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The Goals and Effects of Music Listening and Their Relationship to the Strength of Music PreferenceSchäfer, Thomas 18 April 2016 (has links) (PDF)
Individual differences in the strength of music preference are among the most intricate psychological phenomena. While one person gets by very well without music, another person needs to listen to music every day and spends a lot of temporal and financial resources on listening to music, attending concerts, or buying concert tickets. Where do these differences come from? The hypothesis presented in this article is that the strength of music preference is mainly informed by the functions that music fulfills in people’s lives (e.g., to regulate emotions, moods, or physiological arousal; to promote self-awareness; to foster social relatedness). Data were collected with a diary study, in which 121 respondents documented the goals they tried to attain and the effects that actually occurred for up to 5 music-listening episodes per day for 10 successive days. As expected, listeners reporting more intense experience of the functional use of music in the past (1) had a stronger intention to listen to music to attain specific goals in specific situations and (2) showed a larger overall strength of music preference. It is concluded that the functional effectiveness of music listening should be incorporated in existing models and frameworks of music preference to produce better predictions of interindividual differences in the strength of music preference. The predictability of musical style/genre preferences is also discussed with regard to the present results.
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Determinants of Music PreferenceSchäfer, Thomas 09 February 2009 (has links) (PDF)
Musik begleitet uns seit vielen Jahrtausenden und ist ein Teil der menschlichen
Entwicklungsgeschichte. Mehr über den Ursprung und die Bedeutung von Musik zu wissen
bedeutet mehr über uns selbst zu wissen. Die meisten Menschen mögen Musik und für viele
ist es eine der wichtigsten Freizeitbeschäftigungen in ihrem Leben. Doch unterschiedliche
Menschen mögen unterschiedliche Musik, und die Bindung an Musik kann stark oder schwach
sein. Dieses als Musikpräferenz bezeichnete Phänomen hat in der Vergangenheit zahlreiche
Studien innerhalb der Musikpsychologie angeregt, die eine Fülle von Variablen untersucht
haben, welche das Zustandekommen unterschiedlicher musikalischer Vorlieben erklären
helfen. Diese Forschungsergebnisse sind jedoch bis heute lückenhaft und konnten bisher nicht
in ein allgemeines Modell über die Entstehung von Musikpräferenz integriert werden. Die
bereits existierenden Vorschläge für solch ein Modell beschränken sich auf konkrete
Gefallensurteile für ein gegebenes Musikstück. Sie erklären jedoch nicht, warum sich
Menschen überhaupt entschließen Musik zu hören und nach welchen Kriterien sie diese Musik
aussuchen.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Untersuchung derjenigen Faktoren, welche die
Motivation Musik zu hören und den Auswahlprozess von Musik aus verschiedenen
musikalischen Stilen (Genres, Musikrichtungen) erklären können. Als entscheidend werden
dabei die Funktionen von Musik erachtet, die in den bisherigen Modellen fast vollständig
vernachlässigt wurden. Die Funktionalität – also der Nutzen – von Musik kann darüber
Auskunft geben, welche (evolutionären) Vorteile sie für den Menschen hatte und wie sich
diese Vorteile bis heute nutzen lassen um bestimmte Bedürfnisse zu befriedigen. Damit kann
nicht nur die Frage beantwortet werden, warum jemand Musik hören möchte, sondern auch
die Frage, warum jemand einen bestimmten Musikstil bevorzugt – denn Musik verschiedener
Stilrichtungen kann für eine Person mit ganz unterschiedlichen Funktionen assoziiert sein. Wie
die einzelnen Funktionen von Musik mit Musikpräferenz in Zusammenhang stehen und welche
Funktionen eine entscheidende Rolle für die Entwicklung von Musikpräferenz spielen, ist das
zentrale Thema dieser.
In einem ersten Schritt wurde versucht die Liste der Faktoren, welche Musikpräferenz kausal
beeinflussen, zu vervollständigen: Bisher ist bekannt, dass Musikpräferenz mit kognitiven,
emotionalen, physiologischen, sozialen, entwicklungsbezogenen und persönlichkeitsbezogenen
Variablen zusammenhängt. Von den physiologischen Variablen weiß man jedoch
noch nicht, ob sie stets nur ein Effekt des Musikhörens sind oder ob sie auch ursächlich auf
Musikpräferenz wirken können. In zwei Studien wurde gezeigt, dass das Hören von
Lieblingsmusik mit erhöhter Erregung einhergeht und dass erhöhte Erregung umgekehrt
Musikpräferenz verstärken kann.
In zwei weiteren Studien über die Funktionen von Lieblingsmusik zeigte sich, dass Musik vor
allem zur Stimmungs‐ und Erregungsmodulation eingesetzt werden kann. Es zeigte sich aber
auch, dass diese am höchsten bewerteten Funktionen nicht gleichzeitig diejenigen sind, die für
eine starke Präferenz für die eigene Lieblingsmusik verantwortlich sind. Stattdessen spielen für
eine starke Präferenz eher soziale und kommunikative Funktionen eine große Rolle (z.B. die
Möglichkeit mit Musik die eigene Identität auszudrücken).
Die beiden abschließenden Studien zeigten, dass für Musikpräferenz generell – also über
verschiedene Musikstile hinweg – kognitive Funktionen (wie Kommunikation oder
Selbstreflexion) sowie physiologische Erregung die größte Rolle spielen, während emotionale
Faktoren und die Bekanntheit der Musik keinen besonders großen Einfluss haben.
Am Ende der Arbeit wird für eine Integration der gefundenen Ergebnisse in die bereits
bestehenden Modelle über die Entwicklung von Musikpräferenz argumentiert, mit dem Ziel
dieses Phänomen umfassend zu verstehen und die Befunde für eine erfolgreiche Anwendung
in Bildung oder Therapie nutzen zu können. / More than 2500 years ago, the Greek philosopher Pythagoras explored the sound of swinging
chords and made an intriguing discovery: the simultaneous tones of chords that are divided in
their length in integer ratios produced a sound which people perceive as harmonic. Pythagoras
was able to describe a subjective phenomenon of the human mind by means of simple
mathematical ratios. With this principle he formulated the program of natural science, and it is
still the way how scientists try to explain the human mind in terms of mathematical principles
and laws. In fact, one of the youngest disciplines in modern sciences – the psychology of music
– is tied to the ancient findings of Pythagoras and investigates human perception, cognition,
emotion, and behavior related to music.
There are three ways how people relate to music. They can create music as a composer, they
can perform music by means of their voice or an instrument, and they can listen to music.
Although all three aspects are interesting, the work in hand will concentrate on music listening
because it is the most ubiquitous activity which concerns every single individual. Music
psychology is related to music listening in several respects which will accompany the whole
work: Why do we listen to music at all? What kind of music do we listen to and why? How
strong is our relation to specific music and why? These fundamental questions guided the
present research and root in evolutionary considerations about music listening and end up at
the concrete use of music in people’s everyday life. The central issue which is surrounded by
these questions is referred to as music preference.
‘Which music do you like?’ has become one of the most often used questions in psychological
research, for two reasons: First, since every person (at least in the western world) is in contact
with music everyday and most people see music as one of the most important things in their
daily life, the study of music listening provides an authentic and fruitful avenue to their
experiences and behavior in a variety of situations and contexts. Second, because music has
been recognized as a tool for expressing and inducing moods and emotions and also as a
means to convey information in social environments, music is by now often used as an
essential implement in personality, emotion, and social psychology research. Thus, research on
music preference is going on to provide us with deep insights into many psychological
questions.
The dissertation addresses the investigation of music preference in a series of experimental
studies. Chapter 1 provides an introduction in theory and research about music preference and
points at open questions which appear in both content and methodology of the current
research. Chapters 2 to 4 present three empirical papers which addressed these open
questions in a total of six studies. Chapter 5 summarizes the findings of these studies and
provides some preliminary suggestions about a comprehensive model of music preference.
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Das Hörtagebuch im Musikunterricht - Effekte auf die Verlaufsentwicklung von toleranzbasierter Offenohrigkeit, Hörpräferenzen und musikalischem InteresseverhaltenHergenhan, Sascha 07 January 2019 (has links)
Wie kann es gelingen, Kinder und Jugendliche im Musikunterricht mit dem breiten Spektrum der Musik vertraut zu machen und dabei gleichzeitig ein offenes und tolerantes Hören zu fördern? Diese Frage beschäftigt seit vielen Jahren disziplinübergreifend Forscher aus den Bereichen der Musikpsychologie und -pädagogik. In besonderer Weise war und ist die Auseinandersetzung darüber mit dem Begriff der „Offenohrigkeit“ verbunden. Lange Zeit deutete man den Begriff konzeptionell als Zustimmung zu einem breiten Spektrum unterschiedlicher musikalischer Stilkategorien, die im Vorschulalter noch vollständig ausgeprägt sei und während der Grundschulzeit zugunsten einer Verengung auf populäre Musikstile allmählich wieder verschwindet. Diese – auf David Hargreaves(1982) zurückgehende – These einer präferenzbasierten und altersabhängigen Offenohrigkeit gilt inzwischen als empirisch gut bestätigt (u. a. LeBlanc 1991; LeBlancet al. 1996; Hargreaves et al. 2006; Gembris und Schellberg 2003; Louven 2011). In der jüngeren Diskussion haben Christoph Louven und Aileen Ritter (2012) eine neue, toleranzbasierte Konzeption vorgestellt, die Offenohrigkeit als ein Verhalten beschreibt, sich mit „einer ungewohnten, neuen oder fremdartigen Musik auch dann zu beschäftigen, wenn diese nicht unmittelbar gefällt“ (ebd.: 279). Zur Messung dieses Konstruktes werden neben den Präferenzurteilen auch die freiwilligen Hördauern erfasst und in Abhängigkeit definierter Rating-Bereiche zueinander ins Verhältnis gesetzt. Probanden gelten demnach als umso offenohriger, je länger sie negativ oder neutral bewertete Musikbeispiele im Verhältnis zu allen angebotenen Musikbeispielen unabhängig vom Präferenzurteil durchschnittlich hören (vgl. Louven 2014: 52). Eng verknüpft mit der Diskussion um eine semantisch und operational kompatible Konzeption von Offenohrigkeit ist dabei immer auch die Frage, welche Konsequenzen der Forschungsgegenstand für die Musikpädagogik zur Folge hat. Mit welchen Mitteln könnte Offenohrigkeit – und sollte Offenohrigkeit überhaupt – gefördert werden? Oder drohe eine dahingehende Intervention letztlich auf eine musikkulturelle Indoktrination hinauszulaufen, weil – zumindest ausgehend vom Konzept einer präferenzbasierten Offenohrigkeit – dem Begriff bereits eine problematische normative Konnotation innewohne (vgl. Sakai 2014: 25)? Diese Divergenz wird in den Lehr- und Bildungsplänen dahingehend aufgelöst, dass die Konzeptmerkmale einer toleranzbasierten Offenohrigkeit – ohne den Terminus exakt zu benennen – als musikunterrichtliches Bildungsziel hervorgehoben werden. So wird z. B. in den „Fachanforderungen Musik für allgemeinbildende Schulen der Sekundarstufen I und II“ in Schleswig-Holstein gefordert, die Schüler zu „einer Haltung der Offenheit“ zu befähigen, „um sich auch auf ungewohnte musikalische Erfahrungen einzulassen […]“ (Ministerium für Schule und Berufsbildung Schleswig Holstein 2015: 12). Die vom Autor entwickelte Methode Hörtagebuch könnte einen zusätzlichen Beitrag zur Erreichung dieses Zieles im Musikunterricht leisten. Die Methode ist als Einstiegsritual konzipiert und beruht darauf, Schülern zu Beginn jeder Musikstunde ein neues, ihnen in der Regel unbekanntes Musikstück zu präsentieren. Anschließend verfassen die Schüler einen Tagebucheintrag, der eine überwiegend subjektorientierte Auseinandersetzung mit dem Gehörten ermöglicht (vgl. Hergenhan 2015). Zur Überprüfung dieser Fragestellung wurde eine empirische Längsschnittstudie im Test- und Kontrollgruppendesign an einer Gemeinschaftsschule in Schleswig-Holstein mit je n=48 und n=52 Schülern der Klassen 5 und 8 im Schuljahr 2016/17 durchgeführt. In den Untersuchungsgruppen wurde bei 30 Musikstunden jeweils ein ‚Hörtagebuch‘-Einstieg mit Musikbeispielen aus zehn unterschiedlichen Stilkategorien absolviert, während die Schüler der Kontrollgruppen Musikunterricht ohne das ‚Hörtagebuch‘ erhielten. Da in beide Gruppen die gleiche Lehrperson unterrichtete und der Unterricht jahrgangsbezogen inhaltlich identisch ausgerichtet war, konnte die Vergleichbarkeit von Untersuchungs- und Kontrollgruppen auf einem hohen Niveau sichergestellt werden. Die Ergebnisse der Studie zeigen einen moderaten Anstieg (d=0,323) für das Konstrukt der toleranzbasierten Offenohrigkeit bei den männlichen Testgruppen-Schülern, obwohl deren Präferenzurteile zur Gesamtskala der angebotenen Musikbeispiele im Versuchszeitraum signifikant abnehmen (d=0,768). Eine gleichgerichtete Verlaufsentwicklung kann für die weiblichen Testgruppen-Schüler wie auch für die geschlechtsspezifischen Kontrollgruppen nicht nachgewiesen werden. In der Auseinandersetzung um das Postulat nach einer förderungswürdigen Konzeption von Offenohrigkeit stärken die Ergebnisse den toleranzbasierten Ansatz, da dieser – unabhängig von den aktuellen Musikpräferenzen – moderates Entwicklungspotential aufweist und keine problematische normative Setzung beinhaltet. Große Effekte (d≥0,8) bewirkt die Methode auf das Konstrukt des musikalischen Interesseverhaltens: Hörtagebuch-Schüler beschäftigen sich – gemessen an den Variablen Umfang, Stilvariabilität und Aktivitätsdichte – häufiger und abwechslungsreicher mit Musikbeispielen aus dem Unterricht in ihrer Freizeit weiter als Nicht-Hörtagebuch-Schüler. Allerdings manifestieren sich die beobachteten Interessehandlungen noch nicht in dauerhaft veränderten Hör- oder Musiziergewohnheiten. Die Befunde indizieren einen Bedarf an musikpädagogischen Anschlusskonzepten – z. B. durch Formen des selbstregulativen Lernens –, um das Potential der Methode Hörtagebuch für eine erfolgreiche musikalische Interessegenese weiter zu nutzen.
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The Goals and Effects of Music Listening and Their Relationship to the Strength of Music PreferenceSchäfer, Thomas 18 April 2016 (has links)
Individual differences in the strength of music preference are among the most intricate psychological phenomena. While one person gets by very well without music, another person needs to listen to music every day and spends a lot of temporal and financial resources on listening to music, attending concerts, or buying concert tickets. Where do these differences come from? The hypothesis presented in this article is that the strength of music preference is mainly informed by the functions that music fulfills in people’s lives (e.g., to regulate emotions, moods, or physiological arousal; to promote self-awareness; to foster social relatedness). Data were collected with a diary study, in which 121 respondents documented the goals they tried to attain and the effects that actually occurred for up to 5 music-listening episodes per day for 10 successive days. As expected, listeners reporting more intense experience of the functional use of music in the past (1) had a stronger intention to listen to music to attain specific goals in specific situations and (2) showed a larger overall strength of music preference. It is concluded that the functional effectiveness of music listening should be incorporated in existing models and frameworks of music preference to produce better predictions of interindividual differences in the strength of music preference. The predictability of musical style/genre preferences is also discussed with regard to the present results.
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Determinants of Music PreferenceSchäfer, Thomas 14 January 2009 (has links)
Musik begleitet uns seit vielen Jahrtausenden und ist ein Teil der menschlichen
Entwicklungsgeschichte. Mehr über den Ursprung und die Bedeutung von Musik zu wissen
bedeutet mehr über uns selbst zu wissen. Die meisten Menschen mögen Musik und für viele
ist es eine der wichtigsten Freizeitbeschäftigungen in ihrem Leben. Doch unterschiedliche
Menschen mögen unterschiedliche Musik, und die Bindung an Musik kann stark oder schwach
sein. Dieses als Musikpräferenz bezeichnete Phänomen hat in der Vergangenheit zahlreiche
Studien innerhalb der Musikpsychologie angeregt, die eine Fülle von Variablen untersucht
haben, welche das Zustandekommen unterschiedlicher musikalischer Vorlieben erklären
helfen. Diese Forschungsergebnisse sind jedoch bis heute lückenhaft und konnten bisher nicht
in ein allgemeines Modell über die Entstehung von Musikpräferenz integriert werden. Die
bereits existierenden Vorschläge für solch ein Modell beschränken sich auf konkrete
Gefallensurteile für ein gegebenes Musikstück. Sie erklären jedoch nicht, warum sich
Menschen überhaupt entschließen Musik zu hören und nach welchen Kriterien sie diese Musik
aussuchen.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Untersuchung derjenigen Faktoren, welche die
Motivation Musik zu hören und den Auswahlprozess von Musik aus verschiedenen
musikalischen Stilen (Genres, Musikrichtungen) erklären können. Als entscheidend werden
dabei die Funktionen von Musik erachtet, die in den bisherigen Modellen fast vollständig
vernachlässigt wurden. Die Funktionalität – also der Nutzen – von Musik kann darüber
Auskunft geben, welche (evolutionären) Vorteile sie für den Menschen hatte und wie sich
diese Vorteile bis heute nutzen lassen um bestimmte Bedürfnisse zu befriedigen. Damit kann
nicht nur die Frage beantwortet werden, warum jemand Musik hören möchte, sondern auch
die Frage, warum jemand einen bestimmten Musikstil bevorzugt – denn Musik verschiedener
Stilrichtungen kann für eine Person mit ganz unterschiedlichen Funktionen assoziiert sein. Wie
die einzelnen Funktionen von Musik mit Musikpräferenz in Zusammenhang stehen und welche
Funktionen eine entscheidende Rolle für die Entwicklung von Musikpräferenz spielen, ist das
zentrale Thema dieser.
In einem ersten Schritt wurde versucht die Liste der Faktoren, welche Musikpräferenz kausal
beeinflussen, zu vervollständigen: Bisher ist bekannt, dass Musikpräferenz mit kognitiven,
emotionalen, physiologischen, sozialen, entwicklungsbezogenen und persönlichkeitsbezogenen
Variablen zusammenhängt. Von den physiologischen Variablen weiß man jedoch
noch nicht, ob sie stets nur ein Effekt des Musikhörens sind oder ob sie auch ursächlich auf
Musikpräferenz wirken können. In zwei Studien wurde gezeigt, dass das Hören von
Lieblingsmusik mit erhöhter Erregung einhergeht und dass erhöhte Erregung umgekehrt
Musikpräferenz verstärken kann.
In zwei weiteren Studien über die Funktionen von Lieblingsmusik zeigte sich, dass Musik vor
allem zur Stimmungs‐ und Erregungsmodulation eingesetzt werden kann. Es zeigte sich aber
auch, dass diese am höchsten bewerteten Funktionen nicht gleichzeitig diejenigen sind, die für
eine starke Präferenz für die eigene Lieblingsmusik verantwortlich sind. Stattdessen spielen für
eine starke Präferenz eher soziale und kommunikative Funktionen eine große Rolle (z.B. die
Möglichkeit mit Musik die eigene Identität auszudrücken).
Die beiden abschließenden Studien zeigten, dass für Musikpräferenz generell – also über
verschiedene Musikstile hinweg – kognitive Funktionen (wie Kommunikation oder
Selbstreflexion) sowie physiologische Erregung die größte Rolle spielen, während emotionale
Faktoren und die Bekanntheit der Musik keinen besonders großen Einfluss haben.
Am Ende der Arbeit wird für eine Integration der gefundenen Ergebnisse in die bereits
bestehenden Modelle über die Entwicklung von Musikpräferenz argumentiert, mit dem Ziel
dieses Phänomen umfassend zu verstehen und die Befunde für eine erfolgreiche Anwendung
in Bildung oder Therapie nutzen zu können. / More than 2500 years ago, the Greek philosopher Pythagoras explored the sound of swinging
chords and made an intriguing discovery: the simultaneous tones of chords that are divided in
their length in integer ratios produced a sound which people perceive as harmonic. Pythagoras
was able to describe a subjective phenomenon of the human mind by means of simple
mathematical ratios. With this principle he formulated the program of natural science, and it is
still the way how scientists try to explain the human mind in terms of mathematical principles
and laws. In fact, one of the youngest disciplines in modern sciences – the psychology of music
– is tied to the ancient findings of Pythagoras and investigates human perception, cognition,
emotion, and behavior related to music.
There are three ways how people relate to music. They can create music as a composer, they
can perform music by means of their voice or an instrument, and they can listen to music.
Although all three aspects are interesting, the work in hand will concentrate on music listening
because it is the most ubiquitous activity which concerns every single individual. Music
psychology is related to music listening in several respects which will accompany the whole
work: Why do we listen to music at all? What kind of music do we listen to and why? How
strong is our relation to specific music and why? These fundamental questions guided the
present research and root in evolutionary considerations about music listening and end up at
the concrete use of music in people’s everyday life. The central issue which is surrounded by
these questions is referred to as music preference.
‘Which music do you like?’ has become one of the most often used questions in psychological
research, for two reasons: First, since every person (at least in the western world) is in contact
with music everyday and most people see music as one of the most important things in their
daily life, the study of music listening provides an authentic and fruitful avenue to their
experiences and behavior in a variety of situations and contexts. Second, because music has
been recognized as a tool for expressing and inducing moods and emotions and also as a
means to convey information in social environments, music is by now often used as an
essential implement in personality, emotion, and social psychology research. Thus, research on
music preference is going on to provide us with deep insights into many psychological
questions.
The dissertation addresses the investigation of music preference in a series of experimental
studies. Chapter 1 provides an introduction in theory and research about music preference and
points at open questions which appear in both content and methodology of the current
research. Chapters 2 to 4 present three empirical papers which addressed these open
questions in a total of six studies. Chapter 5 summarizes the findings of these studies and
provides some preliminary suggestions about a comprehensive model of music preference.
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