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Arbeitsforschung in Deutschland im 20. Jahrhundert - zwischen Kapital und Arbeit, Volk und Klasse

Regenhardt, Hans-Otto 19 March 2020 (has links)
Die Dissertation untersucht in nationaler Perspektive am Beispiel Deutschlands im 20. Jahrhundert Voraussetzungen und Entwicklungen einer Verwissenschaftlichung der industriellen Arbeit. Gefragt wird nach Zusammenhängen zwischen politischen Systembrüchen und Arbeitsforschung von der Weimarer Republik, über das NS-Regime, zur Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland bis 1990. Es werden personelle und institutionelle Brüche und Kontinuitäten untersucht und in einem Exkurs mit der Arbeitsforschung in der Schweiz verglichen. Erörtert wird die Frage, in welchem Maße sich die Arbeitsforschung in Deutschland in einer permanenten „Dilemma-Situation“ befand - zwischen Kapital und Arbeit, Volk und Klasse, Wissenschaft und Politik, Führung und Freiheit, Leistung und Ausbeutung, männlicher Dominanz und weiblicher Chancensuche. Inwieweit kann von ideologischer und politischer Instrumentalisierung der Arbeitsforschung oder auch von gewollter Bereitstellung ihrer Ressourcen für die jeweils politisch Herrschenden gesprochen werden? / Using the example of Germany in the 20th century, the doctoral thesis examines the conditions and developments in the scientification of industrial labour from a national perspective. Questions are asked about the connections between political system discontinuities and labour research from the Weimar Republic, through the Nazi regime, to the German Democratic Republic and the Federal Republic of Germany until 1990. Personal and institutional breaks and continuities are examined and compared in an excursus with labour research in Switzerland. The question discussed is to which extent labour research in Germany was in a permanent "dilemma situation" - between capital and labour, people and class, science and politics, leadership and freedom, performance and exploitation, male dominance and female search for opportunities. To what extent can one speak of ideological and political instrumentalization of labour research or also of the deliberate provision of its resources for the respective political rulers?
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Labor in the collapse of the GDR and reunification

Denis, Mathieu 15 November 2011 (has links)
Waren die Arbeitnehmer bei den Ereignissen 1989/90 in Deutschland involviert? Die meisten Untersuchungen über die Revolution und die darauffolgende Vereinigung Deutschlands verneinen dies; die vorliegende Untersuchung behauptet aber das Gegenteil. Durch die Kontextualisierung der Dynamiken in der ost- und westdeutschen Arbeitnehmerschaft schafft sie ein neues Bild von vermeintlich bekannten Ereignissen. Die Studie untersucht die unterschiedlichen Wege auf denen die ost- und westdeutsche Arbeitnehmerschaft zu entscheidenden Akteuren 1989-1990 wurden. Zunächst stellt sie die Beteiligung der ostdeutschen Arbeitnehmer an der Revolution heraus, durch das Aufdecken von vielfältigen Überschneidungen der Entwicklungen in den Betrieben und auf der Strasse. Dynamiken innerhalb der Arbeitnehmerschaft, so zeigt die Studie, waren ein Kernbestandteil der politischen Prozesse, welche das Ende der DDR markierte. Darauffolgenden konzentriert sich die Analyse auf die Politik von vier Westdeutschen Gewerkschaften (Metall, Chemie, Medien und Öffentlicher Dienst) und ihres Dachverband (DGB) und deckt die Einrichtung eines Krisenmanagement der ostdeutschen Wirtschaftreformen, zwischen der Westdeutschen Regierung, Arbeitgebern und Gewerkschaften auf. Bereits im Februar 1990 gegründet, führte dieses formelle und informelle Abkommen zur Erhaltung der existierenden Westdeutschen Institutionen, Normen und Akteure der sozialen Systeme und industriellen Beziehungen im vereinten Deutschland. Die Kehrseite dieser institutionellen Erweiterung war die schnelle Etablierung der Gewerkschaftsstrukturen in Ostdeutschland, der letzte Aspekt, welcher in der Arbeit analysiert wird. Die schnelle Verbreitung der DGB Gewerkschaften und der Arbeitgeberverbänden war eine organisierte „tour de force“. Die Kosten für die Gewerkschaften waren die Unterwerfung der ostdeutschen Gewerkschaftsaktivisten unter die „neuen“ Gewerkschaften und die Abkehr vom Kern der programmatischen Forderungen zu Hause. / Was labour involved in the events of 1989-1990 in Germany? Most studies of the East German revolution and the subsequent unification of Germany say no. This study argues in the opposite direction and by contextualizing the dynamics of East and West German labour offers a new picture of supposedly well-known events. The study explores the different ways in which East and West German labour became crucial actors in 1989-1990. It first enlightens the participation of East German workers to the revolution, by revealing the multifaceted overlapping of developments in the shop floors and the streets. Dynamics within labour, the work shows, were a core constituent of the political processes that marked GDR''s end. The analysis then focuses on the politics of four West German unions (metal, chemistry, media, and public service) and of their federation (DGB) and unearths the setting up of a tripartite crisis management of the East German economic reforms, between the West German government, employers and unions. Set up as early as February 1990, this formal and informal agreement led to the adjunction of the "social" dimension to the Monetary, Economic and Social Union of May 1990, i.e. the preservation of the existing West German institutions, norms and actors of the social systems and industrial relations in unified Germany. The two collective bargaining partners became in charge of keeping social tension to a minimum during the economic reforms, through the tools of collective bargaining. The flipside of this institutional extension was the rapid setting up of trade unions structures in eastern Germany, a last aspect analyzed in this work. The rapid extension of the DGB unions and employers associations was an organizational "tour de force." But it came with a cost for the trade unions: the subjection of East German union activists in the "new" unions, and the renunciation to core programmatic claims at home.
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Essays on the Economics of Structural Change

Liepmann, Hannah 18 February 2019 (has links)
Im ersten Aufsatz dieser Dissertation analysiere ich, wie sich ein negativer Arbeitsmarktnachfrage-Schock auf Fertilität auswirkt. Ich analysiere dies anhand des ostdeutschen Fertilitätsrückgangs nach dem Mauerfall und nutze unerwartete, exogene, und permanente Anpassungen der Arbeitsnachfrage, welche von industriellen Restrukturierungsprozessen resultierten. Ostdeutsche Frauen, die stärker vom negativen Arbeitsnachfrage-Schock betroffen waren, haben in den 1990er Jahren relativ mehr Kinder bekommen als jene Frauen, die von dem Schock weniger stark betroffen waren. Der Schock hat somit nicht nur das aggregierte Fertilitätsniveau gesenkt, sondern auch die Zusammensetzung der Mütter beeinflusst. Der zweite Aufsatz untersucht den Einfluss staatlicher Hilfen auf den späteren ökonomischen Erfolg junger Flüchtlinge. Wir untersuchen dies anhand von ostdeutschen Flüchtlingen, die von 1946 bis 1961 nach Westdeutschland geflohen sind. Nur „politische Flüchtlinge“ hatten ab 1953 Anspruch auf Flüchtlingshilfen. Somit können wir Identifikations-Probleme adressieren, die durch Selektion entstehen. Es zeigen sich positive Effekte der Flüchtlingshilfen auf die Bildung, Jobs, und das Einkommen von Flüchtlingen, die als junge Erwachsene migriert sind. Wir finden keine vergleichbaren Effekte für Flüchtlinge, die als Kinder migriert sind. Das letzte Kapitel präsentiert Ergebnisse eines Projektes, das partiell die Lücke schließt, welche derzeit für Ostdeutsche in den deutschen Sozialversicherungsdaten existiert. Durch die Verknüpfung letzterer mit dem „Datenspeicher Gesellschaftliches Arbeitsvermögen“ der DDR von 1989 haben wir einen neuen Datensatz geschaffen, welcher Analysen von Phänomenen wie Arbeitslosigkeit, beruflicher und regionaler Mobilität ermöglicht. Der neue Datensatz kann auch dazu beitragen, das existierende Wissen über die individuellen Arbeitsmarktkonsequenzen des Mauerfalls zu erweitern. / In the first essay of this dissertation, I analyze how a negative labor demand shock impacts fertility. I analyze this question in the context of the East German fertility decline after the fall of the Berlin Wall in 1989. I exploit differential pressure for restructuring across East German industries which led to unexpected, exogenous, and permanent changes to labor demand. I find that throughout the 1990s, women more severely impacted by the demand shock had relatively more children than their less-severely-impacted counterparts. Thus, the demand shock not only depressed the aggregate fertility level, but also changed the composition of mothers. The second essay explores the question of how refugee-specific aid impacts the medium-term economic success of young refugees. We address this question in the context of German Democratic Republic (GDR) refugees who escaped to West Germany between 1946 and 1961, exploiting that only the subgroup of "political refugees" was granted refugee-targeted aid, and that this only occurred after 1953. The quasi-experiment allows us to address identification difficulties resulting from the fact that refugees eligible for aid are both self-selected and screened by local authorities. We find positive effects of aid-eligibility on educational attainment, job quality and income among the refugees who migrated as young adults. We do not find similar effects of aid-eligibility for refugees who migrated as children. The final chapter of this thesis presents results of a project which partially closes a gap that currently exists for East Germans in the German social security data. By linking these data with the GDR's "Data Fund of Societal Work Power" from 1989, we have created a new data set that permits the analysis of phenomena such as unemployment, job mobility, and regional mobility. The new data set can also be used to refine existing knowledge of the individual-level labor market consequences of German reunification.

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