• Refine Query
  • Source
  • Publication year
  • to
  • Language
  • 172
  • 44
  • 9
  • 3
  • 2
  • 1
  • Tagged with
  • 225
  • 225
  • 225
  • 225
  • 225
  • 27
  • 27
  • 27
  • 24
  • 20
  • 19
  • 18
  • 18
  • 13
  • 12
  • About
  • The Global ETD Search service is a free service for researchers to find electronic theses and dissertations. This service is provided by the Networked Digital Library of Theses and Dissertations.
    Our metadata is collected from universities around the world. If you manage a university/consortium/country archive and want to be added, details can be found on the NDLTD website.
91

Dolmetschen als komplexe Dienstleistung: Marktfähige Dolmetschkompetenzen und ihre Vermittlung

Ende, Anne-Kathrin Diana 18 January 2023 (has links)
Die universitäre Lehre steht heute vor spezifischen Herausforderungen. Unter zum Teil schwierigen Rahmenbedingungen soll sie Studierende auf eine erfolgreiche Berufstätigkeit in einem volatilen, zunehmend globalisierten und digitalisierten Arbeitsumfeld vorbereiten, die Einheit von Forschung und Lehre umsetzen und in beiden eine hohe Qualität gewährleisten. In der Folge von „Bologna“ ist die Vermittlung praxisgerechter Kompetenzen für den Arbeitsmarkt (Employability) zur zentralen Aufgabe der Hochschulen geworden. Das gilt auch für die Dolmetschausbildung. Sie muss zukünftige Dolmetscher auf einen dynamisch wachsenden und sich verändernden Markt vorbereiten: Neben neuen Dolmetschformen und Digitalisierung prägen die Verwendung des Englischen als Lingua Franca, extrem variable Arbeitsbedingungen und wachsender Kostendruck den Wandel des Berufsbildes. Vor diesem Hintergrund untersucht die vorliegende Dissertation, welche Kompetenzen eine marktgerechte Dolmetschausbildung vermitteln muss und kann. Weil das Dolmetschen eine Dienstleistung ist, verbindet sie dabei interdisziplinär die Perspektiven von Dolmetschforschung und Wirtschaftswissenschaften. Dolmetschen ist eine komplexe Dienstleistung, bei der die Kunden als Vertragspartner, Leistungsnutzer und auch als externer Faktor der Leistungserbringung eine zentrale Rolle spielen. Das Verhältnis zwischen Leistungserbringer und Kunde ist durch Unsicherheiten und Informationsasymmetrien geprägt. Zudem haben Dolmetschdienstleistungen einen hohen Individualisierungsgrad; sie lassen sich kaum standardisieren und können in konkreten Leistungssituationen verschiedenste, schwer vorhersehbare Probleme mit sich bringen. Zukünftige Dolmetscher benötigen Kompetenzen, wie sie mit diesen Eigenheiten komplexer Dienstleistungen umgehen können. Eine hohe Qualität der erbrachten Dienstleistung ist ein erfolgskritischer Faktor für Leistungserbringer im Wettbewerb. Sie wird durch eine systematische und prozessorientierte Qualitätssicherung gewährleistet. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die Qualitätswahrnehmung der Kunden von ihren Erwartungen abhängt und dass diese Wahrnehmung vor allem in bestimmten kritischen Momenten im Dienstleistungsprozess geprägt wird. Gerade Erbringer komplexer Dienstleistungen mit hohem Individualitätsgrad benötigen daher die Fähigkeit, sich an immer neue Situationen anzupassen und darin multiple Rollen ausfüllen. Forschungen zur Dolmetschqualität zeigen, dass vor allem inhaltliche Qualitätskriterien von Dolmetschern und Nutzern als relevant angesehen werden, aber die Nutzererwartungen an eine Dolmetschleistung – und damit auch die Qualitätswahrnehmung – trotzdem stark mit dem situativen Kontext variieren. Denn Nutzer von Dolmetschleistungen können in der Regel deren inhaltliche Adäquatheit schlecht einschätzen und orientieren sich deshalb bei der Qualitätsbeurteilung an anderen Kriterien, die sich eher auf Aspekte der Präsentation und auf die konkret ausgefüllte Dolmetscherrolle beziehen. Deshalb muss die Dolmetschausbildung beiden Konzepten gerecht werden. Dolmetscher können in einer gegebenen Dolmetschsituation verschiedene kommunikative Rollen ausfüllen, von der Standardrolle des „unsichtbaren“ neutralen Sprachrohrs des Redners bis hin zum aktiv eingreifenden, vermittelnden und die Kommunikation beeinflussenden Akteur. Konkrete Rollenerwartungen von Nutzern an Dolmetscher sind wiederum abhängig von individuellen bzw. situationsabhängigen Bedürfnissen. Daher müssen Dolmetscher flexibel mit verschiedenen Situationen und darin relevanten, oft uneindeutigen oder auch widersprüchlichen Normen- und Rollenerwartungen umgehen und die jeweils angemessene eigene Rolle „aushandeln“ und ausfüllen können. Die dazu nötigen Fähigkeiten müssen wesentlich durch praktische Erfahrung erworben werden. Grundlage jeder kompetenzorientierten Lehre sind berufsspezifische Kompetenzmodelle. Auch in der Dolmetschforschung wurde eine Reihe von mehr oder weniger detaillierten Kompetenzmodellen entwickelt, die in der Arbeit vorgestellt werden. Das umfangreichste und detaillierteste dieser Modelle ist das „Leipziger Kompetenzmodell“ (Kutz 2010), das auch der Ausbildung am IALT zugrunde liegt. Auch die DIN 2347 zum Konferenzdolmetschen führt benötigte Kompetenzen auf. Führt man die genannten Modelle zusammen und ergänzt sie mit Blick auf die referierten Ergebnisse zu Dolmetschqualität und zu den Anforderungen von Kunden und Nutzern an Dolmetscher, ihre Rollen und ihre Leistungen, ergibt sich ein komplexes Bild benötigter Kompetenzen, welches in der Arbeit detailliert besprochen wird. Die Mehrzahl der erforderlichen Kompetenzen lassen sich am besten in praktischen, möglichst realistischen Übungen vermitteln. In der Berufs- und Hochschuldidaktik setzen sich zunehmend sozialkonstruktivistische Lernansätze durch, die Lernen als situierten sozialen Prozess beschreiben. Diesen Ansätzen zufolge können professionelle Kompetenzen am besten mit lernerzentrierten Methoden des situierten Lernens vermittelt werden, die möglichst realistische Übungssituationen, Metakognition und Selbststeuerung nutzen. Auch die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit haben gezeigt, dass die professionellen und Dienstleistungskompetenzen, die zu einer „marktreifen Kompetenz“ von Dolmetschern gehören, nicht anders als „situiert“ vermittelt werden können. Die Dolmetschdidaktik strebt schon seit Langem nach möglichst viel Praxis- und Situationsbezug. Dafür wird in der Lehre vor allem Praxis simuliert, zum Beispiel in Mock-Konferenzen oder Rollenspielen im Seminar. Simulationen kommen aber an ihre Grenzen, wenn sie der Vielfalt möglicher Problemsituationen in der Realität nicht gerecht werden können. Eine Möglichkeit, mehr Vielfalt und Realitätsbezug in die Lehre zu bringen, ist das projektbasierte Lernen (Kiraly 2000, 2012), welches in der Arbeit an verschiedenen Beispielen vorgestellt wird. Die Projektarbeit bietet auch einen didaktischen Mehrwert, weil Studierende selbstständig, kooperativ und zielgeleitet arbeiten und Soft Skills wie Teamwork, Koordination, Flexibilität, Anpassungsfähigkeit, Organisation, Planung und Zeitmanagement trainieren können. Ein übergeordnetes Ziel dieses didaktischen Ansatzes ist das „Empowerment“ der Studierenden, die damit befähigt werden, Verantwortung für ihr eigenes Lernen zu übernehmen. Am IALT in Leipzig wird bereits seit einiger Zeit mit vielversprechenden Ergebnissen mit studienbegleitenden Praxis-Projekten gearbeitet. Ziel ist es, die am Dolmetschmarkt benötigten Kompetenzen wirksamer zu vermitteln, die Internationalisierung der Lehre zu befördern und die Studierenden mit wichtigen Trends wie Digitalisierung und ELF vertraut zu machen. In der Arbeit werden einige ausgewählte Projekte beschrieben. Die angebotenen Projekte finden größtenteils im Kontext von „Service Learning“ statt. Die Universität Leipzig fördert Service Learning oder „Lernen durch Engagement“ (LdE) als eine Methode, um das gesellschaftliche Engagement von Studierenden außerhalb universitärer Kontexte mit ihrer fachlichen Ausbildung zu verbinden. Die bereits gemachten Erfahrungen zeigen, dass Projektarbeit eine effiziente Methode ist, um in kürzerer Zeit vielfältige praxisrelevante Kompetenzen zu vermitteln und zu üben. Dennoch bleibt das Problem bestehen, dass ein Studiengang mit vier oder weniger Semestern nicht genug Zeit bietet, um fertige Experten auszubilden. Zwei mögliche Lösungswege werden in der Arbeit vorgestellt. Auch die interuniversitäre Zusammenarbeit wird in dieser Arbeit diskutiert. Anstatt sich wie gewohnt nur nach Sprachen zu differenzieren, könnten Hochschulen die Kompetenzvermittlung clustern, also jeweils bestimmte Kompetenz-Schwerpunkte (möglichst überschneidungsfrei) in ihr Portfolio aufnehmen. In der vorliegenden Arbeit wird dazu ein Vorschlag unterbreitet. Literatur Albl-Mikasa, Michaela (2012): „The importance of being not too earnest: A process- and experience-based model of interpreter competence.“ In: Ahrens, Barbara / Albl-Mikasa, Michaela / Sasse, Claudia (Hrsg.): Dolmetschqualität in Praxis, Lehre und Forschung. Festschrift für Sylvia Kalina. Tübingen: Narr Francke Attempto, 59-92. DIN 2347 (2017): Übersetzungs- und Dolmetschdienstleistungen – Dolmetschdienstleistungen – Konferenzdolmetschen. DIN Deutsches Institut für Normung e.V., Berlin: Beuth. Kalina, Sylvia (2000): „Interpreting Competences as a basis and a goal for teaching.“ The Interpreters’ Newsletter 10, 3-32. Kiraly, Don (2000): A social constructivist approach to translator education: Empowerment from theory to practice. Manchester: St. Jerome. Kiraly, Don (2012): „Growing a project-based translation pedagogy: A fractal perspective.“ Meta 57 (1), 82-95. Kutz, Waldimir (2010): Dolmetschkompetenz – Was muss ein Dolmetscher wissen und können? Translatio 2. Berlin: Europäischer Universitätsverlag. Moser-Mercer, Barbara (2008): „Skill acquisition in interpreting: A human performance perspective.“ The Interpreter and Translator Trainer, 2 (1), 1-28. Pöchhacker, Franz (2000): Dolmetschen, Konzeptuelle Grundlagen und deskriptive Untersuchungen. Tübingen: Stauffenburg. Schmitt, Peter A. / Gerstmeyer, Lina / Müller, Sarah (2016) : Übersetzer und Dolmetscher – Eine internationale Umfrage zur Berufspraxis. Berlin: BDÜ Fachverlag.:1. Einleitung: Dolmetschlehre und Praxis 1.1. Neue Herausforderungen für die Lehre 1.2. Dolmetschen 4.0? 1.3. Weiter steigender Bedarf an Dolmetschleistungen 1.4. Praxis- und Marktorientierung in der Ausbildung 1.5. Der Informationsfluss zwischen Praxis und Lehre 1.6. Das Dolmetschen als Dienstleistung 2. Dolmetschen als komplexe Dienstleistung 2.1. Merkmale und Dimensionen von Dienstleistungen 2.2. Der Kunde als externer Faktor 2.3. Dolmetschen: Marktsituation und Berufsbild 2.4. Dolmetschen als komplexe Dienstleistung 2.5. Schlussfolgerungen: Dolmetschen als komplexe Dienstleistung 3. Qualitätssicherung für Dienstleistungen 3.1. Qualitätssicherung als strategischer Erfolgsfaktor 3.2. Grundlagen des Qualitätsmanagements 3.3. Kundenorientierung: Erwartungen und Anforderungen 3.4. Prozessorientierung: Prozesse als Basis des QM 3.5. Ergebnisorientierung: Faktenbasierte Qualitätsbewertung 3.6. Situationalität: Kundenintegration und Moments of Truth 3.7. Schlussfolgerungen: Qualitätssicherung für Dienstleistungen 4. Qualitätssicherung für Dolmetschleistungen 4.1. Einleitung 4.2. Qualitätsrelevante Ansätze in der Dolmetschforschung 4.3. Der Qualitätsbegriff bei Dolmetschleistungen 4.4. Ergebnisqualität: Qualitätsmerkmale von Dolmetschleistungen 4.5. Prozessqualität: Dolmetschen als Service 4.6. Qualitätssicherung: Modelle und Normen 4.7. Qualitätssicherung in der Praxis 4.8. Schlussfolgerungen: Qualitätssicherung für Dolmetschleistungen 5. Situationen, Rollen und Normen 5.1. Bewertungsperspektiven 5.2. Aktantensituationen 5.3. Die Dolmetscher-Perspektive 5.4. Rollen und Normen 5.5. Schlussfolgerungen: Situative Faktoren 6. Praxisanforderungen und Kompetenzen 6.1. Anforderungen an Dolmetschdienstleistungen und ihre Erbringer 6.2. Kompetenzen als Qualifikationsziele der Lehre 6.3. Dienstleistungsspezifische Kompetenzen 6.4. Kompetenzmodelle für Übersetzer und Dolmetscher 7. Zusammenführung: Welche Kompetenzen soll die Lehre vermitteln? 7.1. Kompetenzen von Dolmetschern: Überblick 7.2. Professionelle Kompetenzen für Dolmetscher 7.3. Dienstleistungskompetenz für Dolmetscher 8. Praxisbezogene Ausbildung und situiertes Lernen 8.1. Mehr Praxis- und Situationsbezug für die Dolmetschausbildung 8.2. Soziales und situiertes Lernen 8.3. Projektarbeit mit Kundenkontakt 8.4. Praxis-Projekte mit externen Partnern am IALT 8.5. Ausblick 9. Literaturverzeichnis
92

Anmerkungen zur Anaphorik und Kataphorik der Partikel haitu im modernen Hocharabisch

Langer, Michael 26 January 2023 (has links)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit einigen Aspekten der anaphorischen und kataphorischen Referenz Funktionen der Partikel (harf) hail' im modernen Standardarabisch, mit besonderem Schwerpunkt auf die Vielseitigkeit der Partikel in syntaktischen Strukturen zum Ausdruck verschiedener Bedeutungen (lokal, temporal, kausativ und adversativ). Durch die Betrachtung von Verbindungen von haitu, z.B. bi-haitu (anna), (min) haitu anna, min haitu und haitumä, sowie die Diskussion ihrer deutschen Entsprechungen soll ein moderater Beitrag zur weiteren Präzisierung von Verweisen in arabisch-deutschen Wörterbüchern geleistet werden. / The present paper deals with some aspects of the anaphoric and cataphoric reference functions of the particle (harf) hail» in Modern Standard Arabic, paying special emphasis on its versatility in syntactic structures for expressing different meanings (local, temporal, causative and adversative). By touching upon compounds o f haitu, e.g. bi-haitu (anna), (min) haitu anna, min haitu and haitumä, as well as discussing their German equivalents a moderate contribution is to be rendered in order to further specify references in Arabic-German dictionaries.
93

Chinesische Einflüsse auf die Lexik der Bahasa Indonesia

Krause, Erich-Dieter 26 January 2023 (has links)
Der Autor zeichnet den chinesischen Einfluss auf die Bahasa Indonesia nach. Er listet chinesische Lehnwörter im heutigen Indonesisch auf, gibt Etymologien an und erörtert ihren Assimilationsprozess. Die meisten dieser Entlehnungen haben ihren Ursprung nicht in P'u-t'ung-hua, sondern in den Dialekten der der südöstlichen Küstenprovinzen Chinas: Chekiang, Fukien und Kwangtung. Vor allem der Dialekt von Süd-Fukien, auch bekannt als Amoy-Chinesisch, hatte großen Einfluss auf die Sprachgewohnheiten der malaiisch sprechenden chinesischen Siedler auf dem indonesischen Archipel. Bahasa Indonesia hat viele dieser Wörter übernommen, die heute in der gesprochenen Sprache der Republik weit verbreitet sind. der heutigen gesprochenen Sprache der Republik Indonesien. / The author traces Chinese influence on the Bahasa Indonesia. He lists Chinese loanwords in present-day Indonesian giving etymologies and discussing their assimilation process. The majority of these loans have their origins not in P’u-t’ung-hua but in the dialects of the South Eastern coastal provinces of China: Chekiang, Fukien and Kwangtung. Especially the dialect of Southern Fukien, also known as Amoy Chinese, had great impact on the language habit of Malay-spenking Chinese settlers in the Indonesian archipelago. Bahasa Indonesia has absorbed a lot of these words which are now being widely used in the present-day spoken language of the Republic of Indonesia.
94

Geschlechtergerecht und leichtverständlich?: Eine Untersuchung über die Vereinbarkeit von gendergerechter Sprache mit leichtverständlicher Sprache

Preuss, Jasmin 26 January 2023 (has links)
Der Begriff ‚Barrierefreiheit‘ ist spätestens seit dem Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention im März 2009 in das Blickfeld der Gesellschaft und so auch des alltäglichen Lebens gerückt. Barrieren können unter anderem als „Schranke zur Absperrung“ (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften n. d.) oder auch „Absperrung, die jemanden, etwas von etwas fernhält“ (Cornelsen Verlag 2022 a) beschrieben werden. Beiden Definitionen gleich ist die Assoziation mit einem räumlichen Hindernis oder dem Scheitern des physischen Zugangs zu etwas. Dies ist allerdings nur vermeintlich korrekt, denn auch Sprache kann eine Barriere darstellen. Beispielsweise kann sie Personen davon abhalten, einen Zugang zu den für sie relevanten Informationen zu erhalten, wenn sie nicht an die Voraussetzungen der Adressat:innen angepasst ist (vgl. Jacobi 2020, S. 10). Dann entsteht ein sprachliches Hindernis, eine Kommunikationsbarriere (vgl. ebd.). Menschen, die eine Sprache gerade erst lernen, nicht lesen können oder kognitive Einschränkungen haben, sind mit diesem sprachlichen Hindernis im Alltag sehr häufig konfrontiert, allein letztere sind über 1,3 Millionen Menschen in Deutschland (vgl. ebd., S. 6). Um Menschen mit kognitiven Einschränkungen aber auch Sprachlerner:innen den Zugang zu Informationen zu gewährleisten und sprachliche Barrierefreiheit zu er-möglichen, gibt es verschiedene Verständlichkeitskonzepte, die durch die Umset-zung von Regeln zu einer besseren Verständlichkeit für die Adressat:innen führen sollen. Dazu gehört unter anderem die Leichte Sprache, die durch die UN-Behindertenrechtskonvention sowie die Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung auch rechtlich verankert ist (vgl. Bredel, Maaß 2016, S. 13). Im Zusammenhang mit barrierefreier Kommunikation und sprachlicher Inklusion tritt auch die Forderung nach einer gendergerechten Sprache auf: „Auch die Sprache soll zur Inklusion beitragen – einerseits durch Ermöglichung von Verständigung und Information, andererseits durch gleiche Berücksichtigung aller in Ansprache und Formulierung“ (Froese 2017, S. 194). Geschlechtergerechte Sprache zeichnet sich folglich durch sprachliche Repräsen-tation von Geschlecht aus. Auch hier existieren für eine angemessene Umsetzung zahlreiche Leitfäden, die eine Orientierung bieten sollen. Dabei sind die Möglich-keiten, sprachlich gendergerecht zu agieren, vielfältig. Es gibt sowohl Formulierun-gen, bei denen Geschlecht vordergründig ist, als auch Optionen geschlechterge-rechter Sprache, die keinen Rückschluss auf das Geschlecht zulassen (vgl. Kott-hoff 2017, S. 94f.). Besonders in der Kritik stehen Formulierungen, welche Sonderzeichen enthalten, aber auch das Thema Gendern im Allgemeinen wird kontrovers diskutiert. Be-zeichnungen wie ‚Gender-Gaga‘ oder ‚Gender-Wahnsinn‘ werden im Zusammen-hang mit dieser Debatte nicht selten verwendet und die Schlagzeilen rund um das Gendern aktualisieren sich ständig: Während im Juli ein Mitarbeiter von Volkswagen gegen die firmeninterne Verwendung geschlechtergerechter Formulierungen klagte, sprachen sich Anfang August mehrere Sprachwissenschaftler:innen gegen das Gendern im öffentlich-rechtlichen Rundfunk aus (unter anderem nachzulesen unter https://www.mdr.de/wissen/mensch-alltag/gendern-sprache-leibniz-institut-fordert-toleranz-und-kreativitaet100.html). Anhand zahlreicher kritischer Artikel ist erkennbar, dass geschlechtergerechte Sprache entweder stark abgelehnt oder befürwortet wird. Die Kritik am Gendern besteht unter anderem in der Befürchtung, es könnte die Ästhetik von Texten zer-stören, die Lesbarkeit einschränken oder unverständlich sein. Letzteres wurde allerdings bereits durch Studien widerlegt (vgl. Braun et al. 2007, S. 189). Ob die Adressat:innengruppen leichtverständlicher Sprache geschlechtergerechte Formulierungen akzeptieren und verstehen können, wurde dabei nicht untersucht. Es ist bislang fraglich, ob die beiden Konzepte zusammengebracht werden können. Froese befürchtet, dass „[die] Kreativität der Formulierungen zur Inklusion im Namen der Gendergerechtigkeit“ (Froese 2017, S. 199; Anpassung J.P.) eine Exklusion der Adressat:innen leichtverständlicher Texte zur Folge haben könnte (vgl. ebd.). Schließlich stehen die Regeln der Leichten Sprache teilweise im Widerspruch zu den Möglichkeiten des Genderns. So sind Sonderzeichen in leichtverständlichen Texten beispielsweise zu vermeiden, beim Gendern in Kurzform allerdings unbedingt zu verwenden. Die Verständlichkeit eines Textes hat bei Leichter Sprache jedoch oberste Priorität, weshalb Christiane Maaß, Autorin des Regelbuchs für Leichte Sprache, hier einen Konflikt ausmacht: We witness a clash of interest here: getting to the point where gender sensitive language is used on a regular basis has been a long and thorny road for the feminist empowerment movement and political activists. It is not easily to tolerate these achievements being practically rolled back in the name of inclusion for people with disabilities. To embody the contradiction between plurality of address and comprehensibility is one of the burdens of Easy Language that deduces from its acceptability and remains an unresolvable dilemma (Maaß 2020, S. 102f.). Leichte Sprache steht vor dem Dilemma, gleichzeitig verständlich und genderge-recht zu sein (vgl. Maaß 2020, S. 102f.). Wenngleich die Herausforderung der Vereinbarung der gendergerechten Sprache mit der leichtverständlichen Sprache deutlich wird, gibt es auch andere Stimmen. Verso Dresden empfiehlt im internen Empfehlungswerk beispielsweise die Verwendung geschlechtergerechter Sprache in leichtverständlichen Texten, um den Adressat:innen einen Zugang zu gendergerechten Formulierungen zu ermöglichen. Im Rahmen dieser Staatsexamensarbeit findet eine Auseinandersetzung über die Vereinbarkeit gendergerechter Sprache mit leichtverständlichen Texten statt, sie bezieht sich somit auf schriftliche Kommunikation. Dies begründet sich einerseits dadurch, dass die schriftliche Kommunikation von gendergerechter Sprache we-sentlich komplexer ist als die ebenjener mündlicher Formulierungen (vgl. Krome 2022, S. 92), andererseits steht dies mit der geplanten praktischen Erprobung in Zusammenhang, welche sich ebenfalls auf Texte bezieht. Das Ziel der Arbeit besteht darin, zu untersuchen, welche Bedeutung eine ge-schlechtergerechte Sprache in Bezug auf die Verständlichkeit leichtverständlicher Texte hat und inwiefern eine Verknüpfung gendergerechter Formulierungen mit den Anforderungen leichtverständlicher Texte theoretisch und auch praktisch möglich ist. Für die Arbeit sind folgende Fragestellungen zentral: - Inwiefern ist es in der Theorie möglich, Texte gleichzeitig gendergerecht und leichtverständlich zu verfassen? - Wie beurteilen Adressat:innen leichtverständlicher Texte die Verständlichkeit geschlechtergerechter Formen? - Welche Form(en) der geschlechtergerechten Sprache sind für Adres-sat:innen leichtverständlicher Texte geeignet? Welche Form(en) stellen ei-ne zusätzliche Herausforderung beim Rezipieren von Texten dar? - Wie akzeptieren und beurteilen sie die Verwendung geschlechtergerechter Sprache? Die Beantwortung der Fragen erfolgt sowohl durch die Recherche entsprechender Literatur als auch durch eine praktische Untersuchung mit Adressat:innen leicht-verständlicher Texte. In der Untersuchung sollen die Adressat:innen Textausschnitte, die anhand der Kriterien von Verso zielgruppenorientiert verfasst wurden, auf ihre Verständlichkeit beurteilen und Fragen zur Thematik ‚geschlechtergerechte Sprache‘ beantworten. Daraus kann schlussendlich abgeleitet werden, inwiefern die theoretischen Grundlagen mit den Ergebnissen der praktischen Erprobung übereinstimmen. Im Anschluss an die Einleitung wird die Thematik ‚geschlechtergerechte Sprache‘ untersucht, wobei zunächst eine Begriffsdefinition erfolgt und die Notwendigkeit gendergerechter Formulierungen ergründet wird. Zudem werden Möglichkeiten des Genderns aufgezeigt und hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile abgewogen, bevor auf Kritik und Lösungsvorschläge um den Diskurs eingegangen wird. Das dritte Kapitel dieser Arbeit widmet sich der leichtverständlichen Sprache. Nach einer Definition werden hier die Abhängigkeitsvariablen der Verständlichkeit be-nannt, bevor die Leichte Sprache und das Verständlichkeitskonzept nach Verso vorgestellt werden. Außerdem wird auf Grundlage der theoretischen Ergebnisse nach einer Lösung für die Vereinbarung gendergerechter und leichtverständlicher Texte gesucht. In Kapitel vier wird die praktische Untersuchung vorgestellt, welche im Rahmen dieser Arbeit durchgeführt wurde. Dazu werden Vorgehensweise und Methodik erläutert und in Rückbezug auf Literatur begründet. Weiterhin werden relevante Informationen der Durchführung dargelegt, bevor schlussendlich eine Analyse der Ergebnisse stattfindet und die Untersuchung ausgewertet wird. Kapitel fünf stellt das Fazit der Arbeit dar.:1 Einleitung – Sprache als Barriere 3 2 Geschlechtergerechte Sprache 7 2.1 Definition und Notwendigkeit 7 2.2 Formen geschlechtergerechter Sprache 11 2.3 Kritik und Lösungsvorschläge 16 3 Sprachkomplexität als Barriere: (leicht-)verständliche Sprache? 19 3.1 Definition und Abhängigkeitsvariablen der Verständlichkeit 19 3.2 Verständlichkeitskonzepte für Texte – Barrierefreie Kommunikation 21 3.2.1 Leichte Sprache 21 3.2.2 Verständlichkeitskonzept nach Verso 24 3.3 Leichtverständlich und gendergerecht? 26 4 Praktische Erprobung mit Verso 29 4.1 Erläuterung des Vorhabens und Methodik 29 4.1.1 Die Textgrundlage der Untersuchung 29 4.1.2 Begründung der Methodik 32 4.1.3 Vorgehen bei der Erprobung 34 4.1.4 Der Zugang zur Stichprobe 37 4.2 Durchführung 38 4.3 Auswertung der Interviews 39 5 Fazit und Ausblick 55 Literaturverzeichnis 60 Anhang 65 1 Textübertragung anhand von Verso 65 2 Textabschnitte für die Untersuchung 70 3 Ablaufplan der Interviews 72 4 Transkripte der Interviews 74 5 Regeln des Gesprächsanalytischen Transkriptionssystems 2 165 6 Fallzusammenfassungen der Interviews 167 7 Definitionen der Kategorien der Analyse 171 8 Themenmatrix 175
95

BRD: Nachdenklichkeiten über die deutsche Sprache in der DDR

Poethe, Hannelore 26 January 2023 (has links)
Bisher haben in der BRD drei wichtige Konferenzen stattgefunden, die sich mit der deutschen Sprache in beiden deutschen Staaten beschäftigten. In den Sammelbänden 'Das Aueler Protokoll. Deutsche Sprache im Spannungsfeld zwischen West und Ost' und 'Zum öffentlichen Sprachgebrauch in der Bundesrepublik Deutschland und in der DDR. Methoden und Probleme seiner Erforschung' wurden die Referate der ersten beiden Konferenzen veröffentlicht. Der Sammelband 'Sprachliche Normen und Normierungsfolgen in der DDR' vereinigt die Referate des Kolloquiums, das im Februar 1985 in der Universität Frankfurt/ Main veranstaltet wurde, die Protokolle der sich jeweils anschließenden Diskussion sowie eine Zusammenfassung der öffentlichen Podiumsdiskussion zum Thema „Sprachliche Normen in der DDR und in der Bundesrepublik: Brücke oder Schranke der Verständigung?“ in sich.
96

Cross-linguistic patterns in the structure, function, and position of (object) complement clauses

Schmidtke-Bode, Karsten, Diessel, Holger 07 February 2023 (has links)
The present contribution examines object complement clauses from the perspective of constituent-order typology. In particular, it provides the first principled empirical investigation of the position of object clauses relative to the matrix verb. Based on a stratified sample of 100 languages, we establish that there is an overall cross-linguistic preference for postverbal complements, due largely to the heterogeneous ordering patterns in OV-languages. Importantly, however, we also show that the position of complement clauses correlates with aspects of their structural organization: Preverbal complement clauses are significantly more likely to be coded by morphosyntactically “downgraded” structures than postverbal complements. Given that previous research has found a parallel correlation between structural downgrading and the semantics of the complement-taking predicate (Givón 1980. The binding hierarchy and the typology of complements. Studies in Language 4. 333–377, Cristofaro 2003. Subordination. Oxford: Oxford University Press), one needs to analyze how positional, structural and semantic factors interact with one another. Our data suggest that the correlation between clause order and morphosyntactic structure holds independently of semantic considerations: All predicate classes distinguished in the present study increase their likelihood of taking downgraded complements if they are preceded by the complement clause. We thus propose that, in addition to the well-known “binding hierarchy”, a second correlation needs to be recognized in the typology of complementation: the co-variation of linear order and morphosyntactic structure.
97

Augenblick mal! Theoretische Überlegungen und methodische Zugänge zur Erforschung sozialer Variation in der Deutschen Gebärdensprache

Jaeger, Hannah, Junghanns, Anita 07 February 2023 (has links)
Deaf sign language users oftentimes claim to be able to recognise straight away whether their interlocutors are native signers. To date it is unclear, however, what exactly such judgement calls might be based on. The aim of the research presented was to explore whether specific articulatory features are being associated with signers that have (allegedly) acquired German Sign Language (Deutsche Gebärdensprache, DGS) as their first language. The study is based on the analysis of qualitative and quantitative data. Qualitative data were generated in ten focus group settings. Each group was made up of three participants and one facilitator. Deaf participants’ meta-linguistic claims concerning linguistic features of ‘native signing’ (i.e. what native signing looks like) were qualitatively analysed using grounded theory methods. Quantitative data were generated via a language assessment experiment designed around stimulus material extracted from DGS corpus data. Participants were asked to judge whether or not individual clips extracted from a DGS corpus had been produced by a native signer. Against the backdrop of the findings identified in the focus group data, the stimulus material was subsequently linguistically analysed in order toidentify specificlinguistic features that might account for some clips to be judged as ‘produced by a native signer’ as opposed to others that were claimed to have been ‘articulated by a non-native signer’. Through juxtaposing meta-linguistic perspectives, the results of a language perception experiment and the linguistic analysis of the stimulus material, the study brings to the fore specific crystallisation points of linguistic and social features indexing linguistic authenticity. The findings break new ground in that they suggest that the face as articulator in general, and micro-prosodic features expressed in the movement of eyes, eyebrows and mouth in particular, play a significant role in the perception of others as (non-)native signers.
98

Dative intervention is a gang effect

Murphy, Andrew 07 February 2023 (has links)
This paper addresses two restrictions regarding agreement with nominative arguments in Icelandic DAT-NOM constructions. The first is the reported asymmetry in intervention effects in mono-clausal versus bi-clausal environments. The second regards the well-known Person Restriction that prohibits agreement with non-3rd person arguments. It is argued that both of these phenomena can be viewed as instances of cumulative constraint interaction, where less important constraints in the grammar ‘gang up’ to block some higher constraint. In order to account for this, I adopt a model of syntax with both weighted constraints and serial optimization that is known as Serial Harmonic Grammar in the phonological literature. It will be demonstrated that such a system can offer a more principled analysis of the construction-specific nature of the aforementioned phenomen
99

Reducing pro and PRO to a single source

McFadden, Thomas, Sundaresan, Sandhya 07 February 2023 (has links)
The goal of this paper is to provide novel theoretical and empirical evidence that the null subjects traditionally labelled as pro and PRO, rather than being inherently distinct, are manifestations, differentiated in the course of the derivation, of what is underlyingly a single underspecified nominal pro-form, which we will call UPro. Included under this UPro are pro, OC PRO and also the various types of ‘non-obligatory control’ (NOC) PRO, including arbitrary PRO (PROarb). The interpretive and distributional distinctions lurking behind these labels result from how UPro interacts with its structural environment and language-specific rules of morpho-phonological realization. Specifically, OC PRO labels a rather specific interpretation that arises in embedding contexts where a syntactic OC relationship with an antecedent can be established. Different types of pro and NOC PRO, on the other hand, involve ‘control’ by (typically) silent representations of discourse contextual elements in the clausal left periphery. Finally, PROarb arguably involves the failure to establish a referential dependence, which we will formalize in terms of a failure to Agree in the sense of Preminger (2014). Crucial evidence motivating the approach proposed here will be adduced from Sundaresan’s (2014) “Finiteness pro-drop Generalisation”, which reveals an otherwise unexpected complementarity of OC PRO and pro.
100

Die Relevanz von sprachgeschichtlichem Wissen für den Schulalltag

Dücker, Lisa, Szczepaniak, Renata 28 May 2024 (has links)
In diesem Beitrag skizzieren wir zuerst den bildungspolitischen Rahmen, den Bildungsstandards und Lehrpläne bilden. Während die bisherige Forschung vor diesem Hintergrund v. a. die konkrete Umsetzung im Schulunterricht analysiert (s. Böhnert 2017), richten wir den Fokus auf die frühe Bildungsphase der künftigen Lehrkräfte, aber auch anderer Deutschstudierender, indem wir ihre Einstellungen zur Relevanz sprachgeschichtlicher Kenntnisse für den Lehralltag erfragen. Dafür werden Lehramtsstudierende zu Beginn einer obligatorischen Einführungsveranstaltung befragt, wie sie die Relevanz von Kenntnissen in der historischen Sprachwissenschaft für den Schulunterricht einschätzen. Neben einigen Grundkompetenzen werden sie anschließend über ihre kulturellen Aktivitäten befragt, die mit sprachgeschichtlichen Themen in Verbindung stehen. Die Studie zeigt, dass Studierende am Anfang des Studiums sprachgeschichtliches Wissen fast genauso häufig als relevant wie irrelevant ansehen. Die ermittelten Präferenzen für Aktivitätsbereiche können im künftigen universitären Unterricht stärker in akademische Lehrformate umgesetzt werden, um für die künftigen Lehrkräfte neue schulische Handlungsmuster zu erschließen.

Page generated in 0.1172 seconds