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Form im Fluss: Das leitende Prinzip in Sibelius’ Siebter SymphonieMesquita, David 17 October 2023 (has links)
Sibelius’ Rezeption im deutschsprachigen Raum wurde lange Zeit von Theodor W. Adornos Glosse über Sibelius geprägt – so wurde Sibelius, ohne eine gründliche Auseinandersetzung mit seinem Werk, oft als zweitrangiger, konservativer Komponist betrachtet. Die analytische Untersuchung seiner Symphonien zeigt uns aber, dass sein Umgang mit Form besonders innovativ ist: Anstatt mehr oder weniger abgegrenzten ›Themen‹, die durch Ein- und Überleitungen miteinander verbunden werden, treten vor allem die ›leitenden‹ Teile in den Vordergrund. Diese Überwindung der traditionellen Formteile durch eine dynamische, ständig fließende Form, gipfelt in seiner siebten Symphonie, in der die einzelnen Sätze der symphonischen Form zu einem großen, einzigen Satz verschmelzen. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Überleitungen, die quantitativ und qualitativ den Großteil der Symphonie ausmachen. / Jean Sibelius’s reception in German-speaking lands was for a long time influenced by Theodor W. Adorno’s commentary, such that, without a thorough examination of his work, Sibelius was often viewed as a second-tier, conservative composer. The analysis of his symphonies reveals, however, that his approach to form was especially innovative: instead of more or less clear-cut “themes” connected by introductions and transitions, it is especially the “connective” parts that come to the fore. This surmounting of traditional formal sections through a dynamic, constantly changing form reaches its peak in his Seventh Symphony, in which the individual movements of the symphonic form coalesce into a single, gigantic movement. Here the transitions play a central role, which make up the majority of the symphony, both quantitatively and qualitatively.
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Phantom-KontrapunktJeßulat, Ariane 24 October 2023 (has links)
Vermittelnd zwischen Konvention und dem im Notentext kaum dokumentierbaren Klang sind spätestens seit dem Ende des 18. Jahrhunderts Wendungen zu finden, die eine Vertiefung von satztechnischem Regelwerk im Orchesterklang annehmen lassen. Greifbar wird dies an zwar in der historischen Kompositionslehre, aber kaum in der Instrumentationslehre erfassten Topoi. Sei es, dass Trugschlüsse durch instrumentale Oberton-Effekte dissonanter, dass Dissonanzen in der klanglichen Entwicklung weicher, dass konsonante Klänge durch die Instrumentation dissonant klingen oder dass Dissonanzen eher ausgeblendet als konturiert aufgelöst werden, in all diesen Fällen erfahren musiktheoretische Problemstellungen erst jenseits des Notentextes ihre eigentliche Prägung. Solche ›Phantom-Kontrapunkte‹ sind in tonaler Musik selten Gegenstand wissenschaftlicher Betrachtung. An Beispielen von Beethoven, Mendelssohn und Haydn wird versucht, die Spannung zwischen satztechnischen und instrumentalen Konventionen und der klanglichen Gestaltung höranalytisch als musiktheoretisches Problem und künstlerische Intention zu rekonstruieren und der Lehre zugänglich zu machen. / Since the late 1790s, some features of orchestral music may have been understood as intensifying links between the conventions of musical composition and the rather fluid elements of the sound itself. In the history of music theory, those links can be found in literature about composition rather than in schools or textbooks for instrumentation. When a false cadence is made more dissonant by the effects of harmonics, when dissonant sounds seem to become softer during their development in the orchestral sound, when consonant sounds are made dissonant by means of the instrumentation, or finally, when dissonances are not properly resolved but rather faded out, we are confronted with problems of music theory that go beyond the score. Such a ›phantom counterpoint‹ as an issue of tonal music has not yet been examined in musicology. This article will approach the tension between conventions of composition, voiceleading, style, and instrumentation in order to reconstruct the musical ideas as theoretical background and creative intention and to develop a new tool for music analysis.
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Musik für eine humanistischere GesellschaftQuinque, Christian 03 March 2014 (has links) (PDF)
Günter Kochan (1930-2009) war einer der erfolgreichsten und bekanntesten Komponisten der DDR. Er hinterließ über 200 Werke, darunter zahlreiche bedeutende sinfonische Arbeiten, die jedoch nach der Wende größtenteils in Vergessenheit gerieten. Kochan galt als staatsnaher Komponist und wurde dementsprechend nach 1990 an den Rand gedrängt, seine Musik wurde nun vor allem nach ihrem politischen Inhalt hinterfragt und geriet aufgrund ausbleibender Aufführungen und Neuveröffentlichungen alsbald in Vergessenheit.
Die Arbeit behandelt das Spannungsfeld zwischen auferlegten kulturpolitischen Regeln und individuellem künstlerischen Entfaltungsstreben vor dem Hintergrund der offiziellen Leitlinie des "sozialistischen Realismus" in der DDR. Sie beleuchtet dieses exemplarisch anhand der Biographie und des Schaffens von Günter Kochan. Nach einer allgemeinen Darstellung der DDR-Kulturpolitik von 1949-1990, einer Kurzbiographie und einem Überblick über Kochans Gesamtschaffen konzentriert sich die Arbeit auf die Analyse und den Vergleich der 2. und 6. Sinfonie (entstanden 1969 und 2006), die als Beispiele für Kochans musikalische Hauptdomäne herangezogen werden und an denen typische Merkmale seiner Musik im mittleren und im greiften Stil vergleichend herausgearbeitet werden.
Die Arbeit baut auf mehreren Interviews mit Vertrauten Kochans auf und nutzt zudem bisher wenig bis gar nicht beachtete Quellen sowie bisher unveröffentlichte Werke Kochans. Sie ist die erste Gesamtdarstellung zu Leben und Werk des Komponisten und enthält zudem das erste vollständige, systematisch und chronologisch geordnete Werkverzeichnis der Kompositionen Günter Kochans sowie eine Übersicht der derzeit verfügbaren Tondokumente.
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Johann Nepomuk DavidSchröder, Gesine 09 September 2016 (has links)
Johann Nepomuk David (1895–1977) lebte und wirkte von 1934 an für gut ein Jahrzehnt in Leipzig. Untersuchungen seiner Werke aus jenen Jahren und ihrem unmittelbareren zeitlichen Umfeld stehen im Zentrum dieses Bandes. Die Autorinnen und Autoren nehmen je ein Werk bzw. ein Werkkonvolut Davids in den Blick, vorzugsweise solche für öffentlichkeitswirksame Bereiche wie für Orchester und für Chor. Eine Unterhaltung über in den dreißiger Jahren entstandene Männerchöre, eine zeitgeschichtliche Untersuchung und ein Gespräch über das Verhältnis von Werk und öffentlichem Handeln Davids ergänzen die Beiträge.
Der Band verdankt sich einer Initiative der Fachrichtung Komposition/Tonsatz der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig. In seinem Kern ging er aus Vorträgen hervor, die bei einem halbtägigen Symposium im Wintergarten des Bläserhauses gehalten wurden, das im November 2011 im Rahmen der David-Tage stattfand.
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ZauberworteSchröder, Gesine 21 September 2016 (has links)
Ausgehend von einem ‚Close Reading’ der ersten Durchführung aus dem langsamen Satz von Johann Nepomuk Davids dritter Symphonie diskutiert der Beitrag Kontrapunktlehrwerke der 1930- und frühen 1940er-Jahre, um von dort her das Spielfeld von ‚Linearität' abzustecken, eines Begriffs, der aus der Theorie der Bildenden Kunst Mitte der 1910er-Jahre in musikgeschichtliche Diskurse wanderte, um sich um 1940 mit kämpferischem Ton zu rüsten.
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Musik für eine humanistischere Gesellschaft: Leben und Werk des Komponisten Günter KochanQuinque, Christian 03 March 2014 (has links)
Günter Kochan (1930-2009) war einer der erfolgreichsten und bekanntesten Komponisten der DDR. Er hinterließ über 200 Werke, darunter zahlreiche bedeutende sinfonische Arbeiten, die jedoch nach der Wende größtenteils in Vergessenheit gerieten. Kochan galt als staatsnaher Komponist und wurde dementsprechend nach 1990 an den Rand gedrängt, seine Musik wurde nun vor allem nach ihrem politischen Inhalt hinterfragt und geriet aufgrund ausbleibender Aufführungen und Neuveröffentlichungen alsbald in Vergessenheit.
Die Arbeit behandelt das Spannungsfeld zwischen auferlegten kulturpolitischen Regeln und individuellem künstlerischen Entfaltungsstreben vor dem Hintergrund der offiziellen Leitlinie des "sozialistischen Realismus" in der DDR. Sie beleuchtet dieses exemplarisch anhand der Biographie und des Schaffens von Günter Kochan. Nach einer allgemeinen Darstellung der DDR-Kulturpolitik von 1949-1990, einer Kurzbiographie und einem Überblick über Kochans Gesamtschaffen konzentriert sich die Arbeit auf die Analyse und den Vergleich der 2. und 6. Sinfonie (entstanden 1969 und 2006), die als Beispiele für Kochans musikalische Hauptdomäne herangezogen werden und an denen typische Merkmale seiner Musik im mittleren und im greiften Stil vergleichend herausgearbeitet werden.
Die Arbeit baut auf mehreren Interviews mit Vertrauten Kochans auf und nutzt zudem bisher wenig bis gar nicht beachtete Quellen sowie bisher unveröffentlichte Werke Kochans. Sie ist die erste Gesamtdarstellung zu Leben und Werk des Komponisten und enthält zudem das erste vollständige, systematisch und chronologisch geordnete Werkverzeichnis der Kompositionen Günter Kochans sowie eine Übersicht der derzeit verfügbaren Tondokumente.
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