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Prävalenz, Charakteristika und prognostischer Einfluss von Anämie, Niereninsuffizienz und Eisenmangel während der Index-Hospitalisierung nach akut dekompensierter Herzinsuffizienz und 1 Jahr nach Entlassung / Prevalence, characteristics and prognostic impact of anemia, chronic kidney disease and iron deficiency during the index hospitalization for acute heart failure and 1 year after dischargeJung, Constanze January 2023 (has links) (PDF)
Anämie (A), Niereninsuffizienz (NI) und Eisenmangel (EM) sind häufige Komorbiditäten bei akuter Herzinsuffizienz (AHF) in Folge derer sich die Langzeitprognose verschlechtert. Ihr Einfluss auf Verlauf und Dauer der Index-Hospitalisierung waren bisher nicht systematisch untersucht. Ziele der vorliegenden Arbeit waren deshalb, die Häufigkeiten von A, NI und EM bei Aufnahme und Entlassung zu beschreiben, ihren Einfluss auf den Krankheitsverlauf, die Dauer des stationären Aufenthaltes und die 1-Jahresprognose zu untersuchen sowie die Zusammenhänge der Veränderungen des Eisenstatus mit Veränderungen der Herzinsuffizienzschwere und der Inflammation zu überprüfen.
Von 399 Patienten wiesen bei Aufnahme 57% A, 74% NI und 65% EM auf. 93% hatten mindestens 1 Komorbidität und etwa 1/3 alle 3. Das Vorliegen der Komorbiditäten erhöhte die Rate der intrahospitalen Zustandsverschlechterungen und verlängerte die Dauer des stationären Aufenthalts individuell und additiv. Hb, eGFR und TSAT, nicht jedoch Ferritin waren mit dem 1-Jahres-Outcome (Tod oder Hospitalisierung) assoziiert. Während der Index-Hospitalisierung veränderten sich die Prävalenzraten von A und NI nicht, die Häufigkeit von EM nahm jedoch ab. Eine Veränderung des Ferritins korrelierte mit hsCRP und Leukozytenzahl, nicht jedoch mit Veränderungen des NT-proBNPs.
Unsere Daten zeigten, dass A, NI und EM bei Aufnahme häufig sind. Nur der EM nahm gemäß üblicher Definition ab. A, NI und EM wirkten sich individuell und additiv negativ auf den Krankheitsverlauf, die Dauer der Hospitalisierung und die 1-Jahresprognose aus. Nicht-kardiale Komorbiditäten spielen damit für Krankheitsverlauf und Prognose der Herzinsuffizienz eine zentrale Rolle und müssen adäquat diagnostiziert und bei der Prognoseabschätzung berücksichtigt werden. Zudem ist die Definition des EM auf Basis von Ferritin bei AHF wegen des Zusammenhangs zwischen dem Akut-Phase Protein Ferritin und systemischer Inflammation kritisch zu hinterfragen. / Anemia (A), chronic kidney disease (CKD), and iron deficiency (ID) are common comorbidities in acute heart failure (AF) that worsen the long-term prognosis. Their influence on the in-hospital course and duration of index hospitalization has not been systematically investigated. The aim of this study was therefore to describe the prevalence rates of A, CKD and ID on admission and prior to discharge, to examine their influence on the in-hospital course, the length of inpatient stay and the 1-year prognosis, as well as to explore the connections between changes in iron status with changes in the heart failure severity and inflammation.
Of 399 patients, 57% had A, 74% CKD and 65% ID on admission. 93% had at least 1 comorbidity and about 1/3 had all 3. The presence of the comorbidities increased the rate of in-hospital deterioration and increased the length of inpatient stay individually and additively. Hb, eGFR, and TSAT, but not ferritin, were associated with a worse 1-year outcome (death or hospitalization). During index hospitalization, the prevalence rates of A and CKD did not change, but the prevalence rate of ID decreased. A change in ferritin correlated with hsCRP and leukocyte count, but not with changes in NT-proBNP.
Our data showed that A, CKD, and ID are common in AHF. Only ID decreased according to the usual definition. A, CKD, and ID individually and additively had a negative impact on the in-hospital course, the length of hospitalization, and the 1-year prognosis. Non-cardiac comorbidities thus play a central role in the in-hospital course and prognosis of heart failure and must be adequately diagnosed and considered when assessing the prognosis. In addition, the definition of ID based on ferritin in AHF should be questioned due to the connection between the acute-phase protein ferritin and systemic inflammation.
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Die Rolle der Na\(^+\)/K\(^+\)-ATPase in der Herzinsuffizienz / The Na\(^+\)/K\(^+\)-ATPase and its role in heart failureCellini, Antonella January 2024 (has links) (PDF)
Die Na+ /K+ -ATPase (NKA) ist maßgeblich an der Regulation der kardialen Na+ -Homöostase beteilligt. Im Myokard werden hauptsächlich zwei Isoformen exprimiert: die α1 (NKA-α1) und die α2-Isoform (NKA-α2). Diese beiden Isoformen unterscheiden sich sowohl in ihrer Lokalisation als auch in ihrer zellulären Funktion. So ist die NKA-α1 recht homogen entlang des Sarkolemms zu finden und ist verantwortlich für die Regulation der globalen intrazellulären Na+ -Konzentration ([Na+ ]i). Die NKA-α2 hingegen konzentriert sich hauptsächlich in den T-Tubuli und beeinflusst über Veränderung der lokalen [Na+ ]i die Ca2+ -Transienten und die Kontraktilität. Im Rahmen einer Herzinsuffizienz wurde eine verminderte Expression und Aktivität der NKA beobachtet. Gleichzeitig werden Inhibitoren der NKA, sogenannte Digitalisglykoside, in fortgeschrittenen Herzinsuffizienz-Stadien eingesetzt. Die Studienlage über den Einsatz dieser Therapeutika ist recht uneinheitlich und reicht von einer verringerten Hospitalisierung bis hin zu einer erhöhten Mortalität. Ziel dieser Arbeit war es die Folgen einer NKA-α2 Aktivierung während einer Herzinsuffizienz mit Hilfe eines murinen Überexpressionsmodells zu analysieren. 11-Wochen alte Mäuse mit einer kardialen NKA-α2 Überexpression (NKA-α2) und Wildtyp (WT) Versuchstiere wurden einem 8-wöchigen Myokardinfarkt (MI) unterzogen. NKA-α2 Versuchstiere waren vor einem pathologischem Remodeling und einer kardialen Dysfunktion geschützt. NKA-α2 Kardiomyozyten zeigten eine erhöhte Na+ /Ca2+ -Austauscher (NCX) Aktivität, die zu niedrigeren diastolischen und systolischen Ca2+ -Spiegeln führte und einer Ca2+ -Desensitisierung der Myofibrillen entgegenwirkte. WT Versuchstiere zeigten nach chronischem MI eine sarkoplasmatische Ca2+ -Akkumulation, die in NKA-α2 Kardiomyozyten ausblieb. Gleichzeitig konnte in der NKA-α2 MI Kohorte im Vergleich zu den WT MI Versuchstieren eine erhöhte Expression von β1-adrenergen Rezeptoren (β1AR) beobachtet werden, die eine verbesserte Ansprechbarkeit gegenüber β-adrenergen Stimuli bewirkte. Zudem konnte in unbehandelten Versuchstieren eine Interaktion zwischen NKA-α2 und dem β1AR nachgewiesen werden, welche in der WT Kohorte größer ausfiel als in der NKA-α2 Versuchsgruppe. Gleichzeitig zeigten unbehandelte NKA-α2 Kardiomyozyten eine erhöhte Sensitivität gegenüber β-adrenerger Stimulation auf, welche nicht mit einer erhöhten Arrhythmie-Neigung oder vermehrten Bildung reaktiver Sauerstoffspezies einherging. Diese Untersuchungen zeigen, dass eine NKA-α2 Überexpression vor pathologischem Remodeling und einer kardialen Funktionbeeinträchtigung schützt, indem eine systolische, diastolische und sarkoplasmatische Ca2+ -Akkumulation verhindert wird. Gleichzeitig wird die β1AR Expression stabilisert, wodurch es zu einer verminderten neurohumoralen Aktivierung und einer Durchbrechung des Circulus vitiosus kommen könnte. Insgesamt scheint eine Aktivierung der NKA-α2 durchaus ein vielversprechendes Target in der Herzinsuffizienz Therapie darzustellen.
Therapie darzustellen. / The Na+ /K+ -ATPase (NKA) is significantly involved in the regulation of the cardiac Na+ homeostasis. Two isoforms are mainly expressed in the myocardium: the α1- (NKA-α1) and the α2-isoform (NKA-α2). These two isoforms differ regarding their localization as well as their cellular function. The NKA-α1 is located along the sarcolemma and is responsible for the regulation of the global intracellular Na+ concentration ([Na+ ]i). In contrast , the NKA-α2 is concentrated mostly in the t-tubules and influences the Ca2+ transients and contractility by changing the local [Na+ ]i. During heart failure, a reduced activity and expression of the NKA has been observed. At the same time, inhibitors of the NKA, so-called digitalis glycosides, are used in the treatment of advanced stages of heart failure. The current evidence for the use of these substances remains still inconsistent ranging from decreased hospitalization to increased mortality. The aim of this project was to analyze the consequences of an NKA-α2 activation during heart failure by using a murine overexpression system. 11-weeks old mice with a cardiac-specific overexpression of the NKA-α2 (NKA-α2) and wildtype (WT) animals were subjected to 8 weeks of myocardial infarction (MI). NKA-α2 mice were protected against pathological remodeling and functional impairment. NKA-α2 cardiomyocytes showed an increased Na+ /Ca2+ -exhanger (NCX) activity, which led to a reduction of the diastolic and systolic Ca2+ levels and prevented a Ca2+ desensitization of the myofilaments. WT animals showed a sarcoplasmic Ca2+ accumulation after MI, which did not occur in NKA-α2 cardiomyoctes. At the same time, NKA-α2 MI mice showed an increased expression of β1-adrenergic receptor (β1AR), which induced an improved response towards β-adrenergic stimuli. In addition, an interaction between the NKA-α2 and the β1AR was detected in untreated animals, which was tighter in the WT cohort than in the NKA-α2 group. Furthermore, untreated NKA-α2 cardiomyocytes showed an increased sensitivity towards β-adrenergic stimulation, which was not associated with a higher arrhythmic tendency or augmented generation of reative oxygen species. These results show that an NKA-α2 overexpression protects against pathological remodeling and cardiac dysfunction by preventing systolic, diastolic and sarcoplasmic Ca2+ accumulation. Concurrently, a β1AR downregulation is countercated, probably inducing a reduced neurohormonal activation and an ending of the vicious circle. Altogether, it seems that an activation of the NKA-α2 might be a promising target in the therapy of heart failure.
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Mitochondriale Funktion im Kontext β-adrenerger Signalwege / Mitochondrial function in the context of β-adrenergic signalling pathwaysBrand, Theresa January 2024 (has links) (PDF)
RKIP ist ein Kinaseregulator, der unter anderem Raf und GRK-2 kontrolliert. Im Herzen inhibiert RKIP die GRK-2 und verstärkt daher die beta-adrenerge Signalweiterleitung. Eine Überexpression von RKIP im murinen Herzen führt zu einer Steigerung der kardialen Kontraktilität, die gut toleriert wird. Aufgrund einer ausgewogenen Aktivierung der beta1- und beta2-Adrenorezeptoren (beta-AR) hat der positiv inotrope Effekt -unerwarteterweise- keine schädlichen Auswirkungen auf das Herzgewebe. Der beobachtete Phänotyp weist auf einen erhöhten Energiebedarf hin. Da dies möglicherweise einen Effekt von RKIP auf Mitochondrien beinhaltet, war das Ziel dieses Projekts die Aufklärung einer möglichen Achse aus RKIP, betaAR und Mitochondrien.
Elektronenmikroskopische Aufnahmen zeigten einen Effekt von RKIP auf die mitochondriale Morphologie. Die Mitochondrien in wildtypischen (Wt) Mausherzen reihten sich entlang der Myofilamente auf. In Mäusen mit einer Herz-spezifischen Überexpression von RKIP (RKIP-tg) war ein größerer Anteil des Herzgewebes mit Mitochondrien bedeckt, hervorgerufen durch eine erhöhte Anzahl an Mitochondrien im Vergleich zu Wt. Trotzdem ist die hochgeordnete Struktur von Mitochondrien und Myofilamenten nicht gestört. Die Mitochondrien bilden sogar mehrschichtige Reihen zwischen den Myofilamenten aus. Im Gegensatz dazu sind Mitochondrien aus RKIP-knockout Tieren (RKIP-KO) kleiner und ihre Konnektivität, die die geordnete Struktur ausprägt, geht verloren. Die Veränderungen der mitochondrialen Morphologie gehen einher mit Anomalitäten im Expressionsniveau von Proteinen der mitochondrialen Teilung und Fusion. Mitochondrien sind sehr dynamische Organellen, die permanenten Teilungs- und Fusionsprozessen unterliegen, die von einem Set aus GTPasen ausgeführt werden. Die Expression von DRP-1, einem Protein der mitochondrialen Teilung, ist in RKIP-KO Mausherzen hochreguliert im Vergleich zu Wt und RKIP-tg. Das könnte die reduzierte Größe von Mitochondrien in RKIP-KO Herzen erklären. Im Gegensatz dazu ist Mfn-1, ein Protein der mitochondrialen Fusionsmaschinerie, zwischen den Genotypen nicht verändert. Das passt gut zu der Beobachtung, dass RKIP nicht zu einer Vergrößerung von individuellen Mitochondrien führt. Trotzdem ist Mfn-2, ein Protein das zur Verknüpfung von Mitochondrien und von Mitochondrien mit anderen Organellen beiträgt, in RKIP-tg Mausherzen verglichen mit Wt und RKIP-KO hochreguliert. Das könnte zu der Ausbildung eines Netzwerkes zwischen der erhöhten Anzahl an Mitochondrien beitragen.
Um zu überprüfen, ob die morphologischen Veränderungen auf funktionaler Ebene gespiegelt werden, wurden Sauerstoffverbrauchsmessungen durchgeführt. Tatsächlich zeigten Mitochondrien, die aus RKIP-KO Herzen gewonnen wurden, eine erniedrigte ADP-stimulierte Atmung verglichen mit Wt Mitochondrien. Bezieht man die Hyperpolarisation der inneren Mitochondrienmembran, die in isolierten Kardiomyozyten beobachtet wurde, mit ein, könnte das auf einen Defekt in der ATP-Synthese zurückzuführen sein. Im Einklang damit ist das Expressionsniveau von ATP5a, einem Protein, das am Aufbau der ATP-Synthase beteiligt ist, in isolierten Mitochondrien aus RKIP-KO Mausherzen reduziert. Das deutet auf eine essentielle Funktion von RKIP bei der mitochondrialen Funktion hin.
Im Gegensatz dazu war die mitochondriale Funktion in RKIP-überexprimierenden Herzen normal. Der Sauerstoffverbrauch und das mitochondriale Membranpotential waren nicht von Wt zu unterscheiden. Jedoch steigerte eine RKIP-Überexpression das Expressionsniveau von Proteinen der Atmungskette. Dies führte uns zu der Hypothese, dass RKIP kardiale Mitochondrien schützt. Um dies zu testen, wurden Ischämie/Reperfusionsbedingungen in isolierten Kardiomyozyten simuliert, indem ein Puffer zugesetzt wurde, der die metabolischen Veränderungen während einer Ischämie imitiert. Während das mitochondriale Membranpotential in Wt Kardiomyozyten kollabiert, wenn der Ischämiepuffer zugegeben wird, waren RKIP-tg Kardiomyozyten vor diesem schädlichen Effekt geschützt. Das deutet einen RKIP-vermittelten Schutz der kardialen Mitochondrien unter ischämischen Bedingungen an.
Da RKIP im Herzen als GRK-2-Inhibitor fungiert, wollten wir als nächstes die Beteiligung der betaAR am RKIP-vermittelten Effekt auf Mitochondrien untersuchen. Daher wurden die RKIP-induzierten Veränderungen der Proteinexpression in Abwesenheit von beta1AR oder beta2AR analysiert. Interessanterweise hebt der Verlust des beta2AR den RKIP-vermittelten Anstieg der Mfn-2 Expression und der Proteine der Atmungskette komplett auf, während ein beta1-KO keinen Effekt hat. Um die Rolle des beta2AR als Mitochondrien-protektiven Rezeptor weiter zu beleuchten, wiederholten wir die Experimente, bei denen adulte Kardiomyozyten mit Ischämiepuffer behandelt wurden. In Abwesenheit des beta2AR verlor RKIP seinen schützenden Effekt auf kardiale Mitochondrien. Zusammengenommen weist das darauf hin, dass RKIP einen Effekt auf morphologischer und funktionaler Ebene sowie auf Proteinebene auf Mitochondrien ausübt. Die erhöhte Anzahl an funktionalen Mitochondrien könnte dabei helfen, die zusätzliche Energie bereitzustellen, die für eine langfristige Erhöhung der kardialen Kontraktilität benötigt wird.
Da wir beobachtet haben, dass RKIP Mitochondrien beeinflussen könnte, war die nächste Überlegung, die Rolle von Mitochondrien im Kontext von genetischen Formen der Kardiomyopathie zu untersuchen. Die PLNR9C Mutation verursacht eine schnell fortschreitende Form der dilatativen Kardiomyopathie. In einem Mausmodell verlängerte die gleichzeitige Überexpression von RKIP das Überleben und stellte die Herzfunktion in PLNR9C Mäusen wieder her. Zunächst beobachten wir einen reduzierten Sauerstoffverbrauch in kardialen Mitochondrien aus PLNR9C Mäusen. Nimmt man die Depolarisation des mitochondrialen Membranpotentials dazu, scheint die mitochondriale Fehlfunktion auf einem Defekt der Substratoxidation zu beruhen. Eine gleichzeitige Überexpression von RKIP normalisierte den mitochondrialen Phänotyp der PLNR9C Mäuse fast vollständig. Das legt nahe, dass Mitochondrien nicht nur Teil der PLNR9C-induzierten Kardiomyopathie sind, sondern auch des RKIP-abhängigen Schutzes.
Da Mitochondrien in einer Vielzahl von kardialen Situationen eine zentrale Rolle einnehmen, war das nächste Ziel die mitochondriale Gesundheit als Parameter für die Testung von Substanztoxizität zu etablieren. Die Messung des mitochondrialen Membranpotentials wurde angewandt, um eine kleine Bibliothek von MEK-Inhibitoren auf ihre mitochondriale Toxizität zu testen. Die bekannten Nebenwirkungen der MEK-Inhibitoren auf Kardiomyozyten und die Rolle der ERK-Aktivierung bei der Apoptose veranlasste uns dazu. Tatsächlich brach das mitochondriale Membranpotential nach Behandlung mit MEK-Inhibitoren ein und verringerte sich unter oxidativem Stress noch weiter. Im Gegensatz dazu führte eine neue Interventionsstrategie für die Raf/MEK/ERK-Kaskade, die spezifisch mit der nukleären Akkumulation von ERK interferiert, die zytosolische ERK-Aktivität aber erhält, nicht zu einer Depolarisation des mitochondrialen Membranpotentials und schützte die Kardiomyozyten sogar unter Wasserstoffperoxidbehandlung.
Zusammen genommen betont das Projekt die immens wichtige Rolle von Mitochondrien für neue Strategien zur Kontraktionskraftsteigerung, in pathologischen Situationen, wie Kardiomyopathien, und deren Interventionsstrategien und sogar für das Sicherheitsprofil von neuen therapeutischen Substanzen. / RKIP is a kinase regulator controlling Raf and GRK-2, amongst others. In the heart, RKIP inhibits GRK-2 and thus enhances beta-adrenergic receptor (betaAR) signalling. RKIP overexpression in murine hearts leads to a well-tolerated increase in cardiac contractility. Due to a balanced activation of beta1AR and beta2AR the positive inotropic effect has -unexpectedly- no detrimental effects on cardiac tissue. The observed phenotype indicates an increased energy demand. As this may imply an effect of RKIP on mitochondria, the aim of this project was the elucidation of a potential RKIP-betaAR-mitochondria axis.
Electron microscopy images revealed an impact of RKIP on mitochondrial morphology. Mitochondria in wild type (Wt) mouse hearts are aligned between myofilaments. In mice with cardiac-specific overexpression of RKIP (RKIP-tg) a higher fraction of cardiac tissue is occupied by mitochondria due to an increase in mitochondrial number compared to Wt. Nevertheless, the highly ordered structure of mitochondria and myofilaments is not disturbed. The mitochondria even form multi-lane rows between the myofilaments. In contrast, in mice with a global knockout of RKIP (RKIP-KO) mitochondria are of reduced size and their inter-connectivity, giving rise to the ordered structure, is lost. The changes in mitochondrial morphology go along with abnormalities in the expression levels of proteins involved in mitochondrial fission and fusion. Mitochondria are highly dynamic organelles that undergo constant events of fusion and division mediated by a set of GTPases. The expression of DRP-1, a protein involved in mitochondrial fission, is upregulated in RKIP-KO mouse hearts compared with Wt and RKIP-tg. This could explain the reduced size of mitochondria in RKIP-KO hearts. In contrast, Mfn-1, a protein of the mitochondrial fusion machinery, is not altered between the genotypes. This fits well with the observation that RKIP does not induce an increased size of individual mitochondria. Nevertheless, Mfn-2, a protein contributing to inter-mitochondrial and inter-organelle connectivity, is upregulated in RKIP-tg mouse hearts compared to Wt and RKIP-KO. This could contribute to the formation of a network between the increased numbers of mitochondria.
To check, if the changes in morphology mirror alterations in mitochondrial function, oxygen consumption assays were conducted. Indeed, mitochondria derived from RKIP-KO mouse hearts show a decreased ADP-stimulated respiration compared to Wt mitochondria. Taking the hyperpolarisation of the inner mitochondrial membrane, observed in isolated cardiomyocytes, into account, this could result from a defect in ATP-synthesis. Along the same line, the expression level of ATP5a, a protein involved in ATP-synthase, is reduced in isolated mitochondria from RKIP-KO mouse hearts. This hints towards an essential role of RKIP in mitochondrial function.
In contrast, mitochondrial function was normal in RKIP-overexpressing hearts. Oxygen consumption and mitochondrial membrane potential was indistinguishable from Wt mitochondria. But RKIP overexpression increased the expression levels of proteins involved in the respiratory chain. This led us to the hypothesis of a RKIP-induced protection for cardiac mitochondria. To test this assumption, ischemia reperfusion conditions were simulated in isolated cardiomyocytes applying a buffer that mimics metabolic changes during ischemia. While mitochondrial membrane potential in Wt cardiomyocytes collapses upon application of ischemic buffer, RKIP-tg cardiomyocytes were protected from this adverse event. This suggests a RKIP-mediated protection of cardiac mitochondria under ischemic conditions.
As RKIP acts as a GRK-2 inhibitor in the heart, we next thought to evaluate the contribution of the betaAR in the RKIP-mediated effect on mitochondria. Therefore, we analysed the RKIP-induced changes in protein expression in the absence of beta1 or beta2AR. Interestingly, the loss of beta2AR completely abolished the RKIP-mediated increases in protein expression of Mfn-2 and the proteins of the respiratory chain, while beta1 knockout had no effect. To further establish the role of beta2AR as a mitochondria-protective receptor, we repeated the experiments using ischemic buffer on adult cardiomyocytes. In the absence of beta2AR, RKIP lost its shielding effect on cardiac mitochondria. Taken together, this suggests, that RKIP has an impact on cardiac mitochondria on a morphological, functional and on a protein level. The increased number of functional mitochondria could help to provide the additional amount of energy that is needed for the long-term increase in cardiac contractility. Moreover, a protective connection of RKIP, beta2AR and mitochondria seems to exist.
As we learned that RKIP could affect mitochondria, we next thought to investigate the role of mitochondria in the context of a hereditary form of cardiomyopathy. The PLNR9C mutation induces a rapidly progressive form of dilative cardiomyopathy. In a mouse model, the simultaneous overexpression of RKIP prolonged life span and rescued cardiac function in PLNR9C mice. First, we observed a reduced oxygen consumption in PLNR9C cardiac mitochondria. Together with a depolarization of the mitochondrial membrane potential, the mitochondrial malfunction seems to be based on a defect in substrate oxidation. A simultaneous overexpression of RKIP almost normalised the mitochondrial phenotype of PLNR9C mice. Suggesting that mitochondria are not only part of PLNR9C-induced cardiomyopathy but also of the RKIP-dependent rescue.
As mitochondria are central organelles in a wide variety of cardiac situations, the next aim was to establish mitochondrial health as a read-out for compound toxicity testing. The measurement of mitochondrial membrane potential was used to test a small series of MEK-inhibitors with regard to their potential mitochondrial toxicity. This was prompted by the known side effects of MEK-inhibitors on cardiomyocytes and the role of ERK activation in apoptosis. Indeed, mitochondrial membrane potential collapsed in response to MEK-inhibitor treatment and even further decreased under oxidative stress conditions. In contrast, a new targeting strategy for the Raf/MEK/ERK cascade, interfering specifically with ERK nuclear accumulation preserving cytosolic ERK activity, did not lead to depolarization of mitochondrial membrane potential and even protected cardiomyocytes under hydrogen peroxide treatment.
Taken together, the project places emphasis on the immense important role of mitochondria for new strategies to enhance cardiac contraction force, in pathological conditions such as cardiomyopathies and their respective intervention strategies and even for safety profiling of new therapeutic compounds.
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Zusammenhänge von klinischen und demographischen Charakteristika mit funktionellen sowie morphologischen Schlüsselparametern bei Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion - Ergebnisse der Aldo-DHF-Studie / Association between clinical and demographical characteristics and functional and morphological key parameters in heart failure and preserved ejection fraction (HFpEF) - Results of the Aldo-DHF trialBehrens, Anneke 24 June 2015 (has links)
Hintergrund: Bei etwa der Hälfte aller Patienten mit Herzinsuffizienz kann die Symptomatik auf eine Herzinsuffizienz bei erhaltener Ejektionsfraktion (HFPEF) zurückgeführt werden. Lange Zeit wurde der Herzinsuffizienz bei erhaltener Ejektionsfraktion eine bessere Prognose nachgesagt als der systolischen Herzinsuffizienz. Neuere Untersuchungen zeigen allerdings, dass die Prognose vergleichbar schlecht und gegenüber der Allgemeinbevölkerung deutlich herabgesetzt ist.
Trotz großer klinischer Relevanz gibt es weder eine allgemeingültige Leitlinie zur Diagnostik der HFPEF noch eine überzeugende Therapie, die Morbidität und Mortalität reduziert.
Auch ist bislang nicht geklärt, inwieweit sich demographische und klinische Faktoren auf die den Empfehlungen zugrunde liegenden Zielparameter auswirken. Ebenfalls ungeklärt ist, ob und wie diese krankheitstypischen, für die Diagnose wegweisenden Schlüsselparameter wie Leistungsfähigkeit, diastolische Funktion, neurohumorale Aktivierung und linksatriales und linksventrikuläres Remodeling auch unabhängig von demographischen und klinischen Faktoren untereinander assoziiert sind.
Dieses ist von großem Interesse, da man die Parameter, anhand derer man eine Krankheit diagnostizieren und den Effekt einer Therapie messen will, gut kennen sollte und die Einflüsse, denen sie unterliegen, bekannt sein sollten.
Material und Methoden: In der vorliegenden Arbeit werden Baselinedaten der Aldo-DHF-Studie präsentiert, die 422 ambulante Patienten mit einer symptomatischen Herzinsuffizienz bei erhaltener Ejektionsfraktion einschloss (mittleres Alter 67 Jahre, 48% männlich). Anhand dieser Daten wurden die Zusammenhänge zwischen zahlreichen demographischen und klinischen Charakteristika und Werten der Leistungsfähigkeit (peak VO 2), Werten der diastolischen Dysfunktion ( E/e‘), Höhe der neurohumoralen Aktivität (NT-proBNP) und Werten des kardialen Remodelings (linksatrialer Volumenindex und linksventrikulärer Massenindex) ermittelt sowie ihre Assoziation untereinander geprüft. Dazu wurden die Patienten nach ihrem jeweiligen NYHA-Stadium in zwei Gruppen unterteilt (NYHA-Stadium II, n= 363 Patienten; NYHA-Stadium III, n= 59 Patienten). Beziehungen zwischen Basischarakteristika und dem jeweiligen Zielparameter wurden zunächst mit einfacher Regression und anschließend mit multipler Regression untersucht. Beziehungen der Zielparameter untereinander wurden zum einen durch den Pearson-Korrelationskoeffizienten
5 Zusammenfassung
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und zum anderen nach Adjustierung durch einen partiellen Korrelationskoeffizienten dargestellt.
Ergebnisse: Wir stellten fest, dass das Alter der einzige Faktor ist, der sich auch unabhängig von demographischen und klinischen Faktoren signifikant negativ auf alle fünf untersuchten Schlüsselparameter auswirkt: die peak VO2 (p= < 0.001), das E/e‘ (p= 0,009), das NT-proBNP (p= < 0.001), den LAVI (p= 0.003) und den LVMI (p= 0.02).
Die Leistungsfähigkeit (peak VO2) wird negativ durch ein weibliches Geschlecht (p= <0.001), chronotrope Inkompetenz (p= 0.002) und einzelne Begleiterkrankungen wie KHK (p= 0.002), DM (p= 0.05) und das Schlafapnoe-Syndrom(p= 0.02) beeinflusst.
Außerdem wird die diastolische Funktion (E/e‘) durch weibliches Geschlecht (p= 0.008), durch einen höheren Pulsdruck (p= 0.04), eine niedrigere Ruheherzfrequenz (p= 0.03) und die Behandlung mit Betablockern (p= 0.001) herabgesetzt.
Bei der Untersuchung des Zusammenhangs von Charakteristika des Patientenkollektivs und der neurohumoralen Aktivität zeigte sich, dass ein höherer BMI (p= 0.03) mit einem niedrigeren NT-proBNP-Spiegel assoziiert ist.
Vorhofflimmern (p= < 0.001), eine niedrige Ruheherzfrequenz (p= 0.05), chronotrope Inkompetenz (p= 0.02), eine schlechte Nierenfunktion (p= 0.05), niedrige Hämoglobinspiegel (p= < 0.001), die Einnahme von Diuretika (p= 0.05) und Betablockern (p= < 0.001) sind hingegen mit einem erhöhten NT-proBNP-Spiegel assoziiert.
Obgleich signifikant, korrelieren die peak VO2, E/e‘ und NT-proBNP unadjustiert lediglich moderat miteinander, während LAVI und LVMI gar nicht mit der Leistungsfähigkeit assoziiert sind. Nach Adjustierung entfällt die Signifikanz des zuvor genannten Zusammenhangs von peak VO2 mit E/e‘ und NT-proBNP. Das bedeutet, dass die Leistungsfähigkeit mit keinem der anderen Schüsselparameter in Zusammenhang steht, wenn man sie unabhängig von demographischen und anderen klinischen Faktoren betrachtet. Der Zusammenhang von E/e‘, NT-proBNP und LAVI sowie LVMI und LAVI bleibt auch nach Adjustierung bestehen.
Patienten mit einem entsprechend den vorgegebenen Grenzwerten niedrigen NT-proBNP-Spiegel (NT-proBNP ≤ 220 ng/l) und niedrigen E/e‘-Werten (E/e‘ ≤ 15) hatten signifikant bessere peak VO2- und AT VO2-Werte als Patienten, bei denen auch nur einer dieser beiden Werte erhöht war.
Schlussfolgerung: Wir untersuchten, welche demographischen und klinischen Faktoren mit der körperlichen Leistungsfähigkeit, der diastolischen Funktion, der neurohumoralen
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Aktivierung und dem linksatrialen sowie linksventrikulären Remodeling bei Patienten mit Herzinsuffizienz und erhaltener systolischer Funktion assoziiert sind.
Besonders interessant war, dass die maximale Leistungsfähigkeit mit keinem der anderen diagnostischen Schlüsselparameter, unabhängig von demographischen und klinischen Faktoren, in Zusammenhang steht. Dennoch scheinen empfohlene Grenzwerte bei NT-proBNP und E/e‘ zur Diagnose einer HFPEF sinnvoll, da sie grundsätzlich Patienten mit einer niedrigeren peak VO2 selektieren.
Die Herzinsuffizienz mit erhaltener EF ist ein multifaktoriell beeinflusstes klinisches Syndrom. Da die eingeschränkte Leistungsfähigkeit nicht unabhängig von anderen Faktoren mit den diagnostischen Parametern assoziiert ist, ist die individuelle Bewertung von Faktoren, die zu den Symptomen der Patienten beitragen, obligatorisch für die klinische Beurteilung und Therapie bei Patienten mit HFPEF.
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Herzinsuffizienz mit erhaltener Pumpfunktion - Entwicklung therapeutischer Konzepte durch pathomechanistische Charakterisierung und klinische PhänotypisierungRommel, Karl-Philipp 09 August 2021 (has links)
Die wissenschaftlichen Arbeiten in dieser Habilitationsschrift belegen die
phänotypische Heterogenität der Herzinsuffizienz mit erhaltener Pumpfunktion (HFpEF) und
zeigen, dass eine erweiterte pathomechanistische und klinische Phänotypisierung geeignet ist
um homogenere Subgruppen und Therapieziele zu identifizieren.
Eine erweiterte pathomechanistische Charakterisierung mittels kardialer
Magnetresonanztomographie und invasiver Druck-Volumenanalyse ermöglichte dabei die
Identifikation zweier hämodynamischer Phänotypen, die sich anhand des Ausmaßes der
interstitiellen linksventrikulären (LV) Fibrosierung unterscheiden. Eine so durchgeführte
Stratifizierung ermöglicht die Individualisierung potentieller Therapien anhand des
Vorliegens einer LV Fibrose, wobei aktuelle Studien die Reduktion der myozytären
Steifigkeit und Fibroseentwicklung in der einen und eine spezifische Fibrosereduktion in der
anderen Gruppe untersuchen. Mittels pathomechanistischer Charakterisierung konnten
außerdem potentiell neue Therapieziele identifiziert werden. So konnte gezeigt werden, dass
eine Störung der phasischen linksatrialen (LA) Funktion unabhängig von LV
Funktionsstörungen mit einer eingeschränkten Belastbarkeit in HFpEF assoziiert ist.
Gemeinsam mit Untersuchungen anderer Gruppen wurde so das Konzept der LA Myopathie
als maßgeblicher pathophysiologischer Faktor der HFpEF etabliert, auf deren Grundlage
aktuell spezifische Therapien zur Modulation der LA Drücke in HFpEF untersucht werden.
Außerdem wurde dargelegt, dass eine diastolische rechtsventrikuläre und rechtsatriale
Dysfunktion bereits früh im Verlauf einer HFpEF auftreten und maßgeblich zur Unfähigkeit
der Steigerung des Herzzeitvolumens unter Belastung beitragen. Dies legt zum einen nahe,
dass zukünftig potentielle Therapien auch insbesondere hinsichtlich ihrer Effekte auf diese
Funktionsstörungen beurteilt werden sollten und bildet zum anderen den Ausgangspunkt für
weitere mechanistische Studien zur Entwicklung spezifischer Therapien.
Eine klinische Phänotypisierung anhand der Stratifizierung von HFpEF Patienten nach
dem Vorliegen einer hochgradigen Trikuspidalklappeninsuffizienz (TI) identifizierte ein
HFpEF Kollektiv mit hoher Symptomlast und eingeschränkter Prognose. Für eine
interventionelle Reduktion der TI konnte gezeigt werden, dass diese die biventrikuläre
Hämodynamik und das klinische Outcome verbessert und sie damit eine attraktive
Therapieoption in dieser Gruppe darstellt. In dieser Habilitationsschrift konnte weiterhin
demonstriert werden, dass HFpEF Patienten mit resistenter arterieller Hypertonien einen
Phänotyp in einem frühen Erkrankungsstadium darstellen, der durch einen erhöhten
Sympathikotonus, eine arterielle und ventrikuläre Steifigkeit sowie eine relative LV
Hyperkontraktilität als potentielle Therapieziele charakterisiert ist. Die interventionelle renale
Denervation stellt ein vielversprechendes Therapiekonzept für diesen Phänotyp dar.
Die dargestellten Arbeiten und Ergebnisse zur Phänotypisierung von HFpEF Patienten
bieten neue Einblicke und eröffnen neue Wege für zukünftige Studien auf diesem Gebiet.
Offene Fragen verbleiben hinsichtlich der therapeutischen Relevanz pathomechanistisch
identifizierter Phänotypen und deren Rolle in der Modulierung des natürlichen Verlaufs der
HFpEF. Therapiestudien unter Beachtung der aktuellen Ergebnisse und longitudinale Studien
zur Identifizierung von Faktoren, die mit der Entwicklung einer HFpEF beziehungsweise
deren Progression einhergehen, werden zur Klärung dieser Zusammenhänge notwendig sein.:1 EINFÜHRUNG IN DIE THEMATIK (5)
1.1 EINLEITUNG (5)
1.2 ZIELSETZUNGEN UND AUFBAU DER ARBEIT (6)
1.3 DIE KLINISCHE PROBLEMATIK DER HERZINSUFFIZIENZ MIT
ERHALTENER PUMPFUNKTION (8)
1.3.1 Definition (8)
1.3.2 Epidemiologie und Prognose (9)
1.3.3 Pathophysiologie (11)
1.3.3.1 Morphologische linksventrikuläre Veränderungen (11)
1.3.3.2 Diastolische linksventrikuläre Dysfunktion (12)
1.3.3.3 Systolische linksventrikuläre Dysfunktion (15)
1.3.3.4 Linksatriale Veränderungen (16)
1.3.3.5 Pulmonale Hypertonie und rechtsventrikuläre Dysfunktion (16)
1.3.3.6 Arterielle Hypertonie und vaskuläre Veränderungen (17)
1.3.3.7 Periphere Veränderungen (19)
1.3.3.8 Zelluläre Mechanismen (19)
1.3.4 Diagnose der Herzinsuffizienz mit erhaltener Pumpfunktion (21)
1.3.4.1 Klinische Diagnose (21)
1.3.4.2 Echokardiographie (22)
1.3.4.3 Natriuretische Peptide (22)
1.3.4.4 Nicht-invasive Diagnose (23)
1.3.4.5 Invasive Diagnose (24)
1.3.5 Therapeutische Konzepte (25)
1.4 PHÄNOTYPISIERUNG ALS WEG ZUR ETABLIERUNG EFFEKTIVER THERAPIEN (27)
1.4.1 Pathomechanistische Charakterisierung (29)
1.4.1.1 Hämodynamische Charakterisierung mittels Konduktanzmessung (29)
1.4.1.2 Kardiale Magnetresonanztomographie (30)
1.4.2 Klinische Phänotypisierung (31)
1.4.2.1 Herzinsuffizienz mit erhaltener Pumpfunktion und Trikuspidalklappeninsuffizienz (31)
1.4.2.2 Herzinsuffizienz mit erhaltener Pumpfunktion und resistenter arterieller Hypertonie (33)
2 PUBLIKATIONEN (35)
2.1 PATHOMECHANISTISCHE PHÄNOTYPISIERUNG DER HERZINSUFFIZIENZ MIT ERHALTENER PUMPFUNKTION (35)
2.1.1 Identifikation hämodynamischer Phänotypen mittels kardialer
Magnetresonanztomographie (35)
2.1.2 Identifikation einer unabhängigen linksatrialen Kardiomyopathie als
pathomechanistischer Faktor der Herzinsuffizienz mit erhaltener Pumpfunktion (47) 2.1.3 Identifikation einer eingeschränkten rechtsventrikulären diastolischen Reservefunktion als Pathomechanismus der Herzinsuffizienz mit erhaltener Pumpfunktion (57)
2.1.4 Identifikation einer unabhängigen rechtsatrialen Kardiomyopathie als
pathomechanistischer Faktor der Herzinsuffizienz mit erhaltener Pumpfunktion (69)
2.2 ENTWICKLUNG EINES THERAPEUTISCHEN KONZEPTES FÜR PATIENTEN MIT HERZINSUFFIZIENZ UND ERHALTENER PUMPFUNKTION UND
TRIKUSPIDALKLAPPENINSUFFIZIENZ (83)
2.2.1 Biventrikuläre hämodynamische Effekte einer katheterbasierten
Trikuspidalklappenrekonstruktion (83)
2.2.2 Effekt einer katheterbasierten Trikuspidalklappenrekonstruktion auf die
Hospitalisierungsrate von Herzinsuffizienzpatienten (96)
2.2.3 Bedeutung der pulmonalen Hypertonie für die katheterbasierte
Trikuspidalklappenrekonstruktion (109)
2.2.4 Klinische Effektivität einer katheterbasierten Trikuspidalklappenrekonstruktion
bei Patienten mit Herzinsuffizienz und erhaltener Pumpfunktion (122)
2.3 ENTWICKLUNG EINES THERAPEUTISCHEN KONZEPTES FÜR PATIENTEN
MIT HERZINSUFFIZIENZ UND ERHALTENER PUMPFUNKTION UND
RESISTENTER ARTERIELLER HYPERTONIE (132)
2.3.1 Übersicht über physiologische Effekte einer katheterbasierten Modulation des
renalen Sympathikotonus (132)
2.3.2 Hämodynamische Effekte einer katheterbasierten Modulation des renalen
Sympathikotonus (144)
2.3.3 Klinische Effektivität einer katheterbasierten Modulation des renalen
Sympathikotonus bei Patienten mit Herzinsuffizienz und erhaltener Pumpfunktion (152)
3 SCHLUSSFOLGERUNGEN (163)
3.1 PATHOMECHANISTISCHE PHÄNOTYPISIERUNG ANHAND DES VORLIEGENS EINER MYOKARDIALEN FIBROSE (164)
3.2 PATHOMECHANISTISCHE PHÄNOTYPISIERUNG ANHAND DER
LINKSATRIALEN FUNKTION (167)
3.3 PATHOMECHANISTISCHE PHÄNOTYPISIERUNG ANHAND DER
RECHTSVENTRIKULÄREN UND RECHTSATRIALEN FUNKTION (170)
3.4 KLINISCHE PHÄNOTYPISIERUNG ANHAND DES VORLIEGENS EINER
HOCHGRADIGEN TRIKUSPIDALKLAPPENINSUFFIZIENZ (174)
3.5 KLINISCHE PHÄNOTYPISIERUNG ANHAND DES VORLIEGENS EINER
RESISTENTEN ARTERIELLEN HYPERTONIE (180)
3.6 LIMITATIONEN DIESER ARBEIT UND AUSBLICK (184)
4 LITERATUR (187)
5 ERKLÄRUNGEN (201)
6 LEBENSLAUF (202)
7 DANKSAGUNG (203)
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Untersuchung zum Zusammenhang zwischen parodontaler Gesundheit sowie Anzahl der Restbezahnung und LBP (big42), CD14 und CD68 am humanen Ventrikelmyokard / Examination of coherence between the severity of both periodontal disease as well as the amount of missing teeth and the expression of different markers of inflammation, such as CD68, CD14 and LBP (big2) in human myocardial tissueDuchatsch, Aline 24 April 2017 (has links)
No description available.
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Verbesserung der Endothelfunktion bei herzinsuffizienten Ratten durch den HMG-CoA-Reduktase-Inhibitor Rosuvastatin / HMG-CoA inhibition with rosuvastatin improves endothelial function in rats with congestive heart failureFirnschild, Andreas January 2007 (has links) (PDF)
In der vorliegenden Arbeit wurden die Wirkungen einer 10-wöchigen Therapie mit dem 3-Hydroxy-3-Methylglutaryl-CoenzymA-(HMG-CoA)-Reduktase-Inhibitor Rosuvasta-tin auf die endotheliale Funktion, die Stickstoffmonoxid (NO)-Bioverfügbarkeit und die Phosphorylierung des „vasodilator-stimulated phosphoprotein“ (VASP) in Thrombozy-ten im Rattenmodell der chronischen Herzinsuffizienz (CHF) nach Koronarligatur un-tersucht. Die Phenylephrin-induzierte Vasokonstriktion war in Gefäßringen von Versuchstieren mit CHF im Vergleich zu Tieren ohne Herzinsuffizienz deutlich verstärkt, was sich auf eine Reduktion der tonischen NO-Freisetzung in Aortenringen von CHF-Ratten zurück-führen ließ. Die Behandlung mit Rosuvastatin erhöhte die NO-Freisetzung und normali-sierte die gesteigerte Kontraktionsantwort bei CHF-Tieren. Die durch Acetylcholin in-duzierte endothelabhängige Vasorelaxation war bei CHF signifikant beeinträchtigt und wurde durch die Behandlung mit Rosuvastatin ebenfalls deutlich verbessert. Da sich keine Unterschiede in der endothelunabhängigen Relaxation nach Gabe eines NO-Donors zwischen den Untersuchungsgruppen zeigten, ist die Reduktion der Acetylcho-lin-Antwort demnach eindeutig endothelial bedingt und lässt sich nicht auf eine vermin-derte NO-Sensitivität der Muskelzellen zurückführen. Diese endotheliale Dysfunktion scheinen Statine zumindest teilweise normalisieren zu können. Die Bildung von Super-oxidanionen in Aorten von CHF-Tieren war im Vergleich zu Tieren ohne Herzinsuffi-zienz signifikant gesteigert. Durch chronische Therapie mit Rosuvastatin konnte dies signifikant reduziert werden. Passend hierzu war die intraluminale NO-Bioverfügbarkeit, gemessen als basale VASP-Phosphorylierung an Ser239 in Thrombo-zyten, bei CHF-Tieren erniedrigt und wurde durch die Rosuvastatin-Behandlung nor-malisiert. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass es durch chronische Therapie mit dem HMG-CoA-Reduktase-Inhibitor Rosuvastatin zu einer Steigerung der NO-Bioverfügbarkeit und damit zu einer Verbesserung der Endothelfunktion bei Ratten mit Herzinsuffizienz kommt. / This study showed the effects of 3-hydroxy-3-methylglutaryl-coenzyme A (HMG-CoA) reductase inhibiton for ten weeks with rosuvastatin on endothelial function, NO bioavailability and platelet vasodilator-stimulated phosphoprotein (VASP) phosphorylation in congestive heart failure (CHF) rats after coronary ligation. Phenylephrine-induced vasoconstriction was significantly increased in rats with CHF and partly normalized by treatment with rosuvastatin suggesting a reduction of tonic NO release in CHF aortic rings. Acetylcholine-induced endothelium-dependend vasorelaxation was impaired in CHF and significantly improved by rosuvastatin treatment. Since there was no significant difference between the groups in endothelial-independend relaxation induced by 2-(N,N-Diethylamino)-diazenolate-2-oxide (DEA-NONOate), the reduction in acetylcholine-induced response is caused by endothelial dysfunction and not by reduced NO-sensitivity of the muscle cells. This endothelial dysfunction seems to be at least partly normalized by statins. Aortic superoxide production was significantly increased in rats with CHF and normalized by rosuvastatin. Basal platelet VASP phosphorylation on Serin 239 was significantly reduced in CHF and normalized in rats treated with rosuvastatin. In this study HMG-CoA reductase inhibiton with rosuvastatin significantly improved NO bioavailability and endothelial function in rats with CHF.
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Depression, Lebensqualität und Überlebenszeit bei chronischer Herzinsuffizienz / Depression, Quality of Life and Survival in Patients with Chronic Heart FailureWollner, Verena January 2007 (has links) (PDF)
Die vorliegende prospektive Studie hatte zum Ziel, den Zusammenhang zwischen Depression und Mortalität einerseits und Lebensqualität und Mortalität andererseits bei chronischer Herzinsuffizienz zu untersuchen. Zusätzlich wurden Determinanten für Depression und Lebensqualität untersucht. Eine konsekutive Kohorte von 231 ambulanten Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz wurde bei Studieneinschluss eingehend medizinisch untersucht und gebeten Fragebögen bezüglich Lebensqualität (KCCQ und SF-36) und Depression (PHQ) zu beantworten. Die Überlebensdaten wurden 2 bis 4 Jahre nach Studieneinschluss erhoben. In der vorliegenden Studie konnte ein Zusammenhang zwischen dem Vorliegen einer Major Depression und einer kürzeren Überlebenszeit nachgewiesen werden, der auch nach Kontrolle biomedizinischer prognostischer Faktoren bestand. Eine Minor Depression ging nicht mit einer kürzeren Überlebenszeit einher. Ferner kamen wir zu dem Ergebnis, dass der Schweregrad der NYHA-Klasse eine starke Determinante der Depression ist. Geschlecht, Alter und Ejektionsfraktion konnten nicht als Determinanten der Depression identifiziert werden. Auch die subjektiv empfundene Lebensqualität des Patienten steht im Zusammenhang mit der Überlebenszeit. Je höher die Lebensqualität, desto geringer ist das Risiko für Mortalität. Als Prädiktoren der Lebensqualität erwiesen sich Geschlecht, Alter, NYHA-Klasse und Depression, nicht jedoch die Ejektionsfraktion. Einschränkungen der Studie bestehen aufgrund der kleinen Stichprobe sowie des selektiven Patientenguts. Mögliche Mechanismen, die den Zusammenhang zwischen Depression und Überlebenszeit erklären können, sind verminderte Compliance des depressiven Patienten sowie unter anderem eine Dysregulation immunologischer Abläufe. Zur kausalen Klärung des Zusammenhangs von Depression bzw. Lebensqualität und Mortalität bedarf es zukünftig vor allem randomisierter Interventionsstudien. / The aim of this prospective cohort study was to examine whether the physical and mental components of health-related quality of life are independent predictors of survival in patients with chronic heart failure. A cohort of 231 outpatients with chronic heart failure was followed prospectively for 986 days. Generic health-related quality of life was measured with the Short Form-36 Health Survey (SF-36), disease-specific health-related quality of life was measured with the Kansas City Cardiomyopathy Questionnaire, and depression was measured with the self-reported Patient Health Questionnaire. As presented elsewhere, we found that major depression was associated with a doubled mortality risk even after adjustment for important prognostic factors, such as age, gender, etiology, type and degree of left ventricular dysfunction, and funcional status. Furthermore it should be noted that NYHA functional status was predictive of depression whereas gender, age and left ventricular ejection fraction were not. Generic and disease-specific health-related quality of life were predictive of survival an univariate analyses. After adjustment for age, gender, degree of left ventricular dysfunction and functional status, only the mental health component of SF-36 and the disease-specific health-related quality of life remained significant. Predictors of qualty of life were, except the left ventricular ejection fraction gender, age, NYHA functional class and depression. Certain limitations considering the relatively small sample size of this investigation habe to be mentioned. Depression may influence mortality not only via behavioral pathways such as reduced compliance but also via direct biological mechanisms involved in the pathogenetic processes of chronic heart failure. If depression was a causal risc factor, treating depression successfully should result in longer survival. However, these issues must be explored in future research.
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Die Rolle des alphaV-Integrins bei der Entwicklung einer kardialen Hypertrophie am Mausmodell, nach Aortenkonstriktion / Role of alphaV-integrin in Cardiac Hypertrophic Growth in Response to Pressure OverloadJoha, Cornelia January 2008 (has links) (PDF)
In dieser Arbeit sollen die funktionellen Zusammenhänge zwischen Integrinrezeptoren und myokardialer Hypertrophieentwicklung am Maus-Model nach aortic-banding untersucht werden. Durch den Einsatz eines Integrin-alphaV/Beta3 und alphaV/beta5-Inhibitors (EMD 270179 der Fa. Merck) konnten gezielt diese Integrinrezeptoren gehemmt werden. Mittels morphologischen, histologischen, immunhistochemischen, biochemischen und bildgebenden Verfahren konnten bekannte Signalwegskaskaden reproduziert und eben auch eine mangelhaft einsetzende Hypertrophieentwicklung unter Integrin-Blockade nachgewiesen werden. Innerhalb von 2-7 Tagen (Untersuchungszeitraum) setzte in der Gruppe der behandelten Tiere eine myokardiale Dilatation ein, die mit einer deulich eingeschränkten linksventrikulären Funktion einherging. Nahezu die Hälfte der Tiere verstarben konsekutiv, während die unbehandelten Tiere deutlich bessere Überlebenschancen zeigten. Ein zur transthorakalen Aortenkonstriktion vergleichbares Ereignis beim Menschen wäre eine langjährig bestehende, unbehandelte arterielle Hypertonie oder eine Aortenstenose. Beides sind jedoch Ereignisse, die in der Regel nicht derart akut einsetzen, sondern sich entwickeln. Demnach wäre ein möglicher Einsatz beim Menschen nach entsprechenden Studien zur Ermittlung des optimalen Therapie-Fensters zu diskutieren. / We examined the functional connections between integrin-receptors and cardiac hypertrophy development in mouse model after aortic-banding. By application of an alphaV/Beta3 and alphaV/beta5-inhibitor (EMD 270179 Fa Merck) these integin-receptors could be restrained. By means of morphological, histologic, immunhistologic, biochemical and picture-giving procedures known signal way cascades could be reproduced. Also a faultily starting hypertrophy development under integrin-inhibition could be proved. Within 2-7 days (investigation period) in the group of the treated animals, cardiac dilatation started which was associated with a notable depressed leftventricular function. Nearly half of the animals died consecutively, while the untreated animals showed clearly better survival chances. One to aortic-banding comparable event in human would be a for many years existing, untreated arterial hypertension or an valvular aortic stenosis. Nevertheless, both are events which start as a rule not so urgently, but develop. Therefore, a possible application in humans would be to be discussed according to suitable studies to the inquiry of the optimum therapy window.
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Effekt von Pharmakotherapie und Komorbidität auf die Prognose chronisch herzinsuffizienter Patienten - eine prospektive Kohortenstudie / Effect of pharmacotherapy and comorbidity on the prognosis of patients with chronic heart failure - a prospective cohort studySteimann, Iris January 2009 (has links) (PDF)
Die chronische Herzinsuffizienz ist eine sehr häufige Erkrankung des höheren Lebensalters und eine der wichtigsten Todesursachen in den Industrienationen. Die Prognose der chronischen Herzinsuffizienz konnte durch Einführung einer Therapie mit ACE-Hemmern/AT1-Antagonisten und Betablockern deutlich verbessert werden. Allerdings wurde die Effektivität einer leitliniengerechten Pharmakotherapie der chronischen Herzinsuffizienz bisher nicht nachgewiesen. Ziel der vorliegenden prospektiven Kohortenstudie war es, diesen Effekt auf den Tod jeder Ursache, je nach Grad der Einhaltung der leitliniengerechten Pharmakotherapie, in einem konsekutiven Kollektiv chronisch herzinsuffizienter Patienten unter Berücksichtigung der Komorbidität zu bestimmen. Im Zeitraum von 2002-2003 wurden 1054 stationäre oder ambulante Pa-tienten mit chronischer Herzinsuffizienz jeder Ätiologie und jeden Schweregra-des konsekutiv in die Studie aufgenommen und über im Mittel 2 Jahre nachbeobachtet. Alle Patienten wurden detailliert klinisch, laborchemisch und echokardiographisch charakterisiert: das mediane Alter betrug 71,8 Jahre, 60% der Patienten waren männlich und 61% der Patienten hatten eine reduzierte und 39% eine erhaltene linksventrikuläre systolische Funktion. Der Grad der leitliniengerechten Pharmakotherapie (GLT) wurde gemäß der MAHLER Studie berechnet, um die Qualität der Pharmakotherapie zu mes-sen. Er basierte auf der Verschreibung von ACE-Hemmern/AT1-Antagonisten, Betablockern und Mineralkortikoid-Rezeptorblockern (GLT-3), die gemäß der Europäischen Leitlinien für die Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz empfohlen sind. Zudem wurde der GLT-5 berechnet, der zusätzlich die Medikation mit Diuretika und Herzglykosiden berücksichtigte. Bei Patienten mit reduzierter linksventrikulärer systolischer Funktion betrug der mediane GLT-3 67%. Er war invers assoziiert mit dem Alter, der NYHA Klasse und der Häufigkeit der Komorbiditäten. In den Kategorien „niedrig“, „mittel“ und „hoch“ ergaben sich für den GLT-3 Mortalitätsraten von 79, 30 und 11 pro 100 Patientenjahre Follow-up. In der multivariablen Cox-Regressionsanalyse war ein hoher vs. niedriger GLT-3 ein unabhängiger Prä-diktor für ein niedrigeres Mortalitätsrisiko: Hazard Rate 0,50, 95%Konfidenzintervall (KI) 0,32-0,74, P<0,001. Außerdem blieb ein hoher GLT-3 bei Patienten höheren Alters (HR 0,42, 95%KI 0,27-0,66; P<0,001) und bei Frauen (HR 0,42, 95%KI 0,23-0,79; P=0,007) mit einem niedrigeren Mortalitätsrisiko assoziiert. Obwohl es bisher keine evidenzbasierten Leitlinien für Patienten mit erhaltener linksventrikulärer systolischer Funktion gibt, wurden diese im klinischen Alltag ähnlich behandelt wie Patienten mit reduzierter linksventrikulärer systolischer Funktion. Sie profitierten in unserer Studie von dieser Therapie in einem ähnlichen Maße wie Patienten mit reduzierter linksventrikulärer systolischer Funktion (HR 0,37, 95%KI 0,21-0,66, P<0,001). Zusammenfassend war in diesem konsekutiven Kollektiv eine leitlinien-gerechte Pharmakotherapie mit einer deutlich besseren Prognose der chroni-schen Herzinsuffizienz mit reduzierter linksventrikulärer systolischer Funktion assoziiert, unabhängig von Alter oder Geschlecht. Eine ähnliche Verbesserung der Prognose konnte auch bei Patienten mit erhaltener linksventrikulärer systolischer Funktion nachgewiesen werden. / The syndrome of heart failure (CHF) is common in elderly persons and a main contributor to cardiovascular morbidity and mortality worldwide. The prognosis of heart failure has been considerably improved since the implementation of angiotensin converting enzyme (ACE) inhibitors/angiotensin receptor type-1 blockers (ARB) and betablockers. So far, however, the effectiveness of adherence to current treatment guidelines has not been proven. The objective of this prospective cohort study was to estimate the effect of adherence to pharmacotherapeutic recommendations on all-cause death in non-selected patients with chronic heart failure. During the June 2002 and December 2003, 1,054 in- and outpatients with heart failure of any cause and severity were consecutively included and were followed over 2.5 years. All patients were characterized in detail regarding history, physical examination, medication, laboratory assessment, electro- and echocardiography. The guideline adherence indicator (GAI) was calculated according to the MAHLER study to measure the quality of the pharmacotherapy. The main analyses was based on the GAI-3 which comprised the three substance classes for which the best evidence from randomized trials is available: ACE inhibitors/ARB, betablockers and mineral receptor antagonists: In addition, the GAI-5 was calculated, which considered, in addition, the prescription of diuretics and cardiac glycosides. The mean age was 71.6 years, 60% of the patients were male, 61% exhibited a reduced and 39% a preserved left ventricular ejection fraction (LVEF). In patients with reduced LVEF, the median GLT-3 was 67%. It was inversely associated with age, New York Heart Association functional class, and the frequency of important comorbidities. Grouping GAI-3 into low, medium and high categories, the total mortality rates were 79, 30, and 11 per 100 person-years of follow-up, respectively. In multivariable Cox regression, high GAI-3 was independently predictive of lower mortality risk: hazard ratio (HR) 0.50 (95% confidence interval [CI] 0.32-0.74; P<0.001) vs. low GAI-3. Moreover, a high GAI-3 remained associated with lower total mortality risk in patients of high age (HR 0.42, 95%CI 0.27-0.66; P<0.001) and in females (HR 0.42, 95%CI 0.23-0.79; P=0.007). Despite lacking evidence-based guidelines for patients with preserved LVEF, in clinical practice, they were treated similarly to patients with reduced LVEF, and they seemed to benefit to a comparable extent (HR 0.37, 95%CI 0.21-0.66, P<0.001). In conclusion, in this community based cohort, better adherence to treatment guidelines was independently associated with a considerably improved prognosis in patients with heart failure and a reduced LVEF. These benefits were also apparent in old patients and women. Comparable effects were observed in patients with preserved LVEF.
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