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Untersuchung zur Verbindung zwischen Crus longum incudis und Processus lenticularis an den Gehörknöchelchen von HaussäugetierenHörmann, Till-Christian 09 May 2006 (has links)
In den meisten veterinärmedizinischen Lehrbüchern und den Nomina Anatomica Veterinaria wird ein viertes Gehörknöchelchen, das Os lenticulare, beschrieben. Es soll mittels einer Syndesmose oder einer Synchondrose mit dem Crus longum incudis verbunden sein. Einzelne Autoren beschreiben auch eine altersabhängige Verknöcherung dieser Verbindung. In zoologischen und humanmedizinischen Arbeiten wird diesem Os lenticulare aber seit über 100 Jahren der Status eines eigenständigen Knochens abgesprochen und als Processus lenticularis bezeichnet, der in knöcherner Verbindung zum Crus longum incudis steht. In vorliegender Arbeit wurden nun die die Gehörknöchelchen von vier Pferden, sechs Rindern, fünf Hunden, drei Schafen, einer Ziege und vier Schweinen mit dem Ziel untersucht, den Aufbau dieser Verbindung bei Haussäugetieren zu klären. Die untersuchten Schweine waren alle Ferkel im Alter von sechs Wochen, um die Verhältnisse am jungen Tier eingehender untersuchen zu können. Zur Untersuchung kamen ausschließlich Tiere, die im Zuge anderer Versuche oder der Fleischproduktion bzw. medizinisch bedingt getötet wurden. Die Gehörknöchelchenkette wurde makroskopisch untersucht und von der Verbindung zwischen Incus und Processus lenticularis wurden Serienschnitte zur histologischen und histometrischen Untersuchung angefertigt. Die eigenen Untersuchungen ergaben, dass bei den hier untersuchten Tierarten unabhängig vom Alter eine stets sehr dünne, knöcherne Verbindung zwischen Crus longum incudis und Proc. lenticularis besteht, die in jedem Fall von einer Bindegewebsmanschette umgeben vorlag. Diese Bindegewebsmanschette wurde in der Literatur bislang noch nicht beschrieben. Das Crus longum incudis, die Verbindung und der Proc. lenticularis erinnern an die Gestalt eines Röhrenknochens mit Gelenkhals und Gelenkkopf. Es stellt sich die Frage, welchen Zweck diese Bauart erfüllen soll. Eine eventuelle Funktion zum Schutz des Innenohrs ist denkbar. Möglicherweise schützt die Bindegewebsmanschette dabei die inkudolentikulare Verbindung vor Frakturen.
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Die Effekte der exogenen, equinen Parathormon-Applikation (ePTH 1-37) auf den Kalzium- und Knochenstoffwechsel beim Pferd.Weisrock, Katharina Uta 09 November 2009 (has links)
In recent years, the intermittent, exogenous application of parathyroid hormone fragment has been established as a therapeutic agent for human osteoporosis. The present placebo-controlled trial evaluated the effects of intermittent, exogenous application of equine parathyroid hormone fragment (ePTH 1-37) on calcium homeostasis and bone metabolism in healthy horses. The dose-response relationship and an appropriate daily treatment scheme with ePTH (1-37) were assessed with 0.5, 1, 5, 10, and 40 µg ePTH (1-37)/kg BW to provide a basis for long-term ePTH (1-37) application. The dose selection of 0.5 µg ePTH (1-37)/kg KM for long-term application resulted from a short, temporary increase in the ionized blood calcium level after ePTH (1-37) injection and an unimpaired fractional calcium and phosphorus excretion. Higher dosages caused adverse events such as persisting hypercalcemia and general condition disturbance after 2 or 3 days of treatment. In a subsequent attempt, 6 horses each received either ePTH (1-37) or placebo for 120 days by daily subcutaneous injections. The diurnal response of calcium in blood reflected the responsiveness of the target cells to exogenous application of ePTH (1-37). During the observation period, cancellous bone mineral density increased significantly, but showed no differences between ePTH treatment and placebo. After long-term application, parathyroid response and endogenous intact parathyroid hormone release were investigated using Na2EDTA-induced hypocalcemia. Previously ePTH-treated horses showed moderately reduced levels of endogenous intact PTH when compared to those results obtained in the placebo group. Concomitant, ePTH-treated horses appeared to have a more rapid and improverd recovery of calcium homeostasis. In general, the long-term intermittent application of 0.5 µg ePTH (1-37)/kg BW seemed to have no negative effects in healthy horses. The potential area of ePTH application in horses could be osteoporotic stages, for instance, as observed in podotrochlosis and glucocorticoid-induced bone loss.
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Untersuchung zur Replikationsstrategie des humanpathogenen SapovirusGebhardt, Julia 23 June 2009 (has links)
Humanpathogene Sapoviren gehören zur Familie der Caliciviridae und verursachen vor allem bei Klein¬kindern und Senioren Gastroenteritiden. Die Replikationsstrategie von humanpathogenen Sapoviren ist bislang ungeklärt, da weder ein geeignetes Tiermodell noch ein etabliertes Zellkulturmodell zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund sollte die Replikation in einem Säugerzellsystem etabliert werden. Die Ergebnisse der Untersuchungen sollen zu einem besseren Verständnis der Replikationsstrategie der humanpathogenen Sapoviren beitragen und können die Grundlage für weitere Unter¬suchungen der Replikationsstrategie der Caliciviren bilden sowie zur Entwicklung geeigneter antiviraler Maßnahmen und Medikamente beitragen. Für die Untersuchung der Replikationsstrategie des humanpathogenen Sapovirus wurde ein Sapovirus-Volle-Länge-Klon aus Patientenmaterial (Stuhlgang-Probe) generiert. Nach der molekularen Charakterisierung konnte der Stamm Hu/SaV/Dresden/pJG-SapI/2004/DE (GenBank-Zugangsnummer AY694184) der Genogruppe I Genotyp 1 der Sapo¬viren zugeordnet werden. Für die Untersuchung der Translation des humanpathogenen Sapovirus in Säugerzellen wurden polyklonale Antikörper in Kaninchen gegen die nichtstrukturellen und strukturellen Sapovirus-Proteine generiert. Im zellfreien System konnte die Sensitivität und Spezifität dieser Antikörper validiert werden. Außerdem wurde die Translation im zellfreien System mit bereits bestehenden Ergebnissen verglichen. Die Prozessierung des ORF1-Polyproteins erfolgte in die nichtstrukturellen Proteine NS1, NS2, NS3NTPase, NS4, NS5VPg, die Fusionsproteine NS1-3, NS2-3, NS4-5, NS4-7, NS5-7 und NS6 7Pro-Pol sowie das strukturelle Protein VP1. Für die Charakterisierung der Replikation des humanpathogenen Sapovirus in Säugerzellen wurden verschiedene Sapovirus-Volle-Länge-cDNA-Klone generiert. Für das Sapovirus-Volle-Länge-RNA-Genom pJG-SapI-T7 konnte eine Translation der Sapovirus-Proteine nach¬gewiesen werden. Die Transfektion von 293T-Zellen erfolgte mit in vitro transkribierter RNA, die ein Cap-Analogon und einen Poly(A)-Schwanz besaß. Durch die dem Sapovirus-Genom vorangestellte Kozak-Sequenz, welche als Ribosomenbindungsstelle dient, konnte auch nach Mutation des aktiven Zentrums des nichtstrukturellen Proteins NS7Pol (RNA-abhängige RNA-Polymerase) eine Translation des Sapovirus-ORF1-Polyproteins nachgewiesen werden. Somit erwies sich dieses Konstrukt als ungeeignet für die Untersuchung der Replikation des humanpathogenen Sapovirus in Säugerzellen. Nach Klonierung des Sapovirus-Volle-Länge-cDNA-Genoms in den pACYC-MCSII-Vektor (pJG-SapI-T7) konnte nach in vitro Transkription ein gekapptes Sapovirus-Volle-Länge-RNA-Genom mit einem Poly(A)-Schwanz generiert werden, welches vermutlich die richtigen 5’- und 3’-Sapovirus-Enden enthält. Nach Transfektion von 293T-Zellen konnten die nichtstrukturellen Fusionsproteine NS2-3, NS4-5, NS4-7 und NS6-7Pro-Pol sowie das strukturelle Protein VP1 im Western Blot nachgewiesen werden. Nach Mutation des aktiven Zentrums des nichtstrukturellen Proteins NS6Pro (Protease) wurde die Prozessierung des ORF1-Polyproteins in Säugerzellen unter¬bunden. Die Replikation der generierten Sapovirus-Volle-Länge-RNA-Genome in Säugerzellen konnte mit Hilfe der quantitativen PCR nicht nachgewiesen werden. Eine Passagierung in verschiedenen Säugerzelllinien war ebenfalls nicht möglich. Weiter wurden verschiedene Sapovirus-Volle-Länge-RNA-Genome direkt aus Patientenmaterial durch RT-PCR generiert und nach in vitro Transkription damit Säugerzellen transfiziert. Bei Sapovirus-Volle-Länge-RNA-Genomen aus drei Patientenproben konnte die Translation und Prozessierung des Sapovirus-ORF1-Polyproteins nachgewiesen werden. Die Replikation konnte mit Hilfe der quantitativen PCR nicht nachgewiesen werden. In einem letzten Schritt wurde aus Patientenmaterial gewonnene RNA direkt für die Transfektion eingesetzt. Hierfür wurden die Patientenproben verwendet, bei denen eine Translation und Prozessierung des Sapovirus-ORF1-Polyproteines nachgewiesen werden konnte. Auch hier konnte keine Replikation mit Hilfe der quantitativen PCR nachgewiesen werden. In der vorliegenden Arbeit konnte erstmals die erfolgreiche Translation und Prozessierung des ORF1-Polyproteins des humanpathogenen Sapovirus (Dresdner Stamm pJG-SapI, GenBank-Zugangsnummer AY694184) in Säugerzellen gezeigt werden. Weitergehende Untersuchungen zur Replikation des humanpathogenen Sapovirus in Säugerzellen könnten mit Hilfe des vorliegenden Dresdner Sapovirus-Stamm pJG-SapI erfolgen, indem weitere rekombinante Systeme etabliert werden.
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Etablierung eines ELISAs zur Erkennung von Shiga Toxinen in vorangereicherten RinderkotprobenPally, Montserrat 23 May 2006 (has links)
Verschiedene ELISA zur Erkennung von Stx1 und Stx2 in Rinderkotproben wurden auf ihrer Anwendbarkeit hin verglichen. Der ELISA nach RICHTER et al. (1997) unter Anwendung von Hydatidenflüssigkeiten von Echinococcus granulosus als Beschichtungssubstanz und monoklonalen Antikörper als Bindungsmolekül stellte sich als die praktikabelste Lösung im Vergleich mit dem ELISA mit monoklonalen Antikörpern (RANDALL et al., 1997) und einem ELISA mit kommerziellem Gb3 heraus. Der ELISA nach RICHTER et al. (1997) wurde gegen den klassischen Vero-Zell- Neutralisationstest validiert. Zu diesem Zweck wurden 100 E. coli-Feldisolate mit beiden Tests ausgewertet. Die zur Quantifizierung von Ergebnissen angewendete Coulter-Methode (Ermittlung der Überlebensraten der Vero-Zellen mit Hilfe des Z2-Partikelzählers) erwies sich als geeignet, während zwei Färbungsmethoden (KV- und MTT-Färbungsmethode) aufgrund von Einstellungsproblemen bei der spektralfotometrischen Messungen nicht zu auswertbaren Ergebnissen geführt hatten. Die Ergebnisse des ELISA und des Vero-Zell-Neutralisationstest wurden in einer „Two- Graphic Receiver-Operating Characteristic“ (TG-ROC)-Analyse verglichen. Die Indexwerte 0,020 und 0,040 wurden als „cut-off“ für den Stx1- bzw. Stx2-ELISA anhand dieser Analyse 79 festgelegt. Die geschätze Sensitivität und Spezifität für den Stx1-ELISA betrugen 100% (pu = 100%; po = 100%), für den Stx2-ELISA betrug die Sensitivität 100% (pu = 100%; po = 100%) und die Spezifität 94% (pu = 88,4%; po = 99,7%). Nach diesen Ergebnissen ist der ELISA ein geeigneter Test und kann den Vero-Zell-Neutralisationstest ersetzen. Der validierte ELISA wurde in einem Feldversuch parallel mit der MK1/MK2-PCR (KARCH und MEYER, 1989) eingesetzt. In einem Zeitraum vom 15.01.97 bis 31.12.99 wurden 1030 Rinderkotproben mit beiden Tests auf das Vorkommen von STEC untersucht. Die PCR wies stx-Gene bei 500 (49%) der Proben nach. Der ELISA wies nur 307 (30%) Stx-positive nach. Bei 264 positiven und 487 negativen Ergebnissen stimmten die Resultate zu 751 Proben (73%) überein. Der berechnete Kappa-Wert war 0,452. Der Kappa-Wert spricht für eine mäßige Übereinstimmung beider Tests. Diesen Ergebnissen nach sollte die PCR als „pre-screening“-Test favorisiert werden, obwohl eine Kombination beider Tests zum Stx-Nachweis am besten geeignet wäre.
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Computergestütze Auskultation des Respirationstraktes beim PferdGräbner, Astrid 23 May 2006 (has links)
Ziel dieser dreiteiligen Arbeit war die Entwicklung und Beschreibung einer Methode zur Messung und Auswertung der Respirationsgeräusche von Pferden. Beim Vergleichsversuch bestand das Ziel in der Feststellung der Messtauglichkeit des Systems der Fa. Meditron und der Darstellung verschiedener Auswertungsmöglichkeiten der Respirationsgeräusche. Unter standardisierten Umgebungsbedingungen und an festgelegten Messpunkten werden einmal mit dem Messsystem der Universität Marburg und einmal mit dem Meditron-System bei sieben Pferden Respirationsgeräuschaufnahmen angefertigt. Die Aufnahmen gelangen zur akustischen Auswertung, die hinsichtlich des Auftretens von Respirationsgeräuschen, von Artefakten, von Giemen und von Rasseln erfolgt. Es werden weiterhin die Amplituden-Hülle der Trachealgeräusche beschrieben, Frequenzspektren dargestellt und die Frequenzspektren beider Systeme einander gegenübergestellt. Bei der akustischen Auswertung bestand der einzige statistisch gesicherte Unterschied in den Häufigkeiten der Artefakte über der Lunge zwischen beiden Systemen, deren Ursache durch den störempfindlichen Koppler des Meditron-Systems bedingt ist. Die Amplitudenhülle konnte in 14 von 22 Aufnahmen nachgezeichnet werden - der klinische Nutzen ist allerdings fraglich. Die Frequenzen werden bei beiden Systemen sowohl für die Trachealgeräusche als auch für die Lungengeräusche dargestellt. Die gemessenen Frequenzen der Trachealgeräusche befinden sich im Bereich der Literaturangaben. Optisch können im Frequenzspektrum Artefakte, Giemen und Rasseln dargestellt werden. Im Frequenzspektrum zeichnet sich Giemen als Schlieren ab und Rasselereignisse stellen sich als Peaks dar. In der vergleichenden Darstellung der Frequenzspektren beider Systeme wird verdeutlicht, dass beide in ähnlichen Frequenzbereichen detektieren und daher das Meditron-System zur Aufzeichnung von Respirationsgeräuschen des Pferdes geeignet ist. Der Vorversuch diente der Festlegung der optimalen Aufnahmebedingungen für Respirationsgeräuschaufnahmen von Pferden. Bei sechs Pferden wurden Messungen unter verschiedenen Messbedingungen (unrasiertes Fell, rasiertes Fell, Ruheatmung, Atmungsvertiefung mittels Atmungsbeutel, nach einer Lobelininjektion und nach zehn-minütiger Trabbelastung) durchgeführt. Die Messtechnik der Fa. Meditron wurde verwendet und es erfolgte eine akustische Auswertung der Aufnahmen. Die Trabbelastung lieferte eine ausreichende Atmungsvertiefung für die Aufzeichnung von Respirationsgeräuschen und wurde daher für die nachfolgenden Untersuchungen herangezogen. Der Hauptversuch mit den Messungen an Pferdepatienten diente der Beschreibung der Respirationsgeräusche lungenkranker Pferde. Anhand der Ergebnisse der klinischen Untersuchung konnten vier Pferde der gesunden, 14 Pferde der geringgradig lungenkranken und neun Pferde der hochgradig lungenkranken Gruppe zugeordnet werden. Pferde der hochgradig lungenkranken Gruppe wurden in Ruhe, alle anderen nach 10-minütiger Trabbelastung gemessen. Es erfolgte eine akustische Auswertung und die Aufschlüsselung der Lokalisation von Giemen und Rasseln. Bei der akustischen Auswertung traten Respirationsgeräusche in der geringgradig lungenkranken Gruppe signifikant häufiger auf als in der gesunden Gruppe, was mit dem regelmäßigerem Atmungszyklus bei kranken Tieren im Zusammenhang steht. Bei der hochgradig lungenkranken Gruppe ist Rasseln signifikant häufiger als in der geringgradig lungenkranken Gruppe festzustellen. Hinsichtlich der Lokalisation der zusätzlichen Geräusche kann kein signifikanter Unterschied festgestellt werden, so kann man nicht davon ausgehen, dass diese besonders im Spitzenlappenbereich der Lunge auftreten. Zwischen klinischem Score und Giemen des jeweiligen Pferdes besteht ein hochsignifikanter Zusammenhang. Somit ist erwiesen, dass Giemen beim Pferd als Indikator des Schweregrades der Lungenerkrankung gelten kann. Zwischen klinischem Score und Rasseln des jeweiligen Pferdes besteht ebenfalls ein hochsignifikanter Zusammenhang, so dass man davon ausgehen kann, dass die Anzahl der Rasselkomponenten als Ausdruck des Schweregrades der Erkrankung gewertet werden kann. Zwischen interpleuraler Druckdifferenz und Giemen und zwischen interpleuraler Druckdifferenz und Rasseln bestehen hochsignifikante Zusammenhänge, so dass man bei erhöhter interpleuraler Druckdifferenz vermehrt mit Giemen bzw. Rasseln rechnen muss.
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Der Xyloseresorptionstest bei gesunden und kranken KühenSchreiber, Katja 16 October 2006 (has links)
Die Dislocatio abomasi ist bei Hochleistungsmilchrindern eine häufig auftretende Erkrankung, die erhebliche wirtschaftliche Verluste verursacht. Die Störung der abomasalen Motilität und Entleerung wird in der Literatur als grundsätzliche Voraussetzung für die Entstehung dieser Erkrankung beschrieben. Eine wenig aufwändige und klinisch einsetzbare Methode zur Messung von Motorik und Entleerung des Labmagens ist aufgrund der verdauungsphysiologischen Besonderheiten des Rindes und seines rechtlichen Status als lebensmittellieferndes Tier nur sehr schwierig zu finden. Es wurde die Frage bearbeitet, ob der Xyloseresorptionstest beim Rind eine geeignete Methode zur Untersuchung der Labmagenentleerung darstellt. Der Test wurde an 24 klinisch gesunden Kühen (Gruppe I-III) und 7 Kühen mit einer Dislocatio abomasi sinistra (Gruppe IV) der Rasse Holstein Friesian, mit unterschiedlichem Anteil an Schwarzbuntem Milchrind durchgeführt. Bei den gesunden Kühen erfolgte eine Gruppeneinteilung entsprechend des Laktationsstadiums: Gruppe I bestand aus 8 Kühen, die innerhalb der letzten 6 Tage vor Versuchsdurchführung ein lebendes Kalb geboren hatten, Gruppe II setzte sich aus 8 tragenden Kühen im mittleren Laktationsstadium (155±65 Tage), mit mittlerer bis hoher Tagesmilchleistung (38,0±10,2 l/d) zusammen, Gruppe III zählte 8 nicht tragende Kühe mit unterschiedlichen Tagesmilchleistungen (20,5±11,4 l Milch), deren Abkalbung mindestens 9 Monate (305±77 Tage) zurück lag. Die abomasale Applikation von Xylose mittels Abomasozentese unter Ultraschallkontrolle ließ sich schnell und ohne großen Aufwand durchführen. Die Dosis von 0,5 g Xylose/kg Körpergewicht ist für den Test beim adulten Rind geeignet. Aus den Serumxylosekonzentrationen wurde eine Resorptionskurve ermittelt und verschiedene Kurvenparameter [Zeit bis zum Erreichen der maximalen Serumxylosekonzentration (Tmax), maximale Serumxylosekonzentration (Cmax), Serumhalbwertszeit (t1/2) sowie Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC)] berechnet. Tmax wird als entscheidender Parameter zur Beurteilung der abomasalen Entleerung betrachtet. Weiterhin wurden Proben von Milch und Harn auf ihre Xylosekonzentration untersucht. Die maximale Serumxylosekonzentration wurde bei Kühen unmittelbar post partum (Gruppe I) im Mittel nach 107,1±28 min, bei Kühen im mittleren Laktationsstadium (Gruppe II) nach 90,0±22,7 min und bei nicht tragenden Kühen im letzten Laktationsdrittel (Gruppe III) nach 102,9±14,9 min gemessen. Es existieren zwischen den Gruppen keine statistisch signifikanten Unterschiede. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass Störungen der Motilität des Labmagens, die als Ursache einer Labmagenverlagerung angesehen werden, nicht in Beziehung zum Laktationsstadium stehen. Bei gesunden Kühen unmittelbar post partum (<6 Tage p.p.) konnte keine im Xyloseresorptionstest feststellbare veränderte Labmagenentleerung und –motilität nachgewiesen werden. Vielmehr scheinen Stoffwechselstörungen und Organkrankheiten, die häufig im unmittelbar postpartalen Zeitraum auftreten, im Zusammenspiel für Störungen der Labmagenmotilität und -entleerung verantwortlich zu sein. Die Altersabhängigkeit der Xyloseresorption konnte bestätigt werden. Bei den adulten, gesunden Kühen (Gruppe I-III) der vorliegenden Untersuchung stellte sich das Xylosemaximum im Serum wesentlich früher ein als bei maximal 6 Wochen alten Kälbern. Im Vergleich mit anderen Tierarten konnte festgestellt werden, dass laut Literatur Menschen und Hunde ähn-lich hohe Serumxylosekonzentrationen erreichen, während Rinder, Schafe und Pferde niedrigere Serummaxima aufweisen. Bei allen Kühen folgte die Entleerung von D-Xylose aus dem Labmagen einem exponentiellen Muster. Es wurde eine abomasale Entleerungshalbwertszeit von D-Xylose von im Mittel 26,9±8,5 min ermittelt. Im Harn konnten im Vergleich zum Serum hohe Xylosekonzentrationen gemessen werden (3,3±2,1 mmol/l). In der Milch dagegen ließ sich Xylose in niedrigen Konzentrationen nachweisen (1,1±0,2 mmol/l). Bei Einsatz des Xyloseresorptionstestes an Kühen, die an einer Dislocatio abomasi sinistra (Gruppe IV) litten, konnte ein statistisch gesicherter Unterschied bei Tmax festgestellt werden. Im Vergleich zu gesunden Tieren wurde eine später eintretende maximale Serumxylosekonzentration (190,0±106,3 min) ermittelt. Dies weist auf eine verzögerte Magenentleerung hin. Im Weiteren erzielten Kühe, die an einer Dislocatio abomasi sinistra litten (Gruppe IV), weder höhere Maximalkonzentrationen im Serum (1,08±0,57 mmol/l), noch eine größere Fläche unter der Kurve (360,9±244,4 mmol*min/l) als die gesunden Kühe der Gruppe I bis III. Bei diesen Kühen wurden daher keine Hinweise auf eine effektivere Xyloseresorption gefunden. Kühe, bei denen ein nach links verlagerter Labmagen chirurgisch reponiert wurde, erreichten laut Literatur postoperativ wesentlich später die maximale Serumxylosekonzentration, als Kühe die zum Zeitpunkt des Versuchs an einer bestehenden Dislocatio abomasi sinistra litten (Gruppe IV).
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Antioxidativer Status in Euterlymphe und Blut bei gesunden und kranken KühenDübeler, Ingo 18 July 2006 (has links)
Einleitung: Das Euter von Milchkühen hat einen besonders intensiven Sauerstoffumsatz, wodurch auch vermehrt Sauerstoffradikale entstehen, die zu einer Beeinträchtigung der Eutergesundheit führen können. Dies schließt eine Belastung der antioxidativen Kapazität (AC) mit ein. Die AC kann im Blut analysiert werden, wobei es bisher nicht bekannt ist, ob die Untersuchung der peripheren Euterlymphe die unmittelbare Analyse am Euter ermöglicht und Aussagen über oxidativen Stress der Parenchymzellen zulässt. Zielstellung: Anhand von systematischen Untersuchungen zu Antioxidantien, Stoffwechselparametern sowie Zellen in Blut und Lymphe wurde ein Vergleich zwischen gesunden Kühen und Kühen mit Labmagenverlagerung und spezifischen Begleiterkrankungen unter besonderer Beachtung der Mastitis durchgeführt, um für die Erkrankung aussagekräftige Parameter im Blut gegenüber der Euterlymphe zu ermitteln. Material und Methoden: Die Studie erfolgte an 52 Milchkühen (Deutsche Schwarzbunte [DSB]), die wegen Dislocatio abomasi sinistra und Begleiterkrankungen, wie Mastitis, Endometritis oder Laminitis in die Tierklinik eingewiesen wurden, sowie an 9 gesunden DSB-Kühen zwei und vier Wochen post partum (p.p.). Bei den kranken Kühen wurde vor der Labmagenreposition afferente Euterlymphe und Blut aus der Vena epigastrica cranialis superficialis entnommen. Als Antioxidantien wurden im Blut die Superoxiddismutase (SOD) und die Glutathionperoxidase (GPX), im Blutserum und in der Euterlymphe die AC wasser- (ACW) und lipidlöslicher (ACL) Antioxidantien, die Trolox equivalent antioxidative capacity (TEAC), Konzentrationen von Eisen (Fe), Selen (Se), Kupfer (Cu), Zink (Zn),Totalprotein, Albumin und Gesamtbilirubin untersucht. Weiterhin wurden die Konzentrationen der klinisch-chemischen Parameter β-Hydroxybutyrat, freie Fettsäuren (FFS), Glucose, Cholesterol, Harnstoff, Creatinin, Calcium (Ca), Magnesium (Mg), Natrium (Na), Kalium (K), Chlorid (Cl), anorganisches Phosphat (Pi) sowie Aktivitäten der Aspartat-Aminotransferase, Creatinkinase und Glutamatdehydrogenase analysiert. Ergebnisse: Die Antioxidantien-Konzentrationen waren in der Lymphe stets signifikant niedriger als im Blutserum. Gesunde Kühe hatten im Blutserum vier gegenüber zwei Wochen p.p. signifikant höhere ACL- ( x ~ = 13,4; 7,94 µmol/l) und TEAC- ( x ~ = 295; 186 µmol/l) Konzentrationen. In der Lymphe waren diese Unterschiede nur bei ACW Zusammenfassung ( = 39,8; 26,8 µmol/l) signifikant. Gesunde Kühe hatten im Vollblut ( x ~ = 574 U/g Hb)signifikant höhere GPX-Aktivitäten als kranke ( x ~ = 332 U/g Hb). In der Euterlymphe war die ACL-Konzentration bei gesunden Kühen ( x ~ = 4,52 µmol/l) gegenüber kranken ( = 2,58 µmol/l) signifikant höher. Kranke Kühe hatten in der Euterlymphe die niedrigsten Ca-, Zn-, Fe-, ACL- (u.a. Vitamin A, α-Tocopherol) und höchsten Cu-Konzentrationen. Die Leukozytenanzahl war bei ihnen in Blut und Lymphe erhöht. Die TEAC-Konzentrationen lagen bei den kranken signifikant höher als bei den gesunden Kühen, bei Mastitis (Blut = 305 µmol/l; Lymphe x ~ = 98,1 µmol/l) am höchsten und verliefen invers zur ACW. Die ACW-Konzentrationen der gesunden Kühe waren im Blutserum ( = 75,4 µmol/l) signifikant höher als bei Mastitis ( x ~ = 42,2 µmol/l). Bei den kranken Kühen bestand ein signifikanter Zusammenhang der Proteinkonzentration nur mit der TEAC-, jedoch nicht mit der ACW-Konzentration. Die ACW-Konzentration war in Blut und Lymphe bei den kranken Kühen niedriger als bei den gesunden, was für eine Belastung der AC spricht. Kühe mit Mastitis hatten die niedrigste Zn-Konzentration im Blut ( = 5,90 µmol/l), was ebenso auf vermehrten oxidativen Stress hindeutet. Die freien Ionen Na, K und Pi lagen im Blut und in der Lymphe in gleichen Konzentrationen vor. Die Cl-Konzentrationen waren in der Euterlymphe infolge des Ladungsausgleiches zu der niedrigen, anionisch wirkenden Proteinkonzentration signifikant höher als im Blutserum. Proteine oder Proteinkomplex-gebundene Inhaltsstoffe, wie Ca, Mg, Fe, Zn, Cu oder Se, Cholesterol, Bilirubin und FFS hatten in der Lymphe signifikant niedrigere Konzentrationen als im Blutserum. Die Albumin-, Bilirubin- und Cholesterol-Konzentrationen korrelierten in der Euterlymphe im Gegensatz zum Blutserum stets signifikant mit antioxidativen Summenparametern. Die an Mastitis erkrankten Kühe hatten mit x ~ = 2,00 G/l signifikant mehr Leukozyten in der Lymphe als Kühe mit anderen Begleiterkrankungen ( x ~ = 0,40 G/l). Schlussfolgerungen: Blut- und Lymphgefäße bilden einen Verteilungsraum, so dass die Substrat-Konzentrationen in der Lymphe vor allem durch die des Blutserums bestimmt werden. Proteine können die Blutgefäße nur schwer penetrieren. Deshalb kommen die im Blut proteingebundenen Inhaltsstoffe der Lymphe in entsprechend niedrigen Konzentrationen vor. Proteine prägen die AC in der Lymphe stärker als im Blutserum. Bei akuten katarrhalischen Mastitiden in Zusammenhang mit einer Labmagenverlagerung überwiegen in der Euterlymphe die Lymphozyten bei allgemeiner Erhöhung der Gesamtleukozytenzahl. Bei Labmagenverlagerung ungeachtet der Begleiterkrankung nimmt die ACL-Konzentration nur in der Lymphe und nicht im Blutserum ab. Die diagnostische Nutzung der Lymphe und ihre Aussagekraft bezüglich zellulärer Reaktionen bei akuten Entzündungen bedürfen weiterer Untersuchungen.
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Untersuchungen zur Änderung der DVG-Desinfektionsmittelrichtlinien (Viruzidie)Köhler, Caroline 16 May 2006 (has links)
Die Prüfung chemischer Desinfektionsmittel für die Bereiche Tierhaltung und Lebensmittelhygiene stellt einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Tierseuchen sowie lebensmittelgetragener Infektionen beim Menschen dar und wird in Deutschland nach den Richtlinien der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft e.V. (DVG) durchgeführt. Dabei umfasst die Viruzidieprüfung derzeit nur eine Prüfung im Bereich Tierhaltung. Zudem sind Bestrebungen, wie sie bei der derzeit stattfindenden Erarbeitung einer gesamteuropäischen Richtlinie existieren, die Prüfbedingungen an die Verhältnisse der praktischen Desinfektion anzupassen, in der aktuellen Prüfrichtlinie der DVG noch nicht verwirklicht. Dies betrifft insbesondere eine zusätzliche Versuchsdurchführung bei einer Temperatur von 10 °C. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war, mittels Suspensionsversuchen zu prüfen, ob die Prüftemperatur einen signifikanten Einfluss auf den Grad der Virusinaktivierung besitzt oder ob dieser vernachlässigt werden kann. Der Einfluss der Zugabe einer definierten Eiweißmenge zur Simulation einer organischen Belastung, wie in den Prüfrichtlinien bereits enthalten, wurde ebenfalls überprüft und mit dem Einfluss der Prüftemperatur verglichen. Die Untersuchung von fünf Desinfektionsmitteln an acht Viren zeigte, dass der Anteil der Versuche, bei welchen ein Kältefehler auftrat, mit rund 42 % eine ähnlich hohe Dimension annimmt wie der Anteil der Versuche mit signifikantem Eiweißfehler (rund 62 %). Eine Bestrebung, wie sie bei der Entwicklung einer Richtlinie durch das Comité Européen de Normalisation (CEN-Richtlinie) stattfindet, ist also unbedingt zu unterstützen und auch für die DVG-Richtlinie in Betracht zu ziehen. Des Weiteren wurden die in der bestehenden DVG-Richtlinie etablierten Viren Enteric cytopathogenic bovine orphan virus (ECBO-Virus), Respiratoric enteric orphan virus (Reovirus) und Newcastle disease virus (NDV) in Suspensions- und Holzkeimträgerversuchen mit Alternativviren verglichen, welche aufgrund einer höheren Tenazität, einer besseren Handhabung bei der Versuchsdurchführung oder ihrer eventuellen Eignung für eine Prüfung im Bereich Lebensmittelhygiene ausgewählt worden waren. Im Vergleich des ECBO-Virus mit den als Alternativvirus in Frage kommenden Viren Enteric cytopathogenic human orphan virus (ECHO-Virus) bzw. dem Felinen Panleukopenievirus (FPV) konnte das ECHO-Virus als das Virus mit der deutlich höchsten Tenazität gegenüber chemischen Desinfektionsmitteln identifiziert werden. Infolge dessen kann dieses auch aufgrund seiner sehr guten Eigenschaften in der Versuchsdurchführung, uneingeschränkt als Ersatz für das ECBO-Virus empfohlen werden. Von den als Ersatz für NDV in Betracht gezogenen Viren Bovines Virusdiarrhöe-Virus (BVDV) und Felines Herpesvirus (FHV) kann nur BVDV für einen Einsatz in der Desinfektionsmittelprüfung empfohlen werden, da dieses eine mit NDV nahezu identische Tenazität besitzt. BVDV kann so ebenfalls als Ersatz für das in der Versuchsdurchführung relativ schwierig zu handhabende NDV empfohlen werden. Auch für das Feline Calicivirus (FCV), welches als möglicher Ersatz für Reovirus in die Untersuchung einbezogen wurde, konnte eine Ähnlichkeit der Tenazität, abhängig von der Wirkstoffgruppe, bestätigt werden. Auf dieser Grundlage sollte überdacht werden, FCV ebenfalls, möglicherweise als Ersatz für Reovirus, in die Prüfrichtlinien einzubeziehen, da somit ein Surrogat für bedeutende humanpathogene, durch Lebensmittel übertragene Viren eine Grundlage für die Schaffung einer Viruzidieprüfung im Bereich Lebensmittelhygiene darstellen könnte.
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Untersuchungen zu Nachweis und Differenzierung von Campylobacter fetus subsp. venerealis beim Rind mit konventionellen und molekularbiologischen MethodenBagon, Audrey 09 November 2006 (has links)
Campylobacter fetus subsp. venerealis ist der Erreger der bovinen genitalen Campylobacteriose, einer anzeigepflichtigen Tierseuche. Er hat sein natürliches Reservoir im Präputialsack klinisch gesunder Bullen und ist in der Lage, Aborte zu verursachen (enzooti-scher Abort). Davon abzutrennen sind Infektionen mit C. fetus subsp. fetus, welcher natürlicherweise im Intestinaltrakt des Rindes auftritt und ebenfalls Aborte auszulösen vermag (spo-radischer Abort). Während C. fetus subsp. venerealis einen ausgeprägten Tropismus für die Genitalschleimhaut des Rindes aufweist, handelt es sich bei der Subspezies fetus um einen Zoonoseerreger, der beim Menschen schwerwiegende Erkrankungen mit zumeist septikämischen Charakter verursachen kann. Die Übertragung von C. fetus subsp. venerealis erfolgt hauptsächlich durch den natürlichen Deckakt, es besteht aber auch die Gefahr der Verbreitung durch künstliche Besamung, da klinisch gesunde Bullen den Erreger im Samen enthalten können. Die Unterschiede in der Epidemiologie und die klinische Bedeutung der beiden C. fetus-Subspezies erfordern eine exakte Identifizierung und Differenzierung. Der erste Teil der Untersuchung befasst sich daher mit den Möglichkeiten des molekularen Erregernachweises. Im zweiten Teil wurden 50 Isolate aus den vergangenen fünf Jahren mit molekularen Methoden auf ihre genetische Ähnlichkeit untersucht. Eine Abgrenzung durch traditionelle mikrobiologische Methoden ist sehr problematisch, da sie im Wesentlichen auf nur zwei Reaktionen beruht: die Glycin-Toleranz und die Na-Selenit-Reduktion, wobei neueste Untersuchungen unter standardisierten Bedingungen nur die Glycin-Toleranz als eindeutig charakterische Reaktion für beide Subspezies übrigließe. Aus diesem Grunde wurden PCR-Untersuchungen zur Identifizierung und Differenzierung beider C. fetus-Subspezies eingeführt. In einem ersten Schritt wurde Campylobacter fetus spezifisch nachgewiesen. Danach erfolgte die Differenzierung der Subspezie durch eine weitere PCR, in der nur bei Vorliegen der DNS von C. fetus subsp. venerealis ein Amplikon erhalten wurde. Insgesamt wurden 103 C. fetus-Isolate untersucht, einschließlich der Typenstämme von C. fetus subsp. fetus und C. fetus subsp. venerealis. Auf Grund der Ergebnisse des Gly-cintoleranztests konnten 81 C. fetus subsp. venerealis (Glycin intolerant) und 22 C. fetus subsp. fetus (Glycin tolerant) identifiziert werden. Die Ergebnisse des Glycintoleranztests und der PCR stimmten bei allen 103 C. fetus Isolaten überein. Versuche zum Direktnachweis von C. fetus subsp. venerealis aus Bullensperma durch Anwendung von fünf unterschiedlichen DNS-Extraktionsmethoden waren in ihren Ergebnissen hinsichtlich ihrer Sensitivität nicht zufrieden stellend (104 KbE/ml). Daraus ergibt sich zwingend, dass die Kultivierung des Erregers vor seiner phäno- und genotypischen Charakterisierung weiterhin unverzichtbar bleibt. Durch Untersuchungen mittels PFGE wurde gezeigt, dass die Campylobacter fetus subsp. venerealis-Population, die in Deutschland vorkommt, genetisch nicht einheitlich ist. Eine strenge Gruppierung nach geografischen Regionen war nicht möglich. Innerhalb größerer Gruppen genetisch ähnlicher Stämme fielen Isolate mit identischen Mustern auf, was auf gemeinsame Infektionsquellen hindeutet. Die ERIC-PCR sollte in der vorliegenden Arbeit als zweite Methode der Analyse des Gesamtgenoms zur weiteren Stützung der Ergebnisse der Makrorestriktionsanalyse beitragen. Die Analysen mittels ERIC-PCR machte ein hohes Maß an Heterogenität innerhalb der einzelnen Spezies sichtbar, lässt jedoch keine Assoziation zwischen Bandenprofilen und einer Zuordnung zum Krankheitsbild oder zur geographischen Herkunft zu.
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Stoffwechseluntersuchungen bei Hochleistungskühen im peripartalen Zeitraum unter Berücksichtigung klinischer ErkrankungenEvertz, Christian 18 July 2006 (has links)
In der vorliegenden Arbeit wurde der peripartale Stoffwechsel von Kühen und Färsen einer Hochleistungsherde untersucht. Es wurde überprüft, ob Kühe mit einer Laktationsleistung über 10000 Liter einen stabilen Stoffwechsel aufweisen können und welche Unterschiede im peripartalen Stoffwechsel erkrankter und gesunder Tiere bestehen. Die Untersuchung erfolgte in einem Milchviehbestand mit 354 Schwarzbunten-Milchkühen und einer durchschnittlichen Milchleistung von 11190 kg Milch pro Jahr. Die Kühe wurden abhängig vom Laktationsstadium in Gruppen gehalten und entsprechend differenziert gefüttert. Das Futter wurde mittels einer totalen Mischration einmal täglich vorgelegt. Die Futterkomponenten wurden wöchentlich im betriebseigenen Analyselabor untersucht und die Futterrationen danach entsprechend angepasst. Die Rückenfettdicke wurde per Ultraschallgerät 8, 3 und 1 Wo ap, zur Kalbung sowie 2, 4, 8 und 12 Wo pp (post partum) gemessen. Der Säure-Basen-Haushalt wurde durch Harnuntersuchungen am 21. und 7. d ap (ante partum) sowie am 3. und 14. d pp mittels fraktionierter Netto-Säure-Basenausscheidung bestimmt. Zur Erfassung der Stoffwechselsituation wurden am 21. und 7. d ap, zur Kalbung sowie am 3. und 14. d pp aus dem Blut folgende klinisch-chemischen Parameter analysiert: GLDH (Glutamat-Dehydrogenase), GGT (Gamma Glutamyl Transferase), AST (Aspartat Amino Transferase), AP (Alkalische Phosphatase), LDH (Lactat-Dehydrogenase), Protein, Albumin, Harnstoff, CK (Creatinkinase), Kreatinin, FFS (Freie Fettsäuren), BHB (Beta-Hydroxy-Butyrat), Bilirubin, Cholesterol, Glucose, Lactat, Ca, P und Mg. Der Energiestoffwechsel der klinisch gesunden Hochleistungskühe war belastet, was sich in erhöhten Konzentrationen der FFS zeigte. Die Medianwerte der BHB-, Bilirubin und Cholesterol-Konzentrationen bewegten sich innerhalb der Toleranzgrenzen. Der Leber-, Eiweiß-, Muskelstoffwechsel sowie Säure-Basen-Haushalt der gesunden Tiere wies nur unbedeutende Veränderungen auf. Die Ergebnisse zeigen beispielhaft, dass Kühe mit hohen Milchleistungen einen physiologischen Stoffwechsel im peripartalen Zeitraum aufweisen und dass die bekannten Toleranzgrenzen für die Laborparameter auch bei Hochleistungskühen im peripartalen Zeitraum angewendet werden können. Das Vorliegen einer Gesundheitsgefährdung wird durch die festgestellte Erkrankungshäufigkeit der Tiere belegt. Von 93 untersuchten Tieren erkrankten 24,7 % an Ovarialzysten, 23,7 % an Puerperalstörungen, 12,9 % an inapparenten Eutererkrankungen, 7,5 % an Labmagenverlagerungen, und 5,4 % kamen zum Festliegen. Diese Morbiditätsrate ist vergleichsweise zu Kühen niedrigerer Leistungsbereiche nicht erhöht. Die Krankheitsgefährdung der Kühe spiegelte sich generell in hohen Konzentrationen freier Fettsäuren ante partum, niedrigen Cholesterolkonzentrationen 3 d pp, einer Unterkonditionierung der Kühe zur Kalbung sowie erhöhten Proteinkonzentrationen 21 d ap wider. Ein bei Hochleistungskühen ausgeprägter „relativer Diabetes der Milchkuh“ stellt möglicherweise einen weiteren Risikofaktor für das Auftreten peripartaler Erkrankungen dar. Im Gegensatz zu den klinisch gesunden Kühen konnte bei den peripartal zum Festliegen gekommenen Kühen eine stärkere Hypophosphatämie sowie eine tendenziell stärkere Belastung des Energiestoffwechsels nachgewiesen werden. Des Weiteren konnten bei diesen Tieren antepartal signifikant niedrigere AP-Aktivitäten gesichert werden. Die an Labmagenverlagerung erkrankten Kühe wiesen im Vergleich zu den gesunden Kühen am 14. d pp lediglich erhöhte BHB-Konzentrationen und erniedrigte Mg-Konzentrationen auf. Die klinisch-chemischen Parameter der an Puerperalstörungen, an inapparenten Eutererkrankungen und an Ovarialzysten erkrankten Tiere wiesen in allen untersuchten Funktionskreisen einen stabilen Stoffwechsel auf. Auffallend und abweichend von den klinisch gesunden Tieren zeigten an Ovarialzysten erkrankte Tiere 4-8 Wo pp einen gesteigerten Rückenfettdickenabbau, und Kühe mit einer inapparenten Eutererkrankung wiesen bereits ab der 8. Wo pp eine Zunahme der Rückenfettauflage auf. Schlussfolgernd ist festzustellen: 1. Hochleistungskühe mit Milchleistungen um 11000 kg/Jahr können trotz starker Belastung des Stoffwechsels im peripartalen Zeitraum ihren Stoffwechsel regulieren. 2. Die bekannten Toleranzgrenzen für Stoffwechselparameter (FÜRLL 2004, 2005) sind zur Anwendung bei Hochleistungskühen gut geeignet. 3. Eine stärkere Gefährdung für Erkrankungen des Fettmobilisationssyndroms konnte festgestellt werden. 4. Retrospektiv betrachtet ließ kein untersuchter Parameter ante partum ein ausreichend frühdiagnostisches Potenzial zur Erkennung einer postpartalen Erkrankung erkennen. / In the present study the metabolism of high yielding dairy cows and heifers in the peripartum period has been examined. The first aim of this study was to investigate if cows with milk yields above 10.000 kg milk per year can have a physiological metabolism. The second aim was to investigate the differences between the metabolism of healthy and unhealthy animals. The data were collected in a commercial dairy farm milking 354 cows with an average milk yield of 11.190 kg per year. The cows were grouped and fed according to their lactation period. The fodder was lined with a total mixed ration once a day and the components were analysed weekly so that the rations could be adapted to the requirements of the animals. The back fat thickness was measured via ultrasonic at 8, 3 and 1 week ap, at birth and 2, 4, 8 and 12 weeks pp. The acid-base-metabolism was analysed by urine examination on day 21 and 7 ap and on day 3 and 14 pp. To know about the metabolic situation of the cows the following blood parameters were measured on day 21 and 7 ap, at birth and on day 3 and 14 pp: glutamate dehydrogenase, gamma glutamyl transferase, aspartate aminotransferase, alkaline phosphatase, lactate dehydrogenase, protein, albumin, blood urea nitrogen, creatine kinase, creatinine, free fatty acids, beta-hydroxybutyrate, bilirubin, cholesterol, glucose, lactate, Ca, P, Mg The energy metabolism of the healthy cows showed a metabolic stress. A complete deviation from the physiological energy metabolism could not be proved. On the whole, the liver metabolism, protein metabolism, muscle metabolism, mineral metabolism and acid-base-balance of the healthy cows showed only negligible deviations. The results illustrate that the known laboratory references for parameters in blood and urine can be used for high yielding dairy cows and that these cows can have a steady metabolism in the peripartum period. The risk of falling ill is reflected by the high rate of diseased cows and heifers. Out of 93 examined animals, 24.7 % suffered from ovarian cysts, 23.7 % from puerperal disturbances, 12.9 % from subclinical mastitis, 7.5 % from a displaced abomasum and 5.4 % developed clinical symptoms of parturient paresis. This examination could detect high concentrations of free fatty acids ante partum, low concentrations of cholesterol on day 3 pp, an under conditioning at birth and high ante partum protein concentrations which are usually described as being serious health risks for animals. A marked relative insulin resistance (diabetes-like-state) may also be considered a health risk. Compared with healthy cows, the animals with symptoms of parturient paresis showed greater hypophosphataemia and a tendentially greater impairment of the energy metabolism. Thus the observed disease pattern is equal to the atypical and hypophosphataemic form. These animals showed significantly lower AP-activities in comparison with the healthy ones. Animals with displaced abomasum showed increased beta-hydroxybutyrate- and lower Mg-concentrations than healthy cows on day 14 pp. Cows with puerperal disturbances, subclinical mastitis and cystic ovarian diseases had a steady metabolism in all investigated spheres of action. Much to the contrary of healthy animals, individuals with ovarian cysts showed a remarkable increased back fat mobilization in week 4-8 pp. In contrast, the cows with subclinical mastitis had a gain of back fat thickness starting from week 8 pp. The results of these studies have shown the following: 1. Dairy cows with a milk yield above 10.000 kg/year can have a steady metabolism in the peripartum period despite high metabolic stress. 2. The known laboratory references for blood and urine parameters (FÜRLL 2004, 2005) are appropriate for high yielding dairy cows in the peripartum period. 3. A higher risk of falling ill with the fat mobiliation syndrom in the peripartum period could be found for the examined dairy cows. 4. Retrospectively, none of the examined parameter showed a sufficient capability for early screening of postpartal diseases ante partum.
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