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Water and the Micro-Geography of the Urban Mortality Transition: Essays on 19th Century Berlin

Kappner, Kalle 03 September 2021 (has links)
Kap. 1 schätzt den Effekt sozial gemischten Wohnens auf Resilienz gegenüber epidemischen Schocks. Anhand von Gesundheitsberichten und Berufsdaten aus Stadtverzeichnissen assoziiere ich die Verbreitung der Cholera während der 1866er Epidemie mit einem Maß für soziale Diversität für ca. 12200 Häuser Berlins. Diversere Häuser erleben mit höherer Wahrscheinlichkeit mindestens einen Fall, sind aber auch erfolgreicher bei der Eindämmung weiterer Fälle. Zur kausalem Interpretation nutze ich exogene Variation, die sich aus den geometrischen Eigenschaften der Gebäude ergibt. Ich zeige, dass Exposition gegenüber Außenkontakten und gemeinsamer Zugang zu Leitungswasser in gemischten Mietergemeinschaften die Inzidenzeffekte teilweise erklären. Kap. 2 evaluiert, ob die Cholera als Katalysator für städtische Was¬ser-infrastrukturreformen fungierte. In einer Fallstudie Berlins im 19. Jahrhundert zeige ich, dass die Interpretation der Cholera durch Miasma- und proto-epidemiologische Theorien der prä-bakteriologischen Ära ineffiziente, kontraproduktive Wasserwirtschaftsreformen inspirierten, was die Sterblichkeit für einige Zeit erhöhte. Das gängige Narrativ eines durch epidemische Schocks „erzwungenen“ sanitären Aufbruchs vermittelt ein irreführendes Bild der westlichen Volksgesundheitsgeschichte. Kap. 3 zeigt, dass Leitungswassernetze ohne Kanalisation geringen gesundheitlichen Nutzen stiften. Mittels Wasserspülung schwemmen Individuen Krankheitserreger in Rinnsteine, Grundwasserleiter, Straßen und offene Gewässer. Entlang dieser Abwasserströme lebende Nachbarn werden zusätzlichen Gesundheitsrisiken ausgesetzt, die durch den Anschluss der Abfallverursacher an eine Kanalisation neutralisiert werden. Mittels eines Flussrichtungsmodells schätze ich die Abwasser-Exposition für alle Gebäude Berlins in 1875/1880. In einer Differenz-in-Differenzen-Regression zeige ich, dass die negativen externen Effekte der Leitungswassernutzung dessen direkte Vorteile im Aggregat teilweise aufheben. / Chapter 1 estimates the causal effect of mixed-income housing on resilience to epidemic shocks. Using detailed health reports and occupational data from town directories, I relate cholera incidence to a social diversity measure at the level of Berlin’s roughly 12,200 buildings during the 1866 pandemic. Mixed tenant communities are more likely to experience an initial case, but also more successful in containing further in-house spread. To establish causality, I exploit exogenous variation from building lots’ geometric properties in an instrumental variable approach. I find that increased exposure to outside contacts and shared tap water access partly explain the effects. Chapter 2 evaluates whether cholera functioned as catalysts for the efficient reform of urban water infrastructure. Studying 19th century Berlin, I find that cholera’s conception through miasmatist frameworks and the proto-epidemiological tools of the pre-bacteriological era inspired inefficient and counterproductive approaches to water management and potentially deepened the mortality penalty for a certain time. This suggests that the popular interpretation of a sanitary awakening enforced by epidemic shocks paints a misleading picture of Western public health history. Chapter 3 tests a mechanism explaining why cities yield little health benefits from tap water if they do not simultaneously construct sewers. Individuals use the pressurized water supply to flush pathogens from their local environment, thus feeding additional waste to gutters, groundwater acquirers, streets and open water bodies. Neighbors living along the resulting waste flows bear indirect costs, only neutralized once waste emitters connect to sewers. Using a flow direction model based on Berlin’s elevation profile, I estimate waste flow trajectories and exposure for all buildings in Berlin in 1875/1880. In a difference-in- differences approach, I find that tap water’s negative external effects partly offset its direct benefits.
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Zur Therapie der Hypersalivation mit Botulinumtoxin Typ A - Eine retrospektive Analyse / Therapy of Hypersalivation with Botulinumtoxin type A - A retrospective Analysis

Tscherner, Ulrike 12 January 2006 (has links)
Wir untersuchten die Wirkung von Botulinumtoxin Typ A auf die Sekretion der Speicheldrüsen an 33 an Hypersalivation leidenden Patienten. Die Speicheldrüsen werden sowohl durch sympatische als auch parasympathische Nervenfasern innerviert. Eine selektive und reversible Blockade der parasympathischen Erregung kann mittels Botulinumtoxin erfolgen. Nach intraglandulärer Applikation des Neurotoxins konnten wir an Hand regelmäßig entnommener Speichelproben den Einfluss von Botulinumtoxin Typ A auf die Speichelinhaltsstoffe nachvollziehen. Bei 78 % der Patienten konnte eine Reduktion der Speichelsekretion nachgewiesen werden. Durchschnittlich hielt die Speichelreduktion über 3,3 Monate an. Nur 5 von 33 Patienten berichteten uns von kurzzeitigen unerwünschten Wirkungen. Somit stellt Botulinumtoxin Typ A eine wenig invasive, schmerz- und nebenwirkungsarme Alternative zu bisher genutzten Therapiemöglichkeiten der Hypersalivation dar.
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Die Prävention psychischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen - Evaluation schulbasierter Interventionen

Corrieri, Sandro 01 September 2015 (has links)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Prävention psychischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Sie verbindet fünf Publikationen. Wird zunächst die besondere Eignung von Schule als Setting zur Förderung psychischer Gesundheit erörtert, verdeutlicht eine systematische Übersichtsarbeit den Bedarf in diesem Bereich, und stellt die Bedeutung einer Kombination von Informationsvermittlung und direktem Kontakt mit Betroffenen heraus. Im zweiten Teil der Arbeit werden sowohl qualitative wie auch quantitative Evaluationen von Interventionen des Leipziger Vereins \"Irrsinnig Menschlich e.V.\" vorgestellt. Zum einen wurden Schüler, Lehrer und Eltern der Projektschulen des \"Schulcoach\"-Projekts in Fokusgruppen und mittels Fragebögen befragt, welche Entwicklungen diese spezielle Form der systemischen Betreuung angestoßen hat und welchen Einfluss die Schulcoaches auf die Rolle der psychischen Gesundheit im Schulalltag nahmen. Des Weiteren werden Schüler mittels einer qualitativen Fokusgruppen-Erhebung gezielt nach der äußeren Gestaltung, der thematischen Ausrichtung und dem Nutzungsverhalten von eigens gestalteten Informationsmaterialien, den \"Info-Pocket-Guides\", befragt. Die Ergebnisse dieser Evaluationen werden schließlich vor dem Hintergrund des Eingangs dargestellten Bedarfs diskutiert.:1. Bibliographische Beschreibung 2. Einführung 2.1. Die Prävalenz psychischer Störungen und ihre Auswirkungen 2.2. Psychische Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen 2.3. Die Rolle der Schule als Setting für präventive Maßnahmen 2.4. Ziele dieser Arbeit 3. Schule als Setting zur Prävention psychischer Störungen: Chancen, Perspektiven und Beispiele guter Praxis 4. School-based prevention programs for depression and anxiety in adolescence: a systematic review 5. Übergang 6. Die Förderung psychischer Gesundheit in der Schule durch Schulcoaches: Evaluation eines Modellprojekts in Sachsen 7. Do \"School Coaches\" make a difference in school-based mental health promotion? – Results from a large focus group study 8. Info-Pocket-Guides als Beitrag zur Prävention psychischer Erkrankungen: Wie bewerten SchülerInnen Inhalt, Design und Nutzen? 9. Diskussion 10. Zusammenfassung 11. Literaturverzeichnis I. Danksagung II. Erklärung über die eigenständige Abfassung der Arbeit III. Curriculum Vitae IV. Publikationen
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„Thank you for not smoking“ - Zur Gouvernementalität des Rauchens

Lang, Katarina 03 February 2016 (has links)
In der vorliegenden Arbeit wird der Versuch unternommen, den Foucaultschen Gouvernementalitätsansatz für Analytiken im Feld der Medienpädagogik aufzuschließen. Im Fokus der Darstellung steht dabei der Bereich der Raucherprävention. In einem einführenden Teil wird das Konzept der Gouvernementalität innerhalb der Werkgeschichte Foucaults platziert und systematisch entfaltet. Hieran schließt sich eine Zuspitzung auf die gegenwärtigen neoliberalen Verhältnisse und die im Gesundheitsbereich etablierten Rationalitäten an. Dass die Geschichte des Rauchens eine genealogische Dimension der stetig voranschreitenden Problematisierung aufweist, wird entlang der Frage nach repressiven Machtmechanismen um das Rauchen deutlich gemacht. Mit den so im Verlauf der Darstellung entwickelten Werkzeugen werden abschließend zwei an Jugendliche gerichtete Raucherpräventionsschriften der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung systematisch in den Blick genommen, um so die Macht der medialen Inszenierung als Melange von Wahrheit, Subjektivierung und Selbstführung aufzuzeigen. / In the present work a try is made to make the governmentality of Foucault accessible for analytics in the area of media education. The centre of attention is the (juvenile) smoking prevention. In an introducing part the concept of governmentality is placed and systematically envolved in accordance with the history of Foucaults work. An aggravation of the contemporary neoliberal conditions and the rationalities established in the health-care sector follows. That the 'history of smoking' features a genealogical dimension of the continously proceeding problematization reveals alongside the question of repressive mechanisms of power about smoking. With the tools developed during the process of this presentation it is conclusively expected to systematically take two smoking prevention documents of the Federal Centre for Health Education into account to illustrate the power of the medial staging as a melange of truth, subjectivization and self-leadership.
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Untersuchung der Verteilung ausgewählter Faktoren des reproduktiven Risikos und deren Einfluss auf die Haltung zur Schwangerschaft unter den Schwangeren/Wöchnerinnen im Stadtteilkrankenhaus Hospital Alemán in Managua, Nicaragua.: Untersuchung der Verteilung ausgewählter Faktorendes reproduktiven Risikos und deren Einflussauf die Haltung zur Schwangerschaftunter den Schwangeren/Wöchnerinnen imStadtteilkrankenhaus Hospital Alemánin Managua, Nicaragua.

Köhler, Kristin Renate 12 March 2013 (has links)
Zusammenfassung der Arbeit Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Dr. med. Untersuchung der Verteilung ausgewählter Faktoren des reproduktiven Risikos und deren Einfluss auf die Haltung zur Schwangerschaft unter den Schwangeren/ Wöchnerinnen im Stadtteilkrankenhaus Hospital Alemán in Managua, Nicaragua. Eingereicht von Kristin Renate Köhler. Angefertigt an der Universität Leipzig im Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health. Betreuer sind Prof. Dr. med. Steffi G. Riedel-Heller, MPH, Leiterin des Institutes für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP) Universität Leipzig und Dr. phil. Marion Michel. Einreichung im Dezember 2012 In der vorliegenden Studie wurde eine Untersuchung der Verteilung ausgewählter Faktoren des reproduktiven Risikos (sozioökonomisch und geburtshilflich) unter den schwangeren Frauen und Wöchnerinnen im Krankenhaus Alemán Nicaragüense (HAN) in der Hauptstadt Nicaraguas, Managua, Zentralamerika, durchgeführt. Entwicklungspolitischer Hintergrund ist, dass Nicaragua im Bereich der reproduktiven und sexuellen Gesundheit im Vergleich zur Region Zentralamerikas und Gesamtlateinamerikas alarmierend hohe Risikofaktoren aufzeigt. So weist es im frühen reproduktiven Alter schon die höchste Teenagerschwangerschaftsrate auf. Es leidet unter den Folgen des absoluten Abtreibungsverbotes und kämpft in der Entwicklung der Frauengesundheit mit einer Müttersterblichkeit, die um die 100 Todesfälle pro 100.000 Lebendgeburten zirkuliert. Im ersten Teil der Arbeit wird in die gegenwärtige sozioökonomische und politische Entwicklungslage Nicaraguas eingeführt. Darauf aufbauend wird die Entwicklung der sexuellen und reproduktiven Gesundheit in Nicaragua bis heute skizziert. Dieser einführende Teil schließt mit einem zusammenfassenden Überblick zu aktuellen Problemfeldern in der sexuellen und reproduktiven Gesundheit ab. Als Instrument zur Datenerhebung wurde eine schriftliche Fragebogenbefragung gewählt, in der 330 Frauen der Geburtsstation des Krankenhauses im Zeitraum von 3 Monaten befragt wurden. Die Daten wurden mittels SPSS 15 deskriptiv sowie unter Berechnung des Chi-quadrates und des Korrelationskoeffizienten analysiert. Die Hauptfragestellung war sowohl die Beschreibung des Risikoprofils in der untersuchten Gruppe als auch die Verteilung ausgewählter Risikofaktoren zur näheren Charakterisierung des Risikoprofils im Krankenhaus Hospital Nicaragüense. Ein besonderer Fokus wurde dabei auf die Familienplanungspraxis gelegt. In der Sozialanamnese findet sich ebenso wie auf nationaler Ebene mit 27% ein alarmierend hoher Anteil an Teenagerschwangerschaften. Unter diesen befinden sich sogar drei 12-14 Jährige. In der Haushaltssituation der Frauen wird sichtbar, dass mehr als drei Viertel der Frauen über kein eigenes Einkommen verfügen und wirtschaftlich abhängig sind. Außerdem hat weit mehr als die Hälfte der Frauen (59%) keinen Überblick über die finanzielle Situation des Haushaltes, in dem sie leben. Im Durchschnitt haben die Frauen zum Zeitpunkt der Befragung 2 Kinder. Die große Mehrheit (83%) der Frauen lebt in einer festen Beziehung zum Vater ihres Kindes. Es konnte signifikant nachgewiesen werden, dass mit steigender Kinderzahl die Akzeptanz einer weiteren Schwangerschaft sinkt. Das Beziehungsleben der Frauen ist einerseits von großer Kontinuität gekennzeichnet. Die Qualität der Beziehung weist jedoch im Bereich Kommunikation bei mehr als einem Drittel der Frauen Mängel auf. Auch spiegelt die häufige Untreue der Männer das instabile Vertrauens- und Verantwortungsverhältnis zwischen Frau und Mann wieder. Knapp zwei Drittel der Frauen haben bis zum Zeitpunkt der Befragung psychologische Gewalt und erfahren. Ein Viertel der Frauen musste körperliche Gewalt erleben und 8% erlitten Formen von sexueller Gewalt. Fast jede 10. Frau erkennt Gewalt gegen sich selbst als gerechtfertigt an. Dies ist von Einflussfaktoren wie Alter, Bildungsgrad, Berufstätigkeit und der Anzahl der Kinder unabhängig. In der Schwangerschaftsanamnese zeigt sich in der Planung der Schwangerschaft bei einem Drittel der Frauen ein zu kurzes Intervall zwischen zwei Schwangerschaften. Die Schwangerschaftsabstände von unter 2 Jahren sind besonders bei jungen Frauen zwischen bei 15-19 und 20-24 Jahren zu finden. Mit zunehmendem Alter wächst dieses Intervall an. In den familiären Entscheidungsprozessen wurde sichtbar, dass die Frauen besonders im wirtschaftlichen Bereich nicht mit in den Entscheidungsprozess einbezogen werden. Ihre Mütter, Partner oder Autoritäten, wie der behandelte Mediziner oder der Pfarrer übernehmen die Entscheidung für sie. Im Sektor der reproduktiven Gesundheit, wie exemplarisch beim Kinderwunsch, bei der Verhütungsmittelauswahl und bei der Erziehung der Kinder, entscheidet zwischen der Hälfte bis zu zwei Dritteln (45%-63%) der Frauen gemeinsam mit ihrem Partner. Jeweils ein Drittel der Frauen entscheidet jedoch nicht selbst und wird fremdbestimmt. Die soziale Rolle der Frauen wird stark durch die katholisch-konservative Normen in Nikaragua geprägt. Die Frauen scheitern jedoch an den internalisierten Idealen. Es wurde auch deutlich, dass die Frauen mit der Reduzierung auf den Haushalt in ihrer Lebensrealität nicht zufrieden sind. Ein Großteil (69%) der Frauen verfügt über gute Kenntnisse im Bereich der Familienplanung. Allerdings reichen diese für eine aktive und selbstbestimmte die Familienplanung nicht aus. Nur wenige Frauen (24%) Frauen kennen den Zeitraum der Ovulation und ebenso wenige wissen, wie lange sie warten sollten, bis zu einer weiteren Schwangerschaft. Somit fehlen die Grundkenntnisse für eine bewusste Familienplanung. Erschwert wird diese Situation dadurch, dass die Frauen ihr Wissen zu verhütungsrelevanten Themen unkritisch beurteilen und überschätzen. Am Beispiel des Intergenesic Intervalls konnte sogar nachgewiesen werden, dass das Wissen keinen signifikanten Einfluss auf das Handeln hat. Ein großes Problem in der Wissensakquisition stellt in der Vorsorge die mangelhafte Kommunikation zwischen Arzt und Patient im Gesundheitszentrum und im Krankenhaus dar. Unabhängig von ihrem Bildungsgrad weisen zwei Drittel der Frauen hier Verständnisschwierigkeiten auf. In der Familienplanungspraxis kann grundlegend von einer positiven Haltung der Frauen zur Verhütung (78%) im Allgemeinen ausgegangen werden. Die praktische Umsetzung derselben ist jedoch problematisch. In der Tendenz liegt die Verhütungsverantwortung bei den Frauen. In mehr als der Hälfte der Schwangerschaften muss davon ausgegangen werden, dass die Schwangerschaft nicht geplant wurde. Die Schwangerschaft jeder dritten Frau ist zusätzlich auch nicht gewollt. Im Kontext des absoluten Abtreibungsverbotes stellt das eine besonders problematische Situation mit zahlreichen negativen Konsequenzen für Mutter und Kind dar. Jedoch sind besonders die Schwangerschaften von sozial Schwächeren, z. B. bei Teenagern und Frauen, die Hausfrau oder arbeitslos sind, eher gewünscht und auch geplant. Hier kann eine signifikante positive Assoziation nachgewiesen werden. In der Analyse der Durchführung von Familienplanung wurde häufig (31%) das Problem der negativen Kohärenz gefunden. Hier tritt trotz der Anwendung von Verhütungsmitteln die Schwangerschaft ein. Folglich muss das Problem in einer mangelhaften Anwendung, bzw. in einem Fehler des Produktes bestehen. Die Ursachen sollten weiterführend untersucht werden. Außerdem treten in den Aussagen der Frauen gehäuft Widersprüche auf, was zusätzlich auf Unsicherheiten in der korrekten Verhütungsanwendung hinweist. Der Grund ungeplanter Schwangerschaften liegt zumeist in der Fahrlässigkeit der Verhütungsmittelanwendung und in Problemen zur korrekten Anwendung. 26% der Frauen äußerten den Wunsch nach Sterilisation. Darin spiegelt sich auch das Bestreben der Frauen nach mehr Sicherheit und Selbstkontrolle in der Verhütung wieder. Es kann zusammengefasst werden, dass sich die umfassende sozioökonomische Benachteiligung der Frauen zusätzlich negativ auf ihre sexuelle und reproduktive Gesundheit auswirkt. Hervorzuheben ist das komplexe Problem der Familienplanung, welches sich sowohl in der hohen Rate der ungewollten und ungeplanten Schwangerschaften als auch in der höchsten Rate an Teenagerschwangerschaften in Vergleich mit ganz Lateinamerika widerspiegelt.:3 INHALT BIBLIOGRAPHISCHE BESCHREIBUNG .............................................................................. 2 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS .............................................................................................. 6 1 EINLEITUNG ....................................................................................................... 8 2 ALLGEMEINER ÜBERBLICK UND STAND DER FORSCHUNG .............. 10 2.1 Einführung Nicaragua ......................................................................................... 10 2.1.1 Demografie ......................................................................................................... 10 2.1.2 Politik und Wirtschaft ........................................................................................ 11 2.1.3 Gesundheitswesen und Indikatoren für Frauengesundheit ................................. 12 2.1.4 Managua ............................................................................................................. 13 2.1.5 Stadtteilkrankenhaus Hospital Alemán Nicaragüense (HAN) ........................... 13 2.2 Reproduktive und sexuelle Gesundheit in Nicaragua ........................................ 14 2.2.1 Begriffsdefinition: Reproduktive und Sexuelle Gesundheit .............................. 15 2.2.2 Implementierung des Konzeptes der SRG in Nicaragua .................................... 16 2.2.3 Reproduktives Risiko in Nicaragua .................................................................... 19 2.2.4 Familienplanung ................................................................................................. 34 3 FORSCHUNGSFRAGEN UND ZIEL DER ARBEIT ...................................... 40 4 METHODE ......................................................................................................... 42 4.1 Studienablauf ...................................................................................................... 42 4.2 Fragebogen .......................................................................................................... 42 4.3 Stichprobenrekrutierung und Rücklaufquote ...................................................... 43 4.4 Untersuchungsfeld .............................................................................................. 43 4.5 Analyse................................................................................................................ 44 4.6 Methodenkritik .................................................................................................... 44 5 ERGEBNISSE .................................................................................................... 45 5.1. Die Schwangere/ Wöchnerin .............................................................................. 45 5.1.1 Sozialanamnese, Religion und Gewalterfahrung ............................................... 45 4 5.2 Schwangerschaftsanamnese ................................................................................ 52 5.3 Entscheidungsfindung ......................................................................................... 53 5.4 Rollenkonzepte der Frauen ................................................................................. 55 5.4.1 Haltung zu vorehelichen Sexualverkehr ............................................................ 56 5.4.2 Wirtschaftliche Rolle (Frage f35)....................................................................... 57 5.4.3 Meinung zur Sterilisation (Frage f52) ................................................................ 57 5.4.4 Einstellung zu Gewalt gegenüber Frauen (f33) .................................................. 57 5.5 Zugang zu medizinischer Aufklärung und Versorgung ...................................... 57 5.5.1 Zugang zu medizinischer Versorgung (f53) ....................................................... 58 5.5.2 Kommunikation: Persönliche Einschätzung der Frauen des letzten Gespräches ……………..mit dem Arzt im Gesundheitszentrum und im Krankenhaus ............................. 58 5.5.3 Vorsorgeuntersuchung (f59) .............................................................................. 59 5.6 Wissenstand der Frauen zu familienplanungsrelevanten Themen ...................... 60 5.6.1 Objektiver Wissensstand .................................................................................... 61 5.6.2 Subjektive Einschätzung des Wissensstandes und Zufriedenheitsbestimmung . 62 5.6.3 Zusammenhang zwischen subjektiver Einschätzung und .................................. 63 ……………..objektivem Wissensstand ................................................................................... 63 5.6.4 Untersuchung der Anwendung des Wissens in der Praxis am Beispiel des ……………..Intergenesic Intervals ......................................................................................... 65 5.7 Familienplanung.................................................................................................. 66 5.7.1 Beziehungsleben der Frauen .............................................................................. 66 5.7.2 Sexualaufklärung (Frage f44) und erster Sexualverkehr (f20) ........................... 69 5.7.3 Sexualerziehung männlicher Kinder (f18) und weiblichen Kinder (f19) .......... 69 5.7.4 Verhütung ........................................................................................................... 70 5.8 Verteilung der Faktoren des reproduktiven Risikos ........................................... 79 6 DISKUSSION ..................................................................................................... 82 6.1 Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse ................................................ 82 6.1.1 Rollenbezogene Risikofaktoren (FF1, 2) ........................................................... 83 5 6.1.2 Mangelnde Verhütungskompetenz in Praxis und Theorie ................................. 84 6.1.3 Häufigkeitsverteilung der Faktoren des reproduktiven Risikos ......................... 88 ……………..im Krankenhaus Alemán Nicaragüense (FF6) [Siehe Tabelle 16]..................... 88 6.2 Empfehlungen für die Praxis ............................................................................... 93 ABBILDUNGSVERZEICHNIS .............................................................................................. 95 TABELLENVERZEICHNIS ................................................................................................... 96 LITERATURVERZEICHNIS ................................................................................................. 97 ZUSAMMENFASSUNG DER ARBEIT .............................................................................. 102 ERKLÄRUNG ÜBER DIE EIGENSTÄNDIGE ABFASSUNG DER ARBEIT ................. 106 ÜBERSETZUNG DES FRAGEBOGENS UND SPANISCHES ORIGINAL ..................... 107 TABELLARISCHER LEBENSLAUF .................................................................................. 136 DANKSAGUNG .................................................................................................................... 138
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Subjektive Gesundheitseinschätzung gesunder Frauen nach der Geburt eines Kindes / Self-rated health (SRH) and health-related quality of life (HRQoL) in women after childbirth

Schäfers, Rainhild 27 September 2011 (has links)
In Deutschland ist eine zunehmende Kinderlosigkeit zu beklagen (Statistisches Bundesamt 2009). Die Ursachen hierfür werden primär vor dem Hintergrund der Unvereinbarkeit von Berufstätigkeit und Mutterschaft diskutiert (Schrupp 2008). Aus lerntheoretischer Perspektive wären subjektiv empfundene gesundheitliche Ein-schränkungen von Frauen nach der Geburt eines Kindes als weitere Ursache denkbar. Über die subjektiven Gesundheitseinschätzungen von Frauen im geburtshilflichen Kontext ist jedoch nur wenig bekannt. Vereinzelt finden sich Hinweise, dass Frauen ihre subjektive Gesundheit (SGH) nach der Geburt ihres Kindes trotz bestehender Morbidität sehr positiv bewerten (Bauer 2011, Schytt et al. 2005, Borrmann 2005). Ziel der Studie ist es die subjektive Morbidität, die SGH sowie die gesundheitsbezogenen Lebensqualität (GHLQ) gesunder Frauen acht Wochen und sechs Monate nach der Geburt eines Kindes zu erfassen und die Faktoren zu ermitteln, die sich beeinflussend auf SGH und GHLQ auswirken. Methode: Retrospektive, longitudinale Kohortenstudie. Basis der Sekundäranalyse bilden Daten von 1029 Erst- und Mehrgebärenden, die im Rahmen einer multizentrisch angelegten, prospektiven Interventionsstudie zum Versorgungskonzept Hebammenkreißsaal an der Hochschule Osnabrück unter Förderung des Bundesministeri-ums für Bildung und Forschung (FKZ 01 GT 0616) zum Zeitpunkt der Geburt (t0) sowie acht Wochen (t1) und sechs Monate (t2) nach der Geburt erhoben wurden. Zur Ermittlung der SGH wurde der SF-1 angewendet. Die Operationalisierung der GHLQ erfolgte über die standardisierte körperliche und die standardisierte psychische Summenskala des SF-36. Ergebnisse: Gut die Hälfte der Studienteilnehmerinnen bewertete ihre SGH zu t1 und t2 besser als gut, wobei Erstgebärende gegenüber Mehrgebärenden signifikant häufiger diese positive Einschätzung vornahmen (p<.007). Neben einer Reihe von Faktoren, die in keinem unmittelbaren Zusammenhang mit der Geburt stehen, zeigten sich geburtsspezifische Aspekte als signifikante Einflussgrößen. In der Gruppe der Erstgebärenden er-höhte sich bei Vorliegen geburtsverletzungsbedingter Beschwerden die Chance auf eine beeinträchtigte SGH zu t1 signifikant (OR 1.68, [95% KI 1.04-2.71]; p=.035). In der Gruppe der Mehrgebärenden erwies sich ein nega-tives Geburtserleben zu t2 als signifikante Einflussgröße für eine beeinträchtigte SGH (OR 7.66, [95% KI 2.17-26.99]; p=.002). Hinsichtlich der GHLQ konnten ebenfalls geburtsspezifische Aspekte als Einflussgrößen ermit-telt werden. Zu t1 erhöhten in der Gruppe der Erstgebärenden geburtsverletzungsbedingte Beschwerden die Chance auf eine verminderte GHLQ um fast das Dreifache (OR 2.83, [95% KI 1.63-4.93]; p<.001). Ein negati-ves Geburtserleben verdoppelte die Chance auf eine verminderte GHLQ in dieser Gruppe (OR 2.09, [95% KI 1.19-3.65]; p=.010). In der Gruppe der Mehrgebärenden zeigte sich das negative Geburtserleben ebenfalls als signifikante Einflussgröße (OR 3.93, [95% KI 1.14-13.53]; p=.030). Dies allerdings erst zu t2. Insgesamt konn-ten in einzelnen Subskalen des SF-36 signifikante Abweichungen zwischen der landes-, alters- und geschlechts-spezifischen Normstichprobe und dem Studiensample festgestellt werden. Schlussfolgerung: Geburtsverletzungsbedingte Beschwerden und ein negatives Geburtserleben beeinflussen die SGH und GHLQ nachhaltig. Mit dem Anspruch einer qualitativ hochwertigen geburtshilflichen Versorgung gilt es die subjektiven Gesundheitseinschätzungen von Frauen nach der Geburt eines Kindes standardisiert zu evalu-ieren. Um Ceiling-effekte zu vermeiden müssen die in anderen Bereichen bisher üblichen Erhebungsverfahren für den geburtshilflichen Kontext modifiziert werden
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Entwicklung und klinische Anwendung von Vakzinen unter Verwendung von DNA des Tumorantigens Muzin (MUC1)

Pecher, Gabriele 17 July 2003 (has links)
Die in den letzten Jahren erfolgte Entwicklung im hämatologisch / onkologischen Grundlagenwissen hat neue therapeutische Strategien eröffnet. Die Übertragung von molekularbiologischer und tumorimmunologischer Grundlagenforschung in die klinische Anwendung und die Entwicklung verschiedener neuer Immun- und Gentherapieverfahren unter Verwendung von DNA des Tumorantigens Muzin sind der Schwerpunkt der Arbeit. Dargestellt werden Forschungsergebnisse von der Testung eines Impfstoffs in Schimpansen bis hin zur klinischen Anwendung einer Vakzine an Patienten: Das humane Tumorantigen Muzin, kodiert durch das Gen MUC1, ist ein großes Glykoprotein welches auf Pankreas-, Mamma- und Ovarialkarzinomen weniger glykosyliert ist und von zytotoxischen T-Zellen und monoklonalen Antikörpern erkannt werden kann. Schimpansen wurden mit Muzin-cDNA-transfizierten Epstein-Barr-Virus (EBV)-immortalisierten autologen B-Zellen immunisiert und dadurch konnte eine Induktion einer zellulären Immunantwort erreicht werden. Darüber hinaus wurden humane virusfreie "Mini"-EBV-B-Zelllinien etabliert, die das Tumorantigen Muzin exprimieren und eine unbegrenzte und sichere Quelle für Antigen präsentierende Zellen, mit denen ex vivo T-Zellen antigenspezifisch stimuliert und expandiert werden können, liefern. Als eine weitere Strategie wurde ein immortalisierter humaner CD4+ T-Zellklon, der das Tumorwachstum in Mäusen hemmt, generiert. Der Rezeptors dieses Muzin-erkennenden T-Zell-Klons wurde sequenziert und liefert die Grundlage für eine mögliche adoptive Immuntherapie unter Transfer dieses Rezeptors in Effektorzellen für ein antigenspezifisches Targeting. Weiterhin wurde eine "nackte" Muzin-DNA-Vakzine verwendet. Diese führte in einem Maustumor-Modell zu einer Langzeit-Hemmung des Tumorwachstums. Schließlich wurden dendritische Zellen für eine Vakzinierung genutzt. Als Voraussetzungen für eine klinische Anwendung wurden eine liposomale Gentransfermethode und eine effiziente Kryokonservierungsmethode für humane dendritische Zellen etabliert. Eine Vakzine, bestehend aus liposomal Muzingen (MUC1)-transfizierten autologen dendritischen Zellen, wurde in eine klinische Phase I / II umgesetzt. Es konnte demonstriert werden, dass diese Art von Vakzinierung durchführbar und sicher ist, und dass Immunantworten auch bei Patienten mit weit fortgeschrittener Erkrankung erzielt werden konnten. Die Ergebnisse dieser Arbeit leisten einen Beitrag zu neuen therapeutischen Strategien in der Onkologie und Hämatologie. DNA-basierte Vakzinen und Immuntherapien stellen vielversprechende Methoden für künftige onkologische Behandlungsmöglichkeiten dar. / The recent development in oncological and hematological basic sciences has opened new therapeutic strategies. The transfer of molecular biology- and tumorimmunological research into clinical application and the development of different new immuno- and gene-therapeutical methods using DNA of the human tumor antigen mucin are the main focus of the work. Presented are results reaching from vaccination of chimpanzees to a clinical phase I / II study in patients: The human tumor antigen mucin, encoded by the gene MUC1, is a large glycoprotein which is underglycosylated on pancreatic-, breast- and ovarian cancer cells and can be recognized by cytotoxic T cells and monoclonal antibodies. Chimpanzees were immunized with mucin-cDNA-transfected Epstein-Barr-Virus (EBV)-immortalized autologous B cells as a vaccine inducing a cellular immune response in these animals. Moreover, human virus-free "mini-EBV-B-cell lines" expressing the tumor antigen mucin were generated providing an unlimited and safe source for antigen presenting cells to specifically stimulate and expand T cells ex vivo. As another strategy an immortalized human CD4+ T cell clone inhibiting tumor growth in mice was grown. The receptor of this mucin recognizing T cell clone was sequenced and provides the basis for a possible adoptive immunotherapy by transferring this receptor into effector cells for specific targeting. A further approach was to use a "naked" mucin-DNA-vaccine. This vaccine was able to suppress long-term tumor growth in a mouse tumor model. Finally, dendritic cells were used for vaccination. As prerequisites for a clinical application, liposomal gene transfer- and efficient cryopreservation- methods of human dendritic cells were established. A vaccine consisting of liposomal mucin gene (MUC1)-transfected autologous dendritic cells was evaluated in a clinical phase I / II trial. It could be demonstrated that this dendritic cell vaccine is feasible and safe and that immune responses can be induced even in patients with advanced diseases. The results of these studies contribute to new therapeutical strategies in oncology and hematology. DNA-based vaccines and immunotherapies could be promising tools for future oncological treatments.
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Rethink Digital Health Innovation: Understanding Socio-Technical Interoperability as Guiding Concept

Scheplitz, Tim 20 April 2023 (has links)
Diese Dissertation sucht nach einem theoretischem Grundgerüst, um komplexe, digitale Gesundheitsinnovationen so zu entwickeln, dass sie bessere Erfolgsaussichten haben, auch in der alltäglichen Versorgungspraxis anzukommen. Denn obwohl es weder am Bedarf von noch an Ideen für digitale Gesundheitsinnovationen mangelt, bleibt die Flut an erfolgreich in der Praxis etablierten Lösungen leider aus. Dieser unzureichende Diffusionserfolg einer entwickelten Lösung - gern auch als Pilotitis pathologisiert - offenbart sich insbesondere dann, wenn die geplante Innovation mit größeren Ambitionen und Komplexität verbunden ist. Dem geübten Kritiker werden sofort ketzerische Gegenfragen in den Sinn kommen. Beispielsweise was denn unter komplexen, digitalen Gesundheitsinnovationen verstanden werden soll und ob es überhaupt möglich ist, eine universale Lösungsformel zu finden, die eine erfolgreiche Diffusion digitaler Gesundheitsinnovationen garantieren kann. Beide Fragen sind nicht nur berechtigt, sondern münden letztlich auch in zwei Forschungsstränge, welchen ich mich in dieser Dissertation explizit widme. In einem ersten Block erarbeite ich eine Abgrenzung jener digitalen Gesundheitsinnovationen, welche derzeit in Literatur und Praxis besondere Aufmerksamkeit aufgrund ihres hohen Potentials zur Versorgungsverbesserung und ihrer resultierenden Komplexität gewidmet ist. Genauer gesagt untersuche ich dominante Zielstellungen und welche Herausforderung mit ihnen einhergehen. Innerhalb der Arbeiten in diesem Forschungsstrang kristallisieren sich vier Zielstellungen heraus: 1. die Unterstützung kontinuierlicher, gemeinschaftlicher Versorgungsprozesse über diverse Leistungserbringer (auch als inter-organisationale Versorgungspfade bekannt); 2. die aktive Einbeziehung der Patient:innen in ihre Versorgungsprozesse (auch als Patient Empowerment oder Patient Engagement bekannt); 3. die Stärkung der sektoren-übergreifenden Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Versorgungpraxis bis hin zu lernenden Gesundheitssystemen und 4. die Etablierung daten-zentrierter Wertschöpfung für das Gesundheitswesen aufgrund steigender bzgl. Verfügbarkeit valider Daten, neuen Verarbeitungsmethoden (Stichwort Künstliche Intelligenz) sowie den zahlreichen Nutzungsmöglichkeiten. Im Fokus dieser Dissertation stehen daher weniger die autarken, klar abgrenzbaren Innovationen (bspw. eine Symptomtagebuch-App zur Beschwerdedokumentation). Vielmehr adressiert diese Doktorarbeit jene Innovationsvorhaben, welche eine oder mehrere der o.g. Zielstellung verfolgen, ein weiteres technologisches Puzzleteil in komplexe Informationssystemlandschaften hinzufügen und somit im Zusammenspiel mit diversen weiteren IT-Systemen zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung und/ oder ihrer Organisation beitragen. In der Auseinandersetzung mit diesen Zielstellungen und verbundenen Herausforderungen der Systementwicklung rückte das Problem fragmentierter IT-Systemlandschaften des Gesundheitswesens in den Mittelpunkt. Darunter wird der unerfreuliche Zustand verstanden, dass unterschiedliche Informations- und Anwendungssysteme nicht wie gewünscht miteinander interagieren können. So kommt es zu Unterbrechungen von Informationsflüssen und Versorgungsprozessen, welche anderweitig durch fehleranfällige Zusatzaufwände (bspw. Doppeldokumentation) aufgefangen werden müssen. Um diesen Einschränkungen der Effektivität und Effizienz zu begegnen, müssen eben jene IT-System-Silos abgebaut werden. Alle o.g. Zielstellungen ordnen sich dieser defragmentierenden Wirkung unter, in dem sie 1. verschiedene Leistungserbringer, 2. Versorgungsteams und Patient:innen, 3. Wissenschaft und Versorgung oder 4. diverse Datenquellen und moderne Auswertungstechnologien zusammenführen wollen. Doch nun kommt es zu einem komplexen Ringschluss. Einerseits suchen die in dieser Arbeit thematisierten digitalen Gesundheitsinnovationen Wege zur Defragmentierung der Informationssystemlandschaften. Andererseits ist ihre eingeschränkte Erfolgsquote u.a. in eben jener bestehenden Fragmentierung begründet, die sie aufzulösen suchen. Mit diesem Erkenntnisgewinn eröffnet sich der zweite Forschungsstrang dieser Arbeit, der sich mit der Eigenschaft der 'Interoperabilität' intensiv auseinandersetzt. Er untersucht, wie diese Eigenschaft eine zentrale Rolle für Innovationsvorhaben in der Digital Health Domäne einnehmen soll. Denn Interoperabilität beschreibt, vereinfacht ausgedrückt, die Fähigkeit von zwei oder mehreren Systemen miteinander gemeinsame Aufgaben zu erfüllen. Sie repräsentiert somit das Kernanliegen der identifizierten Zielstellungen und ist Dreh- und Angelpunkt, wenn eine entwickelte Lösung in eine konkrete Zielumgebung integriert werden soll. Von einem technisch-dominierten Blickwinkel aus betrachtet, geht es hierbei um die Gewährleistung von validen, performanten und sicheren Kommunikationsszenarien, sodass die o.g. Informationsflussbrüche zwischen technischen Teilsystemen abgebaut werden. Ein rein technisches Interoperabilitätsverständnis genügt jedoch nicht, um die Vielfalt an Diffusionsbarrieren von digitalen Gesundheitsinnovationen zu umfassen. Denn beispielsweise das Fehlen adäquater Vergütungsoptionen innerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen oder eine mangelhafte Passfähigkeit für den bestimmten Versorgungsprozess sind keine rein technischen Probleme. Vielmehr kommt hier eine Grundhaltung der Wirtschaftsinformatik zum Tragen, die Informationssysteme - auch die des Gesundheitswesens - als sozio-technische Systeme begreift und dabei Technologie stets im Zusammenhang mit Menschen, die sie nutzen, von ihr beeinflusst werden oder sie organisieren, betrachtet. Soll eine digitale Gesundheitsinnovation, die einen Mehrwert gemäß der o.g. Zielstellungen verspricht, in eine existierende Informationssystemlandschaft der Gesundheitsversorgung integriert werden, so muss sie aus technischen sowie nicht-technischen Gesichtspunkten 'interoperabel' sein. Zwar ist die Notwendigkeit von Interoperabilität in der Wissenschaft, Politik und Praxis bekannt und auch positive Bewegungen der Domäne hin zu mehr Interoperabilität sind zu verspüren. Jedoch dominiert dabei einerseits ein technisches Verständnis und andererseits bleibt das Potential dieser Eigenschaft als Leitmotiv für das Innovationsmanagement bislang weitestgehend ungenutzt. An genau dieser Stelle knüpft nun der Hauptbeitrag dieser Doktorarbeit an, in dem sie eine sozio-technische Konzeptualisierung und Kontextualisierung von Interoperabilität für künftige digitale Gesundheitsinnovationen vorschlägt. Literatur- und expertenbasiert wird ein Rahmenwerk erarbeitet - das Digital Health Innovation Interoperability Framework - das insbesondere Innovatoren und Innovationsfördernde dabei unterstützen soll, die Diffusionswahrscheinlichkeit in die Praxis zu erhöhen. Nun sind mit diesem Framework viele Erkenntnisse und Botschaften verbunden, die ich für diesen Prolog wie folgt zusammenfassen möchte: 1. Um die Entwicklung digitaler Gesundheitsinnovationen bestmöglich auf eine erfolgreiche Integration in eine bestimmte Zielumgebung auszurichten, sind die Realisierung eines neuartigen Wertversprechens sowie die Gewährleistung sozio-technischer Interoperabilität die zwei zusammenhängenden Hauptaufgaben eines Innovationsprozesses. 2. Die Gewährleistung von Interoperabilität ist eine aktiv zu verantwortende Managementaufgabe und wird durch projektspezifische Bedingungen sowie von externen und internen Dynamiken beeinflusst. 3. Sozio-technische Interoperabilität im Kontext digitaler Gesundheitsinnovationen kann über sieben, interdependente Ebenen definiert werden: Politische und regulatorische Bedingungen; Vertragsbedingungen; Versorgungs- und Geschäftsprozesse; Nutzung; Information; Anwendungen; IT-Infrastruktur. 4. Um Interoperabilität auf jeder dieser Ebenen zu gewährleisten, sind Strategien differenziert zu definieren, welche auf einem Kontinuum zwischen Kompatibilitätsanforderungen aufseiten der Innovation und der Motivation von Anpassungen aufseiten der Zielumgebung verortet werden können. 5. Das Streben nach mehr Interoperabilität fördert sowohl den nachhaltigen Erfolg der einzelnen digitalen Gesundheitsinnovation als auch die Defragmentierung existierender Informationssystemlandschaften und trägt somit zur Verbesserung des Gesundheitswesens bei. Zugegeben: die letzte dieser fünf Botschaften trägt eher die Färbung einer Überzeugung, als dass sie ein Ergebnis wissenschaftlicher Beweisführung ist. Dennoch empfinde ich diese, wenn auch persönliche Erkenntnis als Maxim der Domäne, der ich mich zugehörig fühle - der IT-Systementwicklung des Gesundheitswesens.
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Focusing on cognitive potential as the bright side of mental atypicality

Colzato, Lorenza S., Beste, Christian, Hommel, Bernhard 05 March 2024 (has links)
Standard accounts of mental health are based on a “deficit view” solely focusing on cognitive impairments associated with psychiatric conditions. Based on the principle of neural competition, we suggest an alternative. Rather than focusing on deficits, we should focus on the cognitive potential that selective dysfunctions might bring with them. Our approach is based on two steps: the identification of the potential (i.e., of neural systems that might have benefited from reduced competition) and the development of corresponding training methods, using the testing-the-limits approach. Counterintuitively, we suggest to train not only the impaired function but on the function that might have benefitted or that may benefit from the lesser neural competition of the dysfunctional system.
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Economic perspectives on the well-being of children and mothers: Three essays in empirical family economics and early childhood education

Heisig, Katharina 30 January 2024 (has links)
Succeeding in life often depends on childhood conditions. The link between childcare arrangements and the development of competencies in early childhood on the one hand, as well as the impact of parental leave on children on the other hand, is yet to be fully understood. In this dissertation, I examine differences in childcare arrangements and changes in parental leave and if they matter for an individual’s development in several aspects. Differences between childcare centers and family daycare in Germany are explored and whether these differences matter for a child’s short-term development regarding cognitive and socio emotional skills and a child’s interaction with their parents. It also investigates whether an extension of parental leave in the former German Democratic Republic affected long-term well-being of children and long-term well-being and health of mothers. / Erfolg hängt oft von den Bedingungen in der Kindheit ab. Der Zusammenhang zwischen Kinderbetreuung und der Entwicklung von Kompetenzen in der frühen Kindheit einerseits und den Auswirkungen von Elternzeit auf Kinder andererseits ist noch nicht vollständig geklärt. In dieser Dissertation untersuche ich, ob Unterschiede in der Kinderbetreuung und Veränderungen in der Elternzeit eine Rolle für die Entwicklung eines Individuums in verschiedenen Aspekten spielen. Die Dissertation untersucht, ob es Unterschiede zwischen Kindertagesstätten und familiärer Tagesbetreuung in Deutschland gibt und ob diese Unterschiede für die kurzfristige Entwicklung eines Kindes in Bezug auf kognitive und sozio-emotionale Fähigkeiten und die Interaktion des Kindes mit seinen Eltern von Bedeutung sind. Außerdem untersuche ich, ob sich die Verlängerung der Elternzeit in der ehemaligen DDR auf das langfristige Wohlbefinden der Kinder und das langfristige Wohlbefinden und die Gesundheit der Mütter ausgewirkt hat.

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