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Vertrauen in der Altenpflege: eine Grounded Theory des Vertrauenserlebens in der altenpflegerischen Beziehungsarbeit

Müller, Jan-Bernd 12 April 2021 (has links)
Hintergrund: Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und damit einhergehenden Versorgungsbedarfen älterer pflegebedürftiger Personengruppen gewinnt die professionelle Altenpflege als Dienstleistungsberuf zunehmend an Bedeutung. Gleichzeitig zu diesem Bedeutungszuwachs befindet sich die professionelle Altenpflege in professionstheoretischer Hinsicht an einem Scheideweg (vgl. Twenhöfel 2011). Die Gründe hierfür sind in der Dominanz des Medizinsystems zu suchen sowie in der Tatsache, dass die Altenpflege sich bislang nicht hinreichend von der Leitdisziplin emanzipieren konnte. Dabei weist auch die pflegewissenschaftliche Grundlagendiskussion in diese Richtung: Es ist der Pflegewissenschaft als eigenständiger Disziplin bislang nicht gelungen, einen eigenen Wissenskanon zu etablieren und den Kern des Pflegerischen – die Pflege selbst – für sich zu reklamieren. Wissenschaftstheoretische Bemühungen, diesen Kern des Pflegerischen als eine spezifische Art der „Beziehungsarbeit“ (vgl. Remmers 2011) zu konturieren, scheinen in diesem Zusammenhang vielversprechend und erfordern tiefergehende Untersuchungen. Interessant ist auf dieser Grundlage die Kategorie des Vertrauens als eine eigenständige pflegewissenschaftliche Kategorie. Bislang hat die deutschsprachige Pflegeforschungslandschaft hiervon allerdings kaum Notiz genommen, was vermutlich dem Umstand geschuldet ist, dass Vertrauen in der alltäglichen Praxis als unhinterfragte Hintergrundfolie fungiert (vgl. Endreß 2002). In der öffentlichen Wahrnehmung ist zudem ein hoher Vertrauensvorschuss gegenüber der beruflichen Pflege vorhanden, was tendenziell zu einer größeren Selbstverständlichkeit des Umgangs mit Vertrauen in der Altenpflege führt. Unklar bleibt bislang, wie sich Vertrauen in der altenpflegerischen Praxis äußert und welche Kontextfaktoren es in der Altenpflege beeinflussen. Zur Bearbeitung dieser Forschungslücke kann auf zahlreiche Befunde der interdisziplinären Vertrauensforschung und der internationalen Pflegeforschung zurückgegriffen werden. Ziele: Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, einen pflegewissenschaftlichen Beitrag zur interdisziplinären Vertrauensforschung zu leisten. Dabei soll auf empirische Weise ein vertieftes Verständnis von Bedingungsfaktoren, Kontexteinflüssen und Handlungsweisen der in der beruflichen Altenpflege tätigen Personen erreicht werden. Studiendesign und Methode: Die Studie hat explorativen Charakter, indem sie subjektive Vorstellungen von Vertrauen in der Altenpflege erfasst und diese durch forscherseitige Abstraktionsleistungen in eine datengesättigte Theorie mittlerer Reichweite integriert. Die Untersuchung ist dem qualitativen Forschungsparadigma zuzuordnen und greift auf die Reflexive Grounded Theory (vgl. Breuer et al. 2017) zurück. Die Reflexive Grounded Theory stellt eine methodologische Weiterentwicklung der Grounded-Theory-Methodologie (vgl. Strauss u. Corbin 2010) dar. Insgesamt wurden 13 leitfadengestützte Interviews mit Pflegestudierenden, examinierten Altenpflegekräften und einer Altenpflegehilfskraft geführt und ausgewertet. Ergebnisse: Vertrauen ist auf vielschichtige Weise Bestandteil der altenpflegerischen Praxis. Den befragten Personen fällt es vergleichsweise schwer, die Kategorie im Hinblick auf ihre Bedeutung für den Pflegealltag zu beschreiben und zu erklären. Im Zentrum der ermittelten Theorie steht die Kernkategorie „Vertrauenserleben in der altenpflegerischen Beziehungsarbeit“. Um sie herum gruppieren sich verschiedene Dimensionen: Das Bedingungsgefüge auf personaler Ebene strukturiert die Perspektiven der Pflegekraft als die eine, und die der pflegebedürftigen Person als die andere Partei der Beziehungsarbeit. Der situative Kontext integriert weitere intervenierende Bedingungen (u. a. weitere Beteiligte im Pflegeprozess, die pflegerische Situation, die Arbeitsbedingungen sowie die materielle Umwelt), welche partiell wechselwirkend mit dem Vertrauenserleben in der altenpflegerischen Beziehungsarbeit interagieren. Darüber hinaus konnten verschiedene Handlungsweisen der Pflegekraft identifiziert werden, die die Kategorie teils förderlich, teils hemmend beeinflussen. Insgesamt wird deutlich, dass vor allem die Kenntnis professioneller Verhaltenstechniken sowie fürsorgliches Verhalten das Vertrauenserleben begünstigen, während konfliktäre Verhaltensweisen es eher beeinträchtigen. Neben diesen direkten Effekten auf das Vertrauenserleben wirkt sich das Erleben von Vertrauen zudem auf das jeweilige Selbstbild der Pflegekraft aus. Diskussion und Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse verstehen sich als ein pflegewissenschaftlicher Beitrag, um den Wissensbestand verborgenen Praxiswissens zu reflektieren,d zu diskutieren und konzeptionell weiterzuentwickeln. Sie können zu einer wissenschaftlich fundierten Handlungsorientierung in der Praxis und zur professionellen Selbststeuerung innerhalb der Disziplin beitragen. Darüber hinaus erlaubt die Grounded Theory des Vertrauenserlebens in der altenpflegerischen Beziehungsarbeit konzeptionelle Anschlüsse an zukünftige Forschung.
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Vertrauen und Konstruktion von Wirklichkeiten : eine epistemologisch fundierte Konzeption mit Implikationen für die ökonomische Theoriebildung /

Vollmar, Bernhard H. January 2007 (has links) (PDF)
Universiẗat, Diss.--Göttingen, 2006.
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Vertrauensschaffende Kommunikation im Unternehmenswandel : Erkenntnisse aus dem "D-Check" der Deutschen Lufthansa AG /

Müller, Christian Dominic. January 2005 (has links)
Universiẗat, Diss.--St. Gallen, 2005.
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Ökonomie des Nichtwissens : Aktienhype und Vertrauenskrise im Neuen Markt /

Piel, Konstanze. January 2003 (has links) (PDF)
Univ., Diss.--Bielefeld, 2001.
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Nichtwissen und Vertrauen in der Wissensökonomie /

Strulik, Torsten. January 1900 (has links) (PDF)
Univ., Habil.-Schr.--Bielefeld, 2003.
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Exploring the Hidden Web

Papsdorf, Christian 14 June 2017 (has links) (PDF)
Das Forschungsprojekt „Exploring the Hidden Web. Zu den Nutzungsweisen, Eigenschaften und Spezifika anonymer Kommunikation im Internet“ ging im Rahmen des von der VolkswagenStiftung ausgeschriebenen Programms „Offen - für Außergewöhnliches“ von vier zentralen Fragestellungen aus. Erstens sollte erforscht werden, worüber im Hidden Web kommuniziert wird. Zweitens ging es darum, welche Medien dafür genutzt werden. Und drittens sollte danach gefragt werden, wie unter den Bedingungen der Anonymität das für Interaktionen notwendige Vertrauen hergestellt wird. Für diese drei Aspekte sollte viertens jeweils untersucht werden, welche Unterschiede, Gemeinsamkeiten und Schnittstellen zu frei zugänglichen, gemeinhin als Internet bezeichneten Medien („Clearnet“) bestehen. Diese Fragen wurden im Rahmen eines explorativen, qualitativen Vorgehens untersucht. / The research project “Exploring the Hidden Web. Use, features and specific character of anonymous communication on the Internet”, as a part of the VolkswagenStiftung funding initiative “Off the beaten track”, was based on four distinct issues: The central research questions pursued are (a) what the topics of communication on the Hidden Web are and (b) which media is used for the communication. Another issue building on this is (c) how, under the condition of anonymity, the trust necessary for any communication is built. Regarding these three aspects, the question is to be posed of (d) which differences, common aspects and interfaces there are with freely-accessible media, commonly referred to as the Internet (“Clearnet”). The empirical foundation of this project is an explorative, qualitative approach.
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Zu den Ursachen des mangelnden Erfolges der Honorarberatung

Trott, Thomas, Thießen, Friedrich 02 October 2014 (has links) (PDF)
Die Honorarberatung befindet sich überall in Europa auf dem Vormarsch. Sie ist eine von Regulierern geschätzte Alternative zur viel kritisierten Provisionsberatung. Im Widerspruch dazu verhalten sich Bankkunden zurückhaltend bis ablehnend. Dies wirft die Frage auf, worin die Ursachen liegen könnten. Mögliche Antworten werden auf Basis einer Choice-Based Conjoint-Analyse mit Kundenclusterung abgeleitet. Es zeigt sich, dass die Bankkunden gespalten sind. Eine kleine Gruppe von agilen, gut informierten, einkommensstarken Personen präferiert die Honorarberatung (6% aller Bankkunden). Währenddessen tendiert die große Masse der Kunden zur Provisionsberatung. Diese Masse zeichnet sich durch ein erstaunlich realistisches Bild von sich selbst aus. Sie hält sich für schlecht informiert und wenig erfahren, für unflexibel und nicht offen für Neues. Sie sucht ihr Heil in einem bedingungslosen Vertrauen zur Bank. Ein solches eröffnet Spielräume für opportunistisches Verhalten auch bei der Honorarberatung. Die Politik muss daher entweder die Honorarberatung regulatorisch gegen jede Art des Opportunismus absichern oder liberal agieren und Verstöße gegen den Vertrauensvorschuss ex post sanktionieren. / The transition to fee-based advisory is underway in Europe. The regulatory bodies consider this the preferred alternative in contrast to the commission-based agent approach. However, the same state of euphoria cannot be found among clients. Up until now, banking clients in Germany have been cautious, modest and reluctant. This prompts questions as to what could be the cause of such behaviour. Possible explanations can be found in a conjoint-analysis with client clustering. It can be shown that the behaviour of German clients in banking is divided. A small group of agile, well-informed individuals with high incomes prefers fee-based advisory services (6% of all clients). Meanwhile, the large majority of clients tend to prioritise the commission-based advisory service. Interestingly, this group is characterized by an astonishingly realistic picture of themselves. The clients consider themselves not properly informed, lacking experience, inflexible and not open for innovation. They seek salvation by granting unconditional trust to their banks. These clients cannot assess or judge if a new type of advisory method will offer any kind of advantage. If politics wants to promote the fee-based model it has to assure absolutely water-proof solutions, otherwise a resulting loss of confidence in case of misuse will be inevitable. Taking a more liberal approach, politics could leave several avenues open and instead sanction infringements of accredited trust.
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Zu den Ursachen des mangelnden Erfolges der Honorarberatung

Trott, Thomas, Thießen, Friedrich 02 October 2014 (has links)
Die Honorarberatung befindet sich überall in Europa auf dem Vormarsch. Sie ist eine von Regulierern geschätzte Alternative zur viel kritisierten Provisionsberatung. Im Widerspruch dazu verhalten sich Bankkunden zurückhaltend bis ablehnend. Dies wirft die Frage auf, worin die Ursachen liegen könnten. Mögliche Antworten werden auf Basis einer Choice-Based Conjoint-Analyse mit Kundenclusterung abgeleitet. Es zeigt sich, dass die Bankkunden gespalten sind. Eine kleine Gruppe von agilen, gut informierten, einkommensstarken Personen präferiert die Honorarberatung (6% aller Bankkunden). Währenddessen tendiert die große Masse der Kunden zur Provisionsberatung. Diese Masse zeichnet sich durch ein erstaunlich realistisches Bild von sich selbst aus. Sie hält sich für schlecht informiert und wenig erfahren, für unflexibel und nicht offen für Neues. Sie sucht ihr Heil in einem bedingungslosen Vertrauen zur Bank. Ein solches eröffnet Spielräume für opportunistisches Verhalten auch bei der Honorarberatung. Die Politik muss daher entweder die Honorarberatung regulatorisch gegen jede Art des Opportunismus absichern oder liberal agieren und Verstöße gegen den Vertrauensvorschuss ex post sanktionieren. / The transition to fee-based advisory is underway in Europe. The regulatory bodies consider this the preferred alternative in contrast to the commission-based agent approach. However, the same state of euphoria cannot be found among clients. Up until now, banking clients in Germany have been cautious, modest and reluctant. This prompts questions as to what could be the cause of such behaviour. Possible explanations can be found in a conjoint-analysis with client clustering. It can be shown that the behaviour of German clients in banking is divided. A small group of agile, well-informed individuals with high incomes prefers fee-based advisory services (6% of all clients). Meanwhile, the large majority of clients tend to prioritise the commission-based advisory service. Interestingly, this group is characterized by an astonishingly realistic picture of themselves. The clients consider themselves not properly informed, lacking experience, inflexible and not open for innovation. They seek salvation by granting unconditional trust to their banks. These clients cannot assess or judge if a new type of advisory method will offer any kind of advantage. If politics wants to promote the fee-based model it has to assure absolutely water-proof solutions, otherwise a resulting loss of confidence in case of misuse will be inevitable. Taking a more liberal approach, politics could leave several avenues open and instead sanction infringements of accredited trust.
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The impact of trust, risk and disaster exposure on microinsurance demand: Results of a DCE analysis in Cambodia

Fiala, Oliver, Wende, Danny 31 May 2016 (has links) (PDF)
Natural disasters are increasing in frequency and intensity and have devastating impacts on individuals, both humanitarian and economic, particularly in developing countries. Microinsurance is seen as one promising instrument of disaster risk management, however the level of demand for respective projects remains low. Using behavioural games and a discrete choice experiment, this paper analyses the demand for hypothetical microinsurance products in rural Cambodia and contributes significant household level evidence to the current research. A general preference for microinsurance can be found, with demand significantly affected by price, provider, requirements for prevention and combinations with credit. Furthermore, financial literacy, risk aversion, levels of trust and previous disaster experience impact the individual demand for flood insurance in rural Cambodia.
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Die endogene Stabilisierung von Partnerschaften

Abraham, Martin 22 August 2016 (has links) (PDF)
Die Analyse der Stabilität von Partnerschaften und insbesondere Ehen ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Familiensoziologie. Die zunehmende Destabilisierung von Ehen bedeutet jedoch nicht, dass dies im Interesse der Akteure liegt. Im Rahmen dieses Beitrags werden insbesondere beruflich selbständige Personen und ihre Partner betrachtet, da hier durch die enge Verknüpfung von privatem Haushalt und dem eigenen Unternehmen die Auflösung der Partnerschaft unter Umständen fatale Konsequenzen für die Erwerbs- und Einkommenssituation beider Partner nach sich zieht. Es stellt sich nun die Frage, ob in solchen Fällen die Partnerschaftsstabilität gezielt durch die Akteure beeinflusst werden kann. Im folgenden soll für dieses Problem ein Lösungsvorschlag diskutiert werden, in dessen Rahmen die Stabilität privater Partnerschaft (auch) als Gegenstand individueller Entscheidung begriffen wird. Im Rahmen dieses Erklärungsmodells wägen die Akteure Nutzen und Risiken spezifischer Investitionen ab und entscheiden somit über das Ausmaß, in dem sie sich zu einem bestimmten Zeitpunkt an die Beziehung binden wollen.

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