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Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Vulnerabilitäts- und Risikofaktoren bei Angststörungen und Depression: Eine epidemiologische Studie / Common and specific risk factors of anxiety disorders and depression: An epidemiological studyBittner, Antje 11 January 2007 (has links) (PDF)
Hintergrund. Angst- und depressive Störungen treten sehr häufig auf. Die Komorbidität zwischen beiden Störungsgruppen ist hoch. Quer- und Längsschnittstudien legen nahe, dass vorausgehende Angststörungen das Risiko sekundärer Depression erhöhen, wobei wenig zur Rolle klinischer Charakteristika von Angststörungen in diesem Zusammenhang bekannt ist. Es liegen eine Fülle von Befunden zu Risikofaktoren für Angst- und depressive Störungen vor, die bei genauerer Betrachtung allerdings eine Reihe methodischer Limitationen und offener Forschungsfragen aufweisen (z.B. viele Querschnittserhebungen, klinische Stichproben, keine vergleichenden Analysen der Risikofaktoren von Angststörungen versus Depression). Eine reliable Bewertung der diagnostischen Spezifität vs. Unspezifität von Vulnerabilitäts- und Risikofaktoren von Angst- und depressiven Störungen mit den bislang vorliegenden Ergebnissen schwer möglich ist. Fragestellungen. Es wurden Gemeinsamkeiten und Unterschieden hinsichtlich der Korrelate und Risikofaktoren von reinen Angst- versus reinen depressiven Störungen untersucht. Durch einen Vergleich reiner Angst- mit reinen depressiven Störungen sollte eine reliablere Einschätzung der Spezifität versus Unspezifität der untersuchten Vulnerabilitäts- und Risikofaktoren erfolgen. Der zweite Fokus lag in der Analyse der Rolle von primären Angststörungen und der mit ihnen assoziierten klinischen Merkmale bei der Entwicklung sekundärer Depressionen. Methoden. Die „Early Developmental Stages of Psychopathology (EDSP)“- Studie ist eine prospektive, longitudinale Studie. Eine repräsentative Bevölkerungsstichprobe von ursprünglich 3021 Jugendlichen und jungen Erwachsenen (zu Baseline 14-24 Jahre alt) wurde dreimal befragt (eine Baseline-Erhebung sowie zwei Folgebefragungen). Zusätzlich wurden die Eltern der Probanden, die am ersten Follow-Up teilgenommen hatten, in einem Elterninterview direkt interviewt. Von 2548 Probanden lagen diagnostische Informationen von der Basisbefragung und des Follow-Up-Zeitraumes vor. Psychische Störungen wurden mit Hilfe des M-CIDI nach DSM-IV Kriterien erfasst. Darüber hinaus wurden eine Vielzahl potenzieller Risikofaktoren (z.B. Behavioral Inhibition, kritische Lebensereignisse) erhoben. Ergebnisse. Die drei wichtigsten Ergebnisse dieser Arbeit waren: a)Es konnten gemeinsame, aber auch einige spezifische Risikofaktoren für Angststörungen versus depressive Störungen nachgewiesen werden. b)Die Angststörungen stellen eine heterogene Gruppe dar: Auch innerhalb der Gruppe der Angststörungen zeichnen sich spezifische Risikofaktoren für spezifische Angststörungen ab (d.h. es fanden sich Unterschiede zwischen Spezifischer und Sozialer Phobie). c)Es wurden starke Assoziationen zwischen Angststörungen sowie der mit ihnen assoziierten Merkmale (Beeinträchtigung, Komorbidität, Panikattacken) und der Entwicklung sekundärer depressiver Störungen gefunden. Im multiplen Modell, das alle klinischen Merkmale beinhaltete, stellte sich der Faktor schwere Beeinträchtigung als bedeutendster Prädiktor heraus. Diskussion und Schlussfolgerungen. Insgesamt befürworten die Befunde dieser Arbeit eher die sog. Splitters-Perspektive von zumindest teilweise unterschiedlichen Risikofaktoren für Angst- und depressive Störungen. Einer der potentesten Risikofaktoren für depressive Störungen scheinen vorausgehende Angststörungen zu sein, der Schweregrad der Beeinträchtigung durch die Angststörung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Eine rechtzeitige, effektive Behandlung dieser Angststörungen könnte eine sehr erfolgversprechende Strategie in der Prävention depressiver Störungen sein. Der Beeinträchtigungsgrad durch die Angststörung kann dabei zur Identifizierung von sog. Hoch-Risiko-Personen genutzt werden. / Background. Anxiety disorders and depression are frequent mental disorders; comorbidity is high. Although cross-sectional and longitudinal studies suggest that anxiety disorders increase the risk of subsequent depression, little is known about the role of clinical characteristics of anxiety disorder in this association. Furthermore, there are a lot of studies investigating risk factors of anxiety disorders and depression. Most of these studies, however, have some substantial limitations (e.g., cross-sectional design, clinical samples, lack of analyses comparing risk factors of anxiety disorders versus depression) preventing a reliable assessment of the specificity of vulnerability and risk factors for anxiety disorders and depression. Aims. The first aim of the study was to examine common and specific correlates and risk factors of pure anxiety disorders versus pure depression. The second aim was to analyse the association between anxiety disorders and subsequent depression and the role of clinical characteristics of anxiety disorders in this associations. Methods. The data are from the Munich Early Developmental Stages of Psychopathology (EDSP) study. The EDSP study is a 4-year prospective-longitudinal community study, which includes both baseline and follow-up data on 2548 adolescents and young adults 14 to 24 years of age at baseline. Parents of those probands participated at the first follow-up of the study were also interviewed. DSM-IV diagnoses were made using the Munich-Composite International Diagnostic Interview (M-CIDI). A range of risk factors were assessed (e.g., behavioral inhibition, life events). Results. There were both common and specific risk factors of anxiety disorders and depression. Furthermore, specific risk factors for specific anxiety disorders could be identified (i.e. different risk factors of specific phobia versus social phobia were found). Anxiety disorders and their clinical characteristics (impairment, comorbidity, panic attacks) were significantly associated with the development of subsequent depression. In the final model, which included all clinical characteristics, severe impairment remained the only clinical feature that was an independent predictor of subsequent depression. Discussion and conclusions. The findings suggest that there are specific risk factors of anxiety disorders and depression. Anxiety disorders are a very powerful risk factor for subsequent depression whereas severe impairment seems to play a major role in this association. Effective treatment of anxiety disorders, specifically those associated with extreme disability, might be important for targeted primary prevention of depression. The degree of impairment of anxiety disorders could be used for the identification of individuals at highest risk for onset of depression.
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Intensive Expositionsbehandlung bei Angststörungen in einem spezialisierten tagesklinischen VersorgungssettingNoack, René, Schmidt, Ruth, Lorenz, Thomas, Rottstaedt, Fabian, Beiling, Peter, Schurig, Susan, Ritschel, Gerhard, Weidner, Kerstin 07 August 2020 (has links)
Hintergrund: Angststörungen sind häufig, oft chronifizierend, jedoch auch gut behandelbar. Leitlinienbehandlung ist die auf Exposition fokussierende Verhaltenstherapie. In der ambulanten Versorgungspraxis finden Expositionen jedoch selten statt. Die Angst-Tagesklinik am Universitätsklinikum Dresden realisiert die evidenzbasierte Behandlung von Angststörungen. In einer 5-wöchigen Kurzzeitbehandlung werden wöchentlich 4 begleitete und zeitoffene Expositionssitzungen durchgeführt. Untersucht wurden die Symptomverläufe und die Responder-Raten. Methoden: Zu Therapieaufnahme und -ende sowie zur Katamnese nach 3 Monaten und 1 Jahr wurde die Entwicklung der Symptombelastung bei n = 332 PatientInnen untersucht, die von 2009 bis 2015 behandelt wurden. Etwa zwei Drittel waren psychotherapeutisch vorbehandelt. Eingesetzt wurden spezifische etablierte Fragebögen. Berechnet wurden Mixed Models, Effektstärken und Responder-Raten. Ergebnisse: 90% der PatientInnen schlossen die Behandlung regulär ab. Es zeigten sich signifikante Linderungen bei Belastungen durch Angst- und depressive Symptome. Die höchsten Effektstärken um 0,9 ergaben sich bei verhaltensbezogenen Skalen und besonders bei den Agoraphobien und Panikstörungen, die die größte Störungsgruppe ausmachen. Die Responseraten lagen bei 60%. Zu den Katamnesezeitpunkten waren die Symptomverbesserungen stabil und bei den kognitiven Symptomen weiter steigend. Schlussfolgerungen: Die Behandlung in spezialisierten (teil)stationären Versorgungssettings mit Fokus auf hochfrequente Exposition, wie hier beispielhaft vorgestellt, zeigt eine gute Akzeptanz und gute bis sehr gute und längerfristig stabile Veränderungen der Symptombelastung. Diese Settings erfordern eine besondere strukturelle Ausstattung und Ressourcen. / Intensive Exposure-Based Treatment of Anxiety Disorders in a Specialized Patient-Centered Day Hospital Background: Anxiety disorders are highly prevalent, often chronic, but effectively treatable by cognitive-behavioral therapy, especially by exposure therapy. However, exposure treatments rarely occur in outpatient healthcare. The day hospital for anxiety disorders at the University Hospital Dresden implemented an evidence-based treatment. Every week, 4 guided time-open exposure sessions, not timelimited, are conducted during the 5-week treatment period. Improvements in symptomatology and response rates were examined. Methods: The symptomatology of n = 332 patients, treated from 2009 till 2015, was assessed at pretreatment and posttreatment, and at the follow-ups after 3 months and 1 year. Two-thirds had previously had other psycho therapy treatments. Established questionnaires were used. Data was analyzed by calculating mixed models, effect sizes, and response rates. Results: 90% of the patients finished the treatment regularly. Significant improvements occurred in anxiety and depressive symptoms. The strongest effect sizes of about 0.9 were achieved for behavioral scales, especially for symptoms of agoraphobia and panic disorder, the most frequent disorders in the sample. The response rates were 60%. Improvements remained stable at the follow-ups and even increased further for cognitive symptoms. Conclusions: Specialized day hospital healthcare settings, like the one presented here, are associated with good to very good and stable improvements and also with good acceptance. These therapeutic settings require specific structural equipment and resources.
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Unerwünschte Gedanken bei Angststörungen: Diagnostik und experimentelle BefundeFehm, Lydia Birgit 28 June 2000 (has links)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Diagnostik unerwünschter Gedanken sowie der Spezifität von Gedankenunterdrückung bei phobischen Patienten. Zwei Fragebogenverfahren zum Thema Sorgen sowie ein Instrument zur Erfassung von Strategien im Umgang mit intrusiven Gedanken wurden bezüglich der Gütekriterien der deutschen Übersetzung in einer klinischen Stichprobe evaluiert. Dabei handelt es sich um den Worry Domains Questionnaire (WDQ), der Sorgeninhalte erhebt, den Penn State Worry Questionnaire (PSWQ), der die Intensität von Sorgen erfasst, und den Thought Control Questionnaire (TCQ) zur Erfassung der Gedankenkontrollstrategien. Die Verfahren wurden bei 440 Psychotherapie-Patienten zu drei Meßzeitpunkten eingesetzt. Hinsichtlich der inneren Konsistenz und der Retest-Reliabilität ergeben sich für alle Instrumente zufriedenstellende bis gute Kennwerte. Die Validität ist nur für den PSWQ als gut zu bezeichnen. Beim WDQ zeigen sich Probleme hinsichtlich der Trennung von Sorgen und sozialer Ängstlichkeit, während der TCQ wohl eher Aspekte allgemeiner Psychopathologie als spezifische Strategien erfasst. Eine zweite Studie befasste sich mit intentionaler Gedankenunterdrückung. Die paradoxen Effekte dieser Bemühungen wurden wiederholt mit psychischen Störungen, vor allem mit Angststörungen, in Verbindung gebracht. Dabei ist ein wichtiges Thema, ob die Gedankenkontrollfähigkeit nur für störungsspezifische Inhalte oder generell beeinträchtigt ist. Die vorliegende Studie verglich Patienten mit Agoraphobie und Patienten mit Sozialphobie mit einer gesunden Kontrollgruppe. Alle Personen mussten Gedanken an ein neutrales Kontrollthema sowie zwei störungsspezifische Themen unterdrücken. Es zeigte sich ein störungsspezifischer Effekt bei den Agoraphobikern. Sozialphobiker scheinen hingegen ein generelles Defizit ihrer mentalen Kontrolle aufzuweisen. Zusätzlich erwies sich soziale Ängstlickeit innerhalb einer Reihe psychopathologischer Variablen als stärkster Prädikator für Schwierigkeiten bei der Gedankenunterdrückung. Ingesamt weisen einige Ergebnisse dieser Arbeit darauf hin, dass Gedankenunterdrückung ein wichtiges Merkmal der Sozialphobie sein könnte. / The work conducted aimed at evaluating instruments investigating unwanted thoughts as well as determining the specifity of thought suppression in phobia. German translations of two questionnaires measuring worry as well as an instrument, measuring strategies used in dealing with unwanted thoughts, were evaluated in a clinical sample. We used the Worry Domains Questionnaire (WDQ), measuring contents of worry, the Penn State Worry Questionnaire (PSWQ), measuring the intensity of worry, and the Thought Control Questionnaire (TCQ), investigating strategies in thought control. The instruments were administered at three points in a sample of 440 patients receiving psychological treatment. Concerning internal consistency and retest-reliability all questionnaires showed acceptable to good results. Validity is only good concerning PSWQ. WDQ has problems in differentiating worry and social anxiety, where as TCQ seems to measure general psychopathology more than specific strategies. The second study investigated intended thought suppression. Its paradoxical effects have been linked to psychological disorders, namely anxiety disorders. One important issue is if thought suppression is impaired only for thoughts related to the disorder or if the ability for mental control is generally impaired in anxiety patients. This study compared groups of agoraphobics and social phobics with healthy controls. All subjects had to suppress a neutral topic and two topics related to the central fear of the two disorders. We found a rather specific deficit in thought suppression for the agoraphobics. Social phobics seem to be characterized by a general impairment of mental control. In addition, among several psychopathological variables, social anxiety proved to be the strongest predictor for problems with thought suppression. Taken together, there are several indicators that thought suppression may be an important feature of social phobia.
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Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Vulnerabilitäts- und Risikofaktoren bei Angststörungen und Depression: Eine epidemiologische StudieBittner, Antje 14 December 2006 (has links)
Hintergrund. Angst- und depressive Störungen treten sehr häufig auf. Die Komorbidität zwischen beiden Störungsgruppen ist hoch. Quer- und Längsschnittstudien legen nahe, dass vorausgehende Angststörungen das Risiko sekundärer Depression erhöhen, wobei wenig zur Rolle klinischer Charakteristika von Angststörungen in diesem Zusammenhang bekannt ist. Es liegen eine Fülle von Befunden zu Risikofaktoren für Angst- und depressive Störungen vor, die bei genauerer Betrachtung allerdings eine Reihe methodischer Limitationen und offener Forschungsfragen aufweisen (z.B. viele Querschnittserhebungen, klinische Stichproben, keine vergleichenden Analysen der Risikofaktoren von Angststörungen versus Depression). Eine reliable Bewertung der diagnostischen Spezifität vs. Unspezifität von Vulnerabilitäts- und Risikofaktoren von Angst- und depressiven Störungen mit den bislang vorliegenden Ergebnissen schwer möglich ist. Fragestellungen. Es wurden Gemeinsamkeiten und Unterschieden hinsichtlich der Korrelate und Risikofaktoren von reinen Angst- versus reinen depressiven Störungen untersucht. Durch einen Vergleich reiner Angst- mit reinen depressiven Störungen sollte eine reliablere Einschätzung der Spezifität versus Unspezifität der untersuchten Vulnerabilitäts- und Risikofaktoren erfolgen. Der zweite Fokus lag in der Analyse der Rolle von primären Angststörungen und der mit ihnen assoziierten klinischen Merkmale bei der Entwicklung sekundärer Depressionen. Methoden. Die „Early Developmental Stages of Psychopathology (EDSP)“- Studie ist eine prospektive, longitudinale Studie. Eine repräsentative Bevölkerungsstichprobe von ursprünglich 3021 Jugendlichen und jungen Erwachsenen (zu Baseline 14-24 Jahre alt) wurde dreimal befragt (eine Baseline-Erhebung sowie zwei Folgebefragungen). Zusätzlich wurden die Eltern der Probanden, die am ersten Follow-Up teilgenommen hatten, in einem Elterninterview direkt interviewt. Von 2548 Probanden lagen diagnostische Informationen von der Basisbefragung und des Follow-Up-Zeitraumes vor. Psychische Störungen wurden mit Hilfe des M-CIDI nach DSM-IV Kriterien erfasst. Darüber hinaus wurden eine Vielzahl potenzieller Risikofaktoren (z.B. Behavioral Inhibition, kritische Lebensereignisse) erhoben. Ergebnisse. Die drei wichtigsten Ergebnisse dieser Arbeit waren: a)Es konnten gemeinsame, aber auch einige spezifische Risikofaktoren für Angststörungen versus depressive Störungen nachgewiesen werden. b)Die Angststörungen stellen eine heterogene Gruppe dar: Auch innerhalb der Gruppe der Angststörungen zeichnen sich spezifische Risikofaktoren für spezifische Angststörungen ab (d.h. es fanden sich Unterschiede zwischen Spezifischer und Sozialer Phobie). c)Es wurden starke Assoziationen zwischen Angststörungen sowie der mit ihnen assoziierten Merkmale (Beeinträchtigung, Komorbidität, Panikattacken) und der Entwicklung sekundärer depressiver Störungen gefunden. Im multiplen Modell, das alle klinischen Merkmale beinhaltete, stellte sich der Faktor schwere Beeinträchtigung als bedeutendster Prädiktor heraus. Diskussion und Schlussfolgerungen. Insgesamt befürworten die Befunde dieser Arbeit eher die sog. Splitters-Perspektive von zumindest teilweise unterschiedlichen Risikofaktoren für Angst- und depressive Störungen. Einer der potentesten Risikofaktoren für depressive Störungen scheinen vorausgehende Angststörungen zu sein, der Schweregrad der Beeinträchtigung durch die Angststörung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Eine rechtzeitige, effektive Behandlung dieser Angststörungen könnte eine sehr erfolgversprechende Strategie in der Prävention depressiver Störungen sein. Der Beeinträchtigungsgrad durch die Angststörung kann dabei zur Identifizierung von sog. Hoch-Risiko-Personen genutzt werden. / Background. Anxiety disorders and depression are frequent mental disorders; comorbidity is high. Although cross-sectional and longitudinal studies suggest that anxiety disorders increase the risk of subsequent depression, little is known about the role of clinical characteristics of anxiety disorder in this association. Furthermore, there are a lot of studies investigating risk factors of anxiety disorders and depression. Most of these studies, however, have some substantial limitations (e.g., cross-sectional design, clinical samples, lack of analyses comparing risk factors of anxiety disorders versus depression) preventing a reliable assessment of the specificity of vulnerability and risk factors for anxiety disorders and depression. Aims. The first aim of the study was to examine common and specific correlates and risk factors of pure anxiety disorders versus pure depression. The second aim was to analyse the association between anxiety disorders and subsequent depression and the role of clinical characteristics of anxiety disorders in this associations. Methods. The data are from the Munich Early Developmental Stages of Psychopathology (EDSP) study. The EDSP study is a 4-year prospective-longitudinal community study, which includes both baseline and follow-up data on 2548 adolescents and young adults 14 to 24 years of age at baseline. Parents of those probands participated at the first follow-up of the study were also interviewed. DSM-IV diagnoses were made using the Munich-Composite International Diagnostic Interview (M-CIDI). A range of risk factors were assessed (e.g., behavioral inhibition, life events). Results. There were both common and specific risk factors of anxiety disorders and depression. Furthermore, specific risk factors for specific anxiety disorders could be identified (i.e. different risk factors of specific phobia versus social phobia were found). Anxiety disorders and their clinical characteristics (impairment, comorbidity, panic attacks) were significantly associated with the development of subsequent depression. In the final model, which included all clinical characteristics, severe impairment remained the only clinical feature that was an independent predictor of subsequent depression. Discussion and conclusions. The findings suggest that there are specific risk factors of anxiety disorders and depression. Anxiety disorders are a very powerful risk factor for subsequent depression whereas severe impairment seems to play a major role in this association. Effective treatment of anxiety disorders, specifically those associated with extreme disability, might be important for targeted primary prevention of depression. The degree of impairment of anxiety disorders could be used for the identification of individuals at highest risk for onset of depression.
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Wie wirksam ist das Fortbildungsprogramm "Patientenseminar Angst"? Ein erster ErfahrungsberichtPerkonigg, Axel, Wittchen, Hans-Ulrich January 1993 (has links)
Der folgende Beitrag schildert erste Ergebnisse einer Evaluationsstudie des Fortbildungsprogramms «Patientenseminar Angst» für Ärzte. 109 Teilnehmer der Veranstaltung I und 104 Teilnehmer der Veranstaltung II wurden vor und im Anschluβ an die Veranstaltungen sowie 3 Monate später bezüglich ihrer Beurteilung des Fortbildungsprogramms sowie zu ihren Einstellungen, Erfahrungen und Kenntnissen zu Angstpatienten befragt und mit einer Kontrollgruppe verglichen. Es zeigte sich, daβ Angstpatienten in der Allgemeinarztpraxis viel Zeitaufwand beanspruchen und sowohl die diagnostischen als auch die therapeutischen Kenntnisse nicht zufriedenstellend sind. Das Fortbildungsprogramm wurde von den Teilnehmern sehr gut beurteilt. Durch die Teilnahme wurde in Teilgruppen eine Verbesserung vor allem der Kenntnisse im Bereich «Angststörungen erkennen/Diagnostik» erreicht. Das Patientenseminar wurde vom Groβteil der Teilnehmer sowohl in Gruppen als auch bei einzelnen Patienten in der Praxis durchgeführt. Es wird deutlich, daβ trotz des hohen Aufwandes eine groβe Akzeptanz für den Einsatz solcher Patienten-seminare vorhanden ist und daβ insgesamt die bisher untersuchten Variablen für eine überraschend hohe Effektivität der Fortbildungsmaβnahmen sprechen. / This artide describes preliminary results of an evaluation study of the patientseminar 'anxiety', an educational programme for physicians. Before and after the two seminar meetings, 109 participants of part land 104 participants of part II filled in a questionnaire about their opinion on the programme as weil as their attitudes, experience, and knowledge about anxiety patients. They were compared with a control group, which did not take part in the programme. It is found that anxiety patients call for a lot of attention at general practitioners' and that the physicians' diagnostic and therapeutic knowledge is not sufficient. The educational programme was highly rated by participants. The patientseminar was conducted, for the greater part of participants, by the physicians both in groups and for single patients. It became evident that in spite of high expenses there is a wide acceptance of such patientseminars and that the variables so far examined up to now indicate surprisingly high efficiency of the educational programme.
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The Position of Anxiety Disorders in Structural Models of Mental DisordersWittchen, Hans-Ulrich, Beesdo, Katja, Gloster, Andrew T. January 2009 (has links)
„Comorbidity“ among mental disorders is commonly observed in both clinical and epidemiological samples. The robustness of this observation is rarely questioned; however, what is at issue is its meaning. Is comorbidity „noise“ – nuisance covariance that researchers should eliminate by seeking „pure“ cases for their studies – or a „signal“ – an indication that current diagnostic systems are lacking in parsimony and are not „carving nature at its joints?“ (Krueger, p. 921).
With these words, Krueger started a discussion on the structure of mental disorders, which suggested that a 3-factor model of common mental disorders existed in the community. These common factors were labeled „anxious-misery,“ „fear“ (constituting facets of a higher-order internalizing factor), and „externalizing.“ Along with similar evidence from personality research and psychometric explorations and selective evidence from genetic and psychopharmacologic studies, Krueger suggested that this model might not only be phenotypically relevant, but might actually improve our understanding of core processes underlying psychopathology. Since then, this suggestion has become an influential, yet also controversial topic in the scientific community, and has received attention particularly in the context of the current revision process of the Manual of Mental Disorders (Fifth Edition) (DSM-V) and the International Classification of Diseases, 11th Revision (ICD-11).
Focusing on anxiety disorders, this article critically discusses the methods and findings of this work, calls into question the model’s developmental stability and utility for clinical use and clinical research, and challenges the wide-ranging implications that have been linked to the findings of this type of exploration. This critical appraisal is intended to flag several significant concerns about the method. In particular, the concerns center around the tendency to attach wide-ranging implications (eg, in terms of clinical research, clinical practice, public health, diagnostic nomenclature) to the undoubtedly interesting statistical explorations.
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A striking pattern of cortisol non-responsiveness to psychosocial stress in patients with panic disorder with concurrent normal cortisol awakening responsesPetrowski, Katja, Herold, Ulf, Joraschky, Peter, Wittchen, Hans-Ulrich, Kirschbaum, Clemens January 2010 (has links)
Background: Subtle and inconsistent differences in hypothalamic-pituitary-adrenal (HPA) axis activity have been reported for patients with panic disorder. While these patients show little or no alterations in basal ACTH and cortisol levels, it has been hypothesized that HPA hyperresponsivity was a trait in panic patients when exposed to novel and uncontrollable stimulation.
Methods: Thirty-four patients (23 females, mean age 35 yrs) diagnosed with panic disorder were compared to 34 healthy controls matched for age, gender, smoking status, and use of oral contraceptives. Both groups were exposed twice to a potent laboratory stress protocol, the Trier Social Stress Test (TSST) on consecutive days. Free salivary cortisol levels and heart rate responses were repeatedly measured before and following the TSST. In addition, the cortisol awakening response (CAR) was assessed to further investigate HPA reactivity in PD patients.
Results: While the TSST induced similar heart rate stress responses in both groups, cortisol responses were clearly absent in the panic patients with normal responses in the controls (F(1.96, 66) = 20.16; p < 0.001). No differences in basal cortisol levels were observed in the extended baseline period. The same cortisol stress non-response patterns were observed when patients with/without comorbid depression, or with/without psychotropic medication were compared. In contrast to their non-response to the psychosocial stressor, panic patients showed a significant CAR.
Conclusion: These findings provide strong evidence to suggest that PD patients present with a striking lack of cortisol responsivity to acute uncontrollable psychosocial stress under laboratory conditions. This unresponsiveness of the HPA axis appears to be rather specific, since a normal CAR in the morning could be documented in these patients. Thus, the present results do not support the hypothesis that PD patients show a trait HPA hyperresponsiveness to novel and uncontrollable stimulation. In contrast, the data provide support for a hyporesponsive HPA axis under emotional stress in PD patients.
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(Don't) panic in the scanner! How panic patients with agoraphobia experience a functional magnetic resonance imaging sessionLüken, Ulrike, Mühlhan, Markus, Wittchen, Hans-Ulrich, Kellermann, Thilo, Reinhardt, Isabelle, Konrad, Carsten, Lang, Thomas, Wittmann, André, Ströhle, Andreas, Gerlach, Alexander L., Ewert, Adrianna, Kircher, Tilo January 2011 (has links)
Although functional magnetic resonance imaging (fMRI) has gained increasing importance in investigating neural substrates of anxiety disorders, less is known about the stress eliciting properties of the scanner environment itself. The aim of the study was to investigate feasibility, self-reported distress and anxiety management strategies during an fMRI experiment in a comprehensive sample of patients with panic disorder and agoraphobia (PD/AG). Within the national research network PANIC-NET, n = 89 patients and n = 90 controls participated in a multicenter fMRI study. Subjects completed a retrospective questionnaire on self-reported distress, including a habituation profile and exploratory questions about helpful strategies. Drop-out rates and fMRI quality parameters were employed as markers of study feasibility. Different anxiety measures were used to identify patients particularly vulnerable to increased scanner anxiety and impaired data quality. Three (3.5%) patients terminated the session prematurely. While drop-out rates were comparable for patients and controls, data quality was moderately impaired in patients. Distress was significantly elevated in patients compared to controls; claustrophobic anxiety was furthermore associated with pronounced distress and lower fMRI data quality in patients. Patients reported helpful strategies, including motivational factors and cognitive coping strategies. The feasibility of large-scale fMRI studies on PD/AG patients could be proved. Study designs should nevertheless acknowledge that the MRI setting may enhance stress reactions. Future studies are needed to investigate the relationship between self-reported distress and fMRI data in patient groups that are subject to neuroimaging research.
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Progression of externalizing disorders into anxiety disorders: Longitudinal transitions in the first three decades of lifeKnappe, Susanne, Martini, Julia, Muris, Peter, Wittchen, Hans-Ulrich, Beesdo-Baum, Katja 28 March 2023 (has links)
Background:
There is a notable comorbidity between externalizing disorders and anxiety disorders, which may be explained by the co-occurrence of two prevalent early-onset disorders, by shared vulnerability and risk factors, or as evidence that one disorder group might be causally related to the other.
Aim:
To investigate the longitudinal trajectories of externalizing disorders, their interplay with anxiety disorders, and putative predictors for symptom progression in youth.
Methods:
1053 adolescents (14–17 years) from the general population were assessed at baseline and prospectively at 2, 4, and 10-year follow-up using a standardized interview of mental disorders (DIA-X/M-CIDI) to assess “early” (oppositional-defiant disorder, conduct disorder, ADHD) and “late” (antisocial behavior, substance use disorders) externalizing disorders as well as anxiety disorders. Longitudinal associations and predictors for symptom progression were examined using Kaplan-Meier-analyses.
Results:
Lifetime prevalence of early externalizing disorders were 9.1% and 6.4% among those with and without any anxiety disorder. A late externalizing disorder was reported by 50.3% of those with an early externalizing disorder and in 26.6% of those with any anxiety disorder. Both early (HR: 1.5, 95%CI: 1.0–2.3) and late externalizing disorders (HR: 2.1, 95%CI: 1.7–2.6) were associated with incident anxiety disorders. Higher parental rejection, lower volitional inhibition, and higher volitional avoidance predicted incident anxiety disorders among those with early externalizing disorders.
Discussion:
Early externalizing disorders likely follow a homotypic continuity (to late externalizing disorders) and/or a heterotypic continuity to anxiety disorders, and thus appear as a useful target for prevention and early intervention.
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Prozedurales Lernen bei ZwangsstörungenMcGrow, Anja 10 February 2011 (has links)
Das aktuelle Modell zur Pathophysiologie der Zwangserkrankung (OCD) geht von fronto-striatalen Dysfunktionen aus. Damit werden Beeinträchtigungen im prozeduralen Lernen, das anhand der Serial Reaction Time Task (SRTT) erfasst werden kann, in Verbindung gebracht. Die Befunde zu Defiziten von OCD-Patienten in der SRTT sind widersprüchlich, was auf Unterschiede im methodischen Vorgehen sowie die zusätzliche Auslastung des Arbeitsgedächtnisses durch die Vorgabe einer Gedächtnisaufgabe zurückgeführt wird. Weiterhin ist unklar, ob die vermutete fronto-striatale Dysfunktion und die Defizite im prozeduralen Lernen kennzeichnend für OCD sind oder auch bei anderen Störungsbildern auftreten. Die prozedurale Lernleistung von OCD-Patienten wurde mit der Lernleistung von gesunden Probanden, Patienten mit einer Angststörung und Patienten mit einer Depression verglichen. Weiterhin wurde die prozedurale Lernleistung unter der Vorgabe der SRTT alleine (single-task) und bei gleichzeitiger Vorgabe einer Gedächtnisaufgabe (dual-task) untersucht. OCD-Patienten zeigten im Vergleich zu gesunden Probanden Defizite im prozeduralen Lernen – sowohl unter der single-task als auch unter der dual-task Bedingung. Im Vergleich zu Patienten mit einer Angststörung zeigte sich lediglich in der dual-task Bedingung eine tendenzielle Beeinträchtigung der OCD-Patienten. Keine Unterschiede ergaben sich in der prozeduralen Lernleistung zwischen OCD-Patienten und Patienten mit einer Depression. Die stärkste Beeinträchtigung der prozeduralen Lernleistung in den verschiedenen Symptomdimensionen (Kontrolle, Waschen, Symmetrie, Horten) der OCD zeigte sich in der Dimension Horten. Außerdem waren die Defizite im prozeduralen Lernen stärker bei Patienten mit einem früheren Beginn der Zwangsstörung ausgeprägt. Die Befunde stehen im Einklang mit bisherigen Ergebnissen, wonach bei OCD eine Beeinträchtigung im prozeduralen Lernen vorliegt, was für die Annahme einer fronto-striatalen Dysfunktion bei OCD spricht. / Obsessive-compulsive disorder (OCD) is seen as a disease that implicates fronto-striatal dysfunctions. These dysfunctions are hypothesized to be related to neuropsychological deficits. One of the putative deficits regards procedural learning, which can be assessed by using the serial reaction time task (SRTT). So far, the results regarding procedural learning in OCD patients are inconsistent, which is attributed to differences in methods, like the implementation of a secondary task (dual-task condition) using a concurrent working memory load. Moreover, it is still uncertain whether the fronto-striatal dysfunctions and the deficits in procedural learning are specific to OCD or if they can also be found in other mental illnesses. Procedural learning performance as measured with the SRTT was compared in OCD patients, healthy subjects, patients with anxiety disorder and depression. Additionally, procedural learning was examined under single- (SRTT) and dual-task (SRTT plus a secondary task) conditions. In comparison with healthy subjects, procedural learning was impaired in OCD patients – both in the single- and in the dual-task condition. Yet in the dual task condition, procedural learning was diminished in both groups. Compared to patients with anxiety disorder, OCD patients were impaired in procedural learning only in the dual-task condition, while there was no difference between OCD and depression in procedural learning. Regarding the different symptom dimensions of OCD (checking, washing, symmetry, hoarding), patients high on the dimension hoarding exhibited the most distinct impairment. Moreover, deficits in procedural learning were more pronounced in OCD patients with an earlier age at illness onset. The results confirm previous findings and add supportive evidence for performance deficits in procedural learning and the fronto-striatal dysfunction model of OCD.
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