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Saxgrün

08 July 2021 (has links)
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Müssen wir hier jetzt richtig Fakten wissen?: Sächsische Schülerinnen und Schüler und ihre Geschichte(n) von der DDR - qualitative Erkundungen

Hanisch, Norbert 01 March 2021 (has links)
Schaffen es Untersuchungen zum DDR-Bild junger Ostdeutscher in die Medien, was in erster Linie nicht selten im Zuge von begangen DDR-Jubiläen der Fall ist, dann lassen sich dort unschwer Schlagzeilen finden, ebenjene würden die DDR verharmlosen oder wüssten nicht, ob Willy Brandt ein DDR- oder BRD-Politiker gewesen ist. Thematisiert werden in der öffentlichen Diskussion zuvorderst geringe politikgeschichtliche Kenntnisstände der Lernenden, die vor allem eben in den neuen Bundesländern zu geschönten Sichtweisen führen würden – mit familiären Schilderungen eines vermeintlich unbeschwerten Alltags im Fokus, in denen die Diktatur mit ihren politischen Restriktionen gar nicht oder zu wenig vorkomme. Und der Geschichtsunterricht – dem es diesbezüglich nicht an ihn herangetragenen Erwartungen mangelt – vermag daran anscheinend nur sehr wenig zu ändern. Ausgehend von der Hypothese, dass die hier zugespitzt skizzierte Argumentationslinie zwar bedeutsame Aspekte umfasst, in ihrer simplifizierenden Art und Weise jedoch vor allem den Herausforderungen ostdeutscher Lernender im Umgang mit DDR-Geschichte nicht gerecht wird, bestand das Ziel der Arbeit zum einen in einer kritischen Kontrastierung weiter Teile der öffentlichkeitswirksamen Auseinandersetzung mit DDR-Bildern ostdeutscher Schüler*innen. Zum anderen sollten am Beispiel sächsischer Schüler*innen die Herausforderungen im Umgang mit DDR-Geschichte nachgezeichnet werden. Das Erkenntnisinteresse lag dabei einerseits auf deren Wahrnehmung von und dem Umgang mit unterschiedlichen Darstellungen, denen die jungen Menschen in ihrem sozialen Umfeld begegnen. Zum anderen ging es um ein Eruieren jener Aspekte, die für die Befragten ausschlaggebend dafür sind, die DDR (nicht) als Diktatur zu klassifizieren. Es ist an dieser Stelle mitnichten in Abrede zu stellen, dass die zahlreichen empirisch-quantitativen Befunde jener Studien, die sich der Untersuchung des DDR-Bildes junger (Ost-)Deutscher widmen, eine umfassende und facettenreiche Skizzierung von ebenderen Vorstellungsinhalten ermöglichen. Dennoch gilt es, einem Eindruck entgegenzuarbeiten, den deren interessierter Rezipient allzu leicht gewinnen kann – dass nämlich in diesen Studien gewissermaßen nach dem ‚richtigen’ DDR-Bild bzw. den ‚wirklich wichtigen’ Punkten von DDR-Geschichte gefragt worden sei. Und von dieser ‚Norm’ weichen gerade die ostdeutschen Befragten merklich ab, was an zu geringen Wissensständen und einseitig wohlwollenden Familienerzählungen liege. Zwar wird in der fachdidaktischen Debatte, aber nicht im öffentlichen Diskurs ausreichend transparent gemacht, dass solcherlei Untersuchungen – vor allem die medienwirksamen Untersuchungen von Klaus Schroeder und Kolleg*innen – eine gleichsam als selbstverständlich vorausgesetzte Fokussierung auf politikgeschichtliche Bereiche von DDR-Geschichte legen: Wenn die Resultate dieser Studien dann, wie zweifelsohne geschehen, aus Forscherperspektive ernüchternd ausfallen, so ließe sich die allgemein kolportierte Diagnose, ostdeutsche Lernende wüssten kaum etwas über die DDR, in einer kritischen Perspektive auch wenig präzise oder gar irreführend bezeichnen. Eine – mit Blick auf erinnerungskulturelle Funktionslogiken sowie einschlägige fachdidaktische Überlegungen – angemessenere Einschätzung würde zum einen die seitens der Wissenschaftler in Ansatz gebrachten Bewertungsmaßstäbe reflektieren und könnte anderseits etwa dahingehend lauten, dass die Vorstellungen der jungen Menschen auffällig begrenzte Schnittmengen mit dem Bild des ‚Arbeiter- und Bauernstaates’ im öffentlichen Erinnern aufweisen. Die quantitativen Befunde lassen demnach durchaus Rückschlüsse auf eine bestimmte Merkmalsverteilung bei den Lernenden zu, ermöglichen jedoch nur sehr bedingt adäquate Aussagen über Spezifika und Relevanz ebendieser Merkmale für die Befragten selbst. Dieser Aspekt konfligiert merklich mit der Schwere der angeführten – wenngleich an sich zweifelsohne legitimen – bildungspolitischen Forderungen nach einer wertorientierten Vermittlung von Geschichtskenntnissen oder einem intensiveren Diskurs über den Diktaturcharakter der DDR im Unterricht. Dessen ungeachtet, dass eine inhaltliche wie praxisbezogene Konkretisierung zur Umsetzung dieser Vorschläge in der Regel nicht erfolgt, bedürfen solcherlei Verlautbarungen einer eingehenderen Ergänzung und Gegenkontrolle – und die vorliegende Arbeit unternimmt einen ebensolchen Versuch. Mit Gruppendiskussionen und Grounded Theory wurde sich für ein qualitatives Untersuchungsdesign entschieden. Im Ergebnis wurde als Kernkategorie wurde ein – positiv konnotiert zu verstehendes! – Bemühen der Befragten um ein komplexes Verstehen von DDR-Geschichte herausgearbeitet. DDR-Geschichte begegnet den jungen Menschen als vielschichtiges Gebilde – und die Befragten sind bestrebt, diese Komplexität auch für ihr eigenes DDR-Bild aufzugreifen. Nach Darstellungen, in denen die DDR nach deren eigenem Dafürhalten unterschiedlich gut oder schlecht präsentiert wird bzw. in denen es um anscheinend gänzlich verschiedene Aspekte dieses Staates geht, müssen die Befragten in ihrem sozialen Umfeld nicht allzu lang suchen: Vor allem im familiären und schulischen Kontext als den zentralen Bezugsgrößen ihres eigenen DDR-Bildes, werden sie fündig. Eine weitere Facette der Komplexität ergibt sich daraus, dass es sich bei der DDR um jenen Staat handelt, in dem die Eltern und Großeltern – sowie auch die Lehrer*innen – der befragten Schüler ihre Kindheit und Jugend bzw. einen Großteil ihres Lebens verbracht haben. Diese lebensweltnahe und emotional wirkmächtige Referenz macht den Umgang mit dessen Geschichte nicht leichter, und zwar vor allem dann, wenn einander widerstreitende oder widersprüchliche Darstellungen zu bearbeiten sind. Schließlich spielt noch der Begriff der Diktatur eine Rolle: Ein Terminus, der, ohnehin schon vergleichsweise abstrakt, für die jungen Menschen sowohl durch die Verquickung mit dem verschiedentlich geschilderten, (vermeintlich) unbeschwerten Alltag ihrer Familie als auch durch die unmittelbare Nähe zum Nationalsozialismus schwierig zu handhaben bzw. für die DDR in Ansatz zu bringen ist. Die Behauptung, ostdeutsche Schüler wüssten wenig über die DDR, führt mit Blick auf die Befunde dieser Arbeit in die Irre. Fraglos und unbedingt gilt es zu problematisieren, dass die Be-fragten in ihren Darstellungen nur selten jene politikgeschichtlich-normativen Erwägungen in Ansatz bringen, wie sie im kulturellen Gedächtnis vorherrschen. Nichtsdestoweniger ist es unzulässig, diese Diskrepanz zwischen privater und öffentlicher Erinnerung damit gleichzusetzen, die jungen Menschen wüssten nur wenig über die DDR. Einerseits suggeriert eine solche Argumentation, man könne – fachdidaktisch geradezu absurd – ein ‚falsches’ DDR-Bild durch ein ‚richtiges’ ersetzen. Solange es im Zuge von Vermittlungsprozessen nicht gelingt, das seitens der Lernenden ‚mitgebrachte’, stark subjekt- und gefühlsorientiert, gegenständlich und alltagssprachlich ausgeprägte Geschichtsverständnis derart zu modifizieren, dass es sinnhaft an normative Betrachtungsweisen anschlussfähig wird, ist von einem Mehr an politikgeschichtlichen Inhalten etwa im Geschichtsunterricht wenig in Richtung der unterstellten Wirkung zu erwarten. Ohne Zweifel sind ebendiese einem differenzierten DDR-Bild nicht abträglich. Doch solange es an einem belastbaren mehrperspektivischen Verständnis für den Konstruktcharakter von (DDR-)Geschichte als jenem Rahmen fehlt, in den diese Kenntnisse eingebettet werden könnten, würde sich die ohnehin deutlich wahrgenommene Diskrepanz zwischen familiären und schulischen Darstellungen wohl nur noch weiter manifestieren. Für die jetzige Schülergeneration besteht das Spezifikum von DDR-Geschichte (noch) darin, sich in ihrem sozialen Umfeld lebensweltliche Perspektiven auf ebendiese abholen zu können. Um diesen Umstand als Potential nutzen zu können, braucht es Begegnungsräume, in denen einerseits lebensweltlich und zum anderen fachlich geklärte Vorstellungen systematisch in Beziehung zueinander gesetzt werden. Weil die jungen Menschen im Regelfall hier das erste Mal in einer für sie eindrücklicheren Art und Weise solchen Darstellungen von DDR-Geschichte begegnen, die die familiären Sichtweisen kontrastieren, kommt der Geschichtsunterricht als prädestinierter Ort für ein Übungsfeld infrage, in dem verschiedene Darstellungen von DDR-Geschichte gemeinsam als solche kenntlich gemacht, aufeinander bezogen und hinsichtlich auftauchender Widersprüche diskutiert werden können. Für die hier befragten Schüler*innen war er dies allem Anschein nach nicht.:1. EINLEITUNG 1.1 In eigener Sache 1.2 Zum grundlegenden Erkenntnisinteresse und dem Aufbau der Arbeit 2. ZWEIERLEI DDR? – PRIVATES UND ÖFFENTLICHES ERINNERN IM WIDERSTREIT 2.1 Vom Erinnern im kommunikativen und kulturellen Gedächtnis 2.2 Niemand hat die Absicht einen Konsens zu errichten? – Spannungspunkte und Kontroversen in der Auseinandersetzung mit DDR-Geschichte 2.2.1 Zeitgeschichte DDR: ein alltagsweltliches Phänomen im wissenschaftlichen Zugriff 2.2.2 Notwendigkeit und Dilemma – die DDR als Diktatur im wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskurs seit der Wiedervereinigung 2.2.3 Alltag in der Diktatur – Diktatur im Alltag 2.3 Zwischenfazit: Die DDR – keine ganz einfache Geschichte im wieder- vereinigten Deutschland 3. EMPIRISCHE ERGEBNISSE ZUM DDR-BILD VON SCHÜLERN IN DEUTSCHLAND – EIN KOMMENTIERTER ÜBERBLICK BISHERIGER BEFUNDE 3.1 Deutsche Shell 1992 3.2 Borries 1995 3.3 Arnswald 2005 3.4 Thüringen- und Sachsen-Anhalt Monitor 3.4.1 Thüringen-Monitor 2005, 2006 und 2007 3.4.2 Sachsen-Anhalt Monitor 2007 und 2009 3.5 Deutz-Schroeder / Schroeder 2008 3.6 Schröter 2008 3.7 Dietzel 2009 3.8 Hanisch 2010 3.9 Schroeder u.a. 2012 Exkurs: Facetten des ostdeutschen DDR-Bildes und Implikationen für die politische Kultur 4. OSTDEUTSCHE SCHÜLER UND DDR-GESCHICHTE – WEITERFÜHRENDE VERSTÄNDNISKONTEXTE UND DIE FORSCHUNGSLEITENDE FRAGESTELLUNG 4.1 Überlegungen zum Zusammenhang familiärer Erzählungen und wohlwollender Sichtweisen auf die DDR 4.2 Von Unwägbarkeiten und unterschiedlichen Wegen des Umgangs mit ‚mitgebrachten’ DDR-Bildern 4.3 Ein adäquater Umgang mit Geschichte?! – theoretische Ansprüche und empirische Befunde 4.4 „Das muss man doch wissen!” – Überlegungen zum Duktus der öffentlich-medialen Debatte 4.5 Zur forschungsleitenden Fragestellung 5. ZUM METHODISCHEN UND FORSCHUNGSPRAKTISCHEN VORGEHEN 5.1 Möglichkeiten und Grenzen quantitativer Studien zu DDR-Bildern junger Menschen 5.2 Ein qualitatives Forschungsdesign – Gruppendiskussionen und Grounded Theory 5.2.1 Die Gruppendiskussion als Erhebungsinstrument 5.2.2 Anmerkungen zur Stichprobe 5.2.3 Zur Verwendung der Grounded Theory in meiner Arbeit 6. AUF DEM WEG ZUR THEORIE DES UMGANGS DER BEFRAGTEN MIT DDR-GESCHICHTE 6.1 Überlegungen zu ersten Annäherungen an das Material 6.2 Der Umgang mit für das eigene DDR-Bild als wichtig erachteten Bezugspunkten 6.3 Das Thematisieren alltagsweltlicher und politischer Facetten der DDR 6.4 Die Positionierung zur Frage nach dem Diktaturcharakter der DDR 6.5 Weiterführende ‚paradigmatische’ Überlegungen zu einem für die Schüler anspruchsvollen und sinnhaften Umgang mit DDR-Geschichte(n) 6.5.1 Das Bestreben, für das eigene DDR-Bild als wichtig erachtete, unterschiedliche Darstellungen von DDR-Geschichte zu berücksichtigen – die erste Ausprägung der Kernkategorie 6.5.2 Das Bestreben, sich für das eigene DDR-Bild heutige Gegebenheiten im Vergleich zu den damaligen Verhältnissen zu plausibilisieren – die zweite Ausprägung der Kernkategorie 6.5.3 Das Auseinandersetzen mit dem Begriff der Diktatur – die dritte Ausprägung der Kernkategorie 6.6 Die Theorie eines subjektiven Umgangs mit DDR-Geschichte im Überblick 6.6.1 Das Bemühen um ein komplexes Verstehen von DDR-Geschichte – die Kernkategorie 6.6.2 Das Bestreben, für das eigene DDR-Bild als wichtig erachtete, unterschiedliche Darstellungen von DDR-Geschichte zu berücksichtigen – die erste Ausprägung der Kernkategorie 6.6.3 Das Bestreben, sich für das eigene DDR-Bild heutige Gegebenheiten im Vergleich zu den damaligen Verhältnissen zu plausibilisieren – die zweite Ausprägung der Kernkategorie 6.6.4 Das Auseinandersetzen mit dem Begriff der Diktatur – die dritte Ausprägung der Kernkategorie 7. ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK 7.1 Die Befragten und unterschiedliche Darstellungen von DDR-Geschichte: Wahrnehmung, Erklärung, Umgang, Folgen 7.2 Die Befragten und restriktive bzw. alltagsweltliche Facetten der DDR 7.3 Die Befragten und der Diktaturbegriff 7.4 Abschließende Einsichten 8. ANHANG 8.1 Diagramme und Tabellen 8.2 Literaturverzeichnis 8.2.1 Monographien & Aufsätze 8.2.2 Internetquellen 9. ERKLÄRUNG ZUR SELBSTSTÄNDIGEN ANFERTIGUNG DER DISSERTATION
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Positionen zu Flucht und Asyl

12 May 2021 (has links)
Angesichts deutlich gestiegener Flüchtlingszahlen werden die Positionen des Paritätischen Sachsen zu Flucht, Asyl und Migration dargelegt.
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Positionen zur Pflege: ein Diskussionsbeitrag

12 May 2021 (has links)
Die vorliegenden Positionen zur Pflege sind Ergebnis eines Gesprächsprozesses zwischen dem Fachreferat Altenhilfe des Paritätischen Sachsen, den Fachbeiräten für ambulante und stationäre Pflege sowie den Vertreter(inne)n der Mitgliedsorganisationen des Landesverbandes. Sie formulieren zentrale Forderungen, die aus Sicht der Beteiligten einer dringenden Umsetzung bedürfen, um auch künftig menschenwürdige Pflege umzusetzen.
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Sozial- und bildungspolitische Lösungen für Sachsen: Vorschläge des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Sachsen

12 May 2021 (has links)
Nach langem sozial- und bildungspolitischen Stillstand in Sachsen kam in den letzten Jahren wieder Bewegung in die Themenfelder. Ob Kita, Schule oder Schulsozialarbeit - in kleinen Schritten werden Verbesserungen angegangen. Dabei sind Versäumnisse der Vergangenheit aufzuholen und neue Herausforderungen anzugehen. Die Bandbreite an Aufgaben ist groß. Doch welche gehören sofort auf die sozial- und bildungspolitische Agenda des Freistaates Sachsen? Auf den folgenden Seiten unterbreitet der Paritätische Sachsen Vorschläge, die zeitnah in Sachsen umgesetzt werden sollten, um wichtige sozial- und bildungspolitische Weichen zu stellen. Die Auswahl der aufgeführten Maßnahmen ist das Ergebnis des trägerübergreifenden Dialogs in der Mitgliedschaft des Paritätischen Sachsen und einer intensiven Diskussion auf der Klausur des Landesvorstandes.
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Migration, Remittances und gesellschaftliche Reproduktion: Die Rücküberweisungen von MigrantInnen nach El Salvador seit 1980

Rupp, Helen 19 June 2012 (has links)
Die Arbeit geht der Frage nach, warum die Rücküberweisungen von MigrantInnen nach El Salvador seit 1980 bis zur jüngsten Finanzkrise so konstant und enorm angestiegen sind. Dabei werden Erkenntnisse aus der bisherigen Forschung zu Migration und Remittances insbesondere aus der Neuen Ökonomie der Arbeitsmigration einer kritischen Revision unterzogen und um entscheidende Punkte erweitert. Das Ergebnis ist ein synthetischer Erklärungsansatz für das Phänomen der Remesas nach El Salvador, der sich auf die Kernbegriffe Ungleichheit, Schuld und (Un-)Sicherheit bezieht. Unter Bezug auf das Konzept gesellschaftlicher Reproduktion werden Aspekte untersucht, die über monetäre und produktive Faktoren als Ursachen für Remittances hinausgehen. Der theoretische Rahmen der subjektfundierten Hegemonietheorie erlaubt es, die Dichotomie von Struktur und Handlung bei der Erklärung der Rücküberweisungen von MigrantInnen zu überwinden.:Einleitung 5 TEIL I: THEORIE UND METHODE 9 1 Begriffserläuterungen, Erkenntnisinteresse und Stand der Forschung 9 1.1 Begriffserläuterungen 9 1.1.1 Definitionen zu (Arbeits-)Migration und ihre Abgrenzungsprobleme 9 1.1.2 Definitionen zu Remittances 12 1.2 Erkenntnisinteresse 13 1.3 Forschungsstand 15 1.3.1 Migrationsbewegungen als Folge von Gesetzmäßigkeiten 15 1.3.2 Migration und Remittances als Ergebnis individueller Entscheidungen 17 1.3.3 Migration und Remittances als Ausdruck struktureller Ungleichheiten 21 1.3.4 Geldüberweisungen als Teil der Netzwerkbeziehungen von MigrantInnen 23 1.3.5 Die Erklärung von Remittances innerhalb der Migrationsforschung 24 2 Fragestellung und theoretische Verortung 26 2.1 Fragestellung und forschungsleitende Hypothesen 26 2.2 Remittances aus der Perspektive gesellschaftlicher Reproduktion 27 2.3 Subjektfundierte Hegemonietheorie zur Verknüpfung von Struktur und Handlung bei der Erforschung von Migration und Remittances 30 3 Methodisches Vorgehen 33 3.1 Das Interpretationsverfahren der Grounded Theory zur Entwicklung einer gegenstandsverankerten Theorie 34 3.2 Prozessanalyse anhand einer qualitativen Einzelfallstudie 37 3.2.1 Identifizierung von Kausalmechanismen durch eine Prozessanalyse 38 3.2.2 Qualitative Einzelfallstudie anhand eines pathway case 42 3.2.3 Quellenauswahl und Datenerhebung basierend auf theoretischem Sampling 45 4 Der Fall El Salvador 47 4.1 Fallauswahl El Salvador: Typische und spezifische Merkmale 47 4.2 Die vier Phasen internationaler Migration aus El Salvador und die Entwicklung der Remittances 49 4.3 Die Untersuchungsregionen in El Salvador und den Vereinigten Staaten 52 4.3.1 Die Kleinstadt Concepción de Ataco im Departement Ahuachapán 56 4.3.2 Die Gemeinde Agua Caliente im Departement Chalatenango 57 4.3.3 Das Dorf Talpetates im Munizip Berlín, Departement Usulután 59 4.3.4 Die Gemeinden Nueva Esperanza, Ciudad Romero, El Zamorán und Nuevo Amanecer in der Bajo Lempa-Region, Departement Jiquilisco 59 4.3.5 Die salvadorianische community in der Stadt Los Angeles in den Vereinigten Staaten 63 TEIL II: EMPIRISCHE ANALYSE 64 5 Gesellschaftliche Ungleichheit in El Salvador und relative Deprivation als Ursachen für Migration und Remittances 64 5.1 Migration als Form sozialer Mobilität im Kontext sozioökonomischer Ungleichheit und Exklusion 67 5.1.1 Die Entstehung gesellschaftlicher Ungleichheit und Migration in El Salvador durch die Entwicklung des Agrarexportmodells 67 5.1.2 Der salvadorianische Bürgerkrieg (1980-1992) als Katalysator für internationale Migration und Remesas 78 5.1.3 Die Begrenzung sozialer Mobilität in einer unproduktiven Konsum-Ökonomie 87 5.2 Relative Deprivation und die Konstruktion von kultureller Homogenität und Differenz 89 5.2.1 Die Bedeutung der Bindung von MigrantInnen an ihr Herkunftsland für Remittances 92 5.2.2 Das Überwinden relativer Deprivation durch die Migration in einen kulturell differenten Kontext 95 5.3 Zusammenfassung 97 6 Remittances zur Begleichung einer materiellen oder moralischen Schuld: Eine Erweiterung des Kreditmodells zur Erklärung der Rücküberweisungen von MigrantInnen 99 6.1 Remittances als Vergabe und Rückzahlung innerfamiliärer „Kredite“ zur Finanzierung gesellschaftlicher Reproduktion 101 6.1.1 Remittances als Rückzahlung der eigenen Bildungs- und Erziehungskosten oder als Vergabe von „Krediten“ an Angehörige 101 6.1.2 Investitionen in Wohnraum für Angehörige oder für die eigene Rückkehr und die transnationalen Immobilienkredite salvadorianischer Banken 113 6.1.3 Migrationsfinanzierung über soziale Netzwerke 115 6.1.4 Die Transformation der salvadorianischen Oligarchie zur Finanzelite und ihre Auswirkungen auf die Remittances durch MigrantInnen nach El Salvador 117 6.1.5 Exkurs: Die Macht der Information und das Wissen über Remittances und Migration 129 6.2 Geschlecht, Generation und gesellschaftliche Normen: Remittances zur Begleichung moralischer Schuld 130 6.2.1 Geschlechtsspezifische Rollenverteilung vor dem Hintergrund kooperativer Konflikte und des Ideals des männlichen Ernährers 134 6.2.2 Frauen als Mütter, die Kontrolle weiblicher Sexualität und die Entstehung moralischer Schuld durch Migration 148 6.2.3 Machtverhältnisse zwischen den Generationen und moralische Verpflichtung gegenüber den Eltern 160 6.3 Zusammenfassung 165 7 Die Versicherungsfunktion von Remittances und die Risiken informeller Migration 169 7.1 Remittances als innerfamiliäre Versicherung gegen Einkommensrisiken 169 7.1.1 Das Versicherungsmodell der Neuen Ökonomie der Arbeitsmigration 169 7.1.2 Steigende Lebenshaltungskosten und Zunahme von Einkommensrisiken durch Strukturanpassung und Krise der Subsistenzlandwirtschaft 173 7.1.3 Remittances statt Rente: Kinder als Altersvorsorge 176 7.2 Erweiterung des Versicherungsmodells durch die Konzepte gesellschaftliche Reproduktion und menschliches Risiko 182 7.2.1 „Altruismus“ in der Familie und die Ausblendung von Reproduktionsarbeit 182 7.2.2 Die Risiken informeller Migration 190 7.3 Der Aufenthaltsstatus von MigrantInnen und die Globalisierung von Produktions- sowie Reproduktionsarbeit 195 7.4 Zusammenfassung 197 TEIL III: SCHLUSS UND ANHÄNGE 200 8 Fazit 200 8.1 Zusammenfassung des mehrdimensionalen Modells zu Erklärung der Rücküberweisungen von MigrantInnen nach El Salvador seit 1980 entlang der Begriffe Ungleichheit, Schuld und (Un-)Sicherheit 201 8.2 Schlussbemerkungen und Forschungsausblick 214 9 Anhang 215 9.1 Abkürzungsverzeichnis 215 9.2 Liste der InterviewpartnerInnen 216 9.2.1 El Salvador 216 9.2.1.1 Lokale Interviews 216 Ahuachapán 216 Chalatenango 216 Usulután 216 9.2.1.2 ExpertInnen-Interviews 217 9.2.2 Los Angeles, Vereinigte Staaten 219 10 Literatur 220
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Explaining constitutional change: comparing the logic, advantages and shortcomings of static and dynamic approaches

Lorenz, Astrid January 2012 (has links)
There is a large and diverse body of empirical research on constitutional change and "new constitutionalism" in contemporary societies, yet a general theory of constitutional change is still lacking. Researchers interested in democratic constitutionalism are confronted with various competing assumptions and explanations regarding particular, often unrelated, cases. In order to facilitate cross-referencing and conceptual consistency in the study of new constitutionalism in Latin America, this chapter provides an overview of the main theoretical perspectives on constitutional change beyond the specific regional context of Latin America, classifies the existing studies on constitutional change, and discusses their individual advantages and shortcomings.
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Der 13. Februar 1945 in der Geschichtspolitik der DDR

Brandt, Florentin Friedrich 04 July 2017 (has links)
Die vorliegende Arbeit ist eine Staatsexamensarbeit im Fach Geschichte. Sie beschäftigt sich mit der Rezeption des Bombenangriffes auf Dresden am 13./14. Febraur 1945 in der Geschichtspolitik der DDR. Die Arbeit untersucht anhand der Vor- und Nachberichterstattung der lokalen Zeitungen, der politisch inszenierten Gedenkveranstaltungen und -rituale sowie der entstandenen Erinnerungsorte die Funktion und den Stellenwert dieses Gedenktages in der DDR.
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Quantifizierung und Messung des Erfolgs von Technologieförderprogrammen

Sabisch, Helmut, Esswein, Werner, Meißner, Dirk, Wylegalla, Jörg 21 February 2013 (has links)
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Die „Oberlausitzer Grenzurkunde“ von 1241 aus der Sicht des Neusalza-Spremberger Juristen und Heimatforschers Gustav Herrmann Schulze (1833-1901) und der älteren und modernen Forschung

Mohr, Lutz 27 February 2018 (has links)
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