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Digital Timespace Friction / The Tempo-spatial Conflicts of Platform MediationRepenning, Alica 22 March 2024 (has links)
Die aktuellen Debatten im Feld der Digitalen Geographie und der Arbeitsgeographie zeigen, dass digitale Plattformen nicht neutrale Vermittelnde von digitalen Interaktionsmöglichkeiten sind, die in einem entfernten digitalen Cyberspace operieren. Stattdessen beruht die Funktionalität digitaler Plattformen auf zeitintensiven Arbeitspraktiken, die von den Nutzenden der Plattform zwischen digitalen und sozial-materiellen Räumen durchgeführt und von den Plattformunternehmen gesteuert werden.
Vor diesem Hintergrund besteht das übergeordnete Forschungsziel der Dissertation darin, die Räume und die Zeitlichkeit zu erforschen, die von dem Plattformunternehmen und den Nutzenden gemeinsam, aber dennoch konfliktreich konstruiert werden. Es wird eine Perspektive auf die Produktion von plattformvermittelten Zeiträumen und deren Friktionen herausgearbeitet. Die alltägliche Aushandlung von digitalen Zeit-Räumen wird als Zeit-Raum-Reibung entwickelt.
Um die plattformgestützte Vermittlung von Zeit und Raum und ihre Reibungen empirisch aufzuarbeiten, kommt das Instrumentarium einer digitalen Ethnographie zum Einsatz. Dieser Ansatz ermöglicht die detailreiche Untersuchung der Wechselbeziehung von Plattformoberflächen, Nutzungspraktiken und Erfahrungen in einem spezifischen Fall. Es wird die Arbeit selbständiger Berliner Modeunternehmer:innen analysiert, die zwischen Offline-Räumen und der digitalen Plattform Instagram erfolgt.
Die Dissertation unterstreicht die Verbindung von Perspektiven der Digitalen Geographie und der Arbeitsgeographie. So können kritische Einblicke in die tägliche Arbeit, die Aushandlungen und die Machtverhältnisse gewonnen werden, die der Ausgestaltung von Zeit und Raum im digitalen Kapitalismus zugrunde liegen. Schließlich zeigt die Dissertation, wie qualitative Online- und Offline-Methoden miteinander verschränkt werden können, um eine detaillierte, fallspezifische Analyse der Produktion digital vermittelter Zeiträume und ihrer Aushandlungsprozesse offenzulegen. / Current digital and labor geography debates reveal that daily spaces represent a web of interconnected online and offline spaces. This implies that not only has the web become platformized, but work practices and daily tempo-spatial relations have also been structured by the spaces of digital platforms and their models of value capture. Therefore, digital platforms are not merely asset-light matchmakers operating in distant digital cyberspace. They are deeply embedded in the fabric of daily life.
The dissertation aims to uncover the platform mediation of time and space and its frictions. The concept of platform-mediated timespace suggests that platform interfaces, human practices, and socio-material relations intricately and seamlessly shape the configuration of space and the perception of time. Platform-mediated time and space are negotiated and contested between platform capitalism and platform labor. This contested production of digitally mediated timespace is defined as timespace friction.
Methodologically, a digital ethnography is employed to investigate the interplay between platform interfaces, user practices, and experiences in a specific case of platform mediation. The study analyzes independent fashion entrepreneurs in Berlin who work between offline spaces and the digital platform Instagram.
Against this backdrop, the dissertation urges the field of digital geography to move beyond notions of augmented digital space. Instead, in combination with a labor geography perspective, it suggests gaining more critical insights into the daily work, negotiations, and power relations underlying the creation of platform-mediated timespace in digital capitalism.
Finally, the dissertation advocates for the application of mediated methods in researching mediated timespaces. It demonstrates how a detailed, case-specific digital ethnography can provide insights into the production of digitally mediated spacetime and its struggles.
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Privatrechtliche Regulierung digitaler VermittlungsplattformenArntz, Arvid 06 October 2023 (has links)
Die Arbeit befasst sich mit drei konkreten Problemstellungen digitaler Vermittlungsplattformen (Amazon, ebay, etc.) im allgemeinen Privatrecht: die Haftung für die Erfüllung des Vertrages zwischen Anbieter und Käufer; die Haftung für Integritätsschäden des Käufers, die durch das erworbene Produkt verursacht werden; und die Zulässigkeit von Selbstbegünstigungspraktiken der Plattform gegenüber den Anbietern. Dabei werden aus methodischer Perspektive von law and economics Voraussetzungen eines effizienten gesetzlichen Rahmens ermittelt. Dieser wird der aktuellen Gesetzeslage bzw. anstehenden gesetzlichen Reformvorhaben gegenübergestellt. Die erste Frage der Erfüllungshaftung stellt sich vor dem Hintergrund, dass Plattformen im Vermittlungsprozess zwischen Anbieter und Käufer eine aktive, steuernde Rolle spielen und damit auf die Erfüllung erheblichen Einfluss nehmen können. Gleichzeitig weisen die AGB der Plattform dieser keine Haftung zu, weil sie nicht Vertragspartei sei. Mit dieser vertraglichen Gestaltung will die Plattform auch einer Haftung für Integritätsschäden entgehen. Bei der Selbstbegünstigung schließlich tritt die Plattform selbst als Anbieter auf. Mit ihrer Doppelrolle als Anbieter und Marktorganisator kann sie andere Anbieter besonders lukrativer Produkte von der Plattform ausschließen und selbst an deren Stelle treten. Trotz ihrer vermeintlichen Schiedsrichterrolle greift die Plattform damit in das Marktgeschehen ein und leitet die Gewinnaussichten mancher Anbieter auf sich selbst um. Die ökonomische Analyse legt für das allgemeine Privatrecht nahe, dass – anders als marktbeherrschende oder gatekeeper Plattformen – „normale“ Plattformen nicht mit zwingendem Recht reguliert werden sollten, sondern vielmehr Transparenzregeln der zielführende Ansatz sind. Diese sind bereits im geltenden Privatrecht im Wesentlichen vorhanden. / This thesis deals with three private law problems of digital intermediary platforms (amazon, ebay, etc.): liability for the fulfilment of the seller-buyer-contract; liability for damages caused by the purchased product; and the legitimacy of self-preferencing practices of the platform against the sellers. Using the methodology of law and economics, an efficient legal framework for these phenomena is identified. The current legal situation and projects of legal reform are reflected on the basis of these normative results. The first question whether platforms should be liable for the fulfilment of the seller-buyer-contract is discussed against the background that platforms play an active, controlling role in the matching process between seller and buyer and can thus influence fulfilment. In contrast, the platforms’ terms 2
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and conditions consider the platform not a party to the contract and thus not liable. With its terms the platform tries to evade product liability, too. Finally, in the case of self-preferencing, the platform itself acts as a seller. With its dual role as seller and market organiser, it can exclude sellers of particularly lucrative products from the platform and itself take their place. Despite its supposed role as referee, the platform intervenes in its own market and diverts the profit prospects of some sellers to itself. Economic analysis of general private law suggests that – unlike market dominating or gatekeeper platforms – “normal” platforms and their contractual framework should not be regulated with mandatory rules. Rather, rules of transparency prove to be expedient. In essence, such rules are already existing in current private law.
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