Spelling suggestions: "subject:"nürnberg""
1 |
Heinrich Deichsler und die Nürnberger Chronistik des 15. JahrhundertsSchneider, Joachim January 1991 (has links) (PDF)
Ein Kennzeichen der spätmittelalterlichen Stadtchronistik ist das Auftreten von Autoren und Lesern aus neuen, bis dahin illiteraten sozialen Schichten. Zur Erforschung dieser Geschichtsschreibung liefert die Arbeit von Joachim Schneider am Beispiel Nürnberg mit seinen kodikologischen und rezeptionsgeschichtlichen, aber auch seinen modernen sozial- und mentalitätsgeschichtlichen Fragestellungen einen wichtigen Beitrag. Im Zentrum der Untersuchung steht die Chronik des Bierbrauers und Aufsehers über das Bettelwesen, Heinrich Deichsler. Nach eingehender Analyse von Materialgewinnung und Arbeitstechniken Deichslers ist das Bild, das die Nürnberger um 1500 von ihrer Vergangenheit hatten, ein weiterer Schwerpunkt dieses Werkes. Schneider vergleicht dazu die Deichslersche Chronik mit anderen Nürnberger historiographischen Texten. Insbesondere geht es dabei um die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen bürgerlicher und offiziöser Geschichtsbetrachtung. Zwei für die Stadt zentrale Geschichtsüberlieferungen stehen im Vordergrund: Die Erwerbung und Behauptung der Reichskleinodien sowie der Aufstand von 1348/49. Ein weiteres Kapitel der Arbeit liefert anhand der Zeitungen, Urkunden u.Ä., die Deichsler in seine Chronik als Inserte einfügte, einen Beitrag zu den noch wenig erforschten Anfängen des Zeitungswesens. Deichslers selbständige Chronistik führt schließlich mitten in das Nürnberger Alltagsleben um 1500. Auch hier zeigen sich bei Themen und Darstellungsweise bezeichnende Unterschiede zu anderen Nürnberger Chroniken, die aus sozial höherem Milieu stammen. Schneiders Untersuchung beschreibt nicht nur chronistische Techniken, Geschichtsbild und Mentalität eines bemerkenswert fleißigen Mittelschicht-Chronisten, es entsteht vielmehr ein Panorama der reichen spätmittelalterlichen Nürnberger Geschichtsschreibung und damit der Geschichte dieser Stadt selbst in ihren großen und kleinen Ereignissen - einer Stadt, die gerade damals ihre wohl größte Zeit erlebte.
|
2 |
Von Anfang an ZukunftQueitsch, Manuela B., Blumtritt, Ute, Schöne, Sylvia, Weiser, Evelyn, Goldammer, Tina, Link, Daniela, Kötz, Sebastian, Götze, Astrid, Stoppe, Sebastian, Burghardt, Antje 15 July 2015 (has links) (PDF)
Ende Mai wurde das Messezentrum Nürnberg zum Mittelpunkt der deutschsprachigen Bibliotheksszene und ein Pilgerort vieler Bibliothekarinnen und Bibliothekare. Der diesjährige Bibliothekartag stand unter dem Motto „Von Anfang an Zukunft“ und zählte 3.815 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich bei 250 Veranstaltungen – darunter 389 Vorträge, Podiumsdiskussionen und Workshops – vier Tage lang intensiv mit den Herausforderungen und Zukunftsperspektiven der Bibliothekslandschaft auseinandersetzten.
|
3 |
Troja in Nürnberg: Ordnungsvorstellungen des Stadtbürgers Hans Sachs in seinen Meisterliedern zum trojanischen Sagenkreis / Troy in Nuremberg: concepts of order in the master songs of the citizen Hans Sachs about the cycle of the Trojan sagasRoth, Andrea January 2018 (has links) (PDF)
Gegenstand der Dissertation sind die 26 Meisterlieder des Hans Sachs, die Episoden aus dem Trojanischen Krieg und von den Irrfahrten des Odysseus aufgreifen. Troja galt in Mittelalter und Früher Neuzeit als Prototyp des städtischen Gemeinwesens, so dass sich an seinem Fall - im doppelten Wortsinne - exemplarisch untersuchen ließ, was den Zusammenhalt des städtischen Lebens sicherte bzw. gefährdete. Der Sagenkreis um Troja bot sich für den Handwerker und Poeten Hans Sachs folglich in besonderer Weise dafür an, um Ordnungsvorstellungen für das städtische Gemeinwesen Nürnbergs abzuleiten.
Die Arbeit geht von einer doppelten Fragestellung aus: Zum einen wird die Verarbeitung der literarischen Vorlage in den Meisterliedern untersucht, zum anderen wird danach gefragt, wie Hans Sachs mit seinen Liedern am zeitgenössischen Normenhorizont partizipiert und diesen seinerseits mitgestaltet. Dieser doppelte Ansatz wird bereits durch die äußere Form der Lieder nahegelegt, die sich in der Regel in narratio und moralisatio aufteilen. Die Untersuchung erfolgt in detaillierten Einzelanalysen, in denen die Lieder auch gerade auf mögliche interne Widersprüche hin befragt werden. Textgrundlage der Untersuchungen ist ein bereinigter Abdruck der Lieder nach der jeweils ältesten Handschrift; in den meisten Fällen handelt es sich jeweils um die Erstedition des Lieds. / Subject of the dissertation are the 26 master songs of Hans Sachs picking up episodes from the Trojan War and the wanderings of Odysseus. Troy was considered in the Middle Ages and early modern period to be a prototype of the urban community, so that in its case - in the double sense of the word - could be studied exemplarily, which ensured or undermined the cohesion of urban life. The cycle of sagas around Troy therefore offered itself to the craftsman and poet Hans Sachs in a special way to deduce concepts of order for the urban community of Nuremberg.
The work is based on a double question: On the one hand, the processing of the literary prototype in the master songs is analysed, on the other hand, it is asked how Hans Sachs participates with his songs in the contemporary context of norms and, for his part, helps shape that context. This double approach is immediately suggested by the composition of the songs, which are usually divided into narratio and moralisatio. The study is performed in detailed individual analyses interviewing the songs also for possible internal contradictions. Textual basis of the studies is an adjusted copy of the songs following the oldest manuscript; in most cases it is the first edition of the song.
|
4 |
Irrer lugt ins Land - Über 'Irre' und den Umgang mit Ihnen am Ende des 18. Jahrhunderts am Beispiel der Nürnberger Gesellschaft / Madman looks into the country - About the Insane and how they were treated at the end of the 18th Century using the example of the Nuremberg societyReiter, Andrea January 2011 (has links) (PDF)
Die Situation der Psychiatrie und die institutionelle Unterbringung der Geisteskranken am Ende des 18. Jahrhunderts sind gut erforscht. Doch was dem einzelnen Geisteskranken widerfuhr, unter welchen Sorgen und Nöten er als Kranker und Patient litt, welchen Problemen seine Familie und sein Umfeld ausgesetzt waren, wie es ihm außerhalb der Anstalt erging und welche Faktoren zur Unterbringung in eine Anstalt oder in einem Gefängnis oder auch zur Entlassung aus diesen beitrugen, ist bisher nur wenig erforscht. Der hier behandelte Aktenbestand des Nürnberger Stadtarchivs lässt Einblicke in den medizinischen, amtlichen und privaten Umgang mit den Irren am Ende des 18. Jahrhunderts zu. Die Irren in Nürnberg und Umgebung wurden zunächst meist von Angehörigen betreut und versorgt, wobei diese Aufgabe mit nicht wenigen Problemen behaftet war. Neben der finanziellen Belastung konnte ein Irrer auch zur Gefahr für Leib und Leben werden, wenn er in einem Anfall von Raserei gewalttätig gegen sich und andere wurde. In solchen Fällen ließ man bis zur Anzeige im Schöffenamt mit der Bitte, den Betroffenen internieren zu dürfen, keine Zeit verstreichen. Die Meinungen der Amtsärzte bzgl. der Internierungspraxis unterschieden sich hier ganz offensichtlich voneinander. Während die Betroffenen in den Akten bis etwa 1789 vorwiegend aufgrund von ‚Raserei‘, ‚Faulheit‘ oder ‚Blödheit‘ angezeigt und meist eine Bestrafung in Form von körperlicher Züchtigung oder Freiheitsberaubung gefordert wurde, so änderte der Umgang mit den Irren merklich. Internierungen gerieten mehr und mehr in die Kritik, wurden zu einer Übergangs- und später zu einer Art ‚Notlösung‘. Der mythisch-mystische Aspekt der Geisteskrankheiten geriet zunehmend in den Hintergrund. Viele Angehörige kümmerten sich auch ohne Weisung des Amtsarztes fürsorglich um ein irres Familienmitglied, bis es, z. B. aufgrund von Geldnöten, zur Internierung kam. Dr. Preu versuchte gerade die finanzielle Belastung der Familien, die ein wahnsinniges Familienmitglied betreuten, zu reduzieren. Seine Bemühungen für einen sozial-integrativen Umgang mit den Irren zeigten auch, dass man das Wegsperren der Wahnsinnigen zunehmend ablehnte und deren Reintegration förderte. Anhand von lebendigen Beispielen wird dieser Wandel in der Abhandlung anschaulich dargestellt. / The situation of the psychiatry and the institutional accommodation of the mental patients at the end of the 18th century are well investigated. However, what happened to the single patient, from which worries and miseries he suffered as a sick person and patient and to which problems his family was put out is investigated up to now only a little. The documents of the Nuremberg town archive show the medical, official and private treatment with the lunatics at the end of the 18th century.
|
5 |
Von Anfang an Zukunft: Bibliothekartag 2015: Ein Resümee zu einer der größten Fortbildungsveranstaltungen im Europäischen RaumQueitsch, Manuela B., Blumtritt, Ute, Schöne, Sylvia, Weiser, Evelyn, Goldammer, Tina, Link, Daniela, Kötz, Sebastian, Götze, Astrid, Stoppe, Sebastian, Burghardt, Antje 15 July 2015 (has links)
Ende Mai wurde das Messezentrum Nürnberg zum Mittelpunkt der deutschsprachigen Bibliotheksszene und ein Pilgerort vieler Bibliothekarinnen und Bibliothekare. Der diesjährige Bibliothekartag stand unter dem Motto „Von Anfang an Zukunft“ und zählte 3.815 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich bei 250 Veranstaltungen – darunter 389 Vorträge, Podiumsdiskussionen und Workshops – vier Tage lang intensiv mit den Herausforderungen und Zukunftsperspektiven der Bibliothekslandschaft auseinandersetzten.
|
6 |
Betende Hande: Albrecht Durer's Self-Portrait as a Gothic ChurchHeathcote, Christine 01 March 2015 (has links) (PDF)
In 1508 Albrecht Dürer, famed German printmaker and Nürnberg citizen, was commission by Jakob Heller of Frankfurt to paint a large altarpiece for a new church. The Heller Altarpiece was the second commission of the printer since his training in Venice, Italy (1504-1507) to paint like an Italian master. In order to prepare for such a commission, Dürer spent over a year creating drawings of black ink and white chalk on blue Venetian paper to serve as inspiration for the large painting. However once the painting was complete, the artist held onto these ink and chalk drawings as part of his personal collection of art. It is from this group of drawings, that the now iconic Betende Hände had its start. Today the image of two praying hands is appropriated for posters, pins, headstones, and even tattoos. The original context as a personal drawing kept by the artist, Albrecht Dürer, is completely divorced from its contemporary use. It is thesis's argument that Betende Hände was not only a very personal drawing for Dürer, but also a moment of self-fashioning, metaphorical experimentation, and abstract self-portraiture. Rather than simply representing prayer, Dürer's Betende Hände captures his desire to become like unto Christ. The composition appears simple, but upon further inspection reveals a unique quality and form borrowed from the Gothic architecture of the German Hallenkirche. The fingers extend vertically like rib vaults from the palms only to touch at the points giving the hands an overall triangular composition. With this drawing, Dürer experimented with his metaphorical self beyond any other point in his career, and becomes like Christ. Only the form of Christ that Dürer choose after which to fashion himself was the architectural form of Christ or the Gothic Church. Therefore this thesis will trace the emergence of Dürer's metaphor of body as architecture via the cultural environment of pre-Reformation Germany and popular religious texts that related the body of the worshipper to the church form. As a result, Betende Hände gives unique insight into the identity of a Catholic Dürer.
|
7 |
Les formes de communication des chartreuses de Franconie avec leur ordre et leur environnement 1328-1525 / Die Kommunikationsformen der fränkischen Kartausen mit ihrem Orden und ihrer Umwelt 1328-1525Zermatten, Coralie 30 November 2011 (has links) (PDF)
Nova Cella de Grünau, Cella Salutis de Tückelhausen, Hortus Angelorum de Wurtzbourg, Cella Beatae Mariae de Nuremberg, Pontis Mariae d'Astheim et enfin Hortus Mariae d'Ilmbach sont les six chartreuses fondées en Franconie, région morcelée en multiples seigneuries et centres urbains. La Franconie est-elle une réalité pour l’ordre des Chartreux des XIVe et XVe siècles ? Ce sont d’abord l’historiographie de l’ordre des chartreux ainsi que celle de la Franconie qui doivent être confrontées dans le but d’identifier cet objet de recherche finalement assez peu évident. Plusieurs mécanismes institutionnels cartusiens sont ensuite décortiqués afin de mettre en perspective le fonctionnement de l’ordre sur un territoire clairement défini. Enfin l’étude de l’appropriation de l’observance par les Franconiens expose les modalités de l’insertion des chartreuses dans leur environnement immédiat. / The purpose of this work is to analyse in which way the six charterhouses of Franconia could be regarded as a coherent ensemble, and if it is possible to recognize a franconian identity of the Carthusian monks. The territory of the Land zu Franken is contested since the contemporaries tend to define the territory according to their private interests. The order of the Carthusian monks settles tardily in Franconia. They propose a renewal of the contemplative orders which were so far incarnated by the Benedictines and Cistercians whose expansion finishes at the end of 13th century. A study of the institutional mechanisms of the order, accompanied by a prosopography of the officers of the area shows that the monks of Franconia fit within the border framework of the province of lower Germany. The officers, by their displacements limited within the area of the province, build the network between the communities and thereby provide a structure of lower Germany. The process of foundation shows that the order of the Carthusians is used by the founders with an aim of representation of their might which explains why the houses are joined together in the valley of the Main, where the lordships stand in a fierce competition. The funerary liturgy of the Carthusians also explains the choices of the founders for this observance, since some monasteries become places of burials. Finally, the relations of the franconian Carthusians with the world are considered by their literary activities, as well as by their engagement in the beginning of the Reformation. / Unter der Bezeichnung fränkische Kartausen versteht man eine Gruppe von sechs Klöstern, die zwischen 1328 und 1453 gestiftet wurden: Nova Cella in Grünau (1328), Cella Salutis in Tückelhausen (1348), Hortus Angelorum in Würzburg (1350), Cella Beatae Mariae in Nürnberg (1380), Pontis Mariae in Astheim (1409) und Hortus Mariae in Ilmbach (1453).
Diese Bezeichnung wird vor allem durch die heutige Vorstellung des fränkischen Raumes geprägt: Bilden die Kartäuser von Franken im Mittelalter tatsächlich eine einheitliche zu untersuchende Gruppe? Lässt sich von einem Gruppenbewusstsein der fränkischen Kartäuser sprechen, wenngleich die Verwendung des Begriffs Identität im Mittelalter Schwierigkeiten mit sich bringt? Ist es möglich, dass die fränkischen Kartausen vom Orden selbst als solche verstanden wurden oder handelt es sich um eine, dem kartäusischen System fremde Konstruktion?
|
8 |
Les formes de communication des chartreuses de Franconie avec leur ordre et leur environnement 1328-1525Zermatten, Coralie 14 November 2009 (has links)
Nova Cella de Grünau, Cella Salutis de Tückelhausen, Hortus Angelorum de Wurtzbourg, Cella Beatae Mariae de Nuremberg, Pontis Mariae d'Astheim et enfin Hortus Mariae d'Ilmbach sont les six chartreuses fondées en Franconie, région morcelée en multiples seigneuries et centres urbains. La Franconie est-elle une réalité pour l’ordre des Chartreux des XIVe et XVe siècles ? Ce sont d’abord l’historiographie de l’ordre des chartreux ainsi que celle de la Franconie qui doivent être confrontées dans le but d’identifier cet objet de recherche finalement assez peu évident. Plusieurs mécanismes institutionnels cartusiens sont ensuite décortiqués afin de mettre en perspective le fonctionnement de l’ordre sur un territoire clairement défini. Enfin l’étude de l’appropriation de l’observance par les Franconiens expose les modalités de l’insertion des chartreuses dans leur environnement immédiat. / The purpose of this work is to analyse in which way the six charterhouses of Franconia could be regarded as a coherent ensemble, and if it is possible to recognize a franconian identity of the Carthusian monks. The territory of the Land zu Franken is contested since the contemporaries tend to define the territory according to their private interests. The order of the Carthusian monks settles tardily in Franconia. They propose a renewal of the contemplative orders which were so far incarnated by the Benedictines and Cistercians whose expansion finishes at the end of 13th century. A study of the institutional mechanisms of the order, accompanied by a prosopography of the officers of the area shows that the monks of Franconia fit within the border framework of the province of lower Germany. The officers, by their displacements limited within the area of the province, build the network between the communities and thereby provide a structure of lower Germany. The process of foundation shows that the order of the Carthusians is used by the founders with an aim of representation of their might which explains why the houses are joined together in the valley of the Main, where the lordships stand in a fierce competition. The funerary liturgy of the Carthusians also explains the choices of the founders for this observance, since some monasteries become places of burials. Finally, the relations of the franconian Carthusians with the world are considered by their literary activities, as well as by their engagement in the beginning of the Reformation. / Unter der Bezeichnung fränkische Kartausen versteht man eine Gruppe von sechs Klöstern, die zwischen 1328 und 1453 gestiftet wurden: Nova Cella in Grünau (1328), Cella Salutis in Tückelhausen (1348), Hortus Angelorum in Würzburg (1350), Cella Beatae Mariae in Nürnberg (1380), Pontis Mariae in Astheim (1409) und Hortus Mariae in Ilmbach (1453).
Diese Bezeichnung wird vor allem durch die heutige Vorstellung des fränkischen Raumes geprägt: Bilden die Kartäuser von Franken im Mittelalter tatsächlich eine einheitliche zu untersuchende Gruppe? Lässt sich von einem Gruppenbewusstsein der fränkischen Kartäuser sprechen, wenngleich die Verwendung des Begriffs Identität im Mittelalter Schwierigkeiten mit sich bringt? Ist es möglich, dass die fränkischen Kartausen vom Orden selbst als solche verstanden wurden oder handelt es sich um eine, dem kartäusischen System fremde Konstruktion?
|
9 |
Türkische Belagerungen und der Tunisfeldzug bei Nürnberger Goldschmiedewerken. Darstellungen der Kriegskritik und Abundanz als Stilmittel in der angewandten Kunst der Frühen Neuzeit (1500-1560)Witthöft, Juliane 15 August 2022 (has links)
Der Untersuchung lagen zu Beginn der Forschungen fünf Hauptobjekte zu Grunde. Hierzu gehörten neben dem Prunkbecher aus dem Waddesdon Bequest des Londoner British Museum, den Deckelpokalen aus dem Stuttgarter Landesmuseum Württemberg und der Wiener Schatzkammer des Deutschen Ordens, sowie der Kanne- und Beckengarnitur, oder Lavabo-Garnitur, aus dem Louvre Paris, noch eine Trinkschale aus dem Art Institute von Chicago. Sie alle zeigen Kriegs- beziehungsweise Belagerungsszenen, die sich mehrheitlich auf die Bekämpfung der osmanischen Invasion in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts beziehen. Die Werke wurden bislang nur im Einzelnen untersucht und nur geringfügig mit den anderen Objekten verglichen und analysiert. Mit dieser Forschungsarbeit werden erstmals eine detaillierte Gegenüberstellung der Werke, ihrer Darstellungen und thematischen Ausrichtungen veröffentlicht. Zur Analyse des inhaltlichen Hintergrundes der Kunstkammerstücke und ihres Bedeutungsspektrums gehören auch die Untersuchungen der Darstellungen des Malers Jan Cornelisz Vermeyen und des Dichters Garcilasos de la Vega zu dem Feldzug in Nordafrika. Beide nehmen hierbei einen unterschiedlichen Blickwinkel ein, doch zugleich konnte ein verwandter Grundtenor gefunden werden: die mahnende Sicht des Künstlers auf das kriegerische Treiben im allgemeinen, die jedoch über eine einfache memento mori-Funktion hinaus geht und zum Teil eine konkret kriegskritische Sichtweise entwickelt. Dem Übereinstimmungsmerkmal der Mahnung vor dem Krieg begegnet man auch bei den Gefäßen aus Stuttgart und London. Beide Arbeiten enthalten, wenn auch unterschwellig, dafür aber nicht weniger eindringlich, eine kritische Konnotation bezüglich der dargestellten Kämpfe auf den Goldschmiedearbeiten. Des Weiteren stellt der stiltheoretische Schlussteil der Arbeit ein wichtiges Kapitel dar, welches sich mit den gestalterischen Besonderheiten der untersuchten Objekte auseinandersetzt. In erster Linie bestehen diese aus den Merkmalen des horror vacui – der Scheu vor der Leere – und einer ausgeprägten Haptik, welche durch die vollplastische Darstellungsfülle auf den Gefäßen hervorgerufen werden. Das abschließende Kapitel widmet sich daher der Medialität von Goldschmiedegefäßen im Allgemeinen und speziell in Bezug auf die ästhetischen Kennzeichen der behandelten Werke. Jener Abschnitt stellt innerhalb meiner Arbeit einen experimentellen Forschungsansatz dar, welcher auf Grundlage stiltheoretischer Aspekte der untersuchten Objekte das Merkmal der Abundanz als Darstellungsform von gesellschaftskritischen Motiven feststellen konnte. Damit eröffnet sich ein erweitertes Bedeutungsspektrum der häufig vielschichtigen Werke aus dem Bereich der Schatzkunst, die nicht selten über ihren repräsentativen Grundcharakter hinausgehen. Besonders die drei untersuchten Werke aus London, Stuttgart und Wien weisen eine lebhaft gestaltete Oberfläche auf und „möchten in die Hand genommen werden“. Denn ihre technischen wie auch inhaltlichen Details und Raffinessen offenbaren sich nur aus der Nähe.:Band I
Einleitung
1. Darstellungen türkischer Belagerungen der Frühen Neuzeit in der Nürnberger Goldschmiedekunst aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts
1. 1 Prunkbecher mit türkischer Belagerungsszene aus dem British Museum, London
1. 1. 1 Beschreibung des Londoner Prunkbechers
1. 1. 2 Provenienz
1. 1. 3 Zeitliche und lokale Einordnung
1. 1. 4 Inhalt und Deutung der Darstellungen
1. 1. 5 Gestalterische Besonderheiten und Auffälligkeiten
1. 2 Deckelpokal mit türkischer Belagerungsszene aus dem Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
1. 2. 1 Beschreibung des Stuttgarter Deckelpokals
1. 2. 2 Provenienz
1. 2. 3 Zeitliche und lokale Einordnung
1. 2. 4 Inhalt und Deutung der Darstellungen
1. 2. 5 Gestalterische Besonderheiten und Auffälligkeiten. Der Deckel und seine Zugehörigkeit zum Gefäßkörper des Stuttgarter Pokals – eine abschließende Interpretation
1. 3 Deckelpokal mit Kriegsdarstellungen zu Karl V. aus der Schatzkammer des Deutschen Ordens, Wien
1. 3. 1 Beschreibung des Wiener Deckelpokals
1. 3. 2 Provenienz
1. 3. 3 Zeitliche und lokale Einordnung
1. 3. 4 Inhalt und Deutung der Darstellungen
1. 3. 5 Schlussbetrachtung zum Wiener Deckelpokal
2. Resümee der Untersuchungen zu den Goldschmiedearbeiten aus Stuttgart, London und Wien
2. 1 Die graphischen Vorlagen
2. 2 Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Datierungsvorschläge
zu den drei untersuchten Gefäßen
3. Zwischenbilanz
4. Die Türkenkriege und der Tunisfeldzug in Kunst und Betrachtung der Frühen Neuzeit – Kriegsdarstellungen zwischen Triumph und Pazifismus
4. 1 Die Türkenkämpfe und der Tunisfeldzug von 1535. Ein historischer Überblick
4. 2 Die Ikonographie Karls V. und ihr Einfluss
auf die zeitgenössische Deutung des Tunisfeldzuges
4. 3 Der Tunisfeldzug in der Kunst und Literatur des 16. Jahrhunderts
4. 3. 1 Die Tapisserien zum Tunisfeldzug nach Jan Cornelisz Vermeyen
4. 3. 2 Die Kanne- und Beckengarnitur mit Motiven des Tunisfeldzuges aus dem Louvre, Paris
4. 3. 3 Tunis und Karthago – das Bedeutungsspektrum des Tunisfeldzuges
am Beispiel der Dichtungen Garcilasos de la Vega
4. 4 Garcilaso und Vermeyen im Vergleich mit nordalpinen Autoren
– Melancholie und Mahnung bei Betrachtungen zum Krieg in der Frühen Neuzeit
5. Die mögliche Verwendung der untersuchten Goldschmiedearbeiten und der Anlass ihrer Fertigung
5. 1 Geschenk, Huldigung, Memorialobjekt oder diplomatische Botschaft?
Ein Überblick zu den Verwendungsmöglichkeiten
der Goldschmiedegefäße
5. 2 Nürnberg und der Tunisfeldzug – ein theoretischer Ansatz
zum Entstehungshintergrund der Goldschmiedearbeiten
aus Stuttgart und London
5. 2. 1 Die Auswertung der Archivalien aus dem Nürnberger Staatsarchiv
– Ergebnisse und Forschungsansätze
6. Die Medialität von Goldschmiedearbeiten – Abundanz und Haptik als betrachterorientiertes Stilmittel
6. 1 Die Begrifflichkeiten und ihre Anwendbarkeit
für das 16. Jahrhundert
6. 2 Die Medialität von Goldschmiedegefäßen
und die Verwendung von Abundanz
Zusammenfassung
Anhang
1. Gedichte von Garcilaso de la Vega
2. Tabellarische Übersicht der Goldschmiedegefäße
aus London, Stuttgart, Wien und Paris
Band II
1. Bibliographie und Quellenverzeichnis
2. Abbildungsverzeichnis mit Nachweis
3. Abbildungen
|
10 |
Risiko und Vertrauen im historischen Roman um 1850 in Louise Otto-Petersʼ NürnbergFroese, Peggy 21 April 2023 (has links)
Peggy Froeses Aufsatz, „Risiko und Vertrauen im historischen Roman um 1850: am Beispiel von Louise Otto-Peters Nürnberg“, fokussiert in diachroner Perspektive und im interdisziplinären Rekurs auf soziologische Risiko-Theoreme von Niklas Luhmann die beiden Relationen Risiko und Vertrauen sowie Risiko und Gefahr. Im Zentrum stehen dabei die fiktionalen Differenzkonstruktionen männlichen und weiblichen Risikoverhaltens, welche die politisch exponierteste bürgerliche Emanzipationsschriftstellerin Louise Otto-Peters aus der historischen Position ihrer ebenso geschlechtersegregierten wie fortschritts-, rationalitäts- und risikoaffinen Gegenwart heraus für die historische Vergangenheit um 1500 entwirft. Die Analyse signifikanter vertrauensmarkierter Risikohandlungen und -reflexionen zeigt, dass der Text die neue, sich formierende Risikomentalität in unhistorisch projektiver und affirmatorischer Weise zum konstitutiven Charakterisierungsmerkmal aller seiner Figuren macht, genderstereotype Attribuierungen des zeitgenössischen Risiko-Diskurses dabei aber kritisch ausdifferenziert und korrigiert.
|
Page generated in 0.054 seconds