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Sinn im Leben und im Leiden - Lebenssinn und Krankheitsbewältigung im Verlauf einer BrustkrebserkrankungLöffler, Sabine 10 April 2019 (has links)
Hintergrund und Zielsetzung: Die Frage nach dem Sinn im Leben ist eine universelle und zutiefst menschliche Angelegenheit. Die Konfrontation mit der Diagnose einer Krebserkrankung kann eine existentielle Krise darstellen, die das Lebensgefüge und die bisherigen Sinnzusammenhänge erschüttert und eine verstärkte Suche nach Sinn auslöst. Damit birgt diese Krise, die mit vielfältigen seelischen Belastungen einhergeht, zugleich auch ein Potential zu innerem Wachstum für die Betroffenen.
Die vorliegende Arbeit untersucht, aus welchen Quellen Brustkrebspatientinnen Sinn schöpfen, wie tragfähig ihre Sinnkonstruktionen sind und welche Veränderungen die persönlichen Sinnsysteme im Verlauf der Erkrankung erfahren. Außerdem interessieren die Beziehungen zwischen Lebenssinn, seelischem Befinden und posttraumatischem Wachstum.
Methoden: Für die vorliegende Untersuchung wurden 65
Brustkrebspatientinnen ein Jahr nach Diagnose und Behandlung mittels eines halbstandardisierten Interviews oder schriftlich zu ihren persönlichen Sinnorientierungen sowie den Sinngewinnen und –verlusten in Folge
ihrer Erkrankung befragt. Diese qualitativen Daten wurden nach Sinninhalten kategorisiert und in Bezug auf die Tragfähigkeit der Sinnkonstruktionen quantifiziert. Des Weiteren füllten alle Patientinnen Fragebögen zu Sinnerleben und Sinnsuche, Angst und Depressivität, Lebenszufriedenheit, gesundheitsbezogener Lebensqualität und posttraumatischer persönlicher Reifung aus. Ein weiteres Jahr später wurde eine Folgeerhebung in schriftlicher Form durchgeführt.
Ergebnisse: Für die untersuchten Brustkrebspatientinnen erwiesen sich Wohlbefinden, Beziehung und Selbstwirksamkeit als die am häufigsten genannten Quellen von Lebenssinn. Bei den Veränderungen im Sinnsystem in Folge der Erkrankung berichteten die Teilnehmerinnen deutlich mehr Sinngewinne als -verluste. Eine größere Anzahl an Sinnverlusten ist mit einer stärkeren
Depressivität und mit einer schlechteren Lebensqualität verbunden.
Dass eine bessere Tragfähigkeit der individuellen Sinnkonstruktionen auch mit einem stärker ausgeprägten Erleben von Sinn einhergeht, ließ sich nur teilweise belegen.Ein stärker ausgeprägtes Erleben von Sinn hängt mit
einem besseren Befinden zusammen. Zusammenhänge zwischen der Tragfähigkeit der Sinnsysteme und den Befindensmaßen ließen sich nur vereinzelt nachweisen. Posttraumatisches Wachstum und Befinden erwiesen sich zu beiden Untersuchungszeitpunkten größtenteils als unabhängig voneinander.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass an Brustkrebs erkrankte Frauen aus vielfältigen Quellen Sinn schöpfen. In Übereinstimmung mit bisherigen Forschungsergebnissen spielen dabei Wohlbefinden und Beziehungen, aber auch Erfahrungen von Selbstwirksamkeit die größte Rolle. Mit Hinblick auf das recht hoch ausgeprägte subjektive Sinnerleben ein Jahr nach Diagnose und Therapie sowie ein weiteres Jahr später kann bei den betroffenen Frauen nicht von einer Sinnkrise mit Einbruch des
Sinnerlebens ausgegangen werden. Dabei ist das Sinnerleben nicht unbedingt an eine bewusste Reflexion über den eigenen Lebenssinn gebunden. Die Tragfähigkeit der persönlichen Sinnkonstruktionen und das Erleben von Sinn korrelieren nur teilweise miteinander. Es handelt sich also um verschiedene Konstrukte, bei deren Erfassung sich qualitative und quantitative Methoden gewinnbringend ergänzen können. Trotz einiger
Kritikpunkte erwies sich die verwendete qualitative Methode als praktikabel, valide und reliabel für die Erfassung inhaltlicher und struktureller Merkmale individueller Sinnkonstruktionen. Auch wenn Patientinnen, die über tragfähigere Sinnkonstruktionen verfügen und ein stärkeres Sinnerleben angeben, etwas weniger aktiv nach Sinn suchen, ist davon auszugehen, dass das
Vorhandensein bzw. das Erleben von Sinn und die Suche danach gleichzeitig nebeneinander bestehen können. Im Falle eines vergleichsweise geringen Sinnerlebens kann eine ausgeprägte Sinnsuche jedoch auf eine schlechtere Anpassung im längerfristigen Verlauf der Krankheitsverarbeitung hinweisen. Die Ergebnisse der Untersuchung deuten darauf hin, dass das Erleben von Sinn die psychische Anpassung an die herausfordernde Krankheitssituation erleichtern könnte. Für die Tragfähigkeit der persönlichen Sinnsysteme sind die Ergebnisse
hier weniger eindeutig. Zudem kann keine bestimmte Ursache-Wirkungsrichtung angenommen werden. Vielmehr ist von Wechselwirkungen zwischen Sinn und Befinden in beide Richtungen auszugehen.
Die Ergebnisse zeigen, dass eine Krebserkrankung Anlass für innere Reifungsprozesse sein kann. Dabei überwiegen Gewinne im Sinnsystem gegenüber den Verlusten in Folge der Erkrankung bei weitem. Das angegebene Ausmaß an posttraumatischem Wachstum spielt keine Rolle für das psychische Befinden der Patientinnen. In diesem Zusammenhang werden
mögliche adaptive und maladaptive Mechanismen posttraumatischer Reifung diskutiert. Vorsicht ist geboten, Sinnfindungs- oder Wachstumsprozesse bei KrebspatientInnen zu forcieren und sie damit unnötig unter Druck zu setzen. BehandlerInnen sollten aber in jedem Fall offen für existentielle Themen wie Sinn und Sterblichkeit sein, da KrebspatientInnen hier häufig Gesprächs- und Unterstützungsbedarf haben.:Abkürzungsverzeichnis 7
Tabellenverzeichnis 8
Abbildungsverzeichnis 10
1 Einleitung 11
2 Theoretischer Hintergrund 11
2.1 Krebserkrankung als existentielle Krise und die Suche nach Sinn 12
2.1.1 Belastung und Unterstützungsbedarf onkologisch erkrankter PatientInnen 12
2.1.2 'Nichts ist mehr wie zuvor' - Krebserkrankung als existentielle Krise 15
2.1.3 'Warum ich?' - Sinnsuche, Psyche und Krebs 17
2.2 Lebenssinn – Existenzphilosophischer Hintergrund und psychologische Konzepte 20
2.2.1 Sinn finden in einer sinnlosen Welt? 20
2.2.2 Sinndefinitionen aus psychologischer Sicht 22
2.2.3 Sinnkonstruktionen - Quellen, Tragfähigkeit und Dynamik von Lebenssinn 25
2.3 Sinn und Krankheitsbewältigung 26
2.3.1 Sinnfindung nach belastenden Lebensereignissen 27
2.3.2 Sinnsuche und Sinnfindung – entscheidend für die psychische Anpassung? 27
2.3.3 Sinnfindung und Copingstrategien bei KrebspatientInnen 30
2.4 Wachstum trotz Verlusten? - Posttraumatische Reifung nach einer Krebserkrankung 30
2.4.1 Posttraumatisches Wachstum bei KrebspatientInnen 31
2.4.2 Posttraumatisches Wachstum und psychische Anpassung 33
2.5 Psychoonkologie - Unterstützung bei der Sinnfindung und Krankheitsbewältigung 35
2.5.1 Psychosoziale Interventionen in der Onkologie - Ziele und Effekte 35
2.5.2 Sinnorientierte Therapien 37
3 Fragestellungen und Hypothesen 39
3.1 Methodische Fragestellungen 40
3.2 Sinnkonstruktionen, Sinnerleben und Sinnsuche bei Brustkrebspatientinnen 40
3.3 Wachstum und Verluste im Verlauf einer Brustkrebserkrankung 41
3.4 Lebenssinn und Befinden bei Brustkrebspatientinnen 41
4 Methoden 43
4.1 Untersuchungsablauf und Stichprobe 43
4.1.1 Auswahl der Probandinnen 43
4.1.2 Rekrutierung und Ablauf der Untersuchung 44
4.1.3 Stichprobencharakteristika 45
4.2 Erhebungsmethoden 49
4.2.1 Qualitative Erfassung der individuellen Sinnkonstruktionen 49
4.2.1.1 Erhebung der persönlichen Sinnorientierungen 50
4.2.1.2 Auswertung der persönlichen Sinnorientierungen 50
4.2.1.3 Beobachterübereinstimmung 55
4.2.2 Quantitative Selbsteinschätzungsinstrumente 56
4.2.2.1 Fragen zu soziodemographischen Daten und Diagnosen 56
4.2.2.2 MLQ - Meaning in Life Questionnaire 56
4.2.2.3 HADS - Hospital Anxiety and Depression Scale 57
4.2.2.4 SWLS - Satisfaction with Life Scale 57
4.2.2.5 EQ-5D - EuroQol-Fragebogen zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität 58
4.2.2.6 EORTC - Fragebogen zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität 59
4.2.2.7 PPR - Posttraumatische Persönliche Reifung 60
4.2.2.8 Weitere Fragebögen 60
4.3 Statistische Datenanalyse 61
4.3.1 Einbezogene Daten und Umgang mit fehlenden Werten 61
4.3.2 Statistische Verfahren 61
5 Ergebnisse 64
5.1 Methodische Fragestellungen 64
5.1.1 Methodenäquivalenz: Sinnerhebung mittels Interview vs. Fragebogen 64
5.1.2 Dropout-Analyse 65
5.1.3 Kontrollvariablen: Einfluss von Alter und Bildungsniveau 66
5.2 Sinnkonstruktionen, Sinnerleben und Sinnsuche bei Brustkrebspatientinnen 67
5.2.1 Quellen von Sinn, Wichtigkeit und Erfüllung 67
5.2.2 Tragfähigkeit der persönlichen Sinnsysteme 70
5.2.3 Sinnerleben und Sinnsuche 72
5.2.4 Tragfähigkeit des Sinnsystems, Sinnerleben und Sinnsuche 72
5.3 Wachstum und Verluste nach einer Brustkrebserkrankung 73
5.3.1 Sinngewinne und -verluste im Verlauf der Erkrankung 73
5.3.2 Sinngewinne und -verluste: Zusammenhänge mit anderen Sinnmaßen 76
5.3.3 Posttraumatisches Wachstum und Sinn 77
5.4 Lebenssinn und Befinden bei Brustkrebspatientinnen 78
5.4.1 Befinden bei Brustkrebspatientinnen im Verlauf der Erkrankung 79
5.4.2 Tragfähigkeit des Sinnsystems und Befinden 79
5.4.3 Sinnerleben und Befinden 80
5.4.4 Sinnsuche und Befinden 81
5.4.5 Sinngewinne und -verluste, posttraumatisches Wachstum und Befinden 82
5.4.6 Vorhersage des seelischen Befindens aus den Sinnmaßen 83
5.4.7 Vorhersage des Sinnerlebens aus den Befindensmaßen 85
6 Diskussion 86
6.1 Lebenssinn im Verlauf einer Brustkrebserkrankung 86
6.2 Lebenssinn und Befinden bei Brustkrebspatientinnen 91
6.3 Wachstum und Verluste im Verlauf der Erkrankung .95
6.4 Methodisches Vorgehen 98
6.5 Klinische Implikationen und Ausblick 103
7 Zusammenfassung 107
8 Literaturverzeichnis 112
9 Anhang 125
Anhang A: Informationsmaterial und Erhebungsinstrumente 125
Anhang B: Ankerbeispiele Inhaltskategorien 143
Anhang C: Beobachterübereinstimmung 147
Anhang D: Statistische Analysen 148
Anhang E: Erklärungen 152
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Angehörige von Tumorpatienten in der spezialisierten stationären Palliativversorgung - Lebenssinn und bedeutsame Lebensbereiche / Family caregivers of cancer patients in specialized inpatient palliative care - meaning of life and meaningful areas of lifeDickel, Lisa-Marie 04 August 2020 (has links)
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Zusammenspiel von Wohlbefinden und Lebenssinn in der Entwicklung zum Alter : eine praktish-theologische Studie / The interplay of wellbeing and meaning of life in the development to old age : a practical-theological studyMarti, Peter (Theologian) 02 1900 (has links)
German text / Gutes Altern gelingt selbst bei den zumeist günstigen äusseren Voraussetzungen
in der Schweiz nicht allen Menschen. Die Frage stellt sich, unter welchen Bedingungen
sowohl echtes Wohlbefinden im Alltag als auch Lebenssinn und -perspektive erreicht
und erhalten werden können. Gelingt dies bekennenden Christen besser als nicht
religiösen Menschen? Im Hinblick auf diese Fragestellung untersuchte die vorliegende
Arbeit die bisherige gerontologische Forschung hauptsächlich in der Schweiz. Es wurde
versucht, die Begriffe Wohlbefinden, Lebenssinn in Verbindung mit Religionsgerontologie
anhand einzelner Exponenten zu definieren und das Zusammenspiel der
Faktoren aufzuzeigen. In einer qualitativen empirischen Studie wurden gemäss der
Grounded Theory zwölf Personen zwischen 50 und 80 Jahren (drittes Alter) mit zehn
verschiedenen religiös/spirituellen Hintergründen mit Hilfe eines halbstrukturierten
Leitfadens interviewt. Die Hauptthemen waren Wohlbefinden, Lebenssinn,
Glaube/Spiritualität und Sterben/Tod. Der Zusammenhang zwischen alltäglichem
Wohlbefinden und Lebenssinn bzw. -perspektive erwies sich als stark. Menschen mit
einer persönlichen Gottesbeziehung schienen über mehr Ressourcen zu verfügen, nicht
nur, um die eigene Endlichkeit zu akzeptieren oder schwierige Ereignisse im Leben zu
meistern, sondern auch, um ihren letzten Lebenssinn in Gott zu erkennen, also
ausserhalb von sich selbst. So waren sie besser befähigt, in ihrem Lebenslauf Erreichtes
wieder abzugeben.
Dieser Lebensstil benötigt Einübung, er kann jedoch auch gezielt gefördert
werden. Aufgrund der Erkenntnisse konnten eine Reihe von Aufgaben formuliert
werden, die den älteren Menschen Anweisung geben, wie sie diesen Lebensstil konkret
in ihrem Alltag umsetzen könnten. Zudem scheint christliche Gemeinde ein geeigneter
Rahmen darzustellen, wenn sie für das dritte Alter interdisziplinäre Lernangebote aus
den Bereichen Medizin, Psychologie, Soziologie und Theologie wie auch die
Möglichkeit persönlicher Seelsorge bereitstellt. Der ältere Mensch wird dadurch frei,
sich generativ für andere einzusetzen und für sie da zu sein, innerhalb der christlichen
Gemeinde oder auch ausserhalb als Teil der Gesellschaft. Somit wird dem
neutestamentlichen Gebot der Nächstenliebe nachgekommen, Solidarität anderen
gegenüber wird gelebt. Stärkeres Sinnempfinden und höheres Wohlbefinden sind
geschenkte Nebenprodukte, die zu einem erfüllten Leben beitragen. / In Switzerland ageing is not necessarily unproblematic, even in the most
favorable conditions. The question to answer is on what conditions in everday life a
high level of wellbeing as well as meaning and perspective of life can be attained and
preserved. Do professing Christians succeed better than non-religious people? The
present study examined the results of current gerontological resarch in this respect,
primarily in Switzerland. It attempted to define the terms of wellbeing, meaning of life
in connection with religious gerontology with specific criteria and to show up the
interaction of their several components. In a qualitative empirical study, according to
the Grounded Theory, twelve persons between fifty and eighty years of age with ten
different religious/spiritual backgrounds were interviewed with the aid of a semistructured
interview guide. The main topics were wellbeing, meaning of life,
faith/spirituality and dying/death. The relationship between everyday wellbeing and
meaning of life and life perspective proved to be strong. People with a personal
relationship with God seemed to have more resources to accept not only their own
mortality or to cope with negative events in life, but to recognize their ultimate meaning
of life to be in God, which is outside themselves. In consequence they were better able
to let go any of their own achievements.
This lifestyle requires practise and promotion. On account of the results a
number of tasks were formulated to guide the older people in their daily life in
practicing this lifestyle. The Christian community seems to be a suitable framework to
provide interdisciplinary learning opportunities for the third age in the fields of
medicine, psychology, sociology and theology as well as the opportunity of personal
counseling. In this way, the never-ending process of maturation of individual elderly
people should be encouraged. They are free, according to their talents, to get themselves
involved with other people, to have time for them, that is within the Christian
community or outside, in society. Thus, the New Testament commandment to love one
another can be complied with, and solidarity with others will truly be fact. A stronger
sense of meaning and a higher grade of wellbeing will be welcome by-products, which
will contribute to a fulfilled life. / Practical Theology / D. Th. (Practical Theology)
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Zusammenspiel von Wohlbefinden und Lebenssinn in der Entwicklung zum Alter : eine praktish-theologische Studie / The interplay of wellbeing and meaning of life in the development to old age : a practical-theological studyMarti, Peter (Theologian) 02 1900 (has links)
German text / Gutes Altern gelingt selbst bei den zumeist günstigen äusseren Voraussetzungen
in der Schweiz nicht allen Menschen. Die Frage stellt sich, unter welchen Bedingungen
sowohl echtes Wohlbefinden im Alltag als auch Lebenssinn und -perspektive erreicht
und erhalten werden können. Gelingt dies bekennenden Christen besser als nicht
religiösen Menschen? Im Hinblick auf diese Fragestellung untersuchte die vorliegende
Arbeit die bisherige gerontologische Forschung hauptsächlich in der Schweiz. Es wurde
versucht, die Begriffe Wohlbefinden, Lebenssinn in Verbindung mit Religionsgerontologie
anhand einzelner Exponenten zu definieren und das Zusammenspiel der
Faktoren aufzuzeigen. In einer qualitativen empirischen Studie wurden gemäss der
Grounded Theory zwölf Personen zwischen 50 und 80 Jahren (drittes Alter) mit zehn
verschiedenen religiös/spirituellen Hintergründen mit Hilfe eines halbstrukturierten
Leitfadens interviewt. Die Hauptthemen waren Wohlbefinden, Lebenssinn,
Glaube/Spiritualität und Sterben/Tod. Der Zusammenhang zwischen alltäglichem
Wohlbefinden und Lebenssinn bzw. -perspektive erwies sich als stark. Menschen mit
einer persönlichen Gottesbeziehung schienen über mehr Ressourcen zu verfügen, nicht
nur, um die eigene Endlichkeit zu akzeptieren oder schwierige Ereignisse im Leben zu
meistern, sondern auch, um ihren letzten Lebenssinn in Gott zu erkennen, also
ausserhalb von sich selbst. So waren sie besser befähigt, in ihrem Lebenslauf Erreichtes
wieder abzugeben.
Dieser Lebensstil benötigt Einübung, er kann jedoch auch gezielt gefördert
werden. Aufgrund der Erkenntnisse konnten eine Reihe von Aufgaben formuliert
werden, die den älteren Menschen Anweisung geben, wie sie diesen Lebensstil konkret
in ihrem Alltag umsetzen könnten. Zudem scheint christliche Gemeinde ein geeigneter
Rahmen darzustellen, wenn sie für das dritte Alter interdisziplinäre Lernangebote aus
den Bereichen Medizin, Psychologie, Soziologie und Theologie wie auch die
Möglichkeit persönlicher Seelsorge bereitstellt. Der ältere Mensch wird dadurch frei,
sich generativ für andere einzusetzen und für sie da zu sein, innerhalb der christlichen
Gemeinde oder auch ausserhalb als Teil der Gesellschaft. Somit wird dem
neutestamentlichen Gebot der Nächstenliebe nachgekommen, Solidarität anderen
gegenüber wird gelebt. Stärkeres Sinnempfinden und höheres Wohlbefinden sind
geschenkte Nebenprodukte, die zu einem erfüllten Leben beitragen. / In Switzerland ageing is not necessarily unproblematic, even in the most
favorable conditions. The question to answer is on what conditions in everday life a
high level of wellbeing as well as meaning and perspective of life can be attained and
preserved. Do professing Christians succeed better than non-religious people? The
present study examined the results of current gerontological resarch in this respect,
primarily in Switzerland. It attempted to define the terms of wellbeing, meaning of life
in connection with religious gerontology with specific criteria and to show up the
interaction of their several components. In a qualitative empirical study, according to
the Grounded Theory, twelve persons between fifty and eighty years of age with ten
different religious/spiritual backgrounds were interviewed with the aid of a semistructured
interview guide. The main topics were wellbeing, meaning of life,
faith/spirituality and dying/death. The relationship between everyday wellbeing and
meaning of life and life perspective proved to be strong. People with a personal
relationship with God seemed to have more resources to accept not only their own
mortality or to cope with negative events in life, but to recognize their ultimate meaning
of life to be in God, which is outside themselves. In consequence they were better able
to let go any of their own achievements.
This lifestyle requires practise and promotion. On account of the results a
number of tasks were formulated to guide the older people in their daily life in
practicing this lifestyle. The Christian community seems to be a suitable framework to
provide interdisciplinary learning opportunities for the third age in the fields of
medicine, psychology, sociology and theology as well as the opportunity of personal
counseling. In this way, the never-ending process of maturation of individual elderly
people should be encouraged. They are free, according to their talents, to get themselves
involved with other people, to have time for them, that is within the Christian
community or outside, in society. Thus, the New Testament commandment to love one
another can be complied with, and solidarity with others will truly be fact. A stronger
sense of meaning and a higher grade of wellbeing will be welcome by-products, which
will contribute to a fulfilled life. / Philosophy, Practical and Systematic Theology / D. Th. (Practical Theology)
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