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Nicht-organische Schlafstörungen und deren Behandlung im Jugendalter - Externe Evaluation eines multimodalen Behandlungskonzepts für 11-17-Jährige / Nonorganic sleep-disorders and their treatment in adolescence - External evaluation of a multimodal treatment program for 11-17 year old adolescentsRoeser, Karolin January 2014 (has links) (PDF)
Häufige Schlafstörungen im Jugendalter umfassen Ein- und Durchschlafprobleme (Insomnie), verstärkte Tagesmüdigkeit oder einen verschobenen Schlaf-Wachrhythmus (zirkadiane Rhythmusstörung). Über unzureichenden Schlaf klagen 40-60% aller Jugendlichen, wobei ca. 10% eine klinisch bedeutsame insomnische Störung aufweisen. In der vorliegenden Arbeit wurde ein altersspezifisches, multimodales Gruppenpsychotherapieprogramm für Jugendliche (11-17 Jahre) mit nicht-organischen Schlafbeschwerden extern evaluiert. Das eingesetzte Training „JuSt“ bestand aus 6 Sitzungen, wobei sich 5 Sitzungen an die Jugendlichen richteten und eine Sitzung als Elternabend stattfand. Zur Überprüfung der Wirksamkeit des JuSt-Programms am Institut für Psychologie der Universität Würzburg wurden schlafbezogene Parameter sowie Maße aus assoziierten Bereichen herangezogen. Zudem wurden Trainingseffekte auf den Schlaf und die psychische Belastung der Eltern untersucht. Die Erfassung dieser Ergebnisgrößen erfolgte sowohl vor und nach der Trainingsteilnahme als auch über einen Katamnesezeitraum von bis zu 12 Monaten. Daneben umfasste das Studiendesign eine Gruppe mit einer Wartephase vor Trainingsbeginn und die Überprüfung möglicher den Trainingserfolg moderierender Faktoren, wie Alter, Geschlecht und Chronotyp, d.h. zirkadiane Präferenz, der Teilnehmer.
Bereits nach dem diagnostischen Erstkontakt zeigte sich eine Abnahme selbstberichteter externalisierender und internalisierender Probleme bei den jugendlichen Teilnehmern in der Gruppe mit Wartephase (n = 9). Alle anderen Parameter blieben dagegen von der Wartezeit unberührt. Unmittelbar nach dem Training zeigten die Schlaftagebücher der Teilnehmer (n = 22) ein verbessertes Durchschlafen und eine erhöhte Schlafeffizienz an. Fragebogendaten belegten zudem weniger selbst- und fremdberichtete Ein- und Durchschlafprobleme, seltenere dysfunktionale schlafbezogene Kognitionen, eine bessere Schlafhygiene und weniger Tagesmüdigkeit in der Wahrnehmung der Eltern. Bis zur 3-Monatskatamnese hatten sich außerdem die Gesamtschlafdauer, die Einschlaflatenz und die selbstberichtete Tagesmüdigkeit positiv verändert. In den assoziierten Maßen zeigte sich ein unmittelbarer Trainingseffekt auf selbst- und fremdberichtete externalisierende Probleme sowie auf das Fremdurteil bezüglich internalisierender Probleme. Im Selbsturteil hatte sich dieses Maß erst zum 3-Monats Follow-Up verbessert. Auf Elternseite verringerten sich während der Trainingsdurchführung die nächtliche Aufwachhäufigkeit der Mütter und die Schwere psychischer und somatischer Symptome beider Elternteile. Auf die Schlafeffizienz, die Dauer nächtlichen Wachseins von Vätern und Müttern sowie auf die nächtliche Aufwachhäufigkeit der Väter hatte das Training eine verzögerte positive Wirkung, da diese Effekte erst zum 3-Monats Follow-Up sichtbar wurden. Im Verlauf der Langzeitkatamnese (3-Monats- bis 1-Jahres Follow-Up, n = 16) blieben alle schlafbezogenen und assoziierten Ergebnisgrößen sowohl auf Kinder- als auch auf Elternseite auf konstantem Niveau. Darüber hinaus wurden explorativ die Merkmale Alter, Geschlecht und Chronotyp der Teilnehmer als mögliche Moderatoren des Trainingserfolgs untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass der Trainingserfolg nicht an ein bestimmtes Geschlecht, ein bestimmtes Alter zwischen 11 und 17 Jahren oder einen bestimmten Chronotyp gebunden war.
Insgesamt kann ein positives Fazit bezüglich der Wirksamkeit des JuSt-Programms zur Behandlung nicht-organischer Insomnien bei Jugendlichen und zur Entlastung ihrer Eltern am Standort Würzburg gezogen werden. Für die klinische Versorgung jugendlicher Insomniker wird angeregt, das JuSt-Training im deutschsprachigen Raum zukünftig verstärkt in der therapeutischen Praxis zu implementieren. / Problems initiating and maintaining sleep (insomnia), excessive daytime sleepiness, or a delay in the sleep-wake cycle (circadian rhythm sleep disorder) are frequent sleep problems in adolescence. In total, 40-60% of adolescents complain about inadequate sleep, and approximately 10% suffer from insomnia.
In the present study, I externally evaluated an age-specific, multimodal psychotherapeutic group therapy program for adolescents (11-17 years old) suffering from nonorganic sleep disturbances. The program, “JuSt”, comprised 6 sessions, 5 of them for the adolescents and one for their parents. To evaluate the program’s effects at the Institute of Psychology, University of Würzburg, I analyzed sleep parameter and measures associated with sleep. Moreover, effects of the parents’ sleep and mental health were investigated. Outcome measures were collected before and after the therapy and during a catamnesis period of up to 12 months. The study also included a waiting period before the beginning of the therapy for some participants. Additionally, I investigated potential moderating factors of the therapy’s effects, such as age, sex or chronotype, that is participants’ circadian preference.
After the first diagnostic contact, self-reported internalizing and externalizing problems declined in the subgroup with waiting period (n = 9), while none of the other outcome measures changed significantly during the waiting time. Immediately after the program, participants (n = 22) reported significantly improved ability to sleep through the night and higher sleep efficiency via sleep logs. Questionnaires showed less self- and parent-reported problems initiating and maintaining sleep, fewer dysfunctional sleep-related cognitions, improved sleep hygiene, and lower daytime sleepiness as perceived by the parents. At 3 months follow up, also total sleep time, sleep onset latency, and self-reported daytime sleepiness had significantly improved. Regarding the secondary outcome measures, self- and parent-reported externalizing problems and parent-reported internalizing problems reduced significantly after the therapy. Self-reported internalizing problems showed significant improvement at the 3 months follow up. From before to after the program, participants’ mothers reported fewer nocturnal awakenings and mothers and fathers showed less severe mental and physical strain. Improvements in sleep efficiency, time duration of being awake during the night, and nocturnal awakenings in the fathers were evident at 3 months follow up. During the catamnesis period (3 months – 1 year follow up, n = 16), all of the sleep-related and associated outcome measures in the participants and their parents remained stable. Exploratory analyses were conducted regarding age, sex and chronotype as potential moderators of the trainings’ effects. Results indicated that the therapy’s success does not depend on a specific condition.
To sum up, the JuSt program can be considered a powerful intervention to treat nonorganic insomnia in adolescents and to support their parents. In the future, the program should be implemented in clinical practice to help adolescent insomniacs throughout Germany.
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Eltern stark machen! Eine randomisiert-kontrollierte Studie zur Evaluation des modularen Elterntrainings „Plan E“ im kinder- und jugendpsychiatrischen Setting / Strengthening parents! A randomized-controlled trial to evaluate the modular parental training “Plan E” in the setting of child and adolescent psychiatric treatment.Reichert, Andreas January 2014 (has links) (PDF)
Die Arbeit legt bei den Ausführungen zum theoretischen Hintergrund dar, dass sich hinsichtlich der Rahmenbedingungen für erzieherisches Handeln in den letzten Jahrzehnten viele gesellschaftliche und familiäre Veränderungen ergaben. Befragungen von Eltern zeigten teilweise eine Verunsicherung in Bezug auf die Erziehung ihrer Kinder. Gleichzeitig stellen psychische Störungen und Verhaltensauffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter ein gesellschaftlich relevantes Problem dar. Nahezu jedes fünfte Kind weist nach epidemiologischen Studien psychische Probleme auf. Aus Studien zu Risiko- und Schutzfaktoren hinsichtlich der Entstehung solcher Störungen lassen sich verschiedene präventive oder therapeutische Interventionen ableiten. Häufig werden dabei biologische, psychosoziale und familiäre Risikofaktoren unterschieden. Aspekte der Erziehung oder des familiären Umfelds können sowohl förderlich als auch dysfunktional bezüglich der Entwicklung eines Kindes sein. Familiäre Risikofaktoren sind im Vergleich zu vielen biologischen oder psychosozialen Einflüssen potentiell veränderbare Faktoren und sollten unbedingt bei der Behandlung von psychisch kranken Kindern und Jugendlichen mit berücksichtigt werden. Generell erweist sich die Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter als ähnlich effektiv wie bei Erwachsenen. Verschiedene Original-, Übersichtsarbeiten und Metaanalysen belegen die Wirksamkeit von Elterntrainings hinsichtlich der Verbesserung von Erziehungsverhalten und Verhaltensauffälligkeiten der Kinder. Wirksamkeitsnachweise finden sich mehrheitlich zu kognitiv-behavioralen Elterntrainings. Sie legen meistens den Schwerpunkt auf konkretes Erziehungsverhalten und versuchen im Sinne des Selbstmanagementansatzes eine Hilfe zu Selbsthilfe bzw. eine Stärkung der elterlichen Ressourcen zu erreichen. Während vor allem randomisiert-kontrollierte Studien aus dem angloamerikanischen und australischen Raum vorliegen, bestanden in Deutschland - im Vergleich zu der Vielzahl der Elterntrainings und der Häufigkeit der Angebote - bis vor einigen Jahren nur relativ wenige Evaluationsstudien.
Mit „Plan E“ stellte sich ein neues Elterntraining in der vorliegenden Studie der Frage nach seinem Wirksamkeitsnachweis. Nach Kenntnis des Autors handelt es sich dabei um das bisher einzige Elterntraining, welches störungsunspezifisch, altersunabhängig, als offene Gruppe und für den Einsatz sowohl im ambulanten als auch im (teil-)stationären Bereich konzipiert wurde.
Nachdem in dieser Studie zunächst das Ausmaß der psychischen Belastung der teilnehmenden Kinder, Jugendlichen und deren Eltern ausführlich dargestellt und entsprechende Zusammenhangsmaße berechnet und präsentiert werden, besteht der Hauptfokus der Arbeit auf der Evaluation des Trainings „Plan E“. Die Untersuchung erfolgte anhand einer klinischen Inanspruchnahmepopulation in einem randomisiert-kontrollierten Design. Diesbezüglich kamen verschiedene Fragebogen- sowie ein standardisiertes Beobachtungsverfahren zum Einsatz.
Durch „Plan E“ ließ sich eine Reduktion dysfunktionaler Erziehungspraktiken sowie eine Verbesserung der emotionalen Befindlichkeit der Eltern erreichen. Auf das elterliche Kompetenzerleben zeigte das Programm keinen Einfluss. Hinsichtlich der Verhaltensauffälligkeiten der Kinder fanden sich bei varianzanalytischen Auswertungen keine Hinweise für einen zusätzlichen Effekt durch die Teilnahme an „Plan E“; dagegen wurde bei Analysen durch non-parametrische Verfahren deutliche Hinweise dafür gefunden, dass durch die Teilnahme am Elterntraining der Anteil von auffällig klassifizierten Kindern deutlicher abnahm. Überprüfungen der Wirksamkeit des Elterntrainings auf die Eltern-Kind-Interaktion anhand einer Beobachtungsskala lieferten keine eindeutigen Befunde.
Die Ergebnisse sowie die Untersuchungsmethodik werden abschließend kritisch diskutiert. Schlussfolgerungen für mögliche weitere Forschungsvorhaben werden dargestellt. / First, the theoretical background of the dissertation is presented. Facts of societal changes and parental uncertainties concerning education are shown. Studies indicate that psychological disorders and behavior problems among children and adolescents are socially relevant. In the context of the development of mental disorders, studies about risk and protective factors allow us to suggest different preventative or therapeutic interventions. Family environment and education can have supportive effects on childhood development; but in some cases they may have also detrimental effects. Familial risk factors are often more malleable than biological or social risk factors and must be considered in the context of psychiatric or psychotherapeutic treatment. Therefore, parental training programs are appropriate and effective interventions. Second, the new parental training “Plan E” is introduced. It is a program for parents of mentally ill children. It is appropriate for different disorders and ages of the children and may be offered as an “open group”. Third, methodological issues are presented. The evaluation of “Plan E” was conducted as a randomized-controlled trial in a naturalistic clinical setting. Outcome variables are the child behavioral problems, the stress level of the parents, and parenting style, for example. Fourth, the results of the dissertation are presented. The main results can be summarized as follows: the participation in “Plan E” leads to a reduction of parental stress level and a decline of dysfunctional parental education strategies. Therefore, “Plan E” seems to be an effective parental training. Fifth, the research strategies, methodological issues, and results are critically discussed and analyzed against the theoretical background.
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Prädiktoren psychischer Störungen bei Krebserkrankten / Predictive factors of mental disorders in cancer patientsSchäfer, Rebekka January 2014 (has links) (PDF)
Krebs ist trotz der fortgeschrittenen Therapiemöglichkeiten eine Diagnose, die eine große emotionale Belastung für die betroffenen Menschen darstellt. Im Rahmen der Psychoonkologie wurde in den vergangenen Jahren den psycho-sozialen Problemen Krebserkrankter immer mehr Beachtung geschenkt. Dennoch werden im klinischen Alltag manifeste psychische Störungen bei onkologischen Patienten zu selten erkannt und folglich nicht therapiert. Um dieser Unterversorgung entgegen zu wirken, wird nach Prädiktoren psychischer Störungen bei Krebserkrankten geforscht, mit deren Hilfe betroffene Personen leichter erfasst werden könnten.
Auch die vorliegende Arbeit diente dem Ziel, Prädiktoren einer psychischen Erkrankung bei Krebserkrankten zu ermitteln. Hierzu wurden mögliche Zusammenhänge zwischen psychischer Störung und soziodemographischen, medizinischen sowie psychosozialen Merkmale geprüft. Daneben sollte die Prävalenz psychischer Störungen in der Stichprobe erhoben werden.
Der Untersuchung liegen die Daten aus dem Studienzentrum Würzburg zugrunde, die im Rahmen einer von der Deutschen Krebshilfe unterstützten, multizentrischen Studie („Prävalenz psychosozialer Belastungen, psychischer Störungen und ihr Behandlungsbedarf bei Tumorpatienten“) erhoben wurden. An der Untersuchung nahmen in Würzburg insgesamt 742 Krebserkrankte mit unterschiedlichen Tumorlokalisationen, Tumorstadien und Behandlungssettings teil. Gemäß eines zweistufigen Studiendesigns sollte bei allen Screening-positiven (PHQ ≥ 9) und der Hälfte der Screening-negativen Patienten (PHQ < 9), folglich bei 437 Studienteilnehmern, ein diagnostisches Interview zur Erfassung psychischer Störungen (Composite International Diagnostic Interview) durchgeführt werden. Zusätzlich wurden soziodemographische, medizinische und psychosoziale Merkmale erhoben. Mögliche Zusammenhänge zwischen den erhobenen Variablen und einer psychischen Störung wurden bivariat sowie multivariat mit einer logistischen Regression untersucht.
Die ermittelte 1 Monatsprävalenz psychischer Störungen bei Krebserkrankten betrug 18,5%, die 12 Monatsprävalenz 24,4% und die Lebenszeitprävalenz 42,0%. Bei Betrachtung des 1 Monatsintervalls waren Angststörungen mit 11,2%, affektive Störungen mit 5,9% und somatoforme Störungen mit 3,1% am häufigsten vertreten.
Als unabhängige Prädiktoren einer psychischen Störung bei Krebserkrankten stellten sich ein weibliches Geschlecht, jüngeres Alter, eine längere Zeit seit aktueller Diagnosestellung, eine stärker negative soziale Interaktion (SSUK 8) sowie das Vorliegen eines praktischen Problems (NCCN-Distress-Problemliste) heraus. Desweiteren ergaben sich signifikante bivariate Zusammenhänge zwischen einer psychischen Störung und den folgenden Merkmalen: niedrigere subjektiv eingeschätzte körperliche Funktionsfähigkeit (EORTC QLQ-C30), Angabe von Schmerzen im Zusammenhang mit der Krebserkrankung, abgeschlossene Strahlentherapie, allgemeine psychische Belastung (PHQ-9, HADS, GAD 7, NCCN-Distress-Thermometer), Vorliegen eines familiären Problems (NCCN-Distress-Problemliste), Inanspruchnahme psychotherapeutischer / psychologischer / seel-sorgerischer / sozialrechtlicher Unterstützung sowie Nutzen eines Internetforums mit Betroffenen.
Die in der vorliegenden Arbeit ermittelte Punktprävalenz psychischer Störungen bei Krebserkrankten steht weitgehend in Einklang mit den bisherigen Ergebnissen aus der Forschung. Sie deckt sich damit auch in etwa mit der Häufigkeit in der Allgemeinbevölkerung. Allerdings scheinen Angststörungen im onkologischen Setting etwas häufiger aufzutreten.
Wie in der Allgemeinbevölkerung sind auch im onkologischen Bereich ein weibliches Geschlecht und jüngeres Alter Risikofaktoren einer psychischen Störung. Medizinische Faktoren scheinen bezüglich der Voraussage einer psychischen Erkrankung von untergeordneter Bedeutung zu sein. Psychosoziale Prädiktoren bieten zugleich mögliche Ansatzpunkte für eine bessere Versorgung von Krebserkrankten, die an einer komorbiden psychischen Störung leiden. / Background: Despite rapid advances in cancer care, the diagnosis of cancer still poses a great emotional burden. Nevertheless comorbid mental disorders in oncological patients are underdiagnosed and thus not treated sufficiently in daily clinical routine.
Objective: This study attempted to investigate the prevalence of mental disorders in cancer patients and to identify sociodemographic, medical and psychosocial factors predictive of mental disorders in cancer patients.
Methods: Within the scope of a multicenter cross-sectional study a series of 742 cancer patients participated in the study center Würzburg. Sociodemographic and medical data was acquired. All participants filled out a questionnaire including a variety of self-assessment tools. On the basis of a depression screener (Patient Health Questionnaire) psychiatric assessment was conducted in all participants with positive screening (PHQ ≥ 9) and in 50% of the participants with negative screening (PHQ < 9) by using the Composite International Diagnostic Interview (in total 437 participants). Bivariate analysis as well as multivariate logistic regression analysis was performed to identify predictive factors of mental disorders.
Results: A total 1-month-prevalence of 18,5%, a 12-months-prevalence of 24,4% and a lifetime-prevalence of 42,0% for mental disorders were found. Regarding the 1-month-prevalence anxiety disorders (11,2%), affective disorders (5,9%) and somatoform disorders (3,1%) were most common. On multivariate logistic regression analysis female gender, younger age, longer time since diagnosis, more negative social interactions (SSUK-8) and the presence of a practical problem (NCCN-Distress) were significant predictive factors. Furthermore bivariate analysis indicated that the following factors were significantly associated with mental disorders: low physical function in self-assessment (EORTC QLQ-C30), presence of pain, completed radiation therapy, emotional distress (PHQ-9, HADS, GAD-7, NCCN-Distress-Thermometer), presence of a family problem (NCCN-Distress) and the use of specific psychosocial support offers.
Conclusion: The 1-month-prevalence of mental disorders in cancer patients found in this study corroborates the results of the present research and at the same time matches the prevalence in the general population. The only exception to this were anxiety disorders, which seemed to be a little more frequent in cancer patients. Female gender and a younger age were predictive factors of mental disorders in cancer patients. Medical factors showed to be of less importance in the prediction of comorbid mental disorders. Psychosocial predictors at the same time could represent opportunities for a better support of affected cancer patients.
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The Role of Fluency in Oral Approach and Avoidance / Die Rolle von Verarbeitungsflüssigkeit in oraler Annäherung und VermeidungBakhtiari, Giti January 2015 (has links) (PDF)
Names of, for instance, children or companies are often chosen very carefully. They should sound and feel good. Therefore, many companies try to choose artificially created names that can easily be pronounced in various languages. A wide range of psychological research has demonstrated that easy processing (high processing fluency) is intrinsically experienced as positive. Due to this positive feeling, easy processing can have profound influences on preferences for names.
Topolinski, Maschmann, Pecher, and Winkielman (2014) have introduced a different mechanism that influences the perception of words. Across several experiments they found that words featuring consonantal inward wanderings (inward words) were preferred over words featuring consonantal outward wanderings (outward words). They argued that this was due to the fact that approach and avoidance motivations are activated by articulating inward and outward words, because the pronunciation resembles approach and avoidance behaviors of swallowing and spitting, respectively. They suggested this close link as an underlying mechanism for the so-called in-out effect, but did not test this assumption directly.
In the current work, I tested an alternative fluency account of the in-out effect. Specifically, I hypothesized that processing fluency might play a critical role instead of motivational states of approach and avoidance being necessarily activated.
In Chapter 1, I introduce the general topic of my dissertation, followed by a detailed introduction of the research area of approach and avoidance motivations in Chapter 2. In Chapter 3, I narrow the topic down to orally induced approach and avoidance motivations, which is the main topic of my dissertation. In Chapter 4, I introduce the research area of ecological influences on psychological processes. This chapter builds the base for the idea that human language might serve as a source of processing fluency in the in-out effect. In the following Chapter 5, I elaborate the research area of processing fluency, for which I examined whether it plays a role in the in-out effect.
After an overview of my empirical work in Chapter 6, the empirical part starts with Study 1a and Study 1b (Chapter 7) that aimed to show that two languages (Eng. & Ger.) in which the in-out effect has originally been found might feature a source of higher processing fluency for inward over outward words. The results showed that higher frequencies of inward dynamics compared to outward dynamics were found in both languages. This can lead to higher pronunciation fluency for inward compared to outward words which might in turn lay the ground for higher preferences found for inward over outward words.
In Chapter 8, the assumption that inward compared to outward dynamics might be more efficient to process was tested directly in experiments that examined objective as well as subjective processing fluency of artificially constructed non-words featuring pure inward or outward dynamics. Studies 2a-4b found an objective as well as subjective processing advantage for inward over outward words.
In Chapter 9, the causal role of objective and subjective pronunciation fluency in the in-out effect was examined. In Study 5 mediational analyses on item-level and across studies were conducted using objective and subjective fluency as possible mediating variables. In Study 6 mediation analyses were conducted with data on subject- and trial-level from a within-subject design. Overall, the data of the item-based, subject-based and trial-based mediation analyses provide rather mixed results. Therefore, an experimental manipulation of fluency was implemented in the last two studies.
In Chapter 10, Study 7 and Study 8 demonstrate that manipulating fluency experimentally does indeed modulate the attitudinal impact of consonantal articulation direction. Articulation ease was induced by letting participants train inward or outward kinematics before the actual evaluation phase. Additionally, the simulation training was intensified in Study 8 in order to examine whether a stronger modulation of the in-out effect could be found. Training outward words led to an attenuation and, after more extensive training, even to a reversal of the in-out effect, whereas training inward words led to an enhancement of the in-out effect. This hints at my overall hypothesis that the explicit preferences of inward and outward words are, at least partially, driven by processing fluency.
Almost all studies of my dissertation, except for one analysis of the item-based mediation study, speak in favor of the hypothesis that inward words compared to outward words are objectively and subjectively easier to articulate. This possibly contributes partially to a higher preference of inward over outward words. The results are discussed in Chapter 11 with respect to processing fluency and to the role of language as an ecological factor. Finally, future research ideas are elaborated. / Die Namensgebung von beispielsweise Kindern oder Firmen ist meist sehr sorgfältig bedacht. Ein Name sollte sich möglichst gut anfühlen und schön klingen. So wählen weltweit agierende Firmen oft künstlich kreierte Namen, die in mehreren Sprachen leicht aussprechbar sind. Psychologische Forschung hat vielfach gezeigt, dass eine leichte Verarbeitung (hohe fluency), beispielsweise von Wörtern, implizit als positiv wahrgenommen wird. Aufgrund dieses positiven Gefühls, kann eine leichte Verarbeitung starken Einfluss auf die Präferenzen für Namen haben.
Topolinski und Kollegen (2014) stellten einen anderen Mechanismus vor, der die Wahrnehmung von Wörtern beeinflussen kann. In mehreren Experimenten konnten sie zeigen, dass Wörter mit einer konsonantischen rein-Wanderung (Reinwörter) gegenüber Wörtern mit einer raus-Wanderung (Rauswörter) präferiert wurden. Sie postulieren, dass dies durch Annäherungs- und Vermeidungsmotivationen zustände käme, die durch die Artikulation von Rein- und Rauswörtern ausgelöst wurden, da das Aussprechen von diesen jeweils dem Annäherungs- und Vermeidungsverhalten im Sinne von schlucken und spucken ähneln. Die Autoren nehmen an, dass diese enge Verknüpfung von Merkmalen der Aussprache mit Annäherungs-/Vermeidungsverhalten der Mechanismus dafür ist, dass wir Rein- gegenüber Rauswörtern präferieren (Rein-Rauseffekt). Jedoch wurde diese Annahme bislang nicht direkt empirisch überprüft.
In der vorliegenden Arbeit untersuche ich eine alternative fluency-Darstellung des Rein-Rauseffekts. Genauer, stelle ich die Hypothese auf, dass fluency unabhängig davon, ob Annäherungs- und Vermeidungsmotivationen aktiviert werden, eine entscheidende Rolle für den Rein-Rauseffekt spielen könnte.
In Kapitel 1 führe ich das Thema meiner Dissertation ein, gefolgt von einer Vorstellung des Forschungsbereichs der Annäherungs- und Vermeidungsmotivationen (Kapitel 2). In Kapitel 3 grenze ich das Thema auf oral induzierte Motivationen ein. In Kapitel 4 stelle ich den Forschungsbereich der ökologische Einflüsse auf psychologische Prozesse vor, welches die Grundlage für meine These bildet, dass Sprache als eine fluency-Quelle im Rein-Rauseffekt fungieren könnte. In Kapitel 5 führe ich den Forschungsbereich zur fluency näher aus, da dessen Rolle im Rein-Rauseffekt in meiner Arbeit untersucht wird.
Nach einem Überblick (Kapitel 6), beginnt der empirische Teil mit den Studien 1a und 1b (Kapitel 7). Diese haben untersucht, ob die zwei Sprachen (En., Deu.), in denen der Rein-Rauseffekt gefunden wurde, eine höhere fluency-Quelle für Rein- im Vergleich zu Rauswörtern darstellen können. Die Ergebnisse zeigen in beiden Sprachen ein häufigeres Vorkommen von Rein- gegenüber Rausdynamiken. Diese Ungleichverteilung der Häufigkeiten könnte eine höhere Aussprechflüssigkeit von Reinwörtern gegenüber Rauswörtern zur Folge haben, was wiederum die Grundlage für den Rein-Rauseffekt sein könnte.
In Kapitel 8 wurde überprüft, ob Rein- verglichen mit Rauswörtern eine höhere fluency haben. In mehreren Experimenten wurde die objektive und subjektive fluency von künstlich konstruierten Non-Wörtern (reine Rein- oder Rausdynamiken) untersucht. Die Studien 2a-4b zeigen, dass neben der objektiven auch die subjektive fluency von Reinwörtern höher ist als die von Rauswörtern.
In Kapitel 9 wurde die mögliche kausale Rolle von objektiver und subjektiver fluency auf den Rein-Rauseffekt untersucht. In Studie 5 wurden Mediationsanalysen auf Item-Ebene mit objektiver und subjektiver fluency als mögliche mediierende Variablen berechnet. In Studie 6 wurden Mediationsanalysen für subjektive fluency auf Probanden- und Trial-Ebene mit Daten aus einem Within-Subjects Design durchgeführt. Insgesamt zeigen die Analysen keine eindeutigen Befunde. Daher wurde in den letzten Studien eine experimentelle fluency-Manipulation realisiert.
In Kapitel 10 zeigen Studien 7 und 8, dass eine experimentelle fluency-Manipulation Auswirkungen von konsonantischen Rein- und Rausdynamiken auf Wortpräferenzen moduliert. Die fluency wurde vor der Evaluationsphase induziert. Zusätzlich wurde das Simulationstraining in Studie 8 intensiviert, um festzustellen, ob sich eine stärkere Modulation des Rein-Rauseffektes findet. Das Trainieren von Rausdynamiken führte zu einer Abschwächung des Rein-Rauseffektes (Studie 7) und nach intensiverem Training sogar zu einer Umkehrung des Effektes (Studie 8). Das Trainieren von Reindynamiken hingegen führte zu einer Verstärkung des Rein-Rauseffektes. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Präferenzen für Rein- und Rauswörter - zumindest partiell - durch die fluency von Rein- und Rauswörtern beeinflusst sind.
Nahezu alle Studien meiner Arbeit, außer der item-basierten Mediation, sprechen für meine Hypothese, dass Reinwörter gegenüber Rauswörtern sowohl subjektiv als auch objektiv leichter artikulierbar sind und möglicherweise aus diesem Grund auch präferiert werden. Die Ergebnisse werden in Kapitel 11 diskutiert.
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Ausbildung von oraler Motor Fluency unter Manipulation der Zunge und der sensiblen Nervenbahn mittels Elektrostimulation und Leitungsanästhesie / Formation of oral motor fluency during manipulation of the tongue muscles and the sensory nerve tract by means of electrostimulation and anesthesiaSchmidt, Claudia January 2019 (has links) (PDF)
Diese Dissertation untersucht die Ausbildung motorischer Verarbeitungsflüssigkeit bei verbalen Stimuli, welche als Ursache für die Entstehung des Mere-Exposure Effekts angesehen wird. Ziel war es herauszufinden, ob eine Bewegung der Zunge, die external mittels Elektrostimulation verursacht wurde, Einfluss auf den Mere-Exposure Effekt ausübt. Des Weiteren wurde untersucht, ob der Effekt unter Elektrostimulation und gleichzeitiger Störung der Afferenz mittels Lokalanästhesie auftritt. Ergebnis dieser Studie war, dass der Mere-Exposure Effekt in der Gesamtstichprobe mit N = 68 Probanden nachzuweisen war. Eine bloße Motorinterferenz der Zunge ist demnach nicht der entscheidende Faktor für die Ausbildung von Fluency. Auch eine Ausschaltung der Afferenz mittels Anästhesie bei N = 37 Probanden konnte den Effekt nicht eliminieren und scheint somit keinen maßgeblichen Einfluss auf Fluency für verbale Stimuli zu haben. / This thesis investigates the occurrence of motor processing fluency in verbal stimuli, which is considered to be responsible for the development of the mere exposure effect. The target was to find out, if a movement of the tongue muscles, caused externally by electrostimulation, has an impact on the mere exposure effect. Furthermore, it was investigated whether the effect occurs during electrostimulation and concomitant interference of the afference by means of local anesthesia. The result of this study was that the mere exposure effect was to be detected in the total sample with N = 68 subjects. Thus, mere movement of the tongue muscles is not the deciding factor in the formation of fluency. Moreover, it was shown that the elimination of the afference by anesthesia in N = 37 subjects could not obliterate the effect and therefore does not seem to have a significant influence on fluency.
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Prevalence of mental disorders and psychosocial impairments in adolescents and young adultsWittchen, Hans-Ulrich, Nelson, Christopher B., Lachner, Gabriele 20 February 2013 (has links) (PDF)
Background. As part of a longitudinal study, prevalence findings of DSM-IV disorders are presented for a random sample of 3021 respondents aged 14 to 24, with response rate 71%.
Method. Assessment included various subtypes of disorders, subthreshold conditions and disorders that have only rarely been studied in other epidemiological surveys. The computer-assisted Munich-Composite International Diagnostic Interview (M-CIDI) was used to derive DSM-IV diagnoses.
Results. Substance disorders were the most frequent (lifetime 17·7%; 12-month 11·4%), with abuse being considerably more frequent than dependence. Other mental disorders had a lifetime prevalence of 27·5% (12-month, 17·5%) with depressive disorders (16·8%) being more frequent than anxiety disorders (14·4%). Eating disorders (3·0%) and threshold somatoform disorders (1·2%) were rare disorders. Subthreshold anxiety and somatoform disorders, however, were more frequent than threshold disorders. Prevalence of disorders was equally high for males and females, although specific disorder prevalence varied significantly by gender. The co-occurrence of disorders (co-morbidity) was substantial and was significantly related to greater reductions in work productivity and increased rates of professional helpseeking behaviour.
Conclusions. Findings underline that mental disorders in young adults are frequent and impairing, limiting work and education ability and social interaction. Given the fact that adolescents and young adults are in a key phase of socialization in terms of professional career and interpersonal relationships, our findings indicate a considerable risk potential for an accumulation of complicating factors and future chronicity. This paper is the first report of this ongoing longitudinal study about early developmental conditions of mental disorders.
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Diagnosing mental disorders in the community. A difference that matters?Wittchen, Hans-Ulrich, Üstün, T. Bedirhan, Kessler, Ronald C. 29 January 2013 (has links) (PDF)
Brugha and his colleagues in this issue raise important questions about the validity of standardized diagnostic interviews of mental disorders, such as the Composite International Diagnostic Interview (CIDI) (WHO, 1990). Although their concerns refer predominantly to the use of such instruments in epidemiological research, the authors' conclusions also have significant implications for diagnostic assessments in clinical practice and research. We agree with Brugha et al. that the inflexible approach to questioning used in standardized interviews can lead to an increased risk of invalidity with regard to some diagnoses. We also agree that the use of more semi-structured clinical questions has the potential to address this problem. However, we disagree with Brugha et al. in several other respects.
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Parental alcohol use disorders and alcohol use and disorders in offspring: a community studyLieb, Roselind, Merikangas, Kathleen R., Höfler, Michael, Pfister, Hildegard, Isensee, Barbara, Wittchen, Hans-Ulrich 29 January 2013 (has links) (PDF)
Background. We examined the association between parental alcohol use disorders and patterns of alcohol consumption and DSM-IV alcohol use disorders in their offspring in a community-based sample of young adults.
Methods. Data are based on baseline and 4-year follow-up data of 2427 respondents aged 14–24 at baseline. Alcohol use and disorders in respondents were assessed using the Munich-Composite-International-Diagnostic-Interview with DSM-IV algorithms. Diagnostic information about parents was collected by family history information from the respondents, and by direct interview with one parent (cohort aged 14 to 17 years only).
Results. Although the association between maternal and paternal alcohol use disorders and non-problematical drinking in offspring was minimal, there was a strong effect for the transition to hazardous use and for alcohol abuse and dependence; the effect of parental concordance for transition into hazardous use was particularly striking. Maternal history was associated with a higher probability of progression from occasional to regular use, whereas paternal history was associated with progression from regular to hazardous use. Parental alcoholism increased the risk for first onset of hazardous use and alcohol dependence between the ages of 14–17, and for an earlier onset of the alcohol outcomes in offspring. The impact of parental alcohol use disorders was comparable for male and female offspring.
Conclusions. Parental alcoholism predicts escalation of alcohol use, development of alcohol use disorders and onset of alcohol outcomes in offspring.
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Sprache und Persönlichkeit : Differentielles Ausdrucksverhalten unter Berücksichtigung der SprachsituationSchubert, Franziska 16 November 2008 (has links) (PDF)
Die Promotionsarbeit ist thematisch zwischen Diagnostik, Sprachpsychologie und differentieller Persönlichkeitspsychologie angesiedelt. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Frage, inwieweit Unterschiede in der Art der Informationsverarbeitung sowie der Selbstregulation in quantifizier- und qualifizierbaren Merkmalen der Sprachoberfläche zum Ausdruck kommen. Untersuchungsgegenstand bilden mündliche und schriftliche Sprachproduktionen von Personen, die sich zum einen hinsichtlich ihrer bevorzugten Informationsverarbeitung (analytisch versus ganz-heitlich) und zum anderen hinsichtlich ihrer Selbststeuerungsfähigkeiten (Lage- versus Handlungs-orientierung) unterscheiden lassen. Die Art der Informationsverarbeitung sowie die Selbststeuerungsfähigkeiten wurden im Rahmen der Persönlichkeits-System-Interaktions-Theorie (PSI) (vgl. Kuhl 2001) publiziert.
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Analyse der Handlungssequenzen beim Erlernen einfacher elektrischer Schaltungen: Eine Untersuchung mit informationstheoretischen, graphentheoretischen und inferenzstatistischen MethodenSchubert, Thomas 23 May 2007 (has links) (PDF)
Eine handlungsnahe Analyse des Lernens wird in der psychologischen Forschung oft gefordert, um die Vorhersagbarkeit von Lernstrategien zu verbessern und die Effekte verschiedener psychologischer Variablen auf den in Handlungen eingebunden Prozess des Lernens besser verstehen zu können. Gemessen an den häufigen Forderungen handlungsnaher Analysen erfolgen diese selten (Friedrich &amp; Mandl, 2006). In der vorliegenden empirischen Arbeit erfolgte eine handlungsnahe Analyse von Lernprozessen, es wurde das Vorgehen einer studentischen Stichprobe von 32 Personen beim Erlernen einfacher elektrischer Schaltungen mit der Videokamera beobachtet. Zum Erlernen und Testen dieser Schaltungen stand ein Baukastensystem zur Verfügung. Das Vorgehen der Versuchspersonen wurde kategorisiert und in eine zeitliche Abfolge, eine Handlungssequenz, gebracht. Neben diesen Handlungssequenzen wurden von den Versuchspersonen Vorbefragungswerte zu Vorwissen, Emotionen, Motivation und Lernstrategien ermittelt, sowie verschiedene Punktwerte für die Ergebnisse des Lernens. Die Analyse von Zusammenhängen von Vorbefragungswerten, Verlaufs- und Ergebniswerten bildet den Gegenstand dieser empirischen Arbeit. Zur Charakterisierung der Sequenzen, die den Verlauf des Lernens abbildeten, kamen graphentheoretische Maße und die informationstheoretischen Konzepte Entropie und algorithmische Komplexität zum Einsatz. Diese Maße bzw. Konzepte wurden bisher in der psychologischen Forschung kaum zur Beschreibung von Handlungsabfolgen verwendet. Es wurde angenommen, dass sich Lernerfolg und unterschiedliches Vorgehen beim Lernen in graphentheoretischen Maßen, Entropie und algorithmischer Komplexität der Handlungssequenzen niederschlagen. Diese Annahme konnte bestätigt werden. Graphentheoretische Maße und die Konzepte Entropie und algorithmische Komplexität erwiesen sich als geeignete Maße zur Charakterisierung der Handlungssequenzen, die auch zum Lernergebnis im Zusammenhang standen. Weiterhin wurden Ergebnisse zum Zusammenhang von Vorwissen, Emotionen, Motivation und Lernstrategien einerseits, und Vorgehen beim Lernen und Lernergebnis andererseits, repliziert. Die Ergebnisse zeigten außerdem, dass handlungsnahe erhobene Lernstrategien das Lernergebnis deutlich besser vorhersagten, als mit Fragebogen erhobene Selbstauskünfte von Lernstrategien.
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