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Geschlechtsabhängige Arbeitsverteilung in slawischen Gräberfeldern nach Aussage der GelenkerkrankungenTeegen, Wolf-Rüdiger, Schultz, Michael 29 May 2019 (has links)
Bei den langjährigen Ausgrabungen im Ringwall von Starigard/Oldenburg, der Hauptburg des westslawischen Stammes der Wagrier, wurde auch ein Gräberfeld freigelegt. Es datiert in das 10. Jh. und ist aufgrund der ausgesprochen reichen Beigaben als „fürstlicher“ Bestattungsplatz anzusprechen.
Die Langknochen und Wirbel der 34 Erwachsenen des Fürstengräberfeldes von Starigard/Oldenburg wurden auf das Vorhandensein degenerativer Gelenkveränderungen nach den Vorschlägen von Schultz (1988) untersucht. Ausgewertet wurden die erhobenen Daten nach Kreutz (u.a. 1995).
Die Auswertung der Arthrosebelastung der Toten aus dem sog. slawischen Fürstengräberfeld Starigard/
Oldenburg (10. Jh.) ergab, dass Männer und Frauen unterschiedlich starke Veränderungen im Bereich der
Handgelenke aufwiesen. Dies lässt sich vermutlich mit verschiedenen Aufgabenbereichen beider Geschlechter in Verbindung bringen. Die stärkeren Veränderungen im Handgelenk könnten auf eine Tätigkeit der Frauen im Textilhandwerk deuten, eine Aufgabe, die v.a. sozial hochstehenden Frauen seit der Eisenzeit vorbehalten war. Die großen Körpergelenke waren recht ähnlich belastet, wobei Hüft- und Schultergelenke den größten Arthrosegrad
aufwiesen. Dies entspricht den Verhältnissen, die - nach der Literatur - auf anderen slawischen Gräberfeldern herrschten. Die hohe degenerative Belastung von Hüft- und Schultergelenk ist typisch für präindustrielle, landwirtschaftlich orientierte Populationen. Die Bestattungen aus dem sog. Fürstengräberfeld von Starigard/
Oldenburg belegen, dass auch sozial hoch stehende Menschen starkem physischen Stress ausgesetzt waren. Aus archäologischer Sicht lassen sich bei ihnen die degenerativen Veränderungen eher mit Reiten und Fahren in Verbindung bringen. / Materials: From 1972 to 1986 the early medieval ringwall of Starigard/Oldenburg, main fortress of
the western Slavic tribe wagrii was excavated. A cemetery of the 10th century AD belonging to the chiefs/kings of the wagrii was discoverd.
The 34 adult skeletons were examined by macroscopic, radiological and scanning-electron microscopic techniques. The skeletons were well preserved. The degenerative joint diseases (DJD) and other pathological alterations
were scored according to Schultz 1988, data analysis was carried out according to Kreutz (et al. 1995).
Generally, a high degree of DJD was observed. Nearly all adult skeletons showed traces of DJD. The severity is clearly age dependent. Hip and shoulder joint were most affected. The other joints of the lower extremities were generally more affected than those of the upper extremity. 9 out of 34 adults (26.5%) showed also osteochondrosis
dissecans on different joints. Inflammatory changes were rare: Prevalent chronic polyarthritis was recorded in one female skeleton (50+ years).
Conclusions: The skeletons of the population of high social status showed clear evidence for heavy physical stress similar to patterns shown by agriculturalists. High rates of DJD in the lower extremities can further be interpreted
as the result of riding and driving, both archaeologically documented by grave goods on the site. The results of this investigation was compared with other Slavic populations.
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Ätiologie und Epidemiologie pathologischer Veränderungen an den Skeletfunden der neolithischen Populationen aus Calden, Rheine und Großenrode / Etiology and epidemiology of pathological changes on the skeletal remains of the Neolithic populations from Calden, Rheine and GroßenrodeCyris, Jan Christian 17 August 2020 (has links)
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