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Intergruppenkontakt mit Polizei, Justiz und Straftäter:innen: Zusammenhänge mit Einstellungen, Vertrauen und Kriminalitätsfurcht

Bender, Rowenia, Asbrock, Frank 20 September 2022 (has links)
In dem Bericht werden die Daten der ersten Erhebungswelle der Panelstudie zur Wahrnehmung von Kriminalität und Straftäter:innen (PaWaKS) analyisert. Dazu wurde eine deutschlandweite repräsentative Stichprobe von 5000 erwachsenen Personen befragt. Die Ergebnisse in Kürze: Diejenigen Befragten, die Kontakt zu Polizei und Justiz bzw. zu Straftäter:innen hatten, beschrieben diesen Kontakt als überwiegend positiv. Junge Menschen sowie Menschen mit Migrationshintergrund bewerteten den Kontakt mit Justiz/Polizei etwas weniger positiv als Menschen aus anderen Altersgruppen bzw. ohne Migrationshintergrund. Wie von der Kontakthypothese angenommen, ging positiver Kontakt zu Polizei und Justiz mit positiven Einstellungen gegenüber Polizei und Justiz einher, ebenso mit höherem Vertrauen in diese Institutionen. Gleichzeitig zeigte sich aber ein leicht negativer Zusammenhang zu Einstellungen gegenüber Straftäter:innen. Positiver Kontakt mit Straftäter:innen hing mit positiveren Einstellungen gegenüber Straftäter:innen zusammen, aber nicht mit Einstellungen zu und Vertrauen in Polizei und Justiz. Dieser Befund spricht gegen negative Nebeneffekte von Kontakt mit Straftäter:innen. Positive Kontakterfahrungen können zur Verbesserung der Beziehungen zu und Wahrnehmung von Polizei und Justiz sowie Straftäter:innen beitragen und so größeres Vertrauen in die Institutionen und eine verbesserte Reintegration von Straftäter:innen in die Gesellschaft ermöglichen.:Inhaltsverzeichnis Das Wichtigste in Kürze 4 1 Einleitung 5 1.1 Intergruppenkontakt 6 1.2 Intergruppenkontakt mit Polizei und Justiz 7 1.3 Intergruppenkontakt mit Straftäter:innen 8 2 Methode 9 2.1 Vorgehensweise 9 2.2 Erhebungsinstrumente 9 2.3 Beschreibung der Stichprobe 10 3 Interindividuelle Unterschiede 11 3.1 Kontakt mit Vertreter:innen des Justizsystems 11 3.2 Kontakt mit Straftäter:innen 16 4 Zusammenhangsanalysen 20 4.1 Einstellungen gegenüber Polizei, Justiz und Straftäter:innen 21 4.2 Kriminalitätsfurcht 22 4.3 Vertrauen in Polizei und Justiz 23 4.4 Attribution von Kriminalität und Punitivität 23 5 Fazit 25 Glossar 27 Literaturverzeichnis 29 Impressum 34
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Psychometrische Analysen zur Erfassung von Persönlichkeitsmerkmalen bei Straftätern - Übersetzung und Überprüfung des Antisocial Personality Questionaire

Kunst, Heike 07 November 2004 (has links) (PDF)
Vorgestellt wird ein Projekt zur Übersetzung und Validierung des "Antisocial Personality Questionaire (APQ)" von Blackburn (1999), dem "Fragebogen zur Erfassung von Persönlichkeitsmerkmalen bei Straftätern (FPS)", der an und auch speziell für Straftäterpopulationen konstruiert wurde und von dem erwartet wird, dass er auch in der Übersetzung gängigen testtheoretischen Standards genügt, innerhalb der Straftäterstichprobe zu differenzieren in der Lage ist, sowie sich im Hinblick auf kriminalpsycholgisch relevante Außenkriterien als valide erweist. Der aus einem breit angelegten Itempool faktorenanalytisch konstruierte und v.a. an englischen Maßregelvollzugspatienten validierte APQ wurde übersetzt, und die Übersetzung mittels einer Rückübersetzungsprozedur (vgl. Hamilton, 1993) durch einen diplomierten Übersetzer geprüft. Die Ergebnisse aus der Vorstudie an N=91 Probanden aus einer sozialtherapeutischen Anstalt des Regelvollzugs zeigte (wie bereits das Original) Schwächen in der Homogenität und Trennschärfe der Items. Die Daten wurden daher zu einer faktorenanalytisch begründeten Kürzung der Skalen und damit der (ohnehin angestrebten) Ökonomisierung des Verfahrens herangezogen. Die gekürzte Fassung des FPS wurde dann an zwei Stichproben in der Sozialtherapeutischen Anstalt (N=127) sowie im Maßregelvollzug (N=50) überprüft. In der Regelvollzugsstudie ("Hauptstudie") zeigten sich Homogenität und Trennschärfe gegenüber der Vorstudie leicht verbessert. Die Faktorenanalyse auf Itemebene zeigt, dass die Faktorenstruktur von Blackburn nicht vollständig repliziert werden kann (diese wurde auch von Blackburn nie an einer unabhängigen Stichprobe überprüft), die acht Faktoren sind jedoch identifizierbar. Die erklärte Gesamtvarianz liegt bei 40,46% und damit deutlich höher als bei Blackburn (29,20%). Die Faktorenstruktur auf Skalenebene war vollständig replizierbar. Die Validierung fand an kriminalpsychologisch relevanten (interpersonelles Verhalten, "Psychopathie" (PCL-R-SV), "Dissoziale Entwicklung" sensu Göppinger (Fremdrating), Legalprognose (gutachterliche Einschätzung), sowie die für die Subgruppen der Sexualstraftäter (paraphile, impulskontrollgestörte und kontrollierte Täter), der Täter mit Tötungsdelikten und der Täter mit Betrugsdelikten statt. Die Studie im Maßregelvollzug offenbart Schwächen in der Skala "Selbstkontrolle" (Cronbachs Alpha nur bei .39) sowie in der Übereinstimmung mit den verwendeten Fremdratingverfahren, wobei jedoch offenbar auch Eigenschaften der Stichprobe (psychisch gestörte Sexualstraftäter) zum Tragen kommen. Insgesamt präsentiert sich der FPS jedoch als zunächst für den Forschungsbereich vielversprechendes Selbstbeschreibungsverfahren, das die forensisch-psychologische Diagnostik um die wichtige Dimension der Selbstbeschreibung ergänzt.
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Interkulturelle Aspekte der Kriminalprognose

Schmidt, Stefanie 06 August 2018 (has links)
Wegen der hohen Diversität der Straftäterpopulation sind interkulturelle Aspekte auch bei der Kriminalprognose von großer Bedeutung. Allerdings werden diese Aspekte bisher weder in umfassenden Kriminaltheorien noch bei kriminalprognostischen Methoden explizit berücksichtigt. Die vorliegende Arbeit untersuchte anhand von vier Studien interkulturelle Aspekte der Kriminalprognose am Beispiel von Männern mit türkischem oder arabischem Migrationshintergrund (MH). Die kulturvergleichende, retrospektive Studie 1 zeigte, dass sich Täter ohne und mit türkischem oder arabischem MH hinsichtlich der Ausprägungen gängiger Risikofaktoren unterscheiden. Diese erwiesen sich für Täter ohne MH als valide, was jedoch nur mit Einschränkung für Täter mit türkischem MH galt. Bei Tätern mit arabischem MH war fast keiner der Risikofaktoren ein valider Prädiktor. Um etwaige Besonderheiten bei Personen mit türkischem oder arabischem MH zu ergründen, wurden in Studie 2.1 und Studie 2.2 forensische Experten befragt. Diese hielten migrations- und kulturbedingte Aspekte für genauso wichtig für die Erklärung von Delinquenz bei Personen mit türkischem oder arabischem MH wie gängige Risikofaktoren. Aus den subjektiven Relevanzbewertungen wurde ein Erklärungsansatz extrahiert, der neben gängigen Risikofaktoren auch migrations- und kultursensible Aspekte umfasst. Diese migrations- und kultursensiblen Faktoren wurden in Studie 3 validiert. Robuste Zusammenhänge mit Delinquenz fanden sich für folgende Faktoren: Einstellungen, die Gewalt befürworten bzw. gegen die Werte der Aufnahmegesellschaft gerichtet sind, ein globales Diskriminierungserleben und die soziale Unterstützung. Die Befunde unterstreichen zum einen die Notwendigkeit, interkulturelle Aspekte in Zukunft bei der Kriminalprognose zu berücksichtigen. Zum anderen sind die Theoriebildung und die empirischen Ergebnisse dieser Arbeit ein wichtiger Schritt hin zu einer kultursensiblen Kriminalprognose. / Due to the high diversity of offender population, intercultural aspects are very important for risk assessment. However, intercultural aspects are hardly addressed explicitly, neither in comprehensive crime theories nor in methods of risk assessment. Aiming to bridge this gap the current research project analysed intercultural aspects of risk assessment via four different studies taking men with a Turkish or Arab migration background (MB) as an example. The cross-cultural retrospective study 1 showed that offenders without a MB differ from offenders with a Turkish or Arab MB regarding the manifestation of well-known risk factors. Moreover, these risk factors proofed to be valid for offenders without a MB. For offenders with a Turkish MB, the validity was restricted. Critically, among offenders with an Arab MB nearly no risk factor was a valid predictor. To fathom potential particularities among people with a Turkish or Arab MB, forensic experts were surveyed in study 2.1. and 2.2. When explaining delinquency among people from Turkey or Arab countries, experts rated factors sensitive to migration and culture as relevant as common risk factors. Grounding on these individual ratings, a comprehensive theory was constructed which comprises common risk factors as well as risk factors sensitive to migration and culture. These culture and migration sensitive factors were validated in study 3. Robust correlations with delinquency were found for the following factors: attitudes approving violence or being directed against values of the host society, perceived global discrimination, and social support. On the one hand, the findings underline the necessity to take intercultural aspects into account in risk assessment. On the other hand, the theory construction and the empirical results of the current project already make an important step towards a culture-sensitive risk assessment.
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Psychometrische Analysen zur Erfassung von Persönlichkeitsmerkmalen bei Straftätern - Übersetzung und Überprüfung des Antisocial Personality Questionaire

Kunst, Heike 27 October 2004 (has links)
Vorgestellt wird ein Projekt zur Übersetzung und Validierung des "Antisocial Personality Questionaire (APQ)" von Blackburn (1999), dem "Fragebogen zur Erfassung von Persönlichkeitsmerkmalen bei Straftätern (FPS)", der an und auch speziell für Straftäterpopulationen konstruiert wurde und von dem erwartet wird, dass er auch in der Übersetzung gängigen testtheoretischen Standards genügt, innerhalb der Straftäterstichprobe zu differenzieren in der Lage ist, sowie sich im Hinblick auf kriminalpsycholgisch relevante Außenkriterien als valide erweist. Der aus einem breit angelegten Itempool faktorenanalytisch konstruierte und v.a. an englischen Maßregelvollzugspatienten validierte APQ wurde übersetzt, und die Übersetzung mittels einer Rückübersetzungsprozedur (vgl. Hamilton, 1993) durch einen diplomierten Übersetzer geprüft. Die Ergebnisse aus der Vorstudie an N=91 Probanden aus einer sozialtherapeutischen Anstalt des Regelvollzugs zeigte (wie bereits das Original) Schwächen in der Homogenität und Trennschärfe der Items. Die Daten wurden daher zu einer faktorenanalytisch begründeten Kürzung der Skalen und damit der (ohnehin angestrebten) Ökonomisierung des Verfahrens herangezogen. Die gekürzte Fassung des FPS wurde dann an zwei Stichproben in der Sozialtherapeutischen Anstalt (N=127) sowie im Maßregelvollzug (N=50) überprüft. In der Regelvollzugsstudie ("Hauptstudie") zeigten sich Homogenität und Trennschärfe gegenüber der Vorstudie leicht verbessert. Die Faktorenanalyse auf Itemebene zeigt, dass die Faktorenstruktur von Blackburn nicht vollständig repliziert werden kann (diese wurde auch von Blackburn nie an einer unabhängigen Stichprobe überprüft), die acht Faktoren sind jedoch identifizierbar. Die erklärte Gesamtvarianz liegt bei 40,46% und damit deutlich höher als bei Blackburn (29,20%). Die Faktorenstruktur auf Skalenebene war vollständig replizierbar. Die Validierung fand an kriminalpsychologisch relevanten (interpersonelles Verhalten, "Psychopathie" (PCL-R-SV), "Dissoziale Entwicklung" sensu Göppinger (Fremdrating), Legalprognose (gutachterliche Einschätzung), sowie die für die Subgruppen der Sexualstraftäter (paraphile, impulskontrollgestörte und kontrollierte Täter), der Täter mit Tötungsdelikten und der Täter mit Betrugsdelikten statt. Die Studie im Maßregelvollzug offenbart Schwächen in der Skala "Selbstkontrolle" (Cronbachs Alpha nur bei .39) sowie in der Übereinstimmung mit den verwendeten Fremdratingverfahren, wobei jedoch offenbar auch Eigenschaften der Stichprobe (psychisch gestörte Sexualstraftäter) zum Tragen kommen. Insgesamt präsentiert sich der FPS jedoch als zunächst für den Forschungsbereich vielversprechendes Selbstbeschreibungsverfahren, das die forensisch-psychologische Diagnostik um die wichtige Dimension der Selbstbeschreibung ergänzt.

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