Spelling suggestions: "subject:"ddc:oeo"" "subject:"ddc:eeo""
1 |
Change through biodiesel production in Norte de Minas, Brazil? An assessment of a complex rural systemAvenhaus, Wibke 30 August 2019 (has links)
Ländliche Gebiete in Brasilien sind mit vielfältigen Problemen konfrontiert. Um gleichzeitig eine nachhaltige, bezahlbare Biodieselproduktion zu fördern und die sozialen Probleme auf dem Land anzugehen, wurde 2004 das brasilianische Biodieselprogramm PNPB beschlossen.
Diese Arbeit untersucht, welche Veränderungen die Produktion von Ölpflanzen im Rahmen des PNPB für Kleinbauern mit sich bringt und ob dies zu mehr Resilienz der kleinbäuerlichen Landwirtschaft im Norden von Minas Gerais beiträgt.
Untersucht wurden landwirtschaftliche Systeme in zwei Regionen. In der bereits marktwirtschaftlich orientierten Region mit einer gut funktionierenden Kooperative bringt der Anbau von Soja für Biodiesel einen geringen Mehrverdienst und wenig Umsetzungsprobleme. Das Agrarsystem selbst wird jedoch weder resilienter noch werden die Bauern abhängig vom PNPB.
Anders stellt sich die Situation in der strukturschwachen Region dar, wo Kleinbauern Rizinus als neue Fruchtart in ihre Produktion aufgenommen haben. Diese Bauern waren die eigentliche Zielgruppe des PNPB. Tatsächlich profitieren sie aber weit weniger davon. Zwar konnten die Rizinusbauern durch das PNPB kurzfristig einen Einkommenszuwachs erzielen, aufgrund verschiedener Widrigkeiten war dieser jedoch nicht von Dauer. Insgesamt ist die Struktur des Agrarsystems der Rizinusbauern sehr fragil. Das bedeutet, dass sich externe Störungen selbst verstärken und das System aus dem Gleichgewicht bringen können. Dies und die genannten Schwierigkeiten führen zu einer Schwächung der Resilienz des Gesamtsystems durch das PNPB. Der Kern des Agrarsystems mit seiner ursprünglichen Produktion von Rindfleisch und Produkten zur Selbstversorgung, deren Überschüsse verkauft werden, kann jedoch als resilient eingestuft werden.
Alternativ zur Teilnahme am PNPB könnte eine auf Diversität, Agrarökologie, traditionelles Wissen, regionale Vernetzung und Autonomie der Kleinbauern gegenüber Abnehmern ausgelegte Produktionsweise zu mehr Resilienz führen. / Rural areas in Brazil face various problems. In order to simultaneously promote sustainable, affordable biodiesel production and to address the social problems in the countryside, the Brazilian biodiesel program PNPB was approved in 2004.
This thesis examines the changes induced by the production of oil crops under the PNPB for family farmers, and whether this contributes to the resilience of family farming in the north of Minas Gerais.
Agricultural systems were studied in two regions. In the already market-oriented region with a well-functioning cooperative the cultivation of soybeans for biodiesel provides a small additional income and little implementation problems. However, neither the agricultural system itself becomes more resilient nor do the farmers depend on the PNPB.
The situation is different in the structurally weak region where small farmers have included castor as a new crop in their production. These farmers were the actual target group of the PNPB. In fact, they benefit far less. Although the castor bean farmers were able to increase their income in the short term by the PNPB, this was not permanent due to various adversities. Overall, the structure of the agricultural system is very fragile. This means that external disturbances can intensify themselves and can bring the system out of balance. This and the difficulties mentioned led to a weakening of the resilience of the overall system by the PNPB. However, the core agricultural system, with its production of beef and products for self-sufficiency and the surplus being sold to the market can be classified as resilient.
As an alternative to the participation in the PNPB, a more diversified farming approach, such as using methods of agricultural ecology and traditional knowledge and the establishment of cooperatives to strengthen the autonomy of small-scale farmers and their power towards contract partners, could lead to more resilience.
|
2 |
Pathways of adaptive capacity for climate impact researchAndrijevic, Marina 07 September 2021 (has links)
Bei den Schätzungen der künftigen Auswirkungen bleiben die globalen Ungleichheiten der sozioökonomischen Bedingungen meist unberücksichtigt, die für die tatsächliche Fähigkeit der Systeme, viele der Anpassungsmaßnahmen umzusetzen, entscheidend sein werden. Um das zu erwartende Ausmaß der Anpassung auf der Grundlage wirtschaftlicher, finanzieller, menschlicher, technologischer und anderer Kapazitäten besser bestimmen zu können, sollten Projektionen der Klimaauswirkungen und der daraus resultierenden Verluste und Schäden die Koevolution zwischen Klimagefahren und sozioökonomischer Entwicklung berücksichtigen. In dieser Arbeit werden verschiedene Bereiche der Klimawissenschaft miteinander verknüpft, um ein Instrumentarium zur besseren Darstellung der Anpassung in quantitativen Modellierungsinstrumenten anzubieten. Der Ansatz bettet die sozioökonomischen Barrieren in den Szenariorahmen der Shared Socioeconomic Pathways (SSPs) ein, um quantitative Pfade der Anpassungsfähigkeit zu erstellen. Die Integration der Anpassungsfähigkeit in den Szenarioraum ermöglicht eine differenziertere Operationalisierung der Anpassung in der quantitativen Modellierung. Im ersten Teil der Arbeit werden zwei Erweiterungen des Szenariorahmens vorgestellt, die sich auf Indikatoren für die Regierungsführung und die Gleichstellung der Geschlechter als zwei der wichtigsten Hindernisse für die Anpassung konzentrieren. Im zweiten Teil werden zwei Anwendungen der Anpassungsfähigkeit für die Sektoren Gesundheit und Landwirtschaft vorgestellt, die den Zusammenhang zwischen sozioökonomischen Bedingungen und der unterschiedlichen Anfälligkeit für mögliche Klimastressoren aufzeigen. Das hier vorgestellte Toolkit eignet sich in erster Linie für den Einsatz in quantitativen Bewertungen von Auswirkungen und alternativen politischen Optionen, um anpassungsrelevante Informationen einzubeziehen, damit der Klimawandel unter verschiedenen sozioökonomischen Szenarien robuster dargestellt werden kann. / Adaptation to climate change can substantially reduce the negative impacts of climate change, but quantitative estimates of future impacts tend to disregard global inequalities in socio-economic conditions, which will be decisive for the systems’ actual ability to deploy many of the adaptation measures. To better ascertain the degree of adaptation that can be expected based on economic, financial, human, technological and other capacities, projections of climate impacts and the ensuing loss and damage should account for the co-evolution between climate hazards and socio-economic development. To this end, this thesis connects several areas of climate change science to offer a toolkit for improving the representation of adaptation in quantitative modeling tools. The approach shown here embeds the socio-economic barriers to into the scenario framework of Shared Socioeconomic Pathways (SSPs) to establish quantitative pathways of adaptive capacity. Integrating adaptive capacity in the scenario space opens opportunities for a more nuanced operationalization of adaptation in quantitative modeling. In the first half of the thesis, two extensions of the scenario framework are presented, focusing on indicators of governance and gender equality as two of the key barriers to adaptation that have not yet been part of the set of indicators in the SSPs. The second half of the thesis showcases two sectoral applications of adaptive capacity for the health and agriculture sectors, demonstrating the relationship between socioeconomic conditions and differential vulnerability to possible climate stressors. The toolkit presented in this thesis is primarily suited for use in quantitative assessments of impacts and alternative policy options to incorporate adaptation-relevant information, with the ultimate goal of a more robust representation of climate change under different socio-economic development scenarios.
|
3 |
Implementing farming measures to enhance biodiversity in Europe: farmers’ perceptions, motives, and spatial considerationsKlebl, Fabian 12 February 2025 (has links)
Landwirt:innen prägen Agrarlandschaften und beeinflussen die Biodiversität maßgeblich. Ein tiefgehendes Verständnis ihrer Entscheidungen zu biodiversitätsfreundlichen Maßnahmen (BFFM) ist essenziell für wirksame Biodiversitätsstrategien. Diese sollen nicht nur Anreize schaffen, sondern auch Maßnahmen auf Landschaftsebene koordinieren. Ziel dieser Dissertation ist es, die Faktoren des Biodiversitätsmanagements europäischer Landwirt:innen zu untersuchen, insbesondere ihre Verhaltensweisen, Wahrnehmungen und räumlichen Entscheidungsprozesse. Die Arbeit umfasst drei aufeinander aufbauende Studien: (i) eine systematische Literaturanalyse zu Motiven und Hindernissen für BFFM, (ii) qualitative Interviews zur Wahrnehmung von Biodiversität und deren Schutz sowie (iii) ein räumliches Entscheidungsexperiment zu Präferenzen für die Platzierung linearer Biodiversitätsmaßnahmen. Die Ergebnisse zeigen, dass betriebliche Entscheidungen durch ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren beeinflusst werden. Über wirtschaftliche und praktische Gesichtspunkte hinaus sind diese Entscheidungen tief in Wertvorstellungen und der Wahrnehmung von Biodiversität verwurzelt. Wenngleich die meisten Befragten ihre landwirtschaftlichen Tätigkeiten möglichst wenig beeinträchtigen wollten, erkannten sie die ökologische Relevanz ihrer Arbeit und waren offen für Anpassungen, sofern sich Möglichkeiten zur Vernetzung bestehender Habitate ergaben. Die erheblichen regionalen Unterschiede verdeutlichen die Notwendigkeit, Biodiversitätsstrategien an spezifische sozioökonomische, kulturelle und ökologische Kontexte anzupassen. Die Berücksichtigung intrinsischer Werte und der kulturellen Verbundenheit mit dem Land kann die Akzeptanz und das Engagement fördern. Zudem kann eine gezielte Abschätzung der Bereitschaft zur Habitatvernetzung die Planung ökologischer Netzwerke optimieren und Transaktionskosten senken, indem Wildtierkorridore mit Präferenzen der Landwirt:innen abgestimmt werden. / Farmers are key actors in agricultural landscapes and have a profound impact on biodiversity. Understanding their decisions to adopt biodiversity-friendly farming measures (BFFM) is crucial for developing effective conservation strategies that not only motivate farmers but also coordinate their efforts to achieve greater biodiversity outcomes at the landscape scale. This dissertation aims to explore the factors that influence farmers’ biodiversity management across Europe, integrating behavioural, perceptual, and spatial dimensions of their decision-making processes. Three interrelated studies were conducted: (i) a systematic literature review synthesising evidence on motivations for and barriers to BFFM adoption, (ii) qualitative interviews exploring farmers’ perceptions of biodiversity and its management, and (iii) a spatial choice experiment investigating preferences for the placement of linear biodiversity measures. The studies show that farmers’ biodiversity management decisions are shaped by a complex interplay of factors. Beyond economic and practical concerns, these decisions are deeply rooted in farmers’ values and perceptions of biodiversity. Although most farmers sought to minimise disturbance to their farming activities, they recognised the ecological significance of their practices at the landscape level and were willing to adapt them where opportunities arose to connect habitats.
The considerable regional variability indicates that biodiversity conservation strategies need to be tailored to the specific socio-economic, cultural, and environmental contexts. Conservation measures that resonate with farmers’ intrinsic values and cultural connections to the land may increase adoption and commitment. In view of the habitat fragmentation, predicting farmers’ willingness to participate in connectivity measures can inform efficient ecological network planning and reduce transaction costs by aligning potential corridors with their preferences.
|
Page generated in 0.0246 seconds