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Wie fang ich nach der Regel an? : Schwierigkeiten und Übersetzungsstrategien beim Übersetzen von Wagners "Die Meistersinger von Nürnberg".Sefton, Fredrik January 2008 (has links)
<p>Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Übersetzen von literarischen Texten, und zwar Operntexten. Die Frage wird gestellt, in welchem Ausmaß die Form, Stilistik und der Inhalt des Originals in eine Übersetzung übertragen werden können, und auch wie kultur- und spracheigene Wörter und Ausdrücke übersetzt werden können. Der Gegenstand der Untersuchung sind zwei Übersetzungen von Richard Wagners Oper Die Meistersinger von Nürnberg, die mit dem Originaltext und auch mit einander verglichen werden.</p><p>Das Ergebnis zeigt, dass die Übersetzungen sehr formtreu sind, und dass sehr wenig vom Inhalt verloren geht. Die stilistischen Unterschiede sind größer, was vermutlich mit dem Bedarf nach einem moderneren Sprachgewand zusammenhängt. Fremde Wörter und Ausdrücke werden sehr unterschiedlich behandelt, manchmal durch bekannte ersetzt und manchmal beibehalten, aber eine deutliche Strategie lässt sich nicht finden.</p>
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Zur Übersetzung von Eigennamen am Beispiel der Entwicklung und Übersetzung der Ortsnamen AmerikasBahr, Christian 18 October 2013 (has links) (PDF)
Mit der Namenforschung, der Sprachkontaktforschung und der Translatologie existieren drei Teilbereiche der Linguistik, die sich als solche seit einiger Zeit etabliert haben und zu denen
ausgiebig geforscht wird. Doch obwohl diese drei Bereiche der Sprachwissenschaft stark interdisziplinär ausgerichtet sind, scheint die Problematik der Übersetzung von Eigennamen,
welche zwischen diesen drei Bereichen diskutiert werden müsste, nur unzureichend erforscht worden zu sein. „Die Forschungslandschaft zu dem Thema“, so das internationale Handbuch zur Onomastik, ist „immer noch karg“ (Kalverkämper 1996, 1021).
Da Eigennamen häufig als „semantisch reduziert“ oder „denotativ bedeutungslos“ (vgl. die Übersicht über die verschiedenen Forschungsstandpunkte zur Namensemantik in
Kalverkämper 1978, 62-85) angesehen werden, hat ihnen die Übersetzungswissenschaft auch nicht besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt. Zugespitzt formuliert werden Eigennamen im Allgemeinen unverändert übernommen, und wenn nicht, dann ziehe man eine Liste der Übersetzungen, wie jene der deutschen und spanischen Ländernamen von Martínez/Wotjak (1979) zu Hilfe.
Die Namenforschung hingegen zeigt sich sehr interessiert an der Bedeutung der Namen, ihrer Geschichte und den Sprachkontakten, denen sie unterlagen. Dennoch scheinen die daraus hervorgegangenen Erkenntnisse nicht für Untersuchungen zur Problematik, wie in Texten und hierbei insbesondere bei Übersetzungen mit Eigennamen umzugehen ist, herangezogen worden zu sein. Auch die Antworten auf die Frage nach den Faktoren, die dazu führen, ob ein bestimmter Name aus anderen Sprachen unverändert übernommen, in irgendeiner Weise übersetzt oder gänzlich neu vergeben wird, beschränken sich häufig auf Kommentare wie „...liegen im pragmatischen Bereich und sind von Zufälligkeiten abhängig“ (Jäger/Jäger 1969, 110). Die Bedeutung dieser Problematik wird deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass fast jeder Text, der in der Praxis übersetzt wird, Eigennamen enthält. Gerade die im Studium häufig übersetzten Zeitungstexte sind durch eine große Fülle von Orts- und Personennamen gekennzeichnet, die nur dann kein Problem für den Übersetzer darstellen, wenn die benannten Personen und Dinge allgemein bekannt sind. Im Laufe meines Studiums ist mir jedoch aufgefallen, dass bei weniger bekannten Namen das mangelnde Bewusstsein über ihr Wesen selbst in wissenschaftlichen Arbeiten zu schwerwiegenden Fehlern führen kann. So haben bspw. trotz wissenschaftlicher Beschäftigung mit seinem Werk weder Prüfer Leske noch Beck bei der Übersetzung des von Alexander von Humboldt auf Französisch verfassten „Essai politique sur l’île de Cuba“ erkannt, dass Saint-Domingue und Santo-Domingo nicht
die französische und die spanische Version desselben Ortes sind, sondern dass es sich einmal um die französische Kolonie im Westen und einmal um die spanische Kolonie im Osten der
Insel Hispaniola handelt. Auch die Übersetzung eben jener Insel, im Französischen nach ihrem ursprünglichen (indigenen) Namen als Haïti bezeichnet, mit dt. Haiti wird den deutschen Leser eher an die heutige Republik Haiti denken lassen und ist somit äußerst
problematisch (vgl. Humboldt 1992, 5-7 und Humboldt 2002, 57-60).
Aus diesen Gründen halte ich es für wichtig, den Einfluss des Sprachkontakts auf die Vergabe und die Entwicklung von Eigennamen eingehender zu untersuchen und seine Auswirkungen auf die Übersetzungsproblematik zu klären. Die vorliegende Arbeit soll am Beispiel der Untersuchung eines bestimmten Sprachkontaktgebiets und ausgewählter Namenarten einen Beitrag dazu leisten.
Gegenstand dieser Arbeit soll eine Untersuchung zur Übersetzung von Eigennamen sein.
Damit eine solche Untersuchung jedoch im Rahmen einer Diplomarbeit und mit wissenschaftlicher Exaktheit durchgeführt werden kann, muss das Thema zwangsläufig weiter eingegrenzt werden. Die Wahl fiel dabei auf die Untersuchung von Ortsnamen in Amerika, die aus den im Folgenden dargelegten Gründen als günstiger Studiengegenstand erachtet werden: Die Beschränkung auf Ortsnamen liegt zunächst schon allein aus dem Grund nahe, dass sich die meisten bereits veröffentlichten Arbeiten zur Übersetzung von Eigennamen überwiegend oder ausschließlich mit Ortsnamen befassen. Dies hat jedoch konkrete Gründe, die auch bei dieser Arbeit dazu geführt haben, den Untersuchungsgegenstand auf Ortsnamen zu begrenzen.
Zum Einen benennen Ortsnamen langlebigere Namenträger als bspw. Personen-, Erzeugnis oder Institutionsnamen. Zum Anderen sind Orte unbeweglich und haben zumeist einen
Besitzer, so dass eine klare Zuordnung in einen Sprachraum oder ein Sprachkontaktgebiet möglich ist. Hinzu kommt, dass Ortsnamen seit frühester Zeit auf Karten, in Reiseberichten
und in offiziellen Dokumenten verzeichnet wurden und dadurch historischen Untersuchungen zugänglich sind. Dieser hohe Grad an Vertextung macht sie schließlich für die ÜÜbersetzungswissenschaft besonders interessant, da er von ihrer Bedeutung in der schriftlichen Kommunikation zeugt.
Örtlich soll die Untersuchung auf den amerikanischen Kontinent beschränkt werden, wobei selbstverständlich kein Anspruch auf eine vollständige namenkundliche Untersuchung desselben erhoben wird. Im Mittelpunkt des Interesses sollen insbesondere englische, französische und spanische Ortsnamen stehen, an einigen Stellen könnte jedoch auch die Untersuchung portugiesischer und niederländischer Namen notwendig sein. Die Möglichkeit der Untersuchung von Ortsnamen, die europäischen Sprachen entstammen, ist selbstverständlich auch eines der wichtigsten Argumente für die Wahl Amerikas als Untersuchungsgegenstand. Der entscheidende Vorteil gegenüber dem europäischen Kontinent ist dabei jedoch, dass der Großteil der heutigen Städte und Länder erst nach der Entdeckung
Amerikas durch die Europäer entstanden ist, d.h. zu einem Zeitpunkt, als sich die europäischen Sprachen bereits in etwa in ihrer heutigen Form stabilisiert hatten und als durch die Erfindung der Druckerpresse bereits gute Möglichkeiten der Publikation und Verbreitung von Informationen bestand. Eine Untersuchung europäischer Toponyme hingegen würde die
Kenntnis keltischer und altgermanischer Sprachen sowie des Griechischen, des Lateins und der Übergangsformen zu den verschiedenen romanischen Sprachen voraussetzen. Während in
Amerika historisch meist hinreichend geklärt ist, welche Sprache zu welchem Zeitpunkt an einem bestimmten Ort vorherrschend war und wann bestimmte Siedlungen entstanden oder andere geographische Einheiten benannt worden sind, liegen die Ursprünge vieler europäischer Namen nach wie vor im Dunkeln, da die großen Bewegungen der Völkerwanderung und der Quellenmangel viel Raum für Fehlinterpretationen lassen. In
Amerika ist demgegenüber leicht zu erkennen, welche Namen auf indigene Sprachen zurückgehen und welche erst zu einem späteren Zeitpunkt entstanden sein können. Durch den kolonialen Wettstreit der europäischen Mächte ist zudem gegeben, dass ein intensiver Sprachkontakt vorlag, der vor allem in Gebieten wie der Karibik zur Verbreitung der Ortsnamen in verschiedenen Sprachen beigetragen hat. Daher ist zu erwarten, dass in der vorliegenden Arbeit klare Erkenntnisse darüber gewonnen werden können, was mit Ortsnamen geschieht, wenn sie in andere Sprachen übergehen und wie sich dies auf ihre
heutige Übersetzung auswirkt.
In der vorliegenden Arbeit sollen bestehende Erkenntnisse zur Übersetzung von Eigennamen analysiert und anhand der Untersuchung amerikanischer Ortsnamen erweitert werden. Eine
Grundüberzeugung ist dabei, dass bei der Übersetzung von Eigennamen die Geschichte der Namenträger und insbesondere der Sprachkontakt, dem sie unterlagen, eine wichtige Rolle
spielen.
Aus diesem Grund sollen in einem theoretischen Teil zunächst Berührungspunkte zwischen den Phänomenen „Sprache“ und „Geschichte“ gefunden werden, um eine sprach- und geschichtswissenschaftlich fundierte Untersuchung zu ermöglichen (siehe Kapitel 2.1.). Die Beschäftigung mit Eigennamen setzt zudem eine Erörterung der Grundlagen der
Namenforschung voraus, insbesondere ihrer interdisziplinären Ausrichtung (siehe Kapitel 2.2.1.1.) und der Namenarten (siehe Kapitel 2.2.1.2.). Daraufhin soll die Bedeutung des Sprachkontakts für die Namenforschung erläutert werden (siehe Kapitel 2.2.2.), um im Anschluss daran konkrete Beispiele bereits bearbeiteter Problemfelder der amerikanischen
Toponymie zu geben (siehe Kapitel 2.2.3.) und so die Grundlagen der empirischen Untersuchung im zweiten Teil dieser Arbeit zu legen.
An die Darstellung der bereits vorhandenen Arbeiten zur Übersetzung von Eigennamen (siehe Kapitel 2.3.) können dann auf Basis der erarbeiteten Grundlagen auf den Gebieten der Geschichte, des Sprachkontakts und der Namenforschung sich aus der Analyse dieser Arbeiten ergebende Probleme erörtert werden. Dies ermöglicht die anschließende Konkretisierung der Zielstellung (siehe Kapitel 2.4.) und die Erarbeitung einer geeigneten Vorgehensweise zur Untersuchung der Ortsnamen in Amerika im empirischen Teil dieser Arbeit (siehe Kapitel 3.).
Die Bedeutung der dort gewonnenen Erkenntnisse für den Übersetzer soll dann in einem Schlussteil (siehe Kapitel 4.) zusammengefasst und im Sinne der Zielstellung dieser Arbeit ausgewertet werden.
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»Adorno is difficult to translate, fiercely so, but it is no use trying to do the job with a constant sense of abdication.«: Von der Übersetzbarkeit AdornosFischer, Lars 28 October 2024 (has links)
No description available.
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Towards vocational translation in German studies in Nigeria and beyondOyetoyan, Oludamilola Iyadunni 30 August 2016 (has links) (PDF)
Innerhalb des Faches ‚Auslandsgermanistik‘ existieren bislang keine einheitlichen überschaubaren Richtlinien und Handlungsschritte für die Lehre des berufsorientierten Übersetzens auf allen sprachlichen Leistungsniveaus in Fremdsprachenstudien. Trotz der Einbeziehung der Sprachmittlung in den Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (GER), ist hier ein professioneller Gebrauch der sprachmittlerischen Fertigkeiten in der Auslandsgermanistik nicht einbezogen (Fitzpatrick 1997:66). Daraus folgt die noch existierende Trennung der Fertigkeiten, die in den Fächern Übersetzungswissenschaft und Fremdsprachenstudien (im konkreten Fall hier: Auslandsgermanistik) zu trainieren sind.
Weitere Folgen solcher Abgrenzungen lassen sich in einem sich noch entwickelnden Land wie Nigeria finden. In diesem Land gibt es aufgrund der Nichtverfügbarkeit von qualifizierten Lehrenden im Fach ‚Übersetzen‘ (de-en, en-de) keine funktionale Übersetzerausbildung, es fehlt auch eine Berufsorientierung im Germanistikstudium für nigerianische Germanistikstudierende. Außerdem bedürfen die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Nigeria und Deutschland einer funktionierenden und belastbaren ‚Arbeitsbühne‘, die die Weiterentwicklung der Wirtschaft im Bereich der sprachlichen Dienstleistungen fördert und nicht, wie bisher, einschränkt.
In dieser Dissertation wurde daher untersucht, wie das berufliche Übersetzen im Rahmen einer berufsbezogenen Fremdsprachlehre eingebunden werden kann. Am Beispiel des Germanistikstudiengangs in Nigeria lässt sich das anpassungsfähige Modell eines berufspraktischen Lehrplans zum Übersetzen ‚VOTT‘ als Zusatz zu den schon bestehenden Lehrplänen entwickeln.
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Towards vocational translation in German studies in Nigeria and beyond: lessons from translation teaching and practice in GermanyOyetoyan, Oludamilola Iyadunni 21 December 2015 (has links)
Innerhalb des Faches ‚Auslandsgermanistik‘ existieren bislang keine einheitlichen überschaubaren Richtlinien und Handlungsschritte für die Lehre des berufsorientierten Übersetzens auf allen sprachlichen Leistungsniveaus in Fremdsprachenstudien. Trotz der Einbeziehung der Sprachmittlung in den Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (GER), ist hier ein professioneller Gebrauch der sprachmittlerischen Fertigkeiten in der Auslandsgermanistik nicht einbezogen (Fitzpatrick 1997:66). Daraus folgt die noch existierende Trennung der Fertigkeiten, die in den Fächern Übersetzungswissenschaft und Fremdsprachenstudien (im konkreten Fall hier: Auslandsgermanistik) zu trainieren sind.
Weitere Folgen solcher Abgrenzungen lassen sich in einem sich noch entwickelnden Land wie Nigeria finden. In diesem Land gibt es aufgrund der Nichtverfügbarkeit von qualifizierten Lehrenden im Fach ‚Übersetzen‘ (de-en, en-de) keine funktionale Übersetzerausbildung, es fehlt auch eine Berufsorientierung im Germanistikstudium für nigerianische Germanistikstudierende. Außerdem bedürfen die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Nigeria und Deutschland einer funktionierenden und belastbaren ‚Arbeitsbühne‘, die die Weiterentwicklung der Wirtschaft im Bereich der sprachlichen Dienstleistungen fördert und nicht, wie bisher, einschränkt.
In dieser Dissertation wurde daher untersucht, wie das berufliche Übersetzen im Rahmen einer berufsbezogenen Fremdsprachlehre eingebunden werden kann. Am Beispiel des Germanistikstudiengangs in Nigeria lässt sich das anpassungsfähige Modell eines berufspraktischen Lehrplans zum Übersetzen ‚VOTT‘ als Zusatz zu den schon bestehenden Lehrplänen entwickeln.
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In Vielfalt geeint.Büchsel, Luise 25 February 2016 (has links) (PDF)
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, zu untersuchen, in welchem Spannungsverhältnis der Schutz der sprachlichen Vielfalt zur kommunikativen und zur Kosteneffizienz in den Institutionen der EU steht, und welche Rolle die SprachmittlerInnen dabei spielen. Wie der Rechtswissenschaftler Thomas Bruha (1998: 96) feststellt, ist Mehrsprachigkeit in der EU „zugleich Kommunikationsbarriere und Wert der Gemeinschaft“; sie ist sowohl Ausdruck der kulturellen Vielfalt der Union als auch „unverzichtbares Erfordernis ihrer demokratisch-rechtsstaatlichen Legitimation“ (ebd.). Als die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl, der frühe Vorläufer der Europäischen Union, im Jahr 1952 gegründet wurde, gab es vier offizielle Amtssprachen (Deutsch, Französisch, Italienisch, Niederländisch). Es steht außer Frage, dass mit den Erweiterungsrunden und dem Hinzukommen von insgesamt 20 neuen Sprachen ein steigender logistischer, finanzieller und organisatorischer Aufwand im Bereich des Übersetzens und Dolmetschens einhergegangen ist. Wie sind die Sprachmittlungsdienste heute aufgestellt? Welche Herausforderungen haben die Erweiterungen mit sich gebracht und wie begegnet ihnen die EU? Welche Entwicklungstendenzen und Lösungsansätze gibt es hinsichtlich der Sprachenfrage? Hat die Mehrsprachigkeit bei der Europäischen Union eine Zukunft oder wird sie letztlich zugunsten einer einzigen gemeinsamen Institutionssprache (z.B. des Englischen) weichen? Ist das Englische also möglicherweise die Lösung für das Sprachenproblem bei der Europäischen Union oder stellt es im Gegenteil eine Bedrohung für die europäische Sprachenvielfalt dar?
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Wie fang ich nach der Regel an? : Schwierigkeiten und Übersetzungsstrategien beim Übersetzen von Wagners "Die Meistersinger von Nürnberg".Sefton, Fredrik January 2008 (has links)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Übersetzen von literarischen Texten, und zwar Operntexten. Die Frage wird gestellt, in welchem Ausmaß die Form, Stilistik und der Inhalt des Originals in eine Übersetzung übertragen werden können, und auch wie kultur- und spracheigene Wörter und Ausdrücke übersetzt werden können. Der Gegenstand der Untersuchung sind zwei Übersetzungen von Richard Wagners Oper Die Meistersinger von Nürnberg, die mit dem Originaltext und auch mit einander verglichen werden. Das Ergebnis zeigt, dass die Übersetzungen sehr formtreu sind, und dass sehr wenig vom Inhalt verloren geht. Die stilistischen Unterschiede sind größer, was vermutlich mit dem Bedarf nach einem moderneren Sprachgewand zusammenhängt. Fremde Wörter und Ausdrücke werden sehr unterschiedlich behandelt, manchmal durch bekannte ersetzt und manchmal beibehalten, aber eine deutliche Strategie lässt sich nicht finden.
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Zur Übersetzung von Eigennamen am Beispiel der Entwicklung und Übersetzung der Ortsnamen AmerikasBahr, Christian 16 March 2009 (has links)
Mit der Namenforschung, der Sprachkontaktforschung und der Translatologie existieren drei Teilbereiche der Linguistik, die sich als solche seit einiger Zeit etabliert haben und zu denen
ausgiebig geforscht wird. Doch obwohl diese drei Bereiche der Sprachwissenschaft stark interdisziplinär ausgerichtet sind, scheint die Problematik der Übersetzung von Eigennamen,
welche zwischen diesen drei Bereichen diskutiert werden müsste, nur unzureichend erforscht worden zu sein. „Die Forschungslandschaft zu dem Thema“, so das internationale Handbuch zur Onomastik, ist „immer noch karg“ (Kalverkämper 1996, 1021).
Da Eigennamen häufig als „semantisch reduziert“ oder „denotativ bedeutungslos“ (vgl. die Übersicht über die verschiedenen Forschungsstandpunkte zur Namensemantik in
Kalverkämper 1978, 62-85) angesehen werden, hat ihnen die Übersetzungswissenschaft auch nicht besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt. Zugespitzt formuliert werden Eigennamen im Allgemeinen unverändert übernommen, und wenn nicht, dann ziehe man eine Liste der Übersetzungen, wie jene der deutschen und spanischen Ländernamen von Martínez/Wotjak (1979) zu Hilfe.
Die Namenforschung hingegen zeigt sich sehr interessiert an der Bedeutung der Namen, ihrer Geschichte und den Sprachkontakten, denen sie unterlagen. Dennoch scheinen die daraus hervorgegangenen Erkenntnisse nicht für Untersuchungen zur Problematik, wie in Texten und hierbei insbesondere bei Übersetzungen mit Eigennamen umzugehen ist, herangezogen worden zu sein. Auch die Antworten auf die Frage nach den Faktoren, die dazu führen, ob ein bestimmter Name aus anderen Sprachen unverändert übernommen, in irgendeiner Weise übersetzt oder gänzlich neu vergeben wird, beschränken sich häufig auf Kommentare wie „...liegen im pragmatischen Bereich und sind von Zufälligkeiten abhängig“ (Jäger/Jäger 1969, 110). Die Bedeutung dieser Problematik wird deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass fast jeder Text, der in der Praxis übersetzt wird, Eigennamen enthält. Gerade die im Studium häufig übersetzten Zeitungstexte sind durch eine große Fülle von Orts- und Personennamen gekennzeichnet, die nur dann kein Problem für den Übersetzer darstellen, wenn die benannten Personen und Dinge allgemein bekannt sind. Im Laufe meines Studiums ist mir jedoch aufgefallen, dass bei weniger bekannten Namen das mangelnde Bewusstsein über ihr Wesen selbst in wissenschaftlichen Arbeiten zu schwerwiegenden Fehlern führen kann. So haben bspw. trotz wissenschaftlicher Beschäftigung mit seinem Werk weder Prüfer Leske noch Beck bei der Übersetzung des von Alexander von Humboldt auf Französisch verfassten „Essai politique sur l’île de Cuba“ erkannt, dass Saint-Domingue und Santo-Domingo nicht
die französische und die spanische Version desselben Ortes sind, sondern dass es sich einmal um die französische Kolonie im Westen und einmal um die spanische Kolonie im Osten der
Insel Hispaniola handelt. Auch die Übersetzung eben jener Insel, im Französischen nach ihrem ursprünglichen (indigenen) Namen als Haïti bezeichnet, mit dt. Haiti wird den deutschen Leser eher an die heutige Republik Haiti denken lassen und ist somit äußerst
problematisch (vgl. Humboldt 1992, 5-7 und Humboldt 2002, 57-60).
Aus diesen Gründen halte ich es für wichtig, den Einfluss des Sprachkontakts auf die Vergabe und die Entwicklung von Eigennamen eingehender zu untersuchen und seine Auswirkungen auf die Übersetzungsproblematik zu klären. Die vorliegende Arbeit soll am Beispiel der Untersuchung eines bestimmten Sprachkontaktgebiets und ausgewählter Namenarten einen Beitrag dazu leisten.
Gegenstand dieser Arbeit soll eine Untersuchung zur Übersetzung von Eigennamen sein.
Damit eine solche Untersuchung jedoch im Rahmen einer Diplomarbeit und mit wissenschaftlicher Exaktheit durchgeführt werden kann, muss das Thema zwangsläufig weiter eingegrenzt werden. Die Wahl fiel dabei auf die Untersuchung von Ortsnamen in Amerika, die aus den im Folgenden dargelegten Gründen als günstiger Studiengegenstand erachtet werden: Die Beschränkung auf Ortsnamen liegt zunächst schon allein aus dem Grund nahe, dass sich die meisten bereits veröffentlichten Arbeiten zur Übersetzung von Eigennamen überwiegend oder ausschließlich mit Ortsnamen befassen. Dies hat jedoch konkrete Gründe, die auch bei dieser Arbeit dazu geführt haben, den Untersuchungsgegenstand auf Ortsnamen zu begrenzen.
Zum Einen benennen Ortsnamen langlebigere Namenträger als bspw. Personen-, Erzeugnis oder Institutionsnamen. Zum Anderen sind Orte unbeweglich und haben zumeist einen
Besitzer, so dass eine klare Zuordnung in einen Sprachraum oder ein Sprachkontaktgebiet möglich ist. Hinzu kommt, dass Ortsnamen seit frühester Zeit auf Karten, in Reiseberichten
und in offiziellen Dokumenten verzeichnet wurden und dadurch historischen Untersuchungen zugänglich sind. Dieser hohe Grad an Vertextung macht sie schließlich für die ÜÜbersetzungswissenschaft besonders interessant, da er von ihrer Bedeutung in der schriftlichen Kommunikation zeugt.
Örtlich soll die Untersuchung auf den amerikanischen Kontinent beschränkt werden, wobei selbstverständlich kein Anspruch auf eine vollständige namenkundliche Untersuchung desselben erhoben wird. Im Mittelpunkt des Interesses sollen insbesondere englische, französische und spanische Ortsnamen stehen, an einigen Stellen könnte jedoch auch die Untersuchung portugiesischer und niederländischer Namen notwendig sein. Die Möglichkeit der Untersuchung von Ortsnamen, die europäischen Sprachen entstammen, ist selbstverständlich auch eines der wichtigsten Argumente für die Wahl Amerikas als Untersuchungsgegenstand. Der entscheidende Vorteil gegenüber dem europäischen Kontinent ist dabei jedoch, dass der Großteil der heutigen Städte und Länder erst nach der Entdeckung
Amerikas durch die Europäer entstanden ist, d.h. zu einem Zeitpunkt, als sich die europäischen Sprachen bereits in etwa in ihrer heutigen Form stabilisiert hatten und als durch die Erfindung der Druckerpresse bereits gute Möglichkeiten der Publikation und Verbreitung von Informationen bestand. Eine Untersuchung europäischer Toponyme hingegen würde die
Kenntnis keltischer und altgermanischer Sprachen sowie des Griechischen, des Lateins und der Übergangsformen zu den verschiedenen romanischen Sprachen voraussetzen. Während in
Amerika historisch meist hinreichend geklärt ist, welche Sprache zu welchem Zeitpunkt an einem bestimmten Ort vorherrschend war und wann bestimmte Siedlungen entstanden oder andere geographische Einheiten benannt worden sind, liegen die Ursprünge vieler europäischer Namen nach wie vor im Dunkeln, da die großen Bewegungen der Völkerwanderung und der Quellenmangel viel Raum für Fehlinterpretationen lassen. In
Amerika ist demgegenüber leicht zu erkennen, welche Namen auf indigene Sprachen zurückgehen und welche erst zu einem späteren Zeitpunkt entstanden sein können. Durch den kolonialen Wettstreit der europäischen Mächte ist zudem gegeben, dass ein intensiver Sprachkontakt vorlag, der vor allem in Gebieten wie der Karibik zur Verbreitung der Ortsnamen in verschiedenen Sprachen beigetragen hat. Daher ist zu erwarten, dass in der vorliegenden Arbeit klare Erkenntnisse darüber gewonnen werden können, was mit Ortsnamen geschieht, wenn sie in andere Sprachen übergehen und wie sich dies auf ihre
heutige Übersetzung auswirkt.
In der vorliegenden Arbeit sollen bestehende Erkenntnisse zur Übersetzung von Eigennamen analysiert und anhand der Untersuchung amerikanischer Ortsnamen erweitert werden. Eine
Grundüberzeugung ist dabei, dass bei der Übersetzung von Eigennamen die Geschichte der Namenträger und insbesondere der Sprachkontakt, dem sie unterlagen, eine wichtige Rolle
spielen.
Aus diesem Grund sollen in einem theoretischen Teil zunächst Berührungspunkte zwischen den Phänomenen „Sprache“ und „Geschichte“ gefunden werden, um eine sprach- und geschichtswissenschaftlich fundierte Untersuchung zu ermöglichen (siehe Kapitel 2.1.). Die Beschäftigung mit Eigennamen setzt zudem eine Erörterung der Grundlagen der
Namenforschung voraus, insbesondere ihrer interdisziplinären Ausrichtung (siehe Kapitel 2.2.1.1.) und der Namenarten (siehe Kapitel 2.2.1.2.). Daraufhin soll die Bedeutung des Sprachkontakts für die Namenforschung erläutert werden (siehe Kapitel 2.2.2.), um im Anschluss daran konkrete Beispiele bereits bearbeiteter Problemfelder der amerikanischen
Toponymie zu geben (siehe Kapitel 2.2.3.) und so die Grundlagen der empirischen Untersuchung im zweiten Teil dieser Arbeit zu legen.
An die Darstellung der bereits vorhandenen Arbeiten zur Übersetzung von Eigennamen (siehe Kapitel 2.3.) können dann auf Basis der erarbeiteten Grundlagen auf den Gebieten der Geschichte, des Sprachkontakts und der Namenforschung sich aus der Analyse dieser Arbeiten ergebende Probleme erörtert werden. Dies ermöglicht die anschließende Konkretisierung der Zielstellung (siehe Kapitel 2.4.) und die Erarbeitung einer geeigneten Vorgehensweise zur Untersuchung der Ortsnamen in Amerika im empirischen Teil dieser Arbeit (siehe Kapitel 3.).
Die Bedeutung der dort gewonnenen Erkenntnisse für den Übersetzer soll dann in einem Schlussteil (siehe Kapitel 4.) zusammengefasst und im Sinne der Zielstellung dieser Arbeit ausgewertet werden.
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Gestikon. Konzeption eines translationsgerichteten kollaborativen Wörterbuchs der KinegrammeWeiler, Thomas 22 October 2013 (has links) (PDF)
Übersetzer bewegen Sprache. Und sie bewegen sich in Sprachen. Eine dieser Sprachen ist die Körpersprache. Lange Zeit wurde diese nonverbale Sprache von der Sprachwissenschaft vernachlässigt, wurden kaum Versuche unternommen, dieses weite Feld zu beackern. Mittlerweile wurde jedoch die Bedeutung des Nonverbalen erkannt, was nicht zuletzt die Fülle an Publikationen in Kommunikationswissenschaft, Semiotik, Psychologie und eben auch in der Linguistik dokumentiert. Die Relevanz der Beschäftigung mit Körpersprache liegt aufgrund der „interkulturell körpersensiblen Dolmetschsituationen“ (KALVERKÄMPER 2003:262) für die Dolmetschwissenschaft auf der Hand (vgl. z. B. NORD 19912:123 ff; AHRENS 1998; POYATOS 2002a:271 ff; KUTZ 2007:30). Doch auch für die Übersetzungswissenschaft bieten sich wichtige Anknüpfungspunkte, die bislang kaum Beachtung gefunden haben.
Die Felder des Verbalen und des Nonverbalen weisen zahlreiche Überschneidungen, Verschränkungen und Berührungspunkte auf. So finden sich schon bei WALTHER von der Vogelweide verbale Fixierungen nonverbalen Verhaltens:
Ich saz ûf eime steine
und dahte bein mit beine:
dar ûf saztẹ ich den ellenbogen:
ich hetẹ in mîne hant gesmogen
daz kinnẹ und ein mîn wange.
Der körpersprachliche Ausdruck, per definitionem ein nonverbales Zeichen, kann also auch verbal kodiert werden. Dieser intersemiotische Transferprozess geht, wie der Übersetzungsprozess im Allgemeinen, nicht ohne Verschiebungen und Verluste vonstatten. Was das Auge in Sekundenbruchteilen erfassen kann, würde in Worten beschrieben nicht selten Seiten füllen und bliebe dabei doch nur eine Annäherung an das Gesehene. Statt wortreicher Beschreibungen stehen den Autoren verschiedenster Sprachen aber auch konventionalisierte Wendungen zur Verfügung, mit denen sich Körpersprache prägnant abbilden lässt. Diese Wendungen unterscheiden sich von Sprache zu Sprache nicht nur bezüglich Anzahl und Frequenz. Sie können auch in ihrer Differenziertheit voneinander abweichen und unterschiedlichen stilistischen, zeitlichen, pragmatischen oder morphosyntaktischen Verwendungsrestriktionen unterliegen. Die Übersetzung verbalisierter Kine, verschriftlichter Struktureinheiten der Körpersprache, ist also häufig mit Problemen behaftet. Die kodierte Bewegung muss zunächst als solche erkannt, dann vom Übersetzer imaginiert und interpretiert und schließlich in eine entsprechende zielsprachliche Form gegossen werden. Der Translationsprozess wird damit von einem zusätzlichen Codewechsel, dem zwischen verbalem und nonverbalem Code, überlagert und weiter verkompliziert (Roman JAKOBSON (2002:261) spricht von ‘intersemiotic translation’ oder ‘transmutation’).
Besonders Literaturübersetzer sehen sich häufig mit aus verbalisierten Kinen resultierenden Übersetzungsschwierigkeiten konfrontiert, ohne ein für diese Fälle zugeschnittenes Hilfsmittel zur Hand zu haben. Auf den Bedarf an entsprechenden Nachschlagewerken wies bereits 1989 Hans J. VERMEER hin, der damals schon die besondere Eignung digitaler Medien erkannt hatte:
„Nonverbale Kommunikation macht etwa 70 % aller Kommunikation aus; sie ist vielfach wichtiger als die verbale. Wir brauchen mehr ‘Wörterbücher’ zur nonverbalen Kommu-nikation. – Ausführlichkeit und Spezialisierung schlossen sich bisher aus ökonomischen Gründen aus; desgleichen Ausführlichkeit und Aktualität; beide Probleme werden mit komputerisierten Terminologiedatenbanken lösbar.“ (VERMEER 1989:172).
Mittlerweile liegen mehrere Printwörterbücher zu konventionalisierten Gesten verschiedener Kulturen vor (Vgl. die Aufstellungen in MEO-ZILIO 1990, KÜHN 2002:168, POYATOS 2002b:383, sowie für das Russi-sche GATTNAR 2003:68 ff. Ein deutsches Gestikon existiert bislang nicht.), allerdings richten sich diese nicht – zumindest nicht in erster Linie – an Übersetzer und sind nicht auf deren besondere Bedürfnisse abgestimmt. Aus dieser Situation heraus entstand die Überlegung, selbst ein derartiges Instrument, ein translationsgerichtetes Nachschlagewerk zu schaffen. Bei der Jahrestagung des Verbandes deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke e. V. (VdÜ) im September 2006 in Wolfenbüttel fand sich eine Gruppe von Übersetzern zusammen, die über Sinn und Zweck, Ausgestaltung und Realisierungsmöglichkeiten eines Gestikons diskutierte. Andreas TRETNER, Übersetzer und Hauptinitiator der Initiative, hatte den Begriff des Gestikons eingebracht.( Auch NOLL spricht in Anlehnung an POGGIs ‘Gestionary’ von ‘Gestikon’ (vgl. NOLL 1998:155), weitere Hinweise auf ähnliche Bezeichnungen finden sich bei KRENN/PIRKER (o. J.).) Dieser soll als griffige und kompakte Benennung auch in der vorliegenden Arbeit Verwendung finden, hilft er doch, die zweifelhafte Rede vom „Wörter“-Buch der Kinegramme zu vermeiden.
Als Ergebnis der Wolfenbütteler Diskussion ließ sich festhalten, dass eine multilinguale Datenbank angestrebt wird, mit der Möglichkeit der kontinuierlichen Erweiterung, Bearbeitung und Nutzung durch registrierte User im Internet. Dabei herrschte weitgehend Konsens, dass die Datenbank aus identisch strukturierten einsprachigen Wörterbüchern bestehen soll, eine zweisprachige Anlage wurde als der Komplexität des Gegenstandes nicht angemessen verworfen.
Ziel dieser Arbeit soll es nun sein, aus Übersetzerperspektive die Anforderungen an das zu schaffende Instrument zu formulieren und auf dieser Grundlage eine Konzeption für die Struktur des Gestikons und seiner Einträge zu erarbeiten. Diese Konzeption kann dann als Orientierungshilfe bei der Erstellung der Datenbankstruktur durch Informatiker oder Computerlinguisten Verwendung finden.
Im Rahmen dieser Arbeit wird zunächst der aktuelle Forschungsstand aufgearbeitet und das zur Verbalisierung von Körpersprache anzutreffende terminologische Inventar vorgestellt und diskutiert. Im Anschluss an die Diskussion werden die in dieser Diplomarbeit verwendeten Termini definiert und mit Beispielen illustriert. Auf den Nachweis der Übersetzungsrelevanz des Themas folgt eine Beschreibung der intendierten Benutzergruppe des Gestikons und eine Analyse der für diese Adressatengruppe zu erwartenden Benutzungssituationen. Innerhalb der lexikographischen Diskussion wird auf konkrete Fragen der Kodifizierung und der Makrostruktur eingegangen, bevor schließlich die Mikrostruktur des Gestikons erarbeitet und mit mehreren Mustereinträgen in deutscher und russischer Sprache im Anhang anschaulich dargestellt wird. Abschließend werden Überlegungen und Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst und die Perspektiven für das Gestikon-Projekt skizziert.
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In Vielfalt geeint.: Mehrsprachigkeit bei der EuropäischenUnion und die Herausforderungen im Bereichder SprachmittlungBüchsel, Luise 13 August 2015 (has links)
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, zu untersuchen, in welchem Spannungsverhältnis der Schutz der sprachlichen Vielfalt zur kommunikativen und zur Kosteneffizienz in den Institutionen der EU steht, und welche Rolle die SprachmittlerInnen dabei spielen. Wie der Rechtswissenschaftler Thomas Bruha (1998: 96) feststellt, ist Mehrsprachigkeit in der EU „zugleich Kommunikationsbarriere und Wert der Gemeinschaft“; sie ist sowohl Ausdruck der kulturellen Vielfalt der Union als auch „unverzichtbares Erfordernis ihrer demokratisch-rechtsstaatlichen Legitimation“ (ebd.). Als die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl, der frühe Vorläufer der Europäischen Union, im Jahr 1952 gegründet wurde, gab es vier offizielle Amtssprachen (Deutsch, Französisch, Italienisch, Niederländisch). Es steht außer Frage, dass mit den Erweiterungsrunden und dem Hinzukommen von insgesamt 20 neuen Sprachen ein steigender logistischer, finanzieller und organisatorischer Aufwand im Bereich des Übersetzens und Dolmetschens einhergegangen ist. Wie sind die Sprachmittlungsdienste heute aufgestellt? Welche Herausforderungen haben die Erweiterungen mit sich gebracht und wie begegnet ihnen die EU? Welche Entwicklungstendenzen und Lösungsansätze gibt es hinsichtlich der Sprachenfrage? Hat die Mehrsprachigkeit bei der Europäischen Union eine Zukunft oder wird sie letztlich zugunsten einer einzigen gemeinsamen Institutionssprache (z.B. des Englischen) weichen? Ist das Englische also möglicherweise die Lösung für das Sprachenproblem bei der Europäischen Union oder stellt es im Gegenteil eine Bedrohung für die europäische Sprachenvielfalt dar?
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