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Sprachverarbeitung, Genus und Aphasie / der Einfluß von Genustransparenz auf den Abruf von Genusinformation

Neumann, Annette 17 April 2002 (has links)
Für die Zuweisung von Genus im Deutschen wurden verschiedene Regeln vorgeschlagen. Genuszuweisung kann beispielsweise auf der Grundlage von Suffixregeln erfolgen. Diesen Regeln zufolge sind Derivations- und Diminutivsuffixe zuverlässige Genusindikatoren. Es finden sich nur wenige Ausnahmen zu diesen Regeln. Andere Nomen hingegen scheinen keine Genustransparenz zu haben. Ziel der durchgeführten Studien ist zu prüfen, inwieweit gesunde sowie aphasische Sprecher von formalen Genusindikatoren profitieren. Die Ergebnisse deuten darauf hin, daß gesunde Sprecher des Deutschen, anders als im Französischen oder Italienischen, in einer Genuszuweisungsaufgabe nicht von der Transparenz der Stimuli profitieren. Es wurden keine Reaktionszeitunterschiede zwischen der transparenten und intransparenten Bedingung gemessen. Aphasische Sprecher hingegen machen in der transparenten Bedingung weniger Fehler bei der Genuszuweisung als in der intransparenten Bedingung. Diese Ergebnisse werden im Kontext aktueller Sprachverarbeitungsmodelle diskutiert. Sie legen nah, daß Genus weder nur lexikalisch gespeichert ist noch ausschließlich auf der Basis von Regeln zugewiesen wird. Es wird angenommen, daß beide Strategien Teil der sprachlichen Kompetenz sind. / Different rules have been proposed for the assignment of gender to nouns in German. For instance, on the basis of derivational or diminutive suffixes gender can be assigned reliably, with only a few exceptions. However, there are several nouns that do not have any formal indication of gender. It was the aim to investigated whether normal and aphasic speakers benefit from formal gender cues. Results indicate that healthy speakers do not profit from gender cues in a gender assignment task. There are no differences in reaction times between the transparent and nontransparent condition. This contradicts findings from languages like French and Italian. However, Broca's and Wernicke's aphasics benefit from gender cues, although they do so in a different way. I interpret these findings within the context of current models of language processing and argue that gender is neither only lexically stored nor exclusively assigned on the basis of assignment rules. Both strategies seem to be part of German speakers' language competence.
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Polyvalent Verbs

Vogel, Ralf 13 July 1998 (has links)
Polyvalente Verben koennen mit unterschiedlichen Konstituentenmengen kombiniert sein, wobei deren Zahl und Art variieren. In den meisten Grammatikschulen sind Verben zentral fuer syntaktische Gestalt und semantische Interpretation von Saetzen. Sie bestimmen ueber ihre Subkategorisierungsrahmen, wieviele Komplemente welchen Typs im Satz realisiert werden. Daher ist Polyvalenz ein unerwartetes Phaenomen. Eine Diskussion verschiedener Ansaetze der generativen Grammatik ergibt, dass Subkategorisierung fuer die Erklaerung von Polyvalenz ungeeignet ist. Im zweiten Kapitel wird ein Modell fuer die konzeptuell-semantische Interpretation von Verben und Saetzen entwickelt, das dem Rechnung traegt: In Saetzen mit polyvalenten Verben bedingen die Komplemente des Verbs zusammen mit dem Verb die konzeptuell-semantische Interpretation. Die thematische Interpretation wird als inferentieller Prozess angesehen, der keinen Spezialfall allgemeiner konzeptuell-semantischer Interpretationsprozesse darstellt, sondern vielmehr in diese eingebunden ist. / Polyvalent verbs can be combined with different sets of complements. The variation concerns both number and type of the complements. In most grammar theoretical frameworks, verbs are of crucial importance for the syntactic structure and semantic interpretation of clauses. They determine via subcategorization frames how many complements of which type are realized. Polyvalence is therefore an unexpected phenomenon. A discussion of several approaches in generative grammar results in the claim that subcategorization is not very useful for the explanation of polyvalence. In the second chapter, a model for the conceptual-semantic interpretation of verbs and clauses is developed that takes polyvalence into account: the conceptual-semantic interpretation of clauses with polyvalent verbs is determined by the verb and complements together. Thematic interpretation is viewed as an inferential process that is embedded within the general conceptual-semantic interpretation processes, not their prerequisite.
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Deutsche Namibianer*innen oder namibische Deutsche? / Perzeption und Ordnung der sprachlichen Ressourcen und mehrsprachigen Praxis der deutschsprachigen Minderheit in Namibia.

Leugner, Janosch Leo 26 June 2023 (has links)
Die deutschsprachige Minderheit ist aus der Kolonisierung Namibias als „Deutsch Südwest-Afrika“ hervorgegangen. Umfangreiche schriftliche und mündliche Kompetenzen in Deutsch, Englisch und Afrikaans sind üblich. Trotz des Einflusses der Kontaktsprachen gilt das namibische Deutsch im Vergleich zu anderen extraterritorialen Varietäten als standardnah. Meine Dissertation geht mit zwei Studien der Forschungsfrage nach: „Welche soziale Ordnung regiert die mehrsprachige Praxis und sprachliche Variation im Deutschen der deutschsprachigen Minderheit in Namibia?“ Die Selbstangaben der Teilnehmer*innen in der quantitative Fragebogenstudie zeigen eine für eine Minderheit erwartbare Ordnung mit starkem Gebrauch von Deutsch innerhalb der Gemeinschaft und der Verkehrssprachen Englisch und Afrikaans eher mit externen Kontakten. Trotz der Dominanz des Deutschen in der Familie sind auch Englisch und Afrikaans unter anderem durch gemischtsprachige Elternhäuser präsent. Zentraler Teil der Dissertation ist die explorativ-qualitative Diskursanalyse über die Wahrnehmung von Deutsch, Englisch, Afrikaans und der weiteren namibischen Kontaktsprachen Otjiherero, Oshivambo und Nama/Damara. Zentral in der Perzeption der Sprachformen des Deutschen ist eine ideologische Aushandlung zwischen „Reinheit“ und „Vermischung“ durch Entlehnungen. So ist die kontaktgeprägte Variante des Deutschen das distinktive Kennzeichen einer Identifikation als Namibianer*innen gegenüber den Deutschlanddeutschen. Die für die Zugehörigkeit zu Namibia stehende „Vermischung“ des Deutschen mit den Kontaktsprachen geht aber auch mit Befürchtungen eines vermeintlichen Sprachverlusts einher, dem mit einem ideologischen Regime der sprachlichen „Reinheit“ begegnet wird. Dies soll letztlich den Spracherhalt und damit Fortbestand der Minderheit garantieren. / The German-speaking minority emerged from the colonization of Namibia as "German Southwest Africa." Written and oral proficiency in German, English and Afrikaans is common. Despite the influence of contact languages, Namibian German is considered close to standard in comparison to other extraterritorial varieties. My dissertation applied two studies to address the research question: "What social order governs multilingual practice and linguistic variation in German among the German-speaking minority in Namibia?" The self-reports of the participants in the quantitative questionnaire study show an expected order for a minority with a strong use of German within the community and with external contacts more often the lingua franca English and Afrikaans. Despite the dominance of German within the family, English and Afrikaans are also present, especially through mixed-language parental homes. The central part of the dissertation is the exploratory qualitative discourse analysis on the perception of German, English, Afrikaans and the other Namibian contact languages Otjiherero, Oshivambo and Nama/Damara. Central to the perception of German language forms is an ideological negotiation between "purity" and "mixing" through lexical borrowing. Thus, the contact variety of German is the distinctive marker of identification as Namibians vis-à-vis Germany-Germans. However, the "mixing" of German with the contact languages, which stands for belonging to Namibia, is also accompanied by fears of a supposed loss of language, which is countered with an ideological regime of linguistic "purity". This is ultimately supposed to guarantee language preservation and continued existence of the minority.
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Die Dissoziation eines Schriftstellers in den Jahren 1934 - 1936 / Ödön von Horváth und H. W. Becker ; fünf Thesen zu Horváths Eintritt in den Reichsverband Deutscher Schriftsteller am 11.07.1934

Brandt, Karsten 10 February 2006 (has links)
Meine Arbeit beschäftigt sich mit einem Autor, der in den Jahren 1928 bis 1932 in Deutschland große Erfolge hatte und seit der Machtergreifung der Nationalsozialisten dort nicht mehr gespielt werden durfte. Um dennoch weiterhin in Deutschland als Schriftsteller arbeiten zu dürfen, unterschrieb Ödön von Horváth am 11.07.1934 die Aufnahme- Erklärung für seinen Eintritt in den „Reichsverband Deutscher Schriftsteller“ (RDS), eine Unterorganisation der nationalsozialistischen „Reichschrifttumskammer“ (RSK). Unter dem Pseudonym H.W. Becker schrieb er einige Filmszenarios, von denen nur zwei realisiert wurden. Die Phase der Jahre 1934/35 nenne ich unter Verwendung seines Pseudonyms die Becker-Phase. In der Horváth-Forschung wurde seit den 70er Jahren bislang das Bild eines Autors festgeschrieben, das ausgehend von den vier bekannten Volksstücken, darunter den meistgespielten Geschichten aus dem Wienerwald Horváth als einen politisch motivierten antifaschistischen Kämpfer zeichnet. Dieses Bild entstand unter Ausklammerung seiner Aktivitäten in den Jahren 1934 bis 1936. Voreilig wurde Horváth dem Kanon der verbotenen, exilierten und sogar verbrannten Schriftsteller zugerechnet. Die These meiner Arbeit besteht darin, die Dissoziation eines Autors unter der Diktatur des Nationalsozialismus darzustellen. In der Horváth-Forschung soll diese Arbeit dazu dienen, der Biographie eines Autors ein notwendiges neues Element der Periodisierung an die Hand zu geben: Die Becker- Periode ist die Phase der selbst gewählten Schizophrenie eines Dichters, der sich kurzfristig auf ein System einlässt, das er früher ideologisch bekämpft hat, und darum für dieses System kurzfristig brauchbar wird. Aus diesem Wechselspiel entsteht die beschriebene Dissoziation: Horváth versuchte erst unter Verzicht auf sein Können unpolitische und zensurgerechte Filmtreatments zu schreiben, was dann auch auf seine Stücke dieser Zeit Einfluss hat und der Verzicht wird dann zum Verlust des Könnens. Diese Arbeit soll den Nachweis liefern, dass die bisher in der Sekundärliteratur vorgeschlagenen Erklärungsmodelle der Wendung eines Schriftstellers vom Realistischen zum Metaphysischen, die sich ebenso wie die noch immer zu überwindende Legendenbildung vom unerschrocken antifaschistischen und aktiv kämpfenden Dichter durchgesetzt zu haben scheinen, lediglich versuchen, den Ausfluss dieser Phase zu beschreiben, aber keineswegs ursächlich sind. / This thesis deals with the work of an author who was very successful in germany during the period from 1928 to 1932, and whose work was suppressed by the nazi regime after 1933. To retain at least a foothold in his field of endeavour and to be allowed to continue to write, Ödön von Horvath joined the Reichsverband Deutscher Schriftsteller on july 11, 1934, becoming a member of that organization''s subsidiary known as the national socialist "Reichsschrifttumskammer" or "chamber of literature (rsk). Using the pseudonym H.W.Becker, Horvath produced scripts for several movies, of which only two were ever produced. in my dissertation, the years 1934 and 1935 are referred to as the "Becker Phase". Other investigators, working mainly during the 1970S, have described Horvath by way of such well-known projects as his "tales from the vienna woods" and "Kasimir and Karoline" as a politically motivated and committed anti fascist fighter. i, on the other hand, have attempted to show that, except for his output during 1934 to 1936, Horvath was an outright victim, who was indeed both hurt and damaged by dint of being among the many authors fobidden and exiled by the nazis, with many of their works literally burned in bonfires by the nazi regime. My thesis attempts to trace the growing dissociation of Horvath (an undisputed author in league with the intra-german opposition against Hitler) as it turns out, trying to survive with his genius intact under the national socialist dictatorship. in this way, my research enabled me to present the biography of this author in a new light. thus, the "Becker period" (my term for the phase) demonstrates a form of “voluntary schizophrenia” of the author as he pretends for a time to go along with the regime’s doctrine. and because he had initially raged against nazism, he thus briefly becomes useful to the n.s. system as an assumed collaborator. I have attempted to show how Horvath , no doubt temporarily, set aside his genius by writing non-political texts that would withstand the n.s. censor''s pen -- and how this strategy eventually and tragically resulted in the loss of his creative talent altogether. My work attempts to establish how the transformation of this writer from the realm of realism to that of metaphysics aided in the development of something akin to a "Horvath legend", which to this day appears to be growing in literary circles.
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Adverbiale Kasus des Deutschen / eine Untersuchung der Genitive und Akkusative in adverbialer Funktion

Egorova, Olga 16 August 2006 (has links)
Adverbiale Kasus sind Substantivgruppen ohne Präposition, die im Satz die Funktion einer temporalen, lokalen oder modalen Adverbialbestimmung erfüllen. Im Satz treten sie in der Regel als Adjunkte auf und sind in ihrer Form syntaktisch unabhängig. Das Ziel der vorliegenden Dissertation ist, adverbiale Kasus des Deutschen anhand zahlreicher Belege sowohl synchron als auch diachron aus verschiedenen Perspektiven zu beschreiben. In den älteren Sprachstufen sind adverbiale Kasus häufig belegt. Bis zum Gegenwartsdeutschen wurden viele davon adverbialisiert, durch Präpositionalphrasen ersetzt oder sind zu Phraseologismen erstarrt. In dieser Arbeit wird auf die semantisch-lexikalischen Restriktionen, Struktur, interne Ausfüllung bzw. Besetzung, Bezugsmöglichkeiten, Bedeutungen und die stilistischen Besonderheiten adverbialer Kasus ausführlich eingegangen. / Adverbial case is a noun phrase without preposition, functioning as the adverbial modifier of time, place or manner in a sentence. Syntactically they usually serve as adjuncts and are independent in their form. The aim of the present investigation was to describe the German adverbial case synchronically and diachronically on the basis of a large number of speech samples from different points of view. Adverbial cases have been very frequent at the earlier stages of German. Many of them have been adverbialised, replaced by prepositional phrases or have turned into phraseologisms in the course of language development up to the modern German. The present doctor thesis provides a detailed study of the lexical-semantic restrictions of the adverbial cases as well as of their structure and inner filling, their relation to other sentence constituents, aspects of their meaning and stylistic peculiarities.
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Literatur der "Übergangsgesellschaft" / Untersuchungen zum Werk Volker Brauns ; vor und nach der Wende (1981 - 1992)

Tjahjandari, Lily 16 October 2009 (has links)
Deutsche Vereinigung 1989 hat grundsätzliche Änderungen in der deutschen Gesellschaft, sowohl kulturelle, soziale als auch wirtschaftliche Entwicklung gebracht. Diese Studie versucht, das literarische Image der deutschen Gesellschaft im Übergang zu analysieren, der durch Arbeiten von Volker Braun vorher und nach der Wiedervereinigung Deutschland vertreten ist. Die Analyse führte mit der ästhetischen und thematischen Annäherung auf mehreren Werke Volker Brauns wie Drama, Prosa und Dichtungssammlung, die mit dem Feld und der Literatur in Deutschland in der 80er Jahren bis zu 90er Jahren vereinigt wird. Die Forschung beschränkt sich auf Werke Volker Brauns in den achtziger Jahren bis kurz nach der Wende. Die Werkauswahl beinhaltet Werke Brauns, die sich in Bänden 8-10 befinden. Die Texte von Volker Braun werden ins Feld der ostdeutschen und Literatur der der Wiedervereinigung gelegt und als ein Teil der kulturellen Produktion analysiert, die immer mit dem Machtfeld Ostdeutschlands entsprechend ist. Forschung konzentriert sich auf Änderungen in thematischen Arbeiten von Volker Braun, nachdem die Vereinigung Deutschlands die Änderung in thematisch und ästhetisch vereinigt mit den großen sozialen Änderungen in Deutschland nach der Vereinigung beschrieb. Die Methode des interpretativen Kommentars bezieht sich auf Pierre Bordieus Theorie über das literarische Feld. Die Forschung versucht aus den Texten Brauns vor und nach der Wende einen Mentalitätswandel herauszuarbeiten und zu zeigen, wie die Texte die „Übergangsphase“ repräsentieren. / German unification in 1989 has brought fundamental changes in German society, both cultural, social and economic development. This study attempts to analyze the literary image of German society in transition, represented by works of Volker Braun before and after reunification Germany. Analysis conducted with the aesthetic and thematic approach on a number of rich Volker Braun such as drama, prose and poetry collection that is associated with the field and literature in Germany in the year of an 80-to 90-an. Texts of works of Volker Braun placed in the field of East German literature and German unification and analized as part of cultural production, which is always correspondent with the field of the repressive East Germany. Research focuses on changes in thematic works of Volker Braun after the unification of Germany described the change in thematic and aesthetic associated with the great social changes in Germany after unification. The method of the interpretative comment refers to Pierre Bordieu''s theory on the literary field. The research tries to work out from the texts of brown before and after the turn a mentality change and to show how the texts represent the "transitional phase".
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Sprache als Identitätsträger / deutschsprachige Minderheit in Nordgriechenland

Shengelia-Manos, Khatuna 14 September 2016 (has links)
Was geschieht mit der Muttersprache nach der Emigration? Der migrationsbedingte Erwerb einer Zweitsprache kann langfristig zu einem Sprachwechsel bzw. zu einem Verlust der Erstsprache führen. Der Sprachverlust wird zugleich häufig als Identitätsverlust empfunden. Diese Arbeit untersucht die Prozesse, die mit dem Sprachwechsel einhergehen, anhand der sprachlichen Situation der deutschsprachigen Minderheit in Nordgriechenland (Thessaloniki und Umgebung). Die vorliegende Studie stellt die sprachliche Situation, die Sprachwechsel-, Sprachverlust- und Spracherhaltprozesse der Deutschstämmigen aus mikrosoziolinguistischer Perspektive dar. Die sprachlichen Prozesse werden von sprachlichen und außersprachlichen Faktoren, wie zum Beispiel Spracheinstellungen innerhalb der Minderheitengruppe, subjektive Vitalität und ethnische Identitätsprägungen beeinflusst. Sprachliche Identität ist ein zentraler Bestandteil des ethnischen Identitätskonzepts. Sie spielt eine gewichtige Rolle in der Identitätsprägung eines Menschen, einer Minderheit. Die Sprache ist ein Identitätsträger. Die veränderte sprachliche Situation führt zu einem Identitätswechsel oder Identitätsverlust eines Individuums, einer Minderheitengruppe. Anhand der empirischen Untersuchung wird in dieser Arbeit dargestellt, wie die veränderte sprachliche Situation und der Sprachwechsel, der in der ersten, zweiten und dritten Generation der Deutschsprachigen stattfand, zum ethnischen Identitätswechsel dieser Generationen geführt hat. / What happens to the mother tongue after emigrating? The migration-related acquisition of a second language can eventually lead to a language shift or a complete loss of the first language. The loss of language is often also perceived as a loss of identity. This thesis examines the linguistic and non-linguistic processes that are associated with the language shift, based on the linguistic situation of the German-speaking minority in northern Greece (Thessaloniki and surroundings). This study illustrates the linguistic situation of the German diaspora in northern Greece from a micro-sociolinguistic perspective. The linguistic and non-linguistic factors, such as language attitudes of the minority group, individual vitality and ethnic identity affect the above mentioned linguistic processes. Linguistic identity is a central component of the ethnic identity concept. Language plays an important role in the identity of individuals and of ethnic minorities. The language is a carrier of identity. The changing linguistic situation leads to a loss of identity of an individual. Based on the empirical study, the thesis shows how far the language shift, which took place in the first, second and third generation of the Germans, led to an ethnic identity shift of these generations
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Middles in German

Steinbach, Markus 31 January 2001 (has links)
Transitive reflexive Sätze des Deutschen lassen sich unter den Begriff des Mediums fassen. Genauso wie entsprechende Konstruktionen in anderen indoeuropäischen Sprachen sind sie auch im Deutschen mehrdeutig und erlauben eine reflexive, mediale, antikausative und inherent reflexive Interpretation. Nach einem Überblick über die für die folgende Diskussion wesentlichen syntaktischen und semantischen Eigenschaften transitiver reflexiver Sätze wird anhand der Medialkonstruktion gezeigt, daß weder lexikalische noch syntaktische Ansätze in der Lage sind, eine korrekte und einheitliche Analyse der Medialkonstruktion im speziellen und von transitiven reflexiven Sätzen im allgemeinen zu bieten. Deshalb wird für einen neuen, dritten Ansatz argumentiert: a) alle transitiven reflexiven Sätze sind syntaktisch einheitlich zu analysieren; b) vermeintliche syntaktische Unterschiede bzgl. Koordination, Fokus und Voranstellung des (Argument- und Nichtargument-) Reflexivums lassen sich semantisch ableiten; c) (schwache) Reflexivpronomen sind bzgl. ihrer morphosyntaktischen Merkmale maximal unterspezifiziert; d) im Deutschen muß zwischen strukturellen und obliquen Kasusformen unterschieden werden. (c) und (d) erlauben eine einheitliche Analyse der Mehrdeutigkeit des Reflexivpronomens in transitiven reflexiven Sätzen im Rahmen einer entsprechend modifizierten Bindungstheorie. Die in dieser Arbeit entwickelte Theorie wird abschließend auf weitere Eigenschaften der sog. Medialkonstruktion angewandt. / Crosslinguistically, transitive reflexive sentences in German can be subsumed under the notion of middle voice. Like corresponding constructions in Indo-European languages they are also ambiguous in German and yield a reflexive, middle, anticausative, and inherent reflexive interpretation. First, we give a detailed survey of the syntactic and semantic properties of transitive reflexive sentences that will be relevant in the following discussion. Second, we illustrate by means of the middle construction that lexical and syntactic theories fail to formulate a correct and unified analysis of middle formation in particular and transitive reflexive sentences in general. Therefore, we develop a different and (so far new) approach: a) all kinds of transitive reflexive sentences do not differ in syntax; b) the differences concerning coordination, focus, and fronting of the argument and non-argument reflexive are derived in semantics; c) the morphosyntactic features of (weak) reflexive pronouns are maximally underspecified d) German distinguishes between between structural and oblique case forms. (c) and (d) permit a uniform derivation of all four interpretations of the reflexive pronoun in transitive reflexive sentences. This analysis is based on a corresponding modification of the binding theory. Finally, we apply the theory developed in this book to further propertiies of the so-called middle construction.
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Integration schreiben / der deutsch-türkisch Integrationsdiskurs in deutschsprachiger Gegenwartsliteratur

Dungen, Katharina von 30 November 2015 (has links)
Diese Arbeit wurde durch die Konrad Adenauer Stiftung gefördert. / Spätestens seit Beginn der Gastarbeitermigration ab Mitte der 1950er Jahre geistert der Begriff Integration meist als unbestimmte Anpassungsforderung an Zugezogene durch Deutschland. Dabei haben die Eingliederungsprozesse von Türken und ihren Nachkommen bis heute besonderes Gewicht. Ziel der Dissertation ist es, anhand deutsch-türkischer Gegenwartsliteratur festgefahrene Denkmuster im Integrationsdiskurs zu hinterfragen und neue Perspektiven hierzu aufzuzeigen: Was ist Integration, wer integriert sich in was und warum? Die Arbeit untersucht, welche Integrationsmodi und -typen in der ausgewählten Literatur artikuliert werden, mit welchen Parametern Integration verknüpft ist und welche Faktoren als entscheidend für eine gelungene oder gescheiterte Integration gelten. Gegenstand sind Texte türkeistämmiger Autoren der ersten und zweiten Generation, die zwischen 2007 und 2011 erschienen sind insbesondere die Romane Ali zum Dessert von Hatice Akyün und Cafe Cyprus von Yade Kara. Den theoretischen und methodischen Rahmen bilden die interkulturelle Literaturwissenschaft nach Norbert Mecklenburg und Michael Hofmann (u. a. zu Identitäts- und Differenzkonzepten), die sozialwissenschaftlichen Ausführungen zum Integrationsbegriff von Hartmut Esser sowie das Diskursverständnis und archäologische Analyseverfahren nach Michel Foucault. Zu den Ergebnissen gehören die Ästhetische und thematische Charakterisierung der deutsch-türkischen Gegenwartsliteratur, die Bestimmung des dem jeweiligen Text zugrunde liegenden Integrationsverständnisses sowie die Bewertung der künstlerischen Ausarbeitung und des Diskursbeitrags. Besonders erhellend ist die Analyse, wenn die Texte einen abweichenden Diskurs von jenem in den Medien, der Politik und Gesellschaft dominanten entwerfen und Aspekte verhandeln, die bislang nicht in soziologischen Konzepten berücksichtigt werden. Dann zeigen sich im Diskurs neue Formationen und für die Integration entscheidende Faktoren sowie damit eine divergierende Einschätzung der Integrationsrealität. / Since the onset of guest worker migration in the mid-1950s, the notion of integration has been coming up in Germany as the diffuse demand for adaptation on the part of the migrants. Up to the present day, the processes of integration of Turks and their offspring have carried particular weight. The goal of this dissertation is to explore German-Turkish contemporary fiction in order to call intransigent patterns of thought in the discourse on integration into question and develop new perspectives: What is integration, who integrates into what, and why? The dissertation analyzes the modes of integration literature articulates, the parameters with which integration is bound up, and the factors considered decisive for successful or failed integration. Its subject are writings by first- and second-generation authors of Turkish origin that have appeared between 2007 and 2011, in particular the novels Ali zum Dessert by Hatice Akyün and Cafe Cyprus by Yade Kara. The theoretical and methodical framework is derived from intercultural literary studies as according to Norbert Mecklenburg and Michael Hoffmann (e.g. on concepts of identity and difference); Hartmut EsserÕs sociological account of integration; and Michel Foucault`s notion of discourse and archaeological analysis. The dissertation accomplishes the aesthetic and thematic characterization of German-Turkish contemporary fiction, reveals on which concept of integration each text is based, and evaluates the texts aesthetic realizations and their contributions to the current discourse. The analysis proves particularly insightful in those instances in which literary texts project a discourse that deviates from that of the media, politics, and society, and treat aspects that sociology has hitherto neglected. In these instances, new discursive formations along with new decisive factors for integration arise, and it becomes necessary to evaluate the reality of integration differently.
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Cognitive conflicts in the Stroop paradigm / information retrieval and response selection in the human cognitive system

Bohle, Hannah 02 September 2016 (has links)
Kognitive Kontrolle wird besonders in solchen Momenten deutlich, wenn eine geplante Handlung gestört wird. Weil zwei widerstreitende Verhaltenstendenzen gleichzeitig bestehen oder anlaufen, entsteht ein Konflikt. Experimentell können kognitive Konflikte beispielsweise mit dem Stroop-Paradigma hergestellt und untersucht werden (Stroop, 1935). Es ist dabei eine aktuelle Frage, wie Konflikte zeitlich verarbeitet werden und wo im Gehirn diese Verarbeitung geschieht. Zeitlich können Konflikte beispielsweise dann entstehen, wenn die Informationen des Stimulus abgerufen werden oder auch erst dann, wenn die intendierte Antwort tatsächlich für die Artikulation ausgewählt werden muss. Eine weiterführende Frage ist, ob sich die entsprechenden Ergebnisse für verschiedene Stroop-Varianten unterscheiden. In der vorliegenden Arbeit wurden diese Fragen systematisch für die Verarbeitung von Objekten und Zahlen mit zwei Varianten des Stroop-Paradigmas untersucht. In der vorliegenden Dissertation präsentiere ich Ergebnisse von Reaktionszeitstudien und fMRT-Experimenten zum zeitlichen Ablauf und zu neuronalen Substraten kognitiver Konflikte während der Verarbeitung von Objekten und Zahlen. Um die Konflikte zeitlich und räumlich lokalisieren zu können, wird die Abrufphase und die Antwortphase separat modelliert. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Konflikte eher während des Abrufs als bei der Antwortauswahl stattfinden. Außerdem wird geschlussfolgert, dass die Konflikte für Zahl- und Objektrepräsentationen nicht auf gemeinsamen neuronalen Substraten basieren. Die Ergebnisse meiner Reaktionszeitstudien und der MRT-Studien deuten also darauf hin, dass Konflikte bei der Verarbeitung von Objekten und Zahlen zwar einem ähnlichen zeitlichen Verlauf folgen, aber offenbar in unterschiedlichen neuronalen Netzwerken verarbeitet werden. / In daily life, we constantly have to adjust our goals and plans to changing task demands and internal needs. Our ability to balance the initiation and inhibition of our actions, and to solve resulting conflicts between them, is referred to as cognitive control. To study the processes of cognitive control, the Stroop Paradigm has become a popular tool (Stroop,1935). The Stroop Paradigm is frequently used to address central questions of cognitive control. It is, for instance, an open issue, where and when in the processing stream cognitive conflicts arise. Do they arise early, for example, during the retrieval of target and distractor? Or do they occur late, when the response is prepared for execution? Another debate is concerned with the question whether the findings agree for different Stroop variants (Van Maanen et al., 2009). In this dissertation I present research on the temporal characteristics and the neural substrates of cognitive conflicts during the processing of objects and numbers. To better understand the locus of the conflict, the retrieval phase and the response phase are modelled separately. The results from several reaction time studies and from two fMRI experiments speak to the issue that processing costs occur during retrieval, i.e., early in the processing stream, for both, object and number representations. The results further indicate that the processing of the conflict between target and distractor for number and object representations do not rely on common neural substrates. I will thus present the results from behavioural and functional imaging experiments, showing similar temporal patterns for the conflicts in both systems, but distinct underlying neural networks.

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