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Three Essays on Financial EconomicsHüttl, Pia 10 May 2023 (has links)
Diese Dissertation besteht aus drei Kapiteln, die durch die europäische Schuldenkrise als gemeinsames Thema verbunden sind. Kapitel eins untersucht die Auswirkungen der Finanzintegration auf das Kreditangebot der Banken und die Realwirtschaft. Im Jahr 2007 ersetzt die Europäische Zentralbank die nationalen Sicherheitenlisten durch eine einzige Euroraumliste. Für Banken mit solch neu zugelassene Sicherheiten sinken die Finanzierungskosten. Diese Banken vergeben mehr Kredite, insbesondere an risikoreichere und unproduktivere Firmen in anderen Euroraumländern. Bei diesen Firmen wiederum nehmen Beschäftigung und Investitionen zu. Die Ergebnisse verdeutlichen die unbeabsichtigte Rolle der Finanzintegration beim Anheizen grenzüberschreitender Kreditblasen. Kapitel zwei untersucht die politischen Verbindungen von Bankvorständen in Krisenzeiten. Regierungen beeinflussen nach einer staatlichen Bankenrettung die Zusammensetzung von Bankvorständen, um sich Kontrollrechte zu sichern. Wir stellen fest, dass die Anzahl der politischen Vorstandsmitglieder nach einer staatlichen Unterstützung um 21,4% steigt. Gerettete Banken mit solch neuen politischen Vorständen schneiden in Bezug auf Marktkapitalisierung und Bewertung deutlich besser ab als gerettete Banken ohne solche Verbindungen. Kapitel drei liefert kausale Belege für die Auswirkungen von Kreditklemmen auf politische Radikalisierung. Mit Daten zu Bank-Firmen-Verbindungen und kommunalen Wahlergebnissen zeigen wir, dass Unternehmen mit einer Beziehung zu schwachen Banken einen Rückgang ihres Kreditangebots und des Beschäftigungswachstums erleben. Anschließend schätzen wir die Auswirkungen der Arbeitslosigkeit auf das Wahlverhalten. Wir konstruieren ein Instrument für die Arbeitslosigkeit, das auf der Abhängigkeit gegenüber schwachen ausländischen Banken auf kommunaler Ebene basiert. Ein Anstieg der instrumentierten Arbeitslosigkeit führt zu einer Steigerung der Wählerradikalisierung um 7 Prozentpunkte. / This thesis consists of three chapters linked by the European Debt Crisis as their common theme. Chapter One studies the effect of financial integration on bank credit supply and the real economy. In 2007, the European Central Bank replaces national collateral lists with a single euro area list. Banks holding newly eligible assets experience a reduction in their cost of funding.These banks lend more, especially to riskier and less productive borrowers located in other euro area countries. The borrowers in turn experience growth in employment and investment. The results highlight the unintended role of financial integration in fueling crossborder credit booms. Chapter Two investigates the political ties of too-big-to-fail bank boards in crisis times. After a bailout, governments are likely to influence bank board compositions to secure control rights. Combining two novel datasets on political ties of banks and state aid in the European Union, we find that the number of politically connected board members increases by 21.4% following government support. Bailed-out banks with such new political ties perform better in terms of market capitalisation and valuation than bailed-out banks without such ties. Chapter Three provides causal evidence on the effect of credit crunches on political radicalisation. We combine data on bank-firm connections and electoral outcomes at the city-level during the 2008-2014 Spanish Financial Crisis. First, we show that firms in a relationship with weak banks experience a reduction in their loan supply and employment growth. Next, we estimate the effects of unemployment on voting behaviour. We construct an instrument for unemployment based on the city-level exposure to foreign weak banks. We find that a one standard deviation increase in instrumented unemployment translates into a 7 percentage point increase in the radicalisation of voters.
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Three Essays on Unconventional Monetary Policy, Credit Supply and InvestmentKuhmann, Konrad 24 July 2024 (has links)
Diese Dissertation umfasst drei Aufsätze, die untersuchen, wie sich Veränderungen im Kreditangebot auf Investitionen auswirken. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Relevanz von Firmenheterogenität und Finanzfriktionen. Der erste Aufsatz untersucht die Rolle von Heterogenität im Kreditausfallrisiko verschiedener Unternehmen für die Transmissionsmechanismen unkonventioneller Geldpolitik. Hierbei geht es insbesondere um Politikmaßnahmen, welche das Kreditangebot erhöhen (sogenannte Credit Policy). Die Analyse basiert auf einem Neukeynesianischen Modell mit zwei Agenten. Im Vergleich zu einem Modell mit einem einzigen repräsentativen Unternehmen, ist die Effektivität von Credit Policy in diesem Modell geringer. Darüber hinaus ist Credit Policy am effektivsten, wenn sie auf jene Unternehmen abzielt, die vergleichsweise schwach von Kreditbeschränkungen betroffen sind. Der zweite Aufsatz beinhaltet eine detaillierte empirische Analyse der Auswirkungen von Kreditangebotsschocks auf der Unternehmensebene. Im Rahmen sogenannter Panel-Local-Projections wird gezeigt, dass Unternehmen unterschiedlich und asymmetrisch auf solche Schocks reagieren. Die Asymmetrie in den Reaktionen der Unternehmen lässt sich nicht auf Zweitrundeneffekte über Kreditbeschränkungen zurückführen. Im dritten Aufsatz wird ein partielles Gleichgewichtsmodell entworfen, um diese empirischen Resultate zu erklären. In diesem Modell führen zeitweise bindende Beschränkungen von Finanzintermediären zu Asymmetrie in den Auswirkungen von Kreditangebotsschocks. Die Interpretation der empirischen Resultate im Rahmen dieses theoretischen Modells deutet darauf hin, dass Beschränkungen von Finanzintermediären entscheidend für die Effekte von Kreditangebotsschocks sind. Dies ist relevant für die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen und die Verteilungswirkung von Credit Policy. / This thesis contains three essays, which study the transmission of changes in credit supply to investment, focusing on the role of firm heterogeneity and financial frictions. The first essay theoretically investigates the role of default risk heterogeneity for the transmission of unconventional monetary policy. Specifically, I consider the effects of policies expanding the supply of credit (credit policy) in the context of a Two-Agent New-Keynesian model with financial frictions. In this model with firm heterogeneity, the effectiveness of credit policy is reduced compared to a representative firm model. Moreover, credit policy is most effective when targeted at firms that are relatively less affected by financial constraints. The second essay features a detailed empirical analysis of the firm-level effects of credit supply shocks. Using a panel local-projections analysis, I show that there is pronounced heterogeneity and asymmetry in the investment effects of these shocks. I also document that asymmetry in investment responses is not driven by differences in the strength of second round amplification effects via firm-level borrowing constraints. In the third essay, I construct a partial equilibrium model to rationalize these empirical findings. In this model, occasionally binding constraints of financial intermediaries give rise to asymmetry in the effects of credit supply shocks. Interpreted in the context of the partial equilibrium model, my empirical findings indicate that constraints of financial intermediaries are crucial for the transmission of credit supply shocks. This may have implications for the aggregate and distributional consequences of credit policy.
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Essays on Germany / market access, industry location, price of landSchöttler, Raphael 21 July 2016 (has links)
Die Arbeit untersucht die Gründe für die geographische Verteilung von Beschäftigung und Bevölkerung in Deutschland seit 1895. Deutschland bietet im Zeitraum 1895-2010 einen geeigneten Rahmen für diese Analyse, da beide Treiber räumlicher Verteilung – wirtschaftliche und politische Kräfte – wesentliche Veränderungen erfuhren. Sowohl die Ausstattung von Regionen mit Ressourcen als auch der Zugang zu Märkten beeinflusst die Verteilung von Industriestandorten. Deutsche Teilung und Wiedervereinigung verändern das langfristige Gleichgewicht von Industriestandorten nicht, der Zugang zu Märkten ist aber ein wichtiger Treiber des Gleichgewichtes, das in der Vorkriegszeit erreicht wurde. Die Spezialisierung von Regionen beschreibt eine U-förmige Entwicklung mit einem Hochpunkt in 1925, während die DDR erheblich spezialisierter als die BRD war. Die ökonometrische Analyse legt nahe, dass die DDR Wirtschaftspolitik Marktkräfte nicht langfristig außer Kraft setzen konnte. Ein neuer Datensatz zu Bodenrichtwerten in vier Bundesländern und 1533 Gemeinden für den Zeitraum 1980-2000 zeigt, dass Landpreiswachstum stark zwischen den Regionen variiert, wobei das Landpreisniveau stark mit Marktzugang korreliert. Städtische Regionen wachsen schneller als der ländliche Raum. Für das Zonenrandgebiet finde ich ein überproportionales Wachstum der Landpreise nach der Wiedervereinigung. Dieses Ergebnis schreibe ich dem Informations- und Erwartungsgehalt von Bodenrichtwerten zu. Landpreise reagieren schneller auf Veränderungen im Marktzugang, da sie langfristig zu erwartende Unternehmens- und Haushaltsumzüge umgehend berücksichtigen. Der Wiedervereinigungseffekt variiert stark zwischen Regionen, wobei kleinere Gemeinden den größten Zugewinn erleben. / This dissertation studies the underlying forces for the observed spatial distribution of employment and population in Germany since 1895. Germany in the period 1895-2010 offers a natural setting to empirically test competing explanations. Both determinants of spatial differences - economic and policy forces - received substantial shocks during this period. I find empirical support for both regional endowment and market access forces as determinants of industry location. Division and reunification shocks to market access did not alter the long-run spatial equilibrium of industry location, but they were important drivers in the formation of the pre-WWII equilibrium distribution. I observe a hump-shaped regional specialisation trend peaking around 1925, interrupted by the years of division during which the East became highly specialised. Furthermore, sectoral change occurred with a delay of about 20 years in East Germany. The econometric analysis suggests that policy regimes are unable to override economic forces. Using a new data set on standard land values in four German states and 1,533 boroughs along the inner German border spanning the period 1980-2000 I show that land value growth rates vary greatly across population densities. Urban areas grow faster than smaller regions in the period 1980-2000. Land value levels are highly correlated with market access. I find that land values have risen disproportionately in the former inner German border region. I attribute the finding that land prices react more quickly than population to the information and expectation component of land prices. Land values incorporate expectations about long-run equilibrium adjustments following reunification more swiftly, but firms and households are slower to react due to the costs of relocating. The positive reunification effect does however differ greatly across regions. I find that rural boroughs reap a larger share of the positive reunification gains.
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