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Über das Musikerbe der Sächsischen Staatskapelle

Landmann, Ortrun 18 June 2010 (has links)
Bis auf wenige, kurze Zeitabschnitte gehört die Dresdner Hof- (heute Staats-)kapelle seit Jahrhunderten zur Spitzengruppe bezüglich der europäischen Orchesterentwicklung. Ihr Repertoire und dessen Überlieferung sind somit von musikhistorischer Relevanz, dabei aber bislang nicht vollständig erschlossen und infolgedessen von Forschung und Praxis unzureichend wahrgenommen. Hier Lücken zu schließen, ist das Ziel der vorliegenden Publikation. Die als „Drei Studien“ bezeichneten Arbeiten widmen sich der Entstehungs- und Sammlungsgeschichte einer Auswahl von historischem Musiziergut der Kapelle, das sich in der heutigen SLUB befindet. Da mit zeitlichem Abstand entstanden, repräsentieren sie unterschiedliche Erkenntnisphasen der Autorin. Die 1999 bzw. 2002 als Begleittexte zu zwei als Sondereditionen von RISM/A/II veröffentlichten CD-ROM-Katalogen im Druck erschienenen Studien I und II sind im Handel nicht mehr greifbar, so daß ihre digitale Herausgabe wünschenswert war, zumal diese auch die Möglichkeit bot, Korrekturen und Ergänzungen einzuarbeiten. Der Text der der Dresdner Hasse-Sammlung gewidmeten Studie I wird z.B. erweitert durch ein Kapitel zu den originalen Einbänden dieser Sammlung. Zum Text der das Dresdner Opernarchiv behandelnden Studie II wurden vor allem fehlende Register hinzugefügt. Ein Zentralthema beider Arbeiten bilden die Untersuchungen zu den Schreibern der Musikalien. Diese Untersuchungen werden in Studie III erheblich erweitert und zu neuen Ergebnissen geführt. Erstmals liegt nun für die Zeit von 1720 bis 1850 der Umriß einer Geschichte des Dresdner Hofnotistenamtes vor, wobei diesbezügliche Forschungsergebnisse anderer Autoren eingearbeitet sind. Neue Einblicke in die Dresdner höfische Musikgeschichte ließen sich für zwei ihrer repräsentativsten Überlieferungskomplexe gewinnen: die Hasse-Sammlung umfaßt Werke aller Gattungen, die während Hasses 30jährigem Wirken (ab 1731/34) und noch danach für die Musikpflege Bedeutung hatten; das Opern-Archiv schließt auf dem Gebiet der italienischen und später der deutschsprachigen Oper zeitlich an und umfaßt den Fundus von 1765 bis nach 1900. Zu beiden Komplexen sind die Titelaufnahmen in der Datenbank RISM/A/II mit dem Fundortsigel „D Dl“ sowie eine kleine Titelzahl mit Sigel „D Ds“ vorhanden und ergänzend zu den Studien I und II zu benutzen. Hinsichtlich der Schreiber-Bestimmungen sei aber generell auf Studie III mit ihren Abbildungen verwiesen: sie repräsentieren den aktuellen Erkenntnisstand, der in den älteren Arbeiten, ausgenommen die Abbildungen zu ihnen, nicht nachgebessert wurde. Die Abbildungen in ihrer Gesamtheit, nicht zuletzt jene, die den am Dresdner Hof verwendeten Einbänden gelten, sind über die spezielle Dresdner Thematik hinaus interessant für viele europäische Bibliotheken, die seit dem 18. oder 19. Jahrhundert Musikhandschriften Dresdner Ursprungs besitzen, diesen Ursprung aber nicht mehr oder nur ungenau kennen. Der Überlieferungswert der Musikalien, deren Dresdner Herkunft anhand der Abbildungen deutlich wird, dürfte sich in den meisten Fällen gegenüber bisheriger Einschätzung erhöhen. / Except for short lapses of time, the Dresden Court Orchestra (today’s Saechsische Staatskapelle Dresden) has for centuries belonged to the elite regarding the European orchestral development. As a result its repertoire and the written tradition of this repertoire are relevant to music history, but so far not completely recorded, and thus inadequately considered in research and practice. The intent of this publication is to close respective gaps. The individual contributions, designated as “Three Studies,” are dedicated to the history of a selection of the orchestra’s early music material kept by the present Saxon State and University Library (SLUB) in Dresden. As the author conceived the articles in different time periods, they represent differing phases of perception. Studies I and II, which were published in 1999 and 2002 as accompanying texts to two CD-ROM catalogs released as special editions to RISM’s catalog series A/II “Music Manuscripts after 1600,” are no longer available on the market. Therefore a digital edition was desirable, especially as it offered the possibility of integrating corrections and supplements. Study I, dedicated to the Dresden Hasse Collection, is for example supplemented by a chapter on the original bindings of the music manuscripts. The study II treating the Dresden Opera Archive was mainly complemented by additional indexes. Scribal research is a central theme of both studies. Considerably augmented in Study III, this research leads to new conclusions. For the first time the history of the Dresden court office of music scribe (to be precise: the period from 1720 to 1850) has been outlined, thereby integrating pertinent research results of other authors. New perceptions of the Dresden court music history have been achieved relating to two of its most representative aggregations of music material: The Hasse Collection comprises works of all genres significant for the practice of music during Hasse’s thirty year term of office (from 1731/34 on) and afterwards; the Opera Archive joins in the area of Italian and later German opera and includes the specific music from 1765 to after 1900. Supplementing Studies I and II, the catalog entries for both collections – library siglum “D Dl” – as well as a small number of entries with siglum “D Ds” are available in the RISM A/II database. In regard to the identification of scribes, Study III with its illustrations is pertinent: they represent the current level of perception, whereas the state of knowledge in the two older studies was not corrected, illustrations excepted. The illustrations in their entirety, not least those relating to the Dresden court bindings, are of interest beyond their Dresden-specific aspects for many European libraries which have acquired music manuscripts since the 18th or 19th centuries but are no longer or only imperfectly aware of their origin. The source value of the music manuscripts whose Dresden provenance is revealed by the illustrations should increase in most cases beyond their former evaluation.
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"Zur Einscharrung der Cadaver": Das Begräbnis der Dresdner Anatomieleichen im 18. und 19. Jahrhundert

Laubsch, Christoph 20 June 2017 (has links)
"Zur Einscharrung der Cadaver" befasst sich als erste wissenschaftliche Arbeit mit den Begräbnispraktiken und den Begräbnisorten der anatomischen Einrichtungen in Dresden von 1748 bis 1864. Dabei konnte festgestellt werden, dass es sich bei den Begräbnissen um keine ehrvollen christlichen Bestattungen handelte und wo sich diese ehemaligen Bestattungsplätze im heutigen Stadtbild präzise verorten lassen. Die Ergebnisse zu den Begräbnispraktiken sind zudem Erkenntnisse, welche deutschland-, ja sogar weltweit bisher einmalig sind und weitere Fragen eröffnen.:Inhaltsverzeichnis I 1. Einleitung 1 1.1. Einführung 1 1.2. Forschungsstand: Zur Notwendigkeit des Themas der vorliegenden Arbeit 3 1.3. Zielstellung, Methoden und Aufbau der Arbeit 5 1.4. Zu den Quellen 7 2. Zur "Ausmittelung" der Begräbnisplätze 12 2.1. Der Begräbnisplatz des Collegium medico-chirurgicum 12 2.1.1. Kirchhöfe im Interessenfeld des Medizinalkollegs 12 2.1.2. Die Suche nach einem geeigneten Begräbnisort in der Festungsanlage 18 2.1.3. Platzmangel und Standortnachteile – Die Kadaverplätze von 1748 - 1813 26 2.2. Der Begräbnisplatz der Chirurgisch-Medizinischen Akademie 36 2.2.1. Der Anatomiebetrieb läuft – Ein akademieeigener Anatomiefriedhof fehlt 36 2.2.2. Beschwerden drängen auf Verlegung des Begräbnisplatzes 41 2.2.3. Die Schließung des Kadaverplatzes am Eliasfriedhof 51 2.3. Die Bereiche der Kadaverplätze nach deren Schließung 52 2.3.1. Zur Verortung der ehemaligen Kadaverplätz - Methodik und Umsetzung 53 2.3.2. Analyse zu Spätfolgen durch Verortung der Begräbnisplätze 60 3. Die Durchführung des Begräbnisses der Anatomieleichen 65 3.1. Begräbnispraxis unter Differenzierung in „ehrliches“ und „unehrliches“ Begräbnis 65 3.1.1. Der Transport zum Begräbnisplatz 67 3.1.2. Die "Einscharrung" 75 3.1.3. Widerstand gegen die Begräbnispraxis 81 3.2. Der Anatomieaufwärter – Der Schuldige der "nachlässigen Einscharrung"? 84 4. Fazit 89 Abkürzungsverzeichnis II Abbildungsverzeichnis IV Quellen- und Literaturverzeichnis V Anhang XVIII

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