Theodor Franke war nach derzeitiger Quellenlage der erste, der die Bezeichnung ‚Wirtschaftspädagogik‘ geprägt hat. Diese Sigle verband er dazumal mit weitreichenden begrifflichen Vorstellungen: Wirtschaftspädagogik stellte er sich als eine Wissenschaft vor, die systematisch die Wechselbeziehungen von Wirtschaft und Erziehung untersucht. Zugleich war die von ihm vorgeschlagene Wissenschaft keine bloß beruflich-kaufmännische ökonomische Bildung und keine rein allgemeinbildende ökonomische ‚Lehre von …‘, sondern ein Prinzip, das allen Unterricht, vom Anfang der Volksschule bis zum Ende der Fortbildungsschule, mit Blick auf die angestrebte Fachlichkeit durchziehen sollte. Er ist an den bis heute weitgehend fortbestehenden Schismen zwischen allgemeiner und beruflicher Bildung, zwischen kaufmännischer und gewerblicher Bildung, ja selbst noch im Schisma zwischen Berufs- und Wirtschaftspädagogik im heutigen Begriff als gescheitert zu betrachten: Weder vermochte er die Wirtschaftspädagogik in seinem Sinne als Disziplin noch überhaupt als Unterrichtsprinzip, das ihm vorschwebte, durchzusetzen. Hat sich an der Rezeption der Frankeschen Schriften bis heute nicht viel geändert, sollen in diesem Beitrag wenigstens seine Ideen referiert und aus heutigem Kontext heraus auf ihre aktuelle Bedeutung hin untersucht werden.
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa.de:bsz:ch1-qucosa-126414 |
Date | 04 November 2013 |
Creators | Bank, Volker, Lehmann, Annekathrin |
Contributors | TU Chemnitz, Philosophische Fakultät |
Publisher | Universitätsbibliothek Chemnitz |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | deu |
Detected Language | German |
Type | doc-type:article |
Format | application/pdf, text/plain, application/zip |
Relation | dcterms:isPartOf:Berichte aus der Berufs- und Wirtschaftspädagogik - Papers and Proceedings in Vocationomics ; 9 |
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