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Gerechtigkeitsüberzeugungen von Lehrkräften in inklusiven UnterrichtssettingsKobs, Scarlett Madeline 09 March 2023 (has links)
In der vorliegenden Dissertation wurden Gerechtigkeitsüberzeugungen von praktizierenden und angehenden Lehrkräften in inklusiven Unterrichtssettings untersucht. In Teilstudie 1 wurden Textvignetten, in denen SchülerInnen-Lehrkraft-Interaktionen beschrieben sind, entwickelt und zur Überprüfung eines Einflusses des sonderpädagogischen Förderbedarfs auf Gerechtigkeitsurteile von Lehramtsstudierenden in einem experimentellen Design eingesetzt. In den Gerechtigkeitsurteilen der Lehramtsstudierenden wurde eine Präferenz für das Bedarfsprinzip deutlich, wenn das interagierende Kind gemäß eines sonderpädagogischen Förderbedarfs im Bereich der emotional-sozialen Entwicklung beschrieben wurde. Für Situationsbeschreibungen mit Fokus auf die Verteilung von Ressourcen zeigte sich ebenfalls ein Effekt für den sonderpädagogischen Förderbedarf Lernen. In Teilstudie 2 wurden zwei der aus Teilstudie 1 verwendeten Vignetten in einer Stichprobe mit praktizierenden Lehrkräften verwendet. Die in den Vignetten beschriebene Gleichverteilung von Ressourcen bzw. Zuwendung wurde von den praktizierenden Lehrkräften bei Vorhandensein eines Förderbedarfes weniger gerecht erlebt als bei einer neutralen Verhaltensbeschreibung des interagierenden Kindes. Darüber hinaus zeigten sich signifikant positive Zusammenhänge zwischen den Gerechtigkeitsüberzeugungen und anderen individuellen Merkmalen der Lehrkräfte. In Teilstudie 3 wurden Zusammenhänge zwischen den Gerechtigkeitsüberzeugungen der Lehrkräfte und der sozialen Partizipation von deren SchülerInnen untersucht. Basierend auf den Gerechtigkeitsurteilen der Lehrkräfte aus Teilstudie 2 wurde eine kollegiale Sensitivität für Bedarfsgerechtigkeit auf Schulebene (KSBG) modelliert. Die Ergebnisse zeigen, dass die KSBG in Zusammenhang mit der sozialen Partizipation der SchülerInnen stand. Bei Berücksichtigung der aus SchülerInnensicht erhobenen Lehrkraftgerechtigkeit und dem individuellen Gerechte-Welt-Glaube verschwand dieser Zusammenhang. / This dissertation examined justice beliefs of practicing and prospective teachers in inclusive teaching settings. In Study 1, text vignettes describing student-teacher interactions were developed and used in an experimental design to examine an influence of special education needs on student teachers' justice judgments. In the student teachers' justice judgments, a preference for the need principle was evident when the interacting child was described with behavioral difficulties. For situational descriptions focusing on the distribution of resources, an effect for learning difficulties was also found. In Study 2, two of the vignettes from Study 1 were used in a sample with practicing teachers. The equal distribution of resources or attention described in the vignettes was experienced as less just by practicing teachers in the presence of a special need (behavioral difficulties or learning difficulties). In addition, significant positive links were found between justice beliefs and other individual teacher characteristics. Study 3 examined associations between teachers' justice beliefs and their students' social participation. Based on teachers' justice beliefs from Study 2, a collegial sensitivity to school-level needs-based justice (KSBG) was modeled. Results indicate that KSBG was related to students’ social participation. This relationship disappeared when considering teacher justice from the student perspective and individual just-world beliefs.
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Zusammenhänge zwischen der Beschulungsart und den schulischen Kompetenzen sowie der schulischen Motivation von Kindern mit sonderpädagogischem FörderbedarfKocaj, Aleksander 26 April 2018 (has links)
In der vorliegenden Dissertation wird untersucht, wie die Beschulungsart mit den schulischen Kompetenzen und der schulischen Motivation von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf (SPF) in der vierten Jahrgangsstufe zusammenhängt. In der ersten Teilstudie wurde geprüft, ob die Kompetenztests im IQB-Ländervergleich 2011 geeignet sind, die schulischen Kompetenzen von Kindern mit SPF in Förderschulen und allgemeinen Schulen reliabel und valide zu erfassen. Die Messeigenschaften der Kompetenztests waren zwischen den Schülergruppen mit SPF in Förderschulen und allgemeinen Schulen vergleichbar. Jedoch zeigten sich Einschränkungen in der Testgüte für die Kompetenztests im Fach Mathematik für Kinder mit SPF in Förderschulen. In der zweiten Teilstudie wurden die schulischen Kompetenzen in den Fächern Deutsch und Mathematik zwischen Kindern mit SPF in Förderschulen und allgemeinen Schulen miteinander verglichen. Kinder mit SPF in allgemeinen Schulen erzielten in beiden Fächern höhere schulische Kompetenzen als Kinder mit SPF in Förderschulen mit vergleichbaren Lernvoraussetzungen und Hintergrundmerkmalen. Insbesondere Kinder mit dem Förderschwerpunkt Lernen profitierten von einer Beschulung in allgemeinen Schulen. In der dritten Teilstudie zeigte sich, dass die fähigkeitsbezogene Klassenkomposition unter Berücksichtigung individueller Hintergrundmerkmale und Schulart positiv mit den schulischen Kompetenzen von Kindern mit SPF zusammenhing. In der vierten Teilstudie wurden Zusammenhänge zwischen der Beschulungsart und Merkmalen der schulischen Motivation untersucht. Kinder mit SPF in Förderschulen wiesen ein höheres akademisches Selbstkonzept in den Fächern Deutsch und Mathematik sowie fächerübergreifend eine höhere Lernfreude auf als Kinder mit SPF in allgemeinen Schulen. Diese motivationalen Unterschiede konnten auf die geringere Leistungsstärke in Förderschulen im Vergleich zu allgemeinen Schulen zurückgeführt werden. / The present dissertation examines the relation between the educational placement of students with special educational needs (SEN) in special education schools or regular schools and their school achievement and achievement motivation at the end of fourth grade. In the first study, we investigated if the achievement tests in German and mathematics assess SEN students’ proficiencies reliably and validly. Overall, the interpretation of the test scores was comparable between students with SEN in special education schools and regular schools. Comparability of the achievement tests in mathematics, however, was constrained for SEN students in special education schools compared to students without SEN. In the second study, we compared SEN students’ school achievement in German and mathematics between special education schools and regular schools. SEN students in regular schools had significantly higher test scores across both domains than comparable SEN students in special education schools. In particular, students with special needs in learning benefitted from an education in regular schools. In the third study, we found a significant positive relationship between the average cognitive abilities at the class level and SEN students’ individual school achievement in German and mathematics after accounting for students’ achievement-related characteristics and educational placement in special education schools or regular schools. The fourth study focused on the relation between SEN students’ educational placement and their achievement motivation. SEN students in special education schools reported higher academic self-concepts in German and mathematics as well as more enjoyment of learning than SEN students in regular schools. Placement differences could be explained by the lower class-average achievement in special education schools compared to regular schools.
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Zuwanderungsbezogene Disparitäten bei Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Schwerpunkt LernenKölm, Jenny 16 January 2025 (has links)
Daten der amtlichen Statistik deuten auf eine Überrepräsentation von Kindern mit ausländischer Staatsbürgerschaft an Förderschulen hin. Dies wird in der Literatur häufig als Hinweis auf eine Benachteiligung von Kindern mit Zuwanderungshintergrund (ZHG) gedeutet. Hier anknüpfend geht die vorliegende Arbeit in drei Teilstudien der Frage nach, inwiefern die Diagnose eines sonderpädagogischen Förderbedarfs im Schwerpunkt Lernen (SPF-L) und die besuchte Schulart mit dem ZHG eines Kindes zusammenhängen. Teilstudie I zeigt anhand logistischer Regressionsanalysen, dass Kinder aus zugewanderten Familien unter Berücksichtigung der sozialen Herkunft, der kognitiven Grundfähigkeiten und der schulischen Kompetenzen seltener einen diagnostizierten SPF-L aufweisen und seltener eine Förderschule besuchen als Kinder ohne ZHG. Vertiefend werden zwei Erklärungen für diese Befunde näher betrachtet: Eine Erklärung für die geringere Diagnosehäufigkeit eines SPF-L liegt in der Klassenzusammensetzung. Diese bildet den Referenzrahmen für die Leistungsbeurteilung und könnte somit auch bei der Einleitung von Diagnoseverfahren bedeutsam sein. Teilstudie II untersucht daher, inwiefern die Diagnose eines SPF-L mit der zuwanderungsbezogenen, der sozialen und der leistungsbezogenen Klassenzusammensetzung assoziiert ist. Logistische Mehrebenen-Regressionsanalysen weisen auf entsprechende Zusammenhänge hin. Zur Erklärung des selteneren Förderschulbesuchs von Kindern mit ZHG könnten Schulwahlmotive von Eltern beitragen. Teilstudie III zeigt daher anhand von Strukturgleichungsanalysen, dass sich Schulwahlmotive nach Schulart und ZHG unterscheiden und dass diese Motive den Zusammenhang zwischen einem ZHG und der besuchten Schulart vollständig mediieren. Die Dissertation leistet einen Beitrag zur empirischen Fundierung der Diskussion über Objektivität bei der Einleitung von Diagnoseverfahren und die Relevanz von Hintergrundmerkmalen für die Diagnose eines SPF-L und Schulartentscheidungen. / Data from official statistics indicate that children with migrant background are overrepresented in special schools. In previous studies this finding has often been interpreted as an indication of ethnic discrimination. The present thesis investigates in three studies whether the migrant background of a child is associated with special educational needs in the area of learning (SEN-L) and with the type of school attended. The results of logistic regression analyses in Study I indicate that controlling for differences in social background, cognitive abilities and academic achievement, children with migrant background are less likely to have diagnosed SEN-L and to attend a special school than non-migrant children. Two explanations for these findings are examined in more detail: One possible explanation for the lower frequency of SEN-L diagnosis could be found in the effects of classroom composition which forms a frame of reference for achievement assessment. This may also be relevant for the initiation of diagnostic procedures. Study II investigates whether a SEN-L is associated with the migrant, socioeconomic, and academic classroom composition. Multilevel logistic regression models confirmed the relationship between classroom composition and SEN-L. One possible explanation for the finding that children with migrant background are less likely to attend a special school in the area of learning than comparable children without migrant background could lie in parents' motives for school choice. Study III therefore uses structural equation analysis to show that the parent’s motives for school choice differ according to school type and migrant background and also mediate the relationship between migrant background and school type. The thesis contributes to the empirical foundation of the discussion on objectivity in the initiation of diagnostic procedures by examining the relevance of background characteristics for the diagnosis of SEN-L and decisions on the school type.
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