, Lower Saxony). In group A, addi-tional disinfection was conducted at the end of the first week of life (V1 and group A1 in V5), a second, additional disinfection at the end of the first and second week of life (V2, group A2 in V5, V6) and three additional disinfections were made at the end of the first week of life and two and four days later (V3 and V4). Litters were examined seven times from the fifth day after farrowing until weaning. Individual faecal samples from four piglets per litter were col-lected. Each piglet was examined clinically. Subjects with diarrhea were assayed for Entero-bacteriaceae for differential diagnosis. On the first and the last examination day piglets were weighed. Samples from the sows were examined for parasites on the first and the last exami-nation day. Sequence V3 was discarded because of insufficient stall cleanliness, which, as expected, re-sulted in failure of disinfection. In general, the prevalence of Isospora suis was lower in the litters where repeated disinfections were conducted than in the litters without additional disin-fection with the exception of V6. I. suis was discovered more often in the individual samples from group B than from group A in all five trial sequences. The prevalence in the litters ranged from 14 % to 90 % in group A and from 43 % to 83 % in group B. A single additional disinfection reduced the prevalence of I. suis by 67 % to 77 %, two additional disinfections reduced the prevalence of I. suis by 54 %, 71 % and 83 % and three additional disinfections reduced the prevalence of I. suis by 76 %. Thus disinfection after farrowing is suited to reduce the infection pressure, however increased frequency of additional measures did obviously not improve the hygienic status. Diarrhea was diagnosed in 7 % of all subjects. In the sequences V1, V2 and V5, more litters in group B showed diarrhea than in group A. In the sequences V4 and V6 there were equal numbers of litters with diarrhea in both groups. The prevalence of diarrhea in the litters was ranging from 43 % to 90 % in group A and from 60 % to 90 % in group B. Related to the in-dividual piglets diarrhea was less frequently seen in group A. A single additional disinfection reduced the prevalence of diarrhea by 43 % and 65 %, two additional disinfections reduced the prevalence of diarrhea by 18 % and 48 % and three additional disinfections reduced the prevalence of diarrhea by 39 %. However, in trial sequence V2 (repeated disinfection) no re-duction of the prevalence of diarrhea was observed. Disinfection after farrowing is suited to reduce the prevalence of diarrhea, but no improvement can be seen by increased frequency of additional measures. Other clinical aspects, such as weight gain, were not influenced by additional disinfection. In the samples from the sows eggs of Strongyloides and oocysts of Eimeria were occasionally seen, oocysts of I. suis were not found. The present data show that Neopredisan 135-1® can inhibit the spread of piglet coccidiosis under field conditions. Specific disinfection may be a suitable control measure against piglet coccidiosis. In case of clinical coccidiosis, disinfection alone will not suffice but may support medical metaphylaxis. More investigations are required to explore the suitability of integrated control measures that should include parasitological monitoring.
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Parasitologische Untersuchungen von ein- und zweijährigen Karpfen (Cyprinus carpio) aus Teichwirtschaften des Leipziger Umlandes während der WinterhaltungKappe, Alexander 26 October 2004 (has links)
Zwischen Herbst 2001 und Frühjahr 2002 wurden insgesamt 146 Speisekarpfen (Cyprinus carpio) parasitologisch untersucht. Die Speisekarpfen verteilten sich auf 60 einsömmrige sowie 86 zweisömmrige Speisekarpfen und stammten aus zwei Teichwirtschaften südlich von Leipzig (Sachsen). Insgesamt konnten sechs Protozoengattungen, sechs Helminthengattungen oder -arten und eine Arthropodenart (Argulus foliaceus) nachgewiesen werden. Dies waren im Einzelnen die Protozoenarten Apiosoma piscicola, Epistylis lwoffi, Ichthyobodo necator, Chilodonella cyprini, Ichthyophthirius multifiliis und eine Trichodina sp. Die Helminthen teilten sich in vier Trematoden (Gyrodactylus spp., Dactylogyrus extensus, Diplostomum spathaceum und Tylodelphys clavata), zwei Zestoden (Bothriocephalus acheilognathi und Khawia sinensis) und eine nicht näher differenzierbare Nematodenart (wahrscheinlich Capillaria brevispicula) auf. Differentialdiagnostisch konnten in den Beständen die fischpathogenen Bakterienarten Aeromonas hydrophila und A. salmonicida nachgewiesen werden. Klinische Anzeichen einer Infektion durch Pilze der Gattung Saprolegnia waren zu keinem Zeitpunkt bei den Speisekarpfen vorhanden. Die Umweltbedingungen in den Winterteichen waren im Gegensatz zu den letzten Jahren sehr konstant. So konnten große Schwankungen weder in der chemischen Zusammensetzung (Gesamthärte, Leitfähigkeit, Ammonium, Nitrit und Nitrat) noch in der Wassertemperatur im Untersuchungszeitraum beobachtet werden. Die Teiche waren nur wenige Wochen im Winter zugefroren. Die epidemiologische Entwicklung der Parasiten zeigte, dass die Gruppe der Protozoen zum Frühjahr teilweise explosionsartig anstieg, während die Prävalenz der Trematoden in diesem Zeitraum eher kontinuierlich anstieg bzw. im Falle der Zestoden auf annähernd konstantem Niveau verblieb. Seltene Funde waren die von Capillaria brevispicula und Argulus foliaceus, die in zu geringer Anzahl nachgewiesen wurden, um eine statistische Aussage über deren Epidemiologie zu erlauben. Als Fazit lässt sich aus den Ergebnissen meiner Untersuchung ableiten, dass sich stabile Haltungsbedingungen und gute Wasserqualtität positiv auf den Gesundheitszustand der Speisekarpfen auswirken. Mit dem regelmäßigen Umsetzen der Speisekarpfen ist lediglich eine Ausdünnung der Parasitendichte zu erreichen, wobei dies im Falle der beiden nachgewiesenen Bandwurmarten und der Karpfenläuse für die Erhaltung der Gesundheit des Bestandes allein nicht ausreichen wird. Sollten weiterhin keine zusätzlichen Arzneimittel für die Bekämpfung dieser Parasiten bei Lebensmittel liefernden Tieren zugelassen werden, ist daher meiner Meinung nach in Zukunft mit schweren wirtschaftlichen Einbußen zu rechnen. / A total of 146 carp (Cyprinus carpio) were examined between autumn 2001 and spring 2002. The carp were devided into two groups of 60 one-sommer-old and 86 two-sommer-old carp which were collected from two different Farms in the south of Leipzig (Saxony). Six protozoan genera, six helminthic genera or species, respectively, and one arthropod species (Argulus foliaceus) were detected. The protozoa Apiosoma piscicola, Epistylis lwoffi, Ichthyobodo necator, Chilodonella cyprini, Ichthyiophthirius multifiliis and one Trichodina sp. were found. The group of helminths comprised four trematode genera or species, respectively, Gyrodactylus spp. Dactylogyrus etxtensus, Diplostomum spathaceum and Tylodelphys clavata as well as two cestode species Bothriocephalus acheilognathi and Khawia sinensis, and one nematode species. The latter was detected in the intestine of very few carp and was designated as Capillaria brevispicula, but this was not confirmed. Furthermore two bacterial strains, Aeromonas hydrophila and A. salmonicida, were found in the stocks. Clinical signs of fungal infection caused by Saprolegnia spp. never were observed. In contrast to former years only minor differences in the environmental conditions like water temperature or chemical parameters (total hardness, salinity or ammonium compounds) were measured. Only a few weeks during winter the ponds were covered with ice. The epidemiological development of the protozoan parasites indicates a great increase of the prevalence in spring whereas the prevalence of trematode species increased during the whole examination period. No variability was found in case of cestodes. Findings of Capillaria brevispicula and Argulus foliaceus were very rare which excluded the statistical evaluation concerning the epidemiology of these parasites. The present study revealed a positive effect of rearing conditions and water quality on the general health status of carp. Pond management is an important tool to decrease parasite burden of fish, but no influence on cestode and argulid populations was observed. Therefore the introduction of further appropriate treatment is necessary to prevent high economic losses.
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