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SouvenirSeifarth, Joerg 22 March 2005 (has links)
Ziel der vorliegenden Dissertation ist es, Formen kultureller Produktion und ihre Anbindungen an sprachliche und politische Realitäten am Beispiel der kanadischen Provinz Québec darzustellen. Die Existenz des französischsprachigen Québec und seiner Differenz ist nicht gegen das englischsprachige Kanada zu erklären, sondern mit diesem. Identitätsreferenzen und Geschichtsbilder sind Teil öffentlicher Bekundungen, ob nun journalistischer, künstlerischer, schulpolitischer oder anderer Art. Gefragt wird nach der Bedeutung historischer Tatsachen für die Gegenwart und dem spezifischen Gebrauch der Geschichte, ihren Helden und Machern in diversen narrativen Formungen an den Schnittpunkten von Öffentlichkeit und Erinnerung. Die verwendeten Quellen decken die Bereiche Film, Literatur, Presse und Politik ab; besonderes Augenmerk wurde auf Schulbuchtexte aus dem Geschichtsunterricht der Sekundarstufe gelegt. Es konnte gezeigt werden, dass sich in zahlreichen Instanzen der Auseinandersetzung nicht etwa anglokanadische und frankokanadische (oder „englische“ und „französische“) Kontrahenten gegenüberstehen, sondern dass die Konfliktparteien oft nicht diesseits und jenseits der Sprachbarriere liegen. Dies konnte am Beispiel der verwobenen Beziehungen von liberaler politischer Macht in Ottawa und dem ultrakonservativen katholischen Klerus Québecs im 19. und 20. Jahrhundert illustriert werden. Gleichzeitig zeigt sich, dass heterogene Strukturen in konkreten Situationen durch wirksame Grenzziehungen gewissermaßen ausgeblendet werden können. Die entstehenden Trennungslinien hatten und haben in Kanada und in Québec sprachliche, religiöse, politische und ethnische Formen, die in Momenten der Krise zu Matrizen bekannter Solidaritäten werden. Im Ergebnis der Untersuchungen steht das Fazit, dass Kanada als Föderation die Sezession Québecs nicht als Ganzes überleben würde. Die Alternative zur gegenwärtigen politischen Gestalt wäre somit nicht Québec auf der einen und ein verbleibendes „English Canada“ auf der anderen Seite, sondern ein weiteres Aufbrechen der bisherigen Kohäsion. Darüber hinaus konnte ein Zusammenhang zwischen der auffälligen Besonderheit einer mehrheitlich katholischen und französischsprachigen Bevölkerung und der großen englischen Monarchie in Amerika aufgezeigt werden. / This Ph.D. thesis aims at an analysis of various forms of cultural production and links with linguistic and politic realities in the Canadian Province Québec. The existence of a French-speaking Québec and its difference cannot be explained without considering “the rest of Canada” as a major factor. Identity references and images of history are seen as public expressions in journalistic, artistic, educational or other forms. The present relevance of historical facts, the specific usage of history, its heroes and its makers are of special interest in narratives operating at the intersection of public sphere and memory politics. Various sources were used in the process of research: film, literature, the press and politics. Special attention was given to history text books in English and French used for secondary level courses in Québec schools. In a number of conflicts the opponents were not on both sides of the language barrier representing „english“ and „french“ interests. One example studied is the case of the intricate relations between liberal political power in Ottawa and the conservative Catholic Church in Québec. At the same time, heterogeneous structures seem to be faded out in specific situations when powerful lines of separation are drawn. In critical situations solidarities are formed in Canada and Québec along the lines of language, religion, politics and ethnic background. As a result of the study it became clear that the separation of Québec from Canada would result not in two parts, Québec and “English Canada” but that the cohesion of the present federation would eventually dissolve into much smaller parts. It also became clear that there is an integral relation between the distinctness of a population with a catholic and French-speaking majority and the English monarchy present in America.
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Intergeschlechtlichkeit im Spannungsfeld von (Wissens)Konstruktionen der Kategorisierung Geschlecht, Menschenrechten und politischer BewegungHoltmann, Inken 09 August 2022 (has links)
Zweigendernde Diskurse bilden die Basis für den gesellschaftlichen Umgang mit Intergeschlechtlichkeit auf den Ebenen der Medizin, des Rechts, der Politik und in großen Teilen der Wissenschaft. Inter* Personen und ihre Organisationen kritisieren seit langem die hieraus entstehenden Diskriminierungen und Pathologisierungen. Auch Gremien der Europäischen Union, wie der Ethikrat, mahnen Deutschland wiederholt für den rechtlichen und medizinischen Umgang mit inter* Personen ab. Die deutsche Bundesregierung kündigt in ihrem Koalitionsvertrag von 2018 ein Verbot von nicht konsensualen Operationen an intergeschlechtlichen Minderjährigen an. Sie hat zum Januar 2019 aufgrund eines Beschlusses des Bundesverfassungsgerichts einen dritten optionalen Personenstand divers für intergeschlechtliche Personen eingeführt.
Diese Arbeit untersucht die Diskrepanzen zwischen Denk- und Handlungsweisen, denen der hegemonialen Geschlechterdiskurs zugrundeliegt, auf der einen und Diskursen geschlechtlicher Vielfalt sowie den Einstellungen und Forderungen der Inter*Bewegungen auf der anderen Seite. Zudem werden die Wechselwirkungen der Diskursebenen Medizin, Recht, Politik und Wissenschaft herausgearbeitet. Hierzu werden Gesetze, Antidis-kriminierungsrichtlinien, medizinwissenschaftliche Theorien und Vorgehensweisen sowie Ansätze aus Psychologie, Bildungs- und Beratungsarbeit untersucht. (Post)identitäts- und bündnispolitische Strategien und Aspekte der Biopolitik werden im Kontext von Anpassung und Widerstand analysiert. Darüber hinaus wird die Verwobenheit struktureller Diskrimini-erungsformen einbezogen. Partizipative intersektionale Forschungsansätze werden im Zusammenhang mit Intergeschlechtlichkeit aufgezeigt.
Die Arbeit hat das Ziel, herauszuarbeiten, welche Denk- und Handlungsoptionen Diskurse geschlechtlicher Vielfalt zukünftig bestärken können, und wie Forderungen von Inter*Be-wegungen sowie menschenrechtliche, antipathologisierende und antidiskriminierende Aspekte hierbei beachtet werden können. / Discourses about gender binary form the basis for the social interaction with intersex on the levels of medicine, law, politics and in large parts of science. Inter*persons and their organizations have long criticized the resulting discrimination and pathologies. In addition, committees of the European Union, as the Ethics Council, remind Germany repeatedly for the legal and medical dealing with inter*persons. The German government announced in its coalition agreement of 2018 a ban on non-consensual operations on intersex minors. In January 2019, it introduced a third optional civil status divers for intersex persons on the basis of a decision of the Federal Constitutional Court.
The present thesis investigates the discrepancies between modes of thinking and acting that underlie the hegemonic gender discourse, discourses of gender diversity, and the attitudes and demands of the inter*movements. In addition, the interactions of the disciplines of medicine, law, politics and science are worked out. For this purpose, laws, anti-discrimination guidelines, medical science theories and approaches as well as approaches from psychology, education and consulting work are examined. (Post) identity and alliance policies and aspects of biopolitics are analyzed in the context of adaptation and resistance. Furthermore, it includes the interweaving of structural forms of discrimination. Participatory intersectional research approaches are presented in the context of intersex.
The aim of the paper is to work out which options for thought and action can encourage discourses of gender diversity in future, and how demands of inter*movements as well as human rights, antipathologizing and anti-discriminatory aspects can be considered.
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Identität und Föderalität: Europas Wege aus der Krise: am 5. Juni 2012 im Plenarsaal: Festvortrag von Prof. Dr. Dr. Udo Di FabioDi Fabio, Udo 22 April 2024 (has links)
Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio, Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts a.D. hält den Festvortrag 'Identität und Föderalität : Europas Wege aus der Krise'.
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Indigene Bewegung und "Identitätspolitik" in Ecuador / Indigenous movements and "identity politics" in EcuadorTietgen, Jörn 12 November 2008 (has links)
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