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Bürgerschaft und kollektive Identität in Europa / Civil society and collective identity in EuropeKarolewski, Ireneusz Pawel January 2007 (has links)
In Auseinandersetzung mit dem Konzept kollektiver Identität werden drei Bürgerschafts-Modelle (republikanisches, liberales und cäsarisches) diskutiert. Bürgerschaft wird im Sinne von citizenship anstelle von Staatsbürgerschaft wegen deren etatistischer Konnotation in der deutschen Sprache verwendet.
Abschließend wird die europäische Bürgerschaft sowie deren korrespondierende kollektive Identität betrachtet. / The article refers to collective identity as a sense of commonness between individuals that fosters a general commitment to the public interest. In order to establish the link between collective identity and citizenship, three models of citizenship are explored (republican, liberal and caesarean). Finally, the model
of European citizenship and its corresponding collective identity are elaborated.
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Immigrated Russian Jewish elites in Israel and Germany after 1990 : their integration, self image and role in community buildingGlöckner, Olaf January 2010 (has links)
Russian Jews who left the Former Soviet Union (FSU) and its Successor States after 1989 are considered as one of the best qualified migrants group worldwide. In the preferred countries of destination (Israel, the United States and Germany) they are well-known for cultural self-assertion, strong social upward mobility and manifold forms of self organisation and empowerment. Using Suzanne Kellers sociological model of “Strategic Elites”, it easily becomes clear that a huge share of the Russian Jewish Immigrants in Germany and Israel are part of various elites due to their qualification and high positions in the FSU – first of all professional, cultural and intellectual elites (“Intelligentsija”). The study aimed to find out to what extent developments of cultural self-assertion, of local and transnational networking and of ethno-cultural empowerment are supported or even initiated by the immigrated (Russian Jewish) Elites. The empirical basis for this study have been 35 half-structured expert interviews with Russian Jews in both countries (Israel, Germany) – most of them scholars, artists, writers, journalists/publicists, teachers, engineers, social workers, students and politicians.
The qualitative analysis of the interview material in Israel and Germany revealed that there are a lot of commonalities but also significant differences. It was obvious that almost all of the interview partners remained to be linked with Russian speaking networks and communities, irrespective of their success (or failure) in integration into the host societies. Many of them showed self-confidence with regard to the groups’ amazing professional resources (70% of the adults with academic degree), and the cultural, professional and political potential of the FSU immigrants was usually considered as equal to those of the host population(s). Thus, the immigrants’ interest in direct societal participation and social acceptance was accordingly high. Assimilation was no option.
For the Russian Jewish “sense of community” in Israel and Germany, Russian Language, Arts and general Russian culture have remained of key importance. The Immigrants do not feel an insuperable contradiction when feeling “Russian” in cultural terms, “Jewish” in ethnical terms and “Israeli” / “German” in national terms – in that a typical case of additive identity shaping what is also significant for the Elites of these Immigrants. Tendencies of ethno-cultural self organisation – which do not necessarily hinder impressing individual careers in the new surroundings – are more noticeable in Israel. Thus, a part of the Russian Jewish Elites has responded to social exclusion, discrimination or blocking by local population (and by local elites) with intense efforts to build (Russian Jewish) Associations, Media, Educational Institutions and even Political Parties. All in all, the results of this study do very much contradict popular stereotypes of the Russian Jewish Immigrant as a pragmatic, passive “Homo Sovieticus”. Among the Interview Partners in this study, civil-societal commitment was not the exception but rather the rule.
Traditional activities of the early, legendary Russian „Intelligentsija“ were marked by smooth transitions from arts, education and societal/political commitment. There seem to be certain continuities of this self-demand in some of the Russian Jewish groups in Israel. Though, nothing comparable could be drawn from the Interviews with the Immigrants in Germany. Thus, the myth and self-demand of Russian “Intelligentsija” is irrelevant for collective discourses among Russian Jews in Germany. / Russischsprachige Juden, die nach 1989 die Sowjetunion und ihre Nachfolgestaaten verlassen haben, zählen weltweit zu den bestqualifizierten Migranten. In ihren bevorzugten Zielländern (Israel, USA, Deutschland) zeichnen sie sich durch sichtbare Formen der kulturellen Selbstbehauptung, eine starke Aufstiegsmobilität und einen relativ hohen Grad der Selbstorganisation aus. Auf Grund des hohen Bildungsgrades und der dominierenden Berufsbilder konnte in Anlehnung an das Modell der „Strategic Elites“ von Suzanne Keller ein generell hoher Anteil an Eliten in der untersuchten Gruppe von Immigranten in Deutschland und Israel ausgemacht werden – v.a. professionelle, kulturelle und intellektuelle Eliten. Die Studie fragte danach, inwiefern Prozesse der kulturellen Selbstbehauptung, der lokalen und transnationalen Vernetzung und der ethno-kulturellen Selbstorganisation von den zugewanderten Eliten unterstützt oder sogar selbst befördert werden. Als empirische Grundlage dienten je 35 Experten-Interviews mit russisch-jüdischen Immigranten in beiden Ländern – dabei vorwiegend Wissenschaftler, Künstler, Schriftsteller, Publizisten/Journalisten, Lehrer, Ingenieure, Sozialarbeiter, Studenten und Politiker.
Die qualitative Auswertung des Interviewmaterials in Deutschland und Israel ergab zahlreiche Gemeinsamkeiten, aber auch markante Unterschiede. Auffällig war, dass fast alle Interviewpartner mit russischsprachigen Netzwerken und Community-Strukturen gut verbunden blieben – unabhängig vom bisherigen Erfolg ihrer individuellen Integration. Fast durchweg waren sie sich ihrer überdurchschnittlichen beruflichen Kompetenzen (70% Akademiker) bewusst, die kulturellen, beruflichen und häufig auch politischen Ressourcen wurden mindestens als ebenbürtig zu jenen der Aufnahmegesellschaften betrachtet. Das Interesse an direkter gesellschaftlicher Partizipation und Akzeptanz war entsprechend hoch. Für das Zusammengehörigkeitsgefühl der Immigranten in Israel und Deutschland bilden russische Sprache, Kunst und (Alltags-) Kultur nach wie vor eine Schlüssel-Rolle. Dabei entsteht für die meisten Immigranten kein zwingender Widerspruch, sich "russisch" im kulturellen, "jüdisch" im ethnischen und "israelisch" / "deutsch" im nationalen Sinne zu fühlen - insofern ein klassischer Fall von additiver Identitätsbildung, der auch die zugewanderten Eliten charakterisiert. Assimilation in die Mehrheitsgesellschaft ist keine Option.
Tendenzen ethno-kultureller Selbstorganisation, die erfolgreiche individuelle Integrationsverläufe im neuen Umfeld keineswegs ausschließen, zeigten sich am intensivsten in Israel. So reagiert ein Teil der russisch-jüdischen Eliten auf allgemeine Ausgrenzungserfahrungen und/oder Schließungsprozesse der lokalen Eliten bewusst mit der Bildung eigener Vereine, Medien, Bildungseinrichtungen und sogar politischer Parteien. Insgesamt widersprechen die Ergebnisse der Studie dem weitverbreiteten Stereotyp vom russisch-jüdischen Migranten als eines pragmatisch-passiven „Homo Sovieticus“. Zivilgesellschaftliches Engagement war bei den untersuchten Eliten eher der Regelfall.
Zu den Traditionen der frühen, legendären russischen „Intelligentsija“ gehörten fließende Übergänge zwischen Kunst, Bildung und gesellschaftspolitischem Engagement. Dies setzt sich in Israel in einigen Gruppierungen der russisch-jüdischen Immigranten nahtlos fort. Dagegen machten die Experten-Interviews in Deutschland deutlich, dass ein vergleichbarer „Intelligentsija“-Effekt hier nicht zu erwarten ist - und daher für kollektive Orientierungsprozesse der russischen Juden irrelevant bleibt.
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U.S. Foreign Policy and the influence of „White Supremacy”Megyery, Stefan Imre 10 December 2015 (has links)
„Weshalb gibt es keine NATO in Südostasien?“ – mit dieser Frage wird darauf verwiesen, dass die USA mit dem Beginn des Kalten Krieges auf dem amerikanischen Kontinent, in Europa, im Südpazifik, in Südostasien und im Mittleren Osten sicherheitspolitische Bündnisse etablierten, dass diese jedoch im Hinblick auf ihre Reichweite und bindende Kraft, ihre strukturelle Ausgestaltung und vor allem die im Bündnisvertrag eingegangenen Verpflichtungen gegenüber den Bündnispartnern höchst unterschiedlich waren. Während die USA im Rahmen des Nordatlantikpaktes (NATO) und des Vertrags über die Organisation der Amerikanischen Staaten (OAS) bereit waren, weitgehende Verpflichtungen einzugehen, war ihre Einbindung im pazifischen Raum im Bündnis mit Australien und Neuseeland (ANZUS) bzw. in Südostasien (SEATO) weit weniger verbindlich. Dem Bagdad-Pakt im Mittleren Osten, den sie zwar mitinitiierten, traten sie schließlich formal nicht bei. Innerhalb dieser Arbeit wird nachgewiesen, dass die bisherigen Allianztheorien diese unterschiedliche Politikkonzeption nicht erfassen können, da sie kulturelle Faktoren zu wenig berücksichtigen. Desweiteren wird aufgezeigt, dass die US-Allianzpolitik nach dem Zweiten Weltkrieg von eben solchen kulturellen Faktoren wesentlich geprägt wurden, wobei insbesondere der Einfluss einer kollektiven Identität basierend auf Vorstellungen einer Überlegenheit der weißen Rasse, dem „White-supremacy-thinking“, in den Vordergrund gestellt wird. / „Why is there no NATO in South East Asia?“ – this question leads to an interesting observation. With begin of the Cold War, the United States were eager to build a chain of various alliance systems in the different region of the world. Their basic intention for developing this policy strategy was on the one hand to contain a further expansion of the communist block under leadership of the Soviet Union and on the other hand to bind the participating nations closer to themselves. In this way, in not even a decade there came into existence the North Atlantic Treaty Organization (NATO), the Organization of American States (OAS), the Australien-New Zealand-United States Pact (ANZUS), the South East Asia Treaty Organization (SEATO) and the Baghdad-Pact. But it is remakrable that although all these alliances were founded by the United States with similar intentions, their institutional design, their scope and the treaties itself differed a lot. While the United States, for example, were willing to enter into broad commitments within the NATO, they were much more hesitant to do the same within the SEATO. This work argues that traditional theories concerning alliances are not able to explain these different approaches because they neglect cultural factors as important variable. It is shown that cultural considerations played a preeminent role in the decision making process in the United States and that these cultural considerations were still heavily based on racially stereotypical thinking and the belief on „White Supremacy“.
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Landschaftsbezogene Identitätsbildung und kollektives Landschaftswissen am Beispiel des Landkreises MittelsachsenHanke, Romy 31 August 2018 (has links)
Den Ausgangspunkt dieser Arbeit bildete die Auseinandersetzung um Landschaft und deren Bedeutung für eine landschaftsbezogene Identitätsbildung aus Sicht der Bewohner ebenso wie aus der planerischen Perspektive. Da Landschaft erst durch die Interpretation ihrer Betrachter und deren Handlungspraktiken zu dem wird, was im Sinne ihrer Nutzer auch den Wert ausmacht, gilt es v. a. sich diesen wertgebenden Prozessen und deren bezugnehmenden Merkmalen zu widmen.
Der planerische Auftrag identifikationsstiftende Landschaftsmerkmale zu erfassen und dabei das konstruktivistische Landschaftverständnis als ein Konstrukt eines kollektiven Sozialzusammenhanges verfolgend, bietet für einen Landschaftsdiskurs den größten Anknüpfungspunkt und bringt in seiner Logik das Anliegen der Landschaftsinterpretation von Bewohnern hervor.
Schwerpunkt dieser Arbeit ist es herauszustellen, welche Aspekte identitätsstiftender landschaftsbezogener Merkmale die Bewohner für die Verhandlung um raumbezogene Zugehörigkeit hinzuziehen und wie diese mit den Merkmalen der planerischen Analyse übereinstimmen oder sich ergänzen bzw. wie sie verhandelt werden. Mithilfe eines Gruppendiskussionsverfahrens sollen diese Merkmale aus Sicht der Bewohner, methodisch aufbauend auf einer „klassischen“ Kulturlandschaftserfassung, angekoppelt und ergänzt werden. Das Gruppendiskussionsverfahren als Methode der qualitativen Sozialforschung eignet sich zum einen als qualitativer Forschungsansatz für diese Arbeit, weil er eine freie Entfaltung der Relevanzsysteme und damit ein kontrolliertes Fremdverstehen ermöglicht. Im Rahmen des Aneignungsprozesses um Landschaft soll das zentrale Prinzip der Offenheit angesetzt werden, was im Sinne von Kruse (2015, 65) bedeutet, das eigene Relevanzsystem (planerischer Hintergrund) zu öffnen, um das Fremde an sich heranzulassen. Es geht weniger darum den eigenen Standpunkt, Wissensbestände und Konzepte anzuzweifeln, als vielmehr eine reflexive Sensibilisierung für eine eigene Relevanz zu erreichen (vgl. Kruse 2015, 71). Zum anderen liegt die hohe Eignung in einer nondirektiven Gruppenleitungsform und zusätzlich in einer Vielfalt der Diskussionsteilnehmenden.
Unter Gruppendiskussion ist ein Gespräch aus bis zu 15 Teilnehmern zu einem gemeinsamen Thema zu verstehen, wobei der Fragende keine vornehmlich gesprächsleitende, sondern v. a. eine beobachtende Position inne hat (nondirektive). Im Rahmen des Forschungsprojektes „Kulturlandschaftspojekt Mittelsachsen“ des Lehrstuhls Landschaftsplanung unter Leitung von Frau Prof. Dr. Catrin Schmidt im Auftrag des Landkreis Mittelsachsen, wurden von der Bearbeiterin in neun Gemeinden des Landkreises Gruppendiskussionen über einen Zeitraum von drei Monaten im Jahr 2014 durchgeführt.
Die Auswertung der Gespräche erfolgte auf Basis der dokumentarischen Methode stufenweise. Dazu wurden die aufgezeichneten Gespräche in einem ersten Schritt transkribiert, im Weiteren durch eine formulierende Interpretation in die wesentlichen Themen selektiert und der immanente Sinngehalt wiedergegeben, um dann mit der refletierenden Interpretation zu forschungsleitenden Kernaussagen und Thesen zu kommen. Außerdem wurden die innerhalb des „Kulturlandschaftspojektes Mittelsachsen“ erarbeiteten, landschaftsbezogenen Merkmale der GIS-basierten Landschaftscharakterisierungen den Aussagen aus den Gruppengesprächen gegenübergestellt.
In einer vertiefenden Interpretation anhand von Thesen wurden zudem die Zusammenhänge aktueller Landschaftsdiskurse in Abhängigkeit von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen verifiziert und die Bedeutung für zu erwartende Trends herausgestellt.
Nicht nur die Inhalte und Verhandlungspraktiken innerhalb des Gruppendiskussionsverfahrens wurden an neun geführten Gesprächsrunden analysiert, sondern auch die zur Durchführung notwendigen Schritte. Die gewonnenen Erkenntnisse aus den Zusammenhängen von Auswahl der Gruppenteilnehmenden und Art und Weise der Fragestellungen sowie der Motivation der Teilnehmenden und den Auswirkungen auf den Erfolg der Diskussion, bildeten die Basis für die Modifizierungsvorschläge eines Gruppendiskussionsverfahrens.
Zusammenfassend zeigen diese konkreten Möglichkeiten wie mithilfe von Gruppendiskussionen das Landschaftwissen der Bewohner aufbauend auf einer planerischen Analyse eines Landschaftsausschnittes ermittelt und in ein Kulturlandschaftskonzept integriert werden können. Im Ergebnis wurde dabei deutlich, dass die Wahrnehmung einer Region nicht ohne den Bezug auf den konkreten lokalen Ort funktioniert. Von Vorteil stellte sich dabei das grenzübergreifende Denken der Bewohner heraus. Das Interesse raumbezogener Gesellschaftwissenschaften an Landschaft kann für die Landschaftsplanung sehr inspirierend sein, v. a. wenn das methodische Gerüst der sozialwissenschaftlichen Erhebungsmethoden dabei noch stärker mit den Planungswissenschaften verknüpft werden kann. Es gilt demnach Varianten der empirischen Erhebungsmethoden zum einen und Methoden der Auswertung zum anderen für eine Nutzung in planerischem Kontext weiterzudenken. Diese Arbeit liefert einen wichtigen Ansatz.
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Christian Dietrich: Verweigerte Anerkennung. Selbstbestimmungsdebatten im „Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens“ vor dem ersten WeltkriegSiegel, Björn 13 August 2019 (has links)
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