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Studien zu Epidemiologie und Bekämpfung der Stallkokzidiose bei Sauglämmern / Studies on the epidemiology and control of coccidiosis in housed suckling lambs

Dittmar, Katja 24 June 2010 (has links) (PDF)
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Stallkokzidiose bei Sauglämmern in drei verschiedenen Lämmermastbetrieben anhand der klinischen Ausprägung und parasitologischer Parameter zu charakterisieren und zu vergleichen. Daneben wurden die Prävalenzen der am Infektionsgeschehen beteiligten Eimeria spp. untersucht und verglichen sowie morphometrische Merkmale ihrer Oozysten bestimmt. Des Weiteren wurde die Effektiviät einer metaphylaktischen Behandlung mit Toltrazuril im Vergleich zu unbehandelten Kontrolltieren untersucht. Ebenso wurden jeweils metaphylaktische und therapeutische Behandlungen mit Toltrazuril und Diclazuril miteinander und mit unbehandelten Kontrolltieren verglichen. Die Daten wurden im Zuge zweier Feldstudien erhoben, wobei die Kontrollgruppen für die epidemiologischen Untersuchungen genutzt wurden. In Studie 1, welche multizentrisch in drei verschiedenen Lämmermastbetrieben (A, B und C) in Sachsen-Anhalt und mit 120 Lämmern durchgeführt wurde, wurden zwei Gruppen gebildet: eine Kontrollgruppe und eine Toltrazuril-behandelte Gruppe, deren Lämmer metaphylaktisch eine einmalige orale Behandlung mit dem Wirkstoff (Baycox® 5% Suspension, Bayer HealthCare, Leverkusen) in der Dosierung von 20 mg/kg Körpergewicht etwa 12 Tage nach dem angenommenen Infektionszeitpunkt erhielten. Bei Studie 2, welche nur in Betrieb C stattfand, wurden aus weiteren 86 Lämmern drei Gruppen gebildet: eine metaphylaktische und eine therapeutische Diclazurilgruppe (Vecoxan®, Janssen, Belgien, Dosierung von 1 mg/kg Körpergewicht) und eine therapeutische Toltrazurilgruppe (Dosierung wie bei Studie 1). Diese wurden mit den Gruppen aus Studie 1 (Betrieb C) verglichen. Die therapeutische Behandlung wurde nach Beginn der Oozystenausscheidung (innerhalb von 48 Stunden nach Ausscheidung bei mindestens 10 % der Tiere der entsprechenden Gruppe) verabreicht. Es erfolgten über einen Zeitraum von 37 Tagen regelmäßige Entnahmen von Kotproben, bei denen die Oozystenausscheidung sowie die Kotkonsistenz bestimmt wurden. In Stichproben wurden die beteiligten Eimeria spp. differenziert. Ebenso wurden die Lämmer regelmäßig klinisch untersucht und die Gewichtsentwicklung anhand dreier Wägungen bestimmt. Kokzidiosen, welche sich subklinisch oder mit milden bis moderaten klinischen Symptomen manifestierten, traten in allen drei untersuchten Betrieben auf. Jedes Lamm schied mindestens einmal im Verlauf der Studie Oozysten aus, und die Erkrankung breitete sich rasch im Bestand aus. Ein typischer Verlauf der Befallsintensität, mit einem raschen Anstieg zu einem Maximum mit folgendem stetigen Absinken, konnte beobachtet werden. Insgesamt wurden 9 (Betrieb B) bzw. 12 (Betriebe A und C) Eimeria-Arten identifiziert. Es handelte sich (in absteigender Reihenfolge nach ihrer Prävalenz) um: E. ovinoidalis, E. faurei, E. parva, E. bakuensis, E. granulosa, E. crandallis, E. pallida, E. marsica, E. weybridgensis, E. ahsata, E. punctata und E. intricata. E. ovinoidalis war die prädominierende Art, sowohl bei der Höhe der Oozystenausscheidung und auch hinsichtlich der Prävalenz (> 90% in allen drei Betrieben). Das Auftreten von E. punctata in Deutschland wurde mit der vorliegenden Arbeit erstmals beschrieben. Infektionen mit drei bis fünf Eimeria spp. überwogen. Morphometrische Daten der Oozysten der nachgewiesenen Eimeria-Arten wurden dokumentiert und können als Hilfestellung für Diagnostik oder spätere Studien dienen. Durch die metaphylaktische Gabe von Toltrazuril wurden Höhe und Dauer der Oozystenausscheidung im Vergleich zur Kontrollgruppe in allen Betrieben signifikant reduziert (Studie 1). Im Hinblick auf die pathogenen Arten E. ovinoidalis und E. crandallis wurde eine signifikante Reduktion des Vorkommens sowie der Ausscheidungshöhe beobachtet. Ebenso wurde die Dauer des kokzidienassoziierten Durchfalls in der Toltrazuril-behandelten Gruppe signifikant im Vergleich zur Kontrollgruppe reduziert. In Studie 2 wurde die Oozystenausscheidung durch Toltrazuril und Diclazuril sowohl nach metaphylaktischer als auch therapeutischer Gabe signifikant reduziert. Die Ausscheidung von E. ovinoidalis-Oozysten wurde, mit Ausnahme der metapylaktischen Diclazurilgruppe, in den Behandlungsgruppen im Vergleich zur Kontrollgruppe gesenkt. Der kokzidienassoziierte Durchfall wurde ebenfalls in allen behandelten Gruppen im Vergleich zur Kontrollgruppe reduziert. Im Hinblick auf die untersuchten Parameter konnte für das Toltrazuril eine höhere Wirksamkeit im Vergleich zu Diclazuril festgestellt werden. Bezüglich der Gewichtsentwicklungen wurden in beiden Studien im Versuchszeitraum aufgrund der milden bis moderaten bzw. subklinischen Manifestation der Kokzidiose keine signifikanten Unterschiede festgestellt. Bei Lämmermastbetrieben mit intensiver Haltung ist eine Überwachung der Lämmer in der kritischen Phase (2-8 Wochen nach der Geburt) angezeigt, da mit Eimeria-Infektionen jedes Tieres und einer daraus resultierenden Kokzidiose zu rechnen ist und die Gefahr eines kritischen Vorkommens von E. ovinoidalis besteht. Für die medikamentelle Bekämpfung der Lämmerkokzidiose sind sowohl Diclazuril als auch Toltrazuril geeignet, wobei für das Toltrazuril eine deutlich höhere Reduktion der Oozystenausscheidung und des damit assoziierten Durchfalls festgestellt werden konnte. / The aim of the present studies was to characterise and compare coccidiosis in housed lambs of three different lamb fattening farms on the basis of the clinical symptoms and parasitological parameters. In addition, prevalences of the Eimeria spp. involved in the infection were determined and compared and morphological characteristics of their oocysts were determined. Furthermore, the efficacy of a metaphylactical treatment with toltrazuril was investigated in comparison to untreated control animals. Likewise efficacies of metaphylactical as well as therapeutical treatments with toltrazuril and diclazuril were compared with each other and to untreated controls. The data were collected in the course of two field studies, whereby the control groups were used for the epidemiological investigations. In study 1, which was conducted as a multicentric study in three different lamb fattening farms (A, B and C) in Saxony-Anhalt using 120 lambs, two study groups were formed: a control group and a toltrazuril-treated group. Lambs of the latter received a single oral treatment with toltrazuril (Baycox® 5% Suspension, Bayer HealthCare, Leverkusen) in a dose rate of 20 mg/kg body weight on the 12th day after the supposed infection time. In study 2, which was conducted only in farm C, three study groups with different treatment regimens were formed out of 86 additional lambs: a metaphylactical and a therapeutical diclazuril-group (Vecoxan®, Janssen, Belgien, dose rate 1 mg/kg body weight) and a therapeutical toltrazuril-group (dose rate as in study 1). These groups were compared with the study groups of study 1 (farm C). Therapeutical treatment took place after the onset of oocyst excretion (within 48 hours after 10% of the lambs of the respective groups showed oocyst excretion). During a time period of 37 days faecal samples were collected regularly and oocyst excretion and faecal consistency were determined. In randomly chosen samples the Eimeria spp. involved were differentiated. In addition, clinical examination of the lambs was carried out regularly and the body weight was determined at three time points of the study. Coccidiosis with subclinical or mild to moderate clinical manifestation occurred in all three investigated farms. Every lamb excreted oocysts at least once during the study, and the disease spread rapidly within the herd. A typical course of excretion intensity with a rapid incline to a maximum followed by a continuous decline, was encountered. A total of 9 (farm B) or 12 (farms A and C) Eimeria species were identified, respectively. The following species were recorded (in decreasing order according to their prevalence): E. ovinoidalis, E. faurei, E. parva, E. bakuensis, E. granulosa, E. crandallis, E. pallida, E. marsica, E. weybridgensis, E. ahsata, E. punctata and E. intricata. E. ovinoidalis was the predominant species both with regard to the oocyst excretion rate and the prevalence (> 90% in all farms). The occurrence of E. punctata in Germany was described by the present study for the first time. Infections with three to five Eimeria species were the most common. Morphometrical data of the oocysts were collected and may provide assistance for diagnostic purposes or prospective studies. In all farms rate and duration of oocyst excretion were significantly reduced by metaphylactical treatment with toltrazuril (study 1). With regard to the pathogenic species E. ovinoidalis and E. crandallis a significant reduction of occurrence and excretion rate was observed. Likewise, the duration of the coccidia-related diarrhoea in the toltrazuril-treated group was reduced significantly compared to the control group. In study 2 oocyst excretion was reduced significantly after both metaphylactical and therapeutical treatment with toltrazuril and diclazuril compared to the control group. Excretion of E. ovinoidalis-oocysts was reduced in the treated groups, except for the metaphylactical diclazuril group. Coccidia-related diarrhoea was reduced in all treated groups in comparison to the untreated control group. With respect to the examined parameters a higher efficacy of toltrazuril was observed compared to diclazuril. Regarding the development of body weight in both studies no significant group differences were observed due to the mild to moderate clinical symptoms of coccidiosis or due to the subclinical manifestation, respectively. In lamb-fattening farms with an intensive rearing system the monitoring of lambs in the critical phase (2-8 weeks after birth) is advisable because Eimeria-infection of every lamb resulting in coccidiosis have to be expected and a risk of critical occurrence of E. ovinoidalis has to be taken into account. For the control of lamb coccidiosis metaphylactical as well as therapeutical application of toltrazuril or diclazuril are suitable. However, toltrazuril showed a higher reduction of oocyst excretion and coccidia-related diarrhoea.
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Eimeria sppem bovinos no estado de goiás e avaliação do uso de lasalocida sódica via creep-feeding no controle deste coccídio em bezerros / Eimeria sppemin in cattle in the state of Goiás and evaluation of the use of sodic lasalocid in creep-feeding to control this coccidian in calves

Cruvinel, Leonardo Bueno 09 March 2017 (has links)
Submitted by Cássia Santos (cassia.bcufg@gmail.com) on 2017-03-30T10:16:30Z No. of bitstreams: 2 Dissertação - Leonardo Bueno Cruvinel - 2017.pdf: 2514957 bytes, checksum: 60f4d325bb700ebe116fa522d502c88d (MD5) license_rdf: 0 bytes, checksum: d41d8cd98f00b204e9800998ecf8427e (MD5) / Approved for entry into archive by Luciana Ferreira (lucgeral@gmail.com) on 2017-03-31T10:29:28Z (GMT) No. of bitstreams: 2 Dissertação - Leonardo Bueno Cruvinel - 2017.pdf: 2514957 bytes, checksum: 60f4d325bb700ebe116fa522d502c88d (MD5) license_rdf: 0 bytes, checksum: d41d8cd98f00b204e9800998ecf8427e (MD5) / Made available in DSpace on 2017-03-31T10:29:28Z (GMT). No. of bitstreams: 2 Dissertação - Leonardo Bueno Cruvinel - 2017.pdf: 2514957 bytes, checksum: 60f4d325bb700ebe116fa522d502c88d (MD5) license_rdf: 0 bytes, checksum: d41d8cd98f00b204e9800998ecf8427e (MD5) Previous issue date: 2017-03-09 / Coordenação de Aperfeiçoamento de Pessoal de Nível Superior - CAPES / Parasitic diseases associated with cattle are responsible for losses in beef and dairy livestock. Among those diseases eimeriosis stands out, whose agents are protozoans from the phylum Apicomplexa, class Coccidia and genus Eimeria. It impacts the production systems mostly in its subclinical form, responsible for considerable reductions in the zootechnical performance of the animals. This research aimed to determinate the frequency of the parasitism of Eimeria species in different categories in the beef and dairy livestock in the state of Goiás and evaluate the efficacy of sodic lasalocid against Eimeria spp. in calves, allied to the analysis of the ponderal development of treated animals and the analysis of some epidemiological factors able to interfere in the infection. To analyze the levels of the infection, naturally infected animals were evaluated. The amount of oocysts from the parasite in fecal samples were expressed in oocyst per gram of feces (OoPG) and the species differentiation were conducted by microscope with computerized system LAS LEICA®, considering the agents phenotypical characteristics. / As doenças parasitárias associadas aos bovinos são responsáveis por grandes prejuízos às pecuárias de corte e leiteira. Dentre estas doenças destaca-se a eimeriose, cujos agentes são protozoários pertencentes ao filo Apicomplexa, classe Coccidia e gênero Eimeria. Esta impacta os sistemas de produção principalmente na forma subclínica, responsável por reduções consideráveis no desempenho zootécnico dos animais. A presente pesquisa visou determinar a frequência do parasitismo das espécies de Eimeria spp. em diferentes categorias pertencentes aos rebanhos bovinos de corte e leiteiro no estado de Goiás e também avaliar a eficácia do uso da lasalocida sódica contra espécies de Eimeria spp. parasitando bezerros, aliada à análise do desenvolvimento ponderal dos animais submetidos ao tratamento e ainda analisar alguns fatores epidemiológicos capazes de interferir na infecção. Com o intuito de analisar a variação dos níveis de infecção, foram avaliados animais naturalmente infectados. A quantidade de oocistos do parasito presentes nas amostras fecais foi expressa em oocistos por grama (OoPG) de fezes e a diferenciação das espécies conduzida com auxílio de um microscópio de luz com sistema computadorizado LAS Leica®, considerando-se as características fenotípicas dos agentes.
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Studien zu Epidemiologie und Bekämpfung der Stallkokzidiose bei Sauglämmern

Dittmar, Katja 13 April 2010 (has links)
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Stallkokzidiose bei Sauglämmern in drei verschiedenen Lämmermastbetrieben anhand der klinischen Ausprägung und parasitologischer Parameter zu charakterisieren und zu vergleichen. Daneben wurden die Prävalenzen der am Infektionsgeschehen beteiligten Eimeria spp. untersucht und verglichen sowie morphometrische Merkmale ihrer Oozysten bestimmt. Des Weiteren wurde die Effektiviät einer metaphylaktischen Behandlung mit Toltrazuril im Vergleich zu unbehandelten Kontrolltieren untersucht. Ebenso wurden jeweils metaphylaktische und therapeutische Behandlungen mit Toltrazuril und Diclazuril miteinander und mit unbehandelten Kontrolltieren verglichen. Die Daten wurden im Zuge zweier Feldstudien erhoben, wobei die Kontrollgruppen für die epidemiologischen Untersuchungen genutzt wurden. In Studie 1, welche multizentrisch in drei verschiedenen Lämmermastbetrieben (A, B und C) in Sachsen-Anhalt und mit 120 Lämmern durchgeführt wurde, wurden zwei Gruppen gebildet: eine Kontrollgruppe und eine Toltrazuril-behandelte Gruppe, deren Lämmer metaphylaktisch eine einmalige orale Behandlung mit dem Wirkstoff (Baycox® 5% Suspension, Bayer HealthCare, Leverkusen) in der Dosierung von 20 mg/kg Körpergewicht etwa 12 Tage nach dem angenommenen Infektionszeitpunkt erhielten. Bei Studie 2, welche nur in Betrieb C stattfand, wurden aus weiteren 86 Lämmern drei Gruppen gebildet: eine metaphylaktische und eine therapeutische Diclazurilgruppe (Vecoxan®, Janssen, Belgien, Dosierung von 1 mg/kg Körpergewicht) und eine therapeutische Toltrazurilgruppe (Dosierung wie bei Studie 1). Diese wurden mit den Gruppen aus Studie 1 (Betrieb C) verglichen. Die therapeutische Behandlung wurde nach Beginn der Oozystenausscheidung (innerhalb von 48 Stunden nach Ausscheidung bei mindestens 10 % der Tiere der entsprechenden Gruppe) verabreicht. Es erfolgten über einen Zeitraum von 37 Tagen regelmäßige Entnahmen von Kotproben, bei denen die Oozystenausscheidung sowie die Kotkonsistenz bestimmt wurden. In Stichproben wurden die beteiligten Eimeria spp. differenziert. Ebenso wurden die Lämmer regelmäßig klinisch untersucht und die Gewichtsentwicklung anhand dreier Wägungen bestimmt. Kokzidiosen, welche sich subklinisch oder mit milden bis moderaten klinischen Symptomen manifestierten, traten in allen drei untersuchten Betrieben auf. Jedes Lamm schied mindestens einmal im Verlauf der Studie Oozysten aus, und die Erkrankung breitete sich rasch im Bestand aus. Ein typischer Verlauf der Befallsintensität, mit einem raschen Anstieg zu einem Maximum mit folgendem stetigen Absinken, konnte beobachtet werden. Insgesamt wurden 9 (Betrieb B) bzw. 12 (Betriebe A und C) Eimeria-Arten identifiziert. Es handelte sich (in absteigender Reihenfolge nach ihrer Prävalenz) um: E. ovinoidalis, E. faurei, E. parva, E. bakuensis, E. granulosa, E. crandallis, E. pallida, E. marsica, E. weybridgensis, E. ahsata, E. punctata und E. intricata. E. ovinoidalis war die prädominierende Art, sowohl bei der Höhe der Oozystenausscheidung und auch hinsichtlich der Prävalenz (> 90% in allen drei Betrieben). Das Auftreten von E. punctata in Deutschland wurde mit der vorliegenden Arbeit erstmals beschrieben. Infektionen mit drei bis fünf Eimeria spp. überwogen. Morphometrische Daten der Oozysten der nachgewiesenen Eimeria-Arten wurden dokumentiert und können als Hilfestellung für Diagnostik oder spätere Studien dienen. Durch die metaphylaktische Gabe von Toltrazuril wurden Höhe und Dauer der Oozystenausscheidung im Vergleich zur Kontrollgruppe in allen Betrieben signifikant reduziert (Studie 1). Im Hinblick auf die pathogenen Arten E. ovinoidalis und E. crandallis wurde eine signifikante Reduktion des Vorkommens sowie der Ausscheidungshöhe beobachtet. Ebenso wurde die Dauer des kokzidienassoziierten Durchfalls in der Toltrazuril-behandelten Gruppe signifikant im Vergleich zur Kontrollgruppe reduziert. In Studie 2 wurde die Oozystenausscheidung durch Toltrazuril und Diclazuril sowohl nach metaphylaktischer als auch therapeutischer Gabe signifikant reduziert. Die Ausscheidung von E. ovinoidalis-Oozysten wurde, mit Ausnahme der metapylaktischen Diclazurilgruppe, in den Behandlungsgruppen im Vergleich zur Kontrollgruppe gesenkt. Der kokzidienassoziierte Durchfall wurde ebenfalls in allen behandelten Gruppen im Vergleich zur Kontrollgruppe reduziert. Im Hinblick auf die untersuchten Parameter konnte für das Toltrazuril eine höhere Wirksamkeit im Vergleich zu Diclazuril festgestellt werden. Bezüglich der Gewichtsentwicklungen wurden in beiden Studien im Versuchszeitraum aufgrund der milden bis moderaten bzw. subklinischen Manifestation der Kokzidiose keine signifikanten Unterschiede festgestellt. Bei Lämmermastbetrieben mit intensiver Haltung ist eine Überwachung der Lämmer in der kritischen Phase (2-8 Wochen nach der Geburt) angezeigt, da mit Eimeria-Infektionen jedes Tieres und einer daraus resultierenden Kokzidiose zu rechnen ist und die Gefahr eines kritischen Vorkommens von E. ovinoidalis besteht. Für die medikamentelle Bekämpfung der Lämmerkokzidiose sind sowohl Diclazuril als auch Toltrazuril geeignet, wobei für das Toltrazuril eine deutlich höhere Reduktion der Oozystenausscheidung und des damit assoziierten Durchfalls festgestellt werden konnte. / The aim of the present studies was to characterise and compare coccidiosis in housed lambs of three different lamb fattening farms on the basis of the clinical symptoms and parasitological parameters. In addition, prevalences of the Eimeria spp. involved in the infection were determined and compared and morphological characteristics of their oocysts were determined. Furthermore, the efficacy of a metaphylactical treatment with toltrazuril was investigated in comparison to untreated control animals. Likewise efficacies of metaphylactical as well as therapeutical treatments with toltrazuril and diclazuril were compared with each other and to untreated controls. The data were collected in the course of two field studies, whereby the control groups were used for the epidemiological investigations. In study 1, which was conducted as a multicentric study in three different lamb fattening farms (A, B and C) in Saxony-Anhalt using 120 lambs, two study groups were formed: a control group and a toltrazuril-treated group. Lambs of the latter received a single oral treatment with toltrazuril (Baycox® 5% Suspension, Bayer HealthCare, Leverkusen) in a dose rate of 20 mg/kg body weight on the 12th day after the supposed infection time. In study 2, which was conducted only in farm C, three study groups with different treatment regimens were formed out of 86 additional lambs: a metaphylactical and a therapeutical diclazuril-group (Vecoxan®, Janssen, Belgien, dose rate 1 mg/kg body weight) and a therapeutical toltrazuril-group (dose rate as in study 1). These groups were compared with the study groups of study 1 (farm C). Therapeutical treatment took place after the onset of oocyst excretion (within 48 hours after 10% of the lambs of the respective groups showed oocyst excretion). During a time period of 37 days faecal samples were collected regularly and oocyst excretion and faecal consistency were determined. In randomly chosen samples the Eimeria spp. involved were differentiated. In addition, clinical examination of the lambs was carried out regularly and the body weight was determined at three time points of the study. Coccidiosis with subclinical or mild to moderate clinical manifestation occurred in all three investigated farms. Every lamb excreted oocysts at least once during the study, and the disease spread rapidly within the herd. A typical course of excretion intensity with a rapid incline to a maximum followed by a continuous decline, was encountered. A total of 9 (farm B) or 12 (farms A and C) Eimeria species were identified, respectively. The following species were recorded (in decreasing order according to their prevalence): E. ovinoidalis, E. faurei, E. parva, E. bakuensis, E. granulosa, E. crandallis, E. pallida, E. marsica, E. weybridgensis, E. ahsata, E. punctata and E. intricata. E. ovinoidalis was the predominant species both with regard to the oocyst excretion rate and the prevalence (> 90% in all farms). The occurrence of E. punctata in Germany was described by the present study for the first time. Infections with three to five Eimeria species were the most common. Morphometrical data of the oocysts were collected and may provide assistance for diagnostic purposes or prospective studies. In all farms rate and duration of oocyst excretion were significantly reduced by metaphylactical treatment with toltrazuril (study 1). With regard to the pathogenic species E. ovinoidalis and E. crandallis a significant reduction of occurrence and excretion rate was observed. Likewise, the duration of the coccidia-related diarrhoea in the toltrazuril-treated group was reduced significantly compared to the control group. In study 2 oocyst excretion was reduced significantly after both metaphylactical and therapeutical treatment with toltrazuril and diclazuril compared to the control group. Excretion of E. ovinoidalis-oocysts was reduced in the treated groups, except for the metaphylactical diclazuril group. Coccidia-related diarrhoea was reduced in all treated groups in comparison to the untreated control group. With respect to the examined parameters a higher efficacy of toltrazuril was observed compared to diclazuril. Regarding the development of body weight in both studies no significant group differences were observed due to the mild to moderate clinical symptoms of coccidiosis or due to the subclinical manifestation, respectively. In lamb-fattening farms with an intensive rearing system the monitoring of lambs in the critical phase (2-8 weeks after birth) is advisable because Eimeria-infection of every lamb resulting in coccidiosis have to be expected and a risk of critical occurrence of E. ovinoidalis has to be taken into account. For the control of lamb coccidiosis metaphylactical as well as therapeutical application of toltrazuril or diclazuril are suitable. However, toltrazuril showed a higher reduction of oocyst excretion and coccidia-related diarrhoea.
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Prüfung der Eignung von Zusätzen auf Basis ätherischer Öle zum Milchaustauscher und eines Einstreupulvers zur Kontrolle der Ziegeneimeriose im Feldversuch

Schreiner, Luise Saskia 06 June 2014 (has links) (PDF)
Es wurden zwei Feldstudien durchgeführt, um zu ermitteln, ob der Verlauf von Eimeria spp.-Infektionen bei Zicklein bei natürlicher Exposition durch die Beimischung von Zusätzen mit ätherischen Ölen (EIMERICOX®= EO1, NEXT Enhance® 200 = EO2) in den Milchaustauscher (MAT) oder das Einbringen eines kommerziellen Pulvers (Stalosan® F = STA) in die Einstreu beeinflusst werden kann. Als Kriterien zur Bewertung der Wirksamkeit dienten die Ausscheidung von Eimeria-Oozysten, die Kotkonsistenz und die klinische Symptomatik sowie die Gewichtsentwicklung. Des Weiteren wurde das Spektrum der caprinen Eimeria-Spezies in der untersuchten Population erfasst. In Studie 1 wurden in einem niederländischen Aufzuchtbetrieb 45 Zicklein verschiedener Herkunft zu je 15 Studientieren auf die Gruppen A1 (Kontrolle), B1 (EO1) und C1 (STA) aufgeteilt. In Studie 2 wurden in einem deutschen Milchziegenbetrieb 45 Zicklein aus betriebseigener Nachzucht in analoger Weise auf die Gruppen A2 (Kontrolle), B2 (EO1) und C2 (EO2) randomisiert. Die Zusätze auf Basis ätherischer Öle wurden während des Studienzeitraums kontinuierlich dem MAT beigemischt (EO1: 4 g/kg MAT; EO2: 125 g/t MAT) und über die MAT-Tränke ad libitum angeboten. Das Einstreupulver wurde zweimal wöchentlich in die Einstreu eingebracht. Insgesamt wurden in Studie 1 (53 Studientage) 484 Kotproben und in Studie 2 (56 Studientage) 847 Kotproben gesammelt, hinsichtlich ihrer Konsistenz bewertet und parasitologisch sowie teilweise differentialdiagnostisch untersucht. Die koproskopischen Untersuchungen umfassten die quantitative Bestimmung der ausgeschiedenen Oozysten pro Gramm Kot (OpG) und die Speziesdifferenzierung. Ferner wurden die Zicklein in Studie 1 am Studientag (ST) 0 und ST 35 und in Studie 2 am ST 0, ST 14, ST 35 und ST 56 gewogen und es erfolgte eine tägliche Kontrolle des Allgemeinbefindens. In beiden Studien wurden natürliche Infektionen der Zicklein mit Eimeria spp. beobachtet. In Studie 1 konnte bei 20 (44,4 %) und in Studie 2 bei 37 (82,2 %) der 45 Studientiere eine Oozystenausscheidung nachgewiesen werden. Die Befallsraten in den Kontrollgruppen (A1 und A2) lagen bei 73,3%in Studie 1 und 93,3%in Studie 2, was einen hohen bis sehr hohen Infektionsdruck anzeigt. Klinisch manifeste Eimeriosen mit Diarrhoe konnten während beider Studien nicht beobachtet werden. In Studie 2 wurde zwar bei 8,1 bis 8,5% der Kotproben in den drei Gruppen Durchfall festgestellt, dieser stand aber in keinem Zusammenhang mit einer Oozystenausscheidung von Eimeria spp. im Allgemeinen oder der pathogenen Spezies E. ninakohlyakimovae im Besonderen. Die Infektionen verliefen also ausnahmslos subklinisch, dennoch ist angesichts der hohen Befallsraten und der Präsenz pathogener Arten das Risiko eines Ausbruchs klinischer Kokzidiosen gegeben. Insgesamt handelte es sich im Falle von Oozystenausscheidung mehrheitlich um Polyinfektionen (Studie 1: 90,0 %; Studie 2: 94,4 %). In beiden Beständen wurde die Präsenz folgender neun Eimeria (E.) spp. nachgewiesen: E. alijevi, E. ninakohlyakimovae, E. hirci, E. arloingi, E. jolchijevi, E. christenseni, E. caprina, E. caprovina. Die höchste Prävalenz in den positiven Proben zeigten (in beiden Studien) E. arlongi (Studie 1: 52,5 %; Studie 2: 78,1 %) und E. ninakohlyakimovae (Studie 1: 55,9 %; Studie 2: 47,8 %). Am seltensten traten E. caprovina (5,1 %) und E. apsheronica (3,4 %) in Studie 1 sowie E. caprina (3,9 %) und E. caprovina (1,7 %) in Studie 2 auf. Die Intensität der Oozystenausscheidung bewegte sich bei 78,0% der positiven Proben in Studie 1 und 88,9% der positiven Proben in Studie 2 im niedrigen bis moderaten Bereich von 50 bis 10 000 OpG. Eine Oozystenausscheidung von mehr als 100 000 OpG (sehr hoher Bereich) trat in Studie 2 bei 1,1% der positiven Proben auf. Die Maxima in Einzelkotproben lagen in Studie 1 bei 67 000 OpG und in Studie 2 bei 157 000 OpG. Anlässlich der Prüfung möglicher Auswirkungen von STA fiel auf, dass gegen Ende des Studienzeitraums in der Gruppe C1 weniger (Re-) Infektionen im Vergleich zur Kontrolle auftraten. Auch die OpG-Werte erwiesen sich bei Auswertung der kumulierten Daten für den gesamten Studienzeitraum und den Zeitraum ab ST 47 sowie am ST 51 in Gruppe C1 als signifikant geringer als in Gruppe A1. Hinsichtlich der Untersuchung von Effekten durch den Einsatz von EO1 und EO2 wurden bei der Analyse von Befallsextensität und Ausscheidungsintensität in Studie 1 in Gruppe B1 niedrigere Befallsraten festgestellt und bei der Auswertung der über den Studienzeitraum kumulierten Daten und gegen Ende der Studie am ST 47, ST 49, ST 51 und ST 52 signifikant weniger positive Kotproben und geringere OpG- Werte als in Gruppe A1 ermittelt. Bei den Befallsraten und der kumulierten Anzahl positiver Proben konnten solche Effekte in Studie 2 nicht reproduziert werden. Gleichwohl zeigte sich am ST 35 und ST 37 in Gruppe B2 eine signifikant niedrigere Eimeria-Prävalenz als in Gruppe A2 und die Intensität der Oozystenausscheidung war in Gruppe B2 am ST 37 und in Gruppe C2 für den Zeitraum ab ST 26 sowie am ST 35, ST 37 und ST 42 signifikant geringer als in Gruppe A2. Bei den mittleren Zunahmen der Körpergewichte fielen stets leichte Gruppenunterschiede zu Gunsten der behandelten Gruppen auf (Gruppe A1: 4,33 kg, Gruppe B1: 5,58 kg, Gruppe C1: 4,55 kg und Gruppe A2: 9,70 kg, Gruppe B2: 10,39 kg, Gruppe C2: 10,74 kg) sie waren jedoch nicht statistisch signifikant. Der subjektive Eindruck einer besseren körperlichen Kondition und Gesamtentwicklung der EO1-behandelten Zicklein wurde dagegen in beiden Studien für einige Parameter und Studientage als signifikant bestätigt. Am Ende der Studien fielen zwölf der 14 Studientiere in Gruppe B1 (Studie 1) und zehn der 14 Studientiere in Gruppe B2 (Studie 2) durch einen exzellenten Entwicklungszustand auf, während dies in den Kontrollgruppen auf drei von zwölf Zicklein in Gruppe A1 (Studie 1) und fünf von 15 Zicklein in Gruppe A2 (Studie 2) zutraf. Der Einsatz von Stalosan® F in Studie 1 schien sich günstig auf den Verlauf der Kokzidiose auszuwirken. Der Eindruck einer kokzidioziden Wirkung sollte jedoch mittels weiterer Studien überprüft werden. Durch die Anwendung der Zusätze auf Basis ätherischer Öle, EIMERICOX® und NEXT Enhance® 200, konnte die Oozystenausscheidung unter subklinischen Bedingungen zwar begrenzt beeinflusst werden, bei einer massiven Exposition ist allerdings kaum davon auszugehen, dass eine Behandlung mit diesen untersuchten ätherischen Ölen eine ausreichend protektive Wirkung hätte, um Eimeriosen effektiv kontrollieren zu können. Bei einer geringen bis moderaten Expositionssituation könnten die geprüften alternativen Maßnahmen ergänzend zu weiteren prophylaktischen Maßnahmen (insbesondere im Haltungs- und Hygienemanagement) dem Aufbau eines kritischen Infektionsdrucks entgegen wirken und somit ein opportunes Anwendungsgebiet finden.
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Prüfung der Eignung von Zusätzen auf Basis ätherischer Öle zum Milchaustauscher und eines Einstreupulvers zur Kontrolle der Ziegeneimeriose im Feldversuch

Schreiner, Luise Saskia 28 January 2014 (has links)
Es wurden zwei Feldstudien durchgeführt, um zu ermitteln, ob der Verlauf von Eimeria spp.-Infektionen bei Zicklein bei natürlicher Exposition durch die Beimischung von Zusätzen mit ätherischen Ölen (EIMERICOX®= EO1, NEXT Enhance® 200 = EO2) in den Milchaustauscher (MAT) oder das Einbringen eines kommerziellen Pulvers (Stalosan® F = STA) in die Einstreu beeinflusst werden kann. Als Kriterien zur Bewertung der Wirksamkeit dienten die Ausscheidung von Eimeria-Oozysten, die Kotkonsistenz und die klinische Symptomatik sowie die Gewichtsentwicklung. Des Weiteren wurde das Spektrum der caprinen Eimeria-Spezies in der untersuchten Population erfasst. In Studie 1 wurden in einem niederländischen Aufzuchtbetrieb 45 Zicklein verschiedener Herkunft zu je 15 Studientieren auf die Gruppen A1 (Kontrolle), B1 (EO1) und C1 (STA) aufgeteilt. In Studie 2 wurden in einem deutschen Milchziegenbetrieb 45 Zicklein aus betriebseigener Nachzucht in analoger Weise auf die Gruppen A2 (Kontrolle), B2 (EO1) und C2 (EO2) randomisiert. Die Zusätze auf Basis ätherischer Öle wurden während des Studienzeitraums kontinuierlich dem MAT beigemischt (EO1: 4 g/kg MAT; EO2: 125 g/t MAT) und über die MAT-Tränke ad libitum angeboten. Das Einstreupulver wurde zweimal wöchentlich in die Einstreu eingebracht. Insgesamt wurden in Studie 1 (53 Studientage) 484 Kotproben und in Studie 2 (56 Studientage) 847 Kotproben gesammelt, hinsichtlich ihrer Konsistenz bewertet und parasitologisch sowie teilweise differentialdiagnostisch untersucht. Die koproskopischen Untersuchungen umfassten die quantitative Bestimmung der ausgeschiedenen Oozysten pro Gramm Kot (OpG) und die Speziesdifferenzierung. Ferner wurden die Zicklein in Studie 1 am Studientag (ST) 0 und ST 35 und in Studie 2 am ST 0, ST 14, ST 35 und ST 56 gewogen und es erfolgte eine tägliche Kontrolle des Allgemeinbefindens. In beiden Studien wurden natürliche Infektionen der Zicklein mit Eimeria spp. beobachtet. In Studie 1 konnte bei 20 (44,4 %) und in Studie 2 bei 37 (82,2 %) der 45 Studientiere eine Oozystenausscheidung nachgewiesen werden. Die Befallsraten in den Kontrollgruppen (A1 und A2) lagen bei 73,3%in Studie 1 und 93,3%in Studie 2, was einen hohen bis sehr hohen Infektionsdruck anzeigt. Klinisch manifeste Eimeriosen mit Diarrhoe konnten während beider Studien nicht beobachtet werden. In Studie 2 wurde zwar bei 8,1 bis 8,5% der Kotproben in den drei Gruppen Durchfall festgestellt, dieser stand aber in keinem Zusammenhang mit einer Oozystenausscheidung von Eimeria spp. im Allgemeinen oder der pathogenen Spezies E. ninakohlyakimovae im Besonderen. Die Infektionen verliefen also ausnahmslos subklinisch, dennoch ist angesichts der hohen Befallsraten und der Präsenz pathogener Arten das Risiko eines Ausbruchs klinischer Kokzidiosen gegeben. Insgesamt handelte es sich im Falle von Oozystenausscheidung mehrheitlich um Polyinfektionen (Studie 1: 90,0 %; Studie 2: 94,4 %). In beiden Beständen wurde die Präsenz folgender neun Eimeria (E.) spp. nachgewiesen: E. alijevi, E. ninakohlyakimovae, E. hirci, E. arloingi, E. jolchijevi, E. christenseni, E. caprina, E. caprovina. Die höchste Prävalenz in den positiven Proben zeigten (in beiden Studien) E. arlongi (Studie 1: 52,5 %; Studie 2: 78,1 %) und E. ninakohlyakimovae (Studie 1: 55,9 %; Studie 2: 47,8 %). Am seltensten traten E. caprovina (5,1 %) und E. apsheronica (3,4 %) in Studie 1 sowie E. caprina (3,9 %) und E. caprovina (1,7 %) in Studie 2 auf. Die Intensität der Oozystenausscheidung bewegte sich bei 78,0% der positiven Proben in Studie 1 und 88,9% der positiven Proben in Studie 2 im niedrigen bis moderaten Bereich von 50 bis 10 000 OpG. Eine Oozystenausscheidung von mehr als 100 000 OpG (sehr hoher Bereich) trat in Studie 2 bei 1,1% der positiven Proben auf. Die Maxima in Einzelkotproben lagen in Studie 1 bei 67 000 OpG und in Studie 2 bei 157 000 OpG. Anlässlich der Prüfung möglicher Auswirkungen von STA fiel auf, dass gegen Ende des Studienzeitraums in der Gruppe C1 weniger (Re-) Infektionen im Vergleich zur Kontrolle auftraten. Auch die OpG-Werte erwiesen sich bei Auswertung der kumulierten Daten für den gesamten Studienzeitraum und den Zeitraum ab ST 47 sowie am ST 51 in Gruppe C1 als signifikant geringer als in Gruppe A1. Hinsichtlich der Untersuchung von Effekten durch den Einsatz von EO1 und EO2 wurden bei der Analyse von Befallsextensität und Ausscheidungsintensität in Studie 1 in Gruppe B1 niedrigere Befallsraten festgestellt und bei der Auswertung der über den Studienzeitraum kumulierten Daten und gegen Ende der Studie am ST 47, ST 49, ST 51 und ST 52 signifikant weniger positive Kotproben und geringere OpG- Werte als in Gruppe A1 ermittelt. Bei den Befallsraten und der kumulierten Anzahl positiver Proben konnten solche Effekte in Studie 2 nicht reproduziert werden. Gleichwohl zeigte sich am ST 35 und ST 37 in Gruppe B2 eine signifikant niedrigere Eimeria-Prävalenz als in Gruppe A2 und die Intensität der Oozystenausscheidung war in Gruppe B2 am ST 37 und in Gruppe C2 für den Zeitraum ab ST 26 sowie am ST 35, ST 37 und ST 42 signifikant geringer als in Gruppe A2. Bei den mittleren Zunahmen der Körpergewichte fielen stets leichte Gruppenunterschiede zu Gunsten der behandelten Gruppen auf (Gruppe A1: 4,33 kg, Gruppe B1: 5,58 kg, Gruppe C1: 4,55 kg und Gruppe A2: 9,70 kg, Gruppe B2: 10,39 kg, Gruppe C2: 10,74 kg) sie waren jedoch nicht statistisch signifikant. Der subjektive Eindruck einer besseren körperlichen Kondition und Gesamtentwicklung der EO1-behandelten Zicklein wurde dagegen in beiden Studien für einige Parameter und Studientage als signifikant bestätigt. Am Ende der Studien fielen zwölf der 14 Studientiere in Gruppe B1 (Studie 1) und zehn der 14 Studientiere in Gruppe B2 (Studie 2) durch einen exzellenten Entwicklungszustand auf, während dies in den Kontrollgruppen auf drei von zwölf Zicklein in Gruppe A1 (Studie 1) und fünf von 15 Zicklein in Gruppe A2 (Studie 2) zutraf. Der Einsatz von Stalosan® F in Studie 1 schien sich günstig auf den Verlauf der Kokzidiose auszuwirken. Der Eindruck einer kokzidioziden Wirkung sollte jedoch mittels weiterer Studien überprüft werden. Durch die Anwendung der Zusätze auf Basis ätherischer Öle, EIMERICOX® und NEXT Enhance® 200, konnte die Oozystenausscheidung unter subklinischen Bedingungen zwar begrenzt beeinflusst werden, bei einer massiven Exposition ist allerdings kaum davon auszugehen, dass eine Behandlung mit diesen untersuchten ätherischen Ölen eine ausreichend protektive Wirkung hätte, um Eimeriosen effektiv kontrollieren zu können. Bei einer geringen bis moderaten Expositionssituation könnten die geprüften alternativen Maßnahmen ergänzend zu weiteren prophylaktischen Maßnahmen (insbesondere im Haltungs- und Hygienemanagement) dem Aufbau eines kritischen Infektionsdrucks entgegen wirken und somit ein opportunes Anwendungsgebiet finden.

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