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Opening up the cuebox / a developmental perspectiveRuggeri, Azzurra 21 December 2012 (has links)
Die Dissertation untersucht 1) welche Cues Kinder und Erwachsene in ihrer Cuebox haben, d.h. welche Cues für Inferenzen herangezogen wird, 2) wie Intuition über die Wichtigkeit von Cues die Informationssuche beeinflusst, und 3) wie das Framing eines Problems und das experimentelle Design die Intuition beeinflussen. Das erste Projekt untersucht den Effekt verschiedener Domänen und Objektrepräsentationen auf Erfragungsstrategien von Kindern und Erwachsenen in einer Kategorisierungsaufgabe. Ergebnisse zeigen, dass eine Basis-Level-Repräsentation (z.B. Hund) das Generieren von höher geordneten Merkmalen, welche die Objekte innerhalb einer übergeordneten Kategorie unterscheiden, für Kinder erleichtern und dadurch benutzt werden können, um effektive Fragen zu stellen. Dieser Effekt wurde nicht gefunden, wenn Kinder nicht selbst solche Merkmale generierten, sondern aus einem vordefinierten Set auswählen mussten. Das zweite Projekt untersuchte Kinder und junge Erwachsene bezüglich zweier Inferenzprobleme. In einer Bedingung mussten Cues selbst generiert werden, in einer anderen wurde ein Set von Cues vorgegeben. Ergebnisse zeigen, dass nur, wenn Cue selbst generiert wurden, junge Kinder gleich gut oder besser als ältere Kinder oder Erwachsene abschnitten, da sie Cues generierten, die ebenso informativ waren wie die der anderen beiden Altersgruppen. In dem dritten Projekt wurde getestet, wie die Art, Anzahl und Qualität der Cues die Fähigkeit von Kindern und jungen Erwachsenen beeinflusst, die informativsten Cues zu generieren bzw. auszuwählen. Ergebnisse zeigen, dass die Cuebox von Kindern mehr perzeptuelle Cues beinhaltet als jene junger Erwachsener. Dennoch war der Informationsgehalt der generierten Cues in beiden Gruppen gleich. Junge Erwachsene zeigten die Tendenz, nicht-perzeptuelle Cues systematisch als informativer zu erachten als perzeptuelle Cues. Kinder zeigten die gleiche Tendenz nur dann, wenn sie aus einem vordefinierten Set auswählen mussten. / My dissertation addresses the questions 1) what cues children and adults have in their cuebox (i.e., the set of cues available for making inferences or categorizing), 2) how people’s intuition about the importance of the cues drives their information search, and 3) how the framing of a problem and the experimental design influence these intuitions. A first project investigated developmental differences in how children and adults solve a sequential binary categorization task. Results show that, apart from age-related differences, children’s but not adults’ inquiry strategies improve if objects are represented at the basic level (e.g., dog) but not if represented at the subordinate level (e.g., Dalmatian) or when the basic level is specified by additional features (e.g., dog, kennel, to wag, collar). Explanations are that, unlike other representations, basic level objects trigger features that are useful for categorization, and therefore help children ask more effective questions. A second project tested children and young adults on two inference problems, by manipulating whether cues were generated or given. Results show that, only when generating their own cues, younger children matched or even outperformed the accuracy of older children and young adults, by generating cues that were as informative as the those generated by older children and young adults. A third project examined the type, amount and informativeness of the cues in people’s cuebox. Further, it investigated the influence of the type of cues on the ability of children and young adults to generate or select the most informative cue available. Results show that children’s cuebox contains more perceptual cues than young adults’. We found no difference between the two age groups in terms of informativeness of the cues generated. Young adults showed the tendency to systematically consider non-perceptual cues more informative than perceptual cues. Children showed such tendency only in a cue-selection task.
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Cross-cultural aspects of creativity / a relation with self-actualization and schizotypyIlinykh, Anastasiia 15 September 2014 (has links)
Kreativität – die Generierung und Verwertung von Ideen – und Psychopathologie werden schon seit langem miteinander in Verbindung gebracht. Jedoch wurde der Einfluss interkultureller Faktoren bisher weitgehend in der Fachliteratur ignoriert. Die vorliegende Dissertation zeigt, dass (1) Kreativität und Selbstverwirklichung kaum miteinander assoziiert sind, dass (2) Kreativität allerdings stark mit schizotyper Persönlichkeitsstörung verbunden ist, jedoch zeigen Menschen mit schöpferischen Leistungen verminderte Schizotypie-Symptome und es gibt einen Geschlechterunterschiede. Deshalb zeigt diese Dissertation (3), dass die Assoziation zwischen Kreativität und Schizotypie durch einen kulturellen Faktor (Deutsch, Russisch) moderiert wird. Die Ergebnisse werden diskutiert im Hinblick auf die kultur-unabhängige Validität der Konstrukte Kreativität, Schizotypie und Selbstverwirklichung, hinsichtlich psychometrischer Probleme bei der Erfassung dieser Konstrukte und hinsichtlich der Rolle für die allgemeine und spezifische mentale Gesundheit. Zukünftige Studien sollten eine wie hier vorgeschlagene Unterscheidung zwischen schöpferischen Leistungen und Kreativität als kognitives Konstrukt bzw. als Teil psychopathologischer oder persönlichkeitsrelevanter Aspekte vornehmen. Darüber hinaus sind die Hinzunahme von Aspekten, die Kultur, Geschlecht und Alter unterscheiden, sinnvoll. Unsere Resultate leisten einen Beitrag zur kulturellen Psychologie, indem sie das Wissen erweitern, wie die Kreativität-Schizotypie Assoziation durch kulturelle Faktoren beeinflusst wird und inwieweit schöpferische Leistungen und kognitive kreative Fähigkeiten diesbezüglich divergieren. Dies bedeutet, dass der humanistische Ansatz unterstützt wird, welcher zeigt, dass Selbstverwirklichung und kreative Fähigkeiten nicht unmittelbar auf ähnliche Persönlichkeitseigenschaften zurückzuführen sind. / Creativity – the generation of novel and appropriate ideas – and psychopathology have been associated for a long time. However, the impact of cross-cultural influence has been somewhat neglected in the literature. The present dissertation demonstrates that (1) creativity is barely related with self-actualization and that, nevertheless, (2) creativity has a strong association with schizotypal personality disorder. However, people with real-life creative achievements showed decreased schizotypy and there are gender differences regarding creative capacities. (3) The creativity – schizotypy link is likely to be moderated by cultural differences between Russians and Germans. Results are discussed with regard to culture-independent validity of the constructs creativity, schizotypy, and self-actualization, with regard to the problem of psychometrical assessment of these constructs, and with regard to a role of creativity in good mental health. Future studies might account for how real-life creativity differs from cognitive creative abilities in other psychopathological and personality aspects, how culture influences the creativity – self-actualization association, and whether the association of creativity with schizotypy and self-actualization is consistent in other age groups. Conclusively, these results contribute to cultural psychology of creativity by extending how the creativity – schizotypy association varies between cultures, as well as by pointing out the differences between real-life creative achievements and cognitive creative abilities. Furthermore, the results extend the humanistic approach showing that self-actualization and creative abilities may not rely on similar personality characteristics.
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Is there an interaction between facial expression and facial familiarity?Wild-Wall, Nele 10 August 2004 (has links)
Entgegen traditioneller Gesichtererkennungsmodelle konnte in einigen Studien gezeigt werden, dass die Erkennung des Emotionsausdrucks und der Bekanntheit interagieren. In dieser Dissertation wurde mit Hilfe von ereigniskorrelierten Potentialen untersucht, welche funktionalen Prozesse bei einer Interaktion moduliert werden. Teil I untersuchte, ob die Bekanntheit eines Gesichtes die Emotionsdiskrimination erleichtert. In mehreren Experimenten diskriminierten Versuchspersonen zwei Emotionen, die von bekannten und unbekannten Gesichtern praesentiert wurden . Dabei war die Entscheidung fuer persoenlich bekannte Gesichter mit froehlichem Ausdruck schneller und fehlerfreier. Dies zeigt sich in einer kuerzeren Latenz der P300 Komponente (Trend), welche die Dauer der Reizklassifikation auswies, sowie in einem verkuerzten Intervall zwischen Stimulus und Beginn des Lateralisierten Bereitschaftspotentials (S-LRP), welches die handspezifische Reaktionsauswahl anzeigt. Diese Befunde sprechen fuer eine Erleichterung der Emotionsdiskrimination auf spaeten perzeptuellen Verarbeitungsstufen bei persoenlich bekannten Gesichtern. In weiteren Experimenten mit oeffentlich bekannten, gelernten und unbekannten Gesichtern zeigte sich keine Erleichterung der Emotionsdiskrimination für bekannte Gesichter. Teil II untersuchte, ob es einen Einfluss des Emotionsausdrucks auf die Bekanntheitsentscheidung gibt. Eine Erleichterung zeigte sich fuer neutrale oder froehliche Emotionen nur bei persoenlich bekannten Gesichtern, nicht aber bei gelernten oder unbekannten Gesichtern. Sie spiegelt sich in einer Verkuerzung des S-LRP fuer persoenlich bekannte Gesichter wider, was eine Erleichterung der Reaktionsauswahl nahelegt. Zusammenfassend konnte gezeigt werden, dass eine Interaktion der Bekanntheit mit der Emotionserkennung unter bestimmten Bedingungen auftritt. In einer abschließenden Diskussion werden die experimentellen Ergebnisse in Beziehung gesetzt und in Hinblick auf bisherige Befunde diskutiert. / Contrasting traditional face recognition models previous research has revealed that the recognition of facial expressions and familiarity may not be independent. This dissertation attempts to localize this interaction within the information processing system by means of performance data and event-related potentials. Part I elucidated upon the question of whether there is an interaction between facial familiarity and the discrimination of facial expression. Participants had to discriminate two expressions which were displayed on familiar and unfamiliar faces. The discrimination was faster and less error prone for personally familiar faces displaying happiness. Results revealed a shorter peak latency for the P300 component (trend), reflecting stimulus categorization time, and for the onset of the lateralized readiness potential (S-LRP), reflecting the duration of pre-motor processes. A facilitation of perceptual stimulus categotization for personally familiar faces displaying happiness is suggested. The discrimination of expressions was not facilitated in further experiments using famous or experimentally familiarized, and unfamiliar faces. Part II raises the question of whether there is an interaction between facial expression and the discrimination of facial familiarity. In this task a facilitation was only observable for personally familiar faces displaying a neutral or happy expression, but not for experimentally familiarized, or unfamiliar faces. Event-related potentials reveal a shorter S-LRP interval for personally familiar faces, hence, suggesting a facilitated response selection stage. In summary, the results suggest that an interaction of facial familiarity and facial expression might be possible under some circumstances. Finally, the results are discussed in the context of possible interpretations, previous results, and face recognition models.
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The regulation of psychological distance in long-distance relationshipsJimenez, Fanny V. 01 June 2011 (has links)
Diese Dissertation untersuchte individuelle Anpassungsprozesse, die psychologische Distanz in Fernbeziehungen (FB) reflektieren und regulieren. Es wurde postuliert, dass Beziehungsqualität und -stabilität ohne Präsenz des Partners gesichert wird, indem viele kompensatorischen Prozesse auf die wahrgenommene Verfügbarkeit des Partners (Bowlby, 1969/1980), abzielen. Die Ergebnisse zeigen dass die im Vergleich zu zusammenlebenden Paaren erhöhte Bindungsängstlichkeit bei FBs die inkonsistente Verfügbarkeit des Partners reflektiert, und insgesamt für die Beziehungsentwicklung weniger schädlich ist als Vermeidung. Bindung reguliert ferner die psychologische Distanz durch den Einfluss auf adaptive Kommunikationsprozesse. Wenn Aspekte wie sexuelle Zufriedenheit nicht kompensiert werden können, scheinen FBs ihre Einschätzung der Beziehung stark auf Momente des Sehens und die Beziehungsqualität zurückzuführen. / This dissertation proposed how relationship quality and stability in long-distance relationships (LDRs) is maintained without physical presence of the partner by basing compensatory processes on perceived partner availability, a core component of attachment theory (Bowlby, 1969/1980). The findings indicate that heightened anxiety reflects the inconsistent partner availability in LDRs, and is less detrimental to relationship development than avoidance. Attachment orientations further regulated the psychological distance between partners by influencing adaptive and protective communicative processes. There was indication that when relational aspects, such as sexual satisfaction, cannot be compensated for, LDRs base their evaluation on face-to-face experiences and general relationship quality indicators. 1
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Brain-electric correlates of visual word recognition under natural reading conditionsNiefind, Florian 06 May 2016 (has links)
Diese vorliegende Dissertation nutzt Koregistrierung von EEG und Eye-Tracking um neuronale Korrelate der Wortverarbeitung beim natürlichen Lesen zu untersuchen. EKP-Forschung hat unser Verständnis der Wortverarbeitung stark geprägt. Jedoch wird Lesen in EKP-Experimenten üblicherweise im unnatürlichen RSVP Paradigma untersucht. Der Blickbewegungsforschung verdanken wir viele Erkenntnisse über die Koordination von Sprachverarbeitung und Blickbewegungsplanung, allerdings nur auf der Verhaltensebene. Drei Leseexperimente in dieser Arbeit untersuchten a) foveale und parafoveale Wortverarbeitung, b) Wortschwierigkeit in Form von Wortfrequenzeffekten und c) den Einfluss von Blickbewegungen. Ein viertes Experiment untersuchte die Generalisierbarkeit parafovealer Vorverarbeitungs-Effekte (Preview-Effekte), indem diese mit chinesischen Sätzen repliziert wurden. Die Ergebnisse zeigten einen reliablen Effekt parafovealer Vorverarbeitung auf neuronale Korrelate der fovealen Worterkennung in Form eines frühen Effekts auf der N1 Komponente. Interaktionen zwischen dem Preview-Effekt und Wortfrequenz zeigten Wechselwirkungen der Verarbeitung aufeinanderfolgender Worte im fovealen und parafovealen Blickfeld. Preview-Effekte waren schwächer nach Worten mit niedriger Frequenz, was zeigt, wie komplexe foveale Wortverarbeitung Resourcen für parafoveale Information bindet. Andererseits beeinflusste parafoveale Verarbeitung auch die foveale Verarbeitung: Erstens durch den oben beschriebenen Preview-Effekt, zweitens durch eine Verlangsamung der Wortverarbeitungsrate nach schweren Vorschaubedingungen. Außerdem zeigten sich foveale Wortfrequenzeffekte früher nach valider parafovealer Wortvorschau. Der Preview-Effekt war stärker, wenn Blickbewegungen ausgeführt werden mussten. Der Grund hierfür sind verdeckte Aufmerksamkeitsverschiebungen vor einer Sakkade. (EKP-)Forschung zur visuellen Wortverarbeitung sollte zukünftig Blickbewegungen und parafoveale Vorverarbeitung berücksichtigen. / The current dissertation uses co-registration of EEG with eye tracking to study the brain-electric correlates of word processing under natural reading circumstances. ERP research has advanced our understanding of the neuronal mechanisms of word processing greatly but traditionally used the RSVP paradigm that is not ecologically valid. Eye tracking research has greatly advanced our understanding of the coordination of linguistic processing with eye movement execution but provides only indirect insight into the actual brain processes during reading. Three reading experiments were conducted to study a) foveal and parafoveal processing, b) word processing in the form of frequency effects, and c) the impact of eye movement planning and execution on a neuronal as well as behavioral level. A fourth experiment tested the generalizability of the preview effects by replicating preview effects in Chinese sentence reading. Results show a robust effect of parafoveal preview on brain-electric correlates of foveal word recognition in the form of an early effect on the N1 component. The preview effect interacted with word frequency in different ways, revealing interactions between the processing of subsequent words in parafoveal and foveal vision. Preview effects were smaller after low frequency words, showing that parafoveal processing is reduced if foveal processing is complex. Also, parafoveal processing also affected foveal processing: Firstly, by providing preview benefit as described above and secondly, by slowing processing rates after a difficult preview (delayed POF effects). Lastly, foveal word frequency effects were found earlier if valid parafoveal preview had been provided. Preview effects were much stronger if eye movements had to be executed, which is most likely due to pre-saccadic attention shifts. Results show the shortcomings of traditional ERP studies and suggest that research on visual word recognition needs to consider eye movements and parafoveal processing.
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The influence of task instructions on action coding / response instruction and response codingWenke, Dorit 21 January 2004 (has links)
Eines der ungelösten Probleme menschlicher Kognition ist S. Monsell (1996) zufolge, wie genau sprachliche Aufgabeninstruktionen in Aufgabenrepräsentationen übersetzt werden, die instruiertes Verhalten steuern. Die vorliegende Arbeit versucht, Licht auf einen Aspekt dieser Frage zu werfen. Die spezifische Frage ist, ob und wie die Details der Instruktionen von Antworten in einfachen manuellen Zweifachwahlaufgaben die Kodierung und die Prozesse beeinflussen, die üblicherweise mit "Antwortselektion" assoziiert werden, einem Verarbeitungsstadium, das als zentral für die willkürliche Steuerung von Handlungen angesehen wird. Thematisch liefert die Dissertation somit einen Beitrag zu der Frage nach den kognitiven Grundlagen der Steuerung von Willkürhandlungen. Unter der Annahme, dass die spezifischen Inhalte sprachlicher Antwortinstruktionen die Antwortkodierung determinieren, ist zu erwarten, dass identische Aufgaben bei unterschiedlicher Antwortinstruktion unterschiedlich bearbeitet werden. Diese Vorhersage wurde mittels zweier experimenteller Ansätze in fünf Experimenten überprüft, in denen linke und rechte Tastendruck-Reaktionen entweder räumlich (als "linke" vs. "rechte" Taste) oder farblich (als "blaue" vs. "grüne" Taste) instruiert wurden. Es wurde untersucht, welchen Einfluss Antwortinstruktionen auf zwei Arten von Kompatibilitätseffekten haben. In den ersten 3 Experimenten wurde ein Doppelaufgabenparadigma gewählt, das überlappende vs. nicht-überlappende Antworten auf einer manuellen und einer zeitgleich ausgeführten verbalen Aufgabe erforderte. Die verbale Aufgabe erforderte ebenfalls entweder "links"- und "rechts"- oder "blau"- und "grün"-Antworten. Wenn die Antworten beider Aufgaben räumlich (Experiment 1) oder farblich (Experiment 2) instruiert wurden, waren kompatible Antworten (z. B. verbale "blau"-Reaktionen gefolgt von blauen Tastenreaktionen) in beiden Aufgaben schneller als inkompatible. Wenn jedoch die verbale Aufgabe "links"- und "rechts"-Reaktionen verlangte, während die Tasten der manuellen Aufgabe farblich instruiert wurden, zeigten sich keine Kompatibilitätseffekte. Das 4. und 5. Experiment dieser Arbeit erweitern die Doppelaufgabenexperimente dahingehend, dass der Einfluss der gleichen Antwortinstruktionsmanipulation auf den "Simon-Effekt" (schnellere Antworten bei Korrespondenz als bei Inkorrespondenz zwischen Antwortposition und irrelevanter Stimulus-Position) mit Hilfe einer Aufgabe untersucht wurde, in der linke und rechte Tastenreaktionen willkürlich zentral dargebotenen Stimuli (Buchstabenidentität) zugeordnet wurden. Go/no-go Signale, die zufällig an unterschiedlichen Positionen erschienen, gaben an, ob reagiert werden sollte oder nicht. Während ein Simon-Effekt bei räumlicher Antwortinstruktion in Experiment 4 beobachtet werden konnte, führten Farbinstruktionen der Antworttasten in Experiment 5 zu einer signifikanten Reduktion des Effekts. Zusammengenommen legen diese Ergebnisse nahe, dass die in der Antwortinstruktion genutzten Antwort-"Label" direkt bestimmen, welche Codes zur Reaktionssteuerung genutzt werden, und dass nicht-räumliche Antwortkodierung bei nicht-räumlicher Antwortinstruktion dominiert. Die Implikationen der Befunde für aktuelle Kodierungstheorien zur Erklärung von Kompatibilitätseffekten werden diskutiert und in Bezug gesetzt zu allgemeineren Theorien und Fragen zur willkürlichen Steuerung von Verhalten und zu den Bedingungen von Automatizität. / According to Monsell (1996), one of the 'unsolved mysteries of mind' is how exactly verbal task instructions are translated into, and are used to control behavior. The present dissertation attempts to shed some light on one aspect of this mystery, namely on how the wording of task instructions affects the codes and processes commonly associated with response selection, a processing 'stage' assumed to be central in action control. The main question is whether or not the response labels used in the instructions of manual two-choice responses affect how responses are coded and accessed. If instruction determines response coding, then it should be possible to demonstrate that identical tasks are performed differently if response instructions differ. In five experiments, I manipulated response instructions for spatially organized keypress responses. Specifically, I instructed left and right keypresses on a manual task either as left vs. right or as blue vs. green keypresses and tested whether such variations in response instructions affect two different types of compatibility effects. The first set of experiments (Experiments 1-3) used a dual task procedure that, in addition to the manual task, required either "left" vs. "right" or "blue" vs. "green" verbalizations on a concurrently performed verbal task. When responses on both the manual and the verbal task were instructed in terms of location (Experiment 1) or color (Experiment 2), then compatible responses on the two tasks (e.g., "blue" verbalizations followed by a blue keypress) were faster than incompatible responses. However, when the verbal task required "left" vs. "right" responses whereas manual keypresses were instructed as blue vs. green (Experiment 3), then no compatibility effects were observed. The second set of experiments (Experiments 4 and 5) extended these findings by employing the same response-instruction logic to a Simon-like task, in which left and right keypress responses were arbitrarily mapped to centrally presented stimuli (letter identity). Go/No-go signals that varied in location indicated whether the prepared response was to be executed or not. Color instructions of the response keys (Experiment 5) significantly reduced the Simon effect (i.e., faster responses when response location and irrelevant Go/No-go location correspond) observed under spatial response instructions (Experiment 4). Taken together, these results suggest that response labels used in the instruction directly determine the codes that are used to control responding, and that non-spatial coding can override spatial coding under non-spatial response instructions. The findings are discussed with respect to their relevance for contemporary coding accounts of compatibility and more general theories of intentional control and automaticity.
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Belief updating and dopaminergic markers in psychosisFromm, Sophie Pauline 17 April 2024 (has links)
Die Dissertation befasst sich mit Computationalen Mechanismen von Belief-Updating und Neuromelanin als Dopamin-Proxy bei Psychosen. Die Entstehung psychotischer Erfahrungen beruht möglicherweise auf einer veränderten Aktualisierung von Glaubenssätzen (Belief-Updating) durch die unausgewogene Gewichtung der Aktualisierungs-Signale anhand von Unsicherheit. Ziel von Studie 1 war, die verhaltensbezogenen und neuronalen Mechanismen von Belief-Updating bei Schizophrenie und speziell von Wahnvorstellungen zu untersuchen. Menschen mit Wahnvorstellungen zeigten stärkere neuronale Enkodierung der Aktualisierungs-Signale, während diagnostizierte Schizophrenie mit höherer Einschätzung der Umweltvolatilität und geringerer neuronalen Repräsentation derselben einherging. Studie 2 zeigte, dass Menschen mit subklinischen psychoseähnlichen Erfahrungen dazu tendierten, Veränderungspunkten der Umwelt weniger zu berücksichtigen. Ihre Beliefs waren weniger präzise, da sie eine geringere Anzahl voriger Beobachtungen berücksichtigten. Dies spricht für verändertes Belief-Updating als relevanten Mechanismus bei psychotischen Erfahrungen, speziell Wahnvorstellungen, über das Psychosespektrum hinweg ist. Belief-Updating Signale werden über dopaminerge Transmission vermittelt. Quantitative Dopamin-Proxys könnten zukünftig Behandlungsentscheidungen informieren. In Studie 3 führten wir eine Meta-Analyse durch, um die Evidenz für Neuromelanin-sensitive MRT als nicht-invasiven Dopamin-Proxy bei Schizophrenie zu untersuchen. Die Resultate weisen auf eine erhöhte Neuromelaninkonzentration in der Substantia nigra der Schizophreniegruppe hin. Studie 4 untersuchte experimentell die effektive transversale Relaxationsrate (R2*-Kontrast) als Neuromelanin-sensitives MRT-Maß. Es zeigte sich ein erhöhter R2*-Kontrast in der Substantia nigra bei Patient:innen mit Psychose-Spektrum Störungen. Beide Studien liefern Belege für Neuromelanin-sensitive MRT als nicht-invasiven Dopamin-Proxy bei Psychosen. / This dissertation is concerned with computational mechanisms of belief updating and neuromelanin as dopamine proxy in psychosis. The formation of psychotic experiences may be rooted in altered belief updating due to misbalanced weighting of belief updating signals according to uncertainty. Study 1 aims to delineate behavioral and neural computational mechanisms of belief updating underlying specifically delusions versus diagnosed schizophrenia. People with delusions showed increased neural updating signals in the caudate and anterior cingulate cortex, while people diagnosed with schizophrenia showed higher estimation of environmental volatility and lower neural representation thereof. Study 2 focuses on behavioral alterations of belief updating in people with subclinical psychotic-like experiences. People with psychotic-like experiences disregarded the probability of environmental change points. Their beliefs were less precise because they took fewer previous observations into account. Both studies support altered belief updating as a relevant mechanism in the formation of psychotic experiences, particularly delusions, across the psychosis spectrum. Belief updating signals are conveyed via dopaminergic transmission, which is a main treatment target of antipsychotic drugs. Quantitative dopamine proxies may inform treatment decisions in clinical settings. In study 3, we conducted a meta-analysis to examine the current evidence for neuromelanin-sensitive MRI as non-invasive dopamine proxy. The results indicate increased neuromelanin concentration in the substantia nigra of patients with schizophrenia. Study 4 experimentally investigated the effective transverse relaxation rate (R2*-contrast) as neuromelanin-sensitive MRI-measure to delineate people with and without psychosis spectrum disorder. The study showed higher R2*-contrast in the substantia nigra in patients. Both studies provide evidence for neuromelanin-sensitive MRI as a non-invasive dopamine proxy in psychosis.
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The early repetition effect as a marker of facial representations stored in memory and its sensitivity to changes in viewpointDörr, Peggy 24 March 2008 (has links)
In Modellen der Gesichtererkennung (Bruce & Young, 1986) wird eine Verarbeitungsstufe postuliert, auf welcher strukturelle Gesichterrepraesentationen im Langzeitgedaechtnis (LZG) innerhalb von sogenannten Face Recognition Units (FRUs), abgerufen werden. Frühere Studien (z.B. Pfütze, Sommer & Schweinberger, 2002) zeigten eine Komponente in den ereigniskorrelierten Potentialen (EKPs), welche die Aktivierung solcher FRUs anzeigen - der frühe Wiederholungseffekt (oder early repetition effect). Dieser zeigt sich bei wiederholter Darbietung bekannter Gesichter um 250-350 ms mit frontaler Positivierung und temporal inferiorer Negativierung als ein EKP auf die zweite Praesentation. In Experiment I und II dieser Dissertation wurde der ERE als Marker der Aktivierung struktureller Gesichterrepraesentationen im LZG durch ein Prime-Target-Paradigma mit einer perzeptuellen Rueckwaertsmaskierung validiert. Die Maskierung mit einem unbekannten Gesicht ergab im Vergleich zu einem zerwürfelten Gesicht und der unmaskierten Bedingung eine spezifische Topographie des ERE, die den gedächtnisbasierten Anteil des ERE widerspiegelt. Dieses Paradigma wurde in Experiment III eingesetzt, um die Blickwinkelabhängigkeit des ERE zu untersuchen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, daß Gesichterdurch mehr als nur blickwinkelabhängige, zweidimensionale Abbilder repräsentiert sind, da zumindest für Frontalgesichter ein ERE sogar über eine Blickwinkelabweichung von 90 Grad gezeigt werden konnte. Dies ist vereinbar mit einer "dualen Strategie" der Gesichtererkennung (z.B. O''Toole, Edelman & Bülthoff, 1998) wobei sowohl Konfiguration als auch Einzelmerkmale eines Gesichts abgerufen werden. Die Ergebnisse sind vereinbar mit Bruce und Young (1986), welche FRUs als Einheiten konzipierten, in denen konfigurale und einzelne Merkmale verschiedener Blickwinkel miteinander verbunden sind, was in diesem Sinn einer objektzentrierten, dreidimensionalen Speicherung eines individuellen Gesichts entspricht. / Models of face recognition (Bruce & Young, 1986) postulate a processing stage where face recognition units (FRUs) are accessed. FRUs are thought to be structural representations of familiar faces stored in long-term memory (LTM). Previous work (e.g. Pfütze, Sommer & Schweinberger, 2002), suggested the existence of a component in the event-related-potential (ERP) which signals FRU activation - the early repetition effect (ERE). The ERE can be observed when familiar faces are shown repeatedly, as an ERP around 250-350 ms that is more positive at fronto-central and more negative at inferior temporal sites for the second presentation of the face. In Experiment I and II of the present dissertation the ERE was validated as a marker of FRU activation in LTM by using a repetition priming paradigm with backward masking. Compared to the scrambled and non-mask conditions, the ERE revealed a distinguishable topography when an unfamiliar face interspersed prime and target, demonstrating contributions of face identity codes to the ERE. In Experiment III, this paradigm was used to analyse the viewpoint-dependency of the ERE. Results of Experiment III indicate that facial representations are more than viewpoint-dependent, two-dimensional images of a face, because even under a 90° view deviance between prime and target an ERE was detectable at least for frontal targets. This reconciles a dual-strategy in face recognition (e.g. O’Toole, Edelman & Bülthoff, 1998). Accordingly, facial representations can be assumed as a combination of image-based views, reflecting their configuration and single features. Results are in line with Bruce and Young (1986) who postulated that FRUs contain both features and configurations of distinct head angles in an interlinked manner. In that sense, FRUs can be described as three-dimensional analogues of the face they represent making object-centered recognition on an individual level possible.
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Monitoring und Feedback in der stationären Psychosomatik mit dem OQ-Analyst und dem ICD-10-Symptom-RatingProbst, Thomas 16 March 2015 (has links)
Diese publikationsgestützte Dissertation umfasst Arbeiten zum Thema Monitoring und Feedback in der stationären Psychosomatik. In zwei Arbeiten wurde untersucht, ob die Effektivität von psychosomatischen Behandlungen gesteigert werden kann, wenn Therapeuten regelmäßig Feedbackberichte der Monitoring- und Feedbacksoftware OQ-Analyst erhalten Hier zeigte sich, dass Feedback den Outcome von Patienten mit erhöhtem Risiko einer Verschlechterung verbessern kann. Bei den restlichen Patienten dagegen konnte Feedback den Therapieprozess nur schwach und nur kurzfristig für eine Behandlungswoche verbessern. In einer weiteren Arbeit wurde untersucht, ob sich unterschiedliche Belastungsgrade im wöchentlichen Monitoring differenziell verändern. Hierfür wurde das ICD-10-Symptomrating herangezogen. Die Ergebnisse lieferten Hinweise darauf, dass sich depressive Beschwerden und Angstbeschwerden schon in der ersten Behandlungswoche verbessern, somatoforme Beschwerden jedoch erst im späteren Behandlungsverlauf. Die vierte Arbeit setze sich mit der Fragestellung auseinander, ob Therapiebeziehung, soziale Unterstützung, Motivation, und Lebensereignisse mit bedeutsamen Verbesserungen und bedeutsamen Verschlechterungen assoziiert sind. Während alle vier Bereiche mit bedeutsamen Verbesserungen verknüpft waren, waren nur soziale Unterstützung und Lebensereignisse mit bedeutsamen Verschlechterungen assoziiert. / This dissertation is based on four publications on monitoring and feedback in psychosomatic in-patient therapy. In two publication it was investigated whether the effectiveness of psychosomatic in-patient therapy can be increased when therapists routinely receive the feedback reports of the monitoring and feedback software OQ-Analyst. Feedback could improve the outcome of patients at risk of treatment failure. For the remaining patients, feedback could optimize the therapy process only slightly for one treatment week. In another publication, the ICD-10-Symptom-Rating was used to explore how different symptoms change on a weekly basis. While depressive symptoms and symptoms of anxiety disorders improved already in the first treatment week, more treatment weeks were required to improve somatoform symptoms. In a fourth publication, associations between considerable positive as well as considerable negative change and the therapeutic alliance, social support, motivation, and life events were investigated. While all four factors were associated with considerable improvements, only social support and life events correlated with considerable deteriorations.
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From Goals to Habits in Alcohol Dependence: Psychological and Computational InvestigationsSebold, Miriam Hannah 31 July 2017 (has links)
Alkoholabhängigkeit (AA) zeichnet sich durch einen starken Drang nach Alkoholkonsum trotz schwerwiegender negativer Folgen aus. Eine gängige Theorie aus der Suchtforschung besagt, dass AA mit einer Verlagerung von zielgerichteter zu habitueller Kontrolle einhergeht, durch welche Handlungen automatisiert ausgeführt werden und weitgehend unabhängig von ihren Folgen sind. Evidenzen hierfür stammen weitgehend aus experimentellen Untersuchungen an Tieren.
Das Fachgebiet des maschinellen Lernens hat zudem neue Experimente hervorgebracht, welche die Anwendung von Algorithmen erlauben, um die Verlagerung von zielgerichtetem zu habituellen Verhalten zu untersuchen. Diese Paradigmen fanden bisher keine Anwendung in der Untersuchung von alkoholabhängigen Patienten.
Daher widmet sich diese Dissertation der Untersuchung von habituellem und zielgerichtetem Verhalten bei AA aus unterschiedlichen Perspektiven. Hierfür adaptierten wir zunächst ein Paradigma aus der Tierliteratur, durch welches habituelles Verhalten als reizgesteuerte Kontrolle quantifiziert wird. Anschließend nutzten wir eine Aufgabe, die aus dem maschinellen Lernen stammt und die Untersuchung von habitueller und zielgerichteter Kontrolle ermöglicht. Drittens untersuchten wir den Zusammenhang des Verhaltens über beiden Paradigmen hinweg. Zuletzt untersuchten wir, ob habitueller und zielgerichteter Kontrolle mit dem Alkoholkonsum in jungen sozialen Trinkern assoziiert ist.
Die Ergebnisse liefern weitere Hinweise auf eine Verlagerung von zielgerichteter zu habitueller Kontrolle bei AA. Das Verhalten in beiden Paradigmen war miteinander assoziiert, was darauf rückschließen lässt, dass ähnliche kognitive Mechanismen involviert sind. Soziale Trinker zeigten keine Verlagerung von zielgerichteter zu habituellem Verhalten, was darauf hin weist, dass jenes Ungleichgewicht erst im Verlauf der AA entsteht und kein Korrelat von Alkoholkonsum per se darstellt. / Alcohol dependence (AD) manifests as a strong drive to consume alcohol despite serious adverse consequences. A popular theory in addiction research thus suggests that AD is characterized by a shift from goal-directed to habitual control, where actions are automatic and disentangled from outcomes. Evidence for this has mainly been drawn from experimental investigations in animals.
The field of machine learning has additionally advanced new experiments that allow the application of reinforcement learning algorithms to investigate a shift towards habits. Again, these tasks have yet not been applied to human AD.
To fill this gap, this thesis investigates habitual at the expense of goal-directed control from distinct theoretical fields in AD patients. We adapted a paradigm from the animal literature, which quantifies habits as cue-induced control over behavior. Then, we applied an experimental procedure inspired from machine learning that allows to investigate the balance between habitual and goal-directed control. Third, we examined the relationship between behavior across these paradigms. Last, we investigated whether the imbalance between habitual and goal-directed control was associated with alcohol consumption in young social drinkers.
Our results add further evidence that AD is associated with a shift from goal-directed to habitual control, e.g. increased cue-induced control / reductions in goal-directed decision-making. Behavior across both paradigms were associated with each other, suggesting the involvement of similar mechanisms. As non-pathological alcohol intake was not associated with an imbalance between goal-directed and habitual control, this imbalance might arise over the course of AD rather than being a trait marker of alcohol intake.
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