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Krankheitslast und psychische Komorbiditäten bei Patienten mit Hereditärem Angioödem mit Fokus auf das Leipziger PatientenkollektivRabe, Marie 03 November 2021 (has links)
Die Arbeit beschäftigt sich mit den psychischen Komorbiditäten und der Krankheitslast bei Patienten mit Hereditärem Angioödem.
Das Hereditäre Angioödem ist eine seltene Erbkrankheit, welche durch oft unvorhersehbare mukokutane Schwellungen, starke Schmerzen sowie potenzielle Letalität für Betroffene in vielerlei Hinsicht eine enorme Bürde darstellen kann.
Dominierend und besonders belastend zeigen sich hierbei meist Tage andauernde Schwellungen im Bereich des Gesichts, der Extremitäten und der Genitale. Weiterhin kann es zu intraabdominellen krampfartigen Schmerzen sowie Schwellungen im Bereich der Atemwege bis hin zur Asphyxie kommen.
Mit einer Inzidenz von 1:50.000 wird dieses rare Krankheitsbild oft verkannt und bedeutet für die Patienten häufig einen langen Weg bis zur Diagnosestellung und Einleitung einer adäquaten Therapie. Begleitend kommt hinzu, dass die Attacken häufig unvorhersehbar sind oder sich bestimmte Trigger für akute Anfälle, wie beispielsweise Stress, nicht immer vermeiden lassen.
Ziel unserer Studie war es, die Krankheitslast sowie die Häufigkeit und Ausprägung einer depressiven und Angstsymptomatik der HAE-Patienten aus Leipzig und Umgebung zu untersuchen.
Insgesamt konnten wir 32 Betroffene, davon 26 Frauen und 6 Männer, rekrutieren. Interessante Daten bezüglich der Krankheitsgeschichte ließen sich bereits durch unseren klinikinternen Fragebogen ermitteln. Im Mittel betrug die Latenzzeit zwischen dem Auftreten der ersten Symptome und der Diagnosestellung 14,3 Jahre. Bei älteren Patienten zeigte sich diese Zeitspanne signifikant länger als bei den jüngeren. Knapp die Hälfte unserer Kohorte gab an, mehr als 10 Jahre Diagnoseverzögerung erlebt zu haben. Bei dieser Gruppe konnten wir mit Hilfe der validierten Fragebögen eine signifikant erhöhte Ausprägung von Depressions- und Angstsymptomatik ermitteln. Bei einem Viertel waren in der Vergangenheit unnötige medizinische Eingriffe wie Gastroskopien oder Laparoskopien bei verkannter HAE-Symptomatik durchgeführt worden. Bei 40% war mindestens ein Angehöriger an einer HAE-Attacke verstorben.
Im Rahmen der Beurteilung sowohl der Gesamtbelastung durch das HAE als auch der Stärke der körperlichen Beschwerden durch das HAE insgesamt konnten wir bei jeweils weit über der Hälfte mäßige bis starke Einschränkungen ermitteln. Stress zeigte sich dabei als am häufigsten benannter Auslöser und negativer Einflussfaktor auf die Attacken. Bereits erlebte Einschränkungen bei der Wahl der Reiseziele, bei sportlichen und sozialen Aktivitäten konnten in jeder Domäne bei ca. der Hälfte ermittelt werden.
Wir sahen insgesamt bei vielen unserer Patienten Beeinträchtigungen durch die Symptomatik und bereits durch die Angst vor plötzlichen Schwellungen. Auch die Befürchtung der Häufigkeitszunahme der Attacken zeigte sich bei knapp der Hälfte oft bis sehr oft präsent. Eine schlechte Krankheitskontrolle geht in unserer Untersuchung mit höheren Scores für Angst und Depression einher.
Sowohl im Rahmen der Literaturrecherche als auch in unserer Kohorte konnten wir feststellen, dass die Komponente der Angst stärker ausgeprägt ist als die der Depression. Erfolgt eine Langzeitprophylaxe zeigte sich im Vergleich zu Betroffenen mit lediglich anfallsbezogener Therapie eine signifikant niedrigere Angstsymptomatik.
Dass jüngere Patienten ihre Diagnose signifikant eher bekamen als ältere kann aufzeigen, dass sich die Diagnostik und das Bewusstsein für das HAE bereits verbessert haben. Trotzdem zeigt sich weiterhin Optimierungsbedarf, sowohl im Bereich der Diagnosestellung als auch der Therapiefindung. Eine erhöhte Sensibilität für die beachtliche Prävalenz von psychischen Komorbiditäten kann den HAE-Patienten zukünftig zugutekommen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass vom HAE-Betroffene in Leipzig zahlreiche psychosoziale Belastungen zeigen. Eine frühe Diagnosestellung und gute Krankheitskontrolle kann zu verminderten Scores für Angst und Depression führen und somit die Lebensqualität langfristig verbessern.
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Implementierung einer KIS-basierten Anwendung zur Erhebung seltener Erkrankungen am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus DresdenKretschmer, Tanita 08 October 2020 (has links)
Eine Erkrankung gilt dann als selten, wenn weniger als eine von 2.000 Personen betroffen ist. Diese durch geringe Prävalenz und meist multisystemische Morbidität gekennzeichneten Krankheiten schränken die Lebensqualität der Betroffenen ein und führen oftmals zu frühzeitiger Mortalität. Chronisch und häufig nicht heilbar, stellen diese Erkrankungen die Versorgung im deutschen Gesundheitswesen vor vielfältige Herausforderungen. Aufgrund der geringen Patientenzahl pro seltener Erkrankung erhielten bisher nur 240 seltene Krankheiten eine eigenständige Diagnosis Related Groups-Ziffer (DRG) und somit eine leistungsorientierte Vergütung. Von den bis zu 8.000 seltenen Erkrankungen werden die meisten in Überkategorien subsumiert. Spezialisierte Diagnostik, eine erhöhte Anzahl an Facharztkonsultationen sowie intensivere und multiprofessionelle Betreuung bedingen jedoch einen Mehraufwand, welcher sich kostenseitig niederschlägt. Um gegenüber den Kostenträgern argumentieren zu können, fehlten bisher umfassende Erhebungen. Die Prävalenzen beruhen auf Schätzungen und ausgehend von DRG-Kodierungen können die meisten seltenen Diagnosen nicht einwandfrei identifiziert werden. Der Nationale Aktionsplan für Menschen mit Seltenen Erkrankungen benennt zahlreiche Maßnahmen, welche Menschen mit seltenen Erkrankungen zugutekommen sollen, unter anderem eine verbesserte Kodierung und Sichtbarkeit in Abrechnungssystemen. Besonders die Maximalversorger kommen diesen Maßnahmen mit der Gründung von Zentren für Seltene Erkrankungen nach. Als solches hat das UniversitätsCentrum für Seltene Erkrankungen am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus es sich zur Aufgabe gemacht, erstmals eine lokale Erhebung der behandelten seltenen Erkrankungen durchzuführen.
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Prävalenz und klinische Relevanz erhöhter Serum-Immunglobulin-G4(IgG4)-Konzentrationen bei hepatobiliären Erkrankungen – eine retrospektive Analyse mit besonderem Fokus auf die autoimmune HepatitisRiedel, Miriam 11 June 2018 (has links)
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Notwendigkeit und Wirkung einer niedrigschwelligen Intervention für ältere psychisch kranke LangzeitarbeitsloseTiefensee, Juliane 06 August 2020 (has links)
Das Psychosoziale Coaching folgt einem Interventionsansatz, welcher in einer speziellen Risikogruppe, > 50-jährige Langzeitarbeitslose, Menschen mit psychischen Erkrankungen identifizieren und den Weg in das bestehende psychiatrische/psychotherapeutische Versorgungssystem bahnen soll.
Ziel der Studie war es vor diesem Hintergrund, die Notwendigkeit und Wirkung eines solchen niedrigschwelligen Interventionsangebotes abzubilden.
Es konnte gezeigt werden, dass bei der Risikogruppe älterer Langzeitarbeitsloser ein Bedarf an einer niedrigschwelligen psychiatrischen Intervention besteht. Durch den untersuchten Ansatz konnten psychisch kranke Langzeitarbeitslose in eine Behandlung gelotst werden und eine Steigerung des subjektiven Wohlbefindens und der subjektiven Leistungsfähigkeit erreicht werden. Eine mit allgemeinen Zahlen vergleichbar hohe Integrationsquote der Teilnehmer am Psychosozialen Coaching liefert zudem Hinweise auf einen positiven ökonomischen Effekt.
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Häufigkeit rheumatischer Erkrankungen im Kindesalter in der Republik MoldovaFreiknecht, Judith 21 May 2021 (has links)
Über rheumatische Erkrankungen im Kindesalter in der Republik Moldova ist bislang nur wenig bekannt. Ziel dieser Arbeit ist die Einführung und erste Auswertung einer Kerndokumentation für rheumakranke Kinder und Jugendliche in der Republik Moldova. In der Auswertung sollen die Häufigkeiten der einzelnen rheumatischen Krankheitsbilder ermittelt und die Versorgungssituation der Patienten dargestellt werden. So soll durch die Kerndokumentation nicht nur mehr über die rheumatischen Erkrankungen gelernt, sondern auch die Qualität der Behandlung überwacht und verbessert werden.
Das „Centrul mamei și copilului“ ist das einzige Krankenhaus mit rheumatologischer Abteilung für Kinder in Moldawien. Alle Patienten (Pat.), die sich hier zwischen März 2012 und Juni 2013 vorstellten, wurden mit Arzt- und Patientenfragebögen erfasst. Die Fragebögen orientieren sich an der Kinderkerndokumentation des deutschen Rheumaforschungszentrums, wurden ins Rumänische übersetzt und an die moldawischen Gegebenheiten angepasst. So wurden Daten zu Patienten, Diagnose und Versorgungssituation erhoben.
Insgesamt wurden 200 Patienten (51,5%, n=103 weibliche und 48,5%, n=97 männliche) dokumentiert. 44% (n=88) waren 0-12 und 56% (n=112) 13-17 Jahre alt. Das durchschnittliche Alter aller Patienten beträgt 12,3 Jahre. Vom Symptombeginn bis zur Vorstellung bei einem Kinderrheumatologen dauerte es durchschnittlich 0,8 Jahre. Die häufigste rheumatische Erkrankung in der Republik Moldova ist die juvenile idiopathische Arthritis mit 32% (n=64), gefolgt von der reaktiven Arthritis mit 24,5% (n=49) und der eitrigen Arthritis mit 20,5% (n=41).
Für die JIA errechnet sich eine Prävalenz von 11,2/100.000 und eine Inzidenz von 2,5/100.000. Der häufigste Subtyp ist die oligoartikuläre JIA (32,8%, n=20), die polyartikuläre JIA (31,3%, n=20) und die systemisch beginnende JIA (18,8%, n=12). Der durchschnittliche cJADAS-10 betrug 13,8, der durchschnittliche CHAQ 0,62. 96,9% (n=62) der JIA Patienten wurden mit NSAR behandelt, 33,3% (n=21) mit Glukokortikoiden und 46% (n=29) mit DMARDs. Methotrexat stellt mit 30,2% (n=19) das meist verschriebene DMARD dar. Das einzige verwendete Biologikum Tocilizumab erhielten 4,8% (n=3) der Patienten.
Die reaktive Arthritis hat in der Republik Moldova eine Prävalenz von 8,6/ 100.000 und eine Inzidenz von 3,3/ 100.000. Die Krankheitsaktivität wurde von den Ärzten durchschnittlich 3,7 angegeben, von den Pat bzw. den Eltern 2,9. 89,8% (n=44) der Patienten erhielten NSAR und 50% der Patienten (n=24) Antibiotika. Mit 34,6% aller genannten Antibiotika war Amoxicillin das meist verschriebene Antibiotikum.
Für die eitrige Arthritis ergibt sich eine Prävalenz von 7,2/ 100.000 und eine Inzidenz von 3,7/ 100.000. Die Krankheitsaktivität wird mit 3,7 von den Patienten bzw. deren Eltern genauso hoch eingeschätzt, wie von den Ärzten. 95,1% (n=39) der Patienten wurden mit NSAR behandelt. 78,0% (n=33) der Patienten erhielten eine antibiotische Therapie. Das meist verschriebene Antibiotikum war dabei mit 33,3% (n=11) Amoxicillin/ Clavulansäure.
Im Vergleich zu Deutschland finden sich in der Republik Moldova signifikante Unterschiede im Patientenkollektiv: Anteilig gibt es in der Republik Moldova mehr Fälle mit reaktiver Arthritis und eitriger Arthritis und weniger mit juveniler idiopathischer Arthritis.
Der Einfluss der rheumatischen Erkrankung auf das alltägliche Leben aller betroffenen Patienten wird durch folgende Daten deutlich: 32,5% (n= 65) aller Kinder wurden in den letzten 12 Monaten im Krankenhaus behandelt und blieben dann durchschnittlich 11,2 Tage dort. Und 19% (n=38) der Patienten fehlten aufgrund ihrer rheumatologischen Diagnose in ihrer Schule bzw. ihrem Kindergarten in den letzten vier Wochen vor Dokumentation.
Fast die Hälfte aller Patienten (45,6%, n=90) gab an, Sport in der Freizeit zu treiben, etwa ein Viertel der Patienten (25,9% n=51) trieben nie Sport und knapp die Hälfte der Patienten (46,9%, n=92) war dauerhaft vom Schulsport befreit.
Auf einer Skala von 1-10 (0= gar nicht, 10= maximal) bewerteten die moldauischen Patienten ihre Einschränkung im täglichen Leben mit durchschnittlich mit 2,5, ihre Schmerzstärke mit 3,8, das Zurechtkommen im Alltag mit 3,1 und ihre Resistenz/ Belastbarkeit (0= sehr resistent, 10= nicht resistent) mit 3,2. Nicht medikamentöse Therapien sind für viele Patienten in der Republik Moldova kaum zugänglich: 49% (n=97) der Patienten machten keine nicht medikamentöse Therapie in den
letzten 12 Monaten. 43,4%(n=86) aller Patienten erhielten Physiotherapie, 7,6% (n=15) Ergotherapie, 0,5% (n=1) Wassergymnastik. 2,5% (n=5) aller Patienten nahmen an einer Patientenschulung teil.
Vergleicht man die Daten mit anderen Ländern, fällt auf, dass die durchschnittliche
Schmerzstärke, der Grad der Einschränkung im täglichen Leben, die Resistenz/Belastbarkeit im Alltag, der cJADAS und die Krankheitsaktivität eher hoch sind. Und die Lebensqualität ist durch seltenere Teilnahme am Schulsport, stärkere Schmerzen sowie Einschränkungen, Belastbarkeit und Zurechtkommen im Alltag eher gering. Besonders ins Auge sticht auch die relativ lange Zeit bis zur Vorstellung bei einem Kinderrheumatologen.
Auch eine leitliniengerechte Therapie ist nicht für jeden Patienten verfügbar - besonders wenn eine Eskalation der Therapie notwendig wird, z.B. mittels Breitbandantibiotika oder Biologika, sind die Optionen in der Republik Moldova limitiert. Dabei würde eine frühzeitige Diagnose und eine angemessen aggressive Behandlung die Lebensqualität der Patienten erheblich verbessern.
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Hydrocarbons in indoor air and their health-effectsRösch, Carolin, Ziemann, Astrid, Schlink, Uwe 27 September 2017 (has links)
Concentrations of harmful airborne substances are much higher in indoor air than outdoors. Furniture, cleansing agents, paints, solvents, carpets and floors release numerous volatile organic compounds (VOCs), which can only be reduced through adequate ventilation.
The present investigation considered data of 463 participants in the fourth year of age within a project of the Helmholtz Centre for Environmental Research. 39 of them developed wheezing symptoms, 148 bronchitis and 397 infections. A novel model, based on logistic regression, was used to find associations between
certain VOC concentrations and the outcome of airway diseases. The analysis involved gender, contact with cats, environmental tobacco smoke (ETS), and the prevalence of atopy in both parents. The aim was to find threshold concentrations of VOCs and to give recommendations for the abatement of environmentally caused diseases. The present research proved findings of other studies, for instance, that “wheezing ever” appeared when high concentrations of hexane, benzene, ethylbenzene, and chlorbenzene were reported. Such relationships were observed for “wheezing ever” in the past year. The number of wheezing participants was low (39) and, therefore, also some other airway diseases (infection, bronchitis and asthma) were tested for their relationship to VOC concentrations.
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Charakterisierung von Basalganglienveränderungen bei Erkrankungen des extrapyramidal-motorischen Systems mittels suszeptibilitätsgewichteter MRT-BildgebungOberbeck, Matthias 10 July 2017 (has links)
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Stoffwechseluntersuchungen bei Hochleistungskühen im peripartalen Zeitraum unter Berücksichtigung klinischer ErkrankungenEvertz, Christian 18 July 2006 (has links)
In der vorliegenden Arbeit wurde der peripartale Stoffwechsel von Kühen und Färsen einer Hochleistungsherde untersucht. Es wurde überprüft, ob Kühe mit einer Laktationsleistung über 10000 Liter einen stabilen Stoffwechsel aufweisen können und welche Unterschiede im peripartalen Stoffwechsel erkrankter und gesunder Tiere bestehen. Die Untersuchung erfolgte in einem Milchviehbestand mit 354 Schwarzbunten-Milchkühen und einer durchschnittlichen Milchleistung von 11190 kg Milch pro Jahr. Die Kühe wurden abhängig vom Laktationsstadium in Gruppen gehalten und entsprechend differenziert gefüttert. Das Futter wurde mittels einer totalen Mischration einmal täglich vorgelegt. Die Futterkomponenten wurden wöchentlich im betriebseigenen Analyselabor untersucht und die Futterrationen danach entsprechend angepasst. Die Rückenfettdicke wurde per Ultraschallgerät 8, 3 und 1 Wo ap, zur Kalbung sowie 2, 4, 8 und 12 Wo pp (post partum) gemessen. Der Säure-Basen-Haushalt wurde durch Harnuntersuchungen am 21. und 7. d ap (ante partum) sowie am 3. und 14. d pp mittels fraktionierter Netto-Säure-Basenausscheidung bestimmt. Zur Erfassung der Stoffwechselsituation wurden am 21. und 7. d ap, zur Kalbung sowie am 3. und 14. d pp aus dem Blut folgende klinisch-chemischen Parameter analysiert: GLDH (Glutamat-Dehydrogenase), GGT (Gamma Glutamyl Transferase), AST (Aspartat Amino Transferase), AP (Alkalische Phosphatase), LDH (Lactat-Dehydrogenase), Protein, Albumin, Harnstoff, CK (Creatinkinase), Kreatinin, FFS (Freie Fettsäuren), BHB (Beta-Hydroxy-Butyrat), Bilirubin, Cholesterol, Glucose, Lactat, Ca, P und Mg. Der Energiestoffwechsel der klinisch gesunden Hochleistungskühe war belastet, was sich in erhöhten Konzentrationen der FFS zeigte. Die Medianwerte der BHB-, Bilirubin und Cholesterol-Konzentrationen bewegten sich innerhalb der Toleranzgrenzen. Der Leber-, Eiweiß-, Muskelstoffwechsel sowie Säure-Basen-Haushalt der gesunden Tiere wies nur unbedeutende Veränderungen auf. Die Ergebnisse zeigen beispielhaft, dass Kühe mit hohen Milchleistungen einen physiologischen Stoffwechsel im peripartalen Zeitraum aufweisen und dass die bekannten Toleranzgrenzen für die Laborparameter auch bei Hochleistungskühen im peripartalen Zeitraum angewendet werden können. Das Vorliegen einer Gesundheitsgefährdung wird durch die festgestellte Erkrankungshäufigkeit der Tiere belegt. Von 93 untersuchten Tieren erkrankten 24,7 % an Ovarialzysten, 23,7 % an Puerperalstörungen, 12,9 % an inapparenten Eutererkrankungen, 7,5 % an Labmagenverlagerungen, und 5,4 % kamen zum Festliegen. Diese Morbiditätsrate ist vergleichsweise zu Kühen niedrigerer Leistungsbereiche nicht erhöht. Die Krankheitsgefährdung der Kühe spiegelte sich generell in hohen Konzentrationen freier Fettsäuren ante partum, niedrigen Cholesterolkonzentrationen 3 d pp, einer Unterkonditionierung der Kühe zur Kalbung sowie erhöhten Proteinkonzentrationen 21 d ap wider. Ein bei Hochleistungskühen ausgeprägter „relativer Diabetes der Milchkuh“ stellt möglicherweise einen weiteren Risikofaktor für das Auftreten peripartaler Erkrankungen dar. Im Gegensatz zu den klinisch gesunden Kühen konnte bei den peripartal zum Festliegen gekommenen Kühen eine stärkere Hypophosphatämie sowie eine tendenziell stärkere Belastung des Energiestoffwechsels nachgewiesen werden. Des Weiteren konnten bei diesen Tieren antepartal signifikant niedrigere AP-Aktivitäten gesichert werden. Die an Labmagenverlagerung erkrankten Kühe wiesen im Vergleich zu den gesunden Kühen am 14. d pp lediglich erhöhte BHB-Konzentrationen und erniedrigte Mg-Konzentrationen auf. Die klinisch-chemischen Parameter der an Puerperalstörungen, an inapparenten Eutererkrankungen und an Ovarialzysten erkrankten Tiere wiesen in allen untersuchten Funktionskreisen einen stabilen Stoffwechsel auf. Auffallend und abweichend von den klinisch gesunden Tieren zeigten an Ovarialzysten erkrankte Tiere 4-8 Wo pp einen gesteigerten Rückenfettdickenabbau, und Kühe mit einer inapparenten Eutererkrankung wiesen bereits ab der 8. Wo pp eine Zunahme der Rückenfettauflage auf. Schlussfolgernd ist festzustellen: 1. Hochleistungskühe mit Milchleistungen um 11000 kg/Jahr können trotz starker Belastung des Stoffwechsels im peripartalen Zeitraum ihren Stoffwechsel regulieren. 2. Die bekannten Toleranzgrenzen für Stoffwechselparameter (FÜRLL 2004, 2005) sind zur Anwendung bei Hochleistungskühen gut geeignet. 3. Eine stärkere Gefährdung für Erkrankungen des Fettmobilisationssyndroms konnte festgestellt werden. 4. Retrospektiv betrachtet ließ kein untersuchter Parameter ante partum ein ausreichend frühdiagnostisches Potenzial zur Erkennung einer postpartalen Erkrankung erkennen. / In the present study the metabolism of high yielding dairy cows and heifers in the peripartum period has been examined. The first aim of this study was to investigate if cows with milk yields above 10.000 kg milk per year can have a physiological metabolism. The second aim was to investigate the differences between the metabolism of healthy and unhealthy animals. The data were collected in a commercial dairy farm milking 354 cows with an average milk yield of 11.190 kg per year. The cows were grouped and fed according to their lactation period. The fodder was lined with a total mixed ration once a day and the components were analysed weekly so that the rations could be adapted to the requirements of the animals. The back fat thickness was measured via ultrasonic at 8, 3 and 1 week ap, at birth and 2, 4, 8 and 12 weeks pp. The acid-base-metabolism was analysed by urine examination on day 21 and 7 ap and on day 3 and 14 pp. To know about the metabolic situation of the cows the following blood parameters were measured on day 21 and 7 ap, at birth and on day 3 and 14 pp: glutamate dehydrogenase, gamma glutamyl transferase, aspartate aminotransferase, alkaline phosphatase, lactate dehydrogenase, protein, albumin, blood urea nitrogen, creatine kinase, creatinine, free fatty acids, beta-hydroxybutyrate, bilirubin, cholesterol, glucose, lactate, Ca, P, Mg The energy metabolism of the healthy cows showed a metabolic stress. A complete deviation from the physiological energy metabolism could not be proved. On the whole, the liver metabolism, protein metabolism, muscle metabolism, mineral metabolism and acid-base-balance of the healthy cows showed only negligible deviations. The results illustrate that the known laboratory references for parameters in blood and urine can be used for high yielding dairy cows and that these cows can have a steady metabolism in the peripartum period. The risk of falling ill is reflected by the high rate of diseased cows and heifers. Out of 93 examined animals, 24.7 % suffered from ovarian cysts, 23.7 % from puerperal disturbances, 12.9 % from subclinical mastitis, 7.5 % from a displaced abomasum and 5.4 % developed clinical symptoms of parturient paresis. This examination could detect high concentrations of free fatty acids ante partum, low concentrations of cholesterol on day 3 pp, an under conditioning at birth and high ante partum protein concentrations which are usually described as being serious health risks for animals. A marked relative insulin resistance (diabetes-like-state) may also be considered a health risk. Compared with healthy cows, the animals with symptoms of parturient paresis showed greater hypophosphataemia and a tendentially greater impairment of the energy metabolism. Thus the observed disease pattern is equal to the atypical and hypophosphataemic form. These animals showed significantly lower AP-activities in comparison with the healthy ones. Animals with displaced abomasum showed increased beta-hydroxybutyrate- and lower Mg-concentrations than healthy cows on day 14 pp. Cows with puerperal disturbances, subclinical mastitis and cystic ovarian diseases had a steady metabolism in all investigated spheres of action. Much to the contrary of healthy animals, individuals with ovarian cysts showed a remarkable increased back fat mobilization in week 4-8 pp. In contrast, the cows with subclinical mastitis had a gain of back fat thickness starting from week 8 pp. The results of these studies have shown the following: 1. Dairy cows with a milk yield above 10.000 kg/year can have a steady metabolism in the peripartum period despite high metabolic stress. 2. The known laboratory references for blood and urine parameters (FÜRLL 2004, 2005) are appropriate for high yielding dairy cows in the peripartum period. 3. A higher risk of falling ill with the fat mobiliation syndrom in the peripartum period could be found for the examined dairy cows. 4. Retrospectively, none of the examined parameter showed a sufficient capability for early screening of postpartal diseases ante partum.
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Digitalisierung als Belastung und Ressource: Ein Anstoß zu einer differenzierten Betrachtung der Chancen und Risiken digitaler Technologien für Menschen mit chronischen ErkrankungenKnoll, Michael, Dietz, Carolin 19 January 2023 (has links)
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Impfantwort und humorale Immunität gegenüber infektiösen Erregern im Kontext entzündlich-rheumatologischer ErkrankungenKrasselt, Marco Lothar 28 November 2022 (has links)
Infektiöse Erreger sind in die Pathogenese vieler entzündlich-rheumatologischer Erkrankungen involviert. Zugleich können sie die Mortalität dieser Erkrankungen durch potentiell schwerwiegende Infektionen erheblich beeinflussen. Eine erhöhte Suszeptibilität für Infektionen im Allgemeinen aber auch für spezifische Erreger tragen dazu bei. Diese Arbeit widmet sich der Untersuchung von Impfprävention, Immunität, der individuellen Auswirkungen bestimmter Infektionen sowie des Wechselspiels zwischen immunsuppressiver Medikation und der induzierbaren Impfantwort bei Patienten mit rheumatologischen Erkrankungen.
Die Ergebnisse zeigen (trotz eindeutiger offizieller Empfehlungen) primär eine unzureichende Immunisierung gegen wichtige Erreger, z.B. Influenza und Streptokokkus pneumoniae, die durch verstärkte Aufklärung im zeitlichen Verlauf jedoch deutlich gesteigert werden konnte. Gleichzeitig erbrachte ein Vergleich zwischen Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) und Kontrollen eine deutlich erhöhte Sepsis-Letalität im Arm der RA-Patienten.
Im Hinblick auf das für den Herpes Zoster verantwortliche Varizella-Zoster-Virus scheint die humorale Immunität bei RA-Patienten im Vergleich zu gesunden Kontrollen und Patienten mit einem systemischen Lupus erythematodes (SLE) verändert zu sein: es zeigen sich nicht nur quantitative (Antikörpertiter), sondern auch qualitative (Antikörperavidität) Einschränkungen. Eine denkbare Ursache ist die vorzeitige Alterung des Immunsystems dieser Patienten („Immunosenescence“), da der Unterschied insbesondere ältere RA-Patienten ab dem sechsten Lebensjahrzehnt betrifft. Bei SLE-Patienten hingegen spielt die humorale Immunität möglicherweise eine geringere Rolle.
Für das Cytomegalovirus konnte bei Patienten mit einem SLE ein positiver Zusammenhang zwischen einer Virusreaktivierung unter Immunsuppression und der Aktivität des SLEs gezeigt werden. Leider sind CMV-Impfstoffe derzeit noch in Entwicklung, so dass hier bisher keine Impfprävention möglich ist.
Im Gegensatz zur geringen Impfquote für bekannte Erreger respiratorischer Infekte fand sich eine sehr hohe Immunisierungsrate von > 80 % gegen SARS-CoV-2. Aufgrund der klinischen Implikationen wurde zusätzlich die humorale Immunität bei > 300 Patienten mit verschiedenen rheumatologischen Erkrankungen und unterschiedlicher Therapie untersucht. Im Ergebnis zeigten 78,5 % nach Grundimmunisierung eine Serokonversion. Die Impfantwort war von der eingesetzten Medikation abhängig und die Wahrscheinlichkeit eines Ansprechens insbesondere unter Rituximabtherapie deutlich reduziert. Weiterführende Untersuchungen zeigten bei 50 % der vermeintlichen Impfversager eine T-zelluläre Antwort, so dass zumindest ein gewisser zellulärer Schutz gemutmaßt werden kann.:Inhaltsverzeichnis
1 Einführung in die Thematik
1.1. Veränderungen des Immunsystems
1.1.1. Immunosenescence
1.1.2. Immundysfunktion
1.2. Aktivität der Grunderkrankung
1.3. Komorbiditäten
1.4. Immunsuppressive Therapie
1.5. Impfungen
1.5.1. Impfempfehlungen
1.5.2. Impfantwort unter immunsuppressiver Therapie 2 Publikationen
2.1 Low vaccination rates among patients with rheumatoid arthritis in a German outpatient clinic
2.2. Insufficient vaccination rates in patients with systemic lupus erythematosus in a German outpatient clinic
2.3. Unpublizierte Daten
2.4. Humoral immunity to varicella zoster virus is altered in patients with rheumatoid arthritis
2.5. Humoral immunity to varicella zoster virus in patients with systemic lupus erythematosus and rheumatoid arthritis compared to healthy controls
2.6. Mortality of sepsis in patients with rheumatoid arthritis: a single- center retrospective analysis and comparison with a control group
2.7. Relationship between cytomegalovirus prevalence and markers of disease activity in systemic lupus erythematosus
2.8. COVID-19 vaccination coverage in patients with rheumatic diseases in a German outpatient clinic: an observational study
2.9. Humoral and cellular response to COVID-19 vaccination in patients with autoimmune inflammatory rheumatic diseases under real-life conditions
3 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen
4 Referenzen
5 Lebenslauf
6 Publikationsverzeichnis
7 Abkürzungsverzeichnis
8 Erklärung
9 Danksagungen
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