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Perioperative Antibiotikaprophylaxe bei angeborenen Herzfehlern

Boschnakow, Anett 19 April 2002 (has links)
In den letzten Jahren haben sich die Empfehlungen für eine Antibiotikaprophylaxe in der Herzchirurgie bezüglich Antibiotikawahl und Applikationsdauer verändert und gehen nicht speziell auf die Kinderherzchirurgie ein. Im Deutschen Herzzentrum Berlin wurde seit 1988 bei Operationen aufgrund angeborener Herzfehler die Kombinationsprophylaxe mit Piperacillin und Cefotaxim angewandt. Neue internationale Empfehlungen schlagen jedoch ein Cephalosporin der I. oder II. Generation vor. Fragestellung dieser prospektiven Beobachtungsstudie ist deshalb, ob eine Umstellung der im DHZB üblichen Kombinationsprophylaxe auf eine Monoprophylaxe mit Cefotiam gerechtfertigt ist. Vom 1.3. - 31.8. 1995 wurden 180 Patienten mit Operationen am offenen Herzen in die Studie eingeschlossen. 99 Patienten erhielten die bisher im DHZB etablierte Kombinationsprophylaxe mit Cefotaxim und Piperacillin (Cx/P-Gruppe). 81 Patienten bekamen eine Monoprophylaxe mit Cefotiam (Ct-Gruppe). Die postoperative Infektionsrate betrug in der Ct-Gruppe 14,8 % und in der Cx/P-Gruppe 17,2 %. Die Prophylaxe erfolgte für beide Gruppen durchschnittlich 103 Stunden bzw. 110 Stunden. Die Studie konnte aufgrund geringer Patientenanzahl aus statistischer Sicht keinen Beweis für einen Unterschied erbringen. Dafür zeigte die Metaanalyse, daß auch bei einer großen Patientenanzahl (n=4177) kein statistischer Unterschied zwischen einer Schmalspektrum- und einer Breitspektrumprophylaxe besteht. Es wurde ferner gezeigt, daß Cefotiam den Anforderungen einer effektiven Prophylaxe gerecht wird und Vorteile gegenüber der Kombinationsprophylaxe aufweist. Die Studie hat dazu beigetragen, daß seit 1996 in der Kinderherzchirurgie im DHZB eine Monoprophylaxe mit einem Cephalosporin der I. Generation - Cefazolin - durchgeführt wird und hat weiterhin eine Verkürzung der Prophylaxedauer bewirkt. / Perioperative antibiotic prophylaxis for patients with congenital heart diseases Recommendations for antimicrobial prophylaxis regarding the choice of antibiotics and the application time have changed and do not include cardiac surgery for infants. A combination of piperacillin and cefotaxim has been used since 1988 in the German Heart Institute of Berlin. Updated recommendation now propose the use of a I. or II. generation cephalosporin. The purpose of this prospective study was to evaluate whether a change from the so long used combined prophylaxis towards a monoprophylaxis with cefotiam is justified. From 1st of March until 31st of August 1995 a total number of 180 patients with an open heart surgery were included into the study. 99 patients received a combination with cefotaxim and piperacillin (cx/p-group), which was the standard combination in the German Heart Institute of Berlin. 81 patients received a monoprophylaxis with cefotiam (ct-group). The postoperative rate of infections was 14,8 % in the ct-group and 17,2 % in the cx/p-group. For both groups the duration of prophylaxis was on average 103 respectively 110 hours. Due to a relatively small number of patients the study could not show a statistically significant difference between both prophylactic regimes. The performed meta-analysis comparing the postoperative infections in small spectrum and broad spectrum prophylaxis in the open heart surgery did not find a significant difference in a large group of patients (n=4177). Our study supports the fact, that cefotiam meets the criteria of an effective antibiotic prophylaxis and has additional benefits compared to the combined prophylaxis scheme. The results of this study have led to a replacement of the old perioperative prophylaxis regime by cefotiam for open heart surgery for infants in the German Heart Institute of Berlin since 1996 and have led to a reduction of the application time during the prophylaxis.
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Risikofaktoren postoperativer Infektionen nach spinalen neurochirurgischen Eingriffen und Nutzen einer perioperativen Antibiotikaprophylaxe / Risk factors for postoperative infections following spinal surgery and the benefit of a perioperative antibiotic prophylaxis

Schumpelick-Garbe, Cecilie Anna 15 April 2015 (has links)
Ziel: Ziel dieser Studie war es, Risikofaktoren für operationsbezogene postoperative Infektionen (SSIs) nach spinalen Eingriffen zu identifizieren und die Wirksamkeit einer perioperativen Antibiotikaprophylaxe zur Vermeidung von Infektionen zu ermitteln. Methoden: Von Januar 2002 bis März 2004 erfolgte eine retrospektive Analyse neurochirurgischer Eingriffe unter dem Ausschluss kranieller Operationen. Untersuchte Risikofaktoren waren dabei Diagnose und Art der Operation sowie Höhe des Eingriffs an der Wirbelsäule, Alter und Geschlecht, Operationsdauer, postoperative Krankenhausliegedauer (LOS) und verlängerter Aufenthalt auf der Intensivstation (ITS). Weiterhin wurden die Wirksamkeit und der Umgang mit einer perioperativen Antibiotikaprophylaxe beobachtet. Die Infektionsrate von SSIs und anderen postoperativen Nosokomialinfektionen stellte das ausschlaggebende Kriterium dafür dar, dass ein Risikofaktor als solcher definiert wurde. Ergebnisse: Die Gesamtinfektionsrate von SSIs lag bei 2,29% (34 von 1484). Parallel zu der Komplexität der Operationen wurden zunehmende Infektionsraten festgestellt: Bandscheibenvorfall (3,48%), Spinalkanalstenose (3,97%), spinales Trauma (4,55%), spinaler Tumor (12,5%). Wesentliche Risikofaktoren waren dabei Operationsdauer (> 2 Stunden), LOS (> 7 Tage), Aufenthalt auf der Intensivstation (> 48 Stunden). Das Alter bei spinalen Eingriffen wurde auch, im Gegensatz zu Geschlecht und der Eingriffshöhe an der Wirbelsäule, als ein Risikofaktor gewertet. Bei Anwendung einer perioperativen Antibiotikaprophylaxe erhöhte sich die Infektionsrate (1,35% auf 6,06%; p <0,01). Der Einsatz einer perioperativen Antibiotikaprophylaxe wurde mit komplexeren Operationen, beispielsweise Eingriffen bei spinalen Tumoren, mit Eingriffen bei jüngeren (≤30 Jahre) oder älteren (>60 Jahre) Patienten, mit Eingriffen mit hohen Infektionsraten und mit Eingriffen mit Risikofaktoren (Operationsdauer, LOS, ITS) verbunden. Mit einem kurzen (≤24 Stunden) Protokoll der Prophylaxe im Vergleich zu einem längeren (>24 Stunden)zeigten sich niedrigere Infektionsraten (2,5% gegenüber 10%, p = 0.006). Die Antibiotikaprophylaxe erfolgte größtenteils mit Cefazolin (76,47%) und es wurden überwiegend grampositive Mikroorganismen, Haupterreger Staphylococcus aureus, isoliert. Eine Verschiebung des Verhältnis zugunsten der gramnegativen und zu Lasten der grampositiven Erreger zeigte sich bei Eingriffen mit ITS Aufenthalt, bei Eingriffen mit Durchführung einer perioperativen Antibiotikaprophylaxe und in Kombination mit postoperativen Allgemeininfektionen. Abgesehen von den Eingriffen mit Aufenthalt auf ITS, stellten die grampositiven Erreger zahlenmäßig weiterhin die dominanten Erreger dar. Schlussfolgerung: Risikofaktoren in der spinalen Chirurgie wurden identifiziert und deren Berücksichtigung hilft SSIs und deren Komplikationen zu verhindern. Es gab kein Anzeichen dafür, dass eine perioperative Antibiotikaprophylaxe SSIs reduziert. Eine Prophylaxe wurde auf komplexere Operationen mit einem höheren Risikoprofil limitiert und sollte einem kurzen Anwendungsprotokoll folgen. Im Zusammenhang mit der zunehmenden Anzahl komplexer chirurgischer Verfahren mit steigenden Infektionsraten bei gleichzeitig wachsender Resistenzentwicklung muss die Rolle der perioperativen Antibiotikaprophylaxe kritisch gesehen werden und sollte weiterführend untersucht werden.
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Risikofaktoren postoperativer Infektionen nach neurochirurgischen Eingriffen und die Rolle der perioperativen Antibiotikaprophylaxe / Risk factors for surgical site infections in neurosurgery and the role of perioperative antibiotics

Pauly, Franziska 21 May 2012 (has links)
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