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Psychotherapy and Mental Health as a Psychological Science DisciplineWittchen, Hans-Ulrich, Härtling, Samia, Hoyer, Jürgen 07 August 2020 (has links)
The psychological sciences offer a large spectrum of theories, principles, and methodological approaches to understand mental health, normal and abnormal functions and behaviours, as well as mental disorders. Based on continued research progress, psychology has derived a wide range of effective interventions for behaviour change and the prevention, treatment and rehabilitation of mental disorders. Thus, psychology and clinical psychology in particular should be regarded as the ‘mother’ science for psychotherapy and psychotherapeutic practice. This paper provides a selective overview of the scope, strengths and gaps in psychological research to depict the advances needed to inform future research agendas on mental disorders and psychological interventions in the context of psychotherapy. Most maladaptive health behaviours and mental disorders can be conceptualised as the result of developmental dysfunctions of psychological functions and processes, and as associated neurobiological and genetic processes in interaction with behaviour and the environment. An integrative translational model, linking basic and experimental research with clinical research and population-based prospective longitudinal studies is proposed for improving identification of critical core vulnerability and risk factors and core pathogenic mechanisms. The proposed framework is expected to allow a more stringent delineation of targeted preventive and therapeutic psychological interventions and an optimisation and better understanding of cognitive-behavioural therapies and other psychological interventions. Based on a European consultation process, a ‘Science of Behaviour Change’ programme with the promise of improved diagnosis, treatment and prevention of both healthrisk behaviour constellations and mental disorders is proposed. / Psychologie als «Mutterwissenschaft» für Psychotherapie und psychische Gesundheit Psychologie als Wissenschaft bietet ein breites Spektrum an Theorien, Grundlagen und methodischen Ansätzen, um psychische Gesundheit, normale und gestörte Funktionen und Verhaltensweisen sowie psychische Störungen zu erforschen und zu «verstehen». Auf dieser Grundlage haben sich in der Klinischen Psychologie vielfältige effektive, psychologisch begründete Interventionen für die Prävention, Behandlung und Rehabilitation von psychischen Störungen ausdifferenziert. Damit ist die Psychologie als «Mutterwissenschaft » der Psychotherapie und psychotherapeutische Praxis anzusehen. Der Beitrag versucht auf der Grundlage einer Stärken-/Schwächen-Analyse der psychologischen Forschung diejenigen Themenbereiche zu definieren, die für Erkenntnisfortschritte bei psychischen Störungen und die psychotherapeutische Interventionsforschung besonders vielversprechend sein könnten. Dysfunktionale bzw. abweichende Verhaltensweisen wie auch psychische Störungen lassen sich als entwicklungsbezogene Störungen psychologischer Funktionen und Prozesse und damit assoziierter neurobiologischer und genetischer Prozesse konzeptualisieren. Für eine verbesserte Identifikation von zentralen Vulnerabilitäts- und Risikofaktoren sowie ätiologisch relevanten Schlüsselprozessen wird ein integratives translationales Modell vorgeschlagen, welches die Grundlagen- und experimentelle Forschung mit klinischer Forschung, Translation und Public-health-Implikationen verknüpft. Damit soll auf der einen Seite eine stringentere Ableitung gezielter Interventionen erleichtert werden, andererseits aber auch eine bessere Identifikation der zentralen Wirkfaktoren und Wirkprozesse psychologischer Therapien ermöglicht werden. Basierend auf einem europäischen Experten-Beratungsprozess wird ein EU-Programm ‘The science of behavior change’ angeregt.
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Entwicklung eines Fragebogens zur Diagnostik von Essstörungen auf Basis von Daten etablierter diagnostischer Verfahren: Entwicklung eines Fragebogens zur Diagnostik von Essstörungen auf Basis von Daten etablierter diagnostischer VerfahrenEichhorn, Klaus-Gregor 14 December 2015 (has links)
Die vorliegende Arbeit entwickelt einen Vorschlag für einen neuen, kompakteren Fragebogen mit dem Akronym „BaFEK-45“ zur Diagnostik von Essstörungen, der auf einer statistischen Analyse von Daten aus fünf bereits etablierten Fragebogen (ANIS, EAT – 26, FBeK, EDI – 2, EDES) mit einer Gesamtzahl von 231 Items basiert. Dabei wurden die Antworten von Patientinnen aus den 1990er- und 2000er-Jahren der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und
Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters der Universität Leipzig ausgewertet. Auf Grundlage zweier „Signalfragen“ zu Ess-Anfällen wurden die Fragebogen-Serien in drei Gruppen (anorektisch, bulimisch und grenzwertig) eingeteilt, daraufhin konnte eine Analyse zu den Unterschieden im Antwortverhalten zwischen eben diesen Gruppe vorgenommen werden. Nach einem auf dieser Analyse basierenden Auswahlverfahren wurden die verbliebenen Items einer
mehrstufigen Faktorenanalyse und kritischen inhaltlichen Differenzierung unterzogen. An deren Ende steht der o.g. Vorschlag eines neuen Diagnostikinstruments, das sich aus 45 Fragen in fünf
Skalen zusammensetzt.
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Wirksamkeit einer kognitiv-verhaltenstherapeutischen Gruppenintervention bei Hochrisikopersonen für die Entwicklung einer Bipolaren Störung: Wirksamkeit einer kognitiv-verhaltenstherapeutischen Gruppenintervention bei Hochrisikopersonen für die Entwicklung einer Bipolaren StörungRottmann-Wolf, Maren 04 August 2016 (has links)
Bipolare Störungen zählen zu den schwerwiegendsten psychiatrischen Erkrankungen, die sich bereits in der Adoleszenz und im frühen Erwachsenenalter manifestieren, jedoch aufgrund ihrer komplexen Symptomatologie oftmals erst mit deutlich zeitlicher Verzögerung korrekt diagnostiziert werden. Auf Patientenseite ist die Erkrankung mit schweren psychosozialen Beeinträchtigungen, Einbußen in der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und einem deutlich erhöhten Suizidrisiko verbunden; eine bipolar-spezifische Behandlung setzt zumeist zu spät ein.
Forschungsbemühungen auf dem Gebiet der Früherkennung Bipolarer Störungen zeigen, dass Personen in möglichen Vorstufen der Erkrankung bereits unter subsyndromalen Symptomen und Funktionseinschränkungen leiden. Der Bedarf nach frühzeitiger und adäquater Behandlung in Risikostadien kann in der klinischen Versorgung bis dato nicht abgedeckt werden, da spezifische Versorgungsstrukturen für junge Menschen vor Manifestation einer schweren psychischen Störung sowie evidenzbasierte Therapieprogramme nicht existieren. Frühe präventive Maßnahmen können hilfesuchenden Personen mit Risikokonstellation für eine bipolare Entwicklung aber die Chance bieten, die bestehende Symptomatik zu reduzieren, die Funktionsfähigkeit zu verbessern und Bewältigungsstrategien aufzubauen. Weitere Ziele einer frühen Intervention stellen die Verzögerung oder Abschwächung von drohenden Krankheitsphasen beziehungsweise bestenfalls die Verhinderung der Konversion in eine manifeste Bipolare Störung dar. Die Studienlage zur Effektivität von adäquaten Behandlungsansätzen für Personen mit erhöhtem Risiko für eine bipolare Entwicklung ist ausgesprochen begrenzt. Für psychotherapeutische Verfahren gibt es erste Hinweise auf die Wirksamkeit familienbasierter Verfahren, wobei die Aussagekraft der Befunde aufgrund methodischer Limitationen eingeschränkt ist. Trotz indirekter Evidenz, welche sich aus dem Wirksamkeitsnachweis von kognitiver Verhaltenstherapie bei bipolaren Patienten mit wenigen Krankheitsphasen ableiten lässt, wurden kognitiv-verhaltenstherapeutische Ansätze hinsichtlich der Effektivität bei jungen, noch nicht erkrankten Personen mit erhöhtem Bipolar-Risiko bislang nicht systematisch untersucht.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die beschriebene Forschungslücke zu schließen, indem die Wirksamkeit einer spezifischen kognitiv-verhaltenstherapeutischen Gruppenintervention bei Hochrisikopersonen für die Entwicklung einer Bipolaren Störung untersucht wurde. Aufgrund des bisherigen unzureichenden Kenntnisstands erfolgte zunächst eine Charakterisierung der untersuchten Hochrisikoklientel für die Entwicklung Bipolarer Störungen hinsichtlich des psychosozialen Funktionsniveaus, des Stresserlebens sowie Ressourcen und Selbstmanagementfähigkeiten. Ausgehend von ersten praktischen Erfahrungen aus spezialisierten Früherkennungszentren wurde postuliert, dass die teilnehmenden Hochrisikopersonen bereits Einschränkungen im psychosozialen Funktionsvermögen zeigen und ein hohes Ausmaß an chronischem Stress erleben, während ihre Bewältigungsmöglichkeiten begrenzt erscheinen.
In der vorliegenden Arbeit wurde die zentrale Frage untersucht, inwieweit mittels einer spezifischen kognitiv-verhaltenstherapeutischen Intervention eine günstigere Beeinflussung des psychosozialen Funktionsvermögens, des Stresserlebens sowie von Ressourcen und Selbstmanagementfähigkeiten der Studienteilnehmer gelingen kann als bei einer unstrukturierten Kontrollbedingung. Wenngleich in der Interventionsbedingung eine stärkere Verbesserung in den untersuchten Outcome-Maßen erwartet wurde, sollte sich durch die Teilnahme an den unstrukturierten Sitzungen der Kontrollbedingung ebenfalls ein gewisser therapeutischer Nutzen ergeben, der sich in der Verbesserung der beschriebenen Parameter widerspiegeln sollte. Schließlich wurde die Hypothese geprüft, inwieweit sich die zu erwartenden positiven Effekte im psychosozialen Funktionsvermögen sowie in den stressassoziierten Parametern in beiden Versuchsgruppen auch als stabil über einen Verlauf von sechs Monaten erweisen.
Die vorliegende Arbeit war eingebettet in die multizentrische, DFG-geförderte, randomisierte und kontrollierte klinische EarlyCBT-Studie, in der die Wirksamkeit eines innovativen Gruppentherapieprogramms für Hochrisikopersonen für die Entwicklung einer Bipolaren Störung im Vergleich zu unstrukturierten Sitzungen untersucht wird. Das Vorliegen einer positiven Familienanamnese für affektive und/oder schizoaffektive Störungen, gepaart mit zunehmenden Einschränkungen in der psychosozialen Funktionsfähigkeit und subsyndromaler affektiver Symptomatik, stellten die wesentlichen Einschlusskriterien zur Studienteilnahme dar. Die Stichprobe umfasste 74 hilfesuchende Probanden im Alter zwischen 15 und 30 Jahren, welche zu drei Erhebungszeitpunkten (Baseline, am Ende der Intervention und sechs Monate nach Beginn der Intervention) untersucht wurden.
Das eigens für die Studie konzipierte Behandlungsmanual enthielt neben Elementen der kognitiven Verhaltenstherapie auch Achtsamkeits- und Entspannungsübungen sowie Interventionen zum Stressmanagement. Primäre Outcomes der vorliegenden Arbeit waren das psychosoziale Funktionsvermögen, das Erleben von chronischem Stress sowie die Ressourcen und Selbstmanagementfähigkeiten der Teilnehmer. Veränderungen im psychosozialen Funktionsniveau der Hochrisikopersonen wurden mittels eines semistrukturierten Interviews erhoben, während die Effektivität der therapeutischen Intervention in Bezug auf stressassoziierte Parameter anhand von Selbstreportfragebögen erfasst wurde.
Die Auswertungen basierten auf dem intention-to-treat (ITT)-Ansatz; fehlende Werte wurden anhand des Expectation-Maximization (EM)-Algorithmus geschätzt. Als statistische Verfahren für die Prüfung der dargestellten Hypothesen kamen Varianzanalysen (einfaktoriell, mit und ohne Messwiederholung) zum Einsatz. Zur systematischen Analyse von Dropouts erfolgte eine Deskription der Zeitpunkte und Gründe für die Ausfälle sowie eine Prüfung von Unterschieden zwischen Probanden der Dropout-Gruppe und den vollständig an der Studie teilgenommenen Probanden mittels 2-Tests und einfaktoriellen Varianzanalysen.
In der vorliegenden Studie konnte hypothesengemäß gezeigt werden, dass die untersuchten Hochrisikopersonen bereits deutliche psychosoziale Einschränkungen aufwiesen, chronischen Stress erlebten und nur über begrenzte Ressourcen und Strategien zum Umgang mit Stress und Belastungen verfügten. Am Ende der Intervention zeigten sich in der Gesamtstichprobe erwartungsgemäß signifikante Verbesserungen hinsichtlich des Stresserlebens sowie der Ressourcen und Selbstmanagementfähigkeiten. Entgegen der Hypothese erbrachten die Auswertungen zum psychosozialen Funktionsvermögen in der Gesamtstichprobe numerische, aber keine signifikanten Effekte am Ende der Intervention. Zwischen der Interventions- und Kontrollbedingung konnten entgegen den Hypothesen am Ende der Intervention keine bedeutsamen Unterschiede in den geprüften Zielgrößen psychosoziales Funktionsvermögen, Stresserleben und Ressourcen und Selbstmanagementfähigkeiten festgestellt werden. Sechs Monate nach Beginn der Gruppenteilnahme zeigten sich im Einklang mit den Hypothesen in beiden Versuchsgruppen signifikante Verbesserungen in den drei untersuchten Parametern.
Die im Rahmen der vorliegenden Studie eingesetzte, spezifische kognitivverhaltenstherapeutische Gruppenintervention bietet Personen mit Hochrisikostatus für die Entwicklung einer Bipolaren Störung einen guten Einstieg in die psychotherapeutische Behandlung. Um der komplexen Symptomatologie, der häufigen Komorbidität sowie den individuellen Bedürfnissen der jungen, (noch) nicht bipolar erkrankten Hochrisikopersonen besser gerecht werden zu können, erscheint ein kombinierter, über einen längeren Zeitraum angelegter psychotherapeutischer Ansatz im Einzel- und Gruppensetting auch unter Einbeziehung der neuen Medien sinnvoll, dessen Entwicklung und Evidenzprüfung Ziel weiterer Forschungsbemühungen sein sollte. Eine zeitnahe Implementierung von präventiven, bedarfsgerechten Interventionsstrategien in die klinische Versorgung erscheint vor dem Hintergrund der bereits in Risikostadien Bipolarer Störungen existierenden erheblichen psychosozialen Belastungen, unter denen die Betroffenen leiden, erstrebenswert.
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Spezialsprechstunde "Psychisch gesund für Zwei":: Evaluation eines spezialisierten VersorgungsangebotesGalle, Michaela 28 February 2018 (has links)
Theoretischer Hintergrund: Psychische Störungen in Schwangerschaft und Postpartalzeit sind mit 10-15% häufig und erhalten aufgrund ihrer weitreichenden negativen Konsequenzen für den Schwangerschaftsverlauf, die Geburt, die Mutter-Kind-Bindung und die kindliche Entwicklung eine besondere Bedeutung bei der Behandlung (Alder et al., 2007, Reck, 2012). Obwohl das Wissen um die negativen Auswirkungen mittlerweile gut belegt ist und sich daraus die Notwendigkeit einer spezialisierten und vor allem kurzfristigen Behandlung ergibt, bestehen dennoch verschiedene Grenzen und Problemfelder in der Versorgungslandschaft. Hierzu zählen ein objektiver Mangel an Behandlungsangeboten mit schnellem Zugang, vor allem in ländlichen Gebieten (Köllner, 2012), Unsicherheiten hinsichtlich psychotherapeutischer und/oder psychopharmakologischer Optionen bzw. des Settings (Mitnahme des Neugeborenen in die Therapie; Mutter-Kind-Therapie; Weidner et al., 2012) und eine geringe Inanspruchnahme professioneller Hilfe bei Frauen in Schwangerschaft und Postpartalzeit, was am ehesten mit Stigmatisierungsangst oder Angst vor Nebenwirkungen bzw. Wissen um Versorgungsengpässe sowie Organisationsprobleme begründet werden kann (Freed et al., 2012). Um dem Versorgungsdefizit zu begegnen, wurde in Dresden eine sektorenübergreifende multiprofessionelle Behandlung für betroffene Frauen etabliert. Ein bedeutsamer Teil dieses Behandlungsangebotes leistet die Spezialsprechstunde "Psychisch gesund für Zwei" an der Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik des Universitätsklinikums Dresden.
In der vorliegenden Dissertationsschrift wurde dieses spezialisierte Sprechstundenangebot evaluiert mit den Zielen, den Status quo darzulegen und Schwachstellen oder Versorgungslücken zu identifizieren, den objektiven Versorgungsbedarf und die Behandlungsinanspruchnahme gegenüberzustellen, Einflussfaktoren speziell für die Inanspruchnahme von Psychotherapie zu analysieren und die Psychopathologie im Verlauf in Abhängigkeit der Therapieinanspruchnahme zu beschreiben.
Fragestellungen: Die Fragestellungen lauteten: (1) Wie sind die Frauen charakterisiert, die in die Sprechstunde kommen? (2) Wie wird die Spezialsprechstunde bewertet, wie ist der Zuweisungsmodus, die Wartezeit auf einen Ersttermin, wie viele Termine werden in Anspruch genommen und wie zufrieden sind die Patientinnen mit den Behandlungsempfehlungen sowie der Unterstützung bei der Weitervermittlung? (3) Wie häufig werden welche Behandlungs- und Unterstützungsangebote empfohlen und wie häufig werden diese im Zeitraum von t0 bis sechs Monate nach dem Erstgespräch umgesetzt? (4) Was sind Einflussfaktoren auf die Psychotherapieinanspruchnahme und (5) wie ist der Verlauf des psychischen Befindens in Abhängigkeit der Psychotherapieinanspruchnahme?
Methoden: Es handelte sich um eine Versorgungsstichprobe mit zwei Messzeitpunkten. N=147 Frauen (49 schwanger, 98 postpartal; Alter: 29,9 Jahre, SD=5,3, 18-45 Jahre) wurden bei Erstvorstellung in der Spezialsprechstunde (t0) und sechs Monate später (t1) untersucht. Zu t0 wurden Informationen zu soziodemografischen, schwangerschafts- und geburtsspezifischen Merkmalen, zur Psychopathologie mittels SKID-I, BSI, EPDS und GAF-Skala, zu Persönlichkeitsstilen mittels PSSI, zur sozialen Unterstützung mittels F-SozU und zu Aspekten der Sprechstunde (Zuweisungsmodus, Zufriedenheit mit dem Sprechstundenangebot, Beziehungserleben im Erstkontakt) mittels selbstentwickeltem Fragebogen erfasst. Zu t1 wurden die Zufriedenheit mit den Behandlungsempfehlungen und der Weitervermittlung sowie die aktive Unterstützung durch den Therapeuten mittels selbstentwickeltem Fragebogen erhoben. Probandinnen, denen zu t0 eine Psychotherapie empfohlen worden war, wurden zu t1 zur Psychotherapie-Inanspruchnahme befragt. Zu t1 umfasste die Stichprobe 102 Frauen, was einer Teilnehmerquote von 69.4% entspricht.
Ergebnisse: Frauen, die die Sprechstunde aufsuchten, verfügten über ein gutes Bildungsniveau, lebten überwiegend in einer festen Partnerschaft bzw. waren verheiratet und zwei Drittel der Probandinnen waren Erstgebärende. Frauen, die sich während der Schwangerschaft vorstellten, gaben häufiger eine ungeplante und ungewollte Schwangerschaft im Vergleich zu Frauen, die sich postpartal vorstellten an. Am häufigsten wurden die Kriterien für Angst- und depressive Störungen, gefolgt von Anpassungsstörungen erfüllt. Fast 75% berichteten psychische Störungen in der Vorgeschichte und zwei Drittel der Frauen gaben Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen an. Die Bewertung der Sprechstunde durch die Patientinnen fiel sehr zufriedenstellend aus, bei kurzen Wartezeiten von durchschnittlich zwei Wochen und durchschnittlich 2-3 Therapeutenkontakten. Hauptzuweiser waren Frauenärzte, Hebammen und Psychotherapeuten. Hinsichtlich der erhaltenen Empfehlungen und Unterstützung bei der Suche nach einer geeigneten Weiterbehandlung bestand ebenfalls eine hohe Zufriedenheit. Von 102 Frauen erhielten 88 Frauen (86.3%) eine Psychotherapie-Empfehlung. 78.4% setzten die Empfehlung um. (Tendenziell) signifikante Einflussfaktoren auf die Therapieinanspruchnahme waren: psychische Komorbidität, psychische Störungen in der Vorgeschichte, geringes globales Funktionsniveau, ausgeprägte Zwanghaftigkeit und Ängstlichkeit, zurückhaltend-selbstunsicher-fürsorglicher Persönlichkeitsstil, positives Beziehungserleben im Erstgespräch und eine direkte Therapieanbahnung durch den Sprechstundentherapeuten. Die Psychopathologie verbesserte sich im Verlauf von sechs Monaten sowohl bei Frauen, mit und ohne Psychotherapie-Inanspruchnahme. Auch wenn kein statistisch signifikanter Interaktionseffekt für die Inanspruchnahme von Psychotherapie nachgewiesen werden konnte, wiesen die deskriptiven Daten dennoch auf eine allgemein stärker ausgeprägte psychische Belastung und höhere Krankheitsschwere zu t0 bei den Frauen mit Psychotherapieinanspruchnahme hin.
Schlussfolgerungen: Die Spezialsprechstunde wird von Frauen mit peripartalen psychischen Belastungen gut angenommen und gibt innerhalb von wenigen Stunden die Möglichkeit für eine auf das jeweilige Anliegen angepassten Diagnostik, Problemanalyse, Krisenintervention, Kurzzeittherapie, Psychopharmakotherapie bzw. Vermittlung in weiterführende ambulante oder stationäre Psychotherapieangebote. Erstgebärende, Frauen mit Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen und Frauen mit psychischen Störungen in der Vorgeschichte sollten über peripartale psychische Beschwerden, deren Behandelbarkeit und über verfügbare Versorgungsstrukturen im Rahmen der Geburtsvorbereitung und Nachsorge aufgeklärt werden. Ein Großteil der Patientinnen konnte in eine für sie geeignete Therapieform vermittelt werden, was für eine gute Netzwerkarbeit spricht. Dabei ließ sich die Psychotherapie-Inanspruchnahme durch konkrete Hilfestellung bei der Therapievermittlung durch den Sprechstundentherapeuten und einem positiven Beziehungserleben im Erstgespräch positiv beeinflussen. Die Ergebnisse zur Psychotherapieinanspruchnahme weisen auf eine Selbstselektion der Patientinnen hin: Frauen mit einer stärker ausgeprägten Psychopathologie konnten für die Inanspruchnahme von Psychotherapie motiviert werden; weniger stark psychisch belastete Frauen erfuhren durch die Kurzintervention innerhalb der Sprechstunde Stabilisierung und Entlastung. Patientinnen mit einem eher selbstsicheren Persönlichkeitsstil, einem guten globalen Funktionsniveau, einer geringen psychischen Komorbidität und ohne psychische Vorbelastung sollten frühzeitig herausgefiltert und für eine Kurzzeitpsychotherapie motiviert werden. Die Sprechstunde übernimmt als "Weichensteller" eine wichtige Funktion im Versorgungsnetz und leistet einen Beitrag zur Prävention von Mutter-Kind-Beziehungsstörungen und potentiell nachfolgenden Verhaltens- und emotionalen Problemen des heranwachsenden Kleinkindes. Die Verfügbarkeit dieses professionellen Hilfsangebotes hilft den potentiellen Zuweisern im Umgang mit ihren eigenen Unsicherheiten bzgl. der Behandlung und fördert somit in gewisser Weise erst das „Hinsehen“ und damit die adäquate Versorgung von Mutter und Kind.:ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
1 EINLEITUNG
2 THEORETISCHER HINTERGRUND
2.1 Die Schwangerschaft und der Übergang zur Elternschaft als bedeutsames Lebensereignis und Anpassungsprozess
2.2 Prävalenz psychischer Störungen in Schwangerschaft und Postpartalzeit
2.3 Psychische Störungen in Schwangerschaft und Postpartalzeit
2.3.1 Babyblues
2.3.2 Depressive Störungen
2.3.3 Bipolar-affektive Störungen
2.3.4 Angst- und Zwangsstörungen
2.3.5 Anpassungsstörungen und Posttraumatische Belastungsstörungen
2.3.6 Postpartale Psychosen
2.4 Auswirkungen psychischer Störungen in Schwangerschaft und Postpartalzeit
2.4.1 Auswirkungen auf den Schwangerschafts- und Geburtsverlauf
2.4.2 Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung
2.4.3 Auswirkungen auf die Mutter-Kind-Beziehung
2.4.4 Auswirkungen im Adoleszenz- und Erwachsenenalter
2.5 Versorgung psychischer Störungen in Schwangerschaft und Postpartalzeit
2.5.1 Allgemeine Versorgungsstrukturen
2.5.2 Chancen interdisziplinärer Zusammenarbeit
2.5.3 Multiprofessionelle Versorgung am Universitätsklinikum Dresden
2.5.3.1 Spezialsprechstunde \"Psychisch gesund für Zwei\"
2.5.3.2 Mutter-Kind-Tagesklinik
2.5.3.3 Netzwerk Schwangerschaft und Wochenbett
2.6 Grenzen und Problembereiche in der Versorgung
2.6.1 Strukturelle Probleme
2.6.2 Therapeutische Unsicherheiten
2.6.3 Defizite in der Erkennung psychischer Probleme
2.6.4 Therapieinanspruchnahmeverhalten
2.7 Einflussfaktoren auf die Therapieinanspruchnahme
3 FRAGESTELLUNGEN
4 METHODEN
4.1 Modellprojekt \"Psychisch gesund für Zwei\"
4.2 Untersuchungsdesign und -ablauf
4.3 Stichprobenbeschreibung
4.4 Drop-out-Analyse
4.4.1 Drop-out-Analyse in der Schwangeren-Stichprobe
4.4.2 Drop-out-Analyse in der Postpartal-Stichprobe
4.4.3 Drop-out-Analyse in der Gesamt-Stichprobe
4.5 Erhebungsinstrumente
4.5.1 Aufnahme- und Verlaufsbogen
4.5.2 Evaluations-Fragebogen
4.5.3 Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-VI (SKID I)
4.5.4 Global Assessment of Functioning-Skala (GAF-Skala)
4.5.5 Edinburgh-Postnatal-Depression-Scale (EPDS)
4.5.6 Brief Symptom Inventory (BSI)
4.5.7 Fragebogen zur Sozialen Unterstützung (F-SozU)
4.5.8 Persönlichkeits-Stil- und Störungs-Inventar (PSSI)
4.6 Statistische Auswertung
5 ERGEBNISSE
5.1 Beschreibung der Patientinnen
5.1.1 Soziodemografie
5.1.2 Allgemeine schwangerschafts- und geburtsspezifische Merkmale
5.1.3 Häufigkeiten von Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen
5.1.4 Häufigkeiten psychischer Störungen
5.2 Evaluation der Spezialsprechstunde
5.2.1 Beurteilung der Sprechstunde
5.2.2 Zuweisender Fachbereich, Wartezeit und Anzahl der Termine
5.2.3 Zufriedenheit mit Behandlungsempfehlungen und Weitervermittlung
5.3 Behandlungsbedarf und Behandlungsinanspruchnahme
5.4 Einflussfaktoren auf die Inanspruchnahme von Psychotherapie
5.5 Verlauf des psychischen Befindens
6 DISKUSSION
6.1 Beschreibung der Patientinnen
6.2 Evaluation der Spezialsprechstunde
6.3 Behandlungsbedarf und Behandlungsinanspruchnahme
6.4 Einflussfaktoren auf die Inanspruchnahme von Psychotherapie
6.5 Verlauf des psychischen Befindens
6.6 Methodenkritik
6.7 Klinische Implikationen und Ausblick
7 ZUSAMMENFASSUNG
8 ERKLÄRUNGEN
9 LITERATURVERZEICHNIS
10 ABBILUNGSVERZEICHNIS
11 TABELLENVERZEICHNIS
12 ANHANG / Background: Mental disorders during pregnancy and postpartum period have a high prevalence of 10 to 15%. Their treatment is of particular importance with respect to their far-reaching negative consequences for pregnancy, birth, mother-child-relationship, and child development (Alder et al., 2007, Reck, 2015). Although the knowledge about these negative consequences is well documented which results in the necessity of a specialized urgent care, different limits and problem areas can be identified within the care landscape. Firstly, there exists an objective lack of therapeutic services with fast access, particularly in rural areas (Köllner, 2012). Secondly, uncertainties on the side of the therapist concerning the psychotherapeutic and/or psychopharmacological treatments and the treatment setting (bringing the newborn to therapy, mother-child-treatment, Weidner et al., 2012) can be identified. Finally, women in pregnancy and postpartum period hardly seek professional help, which can be explained through fears of stigmatization or of possible side effects, knowledge about supply deficits in psychological health care, and problems with treatment organization (Freed et al., 2012). To overcome these deficits, a cross-sector multidisciplinary treatment for women with perinatal mental disorders was established in Dresden. A significant part of this treatment service is the special consultation hour called "Psychisch gesund für Zwei", offered by the Department of Psychotherapy and Psychosomatics at University Hospital Dresden.
In the present work the special consultation was evaluated in order to show the status quo, identify supply gaps, compare objective treatment needs and treatment utilization, analyze influencing factors for psychotherapy use, as well as to analyze the psychopathology over time in relation to psychotherapy use.
Objectives: The research questions included: (1) How are the women visiting the special consultation hour characterized? (2) The general evaluation of the consultation service: How is the assignment mode? How long do patients have to wait for their first contact? How many consultations are attended and how satisfied are the patients with the recommended treatments and the offered support concerning re-assignments? (3) What kind of treatment was how often recommended and utilized by the women within a period of six months? (4) Which factors influence the utilization of psychotherapy? (5) How does the mental condition change in the course of psychotherapy utilization?
Methods: This research is based on a supply sample with two measurement time points: N=147 women (49 pregnant, 98 postpartal; mean age 29.9 ± 5.3 years SD; aged from 18 to 45 years) were interviewed at their first contact (t0) and 6 months later (t1). At t0, socio-demographic data, information concerning pregnancy and birth, psychopathology by SKID-I, BSI, EPDS and GAF-scale, style of personality by PSSI, social support by F-SozU, and evaluations of the special consultation hours (assignment mode, satisfaction with the special consultation, therapeutic relationship) were assessed with the help of a self-designed questionnaires. At t1, the degrees of satisfaction with treatment recommendations, transfer to an appropriate form of treatment and active support in seeking recommended treatment were also assessed by self-designed questionnaires. Women, to whom the utilization of psychotherapy had been recommended at t0, were interviewed regarding their psychotherapy utilization at t1. At t1, the sample size was 102 women which corresponds to a participation rate of 69,4%.
Results: Women who attended the special consultation hours had a high level of education and were living together with a partner or were married. Two thirds of them were primiparae. Woman who joined the consultation service already during pregnancy were more likely to have an unplanned and unwanted pregnancy than women who were participating postpartum. Most frequently, anxiety and depressive disorders were diagnosed, followed by adjustment disorders. Almost 75% of women reported mental disorders in their personal medical history and 60% indicated pregnancy or birth complications. There was a high level of satisfaction with the consultation at short waiting periods and an average of 2-3 therapeutic contacts. Main assigning healthcare professionals were gynecologists, midwifes and psychotherapists. Altogether, patients were content with treatment recommendations and the support for acquiring further treatment possibilities. Out of 102 women, 88 women (86,3%) were recommended a psychotherapy. If recommended, psychotherapy was utilized in 78,4% of cases. Significant factors influencing the utilization of treatment were the comorbidity of mental disorders, mental disorders in personal medical history, low levels of global functioning, distinct compulsiveness and anxiety, restrained-avoidant-considerate personality traits, a positive therapeutic relationship at initial consultation and active support in seeking recommended psychotherapy. Psychopathology improved in the course of 6 months for both, women who utilized psychotherapy, as well as for those without psychotherapy. Although no statistically significant interaction effect for the utilization of psychotherapy could be proven, the descriptive data indicated a stronger severity of disease at t0 for women who utilized psychotherapy.
Conclusions: The opportunity to attend the special consultation was received very well by women suffering from peripartal mental disorders. The consultations offered short-range adequate diagnosis, problem analysis, crisis intervention, short-term treatment, psychopharmacological therapy or the transferal to ambulatory and hospital psychotherapy. Primiparae, women with pregnancy or birth complications, and women with mental disorders in their medical history should be informed about peripartal mental symptoms, their treatability and available mental health services in the context of birth preparation and postnatal care. The majority of patients could be transferred successfully to an appropriate form of treatment, which indicates efficient networking activities among health professionals. The active support by healthcare professionals in seeking psychotherapy had a positive impact on the factual utilization of recommended psychotherapeutic treatments. With regard to the utilization of psychotherapy, the results suggest a self-selection of the patients: Women with increased severity of mental disorders could successfully be motivated to seek psychotherapy; less severe mentally strained women profited from short-term intervention within the consultation through stabilization and relief of strain. Patients with a confident personality, sufficient global level of functioning, slight mental comorbidity and without prior mental charge should be selected early and then motivated to seek short-term psychotherapy. The special consultation hours play an important role in the treatment of peripartal mental disorders and make an important contribution to prevent mother-child attachment disorders and potential behavioral and emotional problems of the growing child. The availability of this professional offer helps potentially re-assigning healthcare professionals to deal with their own uncertainties regarding adequate treatment and encourages them to pay closer attention to this topic, which eventually results in an adequate treatment for mother and child.:ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
1 EINLEITUNG
2 THEORETISCHER HINTERGRUND
2.1 Die Schwangerschaft und der Übergang zur Elternschaft als bedeutsames Lebensereignis und Anpassungsprozess
2.2 Prävalenz psychischer Störungen in Schwangerschaft und Postpartalzeit
2.3 Psychische Störungen in Schwangerschaft und Postpartalzeit
2.3.1 Babyblues
2.3.2 Depressive Störungen
2.3.3 Bipolar-affektive Störungen
2.3.4 Angst- und Zwangsstörungen
2.3.5 Anpassungsstörungen und Posttraumatische Belastungsstörungen
2.3.6 Postpartale Psychosen
2.4 Auswirkungen psychischer Störungen in Schwangerschaft und Postpartalzeit
2.4.1 Auswirkungen auf den Schwangerschafts- und Geburtsverlauf
2.4.2 Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung
2.4.3 Auswirkungen auf die Mutter-Kind-Beziehung
2.4.4 Auswirkungen im Adoleszenz- und Erwachsenenalter
2.5 Versorgung psychischer Störungen in Schwangerschaft und Postpartalzeit
2.5.1 Allgemeine Versorgungsstrukturen
2.5.2 Chancen interdisziplinärer Zusammenarbeit
2.5.3 Multiprofessionelle Versorgung am Universitätsklinikum Dresden
2.5.3.1 Spezialsprechstunde \"Psychisch gesund für Zwei\"
2.5.3.2 Mutter-Kind-Tagesklinik
2.5.3.3 Netzwerk Schwangerschaft und Wochenbett
2.6 Grenzen und Problembereiche in der Versorgung
2.6.1 Strukturelle Probleme
2.6.2 Therapeutische Unsicherheiten
2.6.3 Defizite in der Erkennung psychischer Probleme
2.6.4 Therapieinanspruchnahmeverhalten
2.7 Einflussfaktoren auf die Therapieinanspruchnahme
3 FRAGESTELLUNGEN
4 METHODEN
4.1 Modellprojekt \"Psychisch gesund für Zwei\"
4.2 Untersuchungsdesign und -ablauf
4.3 Stichprobenbeschreibung
4.4 Drop-out-Analyse
4.4.1 Drop-out-Analyse in der Schwangeren-Stichprobe
4.4.2 Drop-out-Analyse in der Postpartal-Stichprobe
4.4.3 Drop-out-Analyse in der Gesamt-Stichprobe
4.5 Erhebungsinstrumente
4.5.1 Aufnahme- und Verlaufsbogen
4.5.2 Evaluations-Fragebogen
4.5.3 Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-VI (SKID I)
4.5.4 Global Assessment of Functioning-Skala (GAF-Skala)
4.5.5 Edinburgh-Postnatal-Depression-Scale (EPDS)
4.5.6 Brief Symptom Inventory (BSI)
4.5.7 Fragebogen zur Sozialen Unterstützung (F-SozU)
4.5.8 Persönlichkeits-Stil- und Störungs-Inventar (PSSI)
4.6 Statistische Auswertung
5 ERGEBNISSE
5.1 Beschreibung der Patientinnen
5.1.1 Soziodemografie
5.1.2 Allgemeine schwangerschafts- und geburtsspezifische Merkmale
5.1.3 Häufigkeiten von Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen
5.1.4 Häufigkeiten psychischer Störungen
5.2 Evaluation der Spezialsprechstunde
5.2.1 Beurteilung der Sprechstunde
5.2.2 Zuweisender Fachbereich, Wartezeit und Anzahl der Termine
5.2.3 Zufriedenheit mit Behandlungsempfehlungen und Weitervermittlung
5.3 Behandlungsbedarf und Behandlungsinanspruchnahme
5.4 Einflussfaktoren auf die Inanspruchnahme von Psychotherapie
5.5 Verlauf des psychischen Befindens
6 DISKUSSION
6.1 Beschreibung der Patientinnen
6.2 Evaluation der Spezialsprechstunde
6.3 Behandlungsbedarf und Behandlungsinanspruchnahme
6.4 Einflussfaktoren auf die Inanspruchnahme von Psychotherapie
6.5 Verlauf des psychischen Befindens
6.6 Methodenkritik
6.7 Klinische Implikationen und Ausblick
7 ZUSAMMENFASSUNG
8 ERKLÄRUNGEN
9 LITERATURVERZEICHNIS
10 ABBILUNGSVERZEICHNIS
11 TABELLENVERZEICHNIS
12 ANHANG
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Evidence that the presence of psychosis in nonpsychotic disorder is environment-dependent and mediated by severity of non-psychotic psychopathologyGuloksuz, S., van Nierop, M., Lieb, R., van Winkel, R., Wittchen, H.-U., van Os, J. 17 April 2020 (has links)
Background. Evidence suggests that in affective, non-psychotic disorders: (i) environmental exposures increase risk of subthreshold psychotic experiences (PEs) and strengthen connectivity between domains of affective and subthreshold psychotic psychopathology; and (ii) PEs are a marker of illness severity.
Method. In 3021 adolescents from the Early Developmental Stages of Psychopathology cohort, we tested whether the association between PEs and presence of DSM-IV mood disorder (MD)/obsessive–compulsive disorder (OCD) would be moderated by risk factors for psychosis (cannabis use, childhood trauma and urbanicity), using the interaction contrast ratio (ICR) method. Furthermore, we analysed whether the interaction between environment and PEs was mediated by non-psychotic psychopathology.
Results. The association between PEs and MD/OCD was moderated by urbanicity (ICR = 2.46, p = 0.005), cannabis use (ICR = 3.76, p = 0.010) and, suggestively, trauma (ICR = 1.91, p = 0.063). Exposure to more than one environmental risk factor increased the likelihood of co-expression of PEs in a dose–response fashion. Moderating effects of environmental exposures were largely mediated by the severity of general non-psychotic psychopathology (percentage explained 56–68%, all p < 0.001). Within individuals with MD/OCD, the association between PEs and help-seeking behaviour, as an index of severity, was moderated by trauma (ICR = 1.87, p = 0.009) and urbanicity (ICR = 1.48, p = 0.005), but not by cannabis use.
Conclusions. In non-psychotic disorder, environmental factors increase the likelihood of psychosis admixture and helpseeking behaviour through an increase in general psychopathology. The findings are compatible with a relational model of psychopathology in which more severe clinical states are the result of environment-induced disturbances spreading through a psychopathology network.
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Psychische Störungen bei Patienten mit muskuloskelettalen und kardiovaskulären Erkrankungen im Vergleich zur AllgemeinbevölkerungBaumeister, Harald, Höfler, Michael, Jacobi, Frank, Wittchen, Hans-Ulrich, Bengel, Jürgen, Härter, Martin January 2004 (has links)
Hintergrund: Ein signifikanter Anteil der Patienten mit einer chronischen körperlichen Erkrankung weist eine komorbide psychische Störung auf. Ob und in welchem Ausmaß sich die Prävalenzraten psychischer Störungen bei Patienten mit einer chronischen Erkrankung von denen der Allgemeinbevölkerung unterscheiden, ist bislang noch kaum untersucht. Fragestellung: Die vorliegende epidemiologische Studie untersucht geschlechts- und altersadjustierte 4-Wochen, 12-Monats- und Lebenszeitprävalenzen psychischer Störungen bei Rehabilitationspatienten mit muskuloskelettalen und kardiovaskulären Erkrankungen im Vergleich zu Prävalenzraten der Allgemeinbevölkerung. Methode: Die Daten der drei Stichproben (N = 4192) basieren jeweils auf einem zweistufigen, epidemiologischen Untersuchungsansatz mit einer schriftlichen Befragung der Patienten bzw. Probanden zu ihrem psychischen Befinden (GHQ-12; M-CIDI-S) und einem anschließenden Interview (M-CIDI) bei einem randomisiert ausgewählten Teil der Gesamtstichprobe. Ergebnisse: Mit adjustierten Lebenszeitprävalenzen von 59.3 % (OR: 1.6) und 56.2 % (OR: 1.4) weisen die Patienten mit einer muskuloskelettalen und kardiovaskulären Erkrankung im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung (47.9 %) eine deutlich erhöhte Prävalenz psychischer Störungen auf. Am häufigsten sind affektive Störungen (22.5 % bis 34.9%) und Angststörungen (18.4 % bis 33.8 %). Schlussfolgerung: Der im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung deutliche Zusammenhang zwischen chronischen körperlichen Erkrankungen und psychischen Störungen verdeutlicht die Bedeutsamkeit einer verstärkten Diagnostik und Behandlung komorbider psychischer Störungen bei chronisch erkrankten Patienten. / Background: A significant part of patients with chronic diseases have comorbid mental disorders. However, by now it is nearly unexplored if and to what extend the prevalence rates of mental disorders in patients with chronic diseases differ from the rates of the general population. Objective: The present epidemiologic study investigates sex- and age-adjusted 4-week, 12-months, and lifetime prevalence rates of mental disorders in inpatients with musculoskeletal and cardiovascular diseases compared to prevalence rates of the general population. Methods: In each sample (N = 4192), the data based on a two-stage epidemiologic design. The first stage entailed the use of a screening questionnaire for mental disorders (GHQ-12; M-CIDI-S). The second stage consisted of an interview (M-CIDI) of a randomised part of the sample. Results: The adjusted lifetime prevalence in both clinical samples (musculoskeletal: 59.3 %, OR 1.6; cardiovaskular: 56.2 %, OR 1.4) is high compared to the rate of the general population (47.9 %). Affective disorders (22.5 % to 34.9 %) and anxiety disorders (18.4% to 33.8 %) are the most common disorders. Conclusions: Compared to the general population there is a clear correlation between chronic diseases and mental disorders, that shows the importance of an improved diagnostic and treatment of patients suffering from comorbid mental disorders.
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Wie häufig sind Substanzmißbrauch und -abhängigkeit?: Ein methodenkritischer ÜberblickPerkonigg, Axel, Wittchen, Hans-Ulrich, Lachner, Gabriele January 1996 (has links)
Die Arbeit gibt einen methodenkritischen Überblick über die in Deutschland vorliegenden Ergebnisse zur Prävalenz sowie Risikofaktoren von Substanzmißbrauch und -abhängigkeit (SMA). Es wird gezeigt, daß die vorliegenden epidemiologischen Studien unvollständig und methodisch unbefriedigend sind. Vor allem die fehlende Erfassung spezifischer diagnostischer Kriterien zur Ableitung klinisch relevanter Mißbrauchs- und Abhängigkeitsstörungen erschwert eine Interpretation der Ergebnisse der vorliegenden Repräsentativerhebungen. Diese geben zwar aussagekräftige populationsbezogene Informationen über die Häufigkeit und Verteilungsmuster von legalen und illegalen Substanzen, klinisch relevante Beurteilungsaspekte wie z.B. zu Schweregrad, Toleranz und Abstinenzproblemen sowie zu Einstieg und Verlauf der "Sucht"-Problematik fehlen jedoch vollständig. Dies trifft auch für Untersuchungen zu Risikofaktoren zu. Als ein durchgängiger Mangel wird ferner die Erfassungsmethodologie angesehen, die sich bislang fast ausschließlich auf Fragebögen oder Interviews stützt, über deren Reliabilität und Validität nur unzureichende psychometrische Daten vorliegen. / A critical review of prevalence and risk factor studies of substance abuse and dependence in Germany is presented. It is shown that currently available epidemiological data are incomplete due to the failure of instruments to allow for a detailed assessment of specific substance use disorders. The neglect of diagnostic criteria for clinically significant abuse and dependence disorders makes it especially difficult to draw conclusions about the results of representative surveys. Although the give clear population-related information about frequency and distribution patterns of legal and illegal substancees, relevant clinical data regarding aspects such as severity, tolerance, problems of abstinence, onset and course of abuse and dependence are completely lacking. This is also true of studies on risk factors. An additional problem is diagnostic assessment based almost exclusively on questionnaires and interviews whose reliability and validity have not been sufficiently established.
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Standardized Assessment of Psychopathology by Relatives of Mentally Disordered Patients: Preliminary Results of Using the Positive and Negative Syndrome Scale to Compare Schizophrenic and Affective DisordersNitsche, Ines, Kallert, Thomas W. January 2007 (has links)
Background: For optimizing the validity of diagnoses of mental disorders, several sources of information should be used to assess psychopathological symptoms. Among these are relatives of patients with mental illness. The very low number of empirical studies examining the assessment of psychopathology by relatives of adult, nondemented mentally ill patients stands in significant contrast to the clinical importance of this source of information, however. Sampling and Methods: Using the Positive and Negative Syndrome Scale (PANSS), researchers asked 163 relatives of patients with the main clinical ICD-10 diagnosis of schizophrenic, recurrent depressive or bipolar disorders to rate the current symptoms of the patients at the time of outpatient community-oriented treatment. Results: On average, severity of symptoms was rated as absent or minimal, although anxiety, depression and passive/apathetic social as well as emotional withdrawal, motor retardation, poor attention, and disturbance of volition were clearly rated above the PANSS mean total score for all patients. A six-factor structure identified by factor analysis better illustrates the significant differences in the assessments of the three main diagnostic groups than the three established PANSS scales. With the exception of ‘problematic social behavior’, differences among the diagnostic groups appeared in all factors and were particularly pronounced for ‘delusional beliefs’ and ‘motor impairments’. Conclusions: The results of this study showed that the use of standardized instruments such as PANSS for the assessment of psychopathology by relatives is not only practical, but produces adequately reliable results. The use of PANSS for this purpose, however, requires interviewing of relatives by trained experts able to explain technical terms. Because this study did not sufficiently explore the validity of this approach, further research on this specific issue is urgently needed and should, for example, assess the concordance of ratings between professionals and relatives as well as correlation with suitable external criteria. / Dieser Beitrag ist mit Zustimmung des Rechteinhabers aufgrund einer (DFG-geförderten) Allianz- bzw. Nationallizenz frei zugänglich.
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Prevalence of mental health problems among children and adolescents in Germany: Results of the BELLA study within the National Health Interview and Examination SurveyRavens-Sieberer, Ulrike, Wille, Nora, Erhart, Michael, Bettge, Susanne, Wittchen, Hans-Ulrich, Rothenberger, Aribert, Herpertz-Dahlmann, Beate, Resch, Franz, Hölling, Heike, Bullinger, Monika, Barkmann, Claus, Schulte-Markwort, Michael, Döpfner, Manfred January 2008 (has links)
Background: Over the past decades the public health relevance of mental health conditions in children and adolescents has been of growing concern. However, so far no detailed epidemiological data has been available for a representative national sample in Germany.
Objectives: The present paper reports prevalence rates of general and specific mental health problems among children and adolescents in Germany and describes the link between symptoms and impairment as well as the treatment situation.
Methods: The mental health module (BELLA study) examines mental health problems in a representative sub-sample of 2,863 families with children aged 7–17 from the National Health Interview and Examination Survey among Children and Adolescents (KiGGS). Mental health problems were determined using the extended version of the strengths and difficulties questionnaire (SDQ). Further standardised screening measures were employed to screen for anxiety disorders (SCARED), conduct disorder (CBCL), attention deficit-/ hyperactivity disorder (FBBHKS, Conners’ Scale) and depressive disorders (CES-DC). Furthermore, substance abuse and suicidal tendencies were assessed. Health-related quality of life (HRQoL) and health care use were determined. Results Overall, 14.5% of the children and adolescents aged 7–17 fulfilled the criteria for at least one specific mental health problem associated with impairment, or had an overall mental health problem indicated by an abnormal SDQ score and present impairment. However, high comorbidity was found in the children concerned. Symptoms of overall mental health problems were present in 8.6% of the children and 6.6% of the adolescents. This number was reduced to prevalence rates of 6.3 and 4.9% when additional impairment was taken as a criterion. Irrespective of the type of disorder, fewer than half of the children affected were reported as receiving treatment. However, for those suffering from mental health problems, large impairments in HRQoL were observed.
Conclusions: The observed prevalence of mental health problems as well as their large impact on well-being and functioning calls for early prevention. This is especially important with regard to the large decrease in HRQoL in the children and adolescents affected.
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Cross-cultural Feasibility, Reliability and Sources of Variance of the Composite International Diagnostic Interview (CIDI)Wittchen, Hans-Ulrich, Robins, Lee N., Cottler, Linda B., Sartorius, Norman, Burke, J. D., Regier, Darrel A. January 1991 (has links)
The CIDI is a fully standardised diagnostic interview designed for assessing mental disorders based on the definitions and criteria of ICD-1Oand DSM-IlI-R. Field trials with the CIDI have been conducted in 18 centres around the world, to test the feasibility and reliability of the CIDI in different cultures and settings, as well as to test the inter-rater agreement for the different types of questions used. Of 590 subjects interviewed across all sites and rated by an interviewer and observer, 575 were eligible for analysis. The CIDI was judged to be acceptable for most subjects and was appropriate for use in different kinds of settings. Many subjects fulfilled criteria for more than one diagnosis (lifetime and six-month). The most frequent lifetime disorders were generalised anxiety, major depression, tobacco use disorders, and agoraphobia. Percentage agreements for all diagnoses were above 90% and the kappa values were all highly significant. No significant numbers of diagnostic disconcordances were found with lifetime, six-month, and four-week time frames.
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